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Sächsische Volkszeitung : 09.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192902094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290209
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-09
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.02.1929
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Verfälschte Lebensmittel Was zum Schutze der Bevölkerung geschieht / Dresden, 8 Februar. I» dem Vortragsabend des Deutsche» Vereins für Nolkshygiene, Ortsgruppe Dresden, sprach Professor Dr. Beythien über den „Schutz der Bevölkerung gegen verfälscht« und verdorbene Lebensmittel." Die Fürsorge für eine zweckeiusprechende Ernährung bildet einen wichtigen Teil, wenn nicht die Grundlage der Gesundheits pflege Sie gehört aber auch, wie die Bekämpfung ansteckender Krankheiten, die Besä-altung reiner Luft und gcsuirden Trinkwassers usw. zu den Aufgaben der öffentlichen Gesundheitspflege, iveil vom Ernährungszustände der Volksglieder die Erfüllung ihrer staat liche» Pflichten (Schulzwang, Steuern bezahlen, früher allgemeine Wehrpflicht) abbängt und weil der einzelne nicht imstande ist. den Lebensmitteln ihren Wert oder Unwert anzusehen und daher lieber- vorteilung und Betrug wehrlos gegenrrbersteht. Die Erkenntnis von der Notwendigkeit einer amtlichen Ueberwachung des LebenSmittelverkehrs ist denn auch keineswegs «ine Errungenschaft der Neuzeit, sondern im Gegen teil uralt, zum mindesten so alt wie di« Anfänge eines Lebcns- mittelverkehrs überhaupt. Vom frühen Altertum an finden wir bet allen Kulturvölkern Vorschriften über die Beschaffenheit der Lebens mittel, besonders scharfe Maßregeln und zum Teil drakonische Straf bestimmungen zur Blütezeit des deutschen Bürgertums im Mittel- alter, di« aber in der trostlosen Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege zugrunde gingen. Erst dem wiedererstandenrn neuen deut- schen Reiche >oar es beschicken, sie zu neuem Leben zu erwecken, und das auf Bismarcks Anregung erlass«»« Nahrungsmittelgesetz vom 14. Mai 1879, das am 1. Oktober 1927 durch das verschärft« Lebensmittelgesetz abgelöst wurde, gab der Behörde eine wirksame Waffe zur Bekämpfung von Unlauterkeit und Schwindel. Seine wichtigste Vorschrift besagt, daß es verboten ist, Lebensmittel nach zumachen oder zu verfälschen, sowie vrrdorbene, nachgemachte oder verfälschte Lebensmittel ohne ausreichende Kenntlichmachung anzu- bieten, scilzuhaüen oder sonst in Verkehr zu bringen. An jedem derariigcn Lebensmittel mutz demnach im Laden eine deutliche Be zeichnung seiner Zusammensetzung angebracht werden. An der Hand zahlreicher Beispiele aus der Praxis des Che mischen Untersuchungsamtes legte Redner dar, welch« wichtigsten Arten der Verfälschung bei den einzelnen Warengattungen beob achtet worden sind und wie sie nochgewiesen werden können. AuS der Fülle der Angaben seien nur solgende Beispiele angeführt: Bei Milch: Zusatz von Wasser, Abrahmung, Verdorbenheit durch Säuerung oder Verschmutzung: bei Käse: Herstellung be kannter seiner Sorten wie Camembert. Brie, Nomadur aus mehr oder weniger abgerahmter Milch; bei Butter: die besonder- seiH der Inflation