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Nummer 14 — 28. Iahrg«ng G«chr,n> »nia> »vdchrni:. «U den illnitr. «rati»d«Nagen »D>- U»ll- und Fllr n»>er« NeNien Leut»' lowt» de» Tenbeil»-en «enno-Blali' .llnlerdaltung und MIN»»' .Die Me» dei stranV .AerNIickier Raigeber' Da» gute Buch' »FNmnnid- Ich»»'. Monailichei V«,n«»veei» » »>»>»>. NeNellael». »t«,el»»mmei I» 4 Sonnabend- u. Sonntaanumme, »U F. HaupNLrlmelter^ »r. «1. De»«»»,». Dressen. Donnerstag, 17. Januar 1S2» Beela,»»»«, Dresden An»rt«»n»eetir, Die 1-elvLNene BellUeN» »u Z r»n>>n»n. «neigen n. Siellei,a»>nch» Saz. Die V»iiie»Name,ei>, 8»mn, beeil l Für iinzeigen aicherbalb de» Berbrettnngdgebieke» «i»4 dtePeiiieeNomezriie Brtelaed.MiZ Im Hall« bbberee «ewaii «riiich, ,edr Bervliichiung auf vieienmg owie Srfiillun, v. An»ria»i,.«»itellaen ». Leisiung d. Schabeneiiah. cheichiiiilich», Teil Art»« i!««,. Dre»de o olkssenuns U»e>ll>lls»Sk>ell«. Drall «.iverla«, iUerniania Illr Bering und Druckerei. Filiale DreSden.DrrSde»-B. >. Dolieriirafte i?. Frmr„'2ini2. Poliicheckianio Dresden 770- -Uaufkonio Eindtban' Deedde« Br NI7>» Für christliche Politik, und Kultur Redaktion der Sllllikllcheu ivolk»,eitnna DreSdeu-Aliiiad! t Polierfirafte >7. Fernrn 20711 ittld »INI2. Schwere Störungen des Eisenbahn- Im Schwarzwald Freiburg, 18. Januar. Gestern nachmittag und dl« ganze Nacht hindurch tobte auch im Schwarzwald und in den Tälern ein wütender Nord- weststurm. dessen Stärk« aus dem Jeldberg-Observatorium mit 14 Sekunden-Metern gemessen wurde. Bei großer Kältebis zull Gradunter Null siel fortgesetzt Schnee. Durch den Sturm sind umfangreiche Störungen imTelephon- verkehr eingetreten. Auch haben Schneeverwehungen eine Stör ungdesBerkehrs auf den Straßen verursacht. In Schlesien Breslau, 16. Januar. Stacker Schneefall und heftiger Sturm haben ln der Nacht aus heute im Gebiet« südlich der Linie Kohlfurt—Breslau— vnpeln den Eisenbahnbetrieb nicht unwesentlich g e - stör«. Die Personenzüg« wurden zum Teil gekürzt und viel fach mit zwei Lokomotiven gefabren, so daß der Reiseverkehr im allgemeinen mit geringen Verspätungen durchgesührt werden konnte. Der PersonenzugLiegnih — Kamen,z blieb in Stanowitz im Schn«« stecken und konnte erst durch Arbeit mit dem Schneepflug freigemacht werden. Die Strecke Strieaan—Königsberg wurde bis 1 Uhr nachts eingleisig besah, ren. Der Reiseverkehr mit Berlin ist nur unbedeutend beeln. Neuqork. 15. Januar. Wie verlautet, beabsichtigt Parte» Silber«, möglichst bald von seinem Posten zurück,«treten. Die Wahl eines Ersah, mannes sür Morgan in den Sachverständigrnausschus, siel aus Lamont ein Mitglied d«s Bankhauses Pierpont Morgan». Hllvns berichtet ans Neuyork z» den Gerüchten über den Rücktritt Parker Gilberts: Nach der New ?)ork Herold Tribüne soll Parker Gilbert beabsichtigen, seine,, Posten als Generalagent für die Reparationszahlungen niedrrzulege», sobald er dem Sachvcrständigcnauöschuß sämtliche ihm zur Verfügung stellenden Unterlagen übergebe» habe. Das Blatt erklärt, der Rück tritt würde ein ziemlich ernstes Problem darstellcn, denn Parker Gilbert verdanke seinen Posten Owen Poung. der seinerzeit sich das Vorrecht Vorbehalten habe, Parker