Volltext Seite (XML)
Nummer 24 — 28. Jahrgang »ma> was»»,»:. «U de» tllus». »ra»»de»»ae» ,D>« >»ti' »xd Mir „«er, lleixen Leute' »«re de» reitbetlagen ^t. Benne-Blett' .Unter»->»»»!> und vitlen' .Dt» We» de, -r»u- .«»„ntcher Naigeder' De» oute P»<b" .Nllmrimd. ich»«'. M-ne»«»e> V«,x«»vret» » elnUbl. »«elleNaeld. VKlMdiinnmer IN 4 »«madend. u. s»>mt»<m,immer !»n 4 HeudtiLrUilette,! V«. <». D»»r»»k. Dredden. // O Es Dtenslag» -e« 2S. Januar 1«2« V»»I«G»«e», Vre»»«x >n„tqe«de»t»», Die meivaUeiie Ve»»«,et>» VN 4 Kaminen, an,eigen ».S»»ll»„gr>,,che VN 4 Die VelilreNam»,eile V,mn» bre» I s« kür Anreisen aukerbalb de» Aerbreitinigdgebiele» 4N4 dIkPelllreNamezeil«I.ÜNFl. Vrieiaeb.rtt»< AmFalle büberer »ewati eAüchi ebe Aerbüichiung aut vleieriin« >oi»,e Erfüllung v. Anreiaen-Auiirügen Leistung v. SLadenertatz. »»s-büfllt-Le- l«U «rtu» Len,. Dr.,»»» tOetitxtttbftea«. De»»«.Verla«: »ermania tbr Verl,« und Driikterei. kiüale Dresden. DrrSden-A. I. Votierttraget?. kernriüSINtS. PolttcheSianioDresden »7nr AanUonto Veadtbnn« Dresden M7N' Für christliche Politik und Kultur Stedakti»» »er SüidNtNirn VolkSrrttaa« DreSden-AUltadi I Poiierltra^e tl. Kernriu 20NI imd eioiz. Koover und das Seerecht Beschränkung -es Blockaderechls für Europa — Derflärkke Flotte für Amerika Pläne -es künftigen Präsidenten London, 28. Januar. Der dkplomallsche Korrespondent des „Daily Telegraph" schreibt: Nach den letzten Meldungen scheint es. datz der zuküns- tige Präsident der Bereinigten Staaten. Hoover, nach seinem Amtsantritt (der bekanntlich am 4. März ersolgt. D. R.) eine Konferenz der führenden Seemächte zur Erörterung des See kriegsrechts mit besonderer Berücksichtigung der Stellung der Neutralen ln Kriegszeiten einzuberufen plant. Tatsächlich wurde die baldige Erörterung dieser wichtigen und sachlichen Seile des Seekricgsrechts unvermeidlich von dem Tage an, wo Großbritannien und die Vereinigten Staaten den Kelloggpalrt unterzeichnet hatten, ohne di« Regelung ihrer Meinungsverschie- heiten in den Fragen der Parität der Kriegsflotten und der Abrüstung abguvarten. Europas Hoffnung war und ist noch immer, datz sich eine elastische Formel finden lützt, auf Grund deren Amerika von den anderen Seemächten bezüglich der Aus übung des Blockaderechts im Kriege gewisse Zuge ständnisse cingcräumt werden, während als Gegenleistung die Bereinigten Staaten zusichern, datz sie gegen die Ausübung des Blockaderechts durch Grohbritannien und ander« Völkerbunds- Mitglieder keinen Einwand erheben, falls sich solche Matzregeln gegen eine kriegführende Macht richten, deren Haltung vom Völkerbund und von der amerikanischen öffentlichen Meinung verurteilt worden ist. * Inzwischen hat im amerikanischen Senat Senator Borah einen Antrag zum Marinebauprogramm der Bereinigten Staa ten eingcbracht, wonach vor 1081 «ine Konferenz einberusen werden soll, die die Rechte der Schiffahrt auf dem offenen Meer regelt. Staatssekretär Kellogg weigerte sich, über di« Aus führungen Borahs. wonach diese Rechte den Hauptfaktor in der augenblicklichen Rivalität zwischen den Vereinigten Staaten und England bildeten, eine Erklärung abzugeben. Er betonte nur, daß dies eine sehr wichtige Angelegenheit ist. Die Negie rung sei bereit, den Antrag Borahs bereitwillig anzunehmen und zu prüfen. Washington. 