Volltext Seite (XML)
Wahlkreiskonserenzen -er Sächsischen Jenlrumsparkei Zur Fortsetzung der Aussprache über die Organisa tion der Partei, die auf dem Chemnitzer Parteitag in so glücklicher Weise begonnen worden ist. sollen für die säch sischen Wahlkreise Bezirkskonserenzen abgehal- "en werden. In diesen Konferenzen wird der General- siekretär der Reichspartel, Dr. H. Bockel. Bericht geben über die Lag« der Partei und mit den sächsischen Partei- steunden Anregungen und Vorschläge austauschen. Die Konferenzen finden statt in Dresden am Mittwoch, den 17. Oktober, abends 8 Uhr im groben Bereinszimmer des Hauptbahn- Hofes (Eingang durch Wartesaal 3. Klasse) für den Wahl kreis Dresden-Bautzen; in Zwickau am Donnerstag, den 18. Oktober, abends 7 Uhr im Restaurant Trompeter. Bahnhofstratze, für den Wahlkreis Chemnitz-Zwickau. Es wird nochmals darum gebeten, daß auch die vom Tagungsort entfernter liegenden Gruppen die Konferen zen beschicken, damit eine wirkliche fruchtbare Aussprache ermöglicht wird. Junge: Miethe-Seiferth: Gebrüder Schömberg; Dorn-Mac. zynski: A. Mans-Berschelden; Rütt-Mouton. Den Auftakt des Abends gab Bernhard Schulze, der Vorsitzende des Vereins Sportplatz Leipzig mit einer Ansprache. Im ersten Rennen teilten sich Adamek. Fuchs, Lohofs und Walther unter die Wer tungspunkte. Sieger wurde schließlich Adamek mit 15 Punkten. Im Zweistunden-Mannschaftsfahren^vurden Rausch-Hürtgen als Sieger proklamiert, entgegen der Meinung des Publikums, das für Dorn-Maczynski plädierte. Die Entscheidung des Wett, fahrausschusses wurde daher mit ziemlichem Wicderspruch aus genommen. ak. ) Deutscher Notartag. Sonntag, den 21. Oktober, vormit tags 10 Uhr hält in Leipzig der Deutsche Notarverein einen Deutschen Notartag ab, und zwar im Zentral-Theater. Gegen- stand der Beratungen bildet die Ueberfüllung des Notarstandes. Schubert-Gedächtnisfeier im große,, Saal der „Goldenen Krone" L.-Lonnewitz, veranstaltet von der katholischen Ge meinde Leipzig-Süd. Den Austakt zu der Gedenkfeier gab ein formvollendeter Vortrag über die Bedeutung des Meisters des deutschen Liedes und über den Lebenslauf des Komponisten. Den Vortrag hielt der Chordirigent Jos. Schwinn, unter dessen gcstaltungsmächtiger Führung der Gemischte Kirchenchor die Allmacht, die Nacht und ganz zuletzt opus 33, die bekannte srtnsinnige Zusammenstellung von 12 herrlichen deutschen Tanz weisen Schuberts, den Zuhörern ins Gemüt sang. Herr Pfarrer Ron sch erhöhte die Weihestunde durch den Vortrag der von ihm gedichte.en Huldigung, die mit eindringlichen poetischen Sprachbildern die Dankespflicht gegeniiber dem gemütreichsten Tonschöpfer zum Ausdruck brachte. ,. In den Rahmen der Huldi gung paßte so ganz und gar der von Frau Tanzmeisterin Hakuba einstudierte Neigen und das Menuett, Frl. Cläre Ferres, eine im In- und Ausland vielgefeierte Konzertsängerin, krönte die Feier durch Gaben ihr!« vornehmen Kunst, indem sie durch Vortrag von acht SchuberMedern sich sichtlich in die Herzen der dankbaren Zuhörer hineinsang, di« sie denn auch stürmisch feierten. Historisch« Kostüme und stimmungsvoller Bühnen aufbau vollendeten den äußeren Rahmen der würdigen Feier. Leipziger Sender Mittwoch. 17. Okticker: " 18.00 Uhr: Frostmeldungen. Anschließend: Für die Jugend. Märchen, Iugenderinnerungen und Lieder von Julius Mosen. 16.30 Uhr: Englische Suiten. 17.45 Uhr: Funkwerbenachrichten. 18.05 Uhr: Arbeitsmarktbericht. 18.20 Uhr: Wettervoraussage, Zeitangabe und Arbeitsnachweis. 18.30—18.55 Uhr: Lektor Claude Grander. Gertrud van Eyseren: Französisch für Fortgeschrittene. (Deutsche Welle, Berlin.) 