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Sächsische Volkszeitung : 24.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192905245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290524
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290524
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-05
- Tag 1929-05-24
-
Monat
1929-05
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.05.1929
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„Zahn- Id Schall» >-, Kran- »erbcnach. für Fort- vom Na- nchshau»- stz. Ein- icht uni bend auf- »nmstcin- ahre alte mit zer. ntagnach- n sieben- schic d - >b rettete >er Strö- cting aus e spielte, >w«r ver- «annschast i g t zum «rmeistcv- Drachen» 8 außer» ouvde die c Stadt- iädlischen betrag r Links- hkbeträge den. >egen deS >lrauß in nten fest- wird die cvden. hat der Pfingst en Messer pctrennt Streit ge- »er Wah. ung nach trotz Ab- einander» er Nord- Haus die nommen. lempner» aus der wickauer «fertigen. flle Ton. wn Nuß. nann. de. Lung. — :te» Vor- der Kir sche die le Besuch llen Dar. euch nicht » ß auf heater luptroll«; fümsabri- komisch« >nd AuS» — wenn lt. lScott- t Tempo Mascott- Unterhai» t hat di« : irischen >kun soll >er Welt Austria. >on Eal> kommen: handelt ographie en. Di« ametrick, >on Kal- Wenn aus und stierchen ie junge, iele her- schos von Motorrad gegen Personenauto Chemnitz, 23. Mai. In der Nähe der Brettmiihle auf der Straße Chemnitz—Mittweida stieh am Dienstagvormittag ein Motorradfahrer mit einem Personenkraftwagen zusammen. Der in Richtung Chemnitz fahrend« Motorradfahrer hatte in über» mäßig schnellem Tempo eine S-Kurve genommen und streifte dabei mit der Lenkstange den entgegenkommenden Kraftwogen. Der Motorradfahrer kam zum Sturz und blieb mit einer schweren Kopfverletzung unter seinem Fahrzeug liegen. Er mußte in das Krankenhaus an der Zschopauer Straße gebracht Erden, wo er noch nicht vernehmungsfähig darniederliegt. l.eiprig und Umgebung ) Tod unter der Straßenwalze. Beim Spielen mit einer zu Dauarbeiten benützten Straßenwalze geriet in Delitzsch ein achtjähriger Knabe mit dem Kopf unter die schwere Walze und wurde zerquetscht. Der Verunglückte starb aus dem Trans port nach dem Krankenhaus. ) Universität Leipzig. Das Sächsische Volksbildungsministe, rium hat dem Privatdozenten an der theologischen Fakultät der Universität Leipzig, Lic. th. Dr. pH. Leube einen Lehrauftrag für sächsische Kirchengesckstchie erteilt. ) Hundert Jahre Verband der Deutschen Musikalienhänd ler. Der Verband der Deutschen Musikalienhändler zu Leip. zig feiert in den Tagen vom 24. bis zum 26. Mai sein hundert, «.ädriges Bestehen. Kur der I,su5i1r „Eine Wahlgroleske" Unter dieser Ueberschrist bringt die „Dresdner V o I k s ze i t u n g" (Nr. 115) eine Betrachtung, die — gerade vom Gegner kann man lernen! — sehr wohl unsere Ausmerk« famkeit verdient: „Ein heiteres, aber auch sehr lehrreiches Wohlstückcl>en haben sich bei den vergangenen Landtagsivahlen die katholischen Wenden geleistet. Bekanntlich kann man diese — wie die übrigen Wenden — in ihrer Einstellung zum Deutschtum in zwei Lager teilen. Nach berühmten großen Mustern bei anderen Nationen nämlich in ein panslawiscl>es, chauvinistisches Lager und in ein loyales. Die Gerechtigkeit erfordert die Feststellung, daß der loyale Teil der weitaus größte ist, ja vielleicht bezeich net man die Chauvinisten am besten als Offiziere ohne Soldaten. Und diese Offiziere sind in der Hauplsacize mit einige katho lische Geistliche, die in allen wendischen Organisationen den Ton angeben. Bei allen Neichstagswohlen haben nun diese