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Strwsener dtralle 32 — b-«ri>rut: Süoir itrnllvvbakniinien: 2, >0, >7, 19, 2t-, 22 btaltesteUo: Lürsteupiatr UIIIILL IIL» zVoeiu-nIsos: <>. ' <>^ / ^onntrios: ^,'/<7,'/z'- f»er,»0r»cn»rir0»a ! lkislil-st: t. '/F. > zg litn. :: sonnls?!: '/,5. ',2S>»». § spielt s>8 blsuptckarsteller IN! L.o«rknu§ «i«» Collies Unterirdische Slreise mit der Kamera Ein paar Blitzlichter darf ich von den Eindrücken geben, die meine Filmstreife durch die Kanalisation Hinterlasten hat: Im blauen Habit, die Schirmmütze ebenso verwegen, wie auch praktisch über die beiden Ohren gezogen — kurz, nicht zu unterscheiden vom ehrsamen Kannlarbeitcr — waten zwei Usa-> Leute und ihr Chronist baldigst in einer höchst fraglichen,, schmutzig-gelben Flüssigkeit herum: In jenem Schmutzwasscr, welches wir aus Nimmerwiedersehen im Ausguß zum Ver schwinden z» bringen pflegen. Wir waten buchstäblich darin bis zum Bauche. Gewiß schützen einigermaßen die gewaltigen spcckglänzenden Treter, aber nichts desto trotz stellt Kamera mann Iuppe immer wieder beharrlich fest: Ich laufe — „bar fuß". Also — mit den „wasserdichten" Stieseln >cheint's nicht weit her zu sein! Ob's da unten „riecht"? Na, reden wir lieber nicht davon . . Tatsache bleibt, daß man bei solch einer „Visite im Bauche Berlins" schon durch den am Boden lagernden Moder und Schlamm „am schnellen Vorwärtsrom men" gehindert ist, also mit Muße — lost not losst — sich —- sagen mir vorsichtig — diverse Düste in das allzu verwöhnte Riechorgan einschleichen können. Ost heißt es sehr gründlich das stolze Haupt neigen. So pilgern wir durch die sich äußerlich immer gleich bleibenden Nähren. Filmisch Wirksames ist äußerst rar Können doch allenfalls die, welche zur Zeit sieben Meter über unseren Köpfen dahinwandcln, radeln oder auteln, Bilder interessieren wie: Kleine Wasserfälle, Einmünden der Kanäle ineinander, das „Gatter" (Eitterwerk, an dem größere Fremdkörper Köngen bleiben sollen) und die „Kanalkutsche", ein Floß, auf dem wir mit den Arbeitern gemeinsam vergnügt umhcrgegondelt. Ernst wird die Situation bei Beginn der Filmaufnahmen. Das Stativ will nicht seststehen, die als Sonnenlicht-Ersatz mitgebrachten Magnesiumzackeln wollen nicht brennen. Und als sie — launenhafter wie „ein nie versagendes euerzeug" »ns schließlich doch den Gefallen tun, da qualmen e derart fürchterlich^ daß in kürzester Zeit die Lust dick zum ' legliche ^ ' rchschneiden ist. Verloren petzt Sici Also wieder hinaus zur Oberwelt, ein wenig reicher an Er/ahrungen. Tja, das ist eben so ein Kapitel für sich: Der Filmmann und seine Arbeit im Dienste der Aufklärung, Wissenschaft und — Be lustigung! Im nordamerikanischen Staate Minnesota, und zwar in dem Städtchen Evcleth, lebt ein überaus tüchtiger und prak tischer Bergwerkbesitzer. An verschiedenen Stellen im Berg werk errötete er zunächst einmal kleine primitive Buden, in denen so.-gesetzt recht unterhaltsame Spielfilme dargeboten wurden. In Hellen Haufen strömten die Bergleute ins Kino. Doch sie täuschten sich recht sehr, wenn sie etwa geglaubt hatten, daß man ihnen „nur so zum Spaß" zu einem Eratis-Kintopp vcrholfe» hätte. Kaum merklich wandte sich nämlich das Blatt- cheu, und unmerklich — so ganz passant — streute dle wohl tätige Direktion mehr und mehr belehrende Bilder ans dem Berufsleben hinein. Kurz, Lausbilder, aus denen ersichtlich wurde, wie Bergwerksardcit rationell und schnell zu leisten ist, wodurch man Katastrophen, etwa schlagenden Wettern, er folgreich begegnen konnte, wie fachmännisch im Fall eines Un glücks vorzugehcn war ». a. m. Da aber auch diese Filme ein unerwartet großes Interesse auslösten, so baute man gleich «in reguläres Lichtspiel-Theater unter der Erde. Hier findet sich nun die ganze Belegschaft zusammen. Die vor- handencn zweihundert Plätze reichen bei weitem schon jetzt nicht mehr aus. Allerdings sei auch nicht verschwiegen, daß sich in dem Kino auch noch ein Restaurant besindet. so daß mit dem Genuß geistiger Kost auch der gewisser geistiger Getränke ver bunden ist . . . Vani, vini, vier — der geschäftstüchtige Ame rikaner; — ein neuer Bau, diesmal aber ei» völlig moderner Liihtspiel-Palast, nur eben achtzig Meter unter der Erdober fläche ist gegenwärtig in Arbeit. Eine in dieser Form bisher wohl noch nicht dagewesene unerhörte Spekulation aus die Film- leidcnschast des großen Publikums. Der Tonfilm im Tonfilm. Die Universal wird „The Great Thinema Murder" von Will Thappel als durchgehenden Ton film Herstellen. Im Mittelpunkt steht rin Mord, der während einer Tonsilmausnahme begangen wird. Der Film ist nach dem Muster der Bühnenstücke in drei Akte geteilt. Das Fallen de» Vorhangs werden Abblcndunaen ersetzen. Spielereien einer Kaiserin ist der Titel eines GroHfilmr, der von der Greenbaum-Film E. m. b. H. nach dem gleichnami gen Schauspiel von Mar Dauthcndey hergestent wird. Für die weibliche Hauptrolle, die Zarin, wurde Lil Dagover ver pflichtet. Die Glasscheibe als Zauberin In Hollywood, dem Dorado des Films, wo ausgezeichnete Kräfte tätig sind, und wo alle Künste ««gewendet werden, welche die Kinotechnik ersonnen hat und ersinnt, hat man jüngst einen neuen Trick herausgebracht. Ueberall gilt der Spruch, daß „das Einsachste das Beste ist". Und darum verdient auch besagter Trick besonderes Lob, der so schlicht ist. daß man sich eigentlich wundern darf, daß er nicht schon früher gefunden wor den ist. Man denke sich, daß jemand in einem Zimmer steht und durch eine große Fensterscheibe gegenüber ein Haus sieht, dessen Dachfirst etwa in der halben Höhe der Scheibe erscheint. Hinter dem Haus soll sich klarer Himmel wölben. Wenn man nun aber aus der oberen Hälste der Glasscheibe geschickt Wolken malt, so kann eine Phorographie der Aussicht ein Bild zeigen, bei dem diese Wolken hoch oben in weiter Ferne am Firmament zu schweben scheinen. Und mit ähnlichen Mitteln bringt man in Hollywood Täuschungen zustande, bei denen Gemaltes für Wirkliches an gesehen wird. Vor dem Objektiv, bezüglich zwischen dem Kurbelkasten und der Szene steht eine große Glasscheibe. Diese muß natürlich wie eine Fensterscheibe einen Rahmen habe», der irgendwie durch Stützen gehalten wird. Selbstverständlich dürfen diese Tragmittel aber nicht etwa voin Auge der Kamera gesehen werde», damit sie sich nicht aus dem Film verraten. Es ist nun, um ein rundes Maß anzunehmen, die untere Hälfte dieser Glasscheibe völlig klar, und es kann durch sie ohne weiteres hindurchphotographiert werden. Sie spielt auch keine Nolle; es genügt, daß sie kein Hemmnis für das Licht bildet. Und durch diesen freien Teil werden dann irgendwelche körper liche Szenen in gewohnter Weise ausgenommen. Man sieht zum Beispiel einen Tennisplatz, oder ein Stück davon, auf dem gespielt wird. Es mag sich um eine Atelieraufnahme handeln, für die alles Unbewegte künstlich hergestellt ist. Und hinter diesem Platz sind ein paar aus der Natur geholte Bäume aus gestellt, die bis zur halben Höhe des Bildes ausreichen. Aus dem oberen Teil der Glasscheibe find aber dann Berge in Schwarz und Weiß gemalt, die bei der Aufnahme einen schönen Hintergrund bilden, und man gewinnt so beim Ge nießen des Films den Eindruck, daß das Spiel in einer ber gigen Gegend stattfindet, wo man dem unebenen Gelände einen glatten Tennisplatz abgerungen hat. Man kann hier fragen, was denn eigentlich durch diese Er findung erreicht werde? Wenn einmal der Hintergrund „ge malt" werden soll, ist es dann nicht einfacher, die Berge aus Pappe zu bringen und das Bild hinten auf der Szene als Kulisse auszustellen? Aber das ist doch nicht ohne weiteres an- gängig. Solche Malereien werde» immer „bemacht" aussehen, so geschickt sie auch ausgesührt sein mögen. Benutzt man dagegen eine Glasscheibe in der angegebenen Art, so wird es ganz anders möglich, mit tresslichen Lichtessekten zu arbeiten. Man kann nämlich ein Glasbild schräg von vorn und von hinten beleuch ten und durchleuchten. Auf diese Weise wird es zum Beispiel möglich, einen Sonnenaufgang oder einen Untergang mit seinen wechselnden Lichtern hervorzuheben. Es gibt hier auch noch ganz besondere Künste. Wenn