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Sächsische Volkszeitung : 15.03.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192903158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290315
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290315
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-03
- Tag 1929-03-15
-
Monat
1929-03
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.03.1929
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l.ris»rig un<I Umgebung Wann baul Leipzig endlich sein Sludenlen-Wohnheim? Aus Leipzig wird uns geschrieben: Unser akademischer Nachwuchs kann heute sein« Studien fast ,'ur Halste nur noch unter harten Entbehrungen durch führen. Tie größte Sorge bereitet die Zimmersrage, da der Student sich bei seinen schmalen Mitteln mit einem Raum be gnügen muß. der für stille Sammlung und angestrengte Arbeit nur selten geeignet ist Einige Universitätsstädte haben dnhcr. mit Unterstützung hochherziger Stifter aus den Kreisen der Wirt schaft. für ihre Studenten Wohnheime gebaut, die dem be gabten. aber mittellosen Studenten einen großen Teil seiner Sorgen abnehmen. In Leipzig ist die Not ganz besonders »ros;. Was bisher geschah, mar nur wie ein Tropsen auf einen heißen Stein. Wenn sich setzt die Studentenschast in einem A ufrus, den Oberbürgermeister Dr. Rothe, der amtierende Rektor Pros. Dr. Roemer, der letzte Rektor Pros. Dr. Bethkc, Fabrikdirelrtor Hans, als Vertreter der Ehren senatoren. »nd sind. Hohlscld, als Vertreter der Studenten» schast. »nier',eichnct haben, an diejenigen Kreise wendet, die sich für unseren akademischen Nachwuchs mit verantwortlich fühlen, so wird diese dringende Bitte um Hilfe sicher nicht ungehört verhallen. Auch darf man hoffen, daß viel« von denen, die es in ihrem Beruf zu Wohlstand gebracht haben, ihre Dankbarkeit für alles das. was die Landesuniversität Leipzig ihnen einstmals an Kenntnissen und wissenschaftlicher Schulung mit aus den Lebensweg gegeben hat, dadurch zum Ausdruck bringen, daß sie den Bau eines Studenten-Wohnhauses in Leip zig durch Beiträge (Bankkonto: Deutschs Bank. Filiale Leipzig, Geheiinra! Bethe Studentenheim) unterstützen. Die Stadt Leipzig wird ein geeignetes Grundstück zur V'rsiigiing stellen. Die anderen sächsischen Städte, die ihre Sehne und Töchter zum Studium auf die Landesuniversi tät Leipzig schicken, sollte» billigerweise durch Stiftung von Zimmern, eifrig den Bau dieses Studenten-Wohnheimes fördern, um den wahrhaft Tüchtigen die Ausbildung zu ermöglichen, die dem deutschen Volke und nicht zum wenigsten den Städten selbst zugute komme» wird. Bisher sind mehr als IW Ml» NM bereits gezeichnet. Trotz der bedrängten Wirtschaftslage muß es gelingen, die für den ersten Anfang notwendige Barisumme von weiteren WO WO Mark zusammenzubringen. Die Kosten eines Einzelzimmers mit allein Zubehör wurden mit 5000 Mark veranschlagt, eine gcrviß für heutige Verhältnisse nicht hohe Summe die aber bei geschickter Verivendung dem jungen Stu denten die Erstellung eines bescheidenen Heims ermöglicht, das seine» Ansnrüchen nach jeder Richtung hin gerecht wird. Als Endziel denkt man sich ein Wohnhaus von 2- bis 900 Studenten, das bei sparsamster, einfacher Bauiveise viel leicht für 800 000 Mark errichtet iverden kann. ) Warnung vor einem