unentwegten Wenden sich erklärlicherweise bei der Listcnaufstellung für die nationalen Minderheiten beteiligt — darunter auch als Kandi dat Herr Gutsbesitzer Spittank, Siebitz, jetziger deutschnatio naler Landbundabgeordneter. — Was haben sich nun jetzt die nationalivendischen Führer geleistet? Ihr lieben Leser, die ihr sonst euer» Kops zum logischen Denken benutzt, schaltet nun mal gefälligst euerii Tenkapparat ganz aus und macht mit uns einen ordentliche» Salto mortale! Die Nationalwcndeu sind mit Volldampf eingetretcn für die deutschnatianale Nebenlisie des Sächsischen Landvolks — die erwähnten katholischen Geist lichen in vorderster Reihe! Ja, es geschehen noch wirkliche Wunder! Wir einfachen Sozialisten waren da bis jetzt der ali- väterlichen Meinung, katholische Geistliche setzen immer und überall ihre Autorität ein für die Zcntrumssache . . . Aber nun mal allen Spaß beiseite — blicken wir tiefer in diese politische Groteske hinein. — Daß ein Wendisch- nationaler ausgerechnet Hand in Hand mit Deutschnationalen — in wendischen Angelegenheiten etwas erreichen kann, darüber Erden sich selbst die führenden wcndiscl-en Geistlichen keinen Illusionen hingeben. Wenigstens können wir sie ganz unmög lich als solche politische Tröpfe und Kindsköpfe ansehen! Dann gibt es aber nur noch eine Lösung des Rätsels, so sehr sich auch unsere Feder bei der Niederschrift folgender Gedanken sträubt, zur Rettung der Intelligenz der Betroffenen vermögen wir nicht anders! Diese Geistlichen sind als Psarrherren zugleich auch Gutsbesitzer oder durch enge Bande mit Landwirten ver bunden. Die Landvolkliste war eine reine Standes- und I n t e r es se n l i st e. Die Zeiten sind nun einmal schlecht — warum soll da der katholische Geistliche, der Sonntags die Gläubigen zum Idealismus ermahnt, dann, wenn es gilt, nicht auch eine Anleihe beim Materialismus machen? — Wenn aber so etwas am grünen Holze geschieht, was soll man dann erst vom dürren viel erivarten? Wendische katholische Gutsbesitzer haben ja schon immer zum Teil für die Deutschnationale Par tei Propaganda gemacht und sie gewühlt, man kann das ver- Aus -er Wett -er Kirche Dle SornilaMellWng ln Zlailen Eine der dringendsten praktischen Aufgaben, die sich die Katholische Aktion in Italien gestellt hat, ist die Anbahnung einer besseren Beobachtung der Ärbeitsruhe an Sonn- und Feier tagen, wie überhaupt der Heiligung der Feiertage. Drei Vierteljahrhunderte liberaler Negierung uns ungehemmter religionsfeindlicher Propaganda hatten in der Beziehung im Lande verheerend gewirkt. Und als man aus sozialen Gründen gesetzlich die Sonntagsruhe sichern wollte, da führte man die wirtschaftliche Lage des volksreichen aber an Rohstoffen armen Landes ins Feld, um eine solche Regelung als untunlich und gerade für den auf den Ertrag seiner Arbeit angewiesenen kleinen Mann nachteilig zu erweisen. Vom fetzigen Regime erhofft man eine wirksamere gesetzgeberische und administrative Für» deruna in einer die Religion und das soziale Leben gleich interessierenden Materie. Wohl zum Zwecke der Gewinnung einer brauchbaren Grundlage für dahingehende Anträge an die Regieruim hat das von der Katholischen Aktion abhängige Soziale Institut (lstituto Lattolico cii ^ttivatü Lociali) durch die Diözesan. und Pfarrkomitees der K. A. eine Erhebung Uber die Beobachtung der Sonntagsruhe in den einzelnen Landesteilen veranstaltet. Ein umfangreicher Fragebogen wurde verschickt. Noch sind nicht alle Beantwortungen eingelaufen: be sonders fehlen die aus den Großstädten. Immerhin veröffent licht das genannte Institut bereits einen vorläufigen