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Die „religiöse Polilik« -es Faschismus (Von unsere in römischen Vertreter.) k. v. k. Rom. 14. Januar. Die Auslassungen der angesehenen Zeitschrist „Critica Fascista" haben schon oft Beachtung gesunden. Man darf frei lich nicht vergessen, dag sie nicht als parteiosfiziös angesprochen werden kann, da sie als Organ der mit den Faschisten ver schmolzenen royalistischen Nationalisten, u. a. also des bis herigen Kolonialministers Federzoni, angesehen werden muß. Aber gerade deswegen ist es von Interesse, in der ersten Nummer dieses Jahres einer kleinen Notiz über „Vatikan und Faschismus" einige Aufmerksamkeit zu schenken. In leidenschaftsloser Weise wird kurz skizziert, wie die Römische Frage sich heute zunächst unter dem Gesichtswinkel des Vatikans, dann des Faschismus, darstellt. Vom Vatikan wird gesagt, daß er ein Uebereinkommcn zwischen dem Heiligen Stuhl und dem italienischen Staat für wünschenswert halte, weil der Krieg nicht eine feste Einrichtung werden dürfe. Das Abkommen Piuß aus der Anerkennung der Existenz der römischen Frage und aus der ausdrücklichen und direkten Untersuchung derselben hervorgehen, die durch Bevollmächtigte beider Parteien vorge> nommen wird. Die römische Frage darf also nicht als ziiberholt oder als auf Umwegen schon gelöst betrachtet wer den. Das Blatt fragt, ob diese vatikanische Auffassung im Kon trast stehe zur faschistischen Einstellung ihr gegenüber. In dieser Frage sieht es den Schwerpunkt der gegenwärtigen Beziehungen zwischen der Kirche und dem italienischen Staate. Da nach der Meinung der „Critica Facista" ein Gegensatz hierin nicht be steht. so hält sie die Bedingungen für den Eintritt in Verhand lungen für gegeben. Die „Critica Facista" sucht nun auch in kurzen Sätzen die Haltung des Faschismus gegenüber dem religiösen Leben zu skizzieren. Natürlich betont sie, daß die tiefschürfende religiöse ^Politik des Faschismus, die zu seinem Wesen gehört, nicht den sZweck habe, die römische Frage zu lösen. Sie habe den Zweck, den aktuellen Wert des religiösen Lebens des Italienischen Volkes, die historische und ideelle Funk tion der katholischen Kirche für die Eriche und Macht Italiens gegenüber sich selbst und der Welt anzuerkennen. Aber diese jrcligiöse Politik des Faschismus trägt dazu bei, jene geistige Utmospäre zu schaffen, in der die Lösung der römischen Frage — sei es nun 1929 oder erst 1939 —. nicht nur ein Akt des Rechts und der Diplomatie sein wird, sondern die Heiligung eines fruchtbaren und großzügigen Willens des Volkes. Vielleicht darf man es als nicht zufällig betrachten, daß hier ausdrücklich betont wird, das; der Faschismus bei der Lösung -er römischen Frage als der Vollstrecker des Volks« «illens anzusprechen sei. » ll. v. ll. Nom, 16. Januar. In hiesigen Auslandspresse-Kreisen herrscht heute abend sine gewisse Nervosität wegen einer in englischen und amerika nischen Blättern aufgetnuchten Meldung über ein zwischen Prälat Borgo ngini-Duca und Rechtsanwalt Pacelli als Vevollmächtiger des Heiligen Stuhles einerseits und den Vertretern der italienischen Regierung andererseits angeblich in den letzten Tagen unterzeichnetcs Vorabkommen für die Lösung der römischen Frage. Da die hohen vatikanischen Kreise pflicht- mäßig Stillschweigen bewahren, ist von dieser Seite eine Aeuße- rung nicht zu erwarten. Die Quelle dieses neuesten Gerüchtes scheint auf französische politische Zirkel zurückzugehen, die für das Problem der Beziehungen des Heiligen Stuhles zum italienischen Staat