unberechtigten versicherunasprmnien- Kassierer. Der ain 27. Januar 1001 in Leipzig-Lindenau ge borene Handlungsgchilse Otto Axe verübte in letzter Zeit Be trügereien mit gefälschten Prämienrecknuiigen der Franksurter Feuerversicherung. Er legte diese bei Versicherungsnehmern der genannten Versicherung vor und kassierte die Prämie». Axe konnte bisher nicht fcstgenominen werden. Beim Wiederauf treten übergebe man ihn einein Polizci'beanitc». ) Die Freiberqer Strafkammer tagt tn Leipzig. Das Ober- lanbesgerich! zu Dresden als Revisionsinstanz hat am 14. No- r«mber 1020 ein Urteil der vierten Strafkammer des Landcs- gerichts In Leipzig vom 8. März 1028 aufgehoben, durch das der Rittergutsbesitzer Dr. Siegfried Erusius aus Sahlis bei Froh burg non der Anklage der fahrlässigen Tötung freigesprochen war. Erui'us hat mit seinem Auto in der Nacht vom 3. zum 4. August 1027 einen Dentisten in der Nähe des Südplatzes über fahren. Der Uebersahrene wurde tödlich verletzt. Das Ober- landesgcrichi zu Dresden hat mit der neuen Verhandlung der u n. <-k«Ii»N4»krankI>eIitN haben sich llogal-Tabletlen hervorragend bewährt. 2m Önfangrjladium genommen, verschwinden die Krankheit;, «richeinunqen sosort. taut notarieller vcstätigung sind innerhalb b Monate» mehr al» ISVÜ tbntachtcn allein au« ürztekrcisen cinge- gangen, daiunter von namhaften Professoren u. au« ersten Kliniken u. Krankenanstalten. Überraschende tkrsolgcl Zragen Sie 2hren ttrztl llogal Ist in allen Npothckcn erhältlich, prri« Nt. > 40 17^ lud-, 0,4b LktlUo. 74^ ^ciu. »cet »ol a<I lvo »w»t. Das Wolfsrudel Von Julius Reg iS. 146 Fortsetzung.» Ich! bemerkte er, baß Duloc ihn beobachtete. Urban mußic un willkürlich lächeln. Ihm siel ein. daß der Franzose diesmal unter dem Namen Mace reiste, und er überlegte, welche groteske Laune ihn habe reranlasscn können, den Namen eines früheren Chefs der Pariser Polizei anzunchmen. Dulac beugte sich plötzlich vor und flüsterte: „Ich iveiß, daß Sic «S wissen." ,MaS?" fragte Urban. „Ihren Namen — „Ich weiß", crividerte Dulae hart, „Sie wissen, daß sie nicht meine Schwester ist." Urban »var vollständig überrumpelt und gab Keine Antwort. „Ich kümmere mich nicht eine Spur darum, was Sie denken", fuhr der Franzose fort. „Aber es spricht manches für eine Aus- «inandersetzung zwischen uns!" Mit nntergeschiagenen Armen sah er Urban unverwandt an. „Wenn Sie in dein Inferno gewesen wären, wo ich sie gefunden Hab«, würden Sie mich vielleicht bes ser verstehen." Die abgebrochenen Sätze schienen Üef aus seinem Innersten zu kommen. „Ich Hab« für Frankreich gekämpft — sehen Sie!" Er entblößte einen Arm. In der weißen Haut, unter der die Muskeln spielten, sah Urban eine Narbe. „Sie hat mich'gepflegt — nur zwei Tage habe ich In dem Etoppenlazaretr gelegen, aber ich betete um ein Wunder! Die Granaten kamen. Ich will, daß Sie das begreifen sollen! Als ich sie mit meinem «inen gesunden Arm ans dem zerschossene» Hause gerettet hatte und »vir zusammen gefangen wurden — und dann, als ich sah, daß sie nur. mich hatte, daß sie gleichsam aus dem Buclie des Lebens gestrichen »nd durch mich der Welt neu geschenkt wor den ivar, als wir zusammen aus Deutschland flüchteten, da wußte ich, daß ein Wunder geschehen und sie mir zu eigen ge geben worden sei. Leonie war »nein! Verstehen Sie, mein!" „Leonie ist also nicht ihr richtiger Name?" fragte Urda» so ruhig wie möglich. ..Wie heißt sie weiter?" „Sie heiß» Dulac! Wie sie in ihre in früheren Leben geheißen hat? Wenn ich das auch wüßte, würde ich es Ihnen nicht sage»! Ich habe lie als Leonie kennengelernt — als Schvester Leonie! Und folglich wurde ich ihr Bruder Leon. Ja, ich liebe sie wie «in« Cchivesier — meine Madonna — Der Gesun-Heikszuskan- unserer Schulkinder Dresden. 