10.00 Uhr: Dr. A. W. Aslo Betzier, Berlin: „Die Dürre in Nord brasilien". 19 30 Uhr: Dr. H. Boeßneck, Leipzig: „Problematische Naturen". 20.00 Uhr: Militärkonzert. 21.30 Uhr: Nordische Erzähler. 22.00 Uhr: Pressebericht und Sportfunk. 22.15 Uhr: Tanz- und Unterhaltungsmusik. Am 7. Oktober eröfsnete der Reichsoerband der Deutschen Luftfahrt-Industrie die ILA., die in den beiden Automobil hallen und der Funkhalle Platz gesunden hat und einen Aus stellungsraum von dreitzigtausend Quadratmeter süllt. Das große Interesse, dem diese Veranstaltung im In- und Auslande be gegnet, gibt uns die Berechtigung, auch unserem Leserkreis einen kleinen Uebcrblick über das dort Geleistete zu verschossen. Die alte Automobilhalle faßt die Stände der deutschen Flugzeug-, Flugzeugmotoren- und Flugzeug zubehör-Industrie. Unmittelbar am Eingang haben die Bayrischen Motorenwerke ihr« neuesten Typen, darunter den „Hörnet" ausgestellt. Daimler zeigt zwei Motortypen kür Klein slugzeuge untz einen neuen 800-„PS"-Zwölfzylinder. Außer Argus (Horchwerke) ist auch Siemens mit einer Anzahl seiner Sternmotoren vertreten, von denen die Bauart Sh 11a beson ders aufsällt. Junkers bringt seine Motorerzeugnisse im Nah men eines Gesamtstandes, der die Gesamtfabrikation aller Iunkerschen Werke umsatzt. An Motoren zeigt er den von der Bremen her bekannten L 5 und L 65 mit Vorverdichter, sowie die aus diesen hergeleitcten Schnelläufer L 8 und L 88. In der gleichen Halle anschließend Sieten sich die Leicht flugzeuge an, von denen die Klemm-Daimlcr „L 25" mit Ealmson- oder Mercedes-Motor, die Bäumer „Sausewind", die „Espenlaub", „Meteor II " und „G. M. G. 2" von MUIler-Gries- heim aus Zeitungsberichten bekannt sein dürsten. „Darauf folgen" Schul- und Verkehrsflugzeuge. Zunächst erscheinen „Schwalbe", „Pelikan" und „Grasmücke" der Naab-Katzenstein- Werke, der bekannte „Flamingo" und seine Weiterentwicklung, die „BFW M 21". sowie die neue Verkehrsmaschine „BFW M 20" der Bayrischen Flugzeug-Werke. Arado-Warnemünde stellt sein Verkehrsflugzeug und eine Sportmaschine aus. Focke- Wulf und Heinkel sowie Albatros stellen ihre bewährten Ver- Kehrsmaschinen, fast sämtlich mit Verbesserungen zur Schau. Die Metallflugzeugwerke Dornler, Junkers und Nohrbach bilden den Höhepunkt und die Hauptanziehungskraft mit ihren Großflugzeugen „Superwal", „G 31" und „Romar", neben denen noch kleinere Ganzmetall-Flugzeuge, unter anderen eine der Ozsaniiberquererin gleiche Type zu sehen sind. Ferner sind vorhanden Betriebsstoff-, Ausrllstungs- und Teilsabrikate-Abteilung, Motorzubehör, Rohstoffe, Maschinen und Werkzeuge zur Herstellung von Flugzeug- und Motor- Teilen, Ausriistungsgegenstände, Inneneinrichtungen, Fallschirm usf., alles von der betreffenden deutschen Industrie angefertigt. Di« neue Automobilhalle enthält die Ausstellungsstände der ausländischen Industrie. Stark beteiligt sind England (700 Quadradmeter), Frankreich (1400), Italien (1200), Rußland (700), die Tschechoslowakei (900), Belgien (360). Hol land (300): diese Länder stellen eigene Flugzeugtypen und teil weise auch Motoren aus, während die Länder ohne eigene Flug. zeug-Induststrie nur Statistiken ihres Verkehrs und der sonsti gen flugtechnischen Tätigkeit bringen, so Oesterreich-Ungarn, die Schweiz. Schweden. Norwegen, Dänemark, Finnland. Grie chenland, Spanien, Bolivien und Columbia. Ferner ist dl« Deutsche Versuchsanstalt sür Luftfahrt D. V. L.), die Wissenschaft liche Gesellschaft für Luftfahrt (W. G. L.). die Historisch Abtei- lung, das Forschungsinstitut Döttingen und Aachen, die Luft bild-Abteilung, die Royal Aeronautical Society auf der Galerie untergebracht. Die