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Nummer 25 — 28. Jahrgang *ri«d»m> »ma> «»»ent!, «t» d»n Illullr. »r»v»d»Uaa«» ,Dt« >m» lAK im'ere Neinen !>«,,«»' l»»vie den r»r,bellaaen ,GI. Benn»-Vlakl' .l1n»erd»It»ng »nd WIN»«' .Dle A>»li der ff»»»' ,II»r«IItck>rr Nalaeder' Da» -uleVick»' .llllmrmid. I«b»n'. ManallliL«, Ve«n»*vr«>» » MI. elnlibl. VelieNaeld. tdiMlinimmee IN I Sonnabend- u. Sonn>a»nnmm», jtv HmiVtI»rMIe»er! De. <li. Te^c»1,k, Dretde«. Mittwoch» den -0. Januar 192B v«el»E»»r«, Deedde, >»»»«,«npretle. Die '«»wallene Aettleelle SN < Kaminen- an<e>aen ».Siellrnae'inbe SN->. Die VeMeellameieil, «n>m brett I Fi itzllr Aneelae» anfterbalb de» Verl>reii»i>g»g»btei«r »n» di»Pe>tir»Nam»,»ii» I.SNF». Vrleiaeb.!tn^ AmZale ddtzeee» «emo» «rinchi »de N»r»M<-iunq mil vieler»»» omte Ertüllima ». Un^aen - >»nrA<i»n n. veNtim» ». SLadrnerlatz. ide'ckUMlicher letl Ur«u» V»»». De»»ben. wexditfirilell«. Draa u.Vrrla» > «ermama >ür Verla» und Druckerei. Filiale Dresden. DreSden-il. I. Vollrrllrake i?. llemri» 21012. BoMckieckionio Dresden »7«» Va»lko',«> Siadtban' Der»»»» »l> «171» Für christliche Politik und Kultur Redaktion »er SächNIckien lvolk»»ei»nna DreSden-Mtiladi 1 Polierstratz» >7. ^ernr» 20711 und »1812. WeWbeM W ii. Mar Die «orberellangen sllr dle Deralung »er Sachoeriliindloe» ln Paris Schacht i« Paris Paris, 29. Januar. Der Gouverneur der Bank von Frankreich Moreau l>at gestern abend »u Ehren des NcichSbankpräsidenten Dr. Schacht ein Essen gegeben, an dem lstrvorragcnde Persönlichkeiten der Finanz- und Bankwelt von Paris, u. a. der zweite französische Delegierte für die RcparationSverhandlungen, Parmentier, tcil- nahmen. Im Verlaufe der Unterredungen, die Dr. Schacht gestern nachmittag mit Gouverneur Moreau abgehalten hat, ist natürlich anch von den bevorstehenden NcparationSverhandlungcn gesprochen worden. Es steht nunmehr fest, dass die ameri kanischen Dele gierten am Abend des 8- Februar in Paris eintreffen wer den. Am folgenden Sonnabend wird der Gouverneur der Bank von Frankreich die Mitglieder des ReParationsanöschnsscS in der Bank von Frankreich zu einem Tee vereinigen, bei dein die erste Fühlungnahme erfolgen soll. Am Montag, den 11- Februar, wird der SachverstiindigcnauSschutz zusanimentrcten. Er wird nicht in den Räumen der Reparationökonunission tagen, sondern im Hotel Nstöria, wo ein ganzes Stoilwerk für die Konferenz hcrgcrichtct wird. Neuyork, 28. Januar. Die ..New Port Times" erhielt einen Aunkspruch Parker Lilberts von Bord des Dampfers «Paris", in dem der General agent erllärt. er besitze leine Mitteilungen Owen D. Po rings Uber die Frage des Vorsitzes im Sachverständigen- ausschuss. Diese Frage müsse durch den Ausschuss selbst ent schieden werden. Coolidge urahnk zur Sparsamkett Auch in Amerika steigen di« Etatszifsern. Washington. 29. Januar. Angesichts der Möglichkeit, das; die Regierung sich in dem Budget für das laufende Rechnungsjahr einem Defizit gegen über sehen wird, hat Präsident Coalidge Montag abend eine Warnung erlassen, die besagt, das; strenge S;mrsamkeit in den Bundesausgaben fortdauern muh, und dass die schnell sich ver mehrenden Ausgaben der staatlichen und örtlichen Regierungen energisch eingeschränkt werden müssen, wenn die Wohlfahrt der Nation aufrecht erhalten bleiben soll. U. a. weist der Präsident daraus hin, dah die Kosten der staatlichen und örtlichen Regie rungen von 3000 Millionen Dollar im Jahre 1021 auf 7091 Millionen Dollar im Jahre 1027 gestiegen sind. Am Schlus; der Kundgebung heisst es: Die nationale Brnltoschuld betrug am 31. August 1919 ungefähr 26 MO Millionen Dollar. Bis zum 30. Juni vorigen Jahres ist diese schwere Last auf 17 600 Mil lionen Dollar vermindert