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Sächsische Volkszeitung : 06.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192902065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-06
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.02.1929
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Die Meisterschaften im Eissport (kemnilr. Dviclesu, k>Isuen Die Nol des Wildes im vorschnellen Wald Oelsnltz. i. B-. 5. Februar. Die „Dogiländische Zeitung und Tageblatt" berichtet: Wüstl ng« bringen es serlig. Rehen und Hase» nachzuslellen. obwohl das Wild gegenivärlig und seit langen Wochen schon unter furchtbaren Entehrungen zu leiden hat. Aus Burkhardtsgrüner Flur wurde am Mittwoch «in Reh verendet aufgejunden, zwischen Bobenneulürchen und Zcttlaregrün am gleichen Tage ein zweites, tas in einem Teller eisen geiangen u,^ schwer beschädigt, vielleicht sogar von-Füch sen angefresscn war. Aus Brunndöbra schreibt man: ..Der tiese Schnee und dte anhaltende Kalte bereiten trotz sorgsamster Fütterung dem Wild doch schwere Zeiten. Hase», die man im oberen Vogtlands oewitz selten zu Gesicht bekommt, gehen zur Freud« ocn alt und jung mitunter schon bei Tage bis an Garten-äune und Gehösle. um erreichbare dürre Halme zu äsen. Größere Jungen »wären sich da den Spatz, die hungrigen Gäste jedesmal zu füttern und nennen diese voll Stolz „ihre Hasen" Schlimm steht es um das Rehwild. Es werden ermattet« Stücke angetrossen, di« die Spaziergänger oder Sportler ganz nahe heranlassen, ehe sie mühsam hoch werden. Erst am Dienstag fand ein Schnecschuh- sahrer hinter den Schrebergärten ein Reh im Schnee liegend, das nicht mehr fort konnte. Ein bei seinem Kontrollganq zu fällig auf Schneeschuhen hinzukommender Förster trug es au? den Sckultern heim, wo es. in der Scheune weich gebettet, gar bald dargercichte Milch annohm. Daß bei solcliem Wetter natürlich auch Meister Neinecke, der in der Nacht stundeniveit schnürt, einmal zu einem leckeren Rial kommt, ist sicher anzu nehmen. Einen nicht alltäglichen Fang machte der Pächter des Gutes in Bären loh, als er am Montag früh merkte, datz im Hühncrstall etivas nicht in Ordnung sei. Beim Ncichsorsä>en entdeckt« er einen prächtigen Auerhahn. Man nimmt an. datz das Tier, von Hunger gepe nigt, im Hiihnerstall Zuslncht suchte. Der Gute-pächter hält das Tier vorläufig gefangen, um es In- terelsenlen zu zeigen und später wieder in Freiheit zu setzen — Hasen und Kaninchen — letztere scheint es sehr viel zu geben — suckln auch in den Garlenanlagen nach Futter. Bei ein tretendem Mangel nagen sie und zwar hauptsächlich von jungen Bäumen die Rinde ab, wodurch mitunter erheblicher Scl)«den entsteht. Weiter wird aus Schönheide gemeldet: der strenge Frost und der an!>al!eiide starke Schneesall haben unter dem Wild- bestand schweren Schaden angerichtet. Zn den letzten Tagen wurde ein verhungertes Reh ansgefunden und in Gewahrsam gebracht: am 'anderen Tage war es verendet. Ein ähnliches Schicksal hat sich im benachbarten Eibenslock mit drei Rehen zuaetragen. Die Vogelwelt ist gleichfalls in größter Not. Man findet jetzt oft erfrorene Vögel in Hösen oder an Waldrändern. Um Sen Ausbau Ser Muldenlalbahn Glauchau, 5. Februar. Gelegentlich der letzten Konferenz