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Sächsische Volkszeitung : 20.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192902209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290220
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-20
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.02.1929
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Erhöhung der Slratzenbahnrarise? i I ' l i !i ! .. Leipzig, IS. Februar. Der Rat der Stadt Leipzig beabsichtigt, wie er den Stadt- »rrordneten mitgeleiit hat. demnächst eine Vorlage über Erhöhung her Fahrpreise bei der Groben Leipziger Straßenbahn einzubrin- Gen. Anscheineick wirkt sich also der große Einuahmeaussall wäl>- rrnd des Streiks der Slraßeubahniverkftättenarbeiter recht übel aus ) Die Geliebte ermordet. Montag nachmittag wurde ln ihrer Wohnung in der Eisenacher Straße die 2l Jahre alte Spinuerciarbeiterin Frida Nitzschic erdrosselt aujgesu ir den. Al» Mörder kommt wahrscheinlich der IS Jahre alte Arbeiter Willi Hübner au» Leipzig Lindena». ihr Liebhaber, in Frage. Bei dessen Mutter war am gestrigen Mittag ein Brief eingelaufc», de» ihr Hübner als Abschiedsbries geschrieben halte und in dem er an- gedeulet hatte, daß er ein Verbrechen begangen habe und au» dem Leben scheiden müsse. Hübner ist flüchtig. Au» seinen AbschiedS- zct.'r« kann man entnehmen, daß er sich bereits selbst gerichtet hat. Wahrscheinlich ist die Tat aus Streitigkeiten zwischen dem Liebes paar zurückzusühren, die durch die Schwangersäwft des Mädchens entstanden waren. Hübner hatte die Vaterschaft des zu erwarten den Kindes nicht ancrlrnen wollen. ) Ein Rechtsanwalt wegen Pnrteiverrals verurteilt. Am 3. November 1928 hat die Strafkammer beim Landgericht Prenzlau den Rechtsanwalt Dr. Sch. in Tcmplin wegen Partei- Verrats nach Paragraph 356 des Strafgesetzbuches zu drei Mo naten Gefängnis verurteilt. Dr. Sch. hatte für einen Man. danten eine Schuldeintrcibung durchzusiihre» und vollzog eine Pkändnng. Gegen diese Pfändung wurde interveniert und Dr. Sch. vertrat dann die Interessen des Intervenienten gegen seinen früheren Auftraggeber. Dr. Sch. entschuldigte sich damit, daß dies durch ein Vergehen seines Büros geschehen sei: er selbst habe das n'cht bemerkt. Gegen das Urteil leate er Revision ein. die vom zweite» Strafsenat des Reichsgerichts am Montag als vollkommen unbegründet verworfen wurde. ) Ter größte Verlag der Welt in Leipzig? Im „Buch- und Corllmciilcrschiitz" schlägt Dr. Willig zur Gesundung des Buch handels durch das Sortiment die Gründung eines Deutschen Sortimenterverlages vor. Verwirklicht sich die Idee, dann dürste in Leipzig der größt« Verlag der Welt cnr- stehen. Die Stadt Leipzig .wird guttun, sich darum zu kümmern, was hier vorgcbt, zumal die Klagen über das Abwandern von Ver legern und graphiscl'en Betrieben von Leipzig nicht aushörcn wollen. ^siemnitr, rvicksu. plsuen Schwere Gasexplosion in Plauen Plauen, 19. Februar. In einem Grundstück in der Engelstrasze ereignete sich Montag mittag kurz nach 