Volltext Seite (XML)
Li« Ausstellung selbst gleicht ,in«m schwerbeladrrirn allen «ikingerschlsf, das geirieden von dem all«» hanseatischen Geist dieser Siedl seinen Weg durch deutsch« Land« genommen hat, «m dem deutschen Volk« etivas von dem id««ll«n Reichtum zu vermitteln, den Danzigs Bürger aus dem Boden deutscher Kul tur in langen Jahrhunderten geschossen haben, und der diese Stad! auch unler den veränder'.en politischen und wirtschaft lichen Verhältnissen der (Segenwart befähigen wird, im alten Geiste an den neuen Ausgaben weiter zu arbeiten. So wird dies« Ausstellung ihren Zweck zweisellos erreichen, durch die Verbreitung des Wissens über Danzig di« Beziehungen des Reiches zu der freien Stadt noch enger und inniger zu gestalten. Die Sröffnunasfeier Die Eröffnungsfeier fand heute vormittag 11 Uhr im Konzcrtsaal der Ausstellung statt. Das Kabinett, war fast vollzählig vertreten, an seiner Spitze Ministerpräsident' Heidt, ferner Oberbürgermeister Dr Blüher, an -er Spitz« der Etadtvertretung, und zahllos« andere Ehrengäste. Generalkonsul Dr. Wanner-Stuttgart, der Vorsitzende des Vorstands des Deutschen Auslands-Insti tutes, nahm als erster dos Wort. Er sprach von den verbin denden Kräften des Volkstums und der Sprache, die diese Ausstellung in den Gesichtskreis aller deutschen Volksgenossen rücken soll, von dem Danzig, das deutsch in seinem Volks tum und allen Lebensäußerungen dieses Volkstums gewesen ist von der alten deutschen Hansozeit bi» in unsere Tage. Unser Blick sei vorwärts gerichtet. Heut« habe man gelernt, der Kul turbringer zu gedenken, die die Ausländsdeutschen überall In der ilSelt sind. Mit Stolz dürfe man von unseren Volks genossen im Ausland sage», daß sie dem Lande und dem Staate, in dem sie neue Heimat fanden, gaben, was des Landes und des Staates war, daß sie die treuesten und loyalsten Staats bürger wurden, und daß sie trotzdem zu ihrem Volk«, zum Deutschtum standen, wenn sie für ihr heilig Recht kämpften, für ihr« deutsä)« Kultur, für ihre deutsche Sprach«. Das habe nichts mit politischen Aspirationen, nichts mit Irredenta oder Pangermanismus oder sonstigen Schlagwortcn zu tun, di« nur von jenen gebraucht werden, die dos geistig«, dos sittliche, das moralische nicht erkennen wollen, weil es ihnen gegen ihr« eigenen politischen Absichten geht. Die Danzig-Ausstellung soll« nicht nur Erinnerungen pflegen, sie solle lebendig«, glutvolle Volksgemeinschaft neu schassen, wirtschaftliche und geistige Berbindungssäden neu knüpfen. Der Redner sprach dann den Vertretern der Stadt Danzig, sowie auch dein Lande Sachsen und der Stadt Dresden den Tank für die Veranstaltung und Aufnahme der Ausstellung aus Tan» nahm Oberbürgermeister Dr. Blüher das Mort und hieß di« Ausstellung und die Gäste im Namen der Stadt Dresden willkommen. Er wies hin auf die heutige Stellung Danzigs und aus die Pflichten des Reiches gegenüber Ms ksNiolireksn Vsrsins bitten nie, Me« Vseetneckeuvkeevken: ktntetttekaetan, Programm« u»vv., rluevN unese« Oeuvkeest treestelisn ra iassen. -ruttsteptronieotrerr-tnrut kommt «In Vartestse uneseee sslem» »ue LntA»A«nn»Nm« cka» Xufteags». küe V»ri»U unck Oeuvkaeal poUsrnle»»« 17, ksrneu» 21012 — -- . '' -- dem Auslernosdeutschtum und «rinnrrt« an den Empsang der Dan.ziger Eüngerschast tm Dresdner Rathaus im Jahr, 1923, sowie an das von der Stadt Dresden gestiftet« Zimmer siir reichsdeutsch« Studenten an der Technischen Hochschule in Danzig. Er schloß mit dem Wunsche, daß di« Ausstellung die Ueberzeugung festigen möge, daß das deutsche Volk sein Danzig schätzt und liebt, seine Notlage versteht und bereit ist. Ihm zu Helsen. Der stellvertretend« Präsident de» Danzig«r Senats, Gehl. überbrachle Tank und Grüße des Freistaates Danzig. Er gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Ausstellung auch hier im schönen Sachsenlande wohl ausgenommen sein und dazu beitra- gen werde, richtige Anschauungen und zuverlässige Kenntnisse über Danzg zu verbreiten. Allzuost Hab« man erfahren müssen, daß die Unkenntnis über die so kompliziert« Danziger Frage uns Nachteile bringe und das Verständnis für unsere Bedürf nisse und Sorgen erschwer«. Durch Aufklärungsarbeit habe Hilfsmaßnahmen Beschlüsse -er DresdnerSladloerordnelen Dresden, IS. Februar. Die Stadtverordneten haben gestern eine lange Sitzung abge- hallen, die weit bis nach Mitternacht dauerte. Zunächst nnrrd« eine Reihe von Anfragen beantwortet. Frau Weiteiigel (Komm.) fragte: .^Besteht zur Zeit eine Uebersüllung de» Krankenanstalten? Welche Vorkehrungen hat bas Krankenpflegcamt getroffen um zu verhindern, daß Patienten vorzeitig entlassen werben müssen?" — In der A n t w o r t d e s Rates weiden di« Bclcgzahlen der städ tischen Krankenanstalten nach dem Stand« vom 11. Februar 1929 aufgeführt: In FriedrichftaLt von 1486 Bellen 1251 belegt, In Jo hannstadt von 802 703, im Carolahaus von 317 280, in der Heil- und Pslegeanftaft von 1100 990. DaS ist zwar eine sehr starke Be legung, eine Uebersüllung in der» Sinne, daß deswegen Kranke vor zeitig entlassen weiden müßten, besteht nicht. Die Grippe hat in Dresden eine stark« Zunahme der Belegzifsern erwirkt, ist aber seit dem 25. Januar dauernd zurückgegangvn. Durch Erweiterung der als Reserve bestehende» Kranienabteilung der Heil, und Pflcge- anstail und durch Vereinbarung mit der Heeresverwaltung und den in Frage kommenden Firmen, über die sosoriig« Beschaffung etwa fehlender Ausstattungsstücke, ist sür alle Möglichkeiten Vorsorge ge troffen. Frau Wettengel führt« ergänzend einen Fall an, In dem ein aus Pillnitz ins CarolahauS durch Krankenwagen überbrach- >er Patient dort wegen Uebersüllung zurückgewiesen worden und auf der Weiterfahrt ins Johannstädter Krankenhaus verstorben sei. — Stadtrat Temper antwortete, daß im Carolahaus die chirurgische Abteilung, für di« der Kranke in Frage kam, keinen Raum gehabt l>abe. Eine vorherige telephonische Anfrage wäre in einem solchen Falle stets nodivcnLig und könne jÄ>e Verzögerung verhüten. Auf ein« Anfrage wegen Verlegung der Tarifgrenze der Linie 18 bis Königs Weinberg wurde erwidert, daß dazu Ver handlungen mit der Dresdner Ucberiandzentrale G- m. b. H. not. wendig sind, die bislang noch nicht abgeschlossen werden konnten. — Eine große Anzahl von srühcrcn Rotsbeschlüssen und Anfragen stand hinsichtlich der Barablösung der städtischen Jnflationsanleihcn zur Erörterung. Entsprechend den Vorschlägen des Rates ivurde beschlossen, daß die Aufwertung für solch« Anleihen nicht 13, sondern 14 Prozent des Goldwertes der Anleihestücke betragen soll. Weiter wurde beschlossen, den Altbesitz von Dresdner Anleihen bis zu einem Höchstbetroge von 2000 Goidmark sobald wie möglich in Höh« von 14 Prozent des Goldwertes samt auh gelaufenen Zinsen auszuzahlen, sofern der Gläubiger in Dresden wohnt, am 1. April 1929 die Allersgrcnze von 60 Jahren überschreitet und sein Einkommen nicht mehr als 2000 Reichsmark im Jahre beträgt. Eine Ralsvorlagr ans Einstellung von 78 800 Mark in de» HanShaiiplan 1929 zur Beschaffung von Schulschreib- «inc eminente Gestaltungskraft und eine Technik, wie sie bis zu Neger kaum vrrlangt wurde. Mar Straube, brr berühmte Nach» folgcr I. S- Bachs, war der getreue Famulus RegerS. Er setzte sich mit nie erlahmendem Eifer und einer nie versagenden Ausdauer für ihn ein. Immer und immer wieder spielte er Negers neue Kom positionen, ganz gleich, ob die Kritik sie obiehnte oder lobte. Aus der Kenntnis der Eigerrort der Orgel wuchs die Kunst RegerS weiter «nd ließ ihn bei der Orchesterko in Position landen. Dies« und die Orgelwerke, weniger die Klavierkompofiiionen und die Lie der, begründeten Negers Nus. Am 11. Mai 1916 schloß Reger scin« Äugen für immer in Leipzig. Weimar ward ihn zur Ruhe stätte. Als junger Mann von wenigen zwanzig Jabren wirkte er als Lehrer am Wiesbadener Konservatorium, dann fehen wir ihn an der Akademie für Tonkunst in München, als Professor und Uni« dersitälsmusikbircktor in Leipzig. Als Generalmusikdirektor der alten berühmten Hoflapelle von Meiningen schied er als aktiver Musiker aus. um in Jena als Komponist weiier tätig zu sein. Im Aller von 43 Jahren liegen von ihm 146 Kompositionen vor, nicht gerech net die große Anzahl der unveröffentlichten. Wenige sind es, hie sich ikm zur Seite stellen können, wenn man di« Anzaisi der Werke betrachtet, noch weniger, wenn man sie auf den innere» Gebalt prüft. Denn Reger wivd einer der Größten im Reiche der Ton kunst bleiben. Noch ist sich heute. 13 Jahre nach seinem Tode, die Musikgcscknchte nicht einig im Endurtcil. weil der notwendige !>lß- stanb noch nicht gewonnen ist. Bewundert wird aber sein unge heures technisches, speziell kontrapunklisches Können, dos ihn in un mittelbare Näh« von I- S. Bach rückt. Zu seinen Lebzeiten konnie man sich wegen der schnellen Aufeinanderfolge feiner Schöpfungen kaum ein abschließendes Urteil formen. Sein früher Tod Hai ihn und seine Kunst verlläri Lange Zeit wurd« er vielfach als Rätsel angesprochen, und man Kinn nicht sagen, daß heute wesentlich antxi-s geurteilt wird. Frau Else von Hafc-Koehler hat aus dem Nachlaß 4000 Briese gesichtet und sie eindrucksvoll zusammeiigestcllt zu einer ein- zipaniaen Lebenspeschirbte des Meisters. 4000 Briese, nicht gerech net d e noch immer unbekannten und vernichlclcn. schon das ist eine Leistung, die verwundern ,nacht. Und was sür Briefel Sie ver. raten eine geistiae Beivegiichkcit, eine Urteilskraft, eine Belesenheit, eine geistige Höhe, die an einen Titanen erinnert. Unbekümmert «im da? Urteil der Weit geht er seinen Weg, nichts vermag ihn ab »uhallcn von dem als richtig erkannten Wege. Seine Freunde gelten ibm alles, ihnen ofsenbart er sein« Seele, sür sic hat er ein offenes kort. Jnmrrr spricht rr von seinen Arbeiten, skizziert sie kurz, be- > stimmt ihren Inhalt, äußert sich über neu« Pläne, Seine Frau för derte ihn durch ihr Verstärchnis für seine Kunst. O, er hatte es nicht leicht. Eine mächtige Grupp» stemmt sich gegen ihn. Er achtet der Elegner nicht, gehl unbekümmert seine Bahn. Mit der Zeit gewinnt er einflußreiche Kreise für sich, auch unter den Fürstlichkeiten, unter maßgebenden Musikern. Die Uni versitäten von Jena, Berlin und Heidelberg ernennen ihn zun, philosophischen, medizinischen und suristischen Ehrendoktor, er wird Professor. Hofrat, Generalmusikdirektor. Wie seine Titel Hausen sich hohe und höchkste Orden auf seiner Brust. Also es hat an Ehren nicht gefehlt, was aber noch wichtiger ist. er bezieht erstaun liche Honorare, bie ihm dos Leben als „Freiherr" gestatten und ihNl ein wundervolles Eigenheim erlang«» helfen. Ms er bie Augen schließt, da weiß die Welt, -aß sie um einen Arbeit«! ärmer, daß «in Großer von ihr gegangen Ist. Die Herausgeberin hat ihre Briefe geschickt und liebevoll zusominengestcilt zu einem wuchtige» Crescendo, dos beim stärksten Fortissimo plötzlich abbricht. Sir hol ein Werk geschossen, bas den Menschen und Musiker uns nahe bringt, daß man ganz in seinem Banne steht. Ich schitze mich glücklich, daß ich Max Reger als Orgelspieler hören konnie und weiß noch recht gut, wie zeitig man in der Tho- maSkirche in Leipzig sein mußte, wenn er in der Motette spielte. Ich hörte ihn mit den bedeutendsten seiner Liedcrsängerinnen als Begleiter am Flügel und kann mich kaum erinnern, jemals einen Pianisten gehört zu haben, der so mit dem Instrument verwachsen konnte. Als er dann den Nus der Meininger neu schuf, da erlebt« ich in Thüringens Kunststätten manche Aufführung seiner und d«r anderen Großen Schöpfungen. Co wird er vor meiner Seele lebe» als rin Meister, als rin Genie, als ein echi«r deutscher Meister. Das sind mir köstlich« Erinnerungen. Aber etwas hat mir immer große Schmerzen bereitet. Reger kam aus katholischem Hause. Er hat später den Zusammenhang mit unserer Kirche verloren. In seinen Briefen spricht er irgendwo davon, daß er „ein anderer geworden" sei, ein anderer durch eine ganz anders eingestellte Gesellschaft. Wenig in seinen Werken er innert an den Katholiken, er trieb dafür di« protestantische Kirchen musik auf einen Gipfel von erstaunlicher Höhe, was hätte er seiner Kirche für einen Dienst leisten können! Gottes Wege! Aber etwas söhnk mich mit seinein Werdegang aus, daß er zuletzt sich der Kirche seiner Kinicheit wieder zuwairdtc. Ein „Vaterunser" wollte er schreiben, ein „Tedeum". ein lateinisches „Requiem", weshalb rr sogar mil dein Meininger Pfarrer verhandelt«. Ja, er wollte auch eine Mess« schreiben und nannte als Vorbilder Mitterer und Gries- man allmählich erreicht, daß