des Verkchrsvcrband.s Mulden tal, dessen Mitglieder sich aus prominenten Persönlich keiten aus den Amtshanptmannschaflen Nochlitz, Grimma unv Glauchau zusammensctzcn, wurde in erster Linie der Wunsch aus gesprochen, daß ans der Muldentalbah» der N o r m a l b e t r i e b w oder eingcslihrt werde. Tic Muldcntalbahn hatte bis zum Jahre 1l>23 Normalbetrieb, infolge der Abbaumaßnahmen bei der Reichs bahn wurde dann aber der Sekundärbeirieb eingcsührt. Die Ver bindung des Muldcnlals mit Leipzig ist dermaßen unzu'änglick, daß die Bewobncr lieber den Umweg über Glauchau-Gößnitz, a's den normalen Weg über Großbolbcn wählen.. Es liegt im allgemei nen Interesse, wenn man, wie auch der Vcrkchrsverband Muldenlai nachdrücklich von der ReichsbahnDirektiou fordert, erstens den Nor- malbctrieb auf dieser Strecke wieder einsührt, ferner durchwehende Zugverbindungen von Leipzig über Großbothcn nach Glauchau schasst und schließlich einen Nachtzug auf besagter Strecke einsührt. h. In den Skistock gestürzt. Der 20 Jahre alle Willi Sleffen aus Wilde nau i. B. war beim Skisahrcn gestürzt u»d fiel so unglücklich, daß ihm ein Skistock in den Unterleib drang. Ter Stock drang dem Unglücklichen am Becken wieder heraus. In bedenklichem Zustande wurde er ins hiesige Kraukenstist eingeliefert. tz. Brandstiftung In Lichtentanne? Montag morgen in der 4. Stunde brannte in Lichtentanne die Scheune des Bäcker meisters Paul Ritrich bis auf die Grundmauern nieder In der Scheune lagerten Stroh, verschiedene Wagen und Ackergeräte, die sämtlich vernichtet wurden. Als Entstehungsnrsache ver mutet man Brandstiftung. Die Ortsfeuerwehr konnte nur das angebaule Wohnhaus retten. V e Tschechen Europ.inielsker Die beiden letzten Tage der großen Budapest er Eis» spart wache waren neben den Weltmeisterschaften im Kunst» lauf für Damen und Paare den Entscheidungskämpfe,i um die Europameisterschaft im Eishockenspiel Vorbehalten. Oesterreich, Polen. Italien und die Tschechoslowakei hatten sich hierfür qualifiziert. In der Vorschlußrunde lieferten sich die Mann- schäften von Italien und der Tschechoslowakei eine vollkommen ebenbürtiae Partie. Aus beiden Seiten waren die Hintermannschaften glänzend auf dem Posten und die°e ver eitelten während der ganzen Spielzeit jeden Torerfolg. Erst in der Verlängerung kamen die Tschechen zu einem glücklichen Siege. Schon in der zweiten Minute arbeitete Malccek eine gute Chance heraus und Dorazil konnte auch einsenden. Mit 1:0 blieben die Tschechen somit erfolgreich. Mährend des Kampses Oesterreich —Polen waren die Wiener vom Pech verfolgt, fortwährend mußten erkrankte Snieler anogetaistcht werden. Dennoch hatten die Polen in der ersten Häl'«e viel zu tim. um di« gegnerischen Angriffe abzu- wehren. Im weiteren Verlauf machte sich eine klare Ileber- legenbeit der Polen bemerkbar, die dann auch mit 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) ihre Gegner ansschalteten. In der ersten Beacgiuing am Sonntag stellten sich zunä-<'st Oesterreich und Italien zum Kampf um den dritten Matz des Turniers. Die Wiener waren fast durchweg leicht überlegen, dennoch kam Italien im ersten Abschnitt zu zwei Er folgen. Im zweiten Drittel stellte Wien den Ausglcib her und im letzten Abschnitt erhöhte Oesterreich das Torverhältnis aus 4:2 s0:2. 