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Die Notlage -er Landarbeiter Dom Zentralverband -er Landarbeiter, Lan-eSgesthäftsstelle Hachsen, wird uns geschrieben: Am 31. Dezencker 1928 lies das egwischen -cm Zentralverban- der Landarbeiter und dem Deuischen Kandorbeiterverband einerseits und den Arbeitgeberverbänden andererseits abgeschlossene Lohnabkommen für -cn mitteldeutschen Bezirk und den Freistaat Sachsen ab. Mitte Dezember stellten der ZdL- und der DLV- an die Arbeitgeber die Forderung, die Land- arbeiterlöhnc den Zeitverhöltnissen anzupassem In der freien Der» Handlung mit dem Tarrsamt Halle wurde eine Vereinbarung nicht erzielt, so -ah am 28. Februar 1929 von Regicrungsrat Dr. Wiesel- Weimar ein Schiedsspruch gesällt werden muhte. In Konferenzen des Zentrolverbandcs der Landarbeiter in den Bezirken Bautzen, Kamenz. Löbau. Zittau. Dresden, Leipzig, Pirna, wurde zu dem in Weimar gefällten Schiedsspruch Stellung genominen. Die gut besuchten Konferenzen erklärten einstimmig, daß dieser Schiedsspruch die Interessen d«r Arbeitgeber wahrnimmt, den wirtschaftlichen Verhältnissen der Landarbriterschast aber in keiner Weis« Rechnung trägt. Die Konferenzen stellten ferner fest, dah dieser Schiedsspruch, der nur einen Pfennig Lohnerhöhung vorfleht, eine Laufdauer bis zum 28. Februar 1936 Hot und für den Freistaar Sachsen eine Verschlechterung der Erntezuloge im Gegensatz zu auhersächfischen Bezirken vorsieht, In keiner Weise tragbar ist. Die Teilnehmer dieser Konferenzen lehnen deshalb den Schiedsspruch einstimmig ab. Sollte der mitteldeutsche Arbeitgeberverband für diesen Schiedsspruch die Verbindlichkeitserklärung beantragen, so erwartet d«r Zenlralvcrband der Landarbeiter vom NeichsarbrilSminlsterium, daß das Verlangen der Arbeitgeber nicht berücksichtigt wird. Der Zentvalverbond der Landarbeiter fordert einen Lohn, der des Land- arbeiterftandes würdig ist. Die heutigen unzureichenden Löhne «n der Landarbeiterschaft find nicht dazu angetan, di. Arbeitsfrei,dig- keit der Landarbeiter zu heben und der für das Gesamtvolk verhäng nisvollen Laichflucht entgegenzuwirkcn. : Danzig-Ausstellung — Sonntag, Ist. Mir, 1929 — B-NStag. Um an dem letzten Sonntag der Bevölkerung Dresdens zr billigem Preise Gelegenheit zu geben, die äußerst interessante Ausstellung zu besuchen, veranstaltet dir Leitung einen Volk« tag. Ermäßigter Preis pro Person 36 Pf., wobei e i n Kind freien Eintritt hat. Dir Ausstellung im Lichthos d«S Neuen Rathauses ist auch in dieser Woche recht gut besucht worden. Täglich finden noch Conder- führungen und Vorträge statt. Besonders hingewicsen sei auf den Vortrag, der am Freitag 17 Uhr In der Ausstellung von der Fach ärztin Frau Dr- med. M. Stegmann. M- d. R.. über „Menschen in Gefahr" gehalten werden wird- Für Sonntag find folgciche Füh. rungen und Vorträge vorgesehen: 11 Uhr vorm, durch General sekretär Arthur Uhlemann, 12 Uhr vorm, durch E. Freiin v. Hausen, 16 Uhr nachm, durch sind. päd. W. Kliemann, 17 Uhr nachm, Vortrag des Generalsekretärs Arthur Uhlemann: „Sind Unfälle vermeid bar?" MuNermor- rin- Selbstmordversuch Meisten, 9. März. Am Donnerstag wurde die hier wohnende 89jährige Nenten- nupfiingerin Charlotte vrrw. Klotz sowie ihr etwa 45jährig«r Sohn, »er Arbeiter Richard Klah, durch 61 aS vergiftet tot bzw. bewusttlo« anfgrsunden. Der Arbeiter Kloß konnte zum Bewusstsein gebracht werden und wurde dem Stadtkranlenhaus zugrsührt. Die Feststellungen haben ergeben, dah ein Mord an der eigenen »ltrnMnttrr und rin Selbstmordversuch des Täter« vorliegt. Klotz, der schon srtt Jahren keiner geregelten Arbeit mehr nachgeht, hat von der geringen Rente seiner Mutter mit gelebt. Am Mittwoch war eü zwischen Mutter und S»b» zu Auseinandersetzun gen gekommen, weil Klo- seine, Mutte» 2V Mark entwendet und ver trunken hatte. l-riprig und Umgebung Noch vier Tage Technische Messe Mesfeschlutz In der Innenstadt. — Fortdauer de» «rossen T««l^ Nischen Messe und Baunwss«. Leipzig. 