ein außerordentliches, wenn auch negativ ge richtetes Interesse entwickeln. -Ksels-Sski t.ungs in vsrl Verlangen 81e ?r^8p. >87 kostenlos (Mtte Presse doaekten.» UMS Ms Nach dreivierleijährigem Inlerregnum Nom, 16. Januar. De» „Osservatore Romano" gibt die Ernennung des Dom kapitulars und Rektors de» Pricstersemtnars in Trier, Prälat Prof. Nikolaus Bares, zum Bischof von Hildesheim bekannt. o Preußischerseits wird amtlich mitgeteilt: Als Bischof von Hildsheim ist der Regens des Priester- seminares in Trier Dr. Bares, Domkapitular und Geistlicher Rat, erwählt und bestätigt worden. Der bischöfliche Stuhl von Hildesheim war seit Mai vorigen Jahres verwaist. Der Berufung des neuen Bischoses von Hildesheim sind lange Ver handlungen zwischen der preußischen Regierung und der päpst lichen Kurie vorausgegangen. Die rechtliche Frage war nicht ganz einfach zu lösen, da es sich für den preußischen Staat darum handelte, ein Verfahren zu beobachten, das mit den zwischen Preußen und der Kurie geltenden Bestimmungen in Einklang zu bringen war. Ein solches Versahren ist auch schon vor der Revolution angewandt worden, indem man sich über einen be stimmten Kandidaten mit der Kurie geeinigt hat. In diesem Sinne ist auch die Wiedcrbesetzung des Bischofstuhles von Hildesheim im Einklang mit dem apostolischen Stuhle voll- rogen worden. - Die Diözese Hildesheim war seit dem Tode des Bischofs Dr. Joseph E r n st am 5. Mai 1928 ohne Oberhirten. Sie wurde in dieser Zeit durch den vom Domkapitel gewählten Kapitularvikar, Domkapitular Johannes Hagemann ver waltet. Die Diözese begrüßt dis Wahl des neuen Ober- Hirten durch den Heiligen Vater mit großer Freude und bringt ihrem neuen Oberhirten das größte Vertrauen ent gegen. Schweren Herzens sieht die Diözese Trier das Scheiden von Prälat Bares. Dies kommt lebhaft in einem Artikel zum Ausdruck, den die „Trierische Landeszeitung" heute morgen dem neuen Bischof widmet Sie bezeichnet ibn als einen der hervorragendsten Priester der Diözese Trier.' Man schätze in ihm den treukirchlichen Theologen, den er fahrenen Hochschullehrer und Seelenkenner, und den be sonderen Mann des Vertrauens der Akademiker, gehöre er doch zu den Gründern und Führern des Akademiker verbandes. Der neue Bischof sei ausgezeichnet durch scharfe» Geist, ein warmes Herz für alle Nöte des Volkes und den zielbewußten Willen in allem, wo cs sich um die Ehre Gottes, das Ansehen der Kirche und das Heil der Seelen handle. Trier beglückwünsche die Diözese Hildesheim dazu, einen solchen Mann zum Bischof erhalten zu haben, und sie wünsche ihm lange Jahre einer gesegneten und fruchtbaren Tätigkeit in seinem Wirkungskreise. Diesen Wünschen schließen sich die deutschen Katholiken freudig an. * Der neue Bischof von Hildesheim. Dr. Bares, wurde als Sohn eines Landwirtes am 24. Januar 1871 in Iden heim geboren. Er kam im Alter von 10 Jahren an das bischöf liche Konvikt in Trier besuchte hier das alte Jesuiten- gymnasium und spater das bischöfliche Priesterseminar und wurde von Bischo; Korum am 30. März 1895 zum Priester ge weiht. Zunächst wirkte er als Kaplan vier Jahre an Koblenz und kam dann als N e l i g i o n s l e h r e r an die real- gymnasiale Anstalt der Schulbriider in Kemperhof bei Koblenz und von hier als Neligionslehrer an das Kaiser-Wilhelm- Gymnasium in Trier. Inzwischen halte er in Bonn das Ober lehrerexamen gemacht. Es wird betont, daß er auch seinen Schülern nicht nur Lehrer, sondern noch mehr Seelensührer und Berater in allen schwierigen Angelegenheiten war und sich des ganz besonderen Vertrauens seiner Schüler und Amtskollegen erfreute. 