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Sächsische Volkszeitung : 25.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192905250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290525
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-05
- Tag 1929-05-25
-
Monat
1929-05
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.05.1929
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Ibermittelt« ixr Tagung die Grütze der Reichszollverwaltung. Im Mittelpunkt der Verhandlungen nach der Erstattung des Tätigkeitsberichtes stand der Haushalt der Reichs- Zollverwaltung. Hierzu lagen insgesamt 18 Anträge vor. die nacheinander von den Antragstellern begründet wurden. Die Redner wandten sich vor allem gegen die Besoldungsord nungen von 1920 und 1927. da dieselben den zolltechnischen Be amten nicht die versprochenen Recht« und vorteile aus ihrer früheren Dienstleistung gebracht hätten. Dom Vorstand wurde verlangt, sich für eine gleichmätzig« Behandlung der Reichs-, Landes- und Gemeindebehörden in der Bcsoldungsfrage einzutreten. Andere Anträge ver langten Erlaß einer neuen Reisekostenordnung, Umgruppierung verschiedener Beamtengruppen, Umwandlung der Referentenstellen bei den Hauplzollämtern in Zollrats- und Zollamtmannsstellen, gleiche Bewertung aller Zollbeamten bei Beförderungen und Besetzung der Hauptamtsleiterstellen mit Zolltechnikern. Sämtliche Anträge wurden angenommen. In einem Anträge zur Frage der Vor- und Ausbildung der tech nischen Zollbeamten wurde die von anderer Seite verlangte Gleichbewertung von Anwärtern mit mittlerer Reife und zwei jähriger praktischer Arbeit als unberechtigt und völlig unsach- sich bezeichnet. Die Bundesleitung soll auf den Ausbau der Houptlehranstalten dringen. Die Abstimmung über die An träge wurde auf die Tagesordnung der Freitagsfitzung gesetzt. Wettere Tagungen Dresden, 24. Mai. Die diesjährige Tagung der sächsischen ge- werblichen Genossenschaften wird sich aus Aniah des 25jShria«n Bestehens des Landesverbandes zu einer besonders eindrucksvollen Jubftäumsiagung gestalten. Für den 26. Mai find Sonderkonfe- renzen für di« Kredit» und Warengenossenschaften vorgesehen. Am Nachmittag des gleichen Tages findet die 24. ordentlich« General- versmnmlung der Landesgewerbebank Sachsens statt, und am Abend ein großer Festkommers mit künstlerischem Programm. Den Ab schluß bildet am 27. Mai die IübiliiumStaguiig des Landcsverbam- des gewerblicher Genossenschaften in Sachsen, bei der auch Finanz- minister Weber sprechen wird. Am 27. dieses Monats führt ein« Dampferfahrt die Teilnehmer nach Wehlen zum Marktfest; auf der Rückfahrt findet Höhenbeleuchtung und Feuerwerk statt. Wie di« Pressestelle der Landwirtschafiskammer mitteilt, ist be absichtigt, jedes halbe Jahr ein „Lehrlingstreffen' für weibliche ländliche Lehrlinge durch die Landwirtschaftskammer in Dresden einzurichten, um den Lehrlingen schon während ihrer Aus bildungszeit nützliche Winke zu geben. Das erste Treffen ist für weibliche ländliche Lehrlinge, die in der Ausbildung begriffen find, am 2 6. Mai vorgesehen. Di« Tagesordnung sieht Vorträge vor für eine gute Auswertung' der Lernjahre, ferner über die Lehrlings- Prüfung und über grundlegend« Fragen der Geflügelhaltung. Das erste Frühjahrstreffen findet statt in Dresden-A-, Wiener Straß« 13, Cchwimmerheim. Der Vorstand des