Volltext Seite (XML)
Lockendes Nach einem Noman von Geoffeey Msfz V/erktsg» y, '/«7. >/,y, Sonntsk» 3. 5. 7. y klkr LMeseuer LtralZe 32 — Lernrul: LvvtL 8tr»tiend»b»IInien: 2, >0. 17, ly. 2t), 21 kialtestelle: Lürsteovl»t- Oer derllkmte Wunckorkunck Ikin-Tin-Tin in seinem neuesten un6 besten kilm /^uüerrlem: Lin lustiges keiproxsrsmm «sur Nr. 17 7 /ilrte aus Londons Unterveit tVild-iVest-Z^denteuer Las Paradies der amerikanischen Aiimslar-Milionöre Von Otto Behrens. Beverly Hills, knapp eine Stunde Autofahrt von den „Studios", den Filmateliers in Hollywood, Culver City und Universal City entfernt, ist das exklusivste Wohngelände der amerikanischen Film-Größen. Auf hügeligem Gelände liegen hier in einer Landschaft von paradiesischer Schönheit zahlreich« sihloß- und palastartige Villen, von prachtvollen Gälten und Parks umgeben. Die Vegetation zeigt tropischen Charakter. Viel« Früchte südlicher Länder, Bananen, Pfirsiche, Apselsinen, Melonen und Ananas wachsen beinahe wild und ohne besondere Pflege. Riesige Fächer-, Dattel- und Kokospalmen. Eukalyptus- und Pfefferbäume spenden in den Gärten Schatten oder um säumen die breiten, zementierten Fahrwege der Verbindungs- straßen. Aus der einen Seite gcniesst man den Ausblick auf das wildzerklüftete Hochgebirge, und aus der anderen liegt — in wenigen Stunden erreichbar — das Meer. Alles, was die Natur an reizvollen Schöpfungen zu bieten vermag, hat sie hier in seltener Weise vereinigt: Hügel- und Bergland, breite und schmale Täler, Seen, Flüsse und Bäche, und zum Meere zu ein weites Tiefland, llnd über allem wölbt sich ein ewig blauer Himmel, aus dem di« Sonne in Hellen Strahlen hcrnieder- fchcint, ohne dabei unerträgliche Hit;« zu verbreiten, denn di« Nähe des Meeres bringt stets angenehm« Kühle. Nur in den sogenannten „Winter"°Monaten regnet es bisweilen. Im allgemeinen zählt man jedoch im ganzen Jahre nicht mehr als ?0 bis höchstens 30 Regentage. All diese Vorzüge bildeten in erster Linie den Anlab, auf diesem gesegneten Stückchen Erde die Metropole der amerikanischen Filmindustrie entstehen zu lassen. Findet der Regisseur doch hier alles, was er sich an landschaftlichen Schönheiten verschiedenster Art für feine Außenaufnahmen nur »vünschen kann. Hollywood gilt daher mit Recht als Film-Paradies, zumal der immerwährende, gleich mäßige Sonnenschein, verbunden mit reinster und klardursichtig ster Luft in der Tat einen Jdealzustand für Filmaufnahmen darstellt. Inmitten dieser Pracht habe» sich di« Grützen des Films, deren Namen man in der ganzen Welt kennt, angefiedelt. Da die Ausgabemögltchkeiten in Hollywood und dem benachbarten Los Angeles in bezug auf Vergnügungen sehr gering sind, ist es der Wunsch eines jeden Künstlers, rin eigenes Hans mit Garten und Park zu erwerben um hier seine Mußestunden zu verleben und Ruhe und Entspannung nach feiner nervenauf reibenden Tätigkeit zu finden. Durch das vielumstvirtene Gesetz der „Prohibition" kennt man keinen Aufenthalt im Restaurant, der über di« Zeit, di« man für ein rasches Ein nehmen der Mahlzeiten benötigt, hinausrcicht, so daß ein ge selliges Beisammensein in öffentlichen Lokalen so gut wie über haupt nicht in Frage kommt. Andererseits ist auch rin Nacht leben völlig unbekannt. Vertraglich sestgelegte, strenge Vor schriften binden die Künstler an einen absolut soliden Lebens wandel. Kein Wunder daher, daß die Darsteller auf diese Weise >st ausschließlich an ihr Heim gefesselt find, und einen großen eil ihres Einkommens darauf verwenden, ihre Wohnränme so geschmackvoll und prächtig wie möglich auszustatten. Fast je ^ - - - 8 so ^ jeder bekanntere Schauspieler besitzt ein eigenes Haus. — Alle möglichen Ctilarten gibt es nun gerade in Beverly Hills u sehen; oft find die Bauten nach eigenen Entwürfen und Zeichnungen ausgesührt und auch eingerichtet worden. Vor- errschend ist der kalisornisch-spanische Mischstil, dessen bauliche Richtlinien die Missionar« Kaliforniens in Anlehnung an die alte Heimat und unter Anpassung an die klimatischen Verhält nisse des Landes anfstellten. Neben der mehr oder minder