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Sächsische Volkszeitung : 31.01.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192901313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290131
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-01
- Tag 1929-01-31
-
Monat
1929-01
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.01.1929
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Diözekanverband der LSetttenvereine und Kirchenchöre im Bistum Meiden I» seiner kehlen Sitzung besohle sich der Diözesanvorstand Amächsl mit der Gründung eines neuen Bezirksvereins für die Nordlausitz. Dit Anregung hierzu ging vom „Domchor" in Bautzen aus. Er ist gemocht für die Vereine Kamenz. Bischofswerda. Bautzen, Hainitz und Schirgisivald«. Letztere drei h<rl>en sich hierzu zustimmend geäußert. Am nächsten Sonn tag soll di« konstituierende Versammlung in Bautzen statt- sinden. Dieses neue Reis am Diözesanoerbande wird gewiß alle Eäcilianor mit Freude erfüllen. Beschlossen wurde, die Generalversammlung in diesem Jahr« in Bautzen ab- zuhallcn, am Sitze unseres hohen Protektors, des Bischofs Dr. Schreiber. Als Sitzungstag wurde der 29. September bestimmt. Genauere Vortragsordnung wird den einzelnen Diözeson- vereinen bald'zugehen, doch wird schon heute gebeten, den Tag für dies« Veranstaltung freizuhalten und aus starke Beteiligung bedacht zu sein <Reisekasse gründen!). Die Festversammlung ivird um 4 Uhr slattsinden, um auch den Auswärtigen die Be teiligung zu ermöglichen. Eventuell ist sür Montag an eine Nebenveranstaltung gedacht. In der ersten Fastenwoche soll ein zweiter Choralkursus stattsinden. der besonders sür die Cäcilienverein« und Kirchenchöre Westsachsens eingerichtet wurde. Nähere Nachricht erhalten die betr. Vereine sofort nach Abschluß der Verl-andlungen. Als Entschändigung an den Bene- diktinerpater ist vereinbart worden 15 Mark Honorar, ferner freie Berpslegung und Tragung des Neiseonteils. Es wird empfohlen, hierzu die „Missa de angelis" zu beschaffen (Verlag für Liturgik. Grüssau i. Säst.. Preis 12 Pf.). Die einzelnen Verein« erhalten nächstens die vorgedruckten Jahres berichte zur Ausfertigung an den Diözesanpräses. Für den Ansang der Fastenzeit gibt der Diözesanvorstand «ine Sondernummer des „St. Bennoblattes" heraus. Mitarbeiter sind herzlichst gebeten, bis 4. Februar etwaig« Artikel an den Unterzeichneten einzuschicken. Es ist ein« Ehrenpslicht, daß seitens der Chorleiter, bezw. der Chöre für weiteste Verbreitung dieser Sondernummer Sorge getragen wird, auch durch Ausnahme von Abonnements. Bestellun gen wolle man an den Verlag des „St. Bennoblattes", Dres den-«. 1. Polierstraß« 17. richten. Es wird daraus hingewiesen, daß einzelne Verein« noch mit ihrer Jahres sie», er im Rückstände sind. Um baldige Begleichung — 10 Ps. für jedes Mitglied im Jahre — wird höfl'chft gebeten. Zahlungen an den Unterzeichneten Kassierer, Giro Leudersdorf, O.-L., Nr. 27. oder Postscheckkonto Dresden 27388. Fritz Günther, Leutersdorf, O.