2 0. 2:0). Zu später Stunde begann der Entscheidiingskamuf um die Europameisterschaft zwischen Polen und der Tschecho slowakei. Ans beiden Seilen setzten die Spieker natürlich alle Kraft ein. hin und her wandelte die Scheibe, ohne das zu nächst ein Vorteil zu erke-nen war. Nack torlo'er erster Spiel zeit schoß "ldainawski für Polen in der 8. Minute den Führungs treffer. Die mit oller Energie nack dem Ausgleich strebenden Tschechen waren endlich in der 14. Minute des letzt-m Drittels erfolgreich, und zwar durch Steigenhöser. Beim Stande 1:1 ging der Kampf zu Ende und nun mußte verlängert werden. Wieder wandert« die Scheid« von einer Seile zur anderen, obne auch nur einmal den Weg ins Netz zu finden. Mit dem "Zeichen Eraebnis 1:1 trennten sich die Gegner nach der ersten Verlänaeruna. 5!u5 cker l.au5itr Eln fächsisch-böhmisckes Dahnprvjekl Sohland a. d. Spree, 5. Februar. Wegen Heisielliing einer Verbindungsbahn Sohland — Schluckenau fanden dieser Tage wieder Verhandlungen zwi schen den beiden Gemeinden statt. Die Bahn wird von den beider seitigen Gemeinden wegen des lebhaften Grciizverkchrs sehr ge wünscht. Ein besonderer Förderer des Planes ist der Bürgermeister Förster in Sohland. Man wünscht die Ausführung des Projektes durch die össentlichc Hand und kam dahin überein, beiderseits der Grenze bei den in Frage kommenden Stellen, nachdrücklich auf die Verwirklichung dcS Planes zu dringen. Auch der im Februar stall findende BezirkSrerkehrstag in Bautzen wird sich mit der Ange legenheit beschäftigen. s. In der K'-che tot auf^es'mdrn. Der 60 Jahre olle Schuhmacher und Totengräber Gawanlko in Ne schwitz wurde am Sonntapfrnh im Kesselhonsraum der Kirchenheizung tot ausgefunden. Er war einer Kohlcnoxydgasvergislung zum Opfer gefallen. l. Raubmörder Dielus bat drei Morde begangen. Von der Görlitzer Krimmalpolizei wird nunmehr bestätigt, daß die an fängliche Annahme, wonach der Breslauer Raubmörder Vieluf anck den Raubmord on dem Krastdroschkensührer Leh mann aus Görlitz auf der Landstraße nach Seidenberg begangen hat. zuirif ft. Die an der Mordstelle gefundenen Gegen stände lassen keinen Zwe'fel an der Täterschpaft Vielufs. Trotz cinaeslrenglestcr Nachforschungen der deut'chsn wie der tschechischen Polizeibehörden ist cs bisher nicki gelungen, des Mörders habhast zu werden. Beins bat nunmehr nicht weniger als drei Raubmorde aus dem Gewissen. Das T'-tlckeNiunqsfplek NM dte Sfshockey-Turopamelster» fckaft in Budapest lah die Tschechen erst in der zweiten Ver« länqerunq über Polen mit 2:l In Vorteil. Damit bat di« Ticke'l'o'lowüke! die Europameisterschaft vor Polen. Oesterreich und Italien gewonnen. Vettmk1"erschaflen im Kmst'anl Vor den Entscheidunqskämpfen um dte Eishock-n Europa meisterschaft kamen in Budapest die Weltmeisterschaften im Kunstlaufen sür Damen und Paare zur Erledigung. Obwohl das Barometer 10 Grad unter Nilll zeiate, fanden sich 4000 Per sonen auf dem Eisplatz ein, darunter auch Reichsverweser Hartha. Die Wettbewerbe begannen mittags „m 11.30 Uhr mit der Weltmeisterschaft im Paarlausen. Ohne die Titel verteidiger Frl. Ioly-Drnnet war der Kamps natürlich von vorn herein zugunsten des Wiener Meistervaares Frl. Scholz- Kaiser