worden und die Negierung ist ver. pflichtet, diese Summe binnen 3 Jahren auf 10 Milliarden herabzusehen. Für das Mnkskarkett Renaudel über die Mehrheitsverhältnisse in der Kammer. ^ Paris, 29. Januar. Der sozialistische Abgeordnete Renaudel lmt gestern im Segne-jur-Mer sSüdsrankreichl in einer Arbeitervcrsamm- lung die parlamentarische Lage besvrochen. wobei er u. a. darauf hinwies, das; in den Plenarsitzungen der Kammer die Mehrheit anders zusammengesetzt sei. als in den Ausschüssen und ausführte, es werde von der Haltung der radikalen Lin ken abhängen, ob diese Divergenz beseitigt werden könne. Nur dann werde es gelingen, ein Programm ernsthafter sozialer Reformen und eine Politik des allgemeinen Friedens zu ver wirklichen Wenn die Grundlagen einer ausgesprochenen Links- inehrheit geschaffen seien, so seien die Sozialisten bereit, ohne lange zu zögern, sich dieser Mehrheit anzuschlictzeu. Diese Vorschläge werden für die Radikalsozialisten wenig Verlockendes haben. Denn man wird sich erinnern, das; die Sozialisten es waren, die das Kabinett Herriot stürzten und dos Linkskartell zerschlugen. Solange die französischen Sozia- listen es ablehnen, mit bürgerlichen islarteien in eine Regie rung zu gehen, wird an der gegenwärtigen Parteikonstellation in der Kammer wenig zu ändern sein. Papst Pius XI. und die Zugend Antzestchts der latlach« datz dl« Sorg« für dt« heraiuoachlende Auaeird «in« d«r glösit«» Zelilorgen aller Ernftdenlenden bildet, dürll« d«r solgend« Auslatz b«lond«r, in Len Kreisen der kaiholilchen Erzieher und Augendluhrer willkommen lein und im Hinblick aus di« Hotz« Stell«, deren Aeutzerungen I>« enthält, Beachiung linden In seiner ersten Enzyklika „vbl arcano" zeichnet Papst Pius XI. in grossen Umrissen das Bild der Zeit und deutet immer wieder hin auf die Friedlosigkeit und Zer rissenheit, auf die religiöse Verwirrung und die Zweifel; er sieht vor allem die Gefahren, die hier für die Jugend, die in diese Zeit hineingestellt ist, erlvachsen können. Da her ist es ihm das oberste Ziel seines Apostolates an der Zugend, di« Gefährdung des Heran wachsenden Geschlechts zu verringern und nach Möglich keit zu verhüten, es auf einem festen religiösen Grund zu verankern. Er weih nur zu sehr, wie das Fundament der Erziehung und Unterweisung erschüttert ist, da „von der Erziehung der Jugend Gott und Christus fern gehalten wurden; aber natürlicherweise trat die Folge ein, dass die Religion nicht so sehr aus der Schule verbannt war, sondern in den Schulen, sei es stillschweigend, sei es offen, bekämpft wurde und die Kinder sich einrsdeten, das alles habe für das Leben keinen oder sicher nur geringen Wert, da darüber doch entweder kein Wort gesprochen wurde oder nur Ausdrücke voll Verachtung fielen. So aber, nach dem Gott und sein Gesetz ans dem Gebiet der Studien ver bannt sind, ist nicht mehr einzusehen, wie die Gemüter der jungen Leute zur Vermeidung des Bösen und zu einer ehr baren unb heiligen Lebensführung angeleitet werden könnten, und zugleich, woher für das häusliche Leben und das Staatsleben jene Menschen in genügender Zahl kommen sollen, welche gut gesittet, Freunde der Ordnung und des Friedens und für das Gemeinwohl geeignet und förderlich wären" (Enzyklika „vdi cn-euno"). Darum muss Gott wieder in den Mittelpunkt des Lebens wie der Erhebung gestellt werden, muss „die neue Generation mit einem neuen Leben, mit dem christlichen Leben erfüllt werden. Tatsächlich ist die Erziehung die Vermittlung eines höheren Lebens als das physische eines ist: des intellektuellen, religösen und moralischen Lebens; sie ist notwendig, um das erste Leb«n zu erfüllen und ge hört somit zum Hauptzweck der ehelichen Vereinigung und der häuslichen Gesellschaft. Ohne Erziehungswerk kann darum die Familie selbst nach den Grundsätzen der natür lichen Ethik nicht würdig bestehen, noch viel weniger ver mag sie jene Früchte zu bringen, wie sie die Wohlfahrt der menschlichen Gesellschaft erfordert, die aus der häuslicher, Gesellschaft wie aus einem edlen O'iell Kraft und Nahrung zieht!" (Aus dem Schreiben des Kardinal-Staatssekretärs Gasparri im Aufträge des Papstes zur Eröffnung der ita lienischen sozialen Woche vom 25. 