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Sächsische Volkszeitung : 16.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192902164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290216
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-16
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.02.1929
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vr«<lrn und Umgebung Die Flora lm Februar Ei» über Erwarten kalter und hartnäckiger W »ter, brr durch die launischen Sinsällr, aus einen linden Tou- tag ehrlichsten Roul,r«ifza>ch«r zu schassen oder nach sonnigen Stun- de» der Schnccschnielzc eine ungchenr« Menge dlendvnden Neu- schuccs über Berg und Tal und Busch uii-d Baum zu schulten, rei'lx uud willkomnrene Sldivechflung zuwege brachte, hält nun schon lauge die Natur In seinem Bann. Scharfe Nordwinde peitschen nachts die Bäume und saugen an ihrem Mark. Denn die zu SIS erharrte» Zellen unter der schützenden Rinde werden durch di« kal te» W-ind« und brausenden Etürrn« gefährdet- Eis verdunstet im Laus« der Zeit wie Wasser. Leicht kann es da Vorkommen, dah di« Lobenssubswnz der Zeisen durch den zu großen Verlust an Wasser, getmü in ihrer Zusammensetzung derart verändert wird, daß sie ihre Lebe» Sk rast «inbützt, und das bedeutet den Tod des Baumes oder Strauches Man Kat es voriges Jahr in den Hilden der Stein- bniche beobachten können, welchen Schaden die Kälte, richtiger d«r kalte scharfe Wind, da angerichtet halte. Ans weit« Strecken waren die Ginsterbüsch« erfroren, vertrocknet. Nur da und dort, auch nui»chn«al mitten in solchen abgestorbenen Mächen, zeigt« sich neues Grün im Frühling, ein Beweis, daß auch ein und dieselbe Pslanzon- orl noch in den verschiedenen Gliedern ihrer Familie ein« verschieden starke Lebens- und Widerstandskraft zeigt, wenn sonst die Brin gungen des Schutzes oder der Ungunst ganz dieselben sind. Im all gemeinen erfrieren Bäume leichter als Siräucher des FreilanbeS, Venn di« Angriffsfläche auf das Leben der Bäum« ist größer. Es ist Zeit, bei den Wanderfahrten durch winterliches Gelände di« Verlchicdeiiartiokcit der Knospen zu studieren. Jetzt ofsenbaren sie fleh in ihrer schönsten Natürlichkeit. Interessant ist, wie di« im hal. den Dezember durch das schöne Wetter vorgetriebenen Knospen «iniger Cträucher all« in diesem Stadium der Entwicklung stehen geblieben sind, als wollten sie jeden Tag ausbrechen. Di« Frag« ist nun ober die: Wirb bei den Knospen, dt« so imvorsichtig tvaren, ihren soliden Wintermantel ein wenig zurück;»schlagen, nicht di« Gefahr des Erfrierens gegeben sein? Werben sich di« feinen durch- lngenben grünlich-waiszen Spitzen der zarten Vlattorgan« nicht er kälten und verderben? Der Naturfreund wird darüber seine eig«. ne» Beobachtungen inachen und die Entwicklung dieser voreiligen Knospen im späteren Frühjahre kontrollieren. Bei der zeitweise sehr empfindlichen Kälte dieses Januar und Februar ruht die Natur noch in tiefem Schlafe. Und doch ist für «inige Frühblütler die Zeit gekommen, die neue Vegetationsperiode »u beginnen. Zu diesen Früblühern gehört das Schne«glöckä)«n, das sich abgehärtet Hot wie ein« Winterprmzessin und bereits unter der Schneeschicht zu treiben beginnt. Kaum hat di« wä.mende Sonue bann die weiße Wmterdecke beseitigt, so entfaltet dos Schneeglöck chen in wenigen Togen sein« reizvollen Biütenglocken, von den srühlingSsehnsücktigen Menschenkindern herzlich und fröhlich br- grüßt. Das geschieht in milden Wintern oft schon Mitte Februar, ln strengeren verzögert sich di« Blütezeit um «in«, zwei, ja drei Blochen. Die Natur arbeitet ja nach keiner Schablone, sondern stattet jedes Pslanzenkinb mit seinem eigene» Thermometer aus, so daß eS ganz genau weiß, wann sein« Zeit gekommen ist. Der Nöenjch wieder beobachtet di« Blütezeit der Pflanzen durch ein« Reihe vo„ Jahren hindurch uud errechnet dann bi« sogenannte mittler« Blüte zeit der einzelnen Gewächse. Darum kümmert sich ober dos liebe Schneeglöckchen gar nicht; es richtet sich nicht nach den sehnsüchtigen Wünschen der Menschen, sondern nach de» Geboten der Natur und läßt sich von ihnen di« Geschichte seiner neuen Blütezeit dik tieren. : Exerzitien in Hoheneiche». Im Monat März werden in Hohencichen, wie bereits bekanntcgeden, iveitcre Exerzitien ab gehalten und zwar: für Slbiturienten vom 4. März abends S Uhr dis 8. März vormittags, für Soldaten vom 11. März ovends 6 Uhr bis 15. März vormittags. Anmeldungen erbeten bis spätestens 28. Februar bei Hochw. Herrn Wehrkreisvfarrer Klesse. Dr«sden-N. 6. Knrfürstenstrasie 20. Telephon 56 957. — Lue Hochwürdigen Herren Pfarrer und Seelsorger werden ge beten, nochmals darauf hinzuweisen. : Schließung der vorderen Triebwagen wegen b«r Kälte. Die Siraßenbabndireltion schreibt nnS: Um die durch Heizstrom »r- zeug!« Wärme in den Triebwagen bei der außerordentlich strengen Kälte möglichst ouszumitzen, ist angeordnet worden, daß die Türen der in der Fahrtrichtung vorderen Plattform der Triebivagen vorübergehend wieder zu schließen sind. Bei Eintritt nor maler MilteningSverhältniffe werden sie wieder geöffnet werden. Im übrigen werden die geehrten Fahrgäste aus da« dringendste gebeten, dem Fahrpersonal seinen ohnehin schweren Dienst nicht durch ge fährliche UcberfüIlling der Triebwagen noch mehr zu erschwe ren. Cie gesähdcn damit die Betriebssicherheit und verursäcken unter Umständen Betriebsunfälle, bei denen sie selbst die Leidtta. genden sind. Das Wolfsrudel Bon Julius Regt» <24 Iottieyung.l Er macht« kehrt, ging zur Tür und kam zurück. ,LWen Sie. daß kein Lebender sich rühmen kann, Driloc g». schlagen zu hob«,?' „Leon!' sagte seine bchtvesttr leise. „Sei sttlf, Ceiwesterl Wissen Sir das. Gregory? Gut. ich Hobe Ihren Hund gelötet — Si« haben mich geschlagenI Sind wir guflt?' Urban sah, daß der Schlag für D>»lac etwas Unerhörtes war, etwas, das seinen Stotz im Innersten traf und den tödlichen Schuß mehr als aasti og. Dulac würde diese Vergeltung nie ver gessen, sie war roll ständig: die Sach« war erledigt „Wir sind quitt' sagte Urban. ..Bien!' Dulac wandte sich zu den anderen. „Hört ihr? Gre gory nnd ich baten unser« Rechnung ausgeglichen! Ich will nie Svleder e.in Wort über d-ivfe Sach« hören!' Er macht« eine groß« Gest«, als ob er di« ganze Episode auö ihrem Bewußtsein weg- ßegte. Datei s ei ihm nieder die Zeitung ein, die er in der Hand vielt. Ensinl Was hoben Si« hierzu z>u sagen?' fragt« er nnd hielt die Zeitung hin Urban foh, daß es die SamStagSntnmncr mit der Schilderung feiner Flucht war. Er fühlte sich aus unsicherem Boden rmd de. griff, daß di« nächst« Frag» sein würde, worum er sich davon» grmochl bade? Di«se Frage mußte venmeden nxrdc». Er antwor tet«: ,Aenn ich in Brandom gedlieben wäre, hätte man nach ver haft« t. Ich wollt« mein« Freiheit bewahren Der Artikel hol meiner Vlokinng nach nichts zu bedeuten.' .Nichts?' Tabor 'ck-^udertt di« Zeitung hin. „Hat eS nichts zu heiewle», daß Si« MelviNe »ach Lowes-lost hinter sich hergrzogen Hoden?' „Tu iveißt doch', sagte Leoisie. .chatz wtir glücklich von Lowekloft wegeekonnen sind. Melv-ille hat die Spur verloren.' „Co?' Der Binder sah sie nachdenklich an und blickte dann wie der aus Urban. „Na ja', fuhr er ruhiger sort. „Dok müsse» Sie ent dem Ebes auSinache», das ist soiu« Lach«' Zahlen beweisen! Sachsens Denachleittgung bei -er Kraslsahrzeirgskeuer Dresden, 15. Februar. Dem Landtag ist am Donnerstag «in« ausführliche, mit zahlreichen Statistiken und Zeichnungen ausgezeichnet« Denk schrift Über di« „Benachteiligung des Freistaates Sachsen bei der verteilui^ der Krvstfahrzeugsteuer" zugegangen. Die Steuer wird bekanntlich zu i« einem Viertel nach der Be völkerungszahl und dem örtlichen Auskommen und zur Hälft« nach dem Gebietsumsang auf die einzelnen Länder verteilt. Dieser Verteilungsschlüssel ist für Sachsen überaus ungünstig und führt zu einer sehr schiveren und in jeder Beziehung un gerechten Benachteiligung Sachsen. Kein andres Land wird durch den Schlüssel so schwer geschädigt. Die durch die Kraftfahrzeug« verursachte Abnutzung der Strotzen hängt weitgehend von der Tonnenkilometer- leistung ab, di« aber, wie aus einer Ucbersicht hervorgeht, durch aus nicht der Debietsgrötz« proportional ist. Wenn Bayern, trotzdem es rund fünfmal so groh ist wie Sachsen, «ine Tonnen. Kilometerleistung aufweijt. die nur um rund ein Drittel grötzer ist als die Sachsen», so ist es unberechtigt, daß Bayern gleich wohl von der Hälfte der Steuer snach dem Gebietsumsang) einen rund fünfmal so großen Anteil wie Sachsen erhält. lS>«n- so ist es unberechtigt, daß Württemberg, obgleich seine Tonnen kilometerleistung nur knapp fünf Sechstel derjenigen Sachsens ist und kleiner ist als di« Badens, von der Hälfte der Steuer «inen um fast ein Drittel höheren Anteil als Sachsen und Baden erhält. Ein« weitere Uebcrsichl weist „ach, daß Sachsen 1928: 11,44 Prozent aller Kraftfahrzeug!: im Reich hatte. Sein Krost- fahrzeugbestand n>ar nrrr um rund ein Elftel geringer als der bayrische, dagegen mehr als doppelt so hoch wie der württembergische und fast 14mal so hoch wie der mecklenburg- schiverinisch« — aber trotzdem erhält Sachsen von der Heilste der Kraslfahrzeugsteuer nur einen Anteil, der im Vergleich zum Anteil Bayerns und Württembergs mir rund ein Fünftel bezw. rund vier Fünftel beträgt und nur >venig größer ist als der Anteil Mecklenburgs. Eine andr« Uebcesiuzl zeigt, baß das sliichenkteine Sachsen in den drei Rechnungssohren 1SL5—27 mehr Kraftsahrzeug- lteuer als das siintmai s» große Bayern ausgebracht, aber in jedem der drei Jahr« nur einen knapp halb so großen Anteil wie Bayern erhalten hat. Obgleich die Strotzen Sachsens, abgeselfen von den nicht vergleichbaren Verhältnissen in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen, dt« größte Tonn«»durchs schnittsbelastung aufrveisen und daher der stärksten Abnutzung ousgesetzt sind, flieht die Hälft« oder nahezu di« Hälft« der in Sachsen aufgedrachten Kraftfahrzeugfteuer in andere Länder. Mithin müssen die sächsischen Autobesitzer nahezu die Halst« ihrer Steuer dafür zahlen, dah die Strotzen andrer Länder inslandgelfalte» werden. Dalwi darf inan nicht außer acht lassen, daß das Aufkommen an Krastsahrreugsteuer im einzelnen Land di« Zahl und die Größe der Kraftfahrzeug« widerspiegclt und damit den besten Maßstab sür die Mnuhung der Strotz« bildet. Sachsen Hot «inen alle Länder weit überragenden Be stand an Auto», auf 1 Quadratkilometer Fläche: 1928 nahezu 7. während keines der anderen Länder 2.53 erreicht! Auf die Ge- bietssläche umgerechnet. Hot 1926 Sachsen gegenüber Preutzcn reichlich 4, gegenüber Bayer» rund 4,6. gegenüber Wiirtteinberg reichlich 3 und gegenüber Mecklenburg-Etretitz reichlich 14mal so viel Kraftsohrzenge. Tie Zahl der Autos, bezogen aus 1 Kilometer Etraßenlonge. ist in Sachsen fast 106 Prozent Höker als in Preutzen, Bayern und Württemberg und «ttva 356 Pro zent hoher als in beiden Mecklenburg. Aus alledem ergibt sich, daß der jetzige Verteilungs schlüssel dem Umstand in keiner Weis« Rechnung trägt, daß Sachsen spezifisch die größt« Bevölkerungsdichte, die größt« Fahrzeugdichte, die größte Berkehrsleistung, di« größte Stra- ßenbelastting und nahezu di« größt« Etraßennetzdicht« besitzt und spezifisch dos höchst« oder doch nahezu höchst« Aufkommen an Kroftfahrzeugsteuer aufweist. Die Einbutze, di« Sachsen von 1924—27 und in der ersten Hälft« des Rechnungsjahrs 1928 gegenüber einer Verteilung noch dem Auskommen erlitten hat. beläuft sich aus rund 22.4 Mill. RM. Sachsen hat nur rund 27.9 Milt. RM.. wahrend es bei gerechter Derteilung 56.3 Mill. RM. hätte erhalten müssen. Sachsen muß daher auf Acnderung des Berteiiungsschliis- sels dringen. Sachsen beantragt in erster Linie di« Verteilung dieser Steuer ausschliehlich noch dem örtlieizen Aufkommen in den einzelnen Ländern. Wenn dieser Antrag keinen Erfolg hoben sollte, so wird ersatziveise beantragt, wenigstens den als Verteilungsgrundloge ganz untauglichen Gebietsumsang aus dem Schlüssel vollständig ouszuschallen und durch das örtliche Auskommen zu ersetzen, und dcmgemätz dt« Verteilung der Kraftfahrzeugsteuer zu drei Vierteln nach dem örtlichen Aus kommen und zu einem Viertel nach der Bevölkcrungszahs vov zunehmen. Pflanzenschutzkurle Dresden, 14 Februar. Am 22 Februar 1929 findet in der Hauplstcile sür gärlnerischcn Pflanzenschutz (Höhere StoalSlehvanstakt für Gartenbau) in Pill nitz bet Dresden der vierte diesjährige Pflanzenschutzkursi-S statt. In eintägigem Lehrgang erhält hier der Teilnehmer a» Han» des sehr uni so »-reichen Materials ein« liebersicht über die wichtig sten praktischen SehädlingSbttämpsungsmaßnechincn, er kennt die ver schiedenen Pflanzenschutzmittel des Handels in ihrer Bedeutung und Wirksamkeit kennen und siebt die Selbsthersiellung der wichtigsten Hausmittel praktisch durchgesührt. Daneben werden die Geräte, wie zum Beispiel die Spritzen von der kleinsten Hand, bis zur Auto- Motorspritze vor-«führt, der Teilnehmer kann die verschiedenen Spriheutypen zerlegen, er sicht an Modellen ihre Inneneinrichtung und lernt mit einfachen Handgriffe» kleinere Störungen an den Spritzen selbst zu beseitigen, wie zum Beispiel die Auswechslung der Kugelvcntll« bei den Hochdruckrücken spritzen Anschließend zeige» noch Lichtbilder die praktische Durchführung der Schädlingsbekämp fung in verschiedenorligen Betrieben. Außer dem Kursus am 22. Februar finde» wxh Kurse am 8 Diärz und 22. März statt, ferner bei weiterer reger Teilnahme auch »och weiterhin im April. Da die späteren Kurse voninSsichtllcl, stärker besucht sein werden, wird die Teilnahme am nächsten Kursus empfohlen. Anmeldung ersolgl an die HouptstcUe sür gärttierischeu Pflanzenschutz (Höbere Ctaaisiehiaiistalt sür Gartenbau) in Pill nitz bei Dresden. (Teilnehmergebühr 4 Mark.) : Notverkehr Rad«b«rg—Dresden. Die Staatliche Kvast- ivagenvernmltung hat. eine,« Ersuck)«n des Stadtrals zu Rade- derg entsprechend, seit Donnerstag früh zivisckxen Dresden und Nadeberg einen Notverkehr eingerichtet. Durch diese Mohnahme sollen di« durch die Kälte hervorgerufenen erheb lichen Verspätungen in der Beförderung ausgemerzt werden. ,Wann kann ich Ln denn sprechen?' „Er ist am Samstag nach Amsterdam gefahren. Wir wollen sehen — heule nachmi-tva oder morgen.' Dulac schien plötzlich das Interest« an dem Gespräch zu verlieren und sein« Gedanken ans etwas ganz a»d«r«S zn richten. . Forum mit, Kepon!' sagt« er und ging hi,muS. Leonie folgte ihm. Auch Ke-an nnd Batfon vett-kßen das Zim mer, besten Tür sich hinter ihnen schloß. 4. Urban fragt« sich, ob der vnrrnmvteie Verkauf seiner Begegnung mit Leon Dulac die Lage verändert bobc? Nein! Er war immer noch gleich entschlossen, die geheimnisvolle Tiefe zu erkunden, in öl« er sich geworfen hatte. Wenn er ganz aufrichtig gegen sich ge wesen war«, hätte er vielleicht zugeden müssen, daß der -in« seiner Beweggrund« verblaßt fei und nur noch Leonie sein« Gedanken ganz und gar in Anspruch nähme. Aber Uibon war so weil -«kom men, daß er nicht mehr ganz aufrichtig gegen sich selbst war. Ein« halbe Sdu-nde darauf trat AtrS. Davidson «in. „Guten Morgen!' begrüßt« sie Ihn vergnügt, wie einen alten Be kannten. „Haben Sie gut geschlafen? Kommen Sie nun, die Jun. gen sitzen schon beim Frühstück!' Er folgt« ihr bi« Treppe hinunter tn den dunklen, aber geräumi gen Speisesooi im ersten Stock. Auch hier sich eS genau w«i« in einer Pension a»tt. Fünfzein Männer verschirdcnrn M-ttrS saßen irm vin«n langen Tisch und aßen in fast umuittrbrochenem Schweigen Sein Eintreten erregt« wenig Neugierde; er bekam sein» Platz «eben Kagon. Die Geschwister Dulac tvaren nicht amresrnd. Der Tisch war gut und sehr reichlich gedeckt. Mama Davidsons Jungen konnten sich über btt Kost wicht beklage». Urban beobach tete während des Essens verstobttn sein« Tiiehgenossen. Di« meisten nvren fling« Männer in den Zwanzigern, gut trat inert, mit schar fen Gesichtern und harten Augen. Ihre Bewegungen waren rasch und sicher. Einer oder der andere sich noch chm hin, und er hört« aus den oe» »rmelten Antworten den Namen Gregory heraus. Am Eiche des Tisches saß ein bedeutend älterer Mann, augenscheinlich über sechzig, der im Gegensatz zu den anderen ebnen sehr schlaffen Eindruck iii-'chte. Er batte ein« rote Nelke im Knopfloch und spielte mit lefler Stimme und ttttem Lachen den Wirt. Es kümmert« sich "ttmanv besonders »m ihn. : CperkaffenfteNr Antonitabt. Iw Ciabtteik Antonstodt wird dir früher bis zum Jabre 1924 bestehende Sparkassen» stelle Anion st adt. diesmal ober im städtischen Grundstück Martin-Lnther-Plah 1. Ecke Martin Luther-Straße, am 18. dieses Monats wieder eröffnet. Alle von der früheren Sparkaste» steile Antonstodt ausgestellten Sparkastenl-ücher »-erben von diesem Tag ab von der neuen Sparkasse »st eile bearbeitet. Den Einwoh nern des Stadtteiles Autonstadt ist aber außer der Erledigung von Sparkossensachrn noch Gelegenheit gegeben, auch Stadtbank» grschäste in