Bericht, da die noch ausstehenden Antworten das Ergebnis kaum wesent lich ändern dürsten. Mehr oder minder vorschriftsmäßig wird die Arbeitsruhe eingehalten in den industriellen Großbetrieben, in denen ein Landestarif eingefiihrt ist. In den Betrieben ohne einen solchen Tarif hängt die Beobachtung nur vom guten Willen der Unternehmer ab. Ost aber lassen Betriebe mit Kollcktiv- tarif an solchen kirchlichen Feiertagen, die in die Woche fallen/ arbeiten, während die bürgerlichen Feiertage strenge ein gehalten werden. Ja, man läßt an derartigen kirchlichen Feier tagen die an den bürgerlichen versäumten Arbeitsstunden nach holen. Die Handwerksbetriebe (vor allem Schuhmacher, Schmiede, Tischler, Maurer und Schnieder) scheinen das Gesetz überhaupt nicht zu kennen. Auf tausend solcher Betriebe kommt nur einer, der am Sonntag nicht arbeitet. (Hier ist aber zu bemerken daß die K. A. noch lange nicht in allen Diözesen und nicht in allen Pfarreien eingefllhrt ist. Wären auch die zahlreichen kleinen ländlichen Ortschaften mit noch sehr patriarchalischen Verhältnissen von der Statistik erfaßt worden, so würde sich diese Verhältniszahl doch erhöhen. Vf.). Die Verkaufslädc» sind überall bis 12 oder 1 Uhr mittags geöffnet, gewisse Geschäfte den ganzen Feiertag. Nur wenige Städte und etwa ein Dutzend größerr Ortschaften machen hier eine Ausnahme. In einigen Provinzen hatten die Präfekten die völlige Schließung der Läden angcordnct, aber auf Drän gen der Geschäftsleute mußten zahlreiche Ausnahmen zu- gestanden werde». , Viele Klagen werden geführt über die Kneipen, die den ganzen Feiertag offen stehen, die Tanzstütten mit ununter brochenem Betrieb und die sportlichen Veranstaltungen, die dem Besuch des Gottesdienstes abträglich sind. ! Allgemein wird bedauert, daß für die Landwirtschaft keine gesetzliche Regelung der Sonntagsruhe besteht. Die Großgrund besitzer bzw. ihre Direktoren lassen arbeiten, wenn cs ihnen beliebt, auch außerhalb der Zeiten der dringendsten Arbeiten. Wer feiern will, wird mit Entlassung bedroht. Die Klein bauern folgen diesem Beispiele. Nur etwa b Prozent der Land wirte befolgt das Gebot der Sonntagsurhe. Mancherorts kommt es vor, baß Industriearbeiter die Sonntagsruhe dam bcnüt.-en. um entweder auf ihren« Grunde oder bei Fremden landwirt« fchastliche Arbeiten zu verrichten. Sehr zu bedauern ist, daß in einigen Provinzen die zu ständigen Behörden Arbeiten von öffentlichem Interesse, wie Bauten, Straßen, Jlußkorrektionen, Entwässerung u. ä. an Sonn- und Feiertagen verrichten lassen. Im allgemeinen läßt sich feststellen, daß es jetzt mit der Ruhe an Sonn- und Feiertagen besser steht als noch vor wenigen Jahren. In Süditalien und aus den Inseln wird, ab gesehen von den größeren Städten, die Sonntagshciliguug besser beobachtet als sonst im Lande. Märkte werden nicht häusia an Sonn- und Feiertagen abgehaltcn. Wo es aber der Fall ist, wird über die üblen Wirkungen geklagt. Nur in wenigen Pfarreien hat man kirchlicherfeil, bei den öffentlichen Behörden Schritte unternommen zweck» Abstellung größerer Mißstände aus diesem Gebiete. Wo da» in «akt- voller Weise geschehen ist, waren die Schritt« reich. auch «rsolg. n er Neue deutfche Franzivkanerprovinz. Am 17 April 132g wurden von der sächsischen Franziskaner-Provinz vom Heiligen Kreuze die rheinischen Klöster abgetrennt und zu einer eigenen Provinz erhoben mit dem Namen „Colonia" zur Erinnerung an die alte Kölner Provinz, die in der Säkularisation zu Anfang des vorigen Jahrhunderts untergegangen ist. Die sächsische Pro vinz ist die einzige deutsche Provinz, die seit dem 13. Jahr hundert