-L., Diözesanschrislführer. l.eipr!g unä Umgebung Die J-ee kalholifchen Wissens Leipzig, Januar 1929. Erich Przywara S. I.. hat kürzlich in Leipzig auf Veranlassung des katholische» Akademiker-Ausschusses über „Die Idee k a t h o l i s ch c n W i s s e n s" gesproä>en. Der Gedankengang des Boriragcs, der viel Beachtung fand, war etwa folgender: Die Methodologie des Wissens ist heute so weit, daß sie die letzten Einstellungen und Richtungen des Aktes des Wissens überhaupt sichtbar macht. Es ist erkannt, wie der Protestant, der Jude, der Neuhetd« kein n e u t ra t e s W i s s e n hat und «siegt, sondern wie seine religiöse Grundrichtung sich in -er Art dieses Wissens ausprügt. Dos sührt zu der Frage, wie die „reine Sachlichkeit" des Wissens mit solckzer religiöser Bedingtheit sich vereinigen lasse. Für alle Lösungen dieser Frag« außerhalb der katholischen Lösung endet es mit dein Widerspruch, daß tms Wisse» zu einem „absoluten Wissen" (Hegel) werden will, und daß doch diese Absolutheit Religion in sich trägt: Identität zwischen Gott und Mensch in der Form, daß sie einmal als Göttlichkeit des Menschen erscheint und dann wieder als Theophanie Gottes in den Menschen hinein. Die katholiiche Lösung besagt dem gegenüber die konseguenle An wendung der katholischen Einheit von „Opfer" (bis in das Sich- Opfern in den Gehorsam zur sichtbaren Autoritäts-Kirche) und „Dienst". Das Grnndlegende ist das „Opfer": katholisches Wisse» ist nicht anders möglich denn als betendes Wissen, als über natürliches Wiste» des Kindes Gottes und Gliedes Christi, als kirchliches Misten. Aber der Sinn dieses Opfers ist der werk tätige „Dienst": katholisches Wissen ist durch seinen inneren Opfercharakter befreit in die wahre ruhige Sachlichkeit. Das ist nichts als Klnweiidiing des „gratis non destruit, sed persicit et supponit naturam" „Die Gnade zerstört nicht, sondern überhöht und wahrt die Natur". „Ueberhöht": es gibt kein absolut „reines Wissen", sondern nur das Wissen des Gliedes der römisch-katho lischen Kirche. „Wahrt"! Dieses Wissen ist (gerade weil von Gott als der Prima Veritas, der Ur-Wahrheit, geleitet) das allein wahre „sachliche Wissen". Deutsche Meisterschaft im Skitaus Bom SI. Januar bis 3. Februar 1« Klingenkhal Di« deutsche Mutersportsaison bot diesmal dank der gün stigen äußeren Umstände eine ungeahnte Fülle von Veranstal tungen. Sie erreicht nun mit der Austragung der Deutschen Skimeisterschaft vom 31. Januar bis 3. Februar in dem reiz voll im Erzgebirge gelegenen Klingenthal ihren Höhe punkt. Die verantwortlichen Organe haben alles aufs Veste hergeriihtet, um einen wohlgelungenen Verlauf der Veranstal tung zu gewährleisten. Ist die internationale Beteiligung auch qualitativ nicht so gut wie im Vorjahre, wo die aus St. Moritz kommenden Norweger mit von der Partie waren und durch Vinjarängen den begehrten Meistertitel entführten, so stellt doch die Konkurrenz aus der Tschechoslowakei. Deutschböhmen, Oester reich und Jugoslawen unsere Vertreter vor überaus schwere Aufgaben. Insgesamt verzeichnet die Meldelist« 136 Nennun- genfürdenLanglauf und 95 sür denSprunglauf. Zu der Stafsrlmei st erschuft haben weiter 13, zur Heeresmeisterschaft im Patrouillenlauf 18 Mannschaften gemeldet. Die gesamte deutsche Klasse ist restlos vertreten. Genannt seien aus der umfangreichen Liste der Bewerber nur die früheren Titelhalter Gustav Müller-Bayrisch Zell, Kurt Endler- Schreiberhau, Max K r ö ck e l»Neubau?, Martin Neuner» Parte,ikirchen, ferner Walter EI n ß - Klingenthal. Alfred, Huhn- Frankfurt a. M., und der für Hcilbronn startende Nor-, weger I. Blomseth. Vom Hauptverband der Deut-, scheu Wintersportvereine lDeutschböhmen) find Albert Ettrich. Jo " " " ' Adolf, Rudolf Purkert, Walter! , rgo- I. Ianko und Ina. scharfe Kämpfe und heißen mag, hat be- „Deutscher Meister" Buchberger, Äilly Dick, Franz Donth und Theo Rein-i warth in Wettbewerb, der Oesterreichische Ekiverbanh entsendet Fritjof Paumgarten und Harald