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PoMidetkionio Dresden S>MiN«nio Stadtbanr Dresden Sir «NI» Für christliche Politik und Kiuttur Chinas neue Krise Krieg zwischen Äankau un- Nanking — Das Ansehen -er Kuomintang-Regierung erschüttert London. 22. März. Wie man glaubt, ist ein Krieg zwisckzen der National regierung und der Wuhanpartei unvermeidlich. Präsident Tschiangkaischek verössentlicht ein« Erklärung, in der er das Leichallen mehrer Generale von Wuhan scharf verurteilt und sagt, die Negierung werde nicht zögern, revolutionär« Mittel zu gebrauchen, da sie selbst eine revolutionäre Negierung sei. Man erblickt darin ein Anzeichen dafür, das; Nanking nötigenfalls mit Waffengewalt Vorgehen werde. Nach einer Meldung aus Hankiau hält man auch dort einen Krieg für unvermeidlich. — Der Kuomintang-Kongretz in Nanking, der zu drciviertel von Anhängern Tschiangkai- schelis beschickt ist, nahm gestern eine Entschließung an. durch dir den Kwangsi-Streitkräften untersagt wird, in die Provinz Kiangsi einzuriicken. Falls nun die Streitkräfte Hankaus die Kiangsi-Grenze überschreiten sollten, woran bei dem anhalten den Vormarsch der Divisionen Tschiangkaischek» auf Hankau kaum zu zweifeln ist, so widersetzen sie sich damit offen den Be. fehlen ihres Oberkommandcurs und geben Tschiangkaischek das Recht, zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung weiter vorzurücken. 8000 Mann der Armee Peitschunghsis, des jungen Kwangsi- Kommandeurs in Peking, haben sich offen sürTschiang. kaischek erklärt. Eine südlich von Peking in der Nähe der Provinz Honan stehende Abteilung von etwa 20 000 Man» soll dagegen bereit sein, sich den Streitkrästen Hankaus anzuschlie. tzen. Die Haltung Fengs bleibt immer noch im Dunkeln. Während man in Nordchina und Hankau allgemein annimmt, daß er nur auf eine günstige Gelegenl)eit wartet, um in einer Auseinandersetzung zwischen Nanking und Hankau plötzlich gegen Tschiangkaischek Vorgehen zu können, glaubt man in Nanking noch immer, Feng werde neutral bleiben. Das auch dort verbreitete Gerücht, dass Truppen Fengs Pengpu, 110 Mei len nördlich von Nanking an der Eisenbahnlinie nach Tientsin, besetzt Hütten, wird in Nanking dementiert. Trotz der in Nanking errschenden zuversichtlichen Stim- mung der Zentralregierung gewinnt man aber den Eindruck, dah niit jeder Woche die Zahl der Gegner der Zentralregierung und ihre Opposition gegen ihn zunehmen, und dah sie tatsäch lich eine große Bewegung zum Sturz der gegenwärtigen Negie rung In Nanking vovbereiten. Ein neuer Vormarsch Aman UNahs London, 22 März. Times berichtet aus Pcschatvar: Alle Nachrichten aus Kan dahar ermähnen Vorbereitungen für einen Vormarsch Aman Allahs auf Kabul, der jedoch noch nicht begonnen hat. Trotz der Anwesenheit Khans und seiner Brüder und trotz der Tatsache, daß viele Beamte weiterhin dem alten Regime lyal sind, herrscht tvenig Einigkeit unter den Stämmen der Südprovinz. Die sechs deutschen Flüchtlinge aus Kabul, die Paratschinar am Montag er reichten, haben ihre gesammte Ausrüstung, ihr Bettzeug und ihre Papiere verloren, infolge der Unmöglichkeit, die Habgier jedes Stammes, der ihnen Begleitung stellt«, z» befriedigen. Mre Ta schen ivarcn, wie der Berichterstatter bemerkt, inehr in Gefahr als ihr Leben. Ernste Lage in Indien London, 22, März. Laut Morning Post wird die Lage im Zusammenhang mit der