27. Januar. Der Vorsitzende des Vtarineausschusses des Repräsentan tenhauses, Britten, erstattete gestern Bericht über die Frage der Baufristklausel im Marinebauprogramm, die den Beginn des Baues der 15 Kreuzer innerhalb von zwei Jahren fordert und deren Beseitigung im Senat Coolidge wünscht. In diesem Be richt, in dem Britten es so hinstellte, datz Hoover für die Bei behaltung dieser Klausel sei, erklärt er wörtlich: „Ich bin sicher, datz die Baufristklausel die Zustimmung des erwählten Präsi denten Hoover besitzt. Als ich vor einiger Zeit mit Hoover sprach, erhielt Ich deutlich den Eindruck, daß er eine Flotts wünscht, die keiner anderen an Macht und Schlagkraft nachsieht, eine Flotte, die unserem Welthandel und unserer politischen Weltstellung entspricht". Also Beschränkung des Blockaderechts für Europa, aber Verstärkung der Flotte für Amerika. Das ist ein verheitzungs- voller Vorklang für den Stil der Amtsführung des kommen den Präsidenten der Vereinigten Staaten! Ein Washingtoner Dementi Der Vorsitz -er Sachoerflän-igen-Kommission Washington, 2b. Januar. Zu der heutigen Meldung der Neuqorker „Tribüne", Owen Poung habe die Alliierten und Deutschland davon verständigt, datz sowohl er wie auch Morgan den Borsitz im Sachverständi- gcn-Ausschutz ablehnen würden, und zwar aus Wunsch des Präsi denten, der befürchte, datz man die Bereinigten Staate» für die Entschlüsse des Ausschusses, wie immer sie auch aussallen mögen, verantwortlich halten könne, wird dem Vertreter des WTB. in Regierungskreisen aus das bestimmteste versichert, datz Präsident Coolidge weder den Reparationsagentrn Parker Gilbert, noch die erwählten amerikanischen Sachverständigen Poung und Morgan irgendwie instruiert oder beraten habe. Der Präsident sei vielmehr auch hierin seinem wiederholt betonten Grund satz der Nichteinmischung treu geblieben, und habe es ganz Poungs Ermessen überlassen, ob er den Vorsitz übernehmen wolle oder nicht. Es sec natürlich möglich, datz Ssoung Bedenken trage, als Vorsitzender de» Ausschusses seinen Namen mit der künftigen Gestaltung der Reparationosrage identifiziert zu sehen, aber, soweit man hier wisse, sei die Frage des Vorsitzes nicht ent schieden. Aman Allahs Fortschritte London, 28. Januar. Ter Korrespondent der „Daily Mail" in Lahors meldet, es werde allgemein für sehr wünsclfenswert erachtet, den briti schen Gesandten Sir Francis Humphrys aus Kabul abzubcrusen. Es sei so gut wie sicher, datz es mit der Herrschaft des Emir Habib Ullah (Bacha I. — Sa kos in kurzer Zeit zu Eirde sein «ich. Es sei unsicher, wie die Lage des Gesandten sich gestalten würde, wenn der Emir, mit dem er aus gutem Futz steht, stürzen sollte. Bon den Einwohnern werde ganz offen für di« Rückkehr Aman Ullahs gebetet, nachdem sie die Leistungen seines Nach folger» gesehen hätten. Der Umschwung der Stimmung zu- grinsten Aman Ullahs Könne leicht auf den britischen Gesoirdten zurückwirken, der, um Menschenleben in Kabul zu retten, dem im Augenblick stärksten Mann zur Herrschaft verholfen hatte. Kairo, 28. Januar. Wie aus Kabul gemeldet wird, mobi- lisiert Habib Ullah alle seine Streitkräft« gegen Aman Ullah. Habib Ullah befürchtet einen Umsturz in Kabul und l,at des halb eine besondere Wache für das Schlotz gebildet. Der Gegner befindet sich gegenivärtig 40 Kilometer von Kabul. Amon Ullah hat Kandabar verlassen und sich an die Spitze seiner Truppen gestellt. Um die „Acllon srancalfe- Paris, 26. Januar. Dem „Temp»" wird berichtet, datz der Erzbischof von Air den Pfarrer von Narbontane seines Amtes enthoben hat, weil dort am 16. Januar di« Venohner