8. 1927.) Hier im Schosse der christlichen Familie wird die werdende Persön lichkeit in ihrer Grundhaltung gestaltet und geformt, hier tm Schosse der christlichen Familie liegt der tiefste Grund einer ieglicben seelischen Unterweisung; hier legen fromme, gottesfürchtige Eltern den Grundstock des Erziehungswerkes in ihren Kindern, auf dem dann die Schule und Kirche weiter und sicher aufbauen können. Daher darf den Eltern der Anspruch auf die Erziehung und Unterweisung ihrer Kinder weder entrissen noch geschmälert werden, auf die sie einen naturrechtlichen Anspruch haben. So hat der Papst für die Kirche immer wieder die Freiheit der Jugenderziehung gefordert im Gegensatz z. B. zu Mussolini, de-- für stch das Recht auf die phystsche. mora lische und geistige Erziehung der gesamten italienischen Jugend beansprucht. Eltern und Erzieher dürfen nicht zugeben, dass der Geist des Christentums, dass vor allem der christliche Reli gionsunterricht aus den Schulen verbannt werde, viel mehr muss die Schule „wahrhaft christlich sein und di« Unveräusserlichen Grundrechte der Familie und der Kirche auf di« Erziehung der Jugend anerkennen, soll sie mit der Bildung des Individuums zugleich zur Erneuerung der Gesellschaft führen" saus dem Sitzreihen des Papstes zur Eröffnung der siebenten sozialen Studienwoche am 21. 9. 1925). Wie die Erziehung des Heranwachsenden Menschen auf die Formung der christlichen Persönlichkeit abzielen muss, so muss auch der gesamte Unterricht auf christlicher Grundlage, aufgebaut sein. Der Religionsunterricht ist aber nicht nur das Fun dament der Volksschulen und der mittleren Schulen, sondern muss es auch für die Universitäten werden; denn hier hat er nicht bloss „ein Existenzrecht, sondern hat dies um so mehr, weil der Unterricht an der Universität — wie das Wort selbst sagt — höher, allgemeiner, umfassen der, vollkommener ist. Dom Religionsunterricht muh gelten, was von jedem anderen Lehrsache gilt, z. B. von der Geschichte und der Geographie. Diese Lehrfächer um fassen anfänglich nur wenige Blätter, kleine Heftchen. Schritt für Schritt wachsen diese mit der Entwicklung der Kultur an und werden starke und zahlreiche Bünde; die Geographie z. B- teilt sich in verschiedene Disziplinen: Hysische, politische, ethnographische usw. Geographie, und an anaeiebenen Universitäten sind ioaar Lehrstühle kür Geographie-Geschichte. Warum soll nun das, was vel Viesen Lehrsächern zutriftt, nicht auch vom Religionsunterricht gelten? Es must und kann es. es muss anch in dem zu treffen, was die Lehre der Lehren ist. weil sie die Dinge von Gott und von der Seele lehrt. Der kleine Katechis mus, der anfänglich nur ein Heftchen mit wenigen Seiten, mit wenigen Fragen und Antworten ist, die man dem Ge dächtnis einprägt, soll ein grosses Buch, eine Reihe von grossen Büchern im wahren- Sinne des Wortes werden, eine Serie herrlicher Bücher voll tiefster Weisheit. Was sind jene Bücher, von denen die Studenten schon in den erllen Klassen, wenn auch vielseicht nur flüchtia. bereits gehört haben: die die „Summa" oder besser die philosophi sche und die theologische Summa des hl. Thomas von Aquino bilden? Was sind diese Reihe von Büchern, die zu den herrlichsten, glänzendsten, tiefsten