9. März. Am heutigen Sonnabend ist die Mustermesse in den Mess- palösten der Iiinenstadt zum Abschluss gekommen. Dagegen bleibt die Grosse Technisch« Mess« und Baumess« noch bis zum Mittwoch, den 13. März, geöffnet. Di« grossartige Musterschau auf dem Ansstellungsgeländ« iibertrisst die Darbietungen aller früheren Messen noch erheblich un- ist in ihrer Art di« grösst« internationale Uebersicht der modernen Technik in allen ihren Aweigen. Sie bietet umfassend« Orientierung im besonderen über den gesamten Maschinenbau, die Bautechnik, die Elektro technik, die Radiotechnik,, die Fördermittel und Transnort- anlagen und alle sonstigen technischen Bedarfsgrupven. Es ist »n.-unehmen. dass di« seit Freitag eingetretene günstiger« Wit terung den Besuch der Trossen Technischen Messe und Baumess« in den nächsten Tage» noch wesentlich anregen wird. Immer noch Grippe in Leipzig Leipzig, 9- März. Vom Siadibezirksarzt wird mltgeleilt: In der Woche vom 24. Februar bis 2. März 1929 hat die Zahl der Grippeerkvankungen nach den bei der Mgcmeinen Ortkkraiikcnkasse für die Siadt Leipzig ein- gelaufcnen Krankmeldungen noch weiler abgenomnicn. Die täglichen Zugänge sielen von IM am 25. Februar auf 149 am 2. März. Am Pholomalon SerVolkrsparlei Stets wechselndes Gesicht! Aus dem Reichstag schreibt man uns: Dian erinnert sich wohl noch der lustigen Geschichte aus der Vorkriegszeit, als unter der Ankündigung einer Versammlung der damaligen Nationalliberalen der dick gedruckt« Schlußsatz eines Varietee-Programms hervorlugt« mit den Worten: Stets wechselnde« Programm! Heute zeigt die Deutsche Volkspartei ein stets wechselndes Ge. sicht! PhotomatonI » Was will die Deutsche Volkspartei eigentlich? Unter den siebzehn seit dem Zusammenbruch unternonunenen Versuchen zur Bildung einer Regierung befindet sich ein rundes Dutzend, bei dem die Schul- sür tzas Scheitern von Verhandlungen, die dem Ziel der gemeinschaftlichen Arbeit galten, aus die Deutsche Volkspariei fällt Nochgerade hat sie sich den politischen „Ehren titel" einer „Krlcsenpartei" erworben. Auch jetzt wieder trifft die volle uneingeschränkte Schuld für den parlamentarischen Iännncr die Deutsche Volkspartei. » Einige Feststellungen zur Taktik der Volkspartei in der letz ten Koalillonskrise: 1. Eine Zciilang macht sie die Gleichzeitigkeit der Regierungs umbildung im Reich und in Preußen zur Voraussetzung für ihr« Beteiligung an einer Regierung der Großen Koalition. 2. Als sich das, und zwar durch das unbestreitbare und gerade zu niederschmetternd« Versagen der Deutschen Volkspartei in Preu ßen nicht ermöglichen lässt, kommt -ic gleiche Partei im Reich mit ihren Steuer» und Elalfordcrungen. die vor ihrem Eintritt in eine neu« Regierung «ach ihrem Diktat erfüllt werden müssen. — D»» solchen Forderungen war im ersten Stadium der Verhandlungen überhaupt keine Rede. 3. DI« Deutsch« Volkspartei stellt einen Antrag auf Einsparung von 386 Millionen Mark im Haushalt, 266 Millionen sollen durch Abstriche und 186 Millionen noch über die von der Regierung vor. geschlagenen 126 Millionen Kürzungen an den Länderzuweisunqrn «ingespart werden. — Mlem Drängen, doch zu sagen, aus welch« Weise denn diese Abstriche und Einsparungen vorgenommen werden sollen, geht die Deutsche Volkspartei mutig aus dem Weg«. Zu diesen Punkten nun einige sehr wesentliche Folgerungen: a) Der Etat, den die Deutsche Volkspartei mit einem Mal« nun so jämmerlich findet, ist von einem Reichskabinett beschlossen worden,' in dem die Deutsche Volkspariei mit