der Ortschaft bet der Beerdigung eine» Mitgliedes der „Action fran?ais«", dem auf Grund bischöflicher Verfügung die kirchliche Beisetzung versagt worden war, in die Kirche zogen und dort ohne den Pfar- trr eine Totenfeier «bhielten. Der Erzbischof von Aix hat autzerdem verfügt, daß Taufen, sonstige kirchliche Feiern und Messen nur noch in den Kirchen der Nachbardörfer abge halten und datz die Glocken der Kirche von Narbcntane nicht mehr geläutet rverden dürfen. Nach dem „Temps" soll die Be völkerung lnabsichtigen, am kommenden Sonntog unter Protest in die Kirche einzudringen. Ser Kampf gegen die Trotzkisten Kowno, 26. Januar. Wie au» Moskau gemeldet wird, ist der Kampf gegen die trotzkistische Opposition noch nicht beendet. Die Parteileitung hat angeordnet, sofort sämtliche trotzkistischen Elemente aus der roten Armee und Marine zu entfernen. Die politische Leitung der roten Armee mit dem Führer Bubnow an der Spitze, hat schon entsprechende Maßnahmen für den Ausschluß der Trotzkisten aus der Partei getrosfen. Mas das weitere Schicksal der Führer der trotzkistischen Opposition Rakowski (ehemaliger Botschafter in London und Paris), Sasnowski (leitender Redakteur der „Prawda") und Karl Rade! (Komintern) be trifft, so verlautet, daß sie bis aus weiteres in der Verbannung bleiben werden, weil die Führer dieser Opposition erneut ihre Sympathien gegenüber Irotzki und dem Trotzkismus geäußert haben. * Rcichsbankpräsidrnt Dr. Schacht will nach einer Pariser Blättermetdung Montag abend nach Paris fahren, um Unter redungen mit Persönlichkeiten der politischen »»- der Finanzwelt zu haben. * Streit mit tödlichem Ausgang. In Wiirzbnrg gerieten zwei Obergefrcite »ach einen, Tanzvergnügen in Streit. Der Obergesreite Schmitt aus Gerbrunn erschoß sich, nachdem er seinen Gegner durch einen Revolverschuß leicht verletzt hatte. * Erdbeben. Die Hohenheimer Erdbebenivart« hat t» der Nacht zum Sonntag ein leichtes Erdbeben verzeichnet, dessen Her» in ziemlich naher Entfernung liegt. Deutsch-russische wirlschasls- verhandiungen Die erste Verhandlungsetappe in dem zwischen Deutsch land und Rußland schwebenden Fragenkomplex ist durch das am 21. Dezember 1028 in Moskau Unterzeichnete Proto koll abgeschlossen: Anfang März, jedenfalls noch in der ersten Hälfte des laufenden Jahres beginnt, diesmal in Berlin, der zweite Berhandlungsabschnitt. der den Zoll- t a r i j v c r h a n d l u n g e n. der Frage einer Literar- k o n v e n t i o n ujw. gewidmet werden wird. In der Zwischenzeit wäre es angebracht. Klarheit über gewisse Fragen grundsätzlicher Natur zu gewinnen, die mit der künftigen Gestaltung der deutsch-russischen Wirtschafts beziehungen aufs engste Zusammenhängen. Dies ist um so notwendiger, als man russischerseits sehr eifrig bestrebt ist, das Moskauer Abkommen entsprechend den Ansichten und Wünschen der Sowjetregierung auszulegen. Die Erfolgsaussichten der Moskauer Verhandlungen zwischen Deutschland und Rußland litten von Anfang an darunter, daß die beiderseitigen Forderungen keineswegs gleichwertig waren. Während die russische Delegation lauter P r e st i g e f o r d e r u n g e n stellte, deren Regelung das Problem der Verschiedenartig- keit der beiden Wirtschaftssysteme in seiner ganzen grund sätzlichen Bedeutung aufwarf, beschränkte man sich auf deutscher Seite — getreu dem vereinbarten Verhand lungsprogramm — auf den Versuch, zahlreiche, an sich durchaus wichtige kleine und kleinste