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Sächsische Volkszeitung : 07.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192902078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290207
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-07
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.02.1929
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»ösische ELargeselkschaf» handeN, «ntt Jrresuhrunge« z« arbeiten! Bardouz hat im Dezember vorigen Jahres in einer großangeleqten Rede di« These vertreten, daß der saar ländische Markt für die französisch« Wirtschaft ebensoviel, wenn nicht mehr Wert hat, als di« saarländische Kohle. Der geschickte Historiker und Politiker hat damit ein ein faches Rechenezrmpel zum Ausgangspunkt einer neuen Laarparole gemacht und begeisterten Anhang gesunden. Für ihn ist es das Idealbild, eine Art Doppelnatur zu schassen. Während der Laarmarkt der französischen Wirt schaft zollfrei zur Verfügung stehen soll, darf Deutschland seine Gruben und die Bevölkerung zurückerhalten. Nach französischen Berechnungen beträgt nämlich der jährliche Umsatz der französischen Wirtschaft aus dem saarländischen Markt etwa 2 Milliarden Franken, also ebensoviel wie de, Umsatz Frankreich» in Spanien oder Italien. Dieser jährliche Umsatz, der eventuell noch bedeutend gesteigert werden könnte, ist für die Kreise um Vardoux mehr, als der Kapitalwert der Saargruben, die auf 1 Milliarde Mark ----- 6 Milliarden Franken geschätzt werden. Gesetzt den Fall, daß Deutschland die Gruben zum Preise von sechs Milliarden Franken zurückkausen mutz, so würde Frank reich einschließlich des angenommenen jährlichen Eruben- gewinnfaktors von 12t) Millionen Franken den Kapital wert der Gruben selbst schon in drei Jahren durch den augenblicklich geltenden Umsatzfaktor von 2 Milliarden Franken wett gemacht haben, während der Nützlichkeits koeffizient von 120 Millionen Franken einschließlich des von Deutschland aufzubringenden Zinsendienstes für das Rückkaufskapital von etwa 60 Millionen Franken bei einem Zinsfuß von 6 Prozent etwas mehr als fünfmal hinter der jährlichen Umsatzzifser an der Saar zurückbliebe. Diese Lösung wäre für Frankreich ohne Zweifel eine ganz be deutende wirtschaftliche Stärkung, auf die es seit Ver sailles hinarbeilet und deren Annahme für Deutschland eine politische, wirtschaftliche und psychologische Unmög lichkeit bedeutet. Die politisch-psychologische Seite bedarf keiner Erörterung, da es sich um Deutsche reinsten Wassers im Eaargebiet handelt. Wirtschaftlich gesehen, würde diese Rückgabe der Gruben an Deutschland und die Bei behaltung der Zolluniön mit Frankreich jährlich für das Deutsche Reich gerade soviel Gewinn abwerfen, daß der Zinsendienst und der Erubenernenerungssonds „verdient" werden könnten. Für Deutschland ist somit auch diese Lösung eine unmögliche Forderung französischer Kreise. So sehr sich in Frankreich alle Kreise um eine für Frankreich sehr günstige Lösung der Saarsrage bemühen, ebenso sehr must diesen.Zirkeln einmal mit aller Offenheit erklärt werden, daß es für das Saargebiet und Deutschland keine Lösung gibt, die nicht die restlose Wiederver einigung des Gebietes mit Deutschland bringt. Nach Sem spanischen Putschversuch Paris, 6. Februar. Wie