entschieden. Die neuen Weltmeister zeigten das be kannte schmierige Programm und kamen von Melitta Brunner— Wrede auf den ersten Rang. Da» einzige deutsche Paar Frl. Schwendbauer —Achinger wirkte sehr primitiv und hatte zu allem Ueberfluß das Bech. gegen Schluß der Kür zu fallen. Die Heiden Bauern mußten sich mit dem siebenten Platz begnügen. Eine große Enttäuschung war Sonja He nie ln der Kür zur Damen-Weltmei st erschüft. Sie zeigte in ihren Darbietungen nicht allzuviel. Immerhin wies ihr Programm eine ganze Reihe von Schwierigkeiten auf, so daß der Weltmeistertilcl nicht in Gefahr kam. Sehr rindrucks voll waren die Vorführungen der Wiener Damen Fri'i Burger und M Brunner, di» erwartungsgemäß auf den zweite» und dritten Platz Beschlag legten. Hein Müller Halbschnms'eiv'chsg'Eer Der vierte Erohkampsabend in der Kölner ..Rhein landhalle" hatte nicht mehr als 4000 Zuschauer angelockt, obgleich ein Eieinigs von der Bedeutung der Deutschen H a l b s ch we r g e w i ch t s in e i st e r s ch a s t als Hauptnummer das Programm zierte. Als berufene Anwärter aus den von Ma; Schmeling freiwillig abgegebenen Titel traten sich der Kölner Hein Müller (155.4 Pfund) und der Koblenzer Hei» „Aus dem Tagebuch eines Iunoge'ellen" Pilln'eß-Theaier. Kunterbunt, wie in diesen Tagen der allaememen Karnevcilstimmung, gehl es in dem neuen Sckünml- Film „Aus dem Tagebuch eines Junggesellen" zu, der. wie alle derartigen Filmschwänke. von der Komik der Situationen lbi. Der Wirbel der Geschehnisse wird beherrscht non R e i.n h o l d S ch ü n z e l. der mit der Sorglosigkeit eine« unkomplizierten Menschens in eme Fülle svaßiaer Verwechse lungen aerät und bis z'-in glücklichen Ende Herr der ost sei wie» rigcn Situativ»"» bleibt. Der Filwschivank bereitet einem Publikum, das sieb nur unterhalten will, viel Vergnügen. Be- daucrl'ch ist jedoch, daß die Neubelt nickt völlig von Seicht, beiten srei ist. und twtu'-ck die an sich lustige und originelle Sacke nur zu den Durchschnitls-Uiilerhallungssilmen gezählt werden kann. 6rmein6e- unc! 8 Dresden. Donnerstag. 7. Februar, abends 19 30 Uhl im „Soldatenheim" Fomillencibend d"r M'litärgemeiiide mit Theatoroufsührungen und Tanz bis 1 Uhr. Um zah^eichen Besuch wird gebeten — Soldatenererzitien sind in Hoh-neichen 11. bis 15. März, in Berlin Bieedortz 4. b-s 8 März. Ex-rzitien für Soldatenfrauen und -braute in Berlin Btestors 9 bis 13. März. Um rechtzeitige Anmeldung beim Wehrkreis- Pfarrer wird gebeten. Dresden. Kalh. Arbeiterverein Dr e s d e n - O st. Die verebrlicken Miwli««r werde» sck»» beute ans die nächsten Sonn tag, den 10. Februar, In der „Union", Hultcnstraße. st-alMudende G e n e ra l v e r sa m in l n n a a»smerk''m gewacht. Allmillaes Er. scheinen ist '», Inlcrcsie icdes Milaliedes nolwend-"; anck Gäste sind hcrrllch willkommen. Der Veisaininlungsheginn ist aus 7 Uhr fest gesetzt. Uerinaw^rNnZi I» vu»n-<ve- Len > e. --eiiia Id Deek-»>. Dreeke» -in den iichsvchen Te" und das .ZeniIIeiaa >>e. Mar Dom chi» Dresden lir eln-eiae- ei r' IIr ue - » Dresden. Das Wolfsrudel Von Julius Negis. 15. ckorne"iing.