12 Uhr eine weithin vernehmbare Explosion, bei der auch ein Menschenleben in schivere Ge fahr gekommen ist. Der Besitzer des Grnndstiicks, ein früherer Beamter, wollte mit einer Spiriluslamne die vereisten Zusiih- rungsrohre zu der im Hofe gelegenen Abortarube auftaucn. In dem Augenblick, als er die brennende Lampe hinsctzcn wollte, viel diese um. Der Spiritus lies aus und drang in die Grube ein. Die Folge davon ivar. daß die in der Grube angesammel ten Gase zur Explosion gebracht wurden Unter donner- ähnl'chem Knall würde die etwa 12 Zentimeter starke Beton- abdeckung in Stücke zerrissen. Außerdem wurde auch ein starker eiserner Träger und die eisernen Abortdeckel hocligewuchtct. Durch die gewaltige Explosion wurden mehrere B-ton stücke bis zu 15, Meter hoch geschleudert, wobei eine Glas- abdeckung sowie ein Balkon beschädigt wurden. Außerdem wurde ein« Anzahl Fensterscheiben in dem Hanse zertrümmert. Durch die Flammen erlitt der Grundstücksbesitzer schwere Verbrennungen im Gesicht und an den Anoen. Die im Waschhause befindliche Frau smck ihren Mann in hilflosem Zu stand an der osscnen Abortgrube liegend vor. tz. Bnndessängerfesi 1929 ln Mittweida. Der Erzgebirgs- Eänaerbund hielt am Sonntag in Chemnitz seine diesjährige Hauptversammlung ab. die sehr gut besucht mar. Nach Er stattung des Jahresberichtes wurde der bisherige 1. Vorsitzende Horst Ludwig auf drei Jahre wwdergewnhlt. ebenso die übrigen Vorstandsmitglieder. Das diesjährige Bundessängersest sindet am 31. August und 1. September in Mittweida statt. Laqung des Bundes Deutscher Miekervereine Dresden. 1v. Februar. Am 16. und 17. Februar tagte in Dresben der Reichs» ausschuß -es Bundes Deutscher Mietervereine e. V.. Sitz Dresden, um zu den wichtigsten Gcgenwortssragen der Wahnungspolitik Stellung zu nehmen. Die eingehenden Beratungen sanden ihren Niederschlag in drei Enlschlie- ßungen, von denen sich die erste mit dem Wohnheimstätten, geseh bescliäftigt. Der Bund Deutscher Mietervereine stellt sich hinter den vom ..Ständigen Beirat für Heimstättenivesen beim Neichsarbeitsministerium" ausgearbeiteten Entwurf zu einem Wohnheimstättengesetz und erwartet von der Neichsregiernng die alsbaldige Erfüllung des Nelchstogsbeschlusses vom 5. Mai 1926 auf Vorlegung des Gesetzentwurfes beim Reichstag. Zu der Frage des Mict-, Wohn- und Bodenrechles er- kennt der Bund Deutsck)er Mietervereine in dem Gesetzent wurf des Rechtsanwalts und Notars Walte» Groß I. Dresden, eine geeignete Grundlage -u einer für die Dauer bestimmten Neuregelung des deutschen Wohnungswesens auf sozialer Grundlage. Er erwartet von der Neichsregiernng die beschlenivgte Vorlage eines entsprechenden Gesetzentwurfes beiin Reichstag. In der dritten Entschließung, die zum Steuernerein- h e i t l i ch » n g s g e s e tz Stellung nimmt, heißt es: Die durch die Abwerl'mg der Hnpotheken entstandene Milliardcncntscknl- dnng des dentsäzen Hausbesitzes ist durch eine gerechte Be steuerung großen Stils für die Gesamtheit, in erster Linie zur Forderung des