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Sächsische Volkszeitung : 07.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192902078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290207
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-07
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.02.1929
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»nb »ieUeicht ein Peogeamm »nsstelten, da« »nter BeebckHepi- gung unserer schwierig«« Wirtschaftslage stufenweise und all mählich durcksuhrbar wäre. Hierbei sei eingeschaltet, das, di« L u fisch utzsrag» zum grasten Teil auch eine Bau» frag« ist. Di« Architektur wird rin Problem der Landes verteidigung werden. Nachdem di« Lustschutzfratze und die Mög lichkeiten und Begrenztheiten ihrer Lösung genügend aufgehellt Ina, mag da» Volk, vertreten durch seine Abgeordneten, ent- cheiden, ob es weiter gegen möglich« Luftangriffe schutzlos ileiben und di« damit verbundenen Gefahren aus sich nehmen will oder nicht. Es ist tiestraurig, dast die Kulturvölker immer noch mit llriaeg gegeneinander rechnen und somit agareisine und defensive Dorbereitungsmastnahmen treffen. Wiedersühre uns ein Krieg und wir hätten keine Vorsorge für den Luftschutz getroffen, ohne vorher unsere Nation unter ehrlicher Darlegung des Für und Wider vor diese Entscheidung gestellt zu haben, so würde sich dar Volk wahrscheinlich für verraten und verkauft halten. Aus diesem Grunde und weil die Durchführung eines Lustschutzpro grammes lange Fristen beanspruchen wird, sollte zum mindesten mit der Prüfung des schwierigen Fragenkomplexes sehr bald begonnen werden. >ViUzc ötexon. l>r«L«I«n unel Umgebung Die deuksch-vsrerretchiiche Strafrechts - Konferenz Dresden, 6. Februar. Die Deutsch-Oefterreichische Parlamentarische Strafrechts, kouscrenz tritt am Sonnabend. 9. dieses Monats, in Dresden zusammen. Di« Sitzungen, deren Leitung in den Händen des Vor sitzenden des Ctrafrcchisausschusscs des Deutschen Reichstages Ge- hcimrat Professor DDr. Kahl liegt, werden um 10 30 Uhr im grosten Sitzungssaal«: des Gemeinschaftlichen Ministerialgebäudes beginnen und vorausfichllich bis Montag dauern. An den Verhand lungen nehmen 1l Mitglieder des Deutschen Reichstages und sechs Abgeordnete des Oesterrcichischen Nationalrotes unter Führung des Präsidenten des Nattonalrates Dr. Leopold Waber teil. Außerdkni werde» den Verhandlungen Vertreter der Reichsregirning, der Oesterreichifchen Bundesregierung und der größeren deutschen Län der beiwohnen. Neuordnung des ehelichen GüterrechtS? Dresden, 6. Februar. Feldzug gegen Bakterien Die sächsische LandessteUe für Sffenlttche Gesundheitspflege — Eine besondere Ableitung für Waller-Untersuchungen In Nr. IS der Sächsischen Volkszeilung findet sich unter dem Titel „Feldzug gegen Bakterien, vorbildliche Arbeit in Preußen" ein längerer Artikel über die Preußische Landesanstolt für Wasser-, Boden, und Lufthygiene, früher Preußische Versuchs- und Prüfungs anstalt für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Der Ver fasser dieses ArtikctS betont, es bestehe dieses Institut als einziges derartiges der ganzen Welt. Dem gegenüber macht uns eine Stimme aus unserem Leserkreis daraus aufmerksam, dast im Freistaat Sach sen die jetzige Staatliche Landes stelle für öffentliche I Gesundheitspflege gleichen Zwecken dient wie das Preu- bische Institut. In bezug aus dir Zeit