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Die Missionen in China llebl Caritas! Da» -roh« Reich der Mitte hat in der letzten Zeit durch ß»tn« -ratzen »tirgrrkrtege die Augen ganz Europas aus sich ge» tentt. nicht zuletzt auch die Augen aller Katholiken und Mis« fionafreund«. Denn auch für unser« katholischen Mis. ftonen in China bildeten dieser ständig wechselnde Kampf und di« mit ihm verbundenen Wirren eine stete Gefahr. E» dürfte darum, nachdem der österreichischen Ordrnsprovinz der Gesellschaft Jesu vor einigen Jahren die Mission im Vika riat Eien-Hsien. südlich von Peking, übertragen wurde, sicher von allgemeinem Interesse sein, was ein österreichischer China Missionar 8. ll. in Tamingfu, weit südlich von Sien-Hien, über die jetzigen Verhältnisse in China, beson der» über die Hungersnot und ihre Wirkungen in der Mission in einem Briese an einen Ordensbruder in Inns bruck berichtet. Wenn ich von China was erzählen soll, so kann ich mit Erfreulichem beginnen und sagen, das, wir gott sei dank Frieden haben in dem Sinn, daß der Krieg vorüber ist. Vielleicht hatte auch der Krieg seine guten Seiten für die Mis sion. Sowohl di« Nordtruppen, di« sich zurückzogen, wie die Süd- truppen, die nachmarschierten, stießen fortwährend auf Mission», stationen und fanden immer das gleich« Bild: der katho lische Missionar auf seinem Posten, die Mis sionsstation einfach, ärmlich, aber sauber und rein gehalten; hingegen, wenn sie aus protestantische Missionsstationen stirhen, viel Diesseitskultur, alles reich eingerichtet, aber der Pastor mit Frau und Geld davon. Und man muß sagen, daß die durch ziehenden Truppen, sowohl Nord« wie Siidtruppen, sich im großen und ganzen immer sehr anst 8 ndig den katholischen Missionaren gegenüber benommen haben. Es kann kann also der ganze Durchmarsch von Süden nach Norden auch seine guten Seiten in sich schließe». Es ist ja für die Heiden nicht immer so leicht, zwischen katholischer Religion (chinesisch: Himmelsherrglaube genannt) und zwischen protestantischer Reli. gion (chinesisch: Jcsusglanbe genannt) zu unterscheiden. Viel- jeicht hat der Krieg in der Richtung etwas Licht in dir Köpfe gebracht. Hier in Tamingfu wurden die Ver wundeten zu den Schwestern gebracht und von ihnen gepflegt; in Sienshien Hai Pater Verdun als Arzt großartig gewirkt, auch Schwerverwundete glücklich operiert und in einer ausgebrochenen Typhusepidemie vollauf zu tun gehabt. Kurz danach kam der Manderin von Sienshien selbst (die Stadt Sienshien ist von der gleichnamigen Missionsstation eine Viertel stunde entsernt, mit einer Mauer umgeben und vollständig heid nisch) und bat um zwei in der Missionsstation ausgebil dete Lehrerinnen. „Jungfrauen" genannt, in der Stadt eine Schule zu eröffnen und sich der kranken Kinder anzuneh men. weil die von Euroväern ausgebildeten Lehrerinnen die tüchtigsten seien. Auch Pater Verdun will in dieser für den Missionar ganz unzugänglichen und verschlossenen Stadt «ine kleine ärztliche Klinik eröffnen. Wenn das Eis etwas ge brochen ist. must man zugreifen und den Augenblick benützen. Also der Krieg ist glücklich vorüber. Als Andenken sind Räuberbanden geblieben, die sich auch in der Umgebung von Tamingfu herumireiben. Vor drei Wochen kamen sie in der Nacht daber und raubten ln der Ortschaft vor dem Süd- tor. In die Stadt herein kamen sie nicht, da ja in der Nacht immer alle Tore geschlossen sind. Sie nabmen auch einen unse rer Zöglinge mit. der in dieser Ortschaft wohnt und verlangten für feine Auslösung einen sehr hohen Preis. Sein Vater ist einer der Reichsten der Umgebung. Manchmal sind solche Räuberbanden über tausend Mann stark. 