1907 begab er sich an die U n i v e r s i t ä t V e r l i n, wo er Schüler von Harnack und Daismann war, und promo vierte dann in Breslau bei Prof. Pohle zum Doktor der Theo logie. Nach seiner Rückkehr nach Trier ernannte ihn Bisckof Korum zum Professor des Exegese des Neuen Testa mentes. Als solcher wirkte er neun Jahre. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche wertvolle Artikel von ihm über Fragen seines Faches und der Seelsorge. Als 1918 der damalig« Regens des P r i e st e r s e m i n a r s, Dr. Becker, aus Gesund heitsrücksichten sein Amt »iederlegen mußte, ernannte Bischof Korum Professor Bares zu seinem Nachfolger. Durch das be sondere Vertrauen des Bischofs wurde er am 4. September 1920 in das Trierer Domkapitel berufen und zum Geistlichen Rat er nannt. Bischof Dr. Vornewasser zeichnet ihn alsbald narb seiner Mahl dadurch aus. daß er seine Ernennung zum päpstlichen Hausprälaten erwirkte. Vreden und Umgebung Neue Stundentafeln für die Obertertia Dresden. 18. Januar. Für die Obertertia der ltstufigen und die entsprechende Klasse der Oslufigsn höheren Schulen sind vom Beginn des neuen Schuljahres 1929/30 an die Stundentafeln der Denk schrift „Zur Neuordnung des höheren Schulwesens in Sachsen" einzusühren unter Berücksichtigung folgender Abänderungen: Gymnasium: Religionskuude 2 statt 1, Latein 7 statt 6. Naturwissenschaftliche Uebuugen 0 statt 1, Kurzschrift 0 statt 1. R e s o r mg y m n a s i u m. Realgymnasium, Reform- r c a l g y m na s i u in und Deutsche Oberschule: Reli- gionskuude 8 statt 1. naturwissenschaftliche Hebung 0 statt 1. Overrealschule und Realschule: Religionskunde 2 statt 1, Kurz schrift 0 statt 1. Für die Realschule kommt einstündiger wahl freier Unterricht im kaufmännischen Rechnen hinzu. Auf bau s ch u l e : in der verkürzten Form der deutschen Ober schule: Relioionskunde 2 statt 1. Die Ge samt Wochenstundenzahl wird von 34 auf 35 erhöht. Höhere Mädchenschule: Religionskunde 2 statt 1. Kurzschrift 1 statt 2. Für die Ober tertien der Ostungen und die entspreckienden Klassen der tlstufi- gen höheren Schulen, in denen im kommenden Schuljahr die grundsländioe Frenids"rache noch Fran'ösisch ist, bleiben die bisherigen Stundentafeln weiter in Geltung. Gedächlsnisfeiern in den Schulen Dresden, 17. Januar. DaS Dolksbildiiiigkniiiiistcriiim hat verordnet, das; anläßlich des 100 Geburtstages Alfred Breh m § am 2. Februar um dies« Zell i» dc» Klasse», in denen Naturkunde augcseh! ist. dieses volks tümlichsten deutschen Naturforschers gedacht wird. Da? Ministerium überläßt cs den einzelnen Lehrkrästen. in welcher Form dies ge schehe» soll. — Ferner sollen die Volksschulen (vom 5. Schulsahr an), die Berufs- und die höheren Schulen in einer geeigucien Unterrichtsstunde der vor 1000 Fahre» crscckoicii Gründling der Burg Meißen, des Ausgangspunktes sächsischer Geschichte und Kultur, gedenken. Rtklamervvche -es sächfischen Tischlerhandwerkes Dresden, 17. Fanuar. Der Verband Sächsischer Tischleriiimingen fübrl in der Zeit vom 20. bis 27. Januar in ganz Sachsen eine GeiiiciiischaslSrcklame für das sächsische T i sch le r ha ud w e r k durch. Die Ver breitung der Reklameplakate erkolgt durch die sächsischen Tischler» iniiungcn in fast allen Orlen Sachsen?. Es soll dadurch die Aus» mcrksamkeit des kaufenden Publikums daraus gelenkt werden, daß das Tischlerhandweck sich durchaus de» Zeilverbällnissen und der Betriebswirtschaft augcpaßt und alle technischen Neuerungen M Was wiegk die Er-e? Ein