ihres Bestehens dürfte die Sächsische Anstalt einen nicht unbedeutenden Borsprung haben. Sie wurde im Kriegsjahr 1870, also vor nunmehr 59 Fahren als „Chemische Zentralstelle für ösfentlichc Gesundheitspflege" vom Ministerium der Innern ins Leben gerufen zur Lösung gesundheitspolizcilicher Fragen und vorkommendensalls zur Beantwortung gerichtlich-chemi scher Fragen. Es war das erste Mol. daß ein deutscher Staat in großzügiger Weife der öffentlichen Gesundheitspflege «ine zentrale praktische Arbeitsstätte bereitete und sich damit an die Spitze der systematischen Entwicklung und des Fortschritts auf dem Gebiete dieser unter Peitenkofer gegründeten und immer weiter aufblühenden Wissenschaft stellte. Dem Institut, dessen erster Direktor ein Chemiker, der folgende ein Mediziner >var, wird heute von einem Chemiker und einen, Mediziner in Zweiführung geleitet. Beide Direktoren sind gleichzeilig Dozenten der Technischen Hochschule, ein Umstand, der für die Landesstelle von größtem Vorteil ist. da hierdurch die Mitbenutzung von Hochschuleinrichtungen und die Zuziehung von Vertretern anderer Wissenschaften bei der Abgabe von Gutachten wesentlich erleichtert wird. Einen breiten Raum nahm in dem Tätigkeitsbereich der Zen- iralsttlle seit ihrer Gründung die Untersuchung von Brunnenwasser, von Fluß- und Abwässern ein. lieber Zusammensetzung von Boden- lust in Dresden, der Bvdenluft von Friedhöfen, über Ventilation uns Heizung von Wohn, und Schulgebäuden u. a. m. erschienen be reits unter der ersten Direktion wertvolle Veröffentlichungen. Stadt- und Landgemeinden wendeten sich in Angelegenheit» der Wasserversorgung an di« LandeSstell«, insbesondere veranlaßt« die Stadt Dresden alljährlich eine Reihe von Einzeliinter- suchungcn. Erheblichen Anteil an der Entwicklung des in Sachsen empor» blühenden Talsperrenwesens nahm das Institut durch dl« Vorarbeiten für die jetzt bereits seit langem in Betrieb befindlichen Talsperren der Weißer,tz. Im Austrage des Ministeriums des J>r» nern waren für Talsperren im Vogtland und andere Vorarbeiten in hygienischer Richtung zu leisten. Sehr umfangreich hoben sich die Ermittlungen über die Ber lin reinig ungder Elbe gestaltet. Von anderen Fällen von Flußverunrcinigung, welche Begutachtung durch die Landesslclle erforderten, mögen noch jene der Elster und Luppe bei Leipzig, der Elfter bei Plauen, des MerchenS bei Meerane, der Freiberger und Zmickauer Mulde genannt werden, ohne damit ans Vollständigkeit A>lspruch zu machen. Die Aufträge auf Untersuchung von Wasser und Abivasjer, von Lebensmitteln und GebrauchSgegenständcn. von lechuischcu, physio logischen und gerichtlich-chemische» Objekten nahmen au Zahl und Vielseitigkeit im Laufe der Jahre in dem Maße zu, daß die Teilung der chemischen Arbeiten unter Errichtung einer besonde. ren Wasferabteilung geplant und nun seit Jahren verwirk, licht ist. Bei ihren Arbeiten wird diese Wasserabteilung durch die Bakteriologen und Aerzte der niedizinisch.bakleriologischen Abtei lung unterstützt. Ihr ist nunmehr die Uebcrwachung der Elb« kn Sachsen übertragen, auch hat sie den Auftrag erhalten, die fliehen den und stehenden Gewässer des Landes aus ihren RcinheitSzustani fortlaufend zu prüfen. Außer de» Untersuchungen von Wasser wer den in der gleichen Abteilung auch Lustuntersuchungen avSgesübri; die Ergebnisse sind veröffentlicht und in graphischen Darstellungen