20 Kilometer westlich von hier haben sie 80 Frauen geraubt und verlangen auch Lösegeld. Militär wurde herbeigerufcn; es Kat sich mit den Räubern aeichlnaen und sie nach Honan (Provinz) hinein- ^etrtk»«« "Das 1K «lk« n«, nicht da, sq,««mste. Schttnnner «l» all dt«, ist di« Huu««r»n»t. die setzt t« der Gegend herrscht »nd vielfach zur Ursache de, Ränberunwesens wird. Im Sommer hat e» nicht genügend geregnet, dann kamen noch die Heuschrecken in Massen daher und fraßen den armen Leuten alle» weg. Pater Lischerong (rin Ungar) erzählte mir: Es tut einem das Herz weh. wenn man di« Leut« so darben sieht, wenn man sieht, wie di« Kinder in ihrem Heißhunger die rohen Getreidestengel verschlingen. Viele Leut« ziehen in eine andere Gegend aus. Sie mauern ihr arm seliges Erdhüttlein zu, und die ganze Familie. Großeltern, Eltern, Kinder, zieht bettelnd davon. Pater Lischerong kam in ein Dorf namens Weihsien-tung und fand es ganz leer. Die Dächer der Häuser waren alle abgetragen, weil die armen Leute die paar Holzstämm«, die das Erddächlein trugen, an das Nachbardorf verkauft haben. So ein Anblick ist immer etwas Trauriges für einen Missionar, seine Christen sind weg, wohin weiß er nicht, heute hier, morgen dort. Oh sie sich halten wer den, st» die im Glauben und in festen Sitten doch noch nicht gestärkt suü? Solchen ziehenden Familien bietet sich öfter. Ge- legenheit. ihre Mädchen als Konkubinen an «inen Reichen zu verkaufen. Die Heiden tun das namentlich in der Zeit der Hungersnot sehr viel. Für den Christen natürlich «ine schwere Versuchung! Eine arm« Witwe fragte einmal Pater Wang: „Darf ich mein« Tochter verkaufen? Die Kin der und ich haben schon zwei Tage nichts mehr ge gessen. Wir mllfsen sonst all« sterben." „Wem willst du sie verkaufen, einem Heiden?" „Ja." „Das ist nicht erlaubt, vielleicht kannst du sie einem Christen in Dienst geben." „Hier ist nirgend» ein solcher Christ, und wenn ich sie nicht verkaufe, müssen wir verhungern." Ein« Frau verkaufte unlängst ein zwei Monate altes Kind. Pater Lischerong kam kürzlich in ein Dorf; die Alten waren zwar geblieben, die Kinder aber alle weg zum Betteln. Also wie soll man die Schule halten, wie soll man Katechismus erklären? Aber wieviel trauriger noch, wenn das ganz« Dorf au »gewandert und damit die jahrelange Arbeit des Missionars dabin ist, um wie viel schwerer, das Bekehrungswerk zu unternehmen, wenn dl- alten Christenfamilien, auf die man sich stützen kann und die ein gutes Beispiel geben, weg sind! Alle Missionar«, die in Hungersnotgebieten arbeiten, jammern: wenn ich nur Geld hätte, wie viel Gutes könnte ich machen: wie viele Christenfamilten zurückhalten; wieviel Mädchen würden statt Konkubinen zu werden. Katechumen blei- ben und gut« katholische Mütter werden. Das ist aber immer noch nicht die beste Anwendung des Geldes. Am meisten kann man erreichen, wenn man die Kinder in Schulen sammelt, sie unterstützt und so viele Heidenfeelchsn mit dem „Kinderfreund" und feiner goldenen Lehre bekannt macht, die sonst vielleicht nie gekommen wären. Durch den Magen in die Seele! Dafür ein Beispiel: Vor etwas 6 bis 7 Jahren ging in Tamingfu unsere Schule schlecht, man hatte nur wenig« Schüler; sowohl Eltern wie Kinder standen dem Missionar scheu gegenüber. Da brach die Hungersnot aus: man gab den Schülern alle Tage ein paar Groschen. Sofort stieg die Echlller- zahl auf 80, lOO. 15,0. 200. 