Verhaftung der Kommunisten in Indien als ernst angesehen. I» amtlichen Kreisen glaubt man an ein weitverzweigtes Komplott gegen die Negierung Indiens. Schülerselbslmor-e Aus dem Preußischen Landtage wird uns geschrieben: Anläßlich des Kultusetats ist nicht nur über da. allgemeine sittliche Niveau unserer Jugend gesprochen und eingehend debattiert worden, man war sich auch darüber klar, daß die Gefährdung unserer Jugend insbesondere in den Großstädten um viele Grade größer ist als rüher und daß daher gewisse Verfallserscheinungen icherlich zu einem gute» Teil aus dem umgebenden Milieu lammen und nicht etwa als besondere Verfallserscheinun- >en der Jugend gewertet werden dürfen. Das gilt auch ür eins der trüblichsten Kapitel, dem Problem der Schülerselb st morde. Ihre starke Vermehrung gegen früher ist unverkennbar; erschreckend ist auch, daß oft bereits Jugendalter zu den verhängnisvollsten Entschlüssen kom men, denen nach allgemeinen Erfahrungen derartiges nicht zuzutrauen ist. Aber die Schülerselbstmorde haben ihre Kurve und die unverkennbare Tatsache ist die, daß sie gegen Schluß des Schuljahres anzuschwellen pflegen. Es hat keinen Zweck, vor diesen Dingen die Augen zu schließen. Die Frage der Osterzensur ist auf die Kurve der jugendlichen Selbstmörder nicht ohne Einfluß. Nun wird man allgemein zugeben müssen, daß die Schule selbst sich seit Jahren mit Erfolg bemüht, die tatsächlich bestehenden Gefahren auf ein Minimum zu reduzieren. Wenn man z. B. die Art, wie die Dinge heute gehandhabt werden, mit denen vergleicht, die etwa vor dreißig Jahren, also vor einem Menschenalter, üblich waren, so wird man die wachsende Humanität und Sorgsamkeit in der Behandlung jugendlicher ganz unzweideutig feststellen können. Es besteht ein ganz anderer Kontakt zwischen Schule und Elternhaus, und auch für den Schüler kommt die Nachricht nicht wie der Blitz aus heiterem Himmel, son dern ist die Schlußkette einer Lage, die auch für ihn schon oft Monate vorher erkennbar war. Das alles hat sicher dazu beigetragen, manches Unglück zu verhindern. Im übrigen können die beklagenswerten Erscheinungen, von denen wir immer wieder hören und lesen, nicht der Schule als solch« und nicht ihr allein zur Last gelegt werden. Sie muß. Daß natürlich auch die Bestimmungen eine weitere und engere Auslegung finden können, ist allgemein bekannt, aber in ihren Grundlinien liegen sie doch fest. Und man könnt« sich auch nicht gut d«nken, daß sie noch milder gestaltet werden könn. t«N. Ist doch schon heute ein Minimum erreicht, dag manche «rutt« Beurteiler der Laae zu der Ueberzeuauna kommen läßt, daß weitere Milderungen eben eine Senkung des all gemeinen Bildungsniveaus zur Folge haben würden. Ueberdies darf nicht verbesse» werden, daß der ohne hin schon bestehende übermäßige Andrang zu den Studien gar zu viele ungeeignete Elemente hineinbringt: welche andere Möglichkeiten sott es denn geben, um die gerade hier beklagten Mißständ« zu beseitigen, die die Oeffentlich- keit wiederholt und mit vollem Rechte gerügt hat. Aber das alles kann natürlich nicht hindern, daß solche traurigen Fälle nach Kräften und mit allen Mitteln vermieden wer den müssen. Die Jugend ist in ihrem allgemeinen sittlichen Niveau nicht unabhängig von der Gesamtheit. Daß die sich steigernden Schülerselbstmorde vielmehr eine Folge des allgemeinen sittlichen Nieder ganges sind als eine