Gilbert« Nachfolger z» er nennen. (?) Wir haben schon seinerzeit bei Besprechung des Transferproblems auf die Amtsmüdigkeit Parker Gilberts angespielt, die von seinen persönlichen Wünschen ganz ab gesehen darauf zurückzuführen ist, daß man sich in maß gebenden amerikanischen Kreisen durch di« Verantwortung belastet fühlt, die Amerika in der Person Parker Gilberts für die Abwicklung der Reparationsfrage mit übernommen hat. Die von einem amerikanischen Blatt verbreitete Ver sion. daß der Reparationsagent schon bald nach Beginn der Konferenz zurücktreten werde, nachdem er sein Znforma- tionsmaterial überreicht habe, hätte nur dann einen Sinn, wenn Parker Gilbert von dieser Konferenz einen vollen Er folg oder aber die Festsetzung eines neuen Regims für die Ueberwachung des Transfers erwartet Wahrscheinlicher ist die Auslegung, daß der Reparationsagent sozusagen die Kabinettsfrage stellen und damit einen gewissen Einfluß auf das Ergebnis ausüben will. Um den VorNtz im Sachverslün-igenausschub Paris 16 Januar Der Autzenpolilikcr des „Journal" schreibt: Der Vorsitz iin ReparalionSsachvcrständigrnausschub kann von keinem der Haupt- sächlich interessierten Länder übernommen werden, da diese alle ihre Diskussionsseihest bchalien müsse». Der Vorsitzende hat die Rolle deS Schiedsrichters z» spielen Um diese wirklich ansüben und Telephons erkehrs — Scharfe Kälte slußt. wohingegen beim Güterverkehr stärkere Stauungen und erhebliche Verspätungen eintraten. In Berlin Berlin, 16. Januar. Der heftige Schncestnrm. der am Dienstagmittag in Berlin einsetzte, ist für den Berliner Verkehr nicht ohne Folge» ge blieben. So blieben in allen Stadtteilen infolge der Glätte und des starken Schneefolles «lektrisck,« Straßenbahnen. Last kraftwagen und Fuhrwerke stecken, selbst das Streuen von Sand reichte bei weitem nicht aus, Abhilfe zu schossen. Die Straßenbahnen und Autobusse haben starke Verspätungen aus- zuiveisen. In der Berliner Straße in Neukölln wurden infolge Bereisung die elektrischen Weichen unbrauchbar, so daß die Straßenbahnzüge über 66 Minute» Verzögerung erlitten. Wolfsjagd in Ostpreußen Berlin, 16. Januar. Infolge des scharfe» Winters ist die Zahl der auf ostpreu ßischem Boden erlegten Wölfe wieder gestiegen, wie überl»a"vt in der Nachkriegszeit infolge der Vermehrung des Großraub zeuges in Rußland und in den Ostseeländern wiederholt Wölfe Ostpreußen einen Besuch abgestattet haben. In der Nachkriegszeit wurden zum Beispiel in der Iohannisburoer Heide nicht weniger als 25 Wölfe zur Strecke gebracht. Im Dezember 1928 wurde im Luböner und Trappöner Forst die vierte Wolfsjagd abgchalten, in der ein starker junger Wolf erlegt wurde. zu könne», braucht er Unabhängigkeit und Nachdruck. Lediglich die Amerikaner besitzen dies« beiden Vorteile, und sie be sitzen auch die Uebrrlegenheit, die sich auS der Tatsache ergibt, daß ma„ um ihre Hilfe ersuche» mußte, um einen wesentliche» 'VWnkt des Versailler Vertrages zu regeln, von dem sich dir Vereinigten Staate,, doch freigemacht hatten. Der Kellogg-Pakk Annahme im amerikanische» Senat. Washington, 15. Januar. Senator Blaine stimmte als einziger gegen den Kclloggpafl, weil der Senat kurz zuvor seine