sozialen Wohnungsnenbaues nutzbar zu machen. Der vorliegende Gesetzentwurf zu einer Gebändcenischuldungs- stener entspricht nicht den berechtigten Forderungen. Das durch d>e Inslatw» hindurch gerettete Eigenkgpital des Hausbositzes ist steuerlich i» gleicher Höhe zu erlassen, wie die einoclretenen Eiilschiildunesgewinne. Die zur Finanziernag des Wohnungs- neubaues bestimmten Anteile aus den Entschnldiingsstener« ertrügen sind zu verstärke». Die bestehende Befreiung ntzrtsclmsi- lieh schwacher Mieter von der Wohnungsstener muß beibehalten iverdcn. Im Grundsteiierrahmengesetz ist die Möglichkeit einer ge- trennten Besteuerung des Bodens und der G"kn»de Grnnd- mertsiener nor-ntz-K-'n. Das Neichsbewertnngsgesetz ist ent sprechend abzuändern. 5?U5 eier l,2U5itr k. Der Albertzweigveresn Sck'rglswalde hielt am Sonntag :m Erbgericht seine diesjährige Generalversammlung ab. Der ouszsrvrdcntlich starke Besuch zeigte das große Interesse, das die Mitglieder an dem Weiterbestehen dieses sehr segens reich wirkenden Vereins haben. Fra» Mnhlenbesißer Kloß erössnetc die Bersommlung mit knr'en Begrüßungsworten und erstattete den anssilhrlichen Krankenbericht der im Oktober 1928 in den Ruhestand getretenen Albertinerin. Schwester ttzanla Liebig. Auch Heuer wieder konnte einer Anzahl von Wohl tätern. deren Gaben an 77 Arme und Kranke zur Verteilung kamen, ein herzliches „Bergell's Gott" gesagt werden. Ter Kassenbericht wurde von Herrn Bürgermeister Vogt vvrgetra- gen. seine Zahlen sind: Einnahmen 1977 83 Mark. Ausgaben 1937,70 Mark. Kassenbestand 31213 Mark. Das VerelnSver- mögcn stellt sich — abgesehen van der teilweise erneuernngs- bedürfiigen Wohnungseinrichtung der hiesigen Schwesternstation — ans 63010 Mark. Der Verein zählt geocnwärtig 335» Mit glieder, ibre Verteilung ans dir einzelnen Ortschaften ist folgende: Schirgisnoalde 277, Neuschirgisnmldr 7, Petcrsbach 6. Kaltenberg 39, Erosion 13 und Kirschan 7. Eine längere Aus sprache zeiiigle die Frage: Anstellung einer neuen Alber>i»erln a>»cr dauernde Uebertraaung des Krankenvflegcdienstes an die B o r r o m ä u s - Schwestern im hiesigen Schloß. Nachdem Herr Vürgerm-sister Bogt die finanzielle Frage eingehend erörtert und mehrere Mitglieder zur Sache gesprochen, beschloß die Generalversammlung ans Antrag des Herrn Bürgermeister Hermann Eallnbcrg einstimmig, es zunächst für den Zeitraum von 0 Monaten bei dem gegenwärtigen Zustande zu belassen. Somit wolle sich jeder Kranke an die drei Kranken schwestern im hiesigen Schloß wenden, jeder — sei er Katholik oder Protestant — wird von ihnen mit der gleichen Vereitwilliakeit und Liebe gepflegt Die Neuwabten ergaben folgendes Bild: Barsteherin Frau Mühlenbesitzer Kloß, stell vertretende Vorsteherin Frau Büroermeister Hermann- Eallenbera. Kassierer Herr Bürgermeister Voigt. Das »blicke B-re'nsiest. das der Kasse stets eine wesentliche Stärkung zn- führte. soll etwa 14 Tage nach Ostern im Erbgericht abgehetzten werden. l. Da» Sterben des Wilde». Wie amtlich bestätigt wird, sind im