Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 19.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192902199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-19
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.02.1929
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
unet Umgrbung Aus »er Jentrumsparlei Ler «»«eiterte Landesuorstond »er Sächstsel)«» Zentrums perlei hielt am Sonntag in Dresden «in« Sitzung ad. in der dir politische Latz« und dos Protzramm für den Lond«»part«itag belproch«» wurden. Der Vorsitzende. Regierungsrat a. D. Dr. Zliitzler, leitet« die Sitzuntz mit einem kurzen Rrsrrot rin, in dem er über di« erste Sitzung des neuen Reichsparteivor- stand; berichtete und die letzt« innenpolitische Entwickelung wiirtigt«. In der Aussprache, an der sich u. o. Sladtrat Bruger (Bautzen), Grwerkschastssekretär Schessel (Bautzen) und Erzpriester Bodenburg (Dresden) beteiligten, kam all- gem« »e Zustiminung zu der Stellungnahme des Vorsitzenden zum Ausdruck. — Besonderes Interesse erregte der Plan eines Wirtschastsprogramms, den Pros. Tessauer aus dem Kölner Parteitag vorgelegt hat. Um dafür auch di« Mitarbeit der läclrsischen Parteifreunde zu sichern, wurde beschlossen, eine Kommission zu bilden, di« Vorschläge, Anregungen und Material für dieses Wirtsclxiftsprogramm sammeln soll. — Eingehend« Aussprache wurde der kulturpolitischen Lage, ins besondere der Schulsrage, gewidmet, zu der u a. Direktor Groh. mann (Chemnitz), Direktor Englert (Dresden). Vermal- tungsamtmann Müller, Kaufmann DünHardt (Meißen). Dr. Dom sch Ke (Dresden) und Frl. Dr. Selig (Dresden) sprachen. — Ucber eine Reihe von Organisationssragen berichtet« Dr. Desrzyk (Dresden). U. a. wurde beschlossen, vierteljährlich eur Kurzes Mittel lungÄrlertt als Flugblatt zu ver teilen. Besonders hingewiesen wurde auf die Landes, tagung der Windthor st Kunde am Sonntag, den 3. März. 12 Uhr. in Dresden im Renner-Zimmer des Hotel; „Drei Raben", Marienstratze, auf der u. a. Reichstagsabg Dr. Krone sprechen wird. Der Landesporteitag findet am 17. März. 11 Uhr, in Dresden, Speisesaal des Neustädter Bahn hofes statt, das Hauptreserat hält der Reichstagsabgeordncte Brüning. Tagung -es Lan-eseisenbahnrales Dresden, 18. Februar. Am 16. Februar hielt der Landeseisendahnrat unter dem Vorsitz des Reichsbahnpräsidenten Dr. Kluge seine erste Sitzung in seiner neuen Zusammensetzung ab. Nach Prü- fung der Gültigkeit der Wohl wurden folgende Herren als Mit- glieder in den Reichseiscnbahnrat gewühlt: Geh. Kommerzien rat Dr. Reinecker, Chemnitz. Direktor Balte, Leipzig. Ockonomierat UhIemann. Mügeln bei Osäiatz. Schlosser Erich Schilling, Leipzig: als Stellvertreter: Fabrikbesitzer Gün ther, Greiz, Kommerzienrat Gleisberg, Grimma. Schlossrr- obermeister Thalheim. Leipzig. Schlosser Karl Arndt. Dresden. Auch der ständige Ausschuß des Landeveisenbohn- rates wurde neu bestellt. Der Vorsitzende erläuterte sodann die Ausgaben und die schwierige Lag« der Reichsbahngesellschaft, di« unter dem Dorniederlicgen der Wirtschaft naturgemäß leide Nach Erledigung einiger geschäftlicher Angelegenheiten wurde sodann zunächst der Einführung der neuen Uebereinkommen für den internationalen Personen-, Gepäck- und Güterverkehr und der neuen Eisenbahnverkehrsordnung gedacht und dann in eine Besprechung der gegenwärtigen Gütertarife und des Wettbewerbs mit dem .Kraftwagenverkehr eingetrcten. Hier nach wurde der Personen- und Gepäcktarif und die Einführung des sog. Zweiklaffensystems erläutert. Endlich wurde der Son dersahrplan 1929 einer eingehenden Beratung unterzogen. t Kath. Be» rin Dresden-Dtrehleu. Am Rosen- montag hatte der Gemeindrvcrcin von Dresden-Strehlen zu seinem diesjährigen Fastnachtsvergnüge» «ingeladen. Trotz der großen Kälte, die wohl manchen zurückgchalten halte, konnte der Vorsitzende eine stattliche Anzahl von Festtcilnehmern begrüben. Nachdem der Strehlener Kirchcnchor Cacilia mit zwei flott vorge- tragenen Tanzliedern den Slbcird eröffnet lxitte, entwickelt« sich bald «aer der bewährten Führung des Dcrgnügungsleiters ein wirklich gemütliches und humoristisches Fastnachlstreiben. Ein recht anspre chend gespielter Einakter und ein wirklich nett vorgetragcnes Damen terzett unterbrachen unterl-altsani den Tang. Gegen Ende über raschte» noch drei Herren mit einem humoristischen Terzett. Allzu- schucll ging das schön erlaufene Fest seinem Ende zu und wird noch lange allen Teilnehmer» in angenehmer Erinnerung bleiben. : Das Oskar-Seqsfert-Museum, Landesmuseum für Säch sische Volkskunst, Dresden-N.. Asterstraße 1 (beim Zirkus), ist der Kälte wegen bis ans weiteres geschlossen. Staatliches Kunstgewerbemuseum (Eliasstraß« 84). Infolge der anhaltenden Kälte bleibt das Museum bis auf weiteres für den allgemeinen Besuch geschlossen. Der Aelchshaushatt «nd die Kommunen Leipzig. IS. Februar. Der Vorstand des Deutschen Städtetages be schäftigte sich in einer Sitzung mit den aktuellen sinanz- und kommunalpolitischen Fragen. Zur Deckung des Defizits im Reichshousholtsplan sür 1929 wurde eine Entschließung etwa folgende» Inhalts gefaßt: Der Vorstand -es Deutschen Städtetages lzat mit äußer- ster Beunruhigung von den Absichten der Reichsregierung Kenntnis genommen, die zur Deckung des Fehlbetrages im Reichshaushalt des Rechnungsjahres 1i>29 die Ueberweisungen an die Länder und Gemeinden aus dem Auskommen der Reichssteuern um 129 Mill. Reichsmark kürzen will. Diese Maßnahnre wird sich ans die Finanzgebarung der Ge meinden in drückendster Weise auswirken, da die kriscn- hasie Lage des Arbeitsmarktcs den Gemeinden in Gestalt der Wohlfahrtserwerbslosen «ine neue schwer« Last gebracht Hot. Die Wegnahm« einer den Gemeinden gesetzlich zugesicherten Steuer, wie der Grunderwerbssteuer der toten Hand, Hot den Gemengen einen weiteren empfindlichen Ausfall gebracht. Die Städte richten daher an den Reichsrat und den Reichs tag die dringend« Bitte, den Ausgleich des Reiebslzausbolts unter keinen Umständen in einer Verminderung der Ueber weisungen an die Gemeinden zu suchen. Bei der vorgesehenen Erhöhung der Getränkesteuern muß den Gemeinden Li« Betritt- gung eingeräumt werden. Dabei lehnt der Vorstand des Deutsä>en Städteiages mit größtem Nachdruck den Gedanke» ab. die Belastung der öffentlichen Gemeindebetrieb« mit öffentlichen Ab gaben durch Heranziehung zu den Reichssteuern noch weiter zu erhöhen. Als Folge des ungünstigen Finanzausgleich; sind die Gemeinden genötigt, ihren Betrieben bedeutend« ?lblieserung«n zum Ausgleich ihres Haushalts aufzuerlegen. Eine Heran ziehung zu weiteren Steuern würde eine Schlechtcrstellung der öffentlichen