Funkhalle umfaßt den Luftverkehr und all« fein« Teilgebiete, wie Luftüberwachungspolizei, Verkehrsfliegerschule, die Flughafengesellschasten mit Modellen der Flughäfen, metereologische Anlagen, die Deutsche Lufthansa und ihre Org» nisotion, Bodenorganlsations-Industri«, Signal- und Beleuch tungsanlagen. t Wg (kemnsir. Tvicksu, ksisurn Hifiorikeriagung in Chemnitz Chemnitz, 16. Oktober. Am Sonntag fand hier die dritte Tagung des Verbandes sächsischer Geschichts- und Altertumsvereine statt. Am Sonnabend ging ein Begrühungsabend voraus, bei dem der Vorsitzende des rührigen Chemnitzer Vereins Professor Dr. Uhle die erschienenen Mitglieder und Ehrengäste, darunter Vertreter der staatlichen, städtischen und kirchlichen Behörden, willkommen hieß, woraus der erste Verbandsvorsitzende Geheim, rat Dr. LIppert mit herzlichen Dankesworten erwiderte. Der Sonntag begann am Vormittag mit einer geschlossenen Ve r t re te r s i tz u n g, der sich die öffentliche Haupt versammlung unter dem Vorsitz von Dr. Lippert an- schlotz. Hier begrüßte Oberbürgermeister Dr. Hüb sch mann die sächsischen Historiker in den Mauern der ehemaligen alten Reichsstadt und zollte den Arbeiten und Bestrebungen des Ver bandes Worte wärmster Anerkennung. Sodann hielt Prof. Dr. Hecker-Dresden einen Vortrag über das Thema Sach sen im Zeitalter der Reformation. Schon damals bildete Sachsen nicht nur geographisch, sondern auch politisch ein Bindeglied zwischen dem Norden und Süden; mit dem Tode des Kurfürsten Moritz Hab« leider die größte Epoche der säch sischen Geschichte damals ihren Abschluß gesunden. Der Redner bedauerte die Gleichgültigkeit der sächsischen Regierung und der Leipziger Landesuniversität gegenüber den Aufgaben und Be strebungen der Geschichtsforscher, der es zuzuschreiben sei, daß Sachsens Bedeutung für die gesamtdeutsche Geschichte noch nicht überall die verdiente Anerkennung finde. — Nach dem Haupt redner bot der Studienrat Dr. Stahmann-Zschopau einen wert vollen Lichtbildervortrag über die Bau- und Kunstdenkmäler in Chemnitz. Am Sonntagnachmittag fand die Tagung mit einer Besichtigung des Rathauses und der Schlosskirche ihren Abschluß. Einweihung der Chemnitzer Industrie-Schule Die neue Chemnitzer Themnltz, 16. Oktober, schul« wurde am Monto- Industriesö. feierlich eingeweiht. Dem Festakt wohnten u. a. Kultusminister Dr. Kaiser, Vertreter des sächsischen Wirtschaftsministerium», der Rat der Stadt Chemnitz mit Oberbürgermeister Dr. Hübschmana, prominente Persönlichkeiten aus Handel und Industrie sowie Vertreter auswärtiger Lehranstalten bei. In zahlreichen Aussprachen wurde die neue Industrie schule, die von ihrem Leiter, Direktor Andig, als di« größt« Arbeiterschule Deutschlands bezeichnet wurde, und die die Maschinenbaulehrlinge einschließlich der Mechaniker aus nehmen soll, gewürdigt. Kultusminister Dr. Kaiser erklärt« in seiner Glückwunschansprache, daß -er Staat der Stadt Chem nitz 30 000 Mark zur Förderung des Berufsschulwesens über- reiche. ^ An die eindrucksvolle Feier, die von musikalischen Darbie tungen umrahmt war, schloß sich ein Rundgang durch den neuen Bau, der Insgesamt 180 Räume umfaßt. tz. Döbeln «ls Kongretz-Stadt. Den Bemühungen Döbelner Innungen ist es gelungen, für 1929 folgende größere Landes. verbandStagungen für Döbeln zu gewinnen: Verband sächsischer Bäckerinnungen „Saxonia" am 26. und 27- Mai, Sächsischer Ver- band selbständiger Messerschmiede- und Jnstrumentenschleifermeister am 23. Juni, Landesverband Sächsischer Klempner und Installa teure am 30- Juni und 1. Juli- tz. Zur Errichtung eines Tierasyls in Chemnitz- Der Chem nitzer Tