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Sächsische Volkszeitung : 27.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192902275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290227
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-27
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.02.1929
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Immer noch Mizzi Fugger ) Dachstuhlbrand. Im Borort Stötteritz brach Montag «achmittag im Daci>stuhl eines Eckgrundstücks Feuer aus. das ln den Bodenräumen reisi>e Nahrung fand. Di« Löscharckeiten gestalteten sich, da die Hydranten eingefroren waren, außer ordentlich schwierig. Der Dachstuhl wurde fast völlig ein geäschert, jedoch gelang es. die darunter befindlichen Wohnungen zu schuhen. Ter Brand- und Wasserschaden ist erheblich. ) vom Dach gestürzt. Im Volkshause kam ein 46 Jahre alter Dachdecker, der Eiszapfen vom Dachrand eines Hinter gebäudes a'oschlug. ins Rutschen und stürzte aus etwa 10—12 Nketer Höhe in den Hof hinab. Er erlitt schwere innere Ver letzungen und Knochenbriiche und mußte dem Krankenhaus zu- geführt werden. ) Skelettfund. In der Nähe des „Waldkatcrs" bei Zschorne witz entdeckten Spaziergänger am Sonntagnachmittag, wie die Leip ziger Neuesten Nachrichten erfahren, in der Uferböschung der zuge- srorene,, Alten Luppe hinter der Luppenbrücke ein Skelett, das durch das Wasser sreigespült worden war. Das Skelett hat schätzungsweise 16—12 Jabre an dieser Stelle gelegen und befand sich 60 Zentimeter lief unter der Erde. Zweifellos handelt cs sich um ein Verbrechen, das vor Iabren begangen worben ist. Neben den Knocken wurden mehrere Klcidersetzen gesunden, die anscheinend von einer grünlich grauen Militärhose stamme,, und noch gut erhalten sind. ^krmnitr, rvicksu. ?Isuen tz. Ein eigenartiger Unglückssall. Als ein in Meerane besckiastigter Lehrling den Abort betrat, in dem zwecks Auf- taung desselben ein Koksofen aufgestellt ivar, brach er infolge der sich entwickelnden giftigen Gase zusammen und fiel be wußtlos auf den brennenden Koks-Ofen,, wobei er sich so sclpvere Verbrennungen zuzog. daß er sofort ins Krankenhaus überführt werden mußte. tz. Eine neue Stadt ..Muldental"? Den Gemeindeverord- neten-Kollegien Wilkau, Niederhaßlau, Cainsdorf, Bockwa, Cu- litzsck und Oberhaßlau sind Anträge der sozialdemokratischen Gemeindeverordneten-Zraktionen zugegange», die einen Zu sammenschluß dieser Gemeinden mit 1. Januar 1930 unter dem Namen „Muldcntal" erstreben. Die neue Stadt würde ein Flächengebiet von rund 1300 Hektar mit zirka 23 000 Ein- wohncrn umfassen. Heber die Aufnahme der Zusammenschluß- Verhandlungen werden die Gemeindeoerordneten-Kollegien der sechs Gemeinden Anfang März Entscheidung treffen. tz. Die Muldenbrücke in Stein bei Hartenstein wird wegen Vaufälligkeit für den Verkehr mit Kraftfahrzeugen und Last fuhrwerken über 20 Zentner Gewicht bis ans weiteres gesperrt. Für den Fußgängerverkehr sowie für Fuhrwerke bis zu 20 Zent ner Gewickt bleibt der Verkehr über diese Brücke weiterhin gestaltet. Die Umleitung de? Verkehrs wird 1. über Wildbach— Langenbach (Talstraße)--Hartenstein und 2. über Wildbach— Schneebcrg—Langenbuch—Griinau—Hartenstein verwiesen. K Katholischer kaufmännischer Verein Chemnitz. Zur Grundsteinlegung unserer KKV.-Gedächtniskirche in Leivzig am Sonntag, den 3. März, ist Start in Chemnitz 6 30 Uhr. Theatcr- straße 1 (Firma Karl Diederich). Sämtliche Fahrzeuge führen den KKV,-Wimpel, Alles Nähere in der Sitzung vom 23. Fe bruar. Nach der Grundsteinlegung Fahrt ins Saaletal (Naum- urg usw.). Fahrtanweisungen Sonntag früh. Ab 7. März finden bis auf weiteres jeden Donnerstag staats- und wirt- schasApolitische Aussprachen über die augenblicklichen Tages fragen statt. Referenten: die Herren Tbeo Mehler, Tr. Otto Rode. Dr. Fritz Wilmers. Wir bitten höflichst alle Mitglieder um zahlreiche Teilnahme. 6u5 6er l.auLi'ir s. Die Lausitz auf der Iahresschau Deutscher Arbeit. Der Beteiligung der Lausitz an der diesjährigen Dresdner Iahres- schau „Reisen und Wandern" galt eine Sitzung des Arbeits ausschusses der Lausitzer Vcrkchrsvereine. Die auf der Iahres schau für die Lausitz reservierte Koje soll in einheitlicher künst lerischer Weise ausgeslaliet werden. Die Zusammenstellung dieser Lausitzer Sonderschau wurde Muselimsdirektor Dr. Biehl in Voutzen übertragen. l. Versuchter Kirckzeneiiibruch. Zwei Vauhener, der Polizei als Einbrecher bekannte Männer, unternahmen in der Nacht zum Freitag in die Kapelle der Apostolischen Gemeinde einen Einbruchsvcrslich. Einer der Einbrecher konnte von einem be- berzten pensionierte» Ciseobahnbeamtcn auf frischer Tat fest- genominen werden, während der andere Täter entfloh. Er konnte aber schon am nächsten Moracii In seiner Wohnung ver haftet ivorden. An der Hand von Beweismatcrial wurden den beiden Einbrechern inzwischen vier wettere in Bautzen verübte Einbrüche »aclMiviesen. Bautzen, 26 Februar. Nun hat sie auch der Stadt Bautzen ihren Besuch abgcstattet, die augenblickliche Hilfskraft des Vereins für Frcidenkertum und Feuerbestattung. Durch Presse und Flugblatt war die Bevölkerung ousgeruse» worden, in dcn Betriebe» hieß die Parole „am 25. Fe bruar auf in die Kronensälc", Die Veranstalter hüllen die Ncklamc- kosten sparen können. Wann wäre ein Saal nicht gefüllt, wenn ein ehemaliger Geistlicher wie welland Paper! oder wenn wie heute eine einstige Nonne über ein „Wjährigcs Klösterliche»' spräche. 8 Uhr Beginn. Um 7 Uhr ist der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Polizei sperrt ab. Hunderte müssen umkchrcn, enttäuscht, daß ihnen die envartele pikante billige Abendunlcrhal- tling entgehen soll. Und die im Saale? Viel Jugend, verhehl, gott- cntsrcmdct erzogen, viel Frauen, vor Neugierde fiebernd, gläubige Mensche», gekommen, um für ihre Ueberzeugung emzutrclen. Tie Redner!» in der Tracht der Wiener sozialistischen Pflegerinnen, in Ton und Gebärde geivandte Volksrcdnerin, sie spricht ihre Lebens- gcschichtc, erzählt vom Kinderhort im Kloster, von der Zeit in der Klosterschule. berichtet von ihrer Familie, schildert die Porbcreituug?- zcit im Kloster-Postulat. Noviziat. Einkleidung und ihre Tätigkeit in verschiedenen Ordensuiederlassungen bis zum Tage ihrer Rückkehr in die Welt. Sie macht sich's leicht, Sachlichkeit bewußt vermeidend, Wahrheit und Dichtung ineinander verwoben, Kleinigkeiten aufbau- schcnd und Ereignisse, die de,,, Katholiken heilig sind, mit beißendem Spott übergicßend. Es ist widerlich, wie sie vom Tage spricht, da sie ein Maricnkind wurde, ich mußte unwillkürlich an Handcl-Ma-zettiS Vrüderlein und Schwesterlein denken, an die scheue Jn»i->kelt, mit der sich Rita ein Ensaut Marie nennt. Tcusli-cker zimischer Haß der ungläubig gewordenen Seele sprüht ans. a's sie vein Tage der Einkleidung, „der Hochzeit mit dein himmlischen Biäittiaam" er zählt. Die Spötter komme» gut aus ihre Kosten, denn au Dutzenden wirst sic Witze und lästerliche Vergleiche in die Masse. Bescheiden ist sic wahA'ch nicht, wenn sic steh eine Vorläuferin der Dulderin von Konncrsreiith nennt. An manche» Stellen lacht man herzlich «ins, so wenn sie von ihrer Bsitzdiimmheit spricht, die Gelübde Heller des Kapitalismus und dienende Nonnen betrogene Prolc-'ariersrai-rn nennt. Und Mitleid wallt ans, inen» man sie über Beichte »nd Altariakramcnt höhnen hört. Doch genug von, JulHttc ihres zwei stündigen Vortrages Einige kritische Gedanken: Wer hatte dock cingeladc,!? Die Freidenker, beint das nicht in des Wortes rechter Bedeutung ehrlich und wahr denken und eben'» reden. Steht nicht in ihren Flugblätter», daß de» Idee» des Bundes Uebcrzeuzuugs- krasi inncwo'hne, die de» Mitgliedersland von Monat zu Monat er freulich steigere. Und doch schickt man cks Brotzagandareisendc eine Mizzi Fugger auf Fahrt? Und nun die Wirkung <nck einen großen Teil der Zuhörer — sic habe» sich köstlich amüsiert, sic haben viel ge spottet und sind nicht klüger geworden. Uni die deutsche Zukunft Vorsicht km Konkurrenzkomps! Ei» Brieger Nähmaschi nenhändler hatte wiederholt die Fabrikate der Singer Näh maschinen Gesellschaft als ..ausländische Fabrikate" be-eichnet. In einem gegen ihn angestrengten Prozeß wegen unlauteren Wettbewerbes hat das Oberlandesgericht in Breslau durch rechtskräftiges Berufungsurteil dem Beklagten unter An- drohung einer Etrase bis zu 1000 NM. für jeden Fall der Zu widerhandlung verboten, die Nähmaschinen der Singer Aktien- gesellschost im geschäftlichen Verkehr als „ausländisches Fabri kat" zu bezeichnen. Das Oberlandesgericht hat den sehr ver ständigen Standpunkt eingenommen, daß die Bezeichnung „ausländisches Fabrikat" für in Deutschland hergestellte Waren eine schwere Verunglimpfung bedeutet: also Vorsicht im Kon kurrenzkampf! Jum Schiedsspruch in der TexMinduNrie Dresden, 26. Februar. Für die drei größten ln Frage stehenden Tarisbczirke der Tcrtil- indiistrie seien die am Sonntag zustandcgckoinincncn Schieds sprüche folgende Regelung vor: Wuppertal mit 50066 Arbeilcrn-. Für die Sache der Bac- mcr Artikel unveränderte Verlängerung der bisherigen Löhnsäkc bis z,im 1. April 1.030, von da a» Erhöhung des TarnecklobneS mn 1 Pf. niit einer Mindcstlauszeit bis znni 30. Juni 1030; für die üürigcn Branchen des Bezirks unveränderte Verlängerung der bisherigen Tarife bis zum 1. Juli 1020, ab 1. Jntt 1020 Erhöhung des Tarif- ccklohnes um 2 Pf. und ab 1. April 1030 >»» 1 weiteren Pfennig. Mindcstlanfzcit bis z,,», 30. Juni 1030. könnte man Hang« werden wenn di« gesamte deutsche Jugend so arm an Idealen, so arm an Glauben und Ehrfurcht einem ewige» Gott gegenüber wäre, wie ein Teil der anwesenden Jugendlichen. Und dann kam die Aussprache. Erst sprach ein junge» Mädchen, das sich selbst auf den Klosterbcruf vorbereitet, es ist typisch für dcn geistigen Tiefstand eines Teils der Besucher, daß sic dir gegnerische Meinung mit gemeinen Zwischenrufen unmöglich zu machen versuchten. Bel de» Worten des zweiten Debatteredners, Pfarrers Sprenhel, verstummten die Mundheldcn freilich recht schnell. Er brachte zu den Ausführungen des Frl. Fugger zunächst einige recht wertvolle Ergänzungen. Zunächst sei hervorzuheben, daß die eigentliche Klosterzcit erst vom ungefähr 17. Lebensjahr« an zu rechnen sei, auch wäre es zur rechten Beurteilung notwendig zu be tonen, daß Mizzi Fugger fünfmal bei ihrer Meldung als zum Klosterberiif nicht geeignet abgewiese» worden sei, und erst fern von ihrer Heimat, in Budapest, endlich Ausnahme sand. Sie habe sich also mit viel Entschlossenheit ums Klosterckeben bemüht. Wen» dann je mand mit solcher Leidenschaft am Berufe gclxmgen habe, dann sei nur möglich, daß ihm entweder die innere Gesundheit fehle, oder daß die Klosterzcit eben doch nicht die geschilderte LeidenS-zeit ge. wesen sei. Strafbäisier, von denen sic gesprochen habe, kenne die ungarische Ordensprovinz übrigens nicht. Wer hier in Bautzen die aufopfernde Tätigkeit der Ordensschwestern in der Krankenpflege n»d im Kinderhort beobachtet habe, müsse ehrlich zngestchen, daß das OrdcnSlcben der kalh. Kirche doch wohl ein anderes Gesiebt habe. Pfarrer Sprenkel weist dann darauf hin, daß der älteste Bruder (einst der Lieblingshrnder der Mizzi) eine Gegenbroschüre heraus» gegeben habe, in der die Schwester in vielen Punkten in ihrer Dar- slelliingsweise schwer angegriffen werde. Der Freidenker habe doch die Pflicht, alles zu prüfen »nd d>e Wahrheit zu behandcln. Das Schlußwort der Mizzi Fugger bat schwer enttäuscht, lim die Beaiilivorliing der sachlichen Einwendungen drückt« sic sich, als Ersatz lobte sic ihre beiden anderen Brüder, die geachtete Frei denker seien, nannte den Broschnreu-chreiber einen Trinker und gab das gerichtliche Ehcscheidniigsnrtcil bekannt. Dann zitierte sie Stel le» ans einem LobcSzcdicht des einen Frcidenkerbrndcrs (in weni gen Ercmvlareii für 10 Pf. das Stück noch bei mir zu haben), nannte i» einem Atem die katholische Kirche und die Christlich-soziale Partei dcn geistige» Urheber der brüderlichen Bro'chüre — na, jedenfalls ivar sie -»letzt der Engel und der bewußte Bruder der Bengel. Wahr haftig das Ende verwischte seden Eindrnck, wenn übechaupt ein Niederschlag des Abends in dcn Her-e» geblieben war. Na, und daß ganz am allerletzten Ende eine schwungvolle Enttchlicßnng ge-wn daS drohende Konkordat ntcht fehlte, wen wunderte es? Die Masscn- Ü'icht der Besucher machte zwar die geistvolle Formulierung imver- stündlich, aber inan kann's ja in der Zeitung Nachlesen, lim Miller« nacht ginn man betni. und atmete mit Woblbehagcn d-e reine Winlcr- lnft. Und droben strahlte» die Sterne der civtge» Wahrheit. Für den Grelz-G eraer Bezirk mit rund 35000 Arbeitern: Erbötnmg des Tariflohnes ab 1. März 1E20 ui» 2 Pf., ab 1. No» venibcr 1020 um eine» weiteren Pfennig »nd ab 1. Avril 1030 um einen weiteren Pfennig. Mindcstlauszeit bis zum 1. Februar 1031. F'r die Lausitzer T » eh ! n d » st r i e niit rund 30000 Arbeite'»: Unverändert« Verlängerung der lsishcAgen Löhne bis zum 1. Juli 1020, von da an Erhöhung des Tarifecktobncs »in 2 Pf. und ab I. April 1030 »m einen weitere» Pfennig. Außerdem sind die Zuschläge für die reinen ZeitlohnarbPer um 5 Prozent mit so fortiger Wirkung cr'öht worden. Mindesltanfzcit des Vertrag«.; bis zum 23. Februar 1031. Dresdner Schlachkvehmarkk vom 25. Febr. Austrieb: 160 Ochsen, 401 Bullen. 357 Kühe, 56 Färsen. 14 Fresser, 856 Kälber. 620 Schatze, 3234 Schweine, zusammen 5608 Stück Die Preise betrugen nach amtliclier Feststellung für 50 Kg. Lebendgewicht in M : 1. N inder : A. Ochsen: 1. a) 53—58. b> 44-ckO. 2. a) 31-40, b) —: B. Bullen: 1, 52 bis 56, 2. 43—50, 3, 38-44.- E, Kühe: 1, 48—51, 2. 30-45, 3, 2« bis 35, 4, 24—28; D) Färsen (Kalkinnen): 1. 55—50, 2. 44—52. 2. Kälber: 1. —, 2. 70—75. 3. 60—08, 4. 55-58, 5. 50—64. 3. Schafe: 1. a) —. b) 66—71, 2, 60 -65, 3. 50—58. 4. Schweine: 1. 78- 7», 2, 76-77, 3, 74-75,.- 4. 72—73. 5. —, 6, —, 7. 68—71. Teschästsaano: Rinder. Kälber, Schafe, Schweine langsam. Ue-berst-nd: 87 Rinder (27 Ochsen, 46 Bul len, 10 Kühe), 38 Schafe, 4 Schweine Das Wolfsrudel Von Julius Negis. >33 Fonteiiung., 4. Kegan ließ Urban in der Halle allein. Davidson saß wie ge wöhnlich an der Haustür und sak gleichgültig »ach den beiden Männern bin, die vom Keller hcraufkame». Urban stieg die Treppe hinaus, als ob seine Füß« aus Blei ge wesen wären. Er blieb aus dein Absatz stehen und griff sich mit bei den Händen an de» Kopf. Alles, was er eben erlebt hatte, wirbelte ihm bunt im Kopf herum: die unterirdisch« Garage, das Bureau, diese Firma, die in Automobilen und Mnkraub arbeitete — unge reimter Gedanke! — Angustns va »der Moon, der James Gregory war — sein Vater — und dann der Vorschlag — „Ich muß weg!" Er wußte nicht, ob er es laut gesagt hatte. Aber Plötzlich fühlte er. daß jcmanv neben ihm stand, jemand, der ihn mit freundlichen Augen «»schaute. „Mr. Block?" Hörle er Leonie sage». Es klang leise dicht neben ibm und in einem Ton, de» er noch nicht von ihr gehört hau«. „Sind Sic beim Ehes gewesen?" Mit fragenden, forschenden Auge» sah sie z» ihm auf. „Oh — was haben Sie?" „Es ist mein Vater", sagte er. Zwischen ihren Augenbrauen er schien eine kleine Falte, ihre Blicke waren gespannt auf ihn ge richtet. „Ja gewiß — Ihr Vater? Warum sehen Sie mich so an? Ich be greif« nickt — oh?" Sie zog sich von ihm zurück, als ob er sie er- jchreckt h.zbc, ober gleichzeitig lag eine Aussonderung in der Ari, wie sic die Tür z»n> Salon osscn hielt und zu ihm geivandt zögerte. »Mußten Sic das nicht?" fragte sic. „Daß van der Moon mein Vater ist? Nein!" Urban trat in den Salon, da er sah, daß sie daraus zu warte» schien. Und in dein Verlangen, sich aiisznsprechen, fuhr er aus der Tiefe seiner bittere» Gedanken langsam, sott: „Nein, ich habe nichts geahnt. Ich