Betriebe, deren allgemeine Nutzung.durch di« Be völkerung im dringendsten Gesamtinterrss« liegt, gegenüber der Prioaiwirtschast bedeuten. Sie müßte zu weiteren Daris- erhöhungen. zu einer Sleigerimg der Belastung der breiten Schichten der Bevölkerung und der Wirtschaft führen und würde die angespannte Finanzlage der Städte noch weiter erschweren. Die Mittelschulen geschlossen! Leipzig, 18. Februar. Von heute Montag «ch sollt in den Brrusß. und höheren Schulen mit Ausnahnre der in der Reifeprüfung befindlichen Klaffen der Unterricht auS, um den dirrch die erschiverten Tran?- porlverhältnisse beeinträchtigten Kohlenmavkt zu entlasten. Der Unterricht in den Volksschulen wird auch weiterhin aus sozialen Gründen aufrecht erholten. Maßgebend für die Offen Haltung her Volksschulen ist besonders di« Erwägung, daß es sich hier fast ausnahmslos um ganz kurze Schulwege handelt und daß der Unterricht in den unteren Klassen in der Regel erst uni 9 oder 10 Uhr beginnt. ) Die Deutsch« Liga sür Menschenrechte hielt am Sonn abend und Sonntag in Leipzig ihre diesjährige Mitgliederver sammlung ab. Generalsekretär Kurt Großmann erstattet« den Geschäftsbericht. In der Aussprache nahmen Vertreter aller Landesteile das Wort. Besonders wurde «in enerpisäzer Kamps gegen jeden Faschismus gefordert. Eingehend erörtert wurde die Frage des Zrikunftskriezzes. Bon dem Deutschen Friedens- Kartell wurde ein« weit größer« Aktivität verlangt. In den engere» Borstand wurden gewählt Dr. Oskar Cohn, Arthur Höllischer, Tr. Kuczrznski. Otto Lehmann-Rußbült und Dr. Mil ler Levinthal. Außcr'dem gehören dem Vorstand an Dr. Gum- bel, Dr. Kawerau, Frau Pros. Anna Siemsen. Dr. Kurt Tuchal- ski, Gras Wedel. — Den Abschluß bildete ein« öffentlich« Tagung mit dem Thema: Menschenrechte und Menschenökcmomic An Stelle des infolge ungünstiger Verkehrsverhälinisss am rechtzeitigen Erscheinen verhinderten Pros. Dr. Goldscheid Wien referierte Dr. Kuczynski-Berlin. ) Festnahme jugendlicher Einbrecher. Seit November n I. wurden in Bau- und Verkaufsbuden in Leipzig-Connewitz, sowie in die Auskleideräum« eines Sportvereins Einbrüche verübt. Als Täter wurden nunmehr süns junge Bur- schen ermittelt und sestgenommen. die die Ein brüche bereits eingestanden haben. Die iveitercn kriminal- polizeilichen Untersuchungen werden ergeben, ob die Burschen noch zu anderen Einbrüchen als Täter in Frage kommen. Leipziger Sender Dienelag. 1». Fed»u»e: 1200 Uhr: Echolllffattenkonzert. 14 00 Uhr: Leseproben aus den Neuerscheinungen aus de« Büchermarkt. 18.00 Uhr: Frostmeldungen. - 15.15 Uhr: Musikalische Kasseeslund« mit Funkweibung. 16.30 Uhr: Rokoko Musik. 17.45 Uhr: Wettervoraussage, Zeitangabe und Fuukiverheuach» richten. 18.05 Uhr: Frauenfunk 18.30—18.55 Uhr: Lektor Claude Krander. Gertrud oau Eyseren: Französisch für Anfänger. (Deutsche Welle, Berlin.» 19 00 Uhr: Prof. Tr. Hedeinaun, Jena: „Der Jurist und da» Eigentum" III. 19 30 Uhr: Dir. A. Meckert, Hall«: „Tie direkte Natnrsorben« Photographie". 20 00 Uhr: Humoristische Bläser musik. 21.00 Uhr: Zeitgenössische Dichter. .Heinrich Bia»» und Jakob Wassermann. 22.00 Uhr: Arbeitsnachweis. Schneebericht, Wcllervoraussag«, Pressebericht und Sportsunk. Anschließend: Funklanzstnnde. Danach: Tanzmusik. ) Ardeitsgemeinschast sür di» mitteldeutsche Rundsnnk^ «ntwicklung. Aus einer im Mirazchausc abgehalicneu Versamin« lung beschlossen die Mitt«Ideutsä>e Rundfunk-?!. G.. 