Bosio, vom tschrchoslovakischen Verband find I. Nemecky, Novak, Fisera, Stehlik, Martin und Vondrack zur Stelle, aus I u, siavien kommen I. Iosko, Dr. Kmet, Iansa. Die Auslese der Besten verspricht guten Sport, und der Sieger, wie er auch rechtigten Anspruch aus den stolzen Titel und den „Goldenen Ski". Im Gebiet Klingenthal-Aschberg ist zur Zeit prächtiges Winterwctter. Die nunmehr schon seit Nonember liegende und durch wiederholte starke Schneesälle kräftig verstärkte Schnee decke hat eine beträchtliche Höhe erreicht und ist durch den dauernden Frost so stabil daß auch bei einem Wittcrungsum- schwung sür die glatte Abwicklung des Programms nichts zu befürchten ist. Das Wettkampfprogramm beginnt am Donners tag, den 31. Januar, vormittags 10.30 Uhr mit dem Heeres patrouille «lauf über 25 Kilometer. Am Freitag, den 1. Februar, vorm. 9.30 Uhr findet der Langlauf über 18 Kilometer statt, der nächste Tag sieht vorm. 10.30 Uhr die Be werber an der 40-Kilo in eter-Staffel Meisterschaft am Start und am Sonntag vormittag beginnen um 11 Ubr au der Eeydelfchanze dt« Sprungläufe. Zahlreiche gesellige Veranstaltungen sorgen ferner dafür, daß die zahlreich ange- meldeten Sch.achtenbummler auch in anderer als sportlicher Be ziehung voll auf ihre Kosten kommen werden. Die Eishockey-Europameisterschaft Dir große eissportliche Veranstaltung aus der Kunsteis bahn in Budapest in deren Mittelpunkt zunächst die Kämpf« um die Eishockey-Eurooameisterschaft stehen, und di« am Wochenende mit den Weltmeisterschaften im Kunstlauf sür Da men u>7d Paare abgeschlossen wird, nahm am Montag ihren Anfang. Bei günstigen Eisverhältnissen und nicht zu kaltem Wetter stellten sich zunächst Oesterreich und Deutschland dem belgischen Schiedsrichter Loica vor etwa 1000 Zuschauern zum Kampfe. Beim Erscheinen der beiden Mannschaften spielte die Musik die Nationalhymnen. Wider Erwarten konnte sich die deutsche Mannschaft nicht erfolgreich durchsetzen, mußte viel mehr Oesterreich mit I :0 (I :0, 0 :0, 0 :o) den Bortritt lasten. Me es schon das knappe Resultat ausdrückt, waren sich beide Mannschaften vollkommen ebenbürtig, zeitweise hatte ,ogar dir deutsche Vertretung etwas mehr vom Spiel. An dem einzigen Torerfolg der Wiener ist der deutsche Torwart Leiß schuldlos, denn die Scheibe fand aus einem Gedränge ihren Weg ins Netz. Die Gegner stellten sich in folgender Besetzung zum Kampf: Deutschland: Leiß: Schmidt, Kreisel: Jiinccke. Römer, Schröttle lRammelmeyer, Ball). Oe st erreich : Lichtschein: Schwad, Lang: Tatzer. Ertl, Lederer lRainer, Glatz). Die Deutschen drängten sofort stürmisch nach vorn, jedoch sollte schon der Geaenangrist der Oesterreicher zum Erfolg« führen. Bereits in der 3. Minute führte eine Vortage Lederers zu einem Gedränge vor dem deutschen Tor, und der Wiener Mittelstürmer Ertl nutzte die Gelegenheit zum Torschuß ge- schickt aus. Im weiteren Verlauf wogte der Kamps auf und ad. Die deutschen Angriffe hatten nicht die genügende Durchschlags kraft, da sich einmal Jänecke in unnötigen Einzelleistungei, verzettelte, zum andern die Kombinationen zumeist nicht richtig aufgebaut waren. Gegen Ende des ersten Drittels mußte Ertl wegen eines Fouls gegen Ball für kurze Zeit den Platz ver lassen. Auch im weitere» Verlauf blieben Torerfolge aus. Wiederholt muhte die österreichische Verteidigung hart arbeiten, besonders zu Anfang des letzten Spielabschnitts, wo ein hef tiges Bombardement aus das Wiener Tor erfolgte, aber die er- hosstcn Erfolge der Unsrigcn blicken aus. I» ihrem zweiten Spiel treffen die Deutschen mit den Vertretern der Tschecho slowakei zusammen. Durch das Nichtantreten der finnischen Mannschaft kam di« Schweiz kamoslos zu den Wertzöllen Punkten. Nach dem Reglement wuroe den Schweizern das Spiel mit 5 :0 Toren autgcschriebcn. Wer wir- AelchsgerichkspräsiSenk? Leipzig. 