zählen, die Menschen, yano — wenn man da übrigens von Menschenhand sprechen kann — geschaffen hat. was sind sie anders als der Katechismus, aufgeschlagen in allen seinen Teilen und zur höchsten bisher erreichten Entwicklung gebracht! Der Katechismus muss also Schritt für Schritt mit dem Wachsen des Jünglings zunehmen und einen immer wei teren Teil seines Lebens einnehmen" saus der Ansprache des Papstes beim Empfana des ^ro8„sik,tion---omitees des römischen Katecbeke-Konaresses. Frühjahr 19271. „Die religiöse, katholische Erziehung ist im vollsten Sinne des Wortes di^ notwenoige, unerläßliche Grund lage für die Arbeiter. Handwerker, die Wissenschaftler, die Behörden, Soldaten, für jede Lebensart" (der Papst beim Empfang der „Katholischen Kinder Italiens", 1937). Sie formt und gestaltet, sie erzieht und bildet den Menschen. „Die religiöse Erziehung ist die Balis der Katholischen Aktion und somit auch ibrer Insti tution." Daher ist auch in der Katholischen Aktion die Organisation der Jugend von der grössten Bedeutung Hat der Hl. Vater von der Gesamtheit der Katholischen Aktion einmal erklärt, dass sie ihm so teuer sei wie sein Augapfel, so ist ihm die Pflege der Jugend die „Pupille seiner Pupillen", sie sei wichtiger, als selbst soziale Wohl fahrt treiben. Den Zweck der Pflege an der Jugend sieht der Bavlt darin: die Juaend loll unter der Leituna und Aufsicht der Bischöfe religiös, moralisch und intellektuell erzogen und derart vervollkommnet werden, dass sie ein wirkliches Apostolat unter ihren Altersgenossen ausiiben kann. Die Erreichung dieses Zieles erfordert freilich eine ständige, eifrige und meihodische Schulung. Die Jugend soll in der Katholischen Aktion Mitwirken, wodurch jeder seinen Einfluss in den Dienst der geistigen und übernatürlichen Interessen der Menichheit stellen kann. Ihr seid die Ritter Gottes gegenüber einer gottlosen und materialistischen Welt, sagte Kardinal van Noey zur Jugend, ihr seid die Ritter der Kirche und des Hl. Vaters! Aber das Apostolat der Jugend kann nur unter der Be dingung erfolgreich sein, dass sie sich auf das religiöse^ moralische und soziale Gebiet beschränkt. Gerade in der heutigen Zeit erwächst der Heran wachsenden christlichen Jugend die Aufgabe und die verant wortungsvoll« Pflicht, als Beispiel' der Reinheit und Frömmigkeit, der Demut und Bescheidenheit, der Treue und Gewissenhaftigkeit voranzuleuchtcn, als Sauerteig unter ihren Alters- und Standesgeno^en zu wirken, die nir ^llck- reyr aus den Weg zu Gott noch nicht gelangt Nnd. Datier ruft der Papst der Jugeird zu: „Liebet die Reinheit, Schmuck und Zier des jugerchlichen Alters, bei deren Vor handensein alle Tugenden gedeihen, bei deren Fehlen aber alle absterben und unteraehen. In der Tugend der Reinheit findet ihr all' das Kostbarste, was zum Leben und zur Vervolliommiiung in jedweder Lage notwendig ist. Sie nährt die Geisteskraft, die Grossmut des Herzens, die Seelengrösse und verleiht auch dem Körper Gesundheit. Allein so kostbar diese Tugend ist, so schwierig ist es. sie zu bewahren. Damit ihr tagtäglich um so eifriger auf deren Bewahrung bedacht seid, flehet inständig Gott darum an; denn die Gnade Gottes ist vor allem zur Erhaltung der Reinheit des Herzens notwendig." Um sich rein zu er halten, um als Beispiel und Vorbild voranzuleuchten und andere mitreissen zu können, bedarf die Jugend der not wendigen inneren Kraft und des starken sittlichen Haltes, der ihr einmal vermittelt wird aus Elternhaus. Kirche und Schule, der ihr dann immer wieder aufs neue verliehen werden mutz aus der unerjchöpflici>en Kraftquelle des Gebetes. „Betet, und ihr werdet diese Gnade erlangen. Betet und wachet» um vor jeder Gefahr beschützt zu sein.