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Nummer 19 28. Jahrgang Wvckir»» t«a> wdlvenl!. «N de» illnNr. <vr»N»deNa,»n ,D>« >««- und !71>r un'err »einen veuie" >an>ie de» reiibeNac»»» ,G>. B«mw»V!l>N- .Unierhalinng und Wtile»^ .Di» Well de« Kran- ,»«r,»i»ei Kalgeber' Da« »ule »»»' .Mlmrnnd. Ich»»'. Mon,»I»ri ve,u»*v»»t> » VN. »>»><bl. peiiellaeid. ttnzevumimei I« « Sonnabend u. Sonniaannnnner j«U z. HanrwchrvtteNer De. ». D««e«d». Dretden. Mittwoch, den 2Z. Januar 1828 «»»>»,«»»», De«»»,» «»»eleeoveeNei Die i-eivalten« V»«it,etie HN « !7LM>Nr». an,„gen «. Siellenae'uib» Li» 1 Die Ve»»r»»anie,etl« 1Sm,n beeil I Me «»»eigen miieebalb de» «erbreiin»g«geb>ete» 4»»i> di»VeitlreNamezeii« !.!««>». «rielgeb.!«N< ImgaUe bbberee «en>»ii eriiichi i,de «eevi»A>uug ans Lieierung «owie Eeiltlliiiii >>. «n,eigen-«niirSgen u. Leilliing v. Slbabeiierlatz. Gei<LO!ll>L« r»u ilriur Len«. De-dden. <SeI>däf1<I»»>«. Dem» u.Prrla«! «ermaina ibr Verlag und Druckerei. Filiale Dre«b»n. Dre-den-A-i. Polterllratze 17. H»mrin2wl2. Boltickieckionio Drebden «7V^> Vn»»7onio Etabtdan' Deedden «» NI7<> Für chrtskltche Politik und Kultur !Ue»akt»»a dre SSchNIckiea iv,Ik»,«i»u«» DreSden-iMIladi l Voiierstratze »7. gernrw A7II «in» „oir. Am das Lilwinow Prolokoll Neue Vorschläge Rußlands sür die Inkraftsetzung des Kellogg-Pakks in Osleuropa Moskau, 21 Januar. Nach einem von der Presse veröffentlichten Kommnniquö enipsing Lltivtnoio den polnischen , Gesandten Patek und teilte ihm mit, das, die Sowjelregierung folgendes Unlerzeichnuirgs- verfahren sür das Protokoll zur Inkraftsetzung des Kesiogg-Paktes für Osteuropa vorschlägt: Die Regierungen der Sowjetunion und Polens, die sich zur Unterzeichnung des Protokolls bereiterklärten, vollziehen diese Unterzeichnung unverzüglich i» Moskau. Sofort nach der Unterzeichnung richtet die Sowjciregierung unmittelbar an Finnland, Estland und Lettland (an Litauen ist ein derartiges Angebot bereits abgesaM und sein« Zustimmung bereits eingrtrosfen), sowie an Rumänien durch die polnische Negierung die Aufforderung, dem Protokoll beizntre- te». sofern sie ihren Beitritt zum Pariser Vertrage bereits als voll zogen betrachte. Ihren Beitritt zm» Protokoll vollziehen die genannten Staa ken durch Zusendung des schriftlichen BeilrittSaktes mit beigelegter Abschrift des Protokolls an den Staat, der der Initiator des Pro tokolls ist. Die Regierungen der Staaten, di« durch daz Protokoll Unterzeichneten bzw ihm beitrate», übernehme» die Verpflichtung, in der kürzesten Frist sowohl den Kclloggpakt als auch das Proto koll ordnungsgemäß zur Ratifizierung vorzulegen. Das Protokoll tritt zwischen der Sowjetunion und Polen im Augenblick des Austausches ihrer Ratifikationsurkunden und zwischen der Sowjetunion und Polen und den dem Protokoll bei. getretenen Staaten vom Augenblick der llebergabe -er Mitteilung über die vollzogene Ratifizierung -cs Protokolls durch diesen oder jenen Staat an die Sowjetunion in Moskau in Kraft. Litwiuow erläuterte, dasi di>S genannte Verfahren znr bal digsten Inkraftsetzung des Krllogg-Paktes wenigstens zwischen Was wir zahlen sollen! Bevorstehend« Rllck,reise Gilberts nach Berlin. Ein Teil -er amerikanischen Press« gibt Berliner Mel dungen wieder, -ie angeblich aus „einer der autoritativsten Quellen Europas" stammen sollen und ->e zum Inhalt haben, daß