14. März. Mrdizinalrat Dr. Oppelt äußerte sich in einem Bericht im Landesgesundheitsamt anf Grund amtlichen Materials über den Gesundheitszustand der Schulkinder und der Jugendlichen in Sachsen wie folgt: Bet den Schulkindern ist eine Besserung in der Er» nährung zu beobachten gewesen. Die Schulärzte berichten, daß die Schulkinder in der Mehrzahl gut genährt seien und daß Fälle von Unterernährung nur noch vereinzelt vorkömen. So weit noch Klagen über die Gesundheitsverhältnisse geführt werden, sind ihre Ursachen in den meisten Fällen auf die trost losen Wohnungsverhältnisse besonders in den Großstädten zurückzuführen. Der Schularzt von Chemnitz- Stadt berichtet u. o.. daß der Prozentsatz der zum Beruf zu nächst völlig ungeeigneten Reiflinge im letzten Jahr bei Knaben wie Mädchen fast auf di« Hälfte -es Vorjahrs gefallen sei und seit 1921/22 die niedrigsten Zahlen erreicht habe (2,67 Prozent Knaben und 3,52 Prozent Mädchen). Im Medlzlnalbezirk Glauchau machte sich unter den Kindern der drei ersten Schuljahr« ein« gewisse Unterernährung und körperliche Schwäche bemerkbar. Im Bezirk Pirna hatte die Hälfte der Kinder Untergewicht (Knaben 64 Prozent, Mädchen 37 Prozent). Aus allen übrigen Medizinalbezirken wird eine allgemeine Bef- serung berichtet. Das gilt auch für Kleidung. Wäsche und Sckilh- werlr. Ebenso sind die Fälle mangelnder Sauberkeit zurück- gegangen. Krätze und Eingeweidewürmer sind wesentlich seltener geworden. Die Verlausung hat stellenweise nachgelassen, z» ihrem Rückgang hat der Kurzschnitt des Haares bei den Mädchen beigetragcn. In Chemnitz ist 1025/36 bei 12 Prozent und 1027/28 nur bei 2.32 Prozent der Kinder Ungezieser ge funden worden. Anderseits liegen aber Berichte aus Erholungs heimen vor, wonach die Zahl der verlausten Kinder nicht uner heblich war. Leichte Zeichen einer früheren Rachitis finden sich im Schulalter anßerordentlich häufig, dagegen sind die schwere» Formen verhältnismäßig selten. Die Schularztberichte sprechen häufig von leichten Formen der Wickelsäulebiegung, Rundrücken, Rückenschwächlingen. In Kltngenthal traten derartige Veränderungen bei 24 6 Prozent der Knaben und bei 32 Prozent der Mädchen ans. im Schulauisichtsbezirk Borna bei 235 und in Zwicka» 2 bei 861 Kindern. Im Bezirk Grimma nnirden bei 50 Prozent Knaben und 57 Prozent Mädchen Haltungsfehler, im Bezitk Kamenz eine hol>e Zahl von Rückenschwächlingen festgestesst. Daher Ist an zahlreiclfen Stetten orthopädischer Turnunterricht durch staatlich geprüfte Gmnnasiastinnen eingerichtet worden. Eine einheitliche Regelung der Fürsorge für diese Kinder ist im Gange. Daneben betreiben die Schulärzte die Einführung der täglichen Turnstunde. lieber Skrofulöse und Tuberkulose unter den Schulkindern fehlen genauere Zahlen. Die Schulspeisungen sind in weitem Umfang beibehalten worden, während die Einrichiung