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— 114 — Ordnung nach in da« Gedächtnis« fasset, aber der Bedeutung nach auch nicht einen Buchstaben von dem ändern zu unter scheiden weiss. Solche nichtswürdige ßecitirung ist Schuld daran, dass sich manches Kind lange Zeit mit dem A b c-Buche schleppen muss, da es nach obberührter Methode in wenig Wochen solche Lection hätte absolviren können. (2) Den abgeschmackten Zu satz, da das £ nicht eil, sondern eile, das 111 nicht em, sondern emme, das t nicht te, sondern tee, das 3 nicht Zet, sondern Zette oder Sette genennet wird. Denn dieser angewohnte Fehler ist Schuld daran, dass hernach die Kinder nicht lesen: Also hat Gott die Welt geliebet, sondern überall ein ae oder e anflicken. Da muss es lieissen: Also e hat e Gott e die e Welt e ge e liebet. (3) Die frühzeitige Eilfertigkeit, da man die Kinder zum Buchsta- biren nöthiget, ehe sie einmahl die Buchstaben erst kennen. Denn man hält sie solcher Gestalt in ihrem Wachstliume unge mein auf, dass endlich die Eltern, die sich von dem Fleisse des Praeceptoris was sonderliches eingebildet haben, darüber unge duldig werden. Der Schüler selbst aber einen Ekel vor dem Lernen bekomt. § VI- Die Zusammensetzung der Buchstaben heisset insgemein Buch- stabiren, und ist nichts anders, als eine gute Wissenschaft, wie die Sylben in einem jedweden Worte recht einzutheilen sind. Solche kan nun den Kindern auf das Leichteste folgender Massen beygebracht werden. Der Schulhalter saget (1) den Schülern, welche nunmehro das Abc wohl haben kennen lernen, mündlich viel leichte Sylben vernehmlich vor, davon sie (2) eine nach der ändern unterschiedlich nachsprechen müssen, damit sie einige Im pression oder Einbildung von ihrer neuen Lection in den Kopff bekommen; weisset ihnen hierauf (3) an der Taffel, welche zu diesem Ende sonderlich gedruckt ist, dergleichen Sylben mit dem Stecken; lässet solche (4) öfters bald von diesem bald von jenem Kinde aussprechen; zeiget ihnen (5) alsdann eben diese ausge sprochenen Sylben in ihrem Buche und fodert (6) wieder von ihnen, dass sie dieselbigen nachsagen. Sind ihnen nun durch fleissige Übung eintzelne Sylben geläuffig, so wendet er sich zu gantzen Wörtern, welche aber Anfangs nur aus wenig, und solchen Sylben bestehen müssen, die nicht zuviel stumme Buchstaben vor oder nach dem Selbst-Lautenden haben. Wie dergleichen auf oben gedachter Tabelle und auf der Dritten Seite des A b c-Buclies zu finden seyn. Diese spricht er ihnen (1) wieder mündlich und ohne Buche, doch auch mit Wiederhohlung der Sylben vor. Z. E. (B, a, (Ba, b, e, bc, (Babe. Lässet (2) solche vielmahl nach sprechen; Zeiget sie (3) mit dem Backei an der Taffel, und weil