Deutschen LandcmcindetageS hielt dieser Tage im neuen Rathause eine Sitzung ab. Die eingehenden Bera tungen umfaßten vor allem die besonders schillere,, Finanznöte derLandgemeinden. Der Vorstand nahm zu den Fragen des Finanz- und Lastenausgleiches zwischen Reich, Ländern und Gemein den, einer etivaigsn Aenderung der Kraftfahrzeugsteuer und sonsti gen Finanzfragen Stellung. Außerdem wurde bei der Tagung eine Reihe von OvgamsationSfvagen des Deutschen Land gemeind e- tageS erledigt.. '' ' s , >>-> s SchlichtungSoerhandlunaen lm sächsischen Steinkohlen bergbau. Wie wir erfahren, sind die von den Gewerkschaften beantragten Schlichtungsverhandlungen wegen der Löhne im sächsischen Steinkohlenbergbau auf den 4. Juni anberaumt worden. s. Schülerwettschreiben in Einheitskurzschrist. Gegen Ende des letzten Schuljahres hat der Sächsische Stxnographen- verb and mit «inisterieller Unterstützung in 11 sächsischen Gauen Schülerwettschreiben in Einheitskurzschrist durchgeführt, die bei strenger Wertung nach der Wettschreibordming des Deutschen Steno- graphenbliiides sowohl hinsichtlich der Schreibgeschwindigkeiten wie auch hinsichtlich der Prei»Würdigkeit ein sehr gutes Ergebnis hatten. Geschrieben wurde in Geschwindigkeiten von 80 bis 240 Silben in der Minute. Einige Gaue hatten die Beteiligung bereits bei 60 Silben zugelassen. Insgesamt wurden beim Schnellschreibcn 2191 von 3416 Arbeiten — 64,20 Prozent, beim Richtigschreiben 837 von 1910 Arbeiten --- 43,77 Prozent ausgezeichnet. Berücksichtigt man, daß sich eine ganz« Anzahl Volksschüler noch noch nicht einjährigem Unterricht beteiligt haben, so stellt dieses Ergebnis den Teilnehmern wie auch der ausschließlich verwendeten Einheitskurzschrist das beste Zeugnis aus. Mensch unter Menschen Roman von Viktor Hugo. (21. Fortsetzung.! Madclcin« erhob sich von seinem Sitz«. „Ich wiederhole Ihnen, daß die Sack>e mich angeht.' Aber Javert, der mientwegt nur seinen eigeiren Güxmken- gang verfolgte, fuhr fort und gab noch einmal eine Darlegung aller seiner Argumente. Aus ihm sprach wirklich die Ueberzeugung des fanatischen Obrigkeitsdieners: jetzt hatte er gesündigt, jetzt mußte er auch bestraft werden. Er schloß sein« Ausführungen: „.Herr Bürgermeister, das Interesse des Dienstes erheischt, daß ein Beispiel statuiert wirb. Ich beantrage also die Absetzung des Polizeiinspektors Javert.' Der halb demütige, halb trotzig« Ton, die Verzweiflung und Sicherheit, womit er alles dies sagte, drückte dem wunderlichen Heiligen ein Gepräge echier Scelengröße auf. „Wir wollen sehen', sagte Madeleine und reicht« ihm die Hand. Javert fuhr zurück und entgegnet« herb abweisend: „Verzeihung, Herr Bürgermeister, das geht nicht an. Ein Bürgermeister darf keinem Spitzel di« Hand geben.' Darauf verneigt« er sich tief und ging auf die Tür zu. „Herr Bürgermeister, ich werde so lang« nieinen Dienst tun, bis wein Posten durch einen anderen besetzt ist.' Er ging hinaus, und Modeleine horchte nachdenklich auf das Geräusch seines festen und sicheren Trittes, dos allmählich auf dem Flur verhallte. De» Fall Champmathieu. , Die Ereignisse, bi« wir jetzt berichten werden, sind nicht sämt lich in MonIreuil-slir-Mer bekannt geworden: aber das Wenige, das an di« Oefsentlichkeit gedrungen ist. hat einen tiefen, nachhaltigen Eindruck gemacht. Am Nachmittag« de« Tages, wo Javert bei ihm