ringerisfcne Einverleibung hoher Äöasscrinengen, t»t vereinzelt«,, Fällen auch Verfälschung durch fremd« Fette (Marga-! rine); bei Hackfleisch: die künstliche Färbung mit roter Tinte oder mit chemischen Präparaten (Praservetzilz, Neingungssalz); bei Wurst: Verwendung von Mehl, S«mmel oder Räuchersarbcn; bei Fisch waren: die Nachahmung von Lachs durch Rotsiickung billigerer Fischsorten oder von Kaviar durch Schivorzfärbung von Heringsrogen; bei Brot: die Verarbeitung von Kartoffeln oder alten Semmelreslen. Weiter wurden vorgesührl als Vertreter nach- gemachter oder verfälschter Lebensmittel: Eiernudeln aus Mehl, Wasser und gelber Teersarbe. aber ohne Eier: Honig, ver mischt mit Zucker oder Stärkesirup: Gemüsekonserven mit irreführenden Etiketten, zum Beispiel Gemisch« von Schoten und Mohrrüben als Leipziger Allerlei mit Abbildungen von Spargel und Morcheln; FruchIsSste und Marmeladen auS künstlich rot- gefärbtem Zucker und Stärkesirup: Gewürze, wi« Pfeffer, Zimt mit allen möglichen wertlosen Abfällen der Industrie: gemahlenen Kakaoschalen, Nutzschalen, Oelkuchcn, Zigaircnkistenholz; Marzi pan aus Aprikosenkernen statt der Mandel»: Vier vcrpanlsch! mit. Tropf- oder Ueberlaufbier; Kakao mit Mehl, Zucker oder Scho» lcnpulver, Schokolade mit fremden Felten; Kaffee mit S»», rogaten. Zum Schutze der Bevölkerung werden durch die Beamien de», Revisionsinspellion in allen Lebensmittelgeschäften dauernd Pro ben entnommen — jährlich etwa 9M0 — und dem Untersuch» ngS- amt etngeliesert, das durch eingehende Prüfung mit Hilfe chemische» oder mikroskopischer Methoden Abweichungen von der normalen Be schaffenheit feststem. So ist es im Verlause einer 32jährigen Tätig keit allmählich gelungen, die schlimmsten Arten der Verfälschung z» beseitigen und di« nicht völlig ausrottbaren auf rin erträgliches Maß zurückzuführen. Während im Jahre 1898 noch 33 Prozent, im Kriege sogar bis 44 Prozent aller Proben beanstandet werden mußten, verstießen im Jahre 1928 nur »och etwa 8 Prozent gegen eine Vorschrift des Lebensmiitelgesetzes. ES ist also besser geworden, und der Verbraucher braucht im allgemeinen keine Besorgnisse ver» Uebervorteilung mehr zu hegen. Aufgabe der kommenden Jahre wird es sein, auch die letzten Verfälschungen zu beseitigen und Rück, fälle zu verhindern. Die interessanten Aussührunge» ans dem Munde des Direk tors des Städtischen Chemische» Unlersuchungsamtes fanden reichen Beifall bei der großen Znhörerschar. — Kommenden Dienstag fällt der Bortrag aus. Am 19. Februar spricht Zahnarzt Dr. Cran eh über das Thema „Gesunde Zähne — gesunde Menschen". Anfangs Carilas-Opserwoche . Die EarilaSopserwoch« wird in diesen, Jahre in der Woche »»« 24 F«dru«r di« zu« 3. März «dgchcklteu. Es wird schon heute «uf diese Einrichtung hingewiesen, dir de» Gedanke» der christliche,, Caritas zu fördern ia ganz besonderem Maße berufen ist. Den Hochwürdigei» Pfarrämter» werden besonder« Plakate für diese Opserwoch« noch zugestellt werden. frieden geben, daß den» Einzelhandel für den neuen Reichs- wirisci^lsral nur drei Vertreter, den Konsumgenosseaschasien dagegen vier Vertreter zuerkannt werden sollen. Zu der Frage der paritätischen Umgestaltung