habe- ihn nicht erkannt, ehe «r ausstand und aus mich zu kam. Das lctzte- inal war es vor dem Gericht in Ncuhork, wo ich dank seine», Verbrechen stand — und jetzt hier!" Er vergaß sie, die unbewcglick dastand und mit feuchten Augen lauschte. „Nein, ich kann nicht hirrbleibcn, ich muß weg!" ries er aus. „Still, still!" Das Mädchen unterbrach ihn mit einer erschrocke- «en Bewegung, sah in den Korridor hinaus und schloß die Tür. „Sagen Sie nicht so etwas. Bedenke» Sie, wo Sie sind!" Sie nahm seine Hand »nd zog ihn zum Fenster. „Bleiben Sic hier, machen Sie linkt solche Augen — ob, haben Sie nicht gesagt, daß Sic wie ein Freund zu mir sprechen wollten — haben Si «Ver trauen zu mir — vielleicht — vielleicht —" Er blickte sich um, als ob er erwache. Es nmr noch nicht zwei Stunden Herr, daß er mit Leonie hier am Fenster gesessen hatte. Wie altes verwandelt war! Aber war es nur sein eigenes, uner hörtes Erlebnis, das di« Veränderung bewirkte? Sic war auch nicht mehr dieselbe, wie vorhin. Und plötzlich beincrktc er, daß sie geweint hatte. „Sie sind jetzt böse aus mich, weil ich Sie hcrgesührt habe?" flüsterte s!b. „Nein, nein —" „Aber warum — wenn Sie gar nicht wußten, daß es Ihr Vater war — warum sind Sie gekommen?" „Leonie?" antwortete er. „Leonie?" Er suchte nach Worten, aber schließlich ries er nur bitter aus: „Warum nennen Sie diese Menschen Ihre Freunde?" Ihr« Haut schien dursickitig blaß. „LLarum sollte ich nicht? Wo soll ich sonst sein, ist nicht mein Bruder hier? Und Sie — fühlen Sie nicht selbst — Sie I)Obcn doch Ihren Vater —" „Mein Vater? Glauben Sie. daß ich meines Vaters wegen —" Was ich glaube? Ich weiß nichts mehr. Es ist alles jo merk würdig geworden —" Wie arm Worte sind! Sie hatten sich so viel z» sagen — uns saßen schweigend nebeneinander, während die Dämmerung sie leise überfiel. XI. Ein Tag, der mit Trompetenstösic,, beginnt und mit einer Niederlage endet. 1. Die Nummer des London Eouricr, die am nächsten Tage er schien, ist in der Fleet Street historisch geworden, sowohl wegen des Hehsig-Artitcls, den sie brachte, als wegen der Ereignisse, die die Folge davon waren. Der Artikel Halle folgende Ucberschrift: Die ersten wichtigsten Nachrichten über das Wolfsrudel. Das war die große Posaune, zu der d!« Uebcrschrislen der ein zelnen Absätze die Begleitung bliesen. Einer der bekanntesten Re dakteure Londons sagte, als seine erstaunlen Augen die erste Seite des London Courier erblickten: „Heute bat Charles Hob'on eine Nummer mit Blechmusik hcrausgcgebcn!" Der Witz wurde »och lanne weiter erzählt. Bruno Hchsig hatte wirklich nicht mit Effekten gespart. Nach einer flammenden Einleitung über den Mord -O'Donncls, „dieses tapferen Pcr1c>digcrs der Gesellschaft, dieses Opfers eines schänd lichen Hinterhalts", ging der Artikel zur Beschreibung des An führers der Räuber von Middlcsord über „Wir haben den Be weis. daß er mit eine,» der frechsten Verbrecher unserer Zeit identisch ist, nämlick mit Pierre Ncnzud, genannt der Meister singer!" Es folgte die Geschichte des Mcistersinocrs und e-ne far benreiche Schilderung seiner Tätigkeit im Wolssrndcl. ,M!r be haupte» nicht, daß er der