zwei ihrer hervorragendsten Minister, mit dem Außenminister Slresemann un- mit dem Wirt- schaslsminister Curtius vertreten ist. — Eine herbere Kritik an die sen Ministern, insbesondere an dem für das Gedeihen der Wirtschaft Vera n Iw örtlichen Minister durch eine Fraktion Ist wohl kaum denkbar. b) Selbst in den Kreisen volksparteilicher Finanzsachverstän diger, auch in der volksporteilichen Fraktion, wird entschieden brzwei. seit, dass die volksparleilichen Steuer- und Etotfordrrungen über haupt durchführbar sind. Glaubt die Deutsche Volkspartei wirklich, damit tm Land« krebsen gehen zu können, dass sie von pch behauptet, sie hätte das Patent auf Sparsamkeit? Dazu müssen wir wieder etwas seststellrn: dass nämlich die Deutsch« Volkspartei in demselben Augenblick, in welchem sie 386 Millionen Mark an 1 em von ihren eigenen Mini, siern beschlossenen Etat streichen will. «Inen Klelnrenlnerantrag ringebracht hat, der nicht weniger als 256 bis 286 Millionen Miark erfordert. Parlamentarisches Photomaloi.I Moskau gegen Bran-ler Kommunistischer „Meinungsaustausch" — Nuchdruckersperre gegen -ie gesamte kommunistische Presse? Chemnitz, den 9. März. Auf Beschluß der Chemnitzer Eauleitung des Verbandes der deutschen Buchdrucker wurde der Betrieb des „Kämpfe r" lPenvog-Druckerei in Chemnitz) am Donnerstagabend für organisierte Buchdrucker gesperrt. Die Nachtschicht legt« in folgedessen die Arbeit nieder. Ter Grund zur Sperre ist die gegen den Tarif und das Betriebsrätegesctz verstoßende, aus politischen Gründen «rsolgte Maßregelung eines Ätzers. Die Chemnitzer Volksstimme sagt zu der Angelegenheit nichts als. dass in einer Betriebsversammlung der Buchdrucker tolle Zustände in der Pcuvag zur Sprache kamen. Der Kamps gegen die Brandlerianer im Betriebe war von Szenen begleitet, die aller Beschreibung spotten. Ein besonders schwerer Fall ist die Bcrprügeluna eines eben erst von schwerer Krank heit genesenen Buchdrumers, der in eine Nervenheilanstalt gebracht iverden musste. Der Betrieb bleibt vorläufig gesperrt. Die Verhandlungen aus Wiedrreinstellung des entlassenen Setzers sind gescheitert. Dagegen teilt der „Kämpfer" mit: Di« Belegschaft des Pcuvag nahm in einer abends stattgefundenen Betriebsver sammlung zu der Geschäftslage Stellung und beschloss mit allen gegen nenn Stimmen, trotz des Etreikbefehls und der Ausschlutz- drohungen der Gewerkschaft die Arbeit sortzusetzen. Bon den 37 Buchdruckern haben 25, nackdem der Cperrbeschluss in Kraft getreten ist, die Arbeit fortgesetzt. Verlassen haben den Betrieb di« Rechts fraktion und einige ander«, denen die Gewerkschaft höher stand als die Partei. Nach Meinung de» „Kämpfers" beabflchtiqt der Hauptvor- stand des Buchdruckerverbandes die Sperre nutzt mir auf die Chemnitzer Filiale der Peuvag zu beschränken, sondern auf alle Peuvagbetriebe im Reich« auszudetznen. » Die Vorgänge in der Druckerei des „Kämpfers" find ntt» ein Beiveis dasür, mit welcher Helligkeit die Richtungen inner halb der KPD. auseinander geprallt sind. Der Einfluss der Bmndler-Oppositio» innerhalb der KPD. muss also sehr groß sein, wie auch die immer neuen Meldungen von Uebertrltten zur Opposition und von Ausschlüssen aus der KPD. erkennen lassen. So sind z. B. neuerdings ln Na Leb erg die beiden Stadtverordneten Kr ober und Noack aus der KPD. mis- geschlossen worden, nachdem sie schon in einer Ianuarsitzung erklärt hatten, dass sie sich der Richtung Brandler anschliessen würden. Damit ist in Radeberg von der kommunistischen Stodtverondnetensraktion (Richtung Moskau) nur noch ein Mit glied übrig. Ferner verlas in Zwickau in der letzten Stadt, verordnetenlikung der Vorsteher Krasser ein« Erklärung der aus ihrer lstartei ausgeschlossenen komimmlstischen Stadtver ordneten Leistner und Bauer, wonach diese ein« neue Fraktion bilden, der sich bereits weitere vier Stadtverordnete anoeschiossen haben. Der alten KPD.