Havas aus Ciudad Real meldet, haben die dortigen Zeitungen eine Eingabe des Bischoss und Eingaben verschiedener Vereinigungen an die Militärbehörden des Inhalts veröjsenllichi, die Negierung möge ein anderes Regiment nach Cindad Real in Garnison legen. Auch der Stadlrat habe eine» entsprechenden An trag angenommen. Madrid, 6. Februar. General Gil Juste ist zum Befehlshaber der Garnison Valencia ernannt worden- Der Kreuzer „Principe Aslurias" ist im Hasen von Valencia vor Anker gegangen. General Sanjurjo ist gestern abend aus Valencia kom mend wieder in Madrid eingetrossen. Er begab sich unmittelbar darauf ins Kriegsministerium, wo er mit Primo de Rivera «ine zweistündige Besprechung hatte. * Die Vermutung, daß es sich bei dem spanischen Putsch nur um eine der üblichen Militärrevolten handle, wie sie in Spanien und besonders Portugal an der Tagesordnung sind, ist durch die neuesten Ereignisse hinfällig geworden. Nicht ein paar ehrgeizige Offiziere waren die Seele des Aufstandes, sondern politische Führer der alten Cortes-Par- teien, und der Herd der Bewegung lag teils in den Emi grantenkolonien im Auslande, vor allem in Frankreich, teils in den alten demokratischen Zentren Valencia und Barcelona. Valencia ist von jeher der Sitz der freiheitlichen und republikanischen Politiker Spaniens gewesen. Es ist die Heimat des Arbeiterführers Easton Lerronx und des Dichters Blasco I b a n e z, der mit seinem Sohn gestern verhaftet wurde. Valencia hat die meisten anti- monarchiüischen Abgeordneten in die vor fünf Jahren auf gelösten Eones entsandt. Auch die Aktion des Führers der Konservativen und früheren Ministerpräsidenten Sanchez Guerra richtete sich nicht allein gegen den Dektator, sondern zugleich gegen das Könighaus, zumindest gegen den jetzigen Herrscher, welchem er seinen Friedensschluß mit der Diktatur als angeblichen Bruch der beschworenen Verfassung niemals« verziehen hat. Das Militär, welches die sicherste Stütze Primo des Riveras bildet nnd ihn vor sechs Jahren den Weg zur Herrschaft gebahnt hat, war von den Aufständi schen Demokraten und Republikanern teilweise gewonnen worden, und Guerra ging nach Valencia, Lerroux nach Bar celona. um die Führung des Ausstandes zu übernehmen. Der Plan war offensichtlich von langer Hand vorbereitet und ist an einem bloßen Fehler der Regie gescheitert. Das verspätete Eintreffen Euerras in Valencia hat offensichtlich die Pläne der Aufständischen verwirrt. Ciudad Real putschte allein und wurde von Regierungstruppen mühelos zum Gehorsam zurückgesührt. Guerra wurde ver haftet, den Unruhen in Valencia und Barcelona wurde rechtzeitig vorgebeugt. Aber die Mittel, mit deren Hilfe Primo vorginq, unterscheiden sich an Schürfe wesentlich von den früheren Methoden und zeigen, wie bedrohlich dieses- mal die Lage sein muß. Scharfe Prefsezensur und Ver- Qnppsgsfoftr bsugt vor WM O kMkWen-M Erregte Beratung Berlin. 