Einzel- fragen zu bereinigen, die den täglichen Kleinkram des Geschäftsverkehrs zwischen den beiden Ländern ansmachen. Das Wunschniveau war bei den Verhandlungspartnern ein von Grund auf verschiedenes, wodurch die Möglichkeit, von den Russen gleichwertige Kompensationen für deutsche Zu geständnisse zu erlangen, von vornherein ausschcide» mußte. Hierdurch erklärt sich das Verhandlnngsergebnis: auf der einen Seite bescheinigt die deutsche Delegation den Russen die „zusätzliche Wirkung" des OW-MilUonen-Kredits für das Nußlandgeschaft, auf der anderen Seite werden die russischen Visumgebühren herabgesetzt, auf der einen Seite wiederholt die deutsche Delegation die mißbilligende Er klärung der Reichsregierung zum Beitritt der deutschen Bankengruppe zum Jnteriintioualen Verband der Gläu biger Rußlands, auf der anderen werden deutsche Schiffahrtsagenien in einigen russischen Häfen zugelassen. Hiermit soll nichts gegen das praktisch in Moskau Erreichte gesagt werden, jede, auch die kleinste Erleichterung im Nuß- landgeschäst ist zu begrüße». Es fragt sich bloß, ob der große Aufwand von Delegationsverbandlungen für solche Zwecke notwendig ist und ob cs nicht richtiger gewesen wäre, das Niveau der beiderseitigen Wunschlisten anzugleichen. Bei der Beurteilung der Moskauer Verhandlungs- ergcbnisie darf allerdings von deutscher Seite, wie die Dinge nun einmal liege», nicht der Maßstab einer Wunschliste an gelegt werden...Sowohl das amtliche Deutschland, als auch die deutsche Wirtschaft gingen ohne große Erwartungen und Hoffnungen nach Moskau. Diese Resignation war insofern taktisch nicht angebracht. als für die Heimfahrt für positive Berhandlungsergebnisse in den Koffern der ventschen Delegation von vornherein nur sehr wenig Platz reserviert worden war, wodurch das zu erreichende Ziel über die an sich schon bescheidene Zielansetzung der „Erläu terung und Präzisierung" des deutsch-russischen Vertrags werks vom 12. Oktober 1925 von Anfang an bagatellisiert wurde. Es ist eine Illusion, daß man mit Paragraphen Ge schäfte machen kann. Paragraplien sind dazu da, um aus gelegt zu werden, und Auslegungen bedingen Verhandlun gen. die zu neuen Paragraphen, Auslegungen nnd Ver handlungen führen. Es ist durchaus richtig, wenn gesagt »ird, die Verschiedenartigkeit der beiden Wirtschaftssysteme lasse sich überhaupt nicht überbrücken. Dies bedeutet keineswegs, daß tine, sogar sehr enge, wirtschaftliche Zusammenarbeit un möglich ist. Dies bedeutet nur, daß entsprechend dem Aus- rau der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Rußland auch di» Schwierigkeiten bei der Ueberwindung ver in dieser Verschiedenartigkeit begründeten Gegensätz lichkeiten wachsen werden. Sehr klar ließ sich dies in den Moskauer Verhandlungen in der Frage der Erweiterung ver Vetätigungsmöglichkeiten für die deutsche Wirtschaft in Rußland erkennen. Auf diesem Gebiet, dem einzigen Gebiet, auf dem in Moskau die deutschen Forderungen den russischen gleichwertig gewesen wären, ist nichts er- reicht worden, weil die Russen hier jedes Nachgeben als Einbruch in ihr Außenhandelsmonopol betrachtete». Nun weiß man in Moskau genau, daß in ernsten deutschen Wirt schaftskreisen der Streit um das Außenhandel Monopol schon seit langer Zelt begraben worden ist und daß man im Gegenteil das russische Außenhandelsmonopol als die größte Sicherheit im Rußlandgeschäft bewertet. Man wünscht aber auf deutscher Seite gerade im Interesse de»