'Vertreter der Reichspost, di« bürgerliä>en Funkvereiiie. dcr Ardeiter» radiobund »nd der Funkhandel einstimmig die Bildung eine» Arbeitsgemeinschaft, die der Weile, cnlwicklung de» Rundfunks in Mitteldeutschland dienen soll. Im April -. I. soll gelegentlich des fünfjährigen Bestehens der Mirag ein« mitieideutjche Funkausstellung in Leipzig slattsinden. ) Oberarzt Dr. Lang« gestorben. Der bekannie Privat» dozent sür innere Medizin und Oberarzt an der Medizinisch«» Universitätsklinik im Krankenhaus St. Jakob Dr. med. Her» mann Lange, ist nach kurzer Krankheit i» Leipzig ver storben. ) Zlorstrümpf« bei SO Grad Kälte! In Nauen sind einem jungen Mädchen beide Beine b s zu de» Knien heraus er froren. Das Mädchen glaubte, auch in der jetzt herrschende» Kälte mit hauchdünnen Florstrümpsen geizen zu muffen. Nun werden ihr aller Wahrscheinlichkeit nach beide Beine adgenom- men werden müssen. 6u5 der I. Trauriges End« eines böhmischen Kunstmalers. I>» Alter von 71 Jahre» verschied dieser Tage im Arme» Verlor» gungsharise zn Friedland der akademische Kunstmaler 'Adolf Hausmann, ehemals Professor an l>er Kunstakademie ln Prag und später in Lissabon tätig, wo er gro e Anerkennung fand. Bei Kriegsausbruch aber wurde Pio'-ffor Hausmann als feindlicher Ausländer landesucnvicsen und sein Vermöge» beschlagnahmt. Es ist ihm »ich: gelungen, eine Enkschäd'gung für seinen Verlust zu erhalten. Alternd und belle'arm kehrt» er in die Heim«! zurück. Er hatte nicht einmal ein Blätzchen, wo er sich zur Ruhe legen konnte. Durch Sammlungen wurden endlich die Kosten aufgebracht, um den einst so gefe-erten Künstler einen Platz im Armeiiversorgni'.gshanse ->, dieten, wo er nun verstorben ist. l. Der alte Sch-'oßturm in Weihwasser abgebrannt. Beim Alistauen der eingefrorenen Wasserleitung geriei der alte Turm des Wallensteinschloffes in Weißrvasser in 'Brand. Das Feuer konnte nicht gelöscht iverden. Der alte Turm, der aus dem 15. Jahrhundert stammte, wurde völlig ein Raub der Flammen. Durch den Einsturz wurden beinahe die Häuser dcr Umgebung gefährdet. Exerz-tten in Ävkeneii^e'i-Kp'*erwitz im Februar, März und April. 21. bis 25. Februar sür Mänurr. 11. bis 1,5 März sür Reickswekrsolvitten. 18. bis 22. März für Stubenteu s«o„ P Lehma»» S. I., Hvchsckulseklsorftrr in Leipzig), 24. bis 28. März kür Lehre, »nd »s,rheinisch gebildet« Herren (P. Lehmanni, 28 März bis 1. Avril sür Iunguiäuuer, 2- bis t>. April sür Mittelschüler lP. Kloppender,ff, 8. bis 12. April für Priester >P Kroppenbelgi. Das Wolfsrudel Von Julius Rcgis. ,20 Iortseyung.» Er fuhr »ach Neuyvrk und fand JiaiveS Gregory obn« Schwierig keit, aber bas Wieberschen war lau. Dcr Vater hatte sich wie. der zum Geschäftsleiter aasgeschnnmgen, diesmal im Jnwelenhan- del. Es war ein Geschäft, dessen vkidächti'g« Art ber Sohn enr- deckte, che dir Polizei kurz darauf das Ganze in Beschlag nahm and James Gregory unter dem Verdacht des Juwenleiidiebstahlr verhaftete. Da aber geheimnisvoll« Kräfte für den Angeklagten tätig waren, wurde er schließlich wegen Mangels an Beweise» freigesprochen. Urban blieb in Nenyork. Um di« Mutier zin schonen, schrieb e, ihr nur, daß «r den 'Vater »och nicht gesunde» habe. Unter