— 87 — bereitung und Ausbildung für den Schuldienst empfing. So wurden besondere Bildungsanstalten für die Volksschullehrer ein immer tiefer und allgemeiner gefühltes Bedürfnis. Pesta lozzi ist auch für die Gründung von Lehrerseminaren von epochemachender Bedeutung geworden. Man zählte bis Ende des vorigen Jahrhunderts gegen 20 Seminare in Deutsch land. Das älteste ist das zu Stettin, 1732 oder 1735 ge gründet. Das älteste sächsische Seminar ist das Friedrich städter zu Dresden (1785), dann folgt das Freiberger (1797) m ). Auch die Oberlausitzer Schulordnung empfiehlt die Er richtung von Seminaren. „Da das vornehmste Mittel zur Erhaltung bevorstehender Einrichtung derer Schulen dieses ist, dass Seminaria errichtet oder sonst solche Anstalten zu Stande gebracht werden, wo tüchtige Schulhalter gezogen, zubereitet und instruiret werden, ehe selbige zu Schulmeister- und Schulhalter-Diensten gelangen; so soll hiervor alles Fleisses gesorget und zu seiner Zeit das Nöthige dieserhalb bekannt gemachet werden.“ (Cap. VII § 1). Die Schul ordnung von 1770 ist die geistige Anfangsstätte des Zittauer Seminars. Nachdem der Zittauer Diakonus Renger schon seit 1772 angefangen hatte, die Lehrer des Zittauer Bezirkes in der Methodik zu unterrichten, reifte der Seminargedanke immer mehr aus, bis im Jahre 1811 den 13. Oktober die Stadt Zittau für die zahlreichen Landschulen ihrer Kollatur zur Eröffnung eines Seminars vorschritt. Damit brach auch für das Zittauer Landschulwesen die Morgenröte einer neuen Zeit an. 172 ) Leuner, Das Landständische Lehrerseminar zu Bautzen. Bautzen 1867. S. 2.