Frankreich auf -er bevorstehenden Reparationskonferenz die Forderung erheben würde, das; die deutsäten jährlichen Reparationsleistungen ans 2,2 Milliarden Mark sür 62 Jahre festgesetzt würde». Damit würde die Gesamtlast Deutschlands ungefähr die Höhe der Forderungen des bekannten Londoner Ultimatums nämlich 132 Galdmilliarden, erreichen. An zustän diger Stelle erfahren wir zu diesen Nachrichten, datz sie unmög lich den Tatsachen entspreäien könnten. Deutschland würde sich ans keinen Fall auf so riesige, all« seine Kräfte übersteigende Verpflichtungen einlassen können und auch auf der Gegenseite wisse man ganz genau, datz, wen» man versuchen würde, eine Summe von 132 Milliarden Mark von Deutschland einzutreiben, Deutschland dabei ruiniert iviirde und jede Zahlungsfähigkeit einbützen. mühte. Man erblickt in diesen Meldungen ameri kanischer Blätter einen Versuch, die Reichsregierung zu einer amtlichen Auslassung darüber zu bewegen, wie hoch sie sich die Endbelastuna Deutschlands denke. Man erklärt aber, datz man selbstverständlich den Beratungen des Expertenkomitees, das ja feststellen soll, was Deutschland leisten könne, in keiner Weise durch irgendeine omlliä>e Entgegnung auf solckze Auslassungen vorgreisen wolle. Gilbert verabschiedete sich heut« von Kellogg. Er wird am Freitag nach Berlin zuriickkchren. Die neue Wendung in Afghanis«»» Moskau. 22 Januar. Einer Meldung aus Herat zufolge, ist eine beträchtliche Anzahl Militär aus Kandahar und im Gebiet von Gazni zu sammengezogen worden. Man glaubt, datz Aman Ullah sich an die Spitze der Truppen stellen wird. In Kabul macht sich Mangel an Lebensmitteln bemerkbar. Die Preise sind stark gestiegen. An den Häsen sind Plünderungen vorgekommen. So wurde das Eigentum einer aufgelösten französischen Sägile geraubt. Das gleick)« Sck.cksal droht der deutschen Schule. Durch die völlige Isolierung Kabuls stockt der Handel, was eine grosse Unzufriedenheit in der Kausmannschast erregt. Unter der nie. einigen Staate» Osteuropas führe und gleichzeitig allen Staaten Osteuropas die Möglichkeit biete, vollberechtigte Teilnehmer deS Protokolls gleichzeitig mit den Signatarstaatrn des ProtololÜs zu werden. Patel nahm den Vorschlag zur Kenntnis und versprach bei seiner Regierung deshalb anzusragrn. Die deulfch-polnischen Verhandlungen Warschau, SL. Januar. Unmittelbar nach Abschluß des deutsch-polnischen Holzver trages hat der polnische Delegationssührer das in Aussicht gestellte Ergänzungsangebot an Deutschland übermittelt, das sich auf die polnischen Zollbindungen und die polnischen Einfuhrkontingente sür deutsche Waren Im KUnstigen Handelsvertrag bezieht. Von polnischer Seite wird erklärt, datz die neuen Warschauer Vorschläge über die letzten Konzessionen der polnischen Regierung erheblich hinausgingen. EuleiMgg -ss gesamten WaHLesitzes in Aorimühken Prag, 21. Januar. Von dem diese» Iahe vom Vodenamt zu übernehmenden Waldkesitz in Mährisch Schlesien soll der größte Teil dem Landwirtschaftsministcrium zugewiesen werden, wäh rend der Rest auf die Stadt Llmiih mit üoa Hektar sowie aus Littau und andere S.