30. Januar. Die Presse beschäftigt sich mit der Nachsolgeschast für den Neichsgerichtsprüsideillen Dr. Simons, der bekanntlich infolge des Konfliktes mit der Reichsregierung am 1. April zurücktritt. Es wird eine ganze Reihe von Namen genannt, in erster Linie der Ministerialdirektor im Rcichsjustizministerinm Dr. Erwin Vumke, der einer der Hauptmitarbciter an der Strafrechts reform ist und als Vertreter der modernen Richtung im Straf recht gilt. Ferner werden u. a. Staatssekretär Joel, Reichs- justizmmister Koch-Weser, Professor Radbruch, Tr. Bell und Landsberg genannt. Wie die Leipziger Neuesten Nach richten hierzu erfahren, ist aber irgend eine Entscheidung in der Angelegenheit bisher überhaupt noch in keiner Weise getrosten worden. Die Wohltäterin betrogen Leipzig, 29. Januar. Das Schöffengericht in Leipzig hat den Kaufmann Erich Bruno Wolf wegen Unterschlagung und Urkundenfäl schung in drei Fälle» und wegen Betrugs in einem Falle zu einein Jahre Gefängnis verurteilt. Die Ehesran des Wolf wurde wegen Beihilfe zu zwei Monate» und zwei Wochen Gefängnis vcr- ur'eilt. — Die beiden hatten eine alte Frau, bei der sie Unterkunft gesunden hatten und die sehr vertrauensselig >var, um beinahe ihr ganzes Vermögen gebracht. Der Ebcinann Wolf hat über das Bank guthaben der Frau nach eigenem Gutdünken und fast ausschließlich zn seinem Vorteil verfügt, hal Wertpapiere, anstatt sic auftrags gemäß ins Depot zn liefern, verkauft und hat den Erlös zusammen mit seiner Frau verbraucht. Gegenstände, die Wolf im Auftrag versehen sollte, verkaufte er und nabm das erlöste Geld in Besitz. Insgesamt bat das Paar der gutmütigen Frau eilten Schade» von wenigstens 15 000 M. zngcsngt. ) Gewerbe»»sticht in Leipzig. Das Gewcrbeamt Leipzig hat im Jahre 1928 zum Schutze der Arbeiter und Angestellten in 10 209 gewerblichen und kausmännischeii Betrieben und sonstigen Büros insgesamt 14 706 Betriebsbesichtigungen über die Befolgung der arbeitsrechtlichen Vorschriften vorgenommen. Es ist dabei allerdings auch im Jahre 1928 nötig gewesen, in 286 Fällen strafrechtlich cinzuschreilen und gegen eine größer« Anzahl von Betrieben schriftliche Auslagen zu erlassen. ) Insolvenz im Leipziger Rauchwarenlnnidcl Wie man hört, strebt Scalelcktric-Kanin G. m. b. H. in Leipzig eine» außergericht lichen Vergleich ans der Basis von 40 Prozent an. ) Raiichwarendiebstahl. Die Kriminalpolizei verhaftete den Marklhelfer einer hiesigen Nauch:var«nsiiina. der die Firma seit längerer Zeit bestohlen hatte, und seinen Hehler in dem Augenblick, als dieser ein zurechtgelegtes Paket mit Rauchwaren im Werte von 1000 Mark nbholcn wollte. Nack den bisherigen Feststellungen sind sür mehrere lausend Mark Waren gestohlen worden. Die Täter sind geständig. Nach der Ermittlung war für die nächsten Tage durch den Hehler und iveitere Komplicen ein großer Einbruch bei der Firma geplant. — Aus dem ver schlossenen Hof eines anderen Ranci'waveno.eschästs wind« rin Korb mit Chinchilla Edelkoninsellen gestohlen. Theaker und Musik« D»e«hunderl Nussührunnen -er ^Meistersinger" im Dresdner Operndause Julius Rietz war es^Kr im Jahr« 1869 die „Meistersinger" zum