800. und obwohl das Geldgeben nur durch ein paar Monate dauerte, so spürt man heute noch die gute Nachwirkung. Wir haben z. B. in diesem Jahr 270 Schüler. Also wenn das Geld richtig verwandt wird, rann cs zum großen Nutzen für die Seele werden. Di« Leute kom men zuerst um des materiellen Nutzens willen und finden dann, daß sie mehr gefunden haben, als sie suchten. Einzelfälle mit schlechtem Erfolg mögen vorgekommen sein. Tatsache bleibt, daß in der Missionsgeschichte der Grundsatz: „Durch den Maeen in die Seele" sich gut bewährt hat. Charitas und Mission müssen zusammen gehen. Der Heiland hat uns selbst diesen Weg gelehrt: Krank« heilen, Hungrige speisen. Traurige trösten: das war immer sein Anfang. Möchten doch in der Heimat recht viel« an dies« Tatsachen denken und durch ein Scherslein dazu beitragen, recht viele Seelen iür den katholischen Glauben LU aewinnen. Wer aerne ein« kleine Gabe beisteuern will für die arme» — großen und kleine« — hungernden Ehinesenkinder — dem kleinen Gottes- kind in Bethlehem zuliebe, da» auch für sie auf dies« Welt ge- komme« »tl — der möge sie entweder an den Missionar selbst senden (Missionar Rudolf Billavienci, 8. ck.. Kath. Mis sion Tamingfu, China, über Sibirien, oder mit dem Vermerk „für China an den ? Rektor de» Jefuitev-kolleg», Innsbruck, SiNgasse !. von wo all« Gaben nach China weitergeleitet werde« Bilcherttsch Hugo Riemann . Grundriß der Musikwissenschaft, i. Aus lage, bearbeitet von Prof. Johannes Wolf, Berlin, Verlag Quell« u. Meyer, Leipzig (Band 34 der Sannnlung „Wissenschaft und Bil dung"). 157 Seiten, Halbleinen Preis 1,80 M. — Es hat oft seine eigene Bewandtnis mit Grundrissen. Sie sind vielfach in Verruf gekommen. Beim Lesen von RiemannS Werk sielst man aber einen Riesen vor sich, der mit erstaunlicher Kraft und Sicherheit den schier unendlichen Stoff übersichtlich zufanunendrängen kann. Dabei bleibt er immer klar und originell. Der Bearbeiter der neuen Auflage hat sich pietätvoll an den Ausbau gehalten und brauchte auch gar nicht das Buch umzugestaltcn. Sein besonderes Verdienst beruht darin, daß er die ungeheure Literatur gesichtet und verwertet hat. Der Grundriß briirgt alles Notwendige über die Slkustik, die Tonphysio logie, die Aesthctik, Theorie und Musikgeschichte. Das Literaturver zeichnis ist peinlich streng und genau bearbeitet und übersieht kaum ein Werk, da» gekannt sein möchte und zum Weiterstudinm verhilft. Fachmnsiker können ans dieses wertvolle Buch kaum verzichten, dar über belehrt es aber auch jeden Musikfreund schnell und sicher über alle Fragen der Musik. Ricman-Wolfs Grundriß ist so ein Werk, Las man aus der Unzahl ähnlicher Bücher allen nur wärmsten» empfehlen kann. —er. Kath. Jalstbuch für das christlick« Haus 1928/29- Großoktav, Mifsionsdrnckerci Steyl, Post Kaldenkirchen (1,50, geh. 3 M-). — Dieses Jahrbuch, universal geholten, erscheint zuin 1. Male. In 60 Aufsätzen berichtet es aus dem ewigen Roni, ans der kath. Welt, aus dem kirchlichen Leben in Deutschland, von dem sozialen Leben Deutschlands und ans dem kath. Gebiete der Volksbildung. Ein« reiche Bebilderung auf 29 Tafeln unterstützt die Aussätze in vor bildlicher Mise. Wer sonst wenig Gelegenbeit hat, Berichte au» den« Leben der kath. Kirche In der ganzen Welt zu lesen, sei auf dieser Jahrbuch verwiesen. Es ist eine wertvolle Ergänzung unsere» Benno-Kalenders. I. M- Die Haupttheorie» der Volkswirtschaftslehre auf lehrgeschicht licher Grundlage, von Othmar Spann, Verlag Quelle und Meyer, Leipzig (Sammlung „Wissenschaft und Bildung" Nr. 193 /194>, 213 Textseiten und 5 Bildnisse nebst 3 Registern, Halbleinen 3,60 M. — Dieser Leitfaden zeichnet sich au» durch seine Fülle bei größtmöglichster Kürze. Zu loben ist das Bestreben, Wahres vom Falschen zu trenne», dabei bleibt aber die eigene Denkttttigkeit nicht ausgeschlossen. Keiner der Volkswirtschaftlec, der nur irgend eine,, Namen hat, ist übergangen. Daher wird jeder, der sich für Volks wirtschaft interessiett, außerordentlich viel Stoff vorfinde». Für den Anfänger im Studium erweisen sich die Ratschläge zum Studien« gang als sehr brauchbar und nützlich. Außerordentlich groß ist