üdte ausgeteilt werden soll. Zn der nächsten Zeit solle» bereits der Waldbefitz des ehemaligen Grasen Harrach bei Römerstndt und das Lichtensteinsche Gut in Grotz- Ullersdors sowie die Kleinsch« Herrschaft in Wiejcnbnrg über nommen werden. Sollte das tatsächlich geschehen, dann ist die Verstaatlichung des ganzen Waldbesihes in dem rein deutschen Nordmähren beendet. dergedrückten Bevölkrr,»g machen sich Sympathien für Aman Ullah bemerkbar. Kowno, 21. Januar. Wie au» Moskau gemeldet wird, sollen die Stämme, die früher mit Habib Ullah gut gestanden haben, erklärt haben, datz sie mit seiner jetzigen Politik nicht einverstanden sind, und daher seine Abdankung verlangen. Die Führer der Stämme er klären, datz sie Len Treueid, den sie König Jnayat Ullah ge schworen haben, halten werden. König Habib Ullah Hel seinen Truppen den Beseht gegeben, die Stämme, die mit ihm nnzu- srieden sind, zu eniwassnen. Zrlgsysn greitt -urÄ Maßnahmen gegen die argentinische Provinz Mendoza. Buenos Air«», 21. Januar. Der Gouverneur der argentinischen Weinbauprovinz Men- doza, Dr. Orsila, ist wegen schlechter Verwaltung öffent licher Gelder in Untersuchungshaft genommen worden, lieber die Provinz Mendoza wurde das Bundeseinschreiten verhängt. Der KiApf t>er fk.r d!e Pu!s?wn,ie Eine Kundgebung sür Dr. Vorms. Brüssel, 2l. Januar. In Merxem bei Antwerpen fand am Sonnabend-Abend eine Kundgebung sür den Flamenführer Dr. Bonns statt Der Flamenführer hielt eine Ansprache, in der er seinen Dank dafür «ussprach, datz seine Anhänger bei der Wahl sür ihn «in- geireten seien. Er forderte die Flamen aus, den Kamps sür die Autonomie fortzusetzen. Wie hier verlautet, wird Borms die Leitung der flämisch nationalistischen Zeitung „De Schelde" übernehmen. Zahl reiche Aktivisten sind bereits aus Holland auf Grund der er lassenen Amnestie nach Belgien zurückgekehrt. Ein Teil von diesen wird an der Zeitung „De Schelde" als Mitarbeiter tätig sein. * Die belgische Regierung Hai einen Gesetzentwurf über die Ratisizterung des Kelloggpaktes angesertigt. - Sieg Tchmelings In Amerika. Der deutsche Boxer Max Schmeling siegte in dem Kampf gegen Pietro Torri in der ersten Runde nach 62 Sekunden durch k. o. Der Diamanlenkrieg in Südafrika „Würden auch nur all diejenigen Diamantenfelder Süd« afrikas ausgebeutet, von denen man mit Sicherheit weitz, daß sie leichte und grotze Ausbeute ergaben, dann könnten sich" — so behaupten ernst zu nehmende, gewiegte Sachverständige — „bald alle Stenotypistinnen der Welt von ihrem schmalen Gehalt Brillantkolliers kaufen!" — Nun, es wird dafür gesorgt werden, datz die jungen Damen ihr Geld nicht in Diamanten anlegen können. Dafür sorgen Mächte, die stärker sind als die armseligen Digger (Diamantengräberj in Nainaqua-Land und am Orange« Fluß, die eben beinah« mit Revolvern und Maschinengewehren zu Tausenden gegen die Polizeitruppen der südafrikanischen Re gierung zu Felde gezogen wären, weil di« Regierung ihnen die Ausbeutung der märchenhaft reichen alluvialen Diamantenfelder der fraglichen Gebiete unmöglich gemacht hat. Sie zogen e» dann allerdings vor, sich mit einem Mißtrauensvotum gegen di« Regierung zu begnügen, denn sie sagten sich wohl init Recht, datz es aussichtslos sei. den Kampf durchzuhalten. Seit etwas inehr als einem Jahre ist nämlich die Südafrikanische Regierung nicht mehr, wie früher, in diamanten-wirtschaftlicher Beziehung ein ausführendes Organ des mächtigen „Diamantenkönigs" Sir Lrnest Oppenheimer, des Präsidenten der Anglo-Ameri- ean Corporation, die bis dahin die weitaus größten Diamant schürfrechte in der Südafrikanischen