erste» Male in Dresden herausbrachte. Am 21. Juni 1868 waren sie überhaupt erstmalig in München erklungen. Wagner hatte an ihnen von 1862—1868 in Biebrich. Wien. Münckzen »nd Triebschen gearbeitet. Es dürste vielen bekannt sein, daß Wag ner mit der ersten Ausführung in Dresden sehr unzufrieden war und sich darüber auch sehr unliebsam ausgesprociien hat. Bei dem Brande des Opernhauses verbrannten auch die Deko rationen zu den „Meistersingern". Aber neu erstanden die Bühnenbilder, und sie wurden im Laufe der Jahrzehnte mancherlei Neuerungen uitterworsen. Vor einige» Jahren gab man der Festwiese eine »mgeänderte Gestaltung. Stets haben die „Meistersinger" zum festen Bestand des Spielplanes gehörr, und Fritz Busch hat sür diese Oper eine besondere Vorliebe. Nun ist die 300 erreicht. Säion die festlich gekleideten Besucher gäbe , d n Abende ein festliches Gepräge. Der Be such war w datz es nur wenige Lücken gab Die Aus führung br>M' eine Neubesetzung und einen Gast. Mit beson derem Interesse sah maa dem „EEen" von Maria Najd! entgegen. Und diese Kimstlerin erfüllte die Erwartungen in vollstem Umfange. Zunächst sah sie ganz entzückend aus. Ihr Helles, sonnenslrahleiides, in köstliche Wärme gehülltes und von feinster Kultur getragenes Organ ist sür diese Partie wie ge schaffen. Tie Darstellung zeigte sich durch eine frische Mädchen haftigkeit und einen zarten Liebreiz in lebensvoller Natürlichkeit, vis ins kleinste Wort verständliche Textaussprache gab sichere Grundlage, sür elne äußerst intelligente Ausdrucksform. In allen Rollen, die man bis jetzt von Maria Nasdl gehört »nd gesehen hat. hat sie ein glänzendes Charaktcrisierungsvei mögen bekui det. Man muh daher jedesmal wieder betonen, daß ihre Verpflichtung an unsere Staatsoper eine der glücklichste» in einer ganzen Reihe van Jahren ist. Als ..Beckmesser" hört« man Eduard Kandl (Berlin). Säiode. daß Ludwig Ermold an diesem Iubilälimstag« nicht diese Partie bereute. W-mn sich auch Eduard Kandl der ausgezeichneten Anstührnng sich r Vn- siigt«, so fehl! es seiner Stimme zunächst an Fülle sür die Größe unseres Hauses, und in der Gestaltung unterlief allerhand Manirierles und zu stark Karikiertes. Zu Glanz und Farbe. Größe »nd Feststimmiing verhaften Friedrich Plaschke, Willy Bader, Heinrich Teßmer. Kurt Taucher. Rodert Burg, Elsriede Habcrltorn, alle iveiteren beivährten Dar steller. derChor und die in Klangpracht schwelgende Staats- Kapelle der 800. Ausführung. Fritz Busch meisterte mit Feingefühl und Großzügigkeit di« Partitur. So trug auch der Beifall festliches Gepräge. -Ist- Leipzig. Dos 7. Philharmonische Konzert In der Albcrthalle gestaltete sich zu einem Abschiedsabende. Generalmusik direktor Hermann Scherchen verlaßt nun Leipzig, um seine Wirk samkeit in Königsberg unler günstigen Ansstckten sortzusetzen. Seiner inneren Einstellung getreu, liatte er zwei Ncubeiten auf bi« Vor- Iragsfolg« gesetzt. „Der wunderbare Mandarin" vom Ungar Bela Baitok <geb. 1881), Musi! aus der gleicknamigen Pantomime (29 Werk). Dieses Werk täuschte bis zn stark snblbarem Ohrcnzwang das siniicnhaft vor, was sich der iilusikkvnüige Europäer unter chine sischer „Musik" vorzustellcn hal. Es fehlte, daß die Zubörer an Hand einer gedrungene,, Inhaltsangabe der Pantomime den „wun- derbaicn" mnsikalijchcn Vorgängen hätten folgen können. Man ver spürte zuweüen ein ühntichcs Granen, als wenn man die Fratzen chinesischer Göticrmastcil voll ans sich wirken ließe. Wie Scheiche» dies alles hcrausholte, mußte