Unterseeboot als Schwerc-Obfervatorium. — Wir schwer ist die Erdkruste Neue Feststellungen Uber die Gestalt der Erde. — Die Erde ist auch im Aequator nicht rund. Gestalt und Gewicht unseres Heimatplaneten sind für uns «tcyt nur gewissermaßen von persönlichem Interesse, sondern habe» auch erhebliche wissenschaftliche Bedeutung, so daß die Bestrebungen der Gelehrten nach Feststellung dieser Maße und Gewichte verständlich sind. Ein ganz neuer Vcvfuch. die Erd kruste zu wiegen, wird augenbl.cklich von dem amerikanischen Unterseeboot 8 21 gemacht, La sich ein derart.gcs Schiss beson ders für Messungen der Schwerkraft auf dom Meere eignet. Wenn bisher derartige Gewichtsmessringen noch nicht vorge nommen wurden, so lag das daran, daß wir keinerlei Mittel batten, auf dem Meere Messungen vorzunehmen. Erst ein finnreicher Apparat des Holländer Meines,; von der holländisct-en Goedetischen Kommission, der DreipenLel an Stelle der bisher gobräulichcn E-npenLel benutzt, und der zum erstenmal vor wenigen Wochen auf holländische» Sch-ssen verwendet wurde, hat hier Abhilfe geschaffen. Das Gewicht der Erde wurde bereits mehrfach ans höchst eigenartige Weise sestgestellt. Schon in den Jahren 1774—1776 machten die beiden schottischen Ge lehrten Maskelyne und Hutton mehrfach Bersuci-e. diese Frage zu lösen, indem sie am Berg Shchallein in Perthchir« zum erstenmal di« mittlere Dichtigkeit der Ende durch Messung der Ablenkung des Pendels bestimmten. Es ist selbstverständlich, das; man die Erde nicht auf die Wäge legen kann, um sic wie Zucker oder Niehl abzuwiegen, sondern es müssen allerhand physikalisäze Hilfsmittel dazu verwendet werden. Erst Prosessor v. Jollq hat tatsächlich die Ecde zum erstenmal mit einer Wage g«wV«n, und zwar im Treppenhaus des Uniocrsitätsgobäudes zu München. Er besestktgte zu diesem Zweck an beide Wag schalen je eine weitere Wagischale mit einem ungefähr 20 Meter laugen Metalldraht, denn er wollt« seststellen, um wieviel schwerer eine Kugel in der unteren Wagschqle ist, als in der obere». Die untere Wagschale war näml ch näher dem Erd- »Olelvunkt io da« die K'Uael. di« daraus laa. in der unteren Wagschale schwerer war als tn der oberen, weil sie von der Erde stärker ungezogen wurde. Einen anderen Versuch machten di« beiden Physiker Krigar-Menzel und Rick-arz in der Cita- delte von Spandau Sie benutzten dabei einen Bleiblock von lOOOOO Kilogramm und stellten für di« durchschnitkliche Dicht« der Erdkugel den Wert von 5.05 fest, woraus sich ein Gewicht der Erde von 5960 Trillionen Tonnen ergab. Neuere Berech nungen. die eine durchschnittliche Dichte von etwas über 5 sest- stellten, erhöhten das Gewicht der Erde auf 6l62,6 Trillionen Tonnen. Vielleicht werden die neuen Untersuchungen des Hol länders Meinesz auf dem amerikanischen Unterseeboot 8 21. die nach der „Umschau" hauptsächlich das Gewicht der Erdkruste betreffen und zwar die Gewichtsunterschiede der Erdkruste unter Wasser und unter Land, noch genauere Bestimmungen des Erdgewichtes ermöglichen. All« derartigen Zahlen sind naturgemäß mir Annäherungszahlen, und das Bestreben geht dahin, diese Annäherungszahlen den wahren tatsächlichen Ver hältnissen möglichst anzupassen Auch über die Gestalt der Erde sind neuerdinzs sehr wesentliche Feststellungen getroffen worden. Man weiß schon lange, daß die Erde nicht eigentlich eine Kugel ist sondern daß sie infolge ihrer Rotation die Form eines an den Polen abgeplatteten Rotationsellipsoids hat. Nach Clarke beträgt die Entfernung von der Mitte der Erde zu einem Pol 6356h