dieser neuen Spenckostenstclte mit z» erledigen. Heinrich-Schütz-Uraussührung in Rumänien. Die Musi kalischen Exequien (Deutsche Totenmesse) von Heinrich Schütz, dem grötzten deutschen Meister des 17. Jahrhunderts, der bekanntlich von 1615 bis zu seinem Tode 1672 als kurfürst licher Qberkopellmeister in Dresden wirkte, gelangten nach einer Mitteilung der Heinrich-Schütz Gesellschaft e. V„ Sitz Dresdriy am 6 Februar in der Iohanniskirchc zu Hermannstadt unter Leitung von Professor Franz Taver Dressier zur rumänischen Uransfiihrung und hinterließen einen überwältigenden »nd tief» ergreisendcn Eindruck. Gedenk! der hungernden Vögel! Leipzig, 14. Februar. Die außergewöhnlich starke Kokk« und d>e aiihcillende Cchneebcdeckung des Bodens wirken zurzeit geradezu verheerend unter unseren Singvögeln ilcberall werden Tier« gesunden, die dem Hunger und der Kalle erlegen sink Welch schiverc Zeiten sie durck^emacht Halm», beweist ihr G«. wicht. Drei tot autzzeflindenc und dem .Heimalmusenm Leipzig abgelieserte Wacholderdrossel» wogen 96, 56 »nd 55 Gramm. Das Normalgemichl dieser Vögel beträgt 162 bis 128 Gramm. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei anderen Vogelarten. Seit Fahren ist die Wohltätigkeit der Menschen gegenüber der hungernde» Dageiwell nicht so dringend nötig gewesen wie in der gegenwärtigen Zeit. Heist alle, die ihr «in Herz Hab! sür dir Sänger im Garten, Flur und Wald! > «"-q „Säe sehe» Davidson er»?' nnirnickll« Ke-am. „Milden S4« glaube», datz er mir mit zwei Kameraden in Kalifornien cmra Exprrßzug geplündert hat?' „Nein, das klingt wirklich ungimchfich ' „ES ist auch dreif:io Jahr« her', sagte Kegan. Ilrban hätte -er» noch inehr Namen erfahren, aber dir meisten waren schon mit dem Esten fettig und yliivgen ihrer Wege. MS lirbon ausstand, kam rkm Davidson strahlend vor Wohlwollen mit «uiSgestreckter Hand «nt. -egen. „Willkommen, Mr. Gregory —' Glücklicherweise ries seine Fwu nach ibm. und ilrban zog sied eilig in sein Zimmer znrück. Er Halle kein« Lust, sich mit Mam» Davidsons „Altem' «rnzusreunden. Er steckte setin« Pfeif« an. Was sollte er nun macken? Er was neugierig, was geschehen würde, wenn er Miene machte, dies so» derbare H«niL zu verlassen. Er saiL einig« Zeitschriften n»d sing au, zerstreut in ihnen zch blättern. Bruno Hcysig »rußte seinen Brief jetzt bekoumle» haben —. Dies« Mensel-en betrachteten sichtlich sein« Ann-eseuittit «k» etwas ganz Natürliches. Sein« Vergangenheit und d-ie Flucht auf Vranlmm konnten nur zum Teil die groteske EYrstsrenndschaft «» klaren, di« ibm zuteil wurde. ES war der merkwrirdig« Brsebl dkl Chefs, der bas Wunder vollbracht hatte. Wollte man ihn am werben? Urban brannte daraus, zu ihm zu gehen, aber er wurde iächt rufen Als Leoni« auch beim L.wch Urban nicht zu Geliebt kenn, wi rd« er schlechter Laune. Er wollte sie schien und durchstreifte das Haut in der Hoffnung, ihr zu begegnen. Es war vergebens. Satt ihr« traf er in der Halle Kegan, der stehenblttb und ihn sragie: „Suchen Ei« jemand, Gregory?' „Nein', antworirl« Urban. „Die sind »ttlkicht ungeduldig, den Eires zu spreche»?' „Ja. Ist er noch nicht zuviickgekchtt?' ,Weiß nicht, aber sobald er kommt, erfahren Sie eS.* Beim Mt tag glückte «s Urban, so lange tt, seinnn Ziunn«, M viarten. bis er ollem im Spoisesaai essen konnte. ' sgortsttzuna folat.)
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