Union besaß und den Preis stand des Diainanten ain Weltmarkt nach Belieben reguliert« konnte, seit nach härtesten parlamentarischen Kämpfen die Süd afrikanische Regierung im Oktober 1927 ihre „Precions Stone» Bill", ihr Edelsteingesetz, durchbrachle, beruht die finanzielle Zukunft — und zwar eine wahrhaft märchenhafte Zukunft — der Südafrikanischen Union ans ihrer Diamantenpolitik, deren Ziel naturgemäß die Hochhaltung des Diamantcnpreises sein mutz. Jnsosern »chen also sürs erste die Interessen der Union und des grotzmächl'gcn Diamantensyndikats parallel. Die armen, so jäh aus ihren diamantenen Träumen auf den harten und schmutzigen Boden volkswirtschaftlicher und finanz politischer Tatsachen hinabgestotzenen Digger in Transvaal und vor allen Dingen in Namaqualand, wo man stellenweise Dia manten auslesen konnte, wie Kiesel, wollt-» di'ft Politik auf weite Sicht natürlich nicht mitmachen. Ihnen lag nichts an der weisen Fürsorge des Staates für das Wohl ihrer Enkel und Urenkel -- sic wollten selbst — und möglichst rasch — Mil lionäre werden und den Sand der afrikanischen Wüste wieder von den Schuhen schütteln können. Nun wurden plötzlich alle seit 1925 entdeckten Diamantenfelder zum Staatseigentum erklärt,' die unerhört reichen Diamanteasclder de- Namaqua Landes wurden überhaupt für jegliche Ansbcuiung gesperrt, von einem Heer schwerbewaffneter Polizisten bewacht und sogar mittels Motorrad und Flügzcugpatronillen ans etwaige Schmuggler kontrolliert Alle diese Maßnahmen können natürlich den Schmuggel nicht völlig unterbinden, beseitigen aber doch die Gefahr einer plötzlichen Entwertung des Diamanien. Eine solche Entwertung würde nämlich eine Katastrophe nicht nur für die besten Steuerzahler der Union bedeuten, näm lich sür die einzelnen Gesellschaften des Diamantensyndikats, sondern sür die Südafrikanische Union selbst, die in ihren Kap- stadter Safes Diamanten kiloweise aufspeichert, weil schon die Weitergabe der gesamten, unter Regierungskontrolle geschürften Diamantenproduktion die Preise sinken lassen würde. Dabei drängt sich die Frage aus: Kann diese Methode rationell sein oder gar bleiben? Die Antwort aus diese Frage erhellt zugleich auch die scheinbar undurchsichtige Situation und zeigt, datz menschlicher Voraussicht nach in diesem Falle die Regierung über die landfremden Kapitalmächte siegreich bleil»en wird. Die Felder, die die Regierung der Union zum Staatseigentum er klärt hat, sind nämlich alluvialen Ursprungs, d. h. sie liegen — geologisch betrachtet — auf verhältnismäßig jungem, ja aller- jüngstem Cchwcmmgebiet in Fluß- und Küstengegenden, wäh rend die großen, allen Syndikatsgesellschaften fast ausschließlich aus Diamantminen produzieren, wo der edle Stein in dem harten Blue-gronnd- (Blaugrund-1 Gestein vulkanischen Ur sprungs — nach dein ersten Fundort Kiniberley auch Kimberlit genannt — enthalten ist. da, einmal umfangreiche Schacht« und Stollenbauten, ferner eine sorgfältige Aufbereitung er fordert und das endlich immer geringere Ausbeute gibt. Dazu kommt, datz di« Blnc-gronnd-Diamanten qualitativ minder wertiger sind, als die Allnvialdiainanle» Auch diese Diainanten sind naturgemäß gleich.» Ursprungs, wie die Blue ground- Diamanten, iedoch ist ihr Mnttergestcin bei irgendwelchen Di« heutige Nummer entlHlt die Kinderbeilage „F ii r unserekleinenLeut e".