wech selnden Schicksalen gelangte er dazu, sich in der Aulmnobilindu. ftrie zum Fachmann auszubilden und eriüett schließlich ein« gute Anstellung bei der Firma Stephenson Brothers. Jetzt suchte der Vater den Sohn auf. Er berief sich auf di« Fami- bienband«. geloht« unter de» heiligsten Eiden Besserung, und in einer Mischung von Mitleid und Mffcheu verstand sich Urban dazu, ihn, zu helfen. James Gregory war daimils fünfzig, nicht mehr der elegante Kavalier, sondern ziemlich heruntergekoiimren und jämmerlich. Er bekam bei Stefchenfon Brothers eine Anstellung im Kontor. Einen Monat daraus — (Heer »varen vier Zeilen durchgestriclre» ) Spät am Abend des 18. Februar 1913 arbeitete Uvban ganz allein in dem großen, leeren Geschäfts laus an einer eiligen Be rechnung. Da hört« er plötzlich vom Kassenravm her ein (Äepoller. Er »ahm je ine» Revolver, ritt« hin und iah «inen Mann vor dem leere,, Kaffe »sch rank kauern. Es war James Gregory. Elx Urban einem Laut von sich geben konnte, erschien in der gegenüberliegen de» Tür — der Nachtwächter. James Gregory lösäx seine Blend laterne, und ein Schuß knallt« im Dunkeln. Ms Urban di« Decken- bei«likl-Iung ringeschalle, lgrtte, war der Vater verschwunden, aber der Nachtwächter lag blnleiad am Boden. Urban war wie von Sinnen. Die Noll« des Angebers gegen den Vater zu spielen, widerstand ibm — er holte di« Polizei, doch da er nicht sage» konnte, »rer den Geltdfchvank o»fg «sprengt l-atte. erschien sein Verhallen verdächtig, und man »ahm ihn fest. Am »üchiten Tag« wurde James Gregory verhaftet; von den g«stohf«»en 23 000 Dollar siinden sich 8000 in seiner Vlatratzr. Der schwer-verwundete Nachtwächter be zeugte, daß Vater und Sohn den Einbruch zufaiimwn w>übl hät ten. Alles sprach gegen Urban, rächt zum wenigsten, daß er dem Vater di« Anstellung bei der Firma verschafft hatte. James Gie- gory wurde als Täter zu sechs Jabren, Urban wegen Beihilfe zu drei Jahren verurteilt. Urban wurde ich kann nicht diese fürchterlichen Jahre (Kleckse und Strich« machte» diesen Teils des Schreibens a»leser lich. D-er »eue Absatz, der Nun begann, war mit klarer, fester Hand geschrieben.) Ms ich im Oktober 1915 ans dem, Gefängnis «niläfsen wurde, war ich ein anderer Mensch. Ich erfuhr, daß n,«i»e Mutter gestor- ben sei und ich folglich ein kleines Kapital zu meiner Versagung bälte. Es ivar min, als ginge mich nichts mehr etwas an, und als fei mein Leben za End«. Unter dem Namen Urban Block durch irrte ich ruhelos verschiedene Länder, um eine Freist ilt zu lin den. Mrer ich ivar gezeichnet, nirgends durste ick in Frieden leben. Schließlich landet« ich in Branham, Ivo ick ein Jahr gewohnt babe. Und auch hier habe ich nun erfahren müssen, daß di« Behörden mein« Veraauaenheit launte». Nun will ick Ihnen mit einigen Worie» meine Tirlliing zn dcr Mirdlesordasfä« scixildcr». Am Mitiwocbabeich «ras ich bei der Kirche in Middlekoud eine fl-emde junge Dame in einem grünen Paiihardevagkii Weit ich glaubte, daß das Automobil eine 'fianne l>abe, unterhielt ich mich einig« Minuten mit ihr. Das Gespräch ivar ohne Bedeutung- Erst später erfuhr ich, daß ihr Bruder unlerdrffen die Bank ansgekuud- schaslet lnttte. Am Donnerstag überrasch,«» mich in »reiner Wohnung zwei der Bankräuber ans der Cache nach Benzin. Da ich mich weigerte, wel ches