stark amerikanisierten Hazienda dominiert noch der sogenannte „Kolonial"-Stil, das breite, weitausladende, niedrige, weiß gestrichene Haus mit hohen Fenstern und der von Säulen ge tragenen, langgestreckten Veranda. Nicht immer läßt das Aeutzere der Bungalows und der größeren Villen den Luxus vermuten, der sich hinter den Mauern befindet. Gerade in bezug aus Ausstattung der Räum lichkeiten wird in Beverly Hills Außerordentliches geboten. Wenn man bedenkL daß Marion Daoie» allein für die Innen« einrichtung ihres Heims 250 MX) Dollar ausgegebrn hat, dann kann man sich schon «ine» Begriff davon machen, wie es erst bei ihre« noch wett höher bezahlten Kollegen und Kolleginnen auslicbt. Reben irden, erstklassigen Komfort wetteifern die »» Aussen Das Wort vom Rusienfilm ist in der letzten Zeit beim Publikum uns in der Presse geradezu Cchlagwort geworden. In zahlreichen Schöpfungen unserer östlichen Nachbarn glauben viele eine Art filmische Offenbarung zu sehen. Rein sachlich betrachtet stellt der russische Film jedoch, von einer gewissen sein abgcftimMteit bildlichen Kompositionskunst abgesehen, nichts anderes dar, als ein wirksames politisches Propagandamiltel. Rußland beschränkt sich seit Jahren einzig und allein darauf, Glaubensbekenntnisse zu seiner Politik zu verfilmen, um das kommunistische Programm in alle Welt zu tragen. Als der vielumstritkene „Potemkin"-Film einen überraschenden Ersolg zeigte, erkannte man sehr wohl, daß der Film ein wertvolles Mittel ist, die Weltrevolution zu propagieren. Aus diesem Grunde werden in Rußland große Mittel bereitgestellt, um die Herstellung ausgesprochener Tendenzfilme zu ermöglichen. „Die Mutter", „Iwan", ,H)er schwarze Sonntag", „Der Sohn der Berge", „Streik", „Matrosenregiment Nr. 17", „Die Todes barke" usw., sie alle zeigen, wie ideologisch geschlossen die russische Filmindustrie in der Revolutionspropaganda ist. Der Film gilt in Rußland eben nicht, wie in anderen Ländern als Handelsartikel, sondern als ein Instrument der Außen politik. Hiermit wird jedoch ein Punkt berührt, der für das gesamte Filmwesen von weittragender Bedeutung ist, nämlich die Tatsache, daß man diese Entwicklung mit größter Besorgnis betrachten muß. Das Kino hat die Ausgabe, eine Stätte der Unterhaltung und Bildung für das ganze Volk zu sein. Dieses bedingt in erster Linie, daß die politische wie auch religiöse Einstellung des einzelnen nicht verletzt wird. Politik und Reli gion find Dinge, die unter keinen Umständen ins Kino ge- hären. Druck erzeugt jedoch Gegendruck, und es ist daher sehr wohl möglich, daß der russische Tendenzsilm eines Tages in anderen Ländern Filme ins Leben ruft, die mit gleicher Ein seitigkeit und gleichem Elan entgegengesetzte politische Ideale verkörpern. Dieser Erscheinung müßte allerdings über kurz oder lang der gesamte Film zum Opfer fallen, denn das Kino als Schauplatz politischer Kämpfe würde das Ende der Film industrie bedeuten. Es fehlt nicht an Erfahrungen, die man mit einseitig poli tischen Filmen gemacht hat. Schon vor dem Kriege gab ein Künstler varin, sich hinsichtlich ver Anschärfung antiker Möbel, kostbarer Teppiche, wertvoller Gemälde und vieler Seltenheiten gegenseitig zu übertrumpfen. Film Nobles«« adlige — und da her gilt auch der Wert des Besitztums vielfach als Wertmesser für den Reichtum und — die Kreditfähigkeit! Auch die persönliche Pflege des Gartens ist das Stecken pferd vieler. Spielt sich doch nach Tagen mit heißeren Tem peraturen ein großer Teil der Geselligkeit im Freien ab. Außer den prächtigen Rasenflächen, Obstplantagen. Blumen- und Ge- müsebeetcn, deren Gedeihen der höchste Stolz manches Künstlers ist. besitzen die meisten Villenbewobner neben Sport- und Tennisplätzen auch eigene Schwimmbassins, deren Umfang so gar die Veranstaltung von Wettbewerben gestattet. Wer cs sich erlauben kann, in Beverly Hills zu wohnen, muh schon zu den Großverdienern des Films, zu jenen „Aus erwählten" gehören, die außer einem größeren Barvermägen noch ein festes Monatseinkommen von wenigstens 10 000 Dollar haben, sonst kann er sich hier den Erwerb «ine» Grundstücks, den Kauf eines Hauses bzw. die Baukosten eines solchen, die An schaffung der erforderlichen Inneneinrichtung und den Unter halt eines angemessenen Hausstandes mit dem notwendigen, in Amerika außerordentlich kostspieligen Personal, nicht leisten. Eine der prachtvollsten Besitzungen in Beverly Hills führt de» Namen Vickkatr". genannt nach den Eigentümern Maro Filme elsässisch-lothringischer Film Veranlassung zu diplomatischen Verwicklungen. Was für ein propagandistisches Machtmittel der Film sein kann, zeigte aber vor allem der Krieg, als Amerika serienweise Hctzfilme gegen uns losließ. Russische Filme sind durchweg Gcsinnungsfilme, Werke der Ueberzcugung. in denen die Idee der Freiheit identisch mit der Freiheit der Idee ist. Hieraus entsteht der typisch nationale Film, der durch die Glaubensstärke seiner Regisseure in Bahnen gelenkt wird, wie wir sie vordem noch nicht kannten. Der rus sische Regisseur ist vom Geiste seiner Idee förmlich besessen und kehrt sich nicht an grundlegende und erprobte Gesetze der Kamcrakunst. Für ihn existiert in erster Linie nur die Masse Mensch, deren Empfinden er kennt und deren Anschauung er teilt. Sie bringt er im Film grade sa, wie er sie sieht, und wie er sie fühlt, d. h. in Handlungen, die unmittelbar dem Alltäglichen entnommen sind. Seine Handlung ist das, was dem elementarsten und selbstverständlichen Prinzip der Film gestaltung entspricht: Bewegung, Tempo, Rhythmus und Zu» >ammenjassung vieler bitdgewordener Gedanken zu einer Sym phonie von Licht und Schatten. Zweifellos ist, daß die russische Filmindustrie starke Talente birgt, Talente, die befähigt sind, der künstlerischen Aufwärtsentwicklung des Films große Dienst« zu leisten, und denen zu wünschen wäre, sie brächten eine Ueber- wiudung der einseitigen Revolutionspropaganda zustande, um Neuland im Film für die Völker alter Länder zu erobern. Rußland ist heute das Land, das sür den Uneingeweihten stets etwas..Besonderes, etwas Geheimnisvolles besitzt. Der deutsche Film hat cs sich daher in letzter Zeit mehrfach zur Aus gabe gemacht, russisches Milieu und „russische Zustände" zu schildern, um zugleich ein Gegengewicht für die einseitig ge stalteten rusischen Tendenzsilme in die Wagschale zu legen. Das Interessante hierbei ist zugleich, daß sich die Komparserie dieser Filme zum weitaus größten Teil aus russischen Emigranten zusammensetzt, die dem Ganzen ein Kolorit zu geben vermögen, das naturgemäß auch auf die Einzelleistungen absärbt. Von jeder Tendenz sich freihaltcnd, ist der deutsche Film bestrebt, den in Rußland spielenden Handlungen einen versöhn lich stimmenden Charakter zu verleihen, zumal ja auch nur auf diese Weise der internationalen Verständigung gedient werden kann. Picksord und Douglas Falrvanks. ras jährliche Einkommen dieses Künstler-Ehepaares wird aus mehr als eine Million Dollar im Jahr veranschlagt. Chaplin, der ein Privalvermögen von 16 Millionen Dollar besitzt und aus etwa 2 Millionen Iahresgagc kommt, bewohnt ein schloßarttges Gebäude, das tt» Zimmer enthält. Harald Lloyd, der mit 2)4 Millionen Jahreseinkommen an der Spitze steht, ist ebenfalls Besitzer eines mit allem nur erdenklichen Luxus ausgestalteten Hauses, das einen Wert von 5, Millionen Dollar repräsenncren soll. Dir Schwestern Norma und Constance Talmadae, die eine Million verdienen. Glona Swanson tlblXNXX)). Tom Mix iMO und verschiedene andere, die keinen Jahresverlrag unler e-ner halben Million Dollar abschlicßen, sic alle wohnen in Beverly Hills, um sich von den Strapazen des — Gcldverdiciiens zu er holen. So vereinigt denn diese Billenkolonie in wohl einzig dastehender Weise nicht nur die größten Geldverdiener des Films, sondern überhaupt auch die reichsten Menschen der Welt, denn wohl nirgends anders dürsten so viele Millionäre aus einem Fleckchen beisammen sein, wie gerade in Beverly Hills. Werbt für euere Preffe,verbreiket -re SV! - ---> Aeruntwonuiy «u» oen polMfüre«. <eu ^»eryuro Liesden m den ,i1chli,che!, Leit und da» Feuilleton i Or. Ma; Dom ch'e Dre5de» 'ür Anzeigen: Artur Lenz Drc-drn.