auf der Hygiene-Ausstellung 1911 und später gezeigt worden. Die Landesstelle umfaßt, wie schon erwähnt, noch eine Che» mische Abteilung für Lebensmittel, technische, physiologisch« und gerichtlich-chemische Objekte und eine Bakteriologische Abteilung, welche von Aerzten und Privaten beschickt wird und jährlich etwa 70 000 Untersuchungen zur Unterstützung der ärztlichen Diognose ausführt. Das sächsische Institut hat sich so zu einer bedeutenden Anstalt entwickelt, die ihre Kräfte in den Dienst der Volkswohlsahrt und tn bezug auf ihre Wasser-, Luft- und Bodenuntcrsuchungen dem Lande Sachsen in demselben, wenn nicht in größerem Maße dient wie d>» Landcsanftalt für Wasser-, Boden- und Lukthygicne dem preußischen Staate. Das sächsische Justizministerium prüft eine Neuordnung des ehelichen GüterrechtS- Ti« sächsisckien Handelskammern äußerten dazu, daß eine Acnderung des ehelichen GüterrechtS nichl unbedingt geboten sei und daß der vom BGB. vorgesehene gesetzliche Güterstand der Verwaltung und Nutznießung des Ehemanns am FrauenquI, wenn überhaupt, dann nur durch den der vollständigen htülcrircnnung ersetzt werden niöchl«, da andere Güterstände den Bedürfnissen der Beteiligten und des wirtschaftlichen Verkehrs in folge ihrer Weitläufigkeit nicht entsprächen und daher schon imme» gemieden worden seien. Um die Svnniagsrückfahrkarten Dresden, 6. Februar. Die H a n d ek s ko m m e r zu Dresden gab zu einem Anträge, die Conntagsrückfahrkarlen schon zur Rückfahrt am Sonn abend zuzulassen, au den Deutschen Industrie- und HandetStag «folgendes Gutachten ab: Der Sinn der Sonntagskarte ist der, daß die Großstädter leicht u»«d billig zur Erholung aus das Land und in schöne Gegenden mittels Fahrpreisermäßigung gelangen sollen. Diesen Gedanken muß man aus gesundheitlichen Gründen anerkennen. Wenn dann die Somttaqskarte später auf Fahrten ^on kleineren Orten nach der Großstadt erweitert morden ist, damit !dic Ktciusladibevklkcrung Gclcgcnbcit hat, die ideelle» und kulturel len Einrichtungen der Großstadt zu genießen, so kann man darüber schon getciilcr Meinung sein, ob dazu ein« Fahrpreisermäßigung Nötig ist, zumal da leider der Zweck vielfach) nicht erfüllt wird, son dern die auswärtige Bevölkerung tu der Großstadt zum großen Teil nur Vergnügungen nachgchk. Wenn nun die Sanntagsrückfahr. karten noch in dem angestreblcn Sinne, daß die Rückfahrt schon am Sonnabend zugclasscn wird, erweitert wird, so geht deren ur. fprünglichcr Gedanke immer mehr verloren, und die Maßnahme kann auch sonst aus verschiedenen Gründen nicht gut- gehcißcn werden. Es steht einmal fest, daß dadurch der .Klein handel in den kleineren Städten und Ortschaften wieder eine neue Schädigung erfahren müßte. Namentlich in solchen Städten, die nahe an der Großstadt liege». In unserem Bezirke sind dies z. B. Mei ßen, Pirna, Heidenau, Grimma, Wurzen und Mügeln b. Leipzig, Sayda usw. Mehr oder weniger ist der Kleinhandel in den Klein städten uud Dorfgemeinden schon durch die Straßenbahn- oder Nutobusverbindung nach den größere» Städten geschädigt, und cs sollte alles getan werde», uni den kaufmännischen Mittelstand so lange als möglich zu erhalte». Ferner würde sich die Bahn zweifel los selbst mit dieser Maßnahme schädigen, da durch die verbilligte Fahrt niemals soviel Zuwanderung zur Bahn uud Einnahmen ent stehen würden, daß der Ausfall gedeckt werden könnte. Dabei