-Fraktion gehören m» »och zwei Stadtverordnete an. Vsfenbar hängt es auch wit der rapiden Abfallbewegung von den Idealen Moskaus, di« gerade in Sachsen im Gang« ist, zusammen, dass die Kt)iD. ihren Reichsparteitag für den 5. bis 16. Mai nach Dresden «inberusen Hot. Offenbar will man h'er die rapid schwindenden Lebensgeister der sächsischen KtsiD. etwas aufzupumpen versuchen. Ende der Verichtswoche waren bei der Ortskrankenkasse 2437 er werbsunfähige Kassenmitglieder als grippe krank gemeldet. In sämtlichen öffentlichen und privaten Schulen Leipzigs wur den In der gleichen Berichtswoche zusammen 16 Grippi-Erlranknngs- sälle gemeldet <i» der vorhergehende» W). Landesunlverstkät. Ter Prosessor an der Universität Rostock Dr H u n d «st vom 1. April 1929 ab zum persönlick-en Ordinarius für mathematisck)« Physik in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. ) Aufgeklärter Rauchivarendiebstshl. Ende Februar wurden zwei grosse Rauchware, diebstähl« ausaefiihrt. Ein 42 Jahre aller Maurer und ein 33 Jahr« aller Kürschner wurden ermittelt und sestgenammen. Dos gestohlene G«t wurde zum grössten Teil gefunden. Im Verlaus der Untersuchungen wurden nunmehr noch vier weitere Personen verhaftet, darunter eine Fra». Zusammen wurden Maren im Werte von 165 666 NM. gestohlen, von denen ein Teil im Werte von 76 660 NM. wieder herbeioeschasst werden konnte Di« Fcstgenommenen wurden der Staatsannmltsckmft zugeftihrt. ) Geheimrat Hinrichsen Dr- phil. h. r. Dem Geheimrat Hin- richsen, Inhnber des bekannten Musikvcrlags C. F. PeterS, wurde von der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig die Würde eines Dokior h. c. verliehen. Geheimrat Hinrichsen hat sich um die Leipziger Universität rin besonderes Verdienst dadurch erworben, dass er durch seine persönliche Initiative und durch Hergabe von Mitteln die Erwerbung der berühmten Hcycrschen Musiksammlung ermöglichte. ) Die kächs. Akademie der Wissenschaften hat die Professoren der Universität Leipzig Achelis, Junker. Korff und Gros zu ordent lichen Mitgliedern gewühlt. ) Kraftposten Wurzen—Grimma und Wurzen—Thammen- kaln. Am Sonntag, den 10. März, wird die Krastpostlini« Wur,^n—Trebsen Mulde) bi» nach Grimma verlängert. Gleich zeitig tritt ein erweiterter Fahrplan in Kraft (5 Fahrten täglich in seder Richtung). Ferner wird auf der Krastvostlinie Wurzen — rhnmmenhain <Be,z. Leipzig) die Zahl der Fahrten vermehrt skünstig je 3 Hin- und Rückfahrten). Archipresbykeral Leipzig Donnerstag, den 14. März 1929, nackm. 4-36 Uhr Prieste» - konfrrenz in der Propstei. Vorher 4-16 Ubr adorati» San«, tisflmi. — Bitte, Gesäße für dir hl. Ocle miibringen. Der Erzpriestr». - -1 De,- blsmv vekptlicbtst. kc böi-gt in gleiches Weise lük einen in cien scbwisi-igsten lnlei-nsrionLilen Wettbswskben eiegi-eick ek-probtsn iVlotoi- sls sucb füi- ioi-msnscböno. mit eklesenem 6escbme»ck susgeslsttele ttei-ossenen. vis inlemslionsle Hnei-Kennung cies Vvl-jobi-ss wsi- cien ökennobok--Werken ein Ansporn. ibre 4- unct 6- Lgl.- Igpen Iscbniscb unci gescbmscklicb weite«- ru entwickeln unä ru vervollkommnen. lassen Lie sieb die neuen rll« unverbincillok voriübren. /<uck 8is weräen überrescbt sein. cleS Ibnen für wenig 6el6 so vie! geboten wirci. 1'/, l-tt. - 4cgl, sb Kk/1.42S0.— 2'/. i.1c. - 6 Lgl. sd KIVI. S4Sv.- 3 l.t>-. - 6 Cgi. - 7 Litrek sb KIVI. 71 SV.— LkSk. Kkic«5iki-I Vkttmasok-Vkkick siwiMkUkuirs tttsvsir »n«k«e» » C». »liNornodll, un<i N»p»r»,ur»«rk,t«Il, kl. s S»atr,a,r dtr-üa U, p,ri>r>»> »««/« Vrennsdor-Verksurrrrellei,: «kttttsln, 0»II, ! , vr.,a.°. p,.«.r 8,r.°. 47. p.rnra. r«s°. j .4 s V»«»»