maßgebend« Kreise, auch di« ver antwortlichen Stellen der Republik Polen den deutschen Charak ter Danzigs anerkannt haben. Die Ausstellung wendet sich nicht nur an den Verstand, sondern wolle auch das Gesiihl brüderlicher Zusammengehörigkeit erwecken. In der Einhei- mit dem großen deutschen Volk« wachsen erst dem Freistaat Danzig die Kräfte zu. die ihm den Glauben an sein« Zukunft stärken Er schloß mil dem Wunsch«, daß di« Aus stellung auch in Dresden, wo schon im 18. Jahrhundert di« Stadt Danzig durch ständige Gesandte vertreten war, ebenso wie di« Gesandten Sachsens in Danzig residierten, di« Erwar tung erfüllen möge, mit der man in Danzig der heutigen Eröffnung cnigegensehe. Endlich hieß Ministerpräsident Held» namens der Staatsregierung die Danzig-Ausstellung in Sachsen will- kommen, und erklärte sie mit dem Wunsch eines guten Erfolges für eröffnet. gegen die Hätte heften, Schulschreibpapicr und anderen Schulbcdürsnissen für bedürftige Kinder, wurde ohne Ausjprache genehmigt. — Zu einem Zusammenstoß zwischen Siadtrat Dr. Hartnacke und den Kommunist«» kam es wegen eines Berichts über di« Technischen Lehranstalten. Die Stadtverordneten hatten beschlossen, die sen Bericht als „ungenügend" zurückzugibcn. Der Rat Halle daraus mitgeicilt, daß die bloße Kennzeichnung des Berichtes als unge nügend ohne sachliche Begründung eine andere Beantwortung nicht möglich mache. Das im Ausschuß beschlossene Gutachten, nach den» die Stadtverordneten bei ihrem ersten Beschluß« stehen bleiben, wurde gegen die Stimmen der Linksporieien «bgelehnt. Ein sehr ausführlicher kommunistischer Antrag, der allerlct Anregungen für die Reichs-Unsall-Verhüiungswoche gibt, wurde dem Prüfungsausschuß überwiesen. — Ein Antrag Rösch (Soz ), den Rat erneut zu ersuchen, in den Kranke »Häusern den Achtstundentag einzusühren. wurde angenommen. — Es wurden dann noch «in« Reihe von Anträgen beraten, die Hilfsmaßnahmen gegen Pi, Kitte Vorschlägen.. Entsprechend einem Gutachten des Finanzausschusses wurde beschsoffen, die für eine Kohlenverteilungim April vorgesehenen Mittel schon jetzt so zu verwende»» daß die bezugs berechtigten Erwerbslosen und di« vom Orlsamt für Kriegersürsorge Unterstützten schon jetzt 2)4 Zentner Kohlen erl-alten. Bei der Be ratung dieses Gutachtens wurden von der Tribüne Plakate mit Ans. schristen in den Sitzungssaal geworfen. Als der Vorsteher die beiden Piakaiwerser entfernen ließ, erhob sich auf der Tribün« ein großer Lärm, der sich aber rasch wieder legle. Der Vorsteher bemerkte, daß man mit solchem Vorgehen keinem Menschen Helsen könnte. Ein kommunistischer Antrag forderte, daß dem Straßenbahn- personal an den EndHoltestellen ein heißes Getränk kostenlos ver abreicht werden soll. Jedes bedürftige Schulkind soll ein warmes Frühstück erhallen und in allen Stadtteilen Wärme gelegenheiten unter Abgabe verbilligter heißer Getränke ge schaffen werden. — Stadtrat Dr. Albrecht bemerkt« dazu, daß von seiten der Straßenbahn die vorgeschlogenen Maßnahmen bereits durchgeführt worden seien. An einer großen Anzahl von Stellen werde Warmbier, Tee oder Kaffee ausgcgebcn. Das am Bahnhof vorübcrkommende Personal werde dort sür die wcitcrgehenden Strecken zu einer Wärmepause abgelöst. Die weitere Debatte über diesen Antrag drehte sich merkwür digerweise i» erster Linie »m das Osfenhalten der vorde ren Türen in de» Straßenbahnwagen, gegen das von komm», »istischer Seite heftige Beschwerde geführt wurde. Stadwcr ordncier Finsterbusch (Soz.) wies demgegenüber nach, daß dieses Oeff- nen der Vordertüre» seinerzeit gerade von kommunistischer Seite verlangt worden sei. Man habe damals darauf hingewiesen, daß in Moskau auch die offene Vordertür« bereits eingesührt sei. Die Kom munisten versuchien diese Ausführungen durch höhnisch« Zwischenrufe wie „Dir ist wohl's Gehirne eingefroren?" u. ä. zu entkräften. — Stadtrat Dr. Matthes gab noch bekannt, daß die Schule» bereits angewiesen ivouden sind, die nötige» Portionen zu einem warmen Frühstück für bedürftige Schüler anznsordern. Auch Mäimestnben Hobe der Rai schon wirdcrhoit eingerichtet. Der Antrag wurde daraufhin angenommen. — Auf die öffentliche S'tzung, die nachts 1 Ilhr geschloffen wurde, folgt« noch eine nichtöffenlliche Sitzung bacher. Wer weiß, ob nicht eine große Wandlung in ihm sich voll zogen hätte, ivenn er nicht so frühzeitig abberuse» worden wäre. Seine Marienlieder verrate» eine kindlich« Hingabe an dir Mutier Gottes, daß man nur wünschen möchte, daß er ihren besonderen Bei» stand In der Todesstunde erfuhr. Ein lieber geistlicher Freund aus Thüringen machte mir eine Mitteilung, die ich aber dem Wunsch« desselben entsprechend nicht auSploudern darf. Mag man es so oder anders auffofsen. Leider behandeln die Briefe an Reger? Vertraute nur seinen Werdegang als Musiker, wenig erführt man über seinr geisi g« Ent wicklung, insbesondere über die oben ongedeuletcn Fragen. Mag das einem anderen Vorbehalten bleiben. Auf jeden Fall aber ist die Lektüre der Briese Negers ein einzigartiger Genuß, steht doch hinter ihnen eine überragende Persönlichkeit, ein Mensch, der um sich und fein Werk ringt, rin«, der durch seinr Seclenglut die Mit menschen zu packen, zu erbauen, zu erheben wußte. Ehren wir ihn in seinen Werke»! Fritz Günther, Leutersdorf. Leipziger Sender Sonnabend, IS. Februar: 12.00 Uhr: Schallplattenkonzert. 15.00 Uhr: Frostmeldungen. 16 00 Uhr: „Praktische Rechtskunbe." I. Bersaßt von Land gerichtsrat Paul Gabler und Amlsgerichlsvat Dr. Paul Mayer. 16 30 Uhr: Konzert. 17.45 Uhr: Funkwerbenachrichten. 18 00 Uhr: Funkbastelstund«. 18.20 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 18.30 Uhr: G. van Eyseren, E. M. Aisieri: Spanisch für An- fänger. (Deutfche Welle, Berlin.) 19 00 Uhr: Prof. Dr. Erich Marx, Leipzig: „Störungen am Rundsunk und ihre Vermeidung". 19.30 Uhr: Reg.-Rat Dr. Fritz Kophohn Dresden: „Di« Ge schichte des europäischen Lebensgesühls." V.: „Das Lebens gefühl -es 19. Jahrhunderts in Deutschland." 20.00 Uhr: Uebertrvgung von der Südwestdeutschen Rundfunk- A.-G., Frankfurt a. M.: Reißinger gegen Reihinger. Hörspiel von Auditor. 22 00 Uhr: Arbeitsnachweis, Echneebericht, Wettervoraussage. Pressebericht, Bekanntgabe des Sonntagsprogramms und Sportsunk. 23.30—00.30 Uhr: Tanzmusik.