gewesen, ging Niabeleiue seiner Gewohnheit gemäß zu Fantine in den Kran- konfaal Ehr er iichcsicn deuseibcn betrat, fragte er nach Schwester Eimplicia. Di« beiden Nonnen, di« den Dienst in Madeleines Hospital Msrnonnnen hatten, und wie all« barmherzigen Schwestern der Sechs Jahre ASW. Die ElekkrlzttSls- und Draunlrohlenversorgimg -es Freistaakes Sachsen Die Aktiengesellschaft Sächsische Werke gibt einen Bericht über das 6. Geschäftsjahr der A. S. W. heraus, dem wir folgendes entnehmen: Im verflossenen Jahre hat die Anschluß bewegung der Industrie all die Landeselektrizitätsversorgung weitere Fortschritte gemacht; auch der Stromverkauf an das Kleingewerbe, die Landwirtschaft und die Haushalt« konnte wesentlich gesteigert werden. Dadurch erhöhte sich der Strom- verkauf von 660 auf 786 Millionen Kilowattstunden, also um 19,1 Prozent. Die höchste ausgetretene Belastung stieg von 215 200 Kilowatt im Vorjahre auf 254 600 Kilowatt im Berichts jahre und einschließlich einer Aushilfslieferung, die die ASW. für zwei ihrer Großabnehmer übernahm, aus 271 600 Kilowatt. — An der Befriedigung des Bedarfs war neben dem Großkraft werk Hirschfelde das Großkraftwerk Böhlen in gestei- gertem Maße beteiligt. Erzeugt wurden in den eigenen Werken der ASW. 734 Millionen Kilowattstunden gegen 539 Millionen Kilowattstunden im Vorjahre; davon kamen aus das Groß kraftwerk Hirschfelde 376 (374) und auf das Großkraftwerk Böhlen 306 <109) Millionen Kilowattstunden. Der Rest entfiel auf die kleineren Wärmekraftwerke Pirna, Oelsnitz. Lichten berg und Bergen und auf die Wasserkraftwerke Himmelmühle, Aue, Klosterbuch, Muldenberg, Wurzen und Pirk. Von der Iahreshöchstbelastung kamen auf das Großkraftwerk Hirsch felde 108 500 (106 000), aus das Großkraftwerk Böhlen 102100 (56 200) Kilowatt. Die Braunkohlenförderung In sämtlichen Wer ken der ASW. stieg von 2471 371 auf 3 144 583 Tonnen, also um 27,2 Prozent, die Brißetthersteklung von 230 296 auf 343 997 Tonnen oder um 49,4 Tonnen, die Kohlenstouberzeugung von 79 922 auf 242 313 Tonnen; sie hat sich also mehr als verdrei facht. Von der Braunkohlenförderung entfielen auf dos Braun, kohlenwerk Hirschfelde 1769 847 Tonnen, wovon 64,3 Prozent im Kraftwerk verbraucht wurden, und auf das Braunkohlen, werk Böhlen 1348 319 Tonnen, wovon 62 Prozent an das Kraft werk geliefert worden sind. — Beim Steinkohlenwerk Zauckerode ist das Ausbringen von 176 583 auf 167 297 Tonnen gesunken. Im Großkraftwerk Böhlen wurde im Berichts jahre die Erweiterung der Brikettfabrik in Betrieb genommen; in die Kohlenmahlanlage wurden zwei weiter« Mühlen ein gebaut und im Kraftwerk wurden zwei Turbinensätze von 24 000 und 35 000 Kilowatt Leistung fertiggestellt. Zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit des Großkraftwerkes Hirschfelde wurde ein Turbinensatz von 40 000 Kilowatt in Austrag gegeben. Die Reisepässe rechtzeitig besorgen! Dresden, 24 Mai. In der Hauptreisezeit ist bekanntlich der Andrang im Paß- amtc immer außerordentlich stark, und cs empfiehlt sich deshalb, di« Ausstellung von Reisepässen rechtzeitig und nicht erst im allerletzten Augenblicke vor Reiscantritt zu beantragen. Zur Vermeidung unnötiger Wege wird nochmals daraus auf merksam geinacht, daß die Ausstellung von Pässe» übrigens nicht nur im Paßamie selbst, sondern duch in jedem Bezirksmeldeamte beantragt werden