der Handelskammern, die rine der ersten Aufgabe des neuen Reichswirtschastsrates sein werde, habe der K. K. V. noch nicht endgültig Stellung genommen. Man werde auch hier i», Prinzip der paritätischen Ausgestaltung der Kammern Verständnis enkgegewbringe.i müst-.n. Zur Frage der Reform des deutschen Schlichtung». Wesens habe der K. K. V. dem Reichsarbeilsminister eben- salls feine Stellungnahme übermittelt. Er vertritt die Auf fassung. daß dos Zustandekommen von Kollektivadkommcn uns Vereincorunx^n in erster Linie Sach« der Beteiligten selbst ist. Die Mitzstände, die heute zu beklage» seien, basieren <,») man. gelndem Verontwortungsbewußtsein. Frei vereinbarte SchUch- tungssicllen mühten in jedem Falle der staatlichen Enischei- düng vorzehen. Es sei unmöglich, eine so schwere Entscheidung wie z B bei der Nordwestgruppe, einem einzigen Schlichter zu übe, lassen Ebenso unmöglich aber sei es, diese Entscheidung wie sie vorgeschiagen worden ist, zu einer politischen zu machen und dem Gesamtkabinett zuzuschieben. Der K. K. V. verlange S ch I > ch! e r ka m me r n, die sich aus drei Arbeitgebern und drei Arbeitnehmern und drei Unparteiischen zusammensetzcn. In Berlin sollen nur die Entscheidungen zentralisiert werden, für die schon heute der Reichsarbeitsminister zuständig 'ei. Auheidem solle der Reichsarbeitsminister ermächtigt werden, abl-ru'^nde Tarifverträge von Fall zu Fall bis zu vier Wochen zu ver ongern. Weller Hab« rnon Stellung genommen gegen die steuer liche Ueberlastung des Mittelstandes und gegen das Uelreryandnrhinen der wirtschaftlichen Betätigung der öffent lichen Hand. Dem geforderten Anhörungsrecht der gesetzlichen Venifsvertretung in den Kommunen bei Festsetzung der Real- steuern, werde von der Sozialdemokratie scharf bekämpft, even- s.' wie die gefordert« steiierltch« Gleichstellung der Konsum vereine mit den irbrigen Gewerbebetrieben. Endlich ging der Neo.ier noch auf die grundsätzlich« Einstellung des K. K. B. zu: Sozialpolitik ein, die aus sittlichen Gründen heraus immer eine d»rci>aiis positive gewesen sei, was die Diskussionen ein zelner sozialdemokratischer Fragen durck-ans nicht beeinträchtige. In c-cr Angestelltenversicherung. die augenblicklich heftig um stritten ist. sei dos Mah des erträcilichen in der Erhöhung der Beiträge im Augenblick einigermaßen erreicht. Der Redner schloß mit einem Appell an die K. K. V.- Iugend. Er lmt die Mitglieder der Stammvereine, sich der Iugcno in ganz besoni>«rem Maße anzunehmen, ihr durch Bei- spiel und ideelle Förderung, Schulung und vor allen Dingen dürch die Tal zu helfen. — Das Referat wurde von der gut. besuchten Beriammluiig mit größtem Interesse entgegengenom- men Einzelne Gedanken wurden in einer Aussprache noch weiter beleuchtet und geklärt. Dresden und Umgebung Siemens-Mriliküberlragungsarilagen Dresden, 8. Februar. Im Dresdner Prinzetztheater sollen demnächst zur Aus füllung der Pausen zwischen einzelnen Filmen und zu deren musikalischen Begleitung die neuen Siemens-Musik- übertragungsanlagen «ingelührt werden. Dies« wurden am Tonnerstagmittag den Vertretern der Behörden, der Presse und Interessenten vorgesührt. Eine solche Musik- iilrrlragungsanlago, so