bis auf unsere Tage ununterbrochen bestanden hat. Im nächsten Jahre kann sie auf ein 7VÜjähriges Bestehen zurück schauen. Alle Schicksalsschläge hat sie in wunderbarer Weise «nit Gottes Hilfe überwunden. Die Provinz als solche stand in der Reformation treu zur katholischen Kirche. Nur wenig Mitglie der wandten sich der Neuerung zu, die überwiegende Mehrheit hat ein wahres Martyrium durchgcmacht. um dem angestamm ten Glaube» treu zu bleiben. In den Wirren des 30jährigen Krieges hat sich die Provinz nicht nur behauptet, sondern ge langte geradezu zu einer ungeahnten Blüte. So wurden von ihr iin 17. und 18. Jahrhundert allein zwölf Gymnasien geleitet und über 30 Missionsstationen in der Diaspora versehen. Der Apostolische Vikar Valerio Maccioni schreibt vom Kloster Hal berstadt im Jahre 1671: „Aus eben diesem Kloster wird wie aus einem Seminar des wahren Glaubens und geistlicher Voll kommenheit für das ganze Bistum gesorgt wie auch für den kirchlichen und ordensmäßigen Zustand der übrigen Klöster, nicht nur, um sie in treuer Milwirkung zu erhalten, sondern auch, um den römisch-katholischen Glauben zu verbreiten." Durch glückliche Fügung entging die Provinz der Aufhebung in der Säkularisation und erstarkte um die Mitte des vorigen Jahr hunderts z» neuem blühenden Leben. —Wenn das Blut der Märtyrer der Same für neue Cbristen wurde, so können wir mit Recht behaupten, daß sich die sächsische Provinz durch di« unsäglichen Leiden und Drangsale in der Reformation, im Dreißigjährigen Kriege, in der Gegenreformation und in den leidvollen Jahren der Säkularisation verdient hat, daß sie wohl die fruchtbarste Provinz des ganzen Ordens wurde. Allein acht blühende Provinzen sind von ihr gegründet oder zu neuein Leben erweckt worden. Zuerst half sie der thüringischen Provinz, daß sie wieder lebensfähig wurde: dann gründete sie die Herz-Jesu- Provinz in Nordamerika, von der wieder die kalifornische Pro vinz von der heiligen Barbara abgezweigt wurde: ferner gingen aus ihr die beiden Provinzen in Brasilien und die schlesische Provinz von der heiligen Hedwig hervor, die wiederum der Zmmakulataprovinz in Großpolen neues Leben einhauchie. Die letzte Gründung ist die Kölner Provinz. Möge cs der sächsischen Franziskanerprovinz, die nach all diesen Gründungen noch immer die größte aller deutschen Provinzen ist, vergönnt sein, noch mehreren Provinzen das Leben zu schenken. stehen — aber nationalwendische katholische Geistliche? Ach, du böses materialistisches Zeitalter!" Unsere Lesers, die die in dieser Betrachtung behandelten Vor gänge besser kennen als die Leser der „Dresdner Volkszeimng", Erden leicht feststellen können, daß der Artikelschreiber die Dinge in mehr als einem Punkte einseitig darstellt. Vor allem erscheint es als eine gewagte Kombination. Herrn Spittank, dessen loyale Gesinnung bekannt ist. als Chauvinisten hinzu stellen. — Aber die Frage bleibt: Wie können führende katho lische Männer sich für eine ausgesprochene Standcsliste ein- setzen? Wir wissen keine Antwort aus diese Frage. Und wir können nur tief bedauern, daß durch diese Taktik der kirchen- seindlichen Presse Gelegenheit gegeben wird, gegen den geist lichen Stand zu Hetzen. Nicht genug, daß dos Msäpoenken der katholisch» Wähler das Zentrum um seinen Wahlerfolg ge- bracht hat (wir haben das kürzlich hier zahlenmäßig nach- gewiesen), er liefert den Gegnern der Kirck-e auch höchst will kommenes Material, das noch manchen Schaden anrichtcn wird. l- Staatsstraße» mit „Frostbeulen". Ungeheuren Scl'ade» bat, wie sich jetzt erst mit aller Deutlichkeit beiaiisslelli, der Frost des vergangenen