Achtung vor diesem wagemutigen Dirigenten und seinem (dem Leipziger Sinfonie-) Orchester erwecken. Es äußerte,, sich am Schluß Senn auch Gegner einer solchen Musikausfassung. Gleichwahl liegt in dem Raffinement, womit die einzelnen Jiistrnmcnlalgrnppcn anfeinander losgelöste» werden, doch auch eine Art Begabung, wenn auch vielleicht der Gang zweier Blechinstrumente im Halbton-Abstaud den asiatischen Klangcharakicr etwas zu eindeutig zum Ausdruck brachte. — Es ist H. Scherchen hoch anzurechuen. daß er sich der Jüngeren so energisch annimmt und an zweiter Stelle das Konzert sür Bratsche und Kammerorchcstcr von Werner Hübsch,nan» (gcb. 1901) uraussiihrtc. Es bevorzugt ctivas stark d.rs Kontrapunktische bei fühlbarem Verzicht auf die Farbe. Der tauzartigc zweite Satz dürste wohl am meisten gefallen haben. Auch der Schlußsatz schlug gul an. Das Ganze zeugt vo» Begabung »nd Eigenart. Da das volle Orchester Verwendung fand, gelang es mitunter dem trefflichen Solisten Earl Hcrrma»» (Mitglied des GewandhauS- Ouartelts) nur schwer, sich dnrchzusehcn. Der Bestall war berzlich und allgemein. — Es nmr sehr verständnisvoll, daß Beclbovcns „Erste" den Beschluß machte. Nach langer Wüsteniabrt — gelobtes Land. Warum nur sträubt sich der ganze innere Mensch, das bloße Ncbcneinandcrsctzcn von Klängen und Tongcränschen auch als Musik zu empfinden? — Wie Scheichen dickes Werk mit den, gebefreu digen Orchester meisterte, das läßt die Größe des Verlustes so recht erkenne,i, den Leipzig erleidet. Schcräic» wird noch weiter und in verstärktem Maße vo» sich rede» mache». Dr. Hugo Lübmann. Gesangstlidierende von Elisabeth Schlegel-Dietrlch ver- anstalteten am Mittwochabend im Palmengarten ein Konzert, das in die Lehnveise und -erfolg« der geschätzten Gssangs- pädagogin einen fesselnden Einblick gewahrte. Ein Teil der Schülerinnen entstammt den Konserlxttoriumsklassen und eine Mitwirkcnde ist bereits der Berliner Slaatsopcr verpslichtet. Terzette. Arien. Duette und Lieder diente» als Gradmesser der Futschritte und des augenblicklichen Standes. Eine ganze Reihe der Dntt'ietungen zeigten völlige Konzertreise oder käme» ihr zum mindesten sehr nahe. Zufälligkeiten, wie gelegentliches Znlicssingen müssen lwi Schülerausführungen sachgemäß >» Kauf genommen werden, da sic in äußeren Umständen ihre grund legende Erscheinung haben. Am meisten iniercssierlen «in« lockere und klangschöne Tonbildung, eine gute Tertausiprache und eine tiefgründige Beachtung der Ausdrucksgeslallung tzle- sondere Aufmerksamkeit wurde auch der Atemtechnik geschenkt. Es war ein durchaus ehrender Abend für Lehrgcschiä, und Schülerfleiß. Feingeschlisfen bewährte sich die begleilende Un termalung durch Dr. Arthur C h i tz. —». Konscrvatoriiim für Musik lind Theater z» Dresden. I» der Mustkaustührimg am Donnerstag, de» 3l. Januar, abends '§8 Ubr im KoiiservatoriumSsaalc gelangen z»m Vortrag: Klav.erlorzer e B-Dur von Beethoven „nd A-Moll vo» Schumann, Scherzo sür Klavier von Mendelssohn. Variationen sür Klarinette von Bacr» mann, Konzertante sür 2 Violinen von Mozart, Sonate für Klavier „nd Violoncello von Brahms, Gesänge von Fiolow, Strauß, Zwiut. scher »sw. Zentraltheater Dresden. Die Direktion des Zciitral- theaters hat den hier bekannte» Komiker Karl Water st raa dt für die Nolle des Kapilän Kraag in der Operette „Mascotlchen" verpslichtet, in der derselbe »» allen Städten Deuischlands mit großem Erfolg gastierte.
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