- „Behoupiel? Bon wem?" fragte Wallio» weiterlesend. „Bo» andere» Verbrechern, die die Polizei bei diesen Gelegen heiten verhört lpil.' „Tie Polizei scheint aber »ich! an daS Wolfsrudel geglaubt zu haben.' . , „Nein, doch jetzt nach der Middlefordafsäre sängt sie an. es zu tun!' ries Heysig voller Eifer. „Sie bcgreisen, Mr. Wallio», daß die Midolesordassäre bekräftigt — bckräsligt —' „Ja, sicher, vollständig richtig", sagte der Problcmjäger- „In Ihrer Theorie liegt ungeheuer viel Wahres. Ich zweiiie nicht an dem Vorhandensein des Wolfsrudels und habe mir nur übcrlcgr, ob es mehrere gibt oder bloß eines. Der Name könnle ja von meh reren beiiutzl werden. Nennen wir die Firma also Wolfsrudel u Co! Sie meinen, daß die Banoe mit dem Publikum durch em offenes Geschäft !n Verbindung steht. Wie sind sie aus diese Idee gekommen?" „Wenn man von dem Vorhandensein einer modernen Verbre chet organisation «usgcht, muß man zwei Jiiteressciilengruppen in ihr «»nehme»: di: Stehler und die Hehler. Daß di« letzteren jetzt ganz ge chäsiSmäsüg arbeiten und o'I sonar in großem Stil, brauche ich Ihnen nicht erst zu sagen. Mr. Wallion. Wen» die beiden Gruppen sich zmamrncnichlicßcn. was geschieht da»»? Kann nn» für eine dcrarlioe Organisation eine bessere Maske finden, als ein offenes Geschäft? Ein solches gibt scheinbare Beschäftigung sür ei» Personal, gib! Vorwände sür Neuen und sür das Anlegen gro ßer Summen, bietet technisch« und sinanziclle Hilfsmittel, ist mit einem Wort eine Lpcralionsbasis, deren wirtlicher Sinn nicht leicht zu durchschauen ist. Ich habe mir gesagt, daß das Wo'ss- rudel eine L:ga von hocbinletllgenien, uliramooernc» Verbrechern sei» muß Aus Grund pstichologischer Ucberlegiingen und gestützt aus gegebene Präzedenzfälle, bin ich also zu dem Ergebnis ge kommen —' Mam ce Wallio» sah aus. Ter durchdringende Blick der graue» Augen brachte Heysig aus dem Konzept, und mit sinkendem Selbst vertrauen schloß er: .Wenn man es ein Ergebnis nennen kann.' „Ich würde es als glänzende Wahrscheinlichkeitsrechnung be zeichnen", sagte Wallion, „deren Nichtigkeit wir, wie ich glaube, zusammen beweisen werden. Aber warum. Mr. Heysig, haben Sie nicht gewagt, etwas über die Waren der Firma z» sagen, die doch, wie Sie me »en. das Publikum ganz nnschnldig kaust?" Da der Iünncre schwieg, subr der Probleiiijggcr sorl: ..Kunstgegeiistände, kann sein! Juwelen, viellcick-t! Aber cs gibl heutzutage eine Handelsware, deren sich das Wolfsrudel unter allen Umstanden bedienen »ins;, die die Liga svstemaiisch anschassen uns wieder abstoßcn muß!" Manch« Wallio» hicll Heysig mit den Blicken fest. „Gestohlene Automobile!" Heysig nabm ein Buch mit Ausschnitten herunter und zeigte sei nem Gast die Rubrik: Abteilung 7, Amomobildielstähle. „Sechzig Zeitungsausschnitte darüler", sagte er und blätterte. „Wie Sie sehen, habe ich die Möglichkeit ins Auge gefaßt. Aber ich habe »och nichts Bc'ondercs dabei hcraiisbekonnncn." ..Das wollen wir nun verstirben". sagte Wallion. Er hicll ihm sein Zigarettenetui hin. Während sie ihre Z'garel- len ansteckicn. fing HcysipS Gesicht on zu leuchten, wie die Sonne, wenn sie durch Sie Wo"?» bricht. „Ich glanbe, Mr. Wallion, wir kommen zu de» Mitteilungen aus Skandinavien?" „Das tun wir!" antwortete der Prob'cmjAaer. „Wissen Sie. daß in Siandinavicn sür mcl'-r als eine Million importierte, gestoh lene Anlomobllc z»m Ver'aus stehen?" „Was? Nachweis!ich