man nämlich au» de» Malerei eine Stelle klar schabt und dahinter «In bewegliches Blättchen aus Silberpapier anbringt, so kann auf dem an sich toten Bild« der Eindruck de» glimmern» erweckt werden, wenn da» Blätt chen durch künstlichen Lustzug bewegt und durch Licht gehörig bestrahlt wird. Sy kann zum Beispiel dargestellt werden, daß aus einem fernen Berg «in« Fensterscheibe de« Unterkunft»- hause, i« Sonnenlicht blinkt. Die Gesellschaften, welche Filmansnahmcn aussühren, pflegen ihre wertvolleren künstlichen Schaumittel auszuheben. Sie be sitzen dann förmliche Arsenale, aus deren reichem Vorrat sich später nach Bedarf wieder schöpsen läßt. Natürlich werden der artige alte Stücke stets vorsichtig oder aus neue Weisen benutzt, damit niemand darüber klagen kan», daß etwas „schon Da- gewesencs" geboten wird. Alan kann dann auch bemalte Glas scheiben aufheben, und das wird um so leichter möglich sein, als sie sich aus einem verhältnismäßig kleine» Raum abstellen lasten. Allerdings gehört viel Geschick dazu, diese Zauberscheibc richtig an,zuwenden! In Hollywood lebt gerade ein Künstler, der den gut deutsch klingende» Namen „Grimm" führt, und der sich auf das Bemalen des Glases ausgezeichnet versteht. Man darf sich natürlich nicht vorslelle», daß nun ans der Scheibe genau in der Mitte querüber eine gerade Linie gezogen ist, über der alles bemalt ist, während darunter di« ganze Flüche durchsichtig bleibt. Die körperlichen und die gemalten Dinge müssen vielmehr fein ineinander übergehen; sie sollen sich nach oben und unten unvermerkt die Hände reichen. Es kann auch notwendig sein, daß weniger als die Hälfte der Scheibe der Malerei gewidmet wird. Das richtet sich eben nach den Umständen. Und dann dars auf der belebten Szene unten nichts sein oder geschehen, was oben bis hinter die bemalte Fläche reicht, die zwar durchscheinend, aber nicht durchsichtig ist. Man stelle sich beispielsweise vor, daß ein Ball zu hoch geschleudert wird. Dann kommt eine recht lächerliche Wirkung zustande. Der Ball fliegt beim Spielen des Films empor, verschwindet dann plötz lich und taucht darauf wieder in etwa derselben Höhe irgeudw« aus, um nun hcrabzusallcn. Der kundige Beschauer würde hier sofort merken, was die Ursache ist, und es tönute für ihn alle Illusion zerstört werden. Will man durchaus einen sehr hoben Gegenstand ans den Vordergrund des Films bringen, so muß man aus der Malerei ein entsprechendes Stück entfernen. Der Gegenstand kommt dann ganz auf die Photographie, und man wird auch den Eindruck gewinnen, daß er vor den Bergen oder dergleichen liegt, die aufgemalt sind. Die Erfindung sührt — teilweise — wieder zur gemalten Welt zurück. Aber die Malerei ist hier technisch durchgeistigt worden, wenn man so sagen dars. Und es soll die neue Er findung — die man auch im Freien anwenden kann — will kommen sein, mit der sich die Ausnahmen wesentlich verbilligen lasten, ohne daß sie nach Kulisse schmecken. Iluiw izonignin. vtn Negerfllm. Die allgemeine Vorliebe sür Regertänze. Negermusik und Negerkunst, die sich seit längerer Zeit bemerk bar macht, führt nunmehr auch in Amerika, wie aus Neiinork berichtet wird, echte Negersilme herbei, in denen das Neaerleben durch Neger selbst dargcstcllt wird. In Atemphis, Tcnesser wird der Negerfilm „Hallelujah" gekurbelt, in dem niehrerc neu entdeckte dunkle Filmstars Mitwirken werden. Besonders viel verspricht man sich von einer dunklen Stenotypistin kioney Brown, die schon vor einiger Zeit ihren Beruf nufgab und als Revuetänzcrin aufbcat und von der Negerschauspielerin Flo- rence Belle de Knlqht. „Der lebende Leichnam", der erste deutsch russische Gemein schaftsfilm, hcvqestellt von der Länder-Film E. m b H.. von der Promotheus Film-Verleih- und Vertriebs G. m b und von der Meschrabpom-Ruß. Moskau, ist unter der Regie von F A Ozrp sertigaestellt worden. Die Titelrolle wird von Pudow- kin dargestellt. «eraiilw.'rlltch iür de» poNiiichcn TeU: r>r. «erhärt DeSrzYI, Dresden Mr den iilchfNchen 2»U »nd daß g«»NI«l»n: vr. Mar Dom'chie Dresden ivr Anzeigen: Ariur Lenz Dresden.