klagt die Bahn dauernd über zu geringe Einnahmen und plant neue Tarif erhöhungen und gerade an Sonnabenden und Sonntagen sind die Züge ohnehin gut beseht, so daß für die Bahn kein« Veranlassung zu weiteren Ermäßigungen au diesen Tagen vorliegt. Auch das Ausland kann nicht als Beispiel zur Rechtfertigung der bean tragten Maßnahme herangczogen werden, da Deutschland eben zu arm ist, um sich alle diese Einrichtungen leisten zu könne», hier auch der Sonnabend noch keineswegs als freier Wochen cndlag so ausgeprägt ist, wie z. V. in England. Wir müssen uns daher nach alledem gegen de» Antrag «ussprechcn. Wenn er überlpuipt irgendwie in Erwägung gezogen werden sollte, so dürste die Rückfahrt am Sonnabend nur für die jenigen SountagSkaricn gelten, die in den Großstädten ausgcgcbeu werden. Dann würde der Sinn der SonntagSkarle, daß sie eine Erholung der Großstädter ermöglichen soll, gewahrt bleiben und ein« Schädigung des Kleinbandels in den Kleinstädten venuirden werden. : 50 Jahre im Sattel sitzt Sarrasimis Schulreifer Burkhardt. Footit, ein Mann, der ungchcure Triumphe erlebt hat. lieber neunzig Schnlpfcrdc hat er „ferüggemacht", eine Arbeit, die eiserne Natur verlangt, und die nur wenige in ihrem gan^n llmsang cin- zuschätzcn wissen. Aber cs wird verständlich, wenn Burkhardi-Footit in jeder Vorstellung von stärkstem Bcikall unrbranst ist, da er denk bar höchste Klasse bietet in einer Kunst, die Mensch und Tier aufs engste verbindet und die fast onsgestorben ist. Allein diese Darbie tungen sind einen Besuch im Zirkus wert. 1l»d die sind „ur ein kleiner Ausschnitt aus mehr als umfangreichem Programm. (Das Gastspiel Sarrosonls dauert nur noch kurze Zeit!) : Der El>sabeth-Tee, der gestern im Hotel Bristol stattfand, nahm seinen gewohnten Verlauf. Bereitwilligst hotten sich di» Damen des Elisabethvereins in den Dienst dieser Wohltätig- keitsoeranstaliung gestellt und walteten an den verschiedenen Büjetts, an der Tombola, beim Loseverkaus und auch beim Tanz ihres verantwortungsvollen Amtes. Der Besuch war vom Nachmittag an cm erfreulich reger. Bon fünf Uhr ab kam die Kunst zu ihrem Rechte, Grete Niklsch, Tr. Arthur Lhitz und Bruno Deearli hatten sich in ihren Dienst gestellt. Frau Grete Nikisch sang drei Lieder von Brahms, von Kapellmeister Dr. Aribur Chitz am Flügel begleitet. Bruno Deearli ver mittelte wertvolle Gaben aus dem Reiäw der Dichtkunst, u. a. von Keller. C. F. Meyer, Kleist und Fontane. Den Künstlern wurde reicher Beifall zuteil. Am Abend wurde die Kunst durch den freieren Stil einer amerikanischen Versteigerung abgelöst, währeng man im Nebcnsaale froh zum Tanz aufspielte. Das Fest wird die Hoffnungen des Vereins auf Stärkung der Wohl- iäligke'ttskasse sickrerlich erfüllt hoben. : Tarifkündigung in der Metallindustrie. Entsprechend dem Vorgehen der Vereinigung der Verbände sächsischer Metall, industrieller in Chemnitz Hot auch der Arbeitgeberschutzverband der Nietallindustriellen im Freistaat Sachsen. Sitz Dresden, der namentlich die mittlere und leichtere Metallindustrie besonders in der Kreishauptmannschost Dresden umfaßt, den Lohntaris mit Wirkung zum 31. März d. I. gekündigt. Von der Maß nahme werden etwa 25 000 Arbeiter betroffen, u. a. in Glas hütte, Freiberg, Neustadt, Großenhain und anderen Teilen Sachsens. : Hygiene-Akademie Dresden. Am Montag, den 18. Fe bruar 1928, nachmittags 4.30 Uhr beginnt