Folge der falschen Behandlung durch die Schule, das dürfte für einen ernsten Beobachter leider nicht zweifelhaft sein. Die Jugend ist im wesentlichen so, wie es das Elternhaus ist, aus dem sie stammt, auch hier, nicht etwa nur in der Schule, liegt sehr oft Quelle und Vollendung zur Katastrophe. Aber eins ist sicherlich gewiß: di« Schule muß alles tun, um im Nahmen ihrer Bestimmungen dem Elternhaus die Lage zu erleichtern. Wie das im einzelnen zu ge- schehen hat, ist Sache des Einzelfalles und jeder liegt wieder ander». Durch das Zusammenwirken beider Faktoren müssen Katastrophen verhindert werden. Das ist eine sehr ernste Aufgabe. Aber der Weg muß gefunden werden, die Bestimmungen an die Psyche der Jugend anzupassen und die Jugend im Verein mit dem Elternhaus noch mehr vor unüberlegten Schritten zu bewahren. Aber wir stehen auch nicht an zu sagen, daß der religiöse Niedergang und Verflachung unserer Zeit letzte und tiefste Ursache dieser Katastrophen ist, und wir sprechen die Befürchtung aus daß trotz der besten Prophylaxe, trotz der sorgsamsten Handhabung der Bestimmungen hier die größten Gefahren so lange drohen, bis man sich wieder darauf besinnt, daß die Religion der beste Anker ist, und daß das Schwinden reli giöser Empfindungen jene Grundhaltung einzelner beson ders gefährdeter Jugendlicher bestimmt, das Leben wegzu werfen. Insofern sind die Schülerselbstmorde in ihrer schauerlichen, wachsenden Häufigkiet eines der ernstesten Warnungsz,lch«n der Zeit für ihren tiefen sittlichen Verfall «H» da» Schwinden letzter Hemmungen! Auch ^ " "it** ernstlich nach dem Rechte« zu Nexat.i»» ver SSidNIMe» Volk»,»«»»»« LreLden-TUIIIad, t PolteNtrahe >1. Zerium LNll ,mt> »I0IL. Alternative?" -7 Der „Artikeldienst der Deutschen Zentrumspartei* schreibt uns: Wenn eine politische Persönlichkeit von der internatio nalen Bedeutung unseres Außenministers Dr. Streseman« sich in einem so ausgeprägten Spannungsverhültnis zur an« gestammten Partei befindet, daß sogar dem Minister nahe» stehende Blätter die Möglichkeiten seiner künftigen polt« tischen Haltung erörtern, dann ist es dach nur selbstverständ lich, daß auch nichtvolksparteiliche Kreise sich über eine etwaige Stellungsünderung Dr. Strese« manns, über die möglichen Einflüsse dieses Schrit tes aus unsere Außenpolitik und schließlich auch über diese selbst ihre Gedanken machen. Das geschieht nicht nur bei uns. bei der Zentrumspartet, sondern auch bet anderen Parteien, die sich die positive Förde« rung unserer außenpolitischen Entwick. lung immer haben angelegen sein lassen. Es wäre ja auch unter Umstünden gefährlich, wenn dem nicht so wäre, wenn eine Koalitionsgemeinschaft die beteiligten Parteien zu absoluter Kritiklosigkeit, zu unbedingter, schweigender Gefolgschaft aller Regierungsentschlüsse verpflichtete. Wir möchten da nicht mißverstanden werden. Die Koalitions» gemeinschaft verlangt zweifellos von den Parteien die Zu« rückstellnng einseitiger Wünsche, die Erkenntnis gemein samer Ziele und den Willen zu gemeinsamer Arbeit. — E» geht zum Beispiel nicht an. wenn Ne« gierungsparteien der Negierung mit egoistischen und u n r e a l i s i e r b a r e n Agi« tationsanträgen in den Rücken fallen. Es paßt sich auch nicht, wenn sich Regierungsparteien, die a in Sitz der Regierung untereinander mit dem gebotenen Takt verkehren, sich draußen im Lande mit allen Mitteln der