Winters an de,, Staatsstraßen der Lausitz angevichtet. Dabei ist cs ganz gleichgültig, ob man die Bautzen- Dresdener, Bantzen-Görlitzcr Straße, di« Straße nach Zittau, MnSkau nsw. ins Auge faßt, sic alle besinne» sich stellenweise in einem geradezu trostlosen Zustand. Der Frost b.ri Frostbeulen von beträchtlich«: Höh und 20 bis 30 Meter Länge ansteworfen, wobei die Decke gesprengt worden ist. Durch den starke» Fahrvcr'ebr, namentlich die Autos, sind die Schäden noch vergrößert worden, indem sich neben den Beule» entlpreckrend ticse Löcher ocb ldet liaben. Die Beschädigungen der Strasiendccke sind kür de» Fwrvcrtebr außerordentlich gesäbrticb und an vielen Stellen sind Warnungs- signalc ausgestellt, stellenweise sind die Strecken sogar einstitig ge sperrt worden. Man ist dabei, die Schäden anszubeststrii, doch wird dies bei dein Umfang der Zerstörungen nicht nur längere Zeit, son der» auch hohe Kosten erfordern. Ilse v. Slach: Der Rosenkranz Ilse v. Stach schenkte uns Katholiken ein neues, behut sames Werk: „Der Rosenkran z"*>. Die Dichterin der „Missa poetica" — Ein Kranz voll erblühter Rose». Eine Fistle leuchten der, vielsagender Gedanken. Das Hohe Lied der göttliche» Mutlerwürd«. Dcmutvoll erfleht sie Auftrag und Beseelung vom edlen Geistesritter Dominions, dessen scharfes Schwert ,chie Seel« ebenso schauernd flieht, wie sie es sehnsüchtig begehrt. — Halte mich, Gott — halte mich. Kraft — Es sind — o flüst'r« mein« Zunge — es sind des heiligen Dogmas kristallbcglänzte Regionen . . . Jäh lings brichst du in/di« Knie — und empfängst und betest und stam melst — die erste große Moriensyinphonie . . . Und wirst... der neu«, inbrünstige Psaltersänger — und fleh! — die Königin schlägt ihren Mtter, den Geist-Ritter schlagt sie und weiht sie zum Seelensänger — und die Trän« quillt — Dominikus — aus dem Magdtum deiner benedeiten Geist-Seele sproßt ein unnennbar Großes: Du — Dominikus — bellest die schweifend« Menschhit tief — in die Barmherzigkeit des Muiter- fchoßcs." Und in seelenvollen, tiefvcrborgnen Mangen der Mundart ihrer Sprache hübt die fromme Wallerin auf heiligen Fluren an, das erste wonnesam« Geheimnis zu besingen: „Ave Moria, ave Gottes — Straße — du sanfter Weg. den Schöpfer Geist beging... Zuflucht der Sünder, lehre mich, den Sprung zu wagen, der Men- schenhrrkichkeit zu deinem Magdtum beugt: um Willen jenes hei ligen Hauchs, der Christus ze»gt — lehr mich Moria fein, und schauernd Gottes Frucht zu tragen * Für Mütter ist das zweite Gesetz geschrieben: „Nun laßt uns in das Reich der Mütter steigen. Ahnungsvoll sitze,, sie am Lcbensquell und schiveigen mid lauschen, ob der Odem der Verheißung nickst durch ihre Gründe n>cht . . ." „Ecce venio" ssiehe, ich komm« schonj ruft die Sängerin im dritten Geheimnis. „Mich verlangt nach solch einer Ehren,vackst von harten Gesellen. Ich komme, um mich ihrem Dienst und Auftrag freiwillig zu stellen." *) Regensbergsche Buchhandlung. Münster j. W-, 1929 Und den tiefsten Sinn des fünften Geheimnisses enthüllt uns der Muttevgeist ihrer bedeutungsvollen Worte: „Tiefer als selbst di« köstlichsten Verheißungsworte lehren di« Schmerzen Gottes heilige Begier — so tief, daß Jesus staunend fragt: Warum dem, suchtet ihr? Es ist nicht anders — Mutter der Schmerzen ist die Himmels- psorte." Und dann das Geheimnis der fünf blutig-roten Rosen: „Büßender Gott — was zoigte dir der Engel? War es ei» Ent schleiern der Dinge? — Sahst du dich in hohem Dom di« heilig« Messe feiern und erkanntest — mit süßer Tröstung du — Millionen und Millionen Geretteter, die sieggekrönt in deiner ew'gen Kirche