erklärte der Vorführer, dürfte von Be deutung werden für Opern und Schauspielhäuser, wenn die Kapelle hinter der Bühne spielt oder der Chor singt: si« dürste für Krankenhäuser und Heime, Gaststätten, ja selbst für das Parlament, die Feuerwehr und die Vahnhossbotriebe sich be währen. Tie neuesten Siemens-Musikübcrtragungsanlogen sind zwar noch nicht absolut vollkommen, das heißt, sie ersetzen noch nicht eine Originalkapelle. oder einen Originalgesang, aber das gesprochene Wort sowohl, wie Instrumentalmusik oder Vokalmusik werden so gut übertragen, daß jeder sein« Freude und seincn Genuß daran haben kann. In der Vorführung gab es ein Schallplattenkonzert. Am besten reproduziert wurden dinch den auf de: Bühne aufgestellten Lautsprecher dis menscig liche Stimme und Einzelinstrumente, während Chöre »nd Orcheftsrdarbietungen noch etwas versckyvommen klangen. Eine ausgezeichnete Darbietung waren Duette aus Andrö Chönier, gesungen von Meia Eeinemeier und Tino Pattiera. Auch die heitere Muse kam in Tangos und Walzern recht gut zur Gel tung. Mit einer solchen Einrichtung kann z. B. die Aufgabe gelöst werden, das Konzert einer im Tanzsaal spielenden Kapielle auch nach den übrigen Räumlichkeiten des Hauses sowie nach dem Garten zu übermitteln. Di« Lautstärke ist in weile» Grenzen regelbar. Eine grundsätzliche Entscheidung zum Impsrecht Dresden, 7. Februar. Aus dem Gebiete dcs Impfwesens ist soeben eine Entscheidung des sächsischen Oberlandesgerichts ergangen, die insofern bemerkenswert ist, als damit der höchste sächsisch« Gerichtshof seinen bisherigen Rechtsstandpunkt, gegen den die Jmpfgcgner seit vielen Jahren erbittert, aber vergeblich angckämpst haben, ousgcgcben und sich nunmehr der Spruchproxis der anderen OberlandcSgerichle und auch der Rechlsausfassung des sächsischen Oberverwaltungsgerichts angeschloffen hat. Es handelt sich dabei »m folgenden Sachverhalt: Ein Dresdner Einwohner war vom Stadlrat, nachdem durch den zuständigen Jmpsarzt Anfang Mai 1928 die Jmpfsähigkeit seines bis dahin von der Impfung befreiten Töchierchcns scstgestellt wor den >var, aufgesordcrt worden, sein Kind bis 16. Juni eniwedn impfen zu lassen oder de» Nachweis zu führen, daß ein gesetzliche, Besrciimgsgrund vorlicgt. Weil der Bater dieser Aufforderung nicht entsprochen hat, erfolgte seine Verurteilung durch das Amtsgericht Dresden, wegen Zuwiderhandlung gegen Paragraph 12 dcs Jmpf- gesches. Mit der hiergegen cingeleglen Revision des Angeklagten wurde geltend gemacht, daß innerhalb der in Paragraph 12 festgesetz te» Karenzzeit von einem Jahr wohl eine Aufforderung an den Jmpspslichtigen zulässig sei, nicht aber dessen Bestrafung, wenn die Impfung unierblicb. Diese Karenzzeit sei hier von den Behörden nicht eingehalte» worden, sie wäre erst Anfang Junt 1929 abgclaufcn. Der zweite Strafsenat des Obcrlandesgerichts ha, das angesochtcne Urteil aufgehoben und aus kostenlose Freispre chung erkannt. Das Oberlandesgericht bringt zum Ausdruck, daß eS bei nochmaliger Prüfung der Motive und Entstehungsgeschichte des Gesetzes zu der Auffassung gelangt ist. es handele sich bei der erivähnlen Bestimmung nur um eine Anordnung für die Verwak. tungsbehördcn