ein öffentlicher Lehr gang über „Erste Hilfe im Haushalt bei Unfällen und Erkran kungen bis zum Eintreffen des Arztes", mit praktisckzen Ucbun- gcn. Vortragende: Frau Funke-Peisker, Dr. mcd. Honecker, Prof. Dr. med. Weisbach. Dieser Lehrgang ist nur für weibliche Teilnehmer bestimmt. Dauer des Lehrgangs: acht Doppelstunden. Teilnehmergebühr: 10 RM. Anmeldungen werden an da» Sekretariat der Hygiene-Akademie, Drcsden-A. 1., Zirkus- straße 38. erbeten.' Thraker und Musik Reue Musik Paul Aron: 3. Konzert im Künstler- Hanse. Endlich einmal ein gewinnbringender Abend mit »euer Musik! Nur die 3 Rhapsodien für Violine und Klavier von Philipp Zar »ach sWerk L0> muß nian davon ausschlie- ßen. I» ihnen geht es reichlich brutal, wüst, unmotiviert und zügellos zu. Und in dem tumultuarischen Chaos des unter malenden Klaviers versinkt die solistische Geigenvarlie nur all zuost. Unser ausgezeichneter Violinist Francis Koene hätte auch dann das Werk nicht retten können, wenn sich Paul Aron mehr Zurückhaltung auserlegt hätte. Dann aber hörte man drei Weikc von ivachsender Steigerung. Der erste Satz der So nate lür Cello und Klavier von Arthur Honegger fesselte durch eine kraftvoll ringende Linie. Zwar rigoros und eigen sinnig im harmonischen Charakter, aber reizvoll genug, um zum gespannten Aushorchen zu zwingen. In weicher Mystik schließt sich da>an ei» poesievoller Mittelsatz, der in schillerndem Akkord wechsel .Kirchenstimmung schasst. Schade, daß der dritte Satz die Eindrücke nicht festigen kann; denn seine peitschende, un ruhige, mit übenonler Dynamik beladene Architektonik zer faserte und zerfetzt die Thematik. Den Cellopart betreut« mit bestechenden Qualitäten Bernhard Günther. Dem Duo von Zolta» Koda ly tWerk 7) siir Violine und Cello erspielten Francis Koene und Bernhard Günther einen starken, sehr ver dienten Erfolg. Aus den drei Sätzen spricht Individualität eigenster Note. Ein starker Impuls und eine farbige Melodik erhöhen die Physiognomie dieses Duos. Wenn sich der Ton setzer aber auf eine knappere Form sestgelegt Hütte — denn dos Werk iüukt zu sehr in die Breite — so würde der Eindruck sich noch günstiger gestatten. Den zweiten Teil füllte Leos Ia- noceks tf 1928) ..Tagebuch eines Verschollenen" aus 22 ins Deutsche von Max Brod übersetzte Gedichte eines ostmühr:scheu Bauerndurschen, der in die Netze einer wandernden Zigeunerin gefallen und verschollen ist. bilden die poetische Grundlage. Der großangelcgte Zyklus zeigt einen regen Wechsel von .zarten lyrischen Stimmungen und stark dramatisch beweg ten Episoden. Eigenartige Harmonik, glänzende Klavier begleitung, ein apartes Melos, starke Kenntnis der ungarischen Dolksmelodik. eine erregte Rhythmik und bewegte Thematik geben diesem Werke eine scharf umrissene Struktur. So blieb diese ilroiifführung, siir deren reizvolle Interpretation sich Paul Aron, Walter Hessel (Tenor), Heidl Panlcke (Alt), Erna Grabner tSopran). H. Müller-Schäfer (Mezzosopran) »nd Dorle Winkler (Alt) einsctzten, doch der wertvollste Gewinn des Abends. —Ist— Kolpingsaal. Der Händelverein tritt an seine Aus gabe» mit großem Ernste und emsigem Fleiß« heran. HKrul Engl er hat den Mitgliedern des Orchesters stilkundigen Aus druck. satten Klang und edle Musikbegeisterung abgewonnen, so daß die Portragswerke von Bach, Händel, Dall' Abaco und Lastrucci (die letzteren Zeitgenossen Bachs in Italien) zu