wohnen?..." Wie tief erfaßt diese Seele den Sinn der Estißelung: „Ich ahn«, Heiliger, was aus deiner Seele Scelengrund hervorkam. Indem du sie erniedrigtest durch Geißelung, vollzogst du wohl die schmerzliche Ausmeißetung der großen Grundbegriffe: Demrst und Gehorsam . . Und was sagt die dritte Ros«, zu Füßen des Eccc-Homo"? „Zn diesem eigentlich Ent-Menschten und Verachtung-satten sogst du: Siche der Mensch! . . ." Und die vierte Rose, di« da glüht im Muttecherzcn: „Und di« geliebte Mutter wird auch dir begegnen. Wer hat wie sie des Kreuzes Wissenschaft erkannt? — O Seele, — nimm dein Kreuz wie aus der Mutter Hand, — uud ehe du es kostest, wirst du es noch segnen." Und di« fünfte Rose halbenlblättert, spricht zur Seele: „O Petrus — laß mich still bei dir knien und warten so am Straßenrand — mH heben de» Blick zu dem, der selbst sich darbringt, feierlich, im roten Meßgewand, und wenn dich dann der Geist, der gnadenströmende, zu Pfingsten überwältigt und deines Glaubens Kraft nnd zage Wissenschaft veriausendfalligt — -an» lehr mich glauben, was sich schwer erkennt, mitten im Schinerzgewnhl ans Erden: Es muß mn Gottes Wille» je mH je — gelebt, gelitten und gestorben werden." Einer Crl>erin gleich legt hier eine resthdcgalste, liefsck'aucnde MuUcrseclc die große» Geistimnijse des Glaubens mH der Liebe ans- Eine begeisternde Maricn-Kantaic. der aber aneb die dunkleren Adagio-Töne nicht fehlen. Abhold allen süßlichen Andächteleien, zcigi sich die auf da? Pricsterticbe cingestclll« Dickuerin criülli von den Hochgedanken der christ-katholischen Dogmemveli. Sie gebt glück lich allem „Ach" und sonstigem Leerlauf von Worten aus dem Wege, de» bekannten Brettern über enge, stiebte Gräben. — Beim stillen Nackigehen all dieser gedankcnstbivcrcn Worte und Wendungen ge winnt der einsame Beter so mancher altgewohnten Gebciiiinissassnng eine neue Seile ab. Wem der laute Alllag die Seele wund verleben — in diesem Garten voll duftender Maricnrostn wird er vergessen, Ivos ihn kränkt und bang« mackst. — Das ist »och iinmcr das größte Glücksenipsinden, das das Heimweh ivachrufl nach der hinimiischen Heimat. „Plana — Gottes Mutter — Gottes Herrscherin — o sieb di« K'lipvc», die inick mudrobu. Mt deines Munds — ick nxrg« dieses Wort — allmächtigen Lippen bitte für mich, daß Golt jetzt, i» der Stunde her Gefahr, die Retter sende, damit ich ineinen aufgeiragcnen Dienst im Leben und im Tod vollende." Dr. Hugo Löbmann. P. Lippert S I.. Aus d«m Engadin, Briese znm Froy- machen. (Halbleder 4.60 M.) Verlag „Ars sacra". Josef Müller, München. — P Lippert ist ein Meister des tiefen, die Seele packenden Briefes, das Hot er in seinem Werk „Don Seele zu Seele" bewiesen. Das beweist er neu in dieser kosttiarcn »nd köstlichen Bririsolg«: „Aus dem Engadin". Es sind „Briese zum Frohmachen", dos will besagen: eine neue Art zu trösten, nicht eigentliche Trostgedanken und Trostauellen. Er läßt aus stillen Erholungstogen in den Schweizer Bergen einem kranken Freund« daheim sein« Eindrücke, Beobachten. Ideen zusiießen. so daß er sich ihm. dem Kranken, auch aus der Ferne Helsenz widmet, und dieser am Reichtum seines Erlebens in Volles ewigen Bergen auch vom Krankenlager teilnimmt. Also: das Hineinsteigen in eine ander« Welt, in «in „Du", allein macht froh. Es erweitert den inneren Gesichtskreis. So kann auch fremdes Leid, ivenn wir ihm verstend nahen, ««ns sroh- machen, indem es Distanz vom eigenen „Ich" schosst. So ist dienendes Helsen eine Fren'enquelle, selbst das Weinen mit fremde» Leid besreit uns vom «rüden, schweren „Ich".
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