Resolution obgelehnt hatte, die fcststellen sollte, daß Englands Anspruch auf Belrachtung gewisser Gebiete als britische Interessensphären keinen Vorbehalt darstclle, dem sich der Senat durch Ratifizierung unterwerfe» würde. Blai- ncs Antrag wurde mtt großer Mehrheit abgelehut. nachdem Vorab ausgeführt halte, daß die Noten der anderen Mächte keine Vor behalte tm völkerrechtlichen Sinne seien. Sodann wurde auf An regung des Senators Reed der Bericht des Auswärtigen Aus schusses verlesen, nachdem festgestellt worden >var, daß dieser Bericht lediglich die Ansicht des Ausschusses darstelle und nicht als Ab änderung oder Einfügung eines VorbelMes in irgendeiner Form aufgefaßt werden dürfe. Revolution in Ävnduras? Neuqork, 1k. Januar. Nach Berichten amerikanischer Reisender steht in Hon duras sMittelamerika) eine Revolution bevor. Amerikaner und andere Ausländer verlassen das Land aus Besorgnis vor einem Bürgerkrieg. Beim Staatsdepartement liegt keine Be stätigung vor, doch sieht man es für bedeutungsvoll an, daß sich der amerikanisch« Kreuzer Denoer gegenwärtig aus der .«bähe der Küste von Honduras befindet. * Wildwest i„ BreSlau. I» eine Gastwirtschaft in Breslau drangen kurz nach Mitternacht zwei ist Gesichtsmaske» versehene Männer «in und gaben auf die Gäste eine Anzahl Schüsse ab. Zwei Personen wurde» getötet, während es den anderen gelang, sich in Sicherheit zu bringen. Die Mörder raubten 420 Mark, drei Sparbüchsen und zwei Geldbrieftaschcn „nt Ausweiepapieren. * Flugzeug und sanitäre Zwecke. Vom 15 bis 20. Mai wird in Paris der erste internationale Kongreß stattfinden, um die Nutzbarmachung des Flugzeugs für den sanitären Dienst zu orga» irisieren Die Deutschen haben «ine Einladung zu diesem Kongreß .erhalten * Bei einer Bootsfahrt rrtrunken. In England ertranken bei einer Bootsfahrt drei stmge Männer und drei junge Mädchen. Die sechs Leichen konnicn geborgen werde». I. P. Morgan Die Ernennung des amerikanischen Finanzmagnaten John Pierpont Morgan zum Mitglied der Sach verständigenkommission. deren amtliche Bestätigung zwar noch aussteht, die aber mit Sicherlzeit erwartet wird, hat in Europa und wahrscheinlich auch in Amerika eine gewisse Ueberraschung hervorgerulen. Wenn auch Mor gan dank der ausschlaggebenden Stellung seines Hauses in der internationalen Hochfinanz schon bisher bei der Regelung der großen schwebenden F'nanzprobleme, die als Nachlaß des Krieges die internationale Politik und die Weltwirtschaft belasten, eine hervorragende Rolle ge spielt hat. so ist es doch dos erstemal, daß er seine Auto rität für die Lösung der Revarationsfrage einsetzt. Ein Mann von der Bedeutung Morgans übernimmt damit immerhin auch ein persönliches Risiko, und der Schluß liegt daher nicht allzu fern, daß er sich zur Uebernahme dieses verantwortungsvollen Auftrages nicht bereitgefun- den hätte, wenn er nicht einen gewissen Erfolg der neuen Reparationslwnferenz für möglich halten würde. Die Be rufung Moraans bringt daher eine gewisse opti mistische Note in die Diskussion über die Repara tionsfrage. Dazu kommt — ein nickt zu unterschätzender Punkt — die Möglichkeit, einen moralischen Druck auf die europäischen Mächte miszuüben, über die Morgan