6. Februar. Der Reichstag hat gestern die Anträge der Kommu nisten, des Zentrums, der Wtrtschaflsparlei. der Deutsch- nationalen und der Sozialdemokraten zur Erwerbslosen, und Krisensürsorge beraten. Die Begründung -er kom munistischen Anträge gab der Abgeordnete Ja da sch. der gegen die Finanzpolitik der Regierung zu Felde zog. Ihm er widert« der Reichsardeitsminister Miss eil, die Notlage der Arbeitslosen sei zu ernst, um mit Parteisragen verquickt zu werden. Di« Regierung betrachte die Ausgaben der Erwerds- losenfürsorg« als produktive Ausgaben im besten Sinne. Die von den Kommunisten angegebene Zahl von 3 2 Millionen Erwerbslosen sei falsch. Tatsächlich seien 2 Millionen unter- stützie Erwerbslos« vorhanden. Der starke Frost in diesem Win ter habe die Erwetbslosenzahl in den Aukenbetrieben sehr ge steigert. Vorläufig sei kein Grund vorhanden, die heutige Gestalt der Arbeitslosenversicherung zu verändern. Was die Krisensürsorge anbetrifft, sei die Regierung der Meinung, daß der Kreis der unter die Krisensürsorge fallenden Arbeiter inesentlich eriveitert werden muß. — Die sozialdemokratischen Anträge begründete der Abgeordnete Brey. Seine Rede war eine ein'ig« heftig« Auseinandersetzung mit den Kommunisten. Hstfe müsse zunächst sür die älteren erwerbslosen Arbeiter und Angestellte geschaffen werden, deren Lag« besonders traurig sei. Abgeordneter Riesen er (Zentrum) wies darauf hin, daß in der kommunistischen Interpellation jeder Hinweis lehle, wie denn eigentlich den Arbeitslosen geholten werden könne. Durchführbare Mittel se'en auch In den kommunistischen An trägen nicht genannt. Die herc-bsetzcnd"n Bemerkungen über die deutsche Scnialnalitik sel nicht am Platze. Die Einführung der Arbeitskosenverst'k'erung sei ein Ruhmeeblatt in der Ge schichte der deutschen Sosialnokitik. Von den Gemeinden werde das mögk'chste getan, um den notleidenden Erwerbslosen zu helfen. Ein Zentrumsanlrag. den der Redner begründete, fordert Absiefsiing der Mänael. tue der Arb'-itslosenvs'sicderung noch andaften. — Abg. Troßmann <Banr. Vcükspartei) forderte Maßnadmm zur vermebrten Anbeitsbeschaftunq und zur B-üebuna -es Ba»markt»y. Besonders notivendig sei die Hilfe kür di- olleren Angest-llt-n. Mg. Schneider. Bersin sDem.). bezeichnet« als beste H'lfe die Arbeitsbeschaffung. Ohne Sondermaknakmen werde man -uin-st d"n auso-'s'-u-'rten Angestellten nicht helfen können. — Der Vaiionalfo'ialist Stöhr forderte, der sosialdem-ckra- tische Antrag, die Krisensürsorge o»k alle Berufe auszudehnen, die Bezugsdauer allgemein aus 52 Wochen zu verlängern und für die über 40 Jahre alten garnicht zu begrenzen, sollt« ohne Ausschußberatung angenommen werden. Die National sozio» liste» beantragten namentliche Abstimmung Uber diesen Antrag. Demgegenüber verlangten die Sozialdemokraten Ueberweisung auch ihres Antrages an den Ausschuß. Es wurden denn auch schließlich sämtlich« Anträge dem sozialpolitischen Ausschuß überwiesen.. Sächsische Maßnahmen Dresden, 6. Februar. Die Unterstellung unter dir Krisenunter st Übung wirb in Sachsen verlangt sür Teile der Muflkinstrumenlcn-Indu- strte, für die Arbeiter aus der Textilindustrie in der Lausitz, ferner in den Bezirken Glauchau. Grimma, Reichcnbach, Aue. Plauen, Qelsnitz und Eibcnstock. Ferner sür die in der Textilindustrie de» schäfligtcn Karlonnagenarbeiter und Buchbinder im Bezirk Plauen und sür die Melallgrophcure und Ziseleure in ganz Cachscrr. » Landwirtschaftliche Fachabteilungen solle» für die Arbeitsämter Bautzen, Kamenz, Riesa, Meißen, Dippoldl«. walde, Miltivcida, Döbeln, Oschah. Leipzig, Borna errichtet wer den. Ferner ist eine nemeinsame