kann. Auch die Slbholung eines ans einein Ve- zirksmcldeamte beantragten Passes kann dort erfolgen. Vei Ab holung des Passes — bei dem derzeitigen starken Geschäftsgänge etwa acht Tage nach Antragfiellung — ist persönliches Erscheinen im Vezirksmeldoamtc oder im Poßamte, je nachdem wo die Ausfcr- tignng des Reisepasses beantragt worden ist. notwendig. Dabei sind vorzulegen: Von ledigen Antragstellern die Geburtsurkunde, von verheirateten Antragstellern di« Heiratsurkunde oder das Familie,u- stammbuch. Außerdem ist stets ein Lichtbild as neuer Zeit und der Eiutvohnermeldcschein mitznbringen. Minderjährige haben außcw dem durch eine beglaubigt« Erklärung das Einverständnis ihres ge setzlichen Vertreters zum Erwerbe eines Reisepasses nachzuweijen. 8. Reisrerleichterung für den Besuch der Wanderausstellung der DLG. nach München. Wie die Pressestelle der Landwirtschafts- kammer miiteilt, sind zur Erleichterung des Besuches an der dies jährigen Wanderausstellung der DLG. in München, die in der Zeii vom 4- bis 9- Juni stattfindet, mehrere Gefellschaftsfahrten aus Sachsen vorgesehen. Vei genügender Beteiligung beträgt die Fahr preisermäßigung bei Gesellschaftsfahrten 25 Prozent in beiden Waenklassen. Jeder Landwirt, der sich an einer derartigen Gesell« schaflsfahrt beteiligen will, wird gebeten, bis spätestens zum 31. Mai bei der Landwirtschafiskammer in Dresden-A-, Sidonienstr. 14, Kongregation des heiligen Lazarus ongehörtcn, hießen Schwester Perpetua und Schwester Simplicia. Perpetua war ein« einfache unvcrseinerte Bäuerin. Schwester Simplicia war weiß wie ein Wachsbild, im Ver gleich mit Perpetua ein« Kerze neben einem Talglicht. Sic er innerte an die feierliche Beschreibung, die St- Vinzenz von Paula von der vollkommenen barmherzigen Schwester entwirft, ein« Schil derung, dir sowohl der mühseligen Sklaverei als auch der Freiheit ihres Lebens beredten Ausdruck leiht. Dies Ideal >var in Schwe ster Simplicia zur Wirklichkeit geworden. Wie alt sie war, wußte niemand zu sage». Sie »vor ein sanftes Wesen von strengster Sitten- r ei »Heils von feiner Bildung und größter Wahrhaftigkeit. Trotz ihrer Sanftmut konnte sie fest sein. Ihre Red« kam dem Stillschweigen sehr nahe, denn sie sprach nur das Allcrnotivendigste. Ern Zug verdient noch besonders hervorgehoben zu werden. Sie hatte nie ge logen, niemals aus irgendeinem Grunde, niemals auch nur leicht hin irgendetwas gesagt, das nicht die Wahrheit, die lauterste Wahr heit, gewesen wäre: hierin bestand Schwester Simplicia wesent lichstes Merkmal, das Hauptkennzeichen ihrer Tugend. Darum strahlte auch in ihren Zügen, ja auf ihren Lippen und in ihren Augen eine makellose Reinheit rmd Klarheit. Ihr Gewissen war von keinem Staub, keinem Schmutz befleckt. Dos fronmic Mädchen halt Fantine lieb gewonnen, wahr scheinlich, weil sie ihr verborgene Tugendhaftigkeit onmcrkt«, und hatte ihr« Pflege speziell übernommen. Diese Schwester Simplicia also nahm Madclein« jetzt beiseite und empfahl ihr Fontine mit einem eigentümlichen Nachdruck, an den sie sich später erinnerte. Dann trat er an Fantines Bett. Dies« wartete jeden Tag auf ModcloineS Erscheinen. „Ich lebe nur, wenn der Herr Bürgermeister da ist', pflegt« sie zu sagen. An diesem Morgen fieberte sie gerade sehr stark. Als sie Made- lcine erblickt«, fragt« fic hastig: ,Wo bleibt Cosette?' Er antwortete lächelitd: „Sie koinmt bald.' Madeleine benahm sich gegen Fantine dieses Mail so wie sonst. Dringend bat er das ganze Persoiml. es der Patientin an nichts schien zu lassen, sie recht gut zu pflegen. Es fiel ferner auf. daß sein Gesicht sich einmal verdüsterte. Aber dies erklärte sich daraus, daß der Arzt ihm ins Ohr geflüstert hatte: „ES geht rasch mit ih» zu End«.' 