und nicht >n» eine Schonsrist für die Jmpspslichtigen, nicht mehr länger aufrecht erhalte» werden könne. : Lustsahrtschau Dresden 9. bis 17. Februar. Das Herz«, stück der vom Verein des Deutschen Lnftfohrt-Verlmndes ver^ anstalteten Lustfahrtschau, werden di« dort gezeig'.en Flug-s zeuge sein. Das Programm bringt eine unerwartet« lieber«' raschung, die „Bremen" kommt, — das interessante Junkers»; slugzeug, das den so oft vergeblich versuchten Ost West-Flug von Deutschland nach Amerika als erstes aus der Nordroute voll»! brachte. Die Nomen Köhl und Hiineseld werden sür inimer' damit verknüpft sein, auch dann, wenn es gleich nach der Drcsd» ner Schau wieder nach den Vereinigten Staaten geht, denen «» von den Fliegern zum Gesck)«»K gemacht worden ist. Aber wir werden »och andere berühmte Flugzeuge dort finden können. So ein Flugzeug des unvergessenen sächsischen Vorkämpfer» des Molorfluges, Grade, das ebenso wie das Flugzeug de» Helden Immelmann vom sächsischen Armee-Museum aus gestellt wird. Unter anderem werden zu schen sein ein GMG. II der Müller-Werke ln Griesheim, ein Flugzeug der Raab« Katzenstein-Werke »nd andere Typen. Zu all diesen kommen noch Gleit- und Segelflugzeuge, darunter ein Apparat des be rühmten Segelfli'gzeugdaners Espenlaub. Die Vielseitigkeit der Leistungen aller dieser Flugzeuge wird man erkennen können, wenn man sich die besonders ausgestellten Motor« mit Leistungen zivisckien lOllü und SO Psevtmkrästen betrachtet. : Der Chel der Heeresleitung In Dresden. Der Ehes de» Heeresleitung. General der Inkanterie Heye, ist am Donners tagabend In Dresden «ingetrossen und wird am Freitag di« Inscmterieschule tn Dresden besichtigen. : Unfall durch rine» Gasrohrbrnck Am Donners! ,g wurde im Grundstück Holbeinstraße 71 verdächtiger ElaLgeruch wahrge nommen.- Das der Leitung entwichene Gas nwr durch oie Erde und das Maucrwcrk in das Grundstück eingcdrungcn. Die dort woh»hasie. aus fünf Köpfen beliebende GörinerSsamilie Schellen, berger hatte bereits leichte Schwiudelansälle zu verzeichnen. Man brachte sic »ach dem Krankenhaus- Keines der Familienmitglieder ist ernstlich erkrankt. Mond, der den Planeten in knapp secks Tagen umkreist, und rmor rückläufig. also von Oben nack> M'sten. was in unserem §-!i»eiiliistein sonst nicht vorkoinmt. Da Neptun im Jahr« 1846 erst entdeckt worden ist. so hat man bisher oerade erst die Halst« st ncs Umlaufes nm di« Sonn« verfolgt Als am 23. September i«<a Walle in Berlin aus Grund der Dereckumiaen Leverriers den Neptun ausfand, stand er im Bilde des Waisermaims, aus dein er seither bi« in den Krebs gelaiwt ist. Sein« Entfernung no» der Sonne ist 39 mal so groß wie die der Erde von der Sonn« und beträgt 4599 Millionen Kilometer. Infolge dieses l-r.Abstandes betragt st ine Umlnufs-'-.'stbwnidiakeit nur ein F n't-l der Tesckwindi-ckeit der Erde. Seine scheinbare Hellig keit ist dir eines St«rn«s achter Größe. Rock viel lichtschwacb-r ist der neu« Komet, der erste dieses I'lnes. den Professor Scknvaßmann und Dr. Wachmann am 17. Januar auf der Hamburger Sternwart« in Bergedorf auf pbotographilchrm Weg« entdeckt haben. Er steht im Bilde des S'strs und wandert langsam nach