oberste Anführer des Wolfsrudels sei, wir werden im Gegenteil seinerzeit beweisen, daß er nur der zweite ist. Uebrigcns beißt er nicht mehr Nenaud. Wir sind in der Lage, seine» jetzigen Nomen mitteilcn z» können: Dulac!" Der Artikel schloß mit den bedeutungsvollen Worten: Nach Dulac kommt die Reihe an den wirklichen Ehes der Verbrecher- firma. Wer ist cs? Für lickte beschränken wir uns darauf zu sagen, daß sein Name »nd seine Stellung in gewissen Kreisen der City wohlbekannt sein dürsten. Schon morgen wird der London Eourir, der in de» Besitz wichtiger Aufklärungen gekommen ist nnv loitzck mit der Polizei zusammenarbcitet, wettere Tatsachen über das Wolfsrudel mitteilcn, dessen geschäftliche Wirksamkeit, die sich auf eine sehr moderne Warengattung erstreckt, eine spezielle und gründ» liehe Behandlung verdient." In der frühen Morgenstunde, zu der die «rstc Auflage des Lon- son Courier ausgcgcben wurde, ivaren Watlion, Hchsig und Mcl- vikle schon zu einem letzten Kriegsrat an Ort und Stelle ver sammelt. Der Detektiv, der jetzt zu jeder Kriegslist bereit wir, halte Hehsigs Plan säst ohne Widerspruch zugestimmt. Was seine Teilnahme betraf, wollte man vorgebcn, daß man ihn gebeten gäbe, für Schutz gegen mögliche Gennlltäligkcitc» zu sorgen. Un ter dieser Form wurde die Sache Charles Hobson und dem Per sonal des London Courier dargcstellt; daß Hchsig den Artikel nur als Köder für eine Fasie geschrieben hatte, behielten di« drei Her ren wohlweislich für sich. Melvill« starrte das feuchte Zeilungsblatt an. Die Druckerschwärze gab dem, was er am vorigen Abend mündlich gehört hatte, «ine noch verwegenere Gestalt. Er rieb sich den Kopf, als ob ihn ein letzter Zweifel Plagte: „Eigentlich hat Block ,sicht gesagt, daß der Kerl Dulac heißt." (Fortsetzung folgt.) R Die vi, l)is >VsI vürtig M>ri ln cker Vnrk deckenklivk, 3akran u m Iict» clor 5Ve Oiuppon un ckor luter»! I.nnckei- uncl «teilt «ick ckuk < ion ! irr >. v. ; . IN I >1 r. « a. i»«IVVII , ,1V k. l! l. n, Ul. knx1»n«1 . tlus ckios 1. »>>1»», c gosleiuert t 2. Luiopa < nickt mit il> ^nlnficn kü ren nl« 101. L n p: I a. n cl scknlt aut c>< I>) r r e u p u l v u r o p « ! s vuropäivckcl elvn ciurck «tanclcncn V im dlnvciukc deträcktlick OkcvokI > orclcnlttck ei clon llinleiir U. 8. -1. uut ter 8teIIk l'atsacks i«ct käkip-kcit >Ic ksi-nsr aut 6 eine kveleu macken. — I, u » e m d u vsr tranrc Der 1i ü e k p »8t vornekml clsutocks 8ti ^ u » k u k r uis 8 e «eleg Oer ! Ikmr ka -Zuk eien periacks recl unpünktlich vis Vauti8c Türen uncl ablicksrn. ungünstig, dretten war sick um lli von valkcn unverkault lick, selbst eu sckatkcn. gexverds un sinck so cinx nntvvcneliger lüskci-antvn in Iet2ter Xe tan gesamte sieten eversie kansisls imn vis Vagi immer nock krostvvetter unsi man ni vare siem si virsi. ver I verdietet sie kür sick, sio Wicklern ge: geia<le2u V« siekt es am vverksinsiusti billigeren vi «insi siis iiü .Ul t UeulscNe : - O. Nrttr. N v. b N„». O. tt. v. 2, tz 2 7 8. I 7 «1u. 2 S l.an<1«8t«u1Iur üv. okn« Nur». HckulUvvrs b . v oo. S «1u. / clu. d 4t,. tz V UoI4kr«ctttdi. tz Uu. b 4t,. 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