zu verscliassen und mein Hund die Friedensstörer ansiel, schoß ihn der Anführer tot. Können Sie mich begreifen? Dies« Ekenden inoiheten den ein zigen Freund, den ich hatte, — und die Polizei zeigte wir deutlich ibre» Verdacht, daß ich, Urba» Block, alias der wegen Einbruchs vorbcsWaste Gregory, mit de» Räuhcr» im Bunde sei! Da säiwor ich ciue» heiligen Eid: mir selbst zu meinem Recht zu Helsen. Ich Halle zwei Beweggründe. Der eine war, den Tod meine- treuen Hundes zu rächen, dcr andere — Rennen Sie mich einen Don Quichotte! Neimen Sie mich einen überspannte» Narren, aber versuchen Sie. mich zu verstehenI Das junge Mädchen, das ich nur so kurz geselle» halte, beschäftigte meine ganze Phantasie. Ich konnte sic „ich, vergesse», und ich konnte nicht fassen, daß sie znn, Wolfsrudel gehörte. Ich wollt« sie wikderschcn >»iv sic rette», wenn sie. eben o wie ich, nur ein wi sch nldig es Opfer dcr Verlvillnissc wäre. Das Ivar mein zwei»,'» Beweggrund Ich verließ Branham auf «ine Art. die, wie ich setz! hintecker einsche, den Verdacht gegen mich zu einer scheinbaren Geimsiheit machen imißte. lind hier in Lowestost lwbe ich sie wiehergesnnde». Sie heißt Leonie Dulae. Ihr« Steilung zum Wolfsrudel erscheint mir prablematifchcr als je, und ich bin fest entschlossen, ihr nach London zu folgen. Denn eiwas Merkwürdiges hat sich ereigne!: Das Wolfsrudel ist mir auf halbem Weg enwegena«kommen und hat mir buchstäblich seinen Schnitz angeb,'len. Es ist mir unsaßlich. Es müssen mein« Bevgaug«ub«it und mein« Flucht von Bianh-m> sei», die das Jutereff« für mich ocweckt haben. Dielleichi fiedt man mich als einen Freund «u. der nützlich weiden kann. Wozu Beteuerungen? Ich kann Ihne» nur sagen, daß al'es, ivas ick hier geschrieben hob«, wahr ist. daß ich nichts verschwiegkU habe, und — daß ich »»schuldig dinl Alarm» ich Ihnen geschrieben lwbe? Weil ich vor einem Ab. grund siel'«, der mich verschlinge» hin», uiid weil einer wcuigstcns die Akchrbeii wisse» sott! Denn es gibt keine Umkehr. Ich hasse das Wolfsrudel aus de» Tod — und soll mich in der Maske eines Freu iw es darnnier mische». Gegen Wölfe langt nur Rani>!i«rlisi. Von innen her werde ich sie vernicht«,, — oder dabei zugrunde geben. Ich. Leonie Dulae und ein Man» »awcns Zlcgan verlaßen Loweslost einige Minuten nachdem dieser Brief ans die Post gegeben worden ist. Ich gehe einem unbekannten Schicksal entgegen und weiß bloß zweierlei: Ich will Prinz rächen »nd Leoni« retten! Jetzt habe ich nur eine Bitte an Sie: 'Versuchen Sie, an mich zu denken, wie a» eine» ehrlichen Mann, brr vielleicht auf falschem Wege ist, alwr nicht a»S unedle» Motiven. Machen Sie mit dieser» Brief was Cie wolle». Wen» Cie mir glaube» und die Möglich keit sehen, mir eine Fr«ii»des>iaii'd cnlgcgeiiznstrecken. würbe ich mit Freuden einige anonym« Zeilen iiiiter U. B. im London Cou rier lesen. Ich wnrdc da»n wissen, daß Sie »nd ich für dasselbe Ziel kämvscn. Hören Cie nie wieder etwas von mir, so ist in«,,, Vorhaben mißglückt, und ich labe den Preis dafür bczMI- Möge es Ihnen dann besser gelinge» als mir Aber ich kenne kein Zander» und hoff, Ihnen eines Tages am Ziele zu begegnen. Dieser Tag wir» bald kommen — oder »ie. LouxSiost. de» 18. Juli 1920. Urban Block.' (Forlietzung folgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)