besonderer Schulbäder wenig Forlschritte gemacht hat. An ihre Stelle sind öffentliche Badeanlagen getreten. Die Schulzahn pflege hat weitere Fortschritte gemacht. In sehr vielen Schul gemeinden wird bereits außer der zahnärztlichen Durchsicht der Gebisses der Kinder unentgeltlich« Zahnbehandlung gewährt. Aus dem Schula-ufsichtsbezirk Löbau wird gemeldet, daß in einer Berufsschule 62)4 Prozent Knaben und 61 Prozent Mäd chen der Zahnbehandlung bedürftig seien — Zahlen, die sicher auch im allgemeinen nicht zu hoch sind. Turnen, Wandern. Schwimmen haben sich mehr und mehr ausgebreitet, im Gebirge ouch Schneeschulauf. Ein trauriges Kapitel ist die Kinderarbeit. In Chemnitz mußten bei einer Untersuchung von 2560 gewerblich täiigen Kindern 184 <7,16 Prozent) als ungeeignet. 83 >3.25 Pro- zent) als unter Beschränkungen geeignet bezeichnet werden. Ursachen waren 73mal allgemeine Körperschwäche. Ilmal Lun gentuberkulose <6 solche Mädchen gingen als Aufwartung!). Unter 12 Jahre waren 803 Kinder. 402 halten keine Arbeits karte. In 45 Fällen war die schickliche Ausnutzung der kind lichen Arbeitskraft offenbar. Die gewerbliche Kinderarbeit muß noch schärfer als bisher amtlich überwacht werden. Der Ernährungszustand der Iuaendlichen entsvricht dem der allgemeinen Bevölkerung Bleichsucht und llieinver- krümmiinaen der Mädchen sind fast völlig verschwunden. Di« Zahl der Geschlechtskranke» war im allegemeinen gering, lieber Mißbrauch von Alkohol und Tabak wird vielfach geklagt, ebenso öder die Zunahme der Vergnügungssucht, besonders bei den Mädchen, stellenweise in Form der Putzsucht. Damit geht .Hand in Hand eine Verwilderung der Jugend, be sonders durch vorzeitigen Geschlechtsverkehr. So mußten In einem Schulaussichtsbezivl» 6 Schülerinnen der Bernssfchnl« wegen Schwangerschaft vom Unterricht beurlaubt werden (!) Ein Bezirksorzt berichtet: ..Entbindungen bei Foribildungs- schülerinnen und ebenso Fehlgeburten sind keine Seltenheiten. Während 1026 nach den Hcbammenlisten nur 8 Entbindungen bei Fortbildunasschülerlnnen stattsanden. fanden 1027 10 Enlbin- dimaen statt, darunter 14 bei Mädchen im After von 17 und 8 im After von 16 Jahren". Angelegenheit die Strafkammer in Freiberg beauftragt. Weil die Abhaltung eines örtlichen Termins in dieser Angelegenheit unumgänglich erschien, mußte die Strafkammer von Freiberg nach Leipzig zur Durchführung dieser Verhandlung ü-bersiedeln. Tie Freiberger Strafkammer begann mit ihrer Tagung am Mittwoch und wird das Urteil im Laufe des Donnerstags fällen. Aus -er Chemnitzer Ratssitzung Chemnitz, 14. März. Der Rat stimmte in seiner Sitzung vom Montag, de» 1. März, den Vorschlägen des Tieff- uamtes für Neu- und 11m- pflasterungen Im Jahre 1029 zu. Diese Vorschläge sehen Pfla sterungen mit einem Ge samtkosten auswand van 900 000 NM. vor. Ferner »ahm der Rat Kenntnis von den Miiteilungen des Tiefbauamts, »ach denen die Kosten der Schneede sei- tigung in der Stadt Chemnitz bisher 630000 NM. betragen. — Zur Instandhaltung von Althäuscrn und zur Beseitigung von Frostschäden solle» ans dem Ausgleichsstock 100 000 NM. abge zweigt iverden. tz. Boi» Technikum Hainichen. An den Ingenieur-, Tech nisier- und Werkbeomteiiprüsungen beteiligten sich 43 Kandi daten, von denen 32 bestanden. — Das Technikum iss in letzter Zeit