landwirttchastiiche FachableilunA sür die Bezirke mit Löbau-Nengersdors. Drcsden-Freitas. Plrna- Sebnih. Frriberg-OIbernkau. FISHa-Chcmnitz-Burgstädt, Grimma- Neichenbach, Tbashclm-Annabrrg-Aue, Glauchau-Zwickau Crim. mitscha», Psauen-Aucrbach-OelSnih geplant. Die neue» Armier dienen der Vermittlung landwirtschaftlicher Arbeiter auf breiterer Grundlage. Verschärfung im rheinischen Texlilkampf Bannen, 6. Februar. Die Arbeltgeberschoft In den Textilindustrien teilt durch An. schlag in den Betrieben mit. daß sie durch di« schlechte Lage der Betriebe gezwungen sei, eine Milderung der bisherigen Arbeits bedingungen vorzunehmcn. Die Arbeitsverträge werden mit Wirkung vom 18. d. M. gekündigt, es wird vorgeschlagen, neue Verträge mit folgender Aenderung der Löhne abzuschsicßen: Die Löhne der männlichen »nb weiblichen Arbeiter werden um 8 5 Prozent gekürzt, jedoch mit der Maßgabe, daß sür männliche Arbeiter ein MIndcstlohn von 63 Pf. für die Stunde und sür weib liche Arbeiter von 48 Ps. sür d'e Stunde garantiert wird. Dex Fünszehncrausschuß der Gcwcrkchafte» ist zusammcngetrelcn, um zu dieser neuen Verschärfung im Lohnstreit Stellung zu nehme». sammlungsverbote, Androhung rücksichtsloser Bestrafung und gefällte Todesurteile gege-.i die Artillerieossiziere von Eiudad sind die Maßnahmen, zu denen sich eine grundsätzlich positiv und freiheitlich eingestellte Diktatur gezwungen sieht. Sie kämpft nicht gegen das Volk als solches, daß in den sünf Regierungsjahren Primos Nutznießer des inneren Friedens war, aber immerhin gegen weite Kreise der In telligenz und der Gewerkschaften, welch- über die Unter drückung des Streits von Barcelona verstimmt sind, und endlich gegen gewisse vielumstrittene Maßnahmen der Ne gierung. Ohne Frage sind alle diese Vorgänge eine sehr ernste Warnung für das Diktatur-Regime in Spa nien. Schon nach dem Ausflammen des ersten Putsches haben die Industrie- und Handelskreise eine Entschließung gefaßt, in der sie die Rückkehr zu normalen poli tischen Verhältnissen fordern, die nicht unbedingt dem früheren parlamentarischen Cortes-Negime zu ent sprechen brauchen. Primo de Nivera hat sein Land mit unübersteigbaren Zollschutzmauern umgeben, um eine ein heimische Industrie hervorzuzaubern, die ohne diesen Zoll schutz nicht bestehen kann. Die Teuerung im Lande wächst, und wenn die Währung auch ungefähr dem Gold kurse gleichkommt, so hat sie doch noch nicht stabilisiert werden können. Gleichzeitig verwendet die Negierung große Summen für Armee und Marine, namentlich aber fürBefestigungsanlagen. In El Ferrol, am Atlantischen Ozean, werden riesige Be festigungen und Molen gebaut. Von Vickers sind 40-Zenti- meter-Eeschütze bestellt. Auch die Balearenhäfen und Car tagena werden in ähnlicher Weise vergrößert und bewaff net. General Primo de Nivera, der vorwiegend Soldat und Patriot ist und in dessen Händen sich die gesamte Negie rungsgewalt befindet, kann kaum in der Lage sein, die wirtschaftliche Entwicklung in Einllang mit seinen hoch- fliegenden Plänen zu bringen. Es scheint beinahe, daß d i e Diktatur in Spanien, der die zündende Idee des Faschismus fehlt, in eine Sackgasse zu geraten droht, aus der möglichst bald ein Ausweg gesunden werden muß, um Spanien vor ernsteren Folgen zu retten. Preußische