Norden: da er nur di» Hellig keit eines Sternes elfter Größe hat. so erscheint es ansgesthlosien, baß er in anderen als den allerstärksten Instrumenten wahr- g«nomm«n werden kann. Thealer und Musil« Alberttheater. Gestern abend 10 30 Uhr begann das Mos - Kauer K ü n st l« r da I l r t t «in dreimaliges Gastspiel. In einen, einaktigen Ballett „Ha r I e k i »> ad e" und einem ans In Nummern bestehenden Divertissement zeigte sich im Rahmen aller Ballettkunst manches Anziehende und Reizvolle. Einige Tänze wurden besonders beifällig ausgenommen. Heitere Stimmung »reckten verschiedene Grotesktänze. Der Gcsamt- eindrnck war recht günstig und unterhaltsam. Es wird in der nächsten Nummer noch einiges zu sagen sein. —Ist— Leipzig. Der „Reichsverband deutscher Tonkünstlcr und Musillehrer", Ortsgruppe Leipzig, hielt in zwei Sälen des Zoo sein d:csiäkrigks „M u f i ka n t c n s e st" ab. Im Gegensatz zum vorn cn Jaurc hatte man sür eine stottere Abwicklung der Vorträge Sorge getragen. Trotz ausgeprägten Winterwclters — bei Straßen- bahnstrcik — durste der Abend als noch gut besucht bezeichnet werden Das eröffnende Konzert gab der Theatcrsängerin Elisabeth Ger». Pros. Kurt Schubert tain Milchner) und dem Dresdener Elast Prof. Georg Wille (Cello) mit Fritz Weitzmonn am Klavier Gelegenheit, ihre hochycsteigcrte Kunst zu zeigen. Im Großen Saale unterhielten Tänze der Dora-MeiizlevSchule »nd Chorvorträge der Univ.-S-ängcrschaft z» St. Pauli die bcisallsfrohen Zuhörer aufs beste, während im .Weißen Saal" musikalische Oncrpseisereien den Jazz angenehm unterbrachen. Die Leiter dcs Glanzen: Professor Achtölik und Tonkünstler Liebcrmann-Roßwiese hatten für köstliche Unterhaltung gesorgt. Martina Otto-Morgenstern ,nachte sich durch Vortrag lustig stimmender Parodien verdient, während Kläre Ferres durch Gesang und Tanz zum Gelinge» des Ganzen beiirug. Auch Reinhold Gerhardt ließ seine Stimme bören zur Lauie. Im Mittel punkt dcs Abends stand die köstliche komische Szene: Der konzen. trierte Wagner von Karl Diehmann und Josef Achtölik eingerichtet. Eisisabeth (Anny Bernhardt) und Lohengrin (Dr. P. Landry) spiel ten „erschütternd". Die Orchestcrpartte erweist sich als geschickt ent worfen. Vielleicht dürften einig« Striche dem Ganzen zugute kam- men. Die Herren Oscar Fischer, Alf. Effelsberg und Carl Schäscr, bcstbekannie Meistcrbläser des Gewandhausorchesters, ln Verbindung mit Kammersänger Käse, Joh. Wagner und H. Hosmann (Gewand- haus) vervollständigten die Dortragsfolge. Hoffentlich gewann di« 35V Mitglieder zählende Ortsgruppe neue Freunde ihrer verdienst vollen Ausgabe: künstlerische und wirtschaftliche Hebung des Musiker- . standes. —b— Dresdner Lichtspiele Lepitol. Wer zweifelt, daß „Das Liebes leben der schönen Helena" ein dankbares Thema ist? Einmal ist e- ollen Gymnasiasten bekannt, die einst mit den schwierigen Versen der Ilias geplagt worden sind, zweitens haben sich alle Besucher der Operette über den Trottel Menelaos in Osfenbachs köstlicher Parodie amüsiert, drittens hat Herr John ErSkine «in sehr amüsantes Buch geschrieben, das den Freunden der Romanlcktür« die gleichen Ge. nüsse vermittelt wie die erwähnte Operette. Nach diesem