bedeutend ausgestalte! worden. U. a. wurde eine hervor ragende Versuchsanstalt für Gostechnik neugebaut. k. Zittauer Stadtanlcihe. Die Stadt Zittau legt eine acht- prozenlige Anleihe von 2)4 Mill. NM. zu 92fts. Prozent aus. Jede Tilgung oder Gcfamikündigung ist bis 1. Oktober 1935 aus geschlossen. Von da an wird die Anleihe nur durch Auslosung zu pari innerhalb 2V Jahre getilgt. Triöuum in Oresten-Zohannstadt In der Herz-Jcs» Kirche z„ TreSden-Joliannstadt wird auch tn diesem Jahre wieder ein Tridunm zur Vorbereitung a»s die österliche Gemrindckommunion gehalten, und zwar Donnerstag, den 14. März, Freitag, den 15. März und Sonnabend, den 16. März 1029. An diesen drei Tagen sind lseilige Messe,, nm 530, 630 (mit sakramentalem S-grn), 7 »nd 8 Uhr. Nm 6 Uhr früh und abends um 730 Uhr wird ein Konfercnzvortrag vo„ einem Ordens- Priester gehalten. Freitag abend wird um 7 Uhr der Kreuzweg ge betet. Für die Spendung des heiligen Bnhsakraiiicnts wird der Konferenzrcdncr zur Verfügung stehen, morgens nach dem 1. Vor trag und am Soilnabcndmichmittag von 5 bis 8 Uhr. Die feier liche Gciicrnlkommunion findet statt Sonntag, den 17- März um 7 30 Uhr, also am Passionösonntag. ß Katholischer Deutscher Frauenbund. Leip zig. Der Vortrag von Frau Ministerialrat Weber. M. d. R^ fällt am 17. März aus, da die Rednerin durch ihre poll tische Tätigkeit verhindert ist, zu kommen. Dos Stiftungsfest des KDF. wird später gefeiert und Näheres noch bekannt- gegeben. 8 Katholisch« Hof- und Propfie'kiiche zu Dresden. Sonn tag, den 17. März 1029, alwnds 6 Uhr. veranstaltet der katho lische Kirchenchor Cäcilia Dresden-Altstadt ein« Passions- Andacht. Zur Ausführung gelangen das Miserere F-Dur von C. G Rcißiger und Passionsgesänge van August Meirich Lei tung: Pani Walde. Doriragsocknungen an den Eingänge». PeraiilworMch >iir de» voiUUcticn Ten r>r. i^eidard Tk?c»»i, Dresden iiir den iSchlllchen Teil und da? geuilleion: i)e. Mar Dom ch!e Dresden 'ür Anzeige» - Ar > ur von; Dresden. Die starke Leidenschaft seiner Worte machte das folgende Schweigen unheimlich. Erschüttert fragte Urban: „Wenn Sie sie so lieben. Dulac, wie konnten Sir sie da zu Ihrer eigenen dunklen Welt herab ziehen?" „Wieso?" fragte Dulac. „Gehört sie nicht mir? Meine Schutzheilige? Meine Madonna?" Das unerhört Naive dieser vollständig aufrichtigen Antwort macht Urban zum erstenmal klar, wie primitiv dieser Kraft mensch eigentlich war, dessen Seele auf dem Niveau eines Kindes oder eines Negers stand. Er war so gefährlich, wie es nur eine nngezähmte Naturkraft sein kann. Dulac sah ihn immer noch an. Seine Augen bohrten und bohr- te», erweiterten sich zu schwarzen Sonnen und zogen sich zu schwarzen Nadelspitzen zusammen. „Wenn Ci« versuchen, sie mir zu entreißen, töte Ich Sie", sagt« Dulac. 4. „Alles bereit, MelviNe?" rief Wallion. „Ich habe das melnige getan. Eine der besten Flugmaschinen und einer der besten Flieger Englands erivarren uns bei Hendon." „Du hast gehext'" antwortete der Detektiv. „Aber ich bin auch nicht müßig gewesen." Was die beiden in den paar Stunden ousgerichtet hotte», war wirklich erstaunlich. Es hätte kaum etwas geben könne», was imstande gewesen wäre. Wallion und Ntelville in diesem Augenblick aufzuhaften. wo sich ihre ganze Willenskraft auf das einzig« Ziel richtete, nach