sehr vorteilhafter Wiedergabe gelangen konnten. Auch die Ton reinheit zeigte große Sauberkeit. Als Solist hatte sich Kurt Li er sch, das interessante Violinkonzert in G-Dur von Castrucci gewählt, und er spielte dasselbe mit Geschmack und Delikatesse. In W. Naumann fand die zweite Solovioline i» Bachs Doppelkonzert einen tresflickien Interpreten. Ter Händelverein darf mit dem Verlause des Abends sehr zufrieden sein. —n. : Ortsausschuß Dresden der Deutschen Iugendverbönde. Die Bottvorsteitting siir den Verein Dresdner Volksbühne ist heute Donnerstag. 19.30 Uhr im Schauspielhaus: „Nathan der Weise". Karten sind — soweit noch vorhanden — bei der Ver trauensperson des Ortsausschusses gegen Vorzeigung des Licht- bildouswelscs zu haben. August Halm tot. Ans Kassel wird geincldet: August Halm, der geistvolle Komponist und Musikschriststeller, starb am 1. Februar an den Folgen einer inneren Krankheit. Er ward 1869 in Groß- Altdorf (Württemberg) geboren. Als Schriftsteller ist Halm beson ders durch ein geniales Vnicknerbuch („Die Symphonie Anton Bruckners", Georg Müller-Verlag München) und durch neue Musik anschauungsbegründungen und sonstige Schriften bekannt geworden, vor allem auch durch seine Unterrichtswerke, die „Violinubung" und die „Klavicrübiing", deren zweite Arrstage er noch in den letzten Tagen vor seinem Tode fcrtiggefiellt hat (Bärenreiter-Verlag zu Kassel). Als Komponist stellt er in seinen Symphonien, in Konzer ten, in zahlreicher Kammer-, Haus- und Bühnenmusik (Bärenreiter- Verlag) eine neue Gesinnung dar: die dem Schassen Anton Bruck ners verwandle Rückkehr zur großen melodischen Linie, zum Rhytbmu» im sirukiiven Sinne. „Wallfahrten durchs deutsche Land" So betitelt sich ein vo» Bischof Dr. Christian Schreiber her- ansgcgebciics Sammelwerk (Sankt-Augustinus-Verlag, Berlin; Preis 25 Mark), das hinführe» will zu Deutschlands heiligen Stätten, zu den Wallfabrlsorten aller deutschen Diözesen. Bischof Dr. Schreiber hat dem Buche ein Geleitwort geschrieben, worin er den liefen Sinn des WallfahrcnS für unsere Zeit nachweisl. Wohl alle deutschen Diözesen sind durch namhafte Mitarbeiter an der H «usgabe dieses gehaltvollen Buches vertreten, das Bistum Meißen durch einen Beitrag von P. Romuald Domaschka über unseren ein zige» Wallfahrtsort Noseitthal. Der Verlag hat das Buch hervorragend auSgeslottct und mit künstlerifchen Radierungen der Käthedralkirchcn der einzelnen Bis» lümcr geschmückt. Leipziger Sender Donnerstag, 7. Februar: 12.00 Uhr: Schallplattenkonzert. 15.00 Uhr: Frostmeldungen. 16.30 Uhr: Konzert. 17.45 Uhr: Funkwerbenachrichten. 18.05 Uhr: Steuerrundsunk. 18.20 Uhr: Wettervoraussage und Zeitangabe. 18.30—18 55 Uhr: G. van Eyseren, C. M. Alsieri: Spanisch jür Fortgeschritten«. (Deutsche Welle, Berlin.) 19.00 Uhr: Dr. Alfred Braunchal. Berlin: „Die volkswirtschast» liehe Bedeutung der Kartelle und Trusts" I. 19.30 Uhr: Dr. M. R. Behm, Leipzig: „Treibende und hem mende Kräfte zur Kartell- und Kon'erndildung". I.: „Die volkswirtschaftlichen Unterlagen der Kartell- und Konzern- bildung. 20.00 Uhr: Der Dichter in Schuberts Liedern. IX. Verschieden« Textdichter. 2100 Uhr: Der Verfall der Lüge. Ein Dialog von Oskar Wilde. 22.00 Uhr: Funkpranger. 22.05 Uhr: Arbeitsnachweis, Echneebericht, Wettervoraussage, Pressebericht und Sportfunk. 22.30 Uhr: Funkstille.
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