da» Literaturverzeichnis, nur vermißt inan «tivas zu sehr katholische Werke, namentlich in Geschichte und Philosophie. Wir würden ein« Ergänzung in dieser Hinsicht sehr begrüßen. Die Bilder von Stein, Ricardo, Adam Müller, Thünen und List sind nicht nur ein schöner Schmuck, sondern kennzeichnen auch äußerlich die Basis. Daß diese» Buch innerhalb 18 Jahren ebensoviele Auslagen erlebte und heut» im 86 —90. Tausend vorliegt, ist wohl der beste Beweis für den Wert desselben. F. G. Das Neue Testament, übersetzt und erläutert von P. Kon stantin Rösch O. M. C. — Bel der Besprechung dieses Werke» in Nr. 3 am 4. Jan. ist versehentlich die Angabe des Verlag» weg- geblieben: Das empfehlenswerte Buch Ist bei F. Schön ingh, Paderborn, erschiene». Verantwortlich tltr den »olitttchen Teil. vr. Gerhard Desczyk, Dresden tlir den titchsttchen Teil nnd da» Feuilleton: Or. Max Domtchke Dresden tür Aniietge»- Artur Le», Dresden. I'ielgerükrt von 6er un8 beim l'oäe unserer lieben, nimrnerniüäen Tebwester, 8ckwsgerin unä l'snte k4sris Iksrerts Vsgl entgexjenLebrscbten^nteilnsbnie unü 6er un8erer lieben Tnt8ckjL>kenen 6urck etiri8tlicke8 Oeelenken, wertvollen 6Iumen8cbmucl( un6 r:sklreicbe8. ekrenäe8 Orsbgeleite bezeugten I^iebe, 8SZen wir kieräurck allen un8ern ksrrileNrlsn Osnk. In8be80n6ere gilt 6ie8er Oank 6ern bookwürölgen Herrn plarrerl^ott für 6ie tiekgeküblte, tro8t volle Oe6äcntni8re6e. ln 8tillern l^eli Kamille KürgermeiSter Vogt Kamilie Kantor Vogt LckirglrwsSele unü LNsmnttr, 6en 8. )snuar 1Y29. Verwalter in allen Zweigen der Feld- nnd Viehmlltschast erfahren, katholischer Konfession, für ein Rittergut von ca. 125 ka zum 1. April 1929 gesucht. Bewerbungen unter Vorlegung von Zeugnissen bis zum 15. Januar 1929 unter 4468 an die Geichäfisst. d. Bl. kvurick-ptsntnv Verlangen 8ie unverbincklick Prospekte »vquam,»« Julius keurirb, orsiasn rMr.'io. Mann »uck» zum I. Februar Stellung n. yansbnrschc od-r Diener. Gesl 3u- schrmen unter 4448. LstiiMlvrrlMrl Dreien 8.V. WiMHWlrlkllr!l« WsM-kiMlMili! Kloukg. ljüll 14 Inu-ir 1828. sböittlr 8 lllir : im wlirerlULle äer Abteilung ! Karten bei Beete, Xeumarkt 12, N.Trümper, ? Lonisenstr. 70, Ruf 57029 8porerr;s88e, Lcks äckSaaee^aase Z- Xoklsn X »WM vrsscksn-si., XSukksretralo, gogsnlld. llolpingzhaus, sisrnr. 297IK Dresdner Theater Gpkrnlms Mittwoch Auster Anrecht vislig^tlaoholleleua.'/^) Donnerstag Anrechtsreibe 8 8Ix (-,,8) Sch-oiptkllillu« Dienstag AnrechtSreibe 8 In neuer Einstudierung I'KIlotaa Der saug« Ovledrt» p/»8> B.-B.-B. Gr. t: 4901—6100 Mittwoch Anrechtsreihe 8 IN« Vvraedrrörunx «iss kiesko na ttvou» (>/,8) Alderl-Slikatkr Mittwoch kklaomtostdl» VVvIiniaditalahrl 0/z4) Kindermä rcben Vrm vis «in« Llroksu- mau» (>/,8) B.-V.-B 0>r. 1:1701—1000 Me Komödie Mittwoch Ra» unck RorKr (>/,4) Kindermärchen l-slnsil »aa Irlanck <>/«8) B.-V.-B. Gr t 86l 1—3700 Abonnement 8 1 Donnerstag livlusn aus Irlanck i^8) B.-V.-B. («r. I: 3701 -3800 Nelidknr-Liikaier Mittwoch Illlnsol nnck Orvtvl (4) Weihnacht» Märchen krlecksrlko (8) Donnerstag Gastsviel Lea Seidl, Berlin t'rlockvrlliv (8> ekiltrai-ÄIieattt Mittwoch Nachmittags 4 Uhr cknox Uadvnlclita nnck ckn» Sllbvrprlnrsüvden Abends a ll> > Lin« Xaetrt ln Lnlro kesitLen 8!e sckon rien 8t. Lenno-KsIenÄer 1929 kür kckirrionrstsUoni 90 krstkommunikantan - Xlncler (65 /stSciche» unck 2V Knaben) tincken in cken Oiüreien Irirr unck ststünaler rvLbionck ckreier öäcnial« unent^eliiick psteee unck Kommunionvordersitunxr. Kb fallet! 21. ckanuar >929 Avmelckuniren dalckipst an Herrn Pfarrer verer, I-erpris-LokIir 0,rn,,«n,»r,»« ,4. llNSÜSN-Mslvl» Possendorser Straße 74 d Maurer- und Zimmerarbeiten Am-u Neubauten — Billige Berechnung — Wenn nein, c>snn ssden LIv noek keuts Ikrs SvrtsIIuns sukk