gestohlen?" „Nein, nicht nachweislich Um die Vcwei'e Z» st"»w--sn. bst, ich ja hier. Aber in Fachkreisen i»ii"ebcnde Gerüchte veranlaßt«» mich eine Untersuchung aiiziisangen. und da fand ich, drß eine Anzahl Automobile,-die aus Grund ihres Preises und anderer Umstände den Verdacht circglcn, gestohlen zu sein, von c »« ziemlich mysti schen Agentur iu Kopenhagen hcrrühr'e», einer Firma Nerz u. Fei» machcr, die ihrerseits Agenturen in E^r diania und Stock'-lm bat Ich h:bc mir diese Herren etwas näher angesehen. In Stock holm ist ein Russe namens Avotionow und »i Ehristiania ein Nil. Joseph Siilton, der sich Kapitän nennt; recht merkwürdige Th'.c». denen man aber nicht direkt bellommcn kan». Jedenfalls nimmt die Kopenhagen« Firma Nerz u- Fcilmochcr, L e als Reparaturwerk statt usw. auslritt, aus London gebrauchte Autos in Kommip'on. ES ist Ine wahre Masscneinsuhr von allen möglichen Marken. Was soll man tu», wenn man nichls beweisen kan», aber säst alles ahnt? Ich sah mich vor die Ausgabe gestellt, dem Ursprung von Nerz ». Feilmachers merkwürdig bllllgen Waren nachzukorschen. Und folg lich. lieber Heysig. bin ich hier, um gerade so eine Firma aussindig zu macken, wie Sie sie beschrieben haben." Heutig schleuderte d« Zigarette bin alz ob sie eine Bombe wäre. „Gestohlene Anlowoklle? Ja!" rief er. „Das ist dieselbe Firma. Jetzt ist cs mir klar! Tas ist sie!' „E-Z ist wenigstens eine Arbcilstheoric', dämpfte Dallion die Begeisterung bez anderen. „Was meinen Sie? Wollen wir die Firma Wolfsrudel ». Co. zusammen suchen?' Iic sl-'ude» sich Angesicht in Aimes.chl gegenüber. „Mr. Wallion". sagte der junge Mann, „wir sind einig. Ich mö-f-Ie nur eines!' „Was?' „Daß Sir die Leitung übernehmen!' „Na. ich boise, es wird ein Zniammenarbeiten sein', wehrt« der Proknemiägcr ab. „Wie haben Sie sich den Anfang gedacht? Die Middsesordassärr ist sa nun wie ein AuSrusungszeichen Ihren Warnungen gesolgt — wollen Sie damit ansangen?' „Nein", sagte Heyllg bestimmt, „das ist eine unangenehme Sack gasse. in der man nch schließlich nur gegenseitig stößt.' „Ekinz »eine Meinung. WaS haben wir mit der Middlcfordassär« zu schatte»? Ta arbeitet Daniel Mclvill«. und wir könnten nicht mehr tun, als er. Nein, wir müssen vo» der anderen Seite Vor gehen!" Wallion sprach immer eiliger, sah aus seine Armbanduhr und fuhr soll: „Ich reise seht nach Paris, um einige Auskünfte zu beschaffen, komme am Montag zurück, und dann können wir unsere Plan« machen Darf ich das hier miinchmen?' Er steckte die Papiere zu sich, die Heysig ihm gegeben Halle, u»U nabm leine» Hui. Heysig fraate: „Aber ich? Soll ich nicht in der Zwischenzeit —' „Es wäre vielleicht nützlich sür uns. eine Liste der Geschäfte und Agenturen i» London zu haben, die In größerem Umfange mit ge brauch«» Automobilen handeln. Wollen Sir eine machen? Be schränken S e sich auf solche Firme», d e nicht Vertretungen Ke« kannler Marken sind. Nekmen Sic nur solche auß die vermullich erst nach dem Kriege enstlanden ober in andere Hände übcrgeganae» sind. Lasten Sie olle weg, die in der Geschäftswelt angesehene Na men haben. Das wird sür das erste Auswersen unseres Netzes ge nügen.' ^ (Fortsetzung folgt.)
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