Kilometer, und von der Mitte der Erde nach einem Punkte des Aequators 6378,25 Kilometer. Die Abplattung ist also recht beträchtlich, denn der Polarhalbmesscr ist fast 22 Kilo nieter kleiner als der Aequatorialhalbmesfer. Nach Bcsfel ist die Abplattung etwas geringer, denn st« verhält sich wie 6356 zu 6377, beträgt also nur 2l Kilometer. In jedem Fall aber war man überzeugt, daß die Erde am Aegualor kreisförmig ist. Nun haben Feststellungen des sinn ländischen Professors Hciskamin ergeben, baß auch der Aequator nicht ei» Kreis ist, sondern eine Ellipse. Bisher galt als durchschnittlicher Wert des Durchmessers des Aequators di« Größe von 12 756 Kilo meter. da nach unserer obigen Mitteilung Clarke für den Acquatorialhalbmesser di« Zahl von 6378.5 Kilometer sestgestellt batte. Nunmehr wird man nicht mehr von einem einz gen Wert des Aequatovdiirchmessers reden duvfcn. da der Aequator kein Kreis ist. Der größte Durchmesser des Aequators verhält sich zum kleinsten nach den Feststellungen des finnischen Ge lehrten rund wie 12 750 zu 12 300. Ls besteht also zwischen diesen beiden ein Größenunkersch>cd von ungefähr 500 Meter. Daraus kann man auis aena-uest« di« wahr« Form der Erde auch am Aequator berechnen. Zugleich werden diese neuen ernennt» Nisse Gelegenheit geben, auch für Inhalt und Gewicht der Erd» Masse neue Zahlen zu finden. Larl .Xiulsrs. Krahulest Namen, Leben und Schicksal dieses Mannes scheinen mehr einem Romankapitel zu entstammen, als dem wirklichen Leben. Eine Episodenfigur von Georg Kaiser könnte nicht eigenwilliger über eine erdachte Szene gehen, als dieser merkwürdige Mann durch seine Zeit. Im Rcvolutionsjahr 1848 als der siebente Sohn eines Büchsenmachers in Eggcnburg geboren, reizte es noch den Schulknaben, in den Stadtruinen herumzuklettern und in den alten Steinbrüchen herunnugraben, in denen bisweilen zum Staunen der Stadt fremde Herren aus Wien mit gewich tigen Mienen zu sehen waren. Die Schulfreunde und Alters genossen verlachten die sonderbare Liebhaberei. Was wir da für ein seltsames Vergnügen, für eine alte verrostete Bronze waffe, eine in Schutt vergrabene Münze, für ein paar Ton scherben oder irgendein fragwürdiges Knochengerüst ganze Tage. >a Wochen rastlosen Suchens aufzuwenden? Nur ein Sonder ling mochte daran Freude finden . . . Den jungen Krahuletz kümmerte der Spott der anderen wenig. Er hatte andere Freunde, von denen die in der Stadt kaum etwas ahnten. Der Schloßherr von Eagenburg, der Baron Engelshosen und sein Freund, der Graf Wurmbrand die ihn ein paarmal im Stein bruch angesprochen hatten, liehen ihm seit langem Bücher und Bilderatlanten, die ihm immer deutlicher ossenbortcii. was er im Geheimen längst ahnte. Daß die Vronzesunde, die alten Vasen, die Knochen und Skelette nicht wertloser Kram waren, sondern daß sie, richtig verstanden, eine geheimnisvolle Inschrift der Jahrtausende in sich trugen, die ihn immer leidenschaftlicher anzog, je besser er sich in ihrer Wissenschaft: Geologie und Prä» Historik zurechtsinden lernte. Mit eisernem Fleiß baute K .ahu- letz jetzt als Autodidakt ein umfassendes Wissen aus. trat mit Gelehrten von Weltruf — wie Hochstetter, Much. Schaffer und Sueß — in Verbindung, und seine naturhaste Begabung, nach wissenschaftlichem Plane gelenkt, wurde nun der vorgeschicht»» kichen Forschung Niederösterreichs eine unentbehrliche Hilfe. Anlage und Schulung. Finderglück und Beharrlichkeit halsen zu», sammen, daß er noch eine ganze Reihe von Funden machte» di« den berufsuMenschaftliiben Kreiien der aansen Welt mebr»