Demagogie bekämpfen. — Auch über die Wege, die zu den gemeinsamen Zielen einer Koalition hinführen sollen, muß man sich wohl im großen und ganzen einig sein, über methodische Details und namentlich über die richtige Bewertung einzelner Etappen kann dagegen zweierlei Meinung herrschen. Das gilt für alle politische« Gebiete, das gilt aber auch für alle Parteien, die an einer Koalition beteiligt sind. Der Zentrumspartei scheint man allerdings dieses selbstverständliche Recht nicht konzedieren zu wollen, wenigstens dann nicht, wenn es sich um außen politische Dinge handelt. Wenn die Zentrumspartei pflichtgemäß ihre Ansicht über den Gang der außenpolitischen Entwicklung ausspricht, schiebt man ihr entweder unsachliche oder vollkommen falsche Motive unter. Dafür ein typisches Beispiel. Bor einigen Tagen erschien in der „Frankfurter Zeitung" (Nr. 197) ein Artikel ihres Londoner Vertreters, in dem dargelcgt wurde, wen oder was die Berliner Korrespon denten englischer Blätter für Stresemanns Schwierigkeiten verantwortlich machen. „Unter den Begründungen", schreibt die „Frankturter Zei tung", „befindet sich auch die, daß eine mächtige Gruppe des Zentrums begierig sei, ihn loszuwcrde». Und -war: weil diese Zcntrumsgruppe fest davon überzeugt sei. eine Alternative zur Stresemannschen Politik zu wissen." Dann, nachdem den eng lischen Korrespondenten attestiert worden ist. sie seien gewöhnlich nicht schlecht unterrichtet, referiert die „Franksurter Zeitung weiter: „Diese Clique im Zentrum, so sagen sie (die englischen Journalisten — Red.), behaupte. Streseman» habe zu sehr hin- und hergeschwankt zwischen England und Frankreich und zwischen den Westmächten und Rußland, und das Resultat sei, daß nie mand Deutschland traue. Statt dessen sei es nötig, mit aller Energie den Versuch einer wahren Befreundung mit Frankreich zu machen, indem man oen Franzosen einen guten Preis dafür biete, — und wenn dies fcnlschlage, mit der gleichen Energie eine Verständigung mit England zu versuchen, selbst wenn Ruß land dabei geopfert werden müßte." Das also ist die Ansicht der englischen Journalisten. Es bedarf kaum der Versicherung, daß die, wie die „Frank, furter Zeitung" etwas malitiös behauptet, „gewöhnlich nicht schlecht unterrichteten" Herren diesmal absolut auf dem Holzwege sind. Die Zentrumspartei denkt nicht daran, den russischen Draht zu zerschneiden und eine günstige Mittelstellung preiszugeben, vis sie selber mit ge, schaffen hat. Bor allem nicht zugunsten von Erperimenien der oben angeführten Art. Was dies anbetrifft, so machen wir uns ganz die Ablehnungsgründe zu eigen, die die „Frankfurter Zeitung" für alle Fälle — „stellen wir »ns einen Augenblick vor, die Gedanken des Zentrums seien hier richtig wiedergcgeben" — uns freundlicherweise vor, wcggenommen hat. Das Blatt hat völtig recht, wenn es schreibt: „daß ein solches Pendelspiel: erst Frankreich, dann England, genau aus das hiuauslicfe, was diese Kritiker Herrn Slrcscmann angeblich vorwarscn: heute so. morgen so. Der Unterschied wäre nur, daß Rußland ..geopfert" werden soll. Aber wer würde heute für ein solches Opfer auch nur einen Pfennig zahlen? England? England gerade in dem Augenblick, wo eine hundert- kövtioe Deleaation von englischen Industriellen aut ruistich« -. > - -HP'«- «»', Dle heutige Nummer enthält da» St. Ben »»Blatt, da» SonutagSblatt sü» di« Diizese Meißen.