Roman ist das Manuskript angcfertigt, und man bewundert Maria Corda als schönst« Frau der Welt, Ricardo CorteS als feurigen Prinzen Paris und Lewis Store als Menelaos, der mehr dem Angelsport als dem Dienst der schönen Frauen ergeben ist. Dir Regie Alexander Corda- Hot da- ihrig« getan, um ein Prunkstück ersten Range- entstehen zu lasten. Bizarr uiff> großartig sind vor allein die Bauten, dir Horac, Jackson entworfen hat. — Man fragt sich mir: WesbM soviel Auf wand in» eine» im Grunde ziemlich dünncn Witz? lind weiter: Zur Zeit Osfenbachs war das Wissen UIN die Fabel des Trojanische,» Kriegs bei dem Publikum der komischen Oper allgemein. Diese- Publikum verstand die Parodie. Wird aber das deutsche Filmpubli. kum in seincn breite» Schichten überall dieses gleiche Wißen haben, ohne das ein wirklicher Genuß dieses parodistisch gemimten Film- Nicht möglich ist? Die FLrftenhof'Lichtspiele bringen ab Freitag, den 8. F.bruar, den großen, mit ungeheuren Mitteln hcrgestcllten Ilsa-Prunksilm „Geheimnisse des Orients", ein orientalisches Märchen mit glanzvoller Ausstattung, einem Mosscnausgebot von Kr'cgern, Tieren usw. zur Vorführung. In den Hauptrollen Nikolai Kolin, Ivan Petrovich, Marcclla Alboni, Agnes Pctersen, Dila Varl». Ein wohlgclungener Ilnterhaltungsfilm, der auch sür Jugendliche er laubt ist. Die Gloria-Palaft-Lichtspiele haben für diese Woche ein Pro gramm zusommengestellt, das sie als „Festwoche des Wiener Wal zers" bezeichnen. AIS Hauptfilm läuft: „G'sch tcht cn aus dem Wiener Wald", Ernstes und Heiteres rund um den Stephans» dom. Di« Hauptdarsteller sind Dero Veronia, Eric Barclay, Albert Paulig, Fritz Schulz. Für die Bühne wurde Otto Marlö ge wonnen, der u. a. das schöne Lied aus Mariza „Grüß mir mein Wien" zum Vortrag bringt. Jugendliche haben zu diesem Film Zutritt. Wochenprogramm. Nso-Palost: „WingS", der Flieger-Großfilm. - N.-T: ..Skandal ln Baden-Baden." — Prinzeß-Theater: „Dycker pottS Erben." — Capitol: „Das Liebcslebcn der schönen Helena." — Kammer-Lichtsplele: „Kinder der Straße", der neue Zille-Film. — Zentrum: „Flitterwochen." — M.-S-. Lichtspiele: „Hände hoch . . . hier Eddie Polo." — Fü - Li: Vom 8. bis 14. Februar „Geheimnisse des Orients". — Mittwoch, 13.» nachm. 3 Uhr „Der Rattenfänger von Hameln". — Gloria. Palast: Vom 8. bis 14. Februar „G'fchlchte» auS drm Wtrnr» Wald". — Mttwoch, 13., nachm. 3 Uhr „Rotkäppchen". V S seinr» „Da > I n st i von R stedelt Arbeil 1929 i mit de che» 0 konsnl der D rössnet Schau Urlcil« zigcr ' Privat künden Knnstg Febrrn auch hi z» er» sein, t> Es da Auslai für S< dere E Anssie sie» S lingc, 1929, Terras Musen Minist die K lionen Pfand 1900. bedinc k Im G de» 0 Diaspi liehen ganz r-slc«,« selbstb geiväh Gel-ll rein n Gest.il den. Il Hotel' 4-ttl., Kreise einer genier Poivo meiste i'mlär Respe! man Geber chär« terstin seinen bei dc' sich ch eifrig« G'ffie, w linse Gesell Proscs arllact aebttn! ein S Ans d bnrch Sonm „M, der ck ihm r> ,W ,.H' Sie nach < ten c! ,.H« Z>» len o cs genlck ,.M spürt. Frage Gespr „J> der «v ,W selben hart» als § Picca stehen ,.D nicht Dulcu Uri belmg blick. Es Weile vnrst ick, ke
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