in höherem Maße als irgendein Staatsmannn verfügt. Hat doch das Bankhaus Morgan, das die Emission des größ ten Teiles der europäischen Kriegsanleihen in Amerika besorgt hat. auch bei der Regelung der internationalen Kriegsschuldenfrage ein gewichtiges, sa sogar das ent scheidende Wort mitzusprechen. Die Zustimmung Morgans, an der Sachverständigen- konferenz über die Reparatlonsfrcwe teilzunehmen, ist ohne Zweifel, wie dies auch in den Washiuotoner Presse meldungen zum Ausdruck kommt, ein Erfolg des Re- porationsagenten Barker Gilbert, der sich seit langem be müht, für eine Endlösung der Reparationsfrage den Bo den vorzudereiten und in den maßgebenden internatio nalen Finanzkreisen für die soaeuaunte Kommerzia lisierung der Neparationsscbuld Stimmung zu ma chen. Man geht daher mahl auch nicht sehl in der An nahme, daß die in Deutschland etwas bitter vermerkte allzu rosige Färbung des jüngst veröffentlichten Jahres berichts des Reparatiansagenten ebenfalls auf die Ab sicht zurückzuführen ist. die inlernationale Bankweit sür eine großzügige Anleiheoveration zur Regelung der Re parationsfrage zu interessieren. Denn die amerikani schen und sanstiaen ausländischen Geldgeber sind natür- lich nur dann für eine derartige Transaktion zu gewin nen, wenn sie ihnen als ein lukratives Geschält erscheint und der Schuldner nl>er die nötige Kreditfähigkeit ver fügt. In diesem Zusammenhang bedeutet der Name Morgan geradezu ein Proara m m . und dieses Programm heißt: geschäftsmäßige Behandlung der Repa- rationsfraae von kaufmännischen Gesichtspunkten aus und möglichst unbeschwert durch Rücksichten der inter nationalen Politik. Der Bankier, der einem Schuldner die Abtragung seiner schwebenden Verpflichtungen durch die Gewäk- rung einer Anleihe ermöglichen lall, fragt vor allem nach der Kreditfähiakeit des Schuldners und diese ist im wesentlichen abhängig von dem Umfang seiner Zah lungsverpflichtungen bzm. von dem Verhältnis, in dem diese zu seiner Zahlungsfähigkeit stehen. Den Umfang der deutschen Zahlungsverpflichtungen festzu« stellen, ist die Aufgabe der neuen Neparationskonfercnz. Ist diese Feststellung, die die Daweskonferenz mit Rück sicht auf die entgegenstehenden Schwierigkeiten offen gelassen hatte, erfolgt, so ist wenigstens eine sichere Kal kulationsbasis für die geplante Mobilisierung der Resxz- rationsschnld auf dem Anleihenwege gegeben. Die Aussichten für das Gelingen dieses Werkes sind aber leider nach wie vor gering. Auch wenn die Sachver- ständigenkonserenz ihre Aufgabe zu einem glücklichen Abschluß bringen und die Endsumme der deutschen Zah lungsverpflichtungen feststellen könnte, so wäre es doch wohl kaum möglich, derartige Riesenbeträge auf einmal auf dem ausländischen Kapitalmarkt zu placieren. Die warnenden Stimmen aus Amerika häufen sich. Bor allem erscheint der internationale und insbesondere der amerikanische Kapitalmarkt zur Zeit gar nicht in der Lage. Anleihetransaktionen in dem Umfang, wie sie die Mobilisierung der gesamten Reparationsschuld bedeuten würde, auszuführen, zumal die amerikanische Wirtschaft Die heutige Nummer enthält die Beilage „Unter- haltungundWlfsen". Parker Gilbert amtsmiide Baldiger Rücktritt?