Lauschegediet auf reichsdeutscher Seit« bisher 36 Rehe tot ausgesunben worden. Die Mehrzahl der Tiere ist verhungert. Die anderen sind wildernden Hunden zum Opfer gefallen. Fünfzig Jahre Doktor. Da» Jubiläum fünfzigjähriger Doktorschast feierte am 18. diese» Monats Dr. med. Max Rehfeld, praktischer Arzt in Dresden, der 1879 bei der medizinische» Fakul tät Leipzig promovierte. Die Fakultät ehrte den Jubilar durch Verleihung des entsprechend ausgestattelen Judeldiploms- 6emein<Ie- unei Verrinrvezen Katholischer Arbeiterverein Dresden-Ost. Am 10. Februar fand in der „Uixion", Huttenstraße, die Hauptversammlung des Katholischen Arbeitervereins Dresden-Ost statt. Die erstatteten Berichte der Funktionäre erbrachten den Beweis, daß der Verein ans der ihm vorgezeichneten Bahn rüstig vor-i wärts schreitet. In dem verflossenen Bercinsjahre wurden! zehn Versammlungen und drei Vorstandssitznngen abgehetzten^ zwei gutgelungene Sommerausflüge und eine Weihnachtsfeier^ Der Verein beteiligte sich auch vollzählig am 25,. Stiftungsfest» des Altstädter Brndervereins. Die genannten Bersammlungens brachten eine Reihe von Vorträgen verschiedener Themen, gehal ten von den Herren Präses Kaplan Dybul, Kaplan Essel, Arbei tersekretär Hoffman». Fähnrich und Bittner. Neu ausgenommen, wurden 3. gestorben sind 2 Mitglieder. Die Nemvahlen er» gaben folgendes Ergebnis: Der bisherige Vorsitzende Herr, Gustav Bittner bleibt auf weitere zwei Jahre in seineml Amt«, zweiter Vorsitzender wurde Herr Max C i chon , 1. Schrift führer G. Schmitt jun., 2. Max Wich, 1. Kassierer Burchhardh 2. Fr. Ruß. 1. Bibliothekar K. Scholz. 2. I»I. Grundke. Kastens revisoren E. Ullrich und A. Hoycr, Zeitungsverleger Iah,' Stiller. Vertrauensleute Th. Baron. A. Namisch, Ullrichs dl. Selig und G. Schmitt sen. Veretnsadresse: Gustav Bittne^ Dresden 21. Wittenberger Straße 88. 8 Dresden-Pieschen. Den mannigfachen Interessen !n de» St. Iasephsgemeinde tragen die bestehenden Vereine Rechnung.! Dank dem opferbereiten Sinne einer großen Zahl GemeindÄ Mitglieder entfallen sie all« eine rege Tätigkeit. Aber neben! ernster Arbeit kommt auch der Frohsinn zu seinem Rechte. Dass verlangt vor allem die Jugend und ihrem Wunsche muß ent-i sprachen werden. Zweimal im Jahre kommt alt und jung auss sämtlichcn Vereinen im großen Saale bei Wasche zusammen^ nm dort Kirchweihfest »nd Fastnacht zu feiern. Diese beide»! Feste werden gern und gut besucht, denn di« Ausgabe ist füll alle Teilnehmer äußerst niedrig und das Vergnügen immer seh» groß. Besonders die tanzfrohe, katholische Jugend liebt dies» Feste. Auch die Fastnachtsfeier am vergangene Sonntage zauberte bald «ine gehobene Stimmung hervo Wir misten nicht, welchen Darbietungen wir den Vorzug gebe fasten. Der eigens für den Abend verfaßte Prolog, die heitere Gesanasvorträge des Ehoraesangverelns Cantate, das Wald Konzert mit den unübertrefflichen Tierstimmenimitationen ode die dezenten, spanischen Tänze: sie aste zündeten und erntete! verdienten reichen Beisall. Den Vogel schoß indessen ab dt Deutsche Iugendkraft mit der Großmutter Steidl aus dem Bai reu. — Die frohbewegten Herzen vergaßen auch nicht Woi> tätigkeit zu üben: denn die Polonaise bot Gelegenheit, an de verwaisten Glockenturm zu denken. 