110000-VoIt-Leitungen Silberstraße—Zwönitz und Etzdorf— Dresden-Nord wurden fertiggestellt. Ebenso das Umspann, werk Chemnitz-Nord, während das Hauptumspanniverk Rodewitz um einen 15 VOO-KMl-Umspanner erweitert wurde. Zur Speisung des Gebietes im oberen Erzgebirge wurde im Anschluß an die Leitung Silberstraße—Zwönitz ein Hauptum- spannwerk in Zwönitz errichtet und vorläufig mit 30 000 Volt in Betrieb genommen. Zur Speisung des Lichtenberger Ver sorgungsgebietes wurde eine 30 OOO-Volt-Leitung vom Haupt- Umspannwerk Chemnitz-Süd nach Oederan und dos Umspann, werk Oederan errichtet. Die 40 OOO-Bolt-Leitung von Werming. hoff dem 40 OOO-Volt-Netz bei Grotzröhrsdorf kam in Betrieb. Der Personenstand der ASW. betrug am Ende des Betriebs- jahres 1251 Angestellte und 4700 Arbeiter, im ganzen also 5951 Personen. Für ihr« Belegschaft hat die ASW. weitere 79 Woh- nungen selbst errichtet und für 14 Wohnungen leistete sie Bau kostenzuschüsse. Die Bilanz- und Gewinn- und Berlustrechnung weist nach Abzug der Vertrags- und sotzungsgemäß zu gewährende» Ver gütungen einen Bruttogewinn von 19 405 306 RM. auf. Davon wurden auf das Disogio-Konto der Amerikoanleihen 6 000 000 und auf das Konto „Kohlenunterirdisches' 835 535 RM. ent sprechend der im Berichtsjahre geförderten Kohlenmenge ab- geschrieben. Der Erneuerungsrücklage wurden 8 942 003 RM. zugeführt, so daß ein Reingewinn von 3 827 768 RM. ver bleibt. Dieses Ergebnis ermöglicht die Auszahlung einer Divi- dende von 10 Prozent auf die voll dividendenberechtigten Aktien Lit. A und von 5 Prozent auf die auch für 1928 mit halber Dividendenberechtigung ausgestatteten Aktien Lit B. im Betrage von je 20 Millionen RM. Auf die Aktien Lit. E sind im Laufe des verflossenen Gesäftiftsjahres die letzten Einzahlungen er» folgr, so daß das Aktienkapital von 100 Millionen RM. nun. mehr voll eingezahlt ist. Dem Reservefonds werden 500 000 RM., dem Wohlfahrtsfonds 150 000 NM. zugewiese». Der Rest von 177 768 RM. wird auf neue Rechnung vorgetragen. — Der Jahresbericht, sowie die Bilanz, Gewinn- und Berlustrechnung, wurde von der am 16. Mai in Dresden abgehaltenen Jahres hauptversammlung anerkannt. Die Elektrizitätswerke Betriebs-A.-G. Riesa haben bei der Aussichtsratsfitzung am 16. Mai beschlossen, oer auf den 8 Juni einberusene» Generalversammlung die Berteilung einer Dividende von 12 Prozent (im Vorjahr 10 Prozent) vorzuschla gen sich anzumelden. Angabe des Reisetages und der Fahrstation (Dres den, Leipzig, Chemnitz, Bautzen oder Plauen) ist ebenfalls er wünscht. Schul-, Jugend- und Gesellschaftsfahrten im Verkehr mit der Tschechoslowakei. Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Dresden teilt mit: Von einer großen Zahl von Bahnhöfen der Deutschen Neachsbahn können Schul-, Jugend- und Gcsellschafts- fahrten direkt von dem deutschen Abgangsbahnhof bis zum tschechoslowakisclien Bestimmungsbahnhof ohne Unckehandlung auf dem Grenzbahnhof abgefertigt werden, ohne daß es der vor herigen Einholung der Genehmigung der tschechoslmvakischen Eisenbahndirektionen bedarf. Die Fahrpreisermäßigung be trägt: bei Gesellschaftsfahrten bei einer Teilnahme von nicht mehr als 100 Personen auf der ganzen Strecke 25 v. H.. bei Teilnahme von mehr als 100 Personen auf der deutschen Strecke 25 v. H., auf der tschechoslowakischen Strecke 33>-L v. H., bei Schulfahrten 50 v. H. auf der ganzen Strecke. Für die deutsche Strecke ist jedoch bei Benutzung von Schnell- und Eilzügen der volle Zuschlag zu entrichten, bei Iugendfahrten 50 v. H. auf der ganzen Strecke. Die Geivährung dieser Fahrpreisermäßigung ist jedock) bei direkter Abfertigung auf Jugendlich unter 18 Jahren beschränkt. Nähere Auskunft erteilen die Reichsbahndirektionei, und die Neichs- bahnauskunftsstellen für den Personenverkehr. s. Eine landwirtschaftliche Filmstelle in Sachsen. Vom Sächs. Junglandbund wurde eine landwirtschaftliche Fil,„stelle in Sachsen gegründet, weil die Filmvorführungen von den landwirtschaftlichen und dörflichen Vereinen oft als zu kostspielig empfunden würben. Die Stelle, die auch die Vermittlung von anderen Filmen ,»>d Vor führungen übernimmt, befindet sich in Mittweido i. Sa. 8. Sächsischer Landjugcndtag. Das große Sonnncrlreffen der sächsische,, Landjugend, der 5. Sächsische Landjugendtag, findet vom 25. bis 27. Mai in Großenhain statt. Dann kehrt« er noch dom Stadthaus zurück, und der Bureau« diener sah ihn, wie er ein« Postkarte von Frankreich, die in seinem Arbeitszimmer an der Wand hing, aufmerksam studierte, dann schrieb «r mit einem Bleistift einig« Ziffern auf einen Zettel. » Aus den, Stadthaus begab er sich daun bis an das Ende der Stadt zu einem Flamländer, Meister Scaufflaire. der Pferde und Fuhrwerke vcrnnctetc. Der kürzeste Weg zu diesem führte durch ein« wenig began gene Straße, in der sich das Pfarrhaus befand. Der Pfarrer galt als guter, sehr achtbarer uick sehr kluger Mann, den seine Psarr- linder gern um Rat frogten. Nur einen Augenblick zögerte Mode lern« vor der Tür — dann ging er weiter. Scaufflaire besserte gerade ein Geschirr aus, als Madclein« sein« Werkstatt betrat. „Haben Sie ein gutes Psevd, Meister Scaufflaire?' „Herr Bürgermeister', sagte der Flamländer, „alle mein« Pferd« sind gut.' „Ein Pferd, dos zwanzig Meilen an einem Tage zurücklegen kam,?' „Me Wetter! Zwanzig Mellen?' „Ja. Mit einem Kabriolett.' „Und wie lang« darf es sich nachher ausruhen?' „Nötigenfalls muß es schon den nächsten Tag wieder reise fähig sein.' „Und wieder dieselbe Strecke zurücklegen?' „Ja.' „Teufel auch! Mo zwanzig Meilen?' Madeleine zog den Zettel aus der Tasche, auf dem er sich di« Entfernungen notiert hatte. „Hier sehen Sie', sagte er. „Summa neunzehn und eine halbe Molle, oder sagen wir lieber gleich zwanzig.' Und min begann ein langes Hin und Her, mit vielen Fragen, vielen Bedingungen. Endlich konnte Madeleine die geforderte Met« für zwei Tag« im voraus zahlen. „Vergessen Sie nicht, morgen früh pünktlich halb fünf Uhr bei mir zu sein', antwortet« Madelein« und ging. Noch zwei oder drei Minuten ging die Tür auf, und der Büv germeister war wieder da, und wieder mit derselben rrchigen tief sinnigen Miene. „Herr Scaufflaire'. fragte er. „wie hoch schätzen Sie Ihr Pferd uivd Ihren Tllbury zufammciigenommen?' 1 Fortsetzung folgt.) /V x/ /X
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