Innenpolitik Ein« scharfe Red« -es Ministers Grzesins i Berlin, 5. Februar. Der PrenßischeLandtag setzte heute mittag die zweite Lesung des Jnnenetats sort. Zu Beginn der Sitzung nahm sofort Innenminister Erzrsinski das Wort. Er führte u. a. aus: Es war schon vorher bekannt gewesen, daß der deutsch- nationale Abg. Graf von Garnier eine scharfe Rede gegen mich halten wollte. Nun hat er sie gehalten, aber leider basiert sie auf völlig falschen Voraussetzungen. Ein Teil seiner Ausführungen gehörte nicht mal zu meiner Zuständigkeit, was ihm schon im Hauptausschuß klaraelegt worden war. Es sprach aus seiner Rede die alte lleberheblichkeit und zugleich Ihr szu den Dtn.) Aerger über Ihre nun endgültig ver lorene Position (große Unruhe rechts). Die ganze Rede des Grafen Garnier zeiate. daß Sie (zu den Dtn.) es nicht unter lassen können, den politischen Gegner mit aller Ihnen zu Ge bote stehenden Gehässigkeit zu bekämpfen, ihm das Nationalgefühl abzusprechen und die Absicht, das Beste für Land und Volk zu wollen. (Lärm b. d. Dtn.) Der Abg. Graf Garnier hat mich wegen der Auflösung der Eutsbezirke angegriffen. Hier liegt aber ein Beschluß des Ctaatsministeriilms vor. Und warum verlangen Cie ein Redeverbot gegen Basch? Die Kölner Versammlung, in der er sprach war von der Liga für Menschenrcckte einberufen wor den. Die Tagesordnung erörterte die deutschfran'Lsische Ver ständigung. und Sollmann hat dort, wie alle Sozialdemo kraten, gesagt, diese Verständigung sei von der Räumung des Rbeinkandes abbänaia. Das iit dock eine kür Deutkckland oute Sache. Uebrigens kabe ick ia auck von Eitler das Redeverbot aufoehoben. Auch können Sie mir doch nicht Vorhalten, was Herr Sckönaich und das Reichsbanner als Vrivatncrsonen tun. Die Tätigkeit der von Ihnen erwähnten Republikaner geht daraus hinauf, es nie wieder zu einem blutigen Kriege kommen ,u lassen. Und mir scheint, daß das eine segensreiche Tätigkeit ist. Ihre Anspielungen ans die G r ö n e r - De n ksch r i ft sind gänzlich verfehlt. Bisher weiß niemand, wie die Untersuchung a»s"eken wird. Die Verhökernng von amtlichen Schritten ist dock Ihr Privileg gewesen. Es waren Konk^rnative. die g»g Reichs- nnd Ctaatsarckive» den Zeitungen Dokumente in die 5,nnde spielten (große Erregung b. d. Dtn. u. Rufe: Wer denn?). Wenn Sie im übrigen gegen die aus den Frieden gericktete Tätigkeit der Schönaich usw. reden, so spricht es dafür, daß es mit Ihrer Friedensbereitschaft, die Sie früher in der Reichs regierung durch Ihre Minister bekundeten, nicht sehr ernst ge meint gewesen ist. Was die Auflösung der Guts bezirke anlangt, so zeigt mir Ihr Hinterher-Räsonleren. daß Eie dieses Gesetz schwer getroffen hat Von den Kleinbauern und den verschiedensten Organisationen sind mir sür diese Tat Dankschreiben zugegangen. Graf Garnier hat dann gesagt, ich möchte das alte Kultur gut, das die Könige im Osten ausgerichtet hätten, wahren. Ich habe mich sehr darüber gewundert, daß ihm hier in diesem Hause wegen dieser Eeschichtssälschung nicht mit schallender Heiterkeit erwidert wurde I großer Lärm b. d. Dnat.). Ihre (zu de» Dnat.) Kultur bestand in einer rücksichtslosen Unter drückung der Bevölkerung und in einer absoluten Herrschaft der Gutsbesitzer (anhaltende Unruhe b. d. Dnat. und Ruse: ,.Jetzt spricht der Eeschichtssälsck)«ri" — Glocke des Präsidenten). Alles in allem war Ihre Kultur-Politik nur «ine Bereicherung für Sie, und daß Sie die zurücksehnen, ist mir verständlich (anhaltender Lärm rechts). Ihre (zu den Dnat.) Kulturpolitik sür den Osten begann mit einem Ministerialerlaß in den 8üer Jahren, in dem es hieß, daß von ungewöhnlichen Notständen in Schlesien keine Rede sein könne, weil dort immer Not geherrscht habe; sie wurde be schlossen durch eine Denkschrift des Landrats des Kreises Waldenburg, worin er u. a. erklärte, Landarbeiterwohnungen würden nicht gebaut, weil die bestehenden billiger als Pferde ställe sind (lärmende Zurufe b. d. Dnat ). Der erste, der für die Grenzlande wirklich etwas tat, war der neue Staat (stürm. Zustimmung b. d. Reg.-Parteien). Als ich mit den Leuten in den Erenzlanden über ihre Not konsericrte, ist mir gesagt worden: „Seit Ivo Jahren war kein Ctaatsoertretcr bei uns, es sei denn, um mit irgend einem Grasen zur Jagd zu gehen!" Die heutige Staatsregicrung aber bemüht sich ernst lich, die finanzielle Notlage der Grenzgebiete zu beseitigen, und ich freue mich, daß der Landtag einen besonderen Titel von Ib Millionen dafür in den Etat einieken will. Der Minister erörterte dann die Einzelsällr, die der deutsch- nationale Redner gestern ooraebracht hat und erklärte sie sür längst erledigt. Der Minister schloß mit einer Schilde rung der Schwierigkeiten, denen reoublikanische Beamt« im Lande ausgesetzt seien, indem man ihnen das Wohnen unmög lich mache, die amtlichen Automobile entziehe, die Akten vorent halte oder verschicke usw. und erklärte, er werde sich trotzdem nicht beirren lassen und er werde auch weiterhin keinen Gesinnungsausdruck auf die Beamten ausüben, wie er vor dem Kriege üblich gewesen sei. Ihre (zu den Dnat) Kritik ist völlig abwegig und hat mir nur gezeigt, daß ich mit meiner Politik, die die des Staatsministeriums ist. auf dem ricßtgen Wege bin. (Beifall b. d. Reg.-Parteien: — Zischen b. d. Dnat.). * Vergiftung mit Kohlcnoxydgas. Eine Korporalschast der Garnison Mühlhausen (Elsaß) wurde durch Kohlenoxydga» vergiftet. Ein Soldat winde gelötet, zwei schwebe» noch in Lebcnsgcsahr. * Professor Siegfried Ochs, der Direktor -cs Berliner Phil« harmonischen ChorS, ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Wvklerberichl der Dresdner Wetterwarte WItterungsausstchten. Im Flachland noch stark bewölkt und neblig, später zeitweise ousklarend, Verschärfung des Frostes: besonders Ostfachsen bevorstehende Nacht schon sehr kalt. Winde aus östlichen Richtungen vorwiegend mäßiger Stärke. i-oj »« Dcutt zwisck rage» Kami noch Nichte des s angri tröffe Krieg Betra 140< 25 R S erre' verhö das l Aent» Somi Wahr bront gleich vcrb« In S' verlo findci star! sähi-tt deute auch! Dahe die i, Hinte wie d jähri- sind Vom! kur.sts der N Nacht der a Bomb steigcr Abwel den L Ecwcl gesteri Abwel fluaze besten habe» sorae A Welt! valur ü scheu I sie sich «inandc dieser! neutral gelöste sönlich nun du Schilde nickt o! das Er da-, G, Aulorci gcs aus Und iv E das bcl den Z Gustav Erchen reils lagezissc Erwsgel dal inei zend ei> bercils gcralcm ebcr au Vergulö er wegc her von Handlu verlcugl fastende! «r ist s«
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