Stockholm zu kommen, und zivar so schnell wie möglich, so gut vorbereitet wie möglich »nd mit so wenig Aufsehen wie möglich. Es war Wallion geglückt, alles für den Flug vorzubereiten, der »och dazu eine Rekordfahrt war (wenn cs gelang, ihn so durchzuführen, wie sie wollten), und Melville halte währenddessen dt« Paßangelegenheit ge regelt, die Bewachung der Gargyle Motor Company ange ordnet und auch noch Vorbereitungen für ein mögliches Zusam menwirken von Stockholm und London getroffen. Allerdings lag in dem einen Falle die mächtig« Unterstützung des London Courier und im anderen Falle die von Scotland Pack vor. Als Wallion und Melville von Bruno Heysig Ackschicd nah. men, war es für alle drei e»n ganz feierlicher Augenblick. „Macht's gut, Iungensl" sagte Heysig, der gleichzeitig elfer- süchtig, gerührt und froh nmr. „Wenn es der Doktor erlaubte, würde ich euch zum Abschied einen Glückstritt geben!" XVI. Eine Rekordfahrl, eine Echisssiirdung und Walftons Dilemma. 1. Wallions und Melvillcs Flug nach Stockholm wurde so rasch und heimlich bewerkstelllgt, daß er erst eine Woche später o!l- gcinciner bekannt wurde. Und es dauerte noch lange, che man erfuhr, wer die beiden Passagiere gewesen seien. Cie hatten keine Bedeutung; die Hauptsache war die Leistung des Flicges, der ganz einfach i» der löblichen Absicht, seinen Rekord zu ver ewigen, ein paar Journalisten mitgenommen hatte. Was da» Reiseziel betraf, erfuhr man zunächst, daß eine verkaufte Ma schine aus dem Lusiwea« dem Käufer obec liefert iverden sollte, »nd dann, daß die Fabrik das Ganze als Probefahrt und Re klame angeocknet habe. Der Apparat, der den Reisenden zur Verfügung gestellt wurde, war eine große Handle» PageMaschine. die sicher und schnell war. eine wahre Lnfldroschke mit geschlossener Kabine »nd vier bequemen Eiken darin. Der Führer war ein ernster, verschlossener junger Mann, namens Hoovcr, mit den sclmrsen, fast odlerartigen Zügen, die der Derusstyp der Flieger zu werde» scheinen. Er hatte einen Mechaniker mit, der ausge bildeter Flugzeugführer war. Hoosier halte trotz seiner Jugend schon eine internationale Berühmtheit erlangt, unter anderem durch einen Fing von London nach Kairo mit drei Zwischenlandungen. Für ihn war also ein Flug nach Stockholm iveiier nichis Besonderes. „Wann glauben Sie, das; wir ankommen können?" srngls Wallion. Der Flieger sah nach seiner Armbanduhr, rechnete schweigend und antwortet«: „Morgen vormittag nm neun." Am Abend wurde zu später Slunde eine kurze Zivi säum- londung bei Hamburg vorgenommen. Als sie das nächst« Mal nicdergingen, waren sie auf schwedischem Boden, in der Näh» von Malmö, und die Sonne war schon anfgegangcn. M-'lvill« rieb sich die Hände; so großartig war er noch nie befördert worden, dabei kam man doch vorn»ärtsl Das war wie de« Zanbertepvich ous Tausendundeine Nacht! Schließlich glilt der Riescnvogel auf stillen Schwiiuwn über Stockholm nieder und landete auf dem Flugplatz bei Häger- stalund. Wallion und Melville waren steif vor Müdigkeit, aber entzückt. Sie hakten zwei ihrer schlimmsten Gegner besiegt, die Zeit und die Entfern,mg. Hooper dagegen war unzu'riedeit und mißvergnügt, seine Zeit stimmte nicht, es war achtzehn Minuten über neun. (Fortikdimg lolgt)
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