8 Settendorf. Am Montag. 18. Februar, feierte in hoheÄ geistir;r und körperliclier Rüstigkeit unser hochw. Herr Pfarrers Grob mann seinen 6V. Geburtstag. Der Cäcilienvereins ehrte seinen Präses «in Vorabend durch ein Ständchen, und di« Vertreter des Kirchcnvorstondes und der Katholische Verei» überb'-pchten außer ihren Glückwünschen wertvolle Gesckzenß zum Gebrauche in der Kirche. Die für den Abend angesctz VolksvereinSversammlnng mußte infolge der Külte ausfalle Dresdner Schlachkviehmarkk vom IS.Febr. Auftrieb: 132 Ochsen, 251 Bullen, 228 Kühe. 46 Färsen, 8 Fresser. 716 Kälber. 684 Schafe, 2763 Schweine, zusammen 4828 Stück Die Preise betrugen nach amtlicher Feststellung für 0 Kilogramm Lebendgewicht in M.: 1- Rinder: A. Ockfen: 1. a) 5,3 bis 5!>. b) 45,-50. 2. a) 32-41. b) —; B. Bullen: 1. 53-5,8. 2. 44-51; E. Kühe: 1. 49-53. 2. 40-46, 3. 29-34. 4. 21-23;., D. Fäksen (Kalbinncn): 1. 55—59, 2. 44—52- 2. Kälber: 1. —, 2. 73-79, 3. 63-70, 4. 55- 60. 3- Schafe: 1. a) —. b) 65,-71. 2. 56 -63, 3. 48-54, 4. 40-45. 4. Schweine; 1. 80-81, 2. 7S bis 80, 3. 77-78, 4. 75-77, 5. 6. 7. 68-72. GesckäslSgaiigr' Rinder, Kälber, Schafe, Schweine mitlcl. Ilebcrstand: 29 Rinder (17 Ochsen, 6 Bullen, 6 Kühe), 52 Schafe, 6 Schweine. Das Wolfsrudel Von Julius Negis. 27 Fori'etzung.» 2. Als Wallio» zu Ende gelesen kalte, war er sich stick erregt. Er saß eine ganze Weile da und blickte gedankenvoll aus den Brief. Sclst eß'lch kointze Hcysig, der vor ihm stand, nicht mehr schweigen. ,.Was sagtst du dazu?" fragie er. Wallion sah auf »nd antwortclc: „Das ist alles Wahrheit, Hcysig!" „Ja, diesen bestimmten Eindruck Halle ich auch. Der Brief kann kein« Falle sein, sonst wäre er ganz anders abgefaßl. Ich sind« cs nur so merkwürdig, daß er gewagt l>at zu schreiben." . Ter Problcmjägcr schüttelt« den Kops. „Nein, Hcysig, dos hat ein Mann geschrieben, der gefühlt hat, daß er die Wabrheil senmnd an vertrauen müsse, ehe es zu spät ist. Welch« plmntastische Lag«! Wenn es der Polizei glücken sollte, mor gen bas Wolssrusel zu saugen u»v mit ihm Block — wer würde seiner Erzählung glauben? Niemand!" „Er hat mii diesem Briefe sein« Ehre retten wollen", stimmte Heysig bei. „Aber etwas anderes: Ist es nicht seltsam, daß das WotiLruvel ihn ohne weiteres ausnimmt?" „Talkiitzer steckt noch etwas, >vas Block nicht sagt, oder nicht ein mal weiß" „Diese junge Frau—" Wattion und Hcysig tauschten eine» Blick. Der Problcmjäger meinte: „Ja, vielleicht 'das —" Er steckte sich eine Zigarette an. Scim, eigen. Hcysig ging auf und ab, trat wilder zu der Lamp« und ries. „Er ist hier, hier in London! Wastion, stell dir das vor! Block ist wahrscheinlich jetzt im Hause des Wolfsrudels — ach, wenn wir mit ihm in Bcrbindnng treten könnten!" „Ja, dann wäre die ganze Ausgabe gelöst. Aber Block dürste fin den, daß das Haus ebenso isoliert ist, wie das Kassengewölbc der englischen Stank. Gieichwolst kann sein« Anwesenheit dort natürlich die grösste Bedeutung bekommen. Wa» tvillst du mit dem Brief machen?" „Herr Gott", sagte Heysig, halb ärgerlich, halb verlegen. „Der Mann hat sein Schicksal in meine Hände gelegt- Ich kann ihn doch nicht sttzenlajsen- Was rätst du?" „Er ist mein Landsmann-" Wallion sah ans seine Zigarette nie der, und über sein »achte»stickes Gelickt kvsckte ein Lächeln- das ihn ver'chöner!«- „Ich glaube ihn zu verstehen- Er fühlte die Sehn sucht des „»schuldig Ausgestoßenen, sich wieder emporzurichten. Er hat alles, seine Ebre. vielleicht sein Lebe», aus eine einzige Karle gesetzt- Gib ihm Gelegenheit! Er will uns Helsen — helfen wir ihm!" „Abgemacht!" Hcysig warf slck in den Sckreiblißchstuhl, nahm ein Blatt Papier und schraubte an seinem Füllsederbalter- „Mor gen früh Kat er »»ßcre erste Botschaft in Händen — denn darüber, daß das Wolfsrudel den London Courier liest, kannst du ruhig sein!" „Was schreibst du?" „Daß lt- K- sich auf seine Freunde verlassen kann, die hoffen, bald von ihm zu hören — oder was?" „Das ist gut." „Eine merkwürdige Verständigung", murmelte Heysig während des Schreibens- „Als ob man einen Fuukspruch nach einem sinkenden Schiff aus'chickle. das nicht antworten kann. - -" Das Telephon rasselte. Hcysig nakm den Hörer- „Hallo? Ja, hier ist Heysig! Ja?" Der iunge Journalist riß die Auge» auf- „Ja, gewiß, selbstverständlich — kommen Sie nur gleich!" 3. „ES lvar Melville", sagte Heysig, sich vom Televhon abwen- deud- „Er hat uns aus der Redaktion gesucht und wird gleich kom men- Es muß etwas Besonderes los sein: cr tat, als ob das Haus über ihm einstürzc-" Heysig ging hinunter, um die Haustür aufzumachen und kam ein paar Minuten darauf mit Melville zurück- Der Detektiv hatte noch kein Wort gesprochen, seit Heysig ibn eingelassen hatte. Er >varf de» Hut aus einen antiken Armstuhl und trat mii schweren Schritten an den Tisch- „O'Tonncl ist heute abend erschossen worden", sagte er dumps- „Was?" fuhren die beiden gleichzcilig auf ihn los- „Wieso denn? Wie?" Heysig schob einen Siuhl heran, Melville setzte sich und ballte die Hände auf den Kitzcn- „Jch sagte euch heute mittag, -aß O'Doimel einem der Männer von Middlesortz nochspürte, nämlich dem jungen Batson- Nun, der Versuch Kat OIDonnel das Leben gekostet." „Erzähle", sagte Wallion. da Melville nach Worten zu ringen schivn- „Es ist vor einer Stunde passiert. O'Doimel suchte die Eafe» um Whitechapel Noad herum ab. Ein Viertel »ach zehn kommt er in den Seelöwen. Während er am Büfett steht, sicht er in einer Ecke Batson sitzen und mit jemand, der uns im übrigen nicht ver dächtig ist, Schach spielen. Valion steht auf und geht hinaus, O'Doimel hinterher. Auf der Straße legt O'Doimel Batson die Hand auf die Schulter. Der Bandit springt zurück, beide ziehen im Nu die Revolver und schießen. Es waren genügend Zeuge» zu gegen, aber der Austritt spielte sich in ein paar Sekunden ab. O'Doimel bekam zwei Kugeln in die Brust; es ist sicher, daß auch Batson verwundet worden ist. aber nicht so schwer, daß er nicht bätie davoitzaiisen und entkommen können- Als ei» Polizist dazu kam, fand er O'Doimel an der Hauswand zusammciigesunke». Er nmr bei Bewußtsein und berichte!« auf der Ilnsallstaiicm über den Austritt, aber als er nach dem Krankenhaus gebracht iverdcn sollte, starb er " Melville schwieg- Die beiden anderen bemerkten, daß seine Augen klarer waren als gewöhnlich, und Wallion crmncrte sich, daß O'Doimel einer der ällesten Detektive im Dienst gewesen mar, und Mclvilles persönlicher Freund- Es war eine der blitzschnellen Groß- stedttragödten und war noch etivas; — der erste Beweis nämlich, daß das Wolfsrudel gesonnen war, seine Freiheit leuer zu vr,» kaufcu- Der Detektiv sprang auf und schlug mit den Knöcheln auf de» Tisch- „Das kann so nicht weitergehenl Ich Mücke wer weiß was dar um geben, das Wolfsrudel vernichtet zu sehen!" Er wies fast an- klagcnd aus Wallion. „Du bast mir, ehe du ankamst, telegraphiert, daß du meine Hilfe brauchtest! Warum hast du heule mittag nicht mehr davon gesagt?" „Wir haben doch gleich nach meiner Ankunft ein Telephon- gespräch gel-abt", aniworiete der Problemiäger. „Ich habe dir ge sagt, daß ich mir noch eingehendere Auskünfte verschaffen müßte, bevor ich mit meinen definilivcn Wünschen zu dir käme." „Bohl" Mclvilles Blick ging von einem zum anderen. „Ich weiß nicht, was ihr zusammen ausgchcckt habt, ihr beiden! Aber gibt e» einen vernünftigen Grund, mich davon fcrnzuhalten? Denkt «n O'Donnel Worum sollen wir drei nicht zusammen arbeiten?" „Vielleicht deswegen", erwiderte Wallion. „weil du als Polizei« beanilcr arbeitest und so arbeiten mußt, während zwei Journa listen sich den Luxus leisten können, ihre eigenen Weg« zu geben* Er dachte ein Weilchen nach und blickte dann lächelnd aus. „Ader meinetwegen, Melville, ich will dir alles sagen.* (Fortsetzung solgt.) /v V Die vm lipkntivi «tio Du »elisn cker vn mnterii nnelrtri von we tzn» tlv realiter dis vn nislrt llvtried Iln.-tzim 86»<sn 1 clis nur küliifrke Inclustr umleku 8vn«»te rvnrcls einton linrtzen xnd clis llntsrnc liarclon tz»t »iat trist, nve >1uc leistiing btsnver.' 185 986 linrcien tsu "8 donckn. rs<?-!at>>i' über 44 Teil <ls> bkksntlic Sasivvisr »pichelt clor l-'re 86.3 »ul ckruck tz munden ottns cir 8ict>«ru> 8aI>I»N 'tzr 1929. Itsictrsd veltzt. 1 «956,6 (k rur>k 67 reelrnun ckta. 6ü- vsr 61« in »nxsvvi« Ireulieir Ltntintjx xc-n tz'kck xenamt S8.7 slil Ivtrten pror. nr vis beiclen I 6 o p p e liatr cler rurwtrrei pnrn i N u m » i 8tzn»ti8o biistzsrl» «»weiser /»Irr« 18 tlallanci xegangei Der «ine Xur 213 218 6 te»tirr»ct< 8teIInn8 im vsrccv 50 098 tze -11>8»trm w-miaei' One! Daulsc v l). «Nd. I> Nnl. l>. «. d Sisals-/ 7 8. NH.-8c» 7 clo. 8 I.anilesliul ttdi.-Lt.kulu tlu. udne ttt 0 8odulL8. 8ctiu>6 b eiv>0d>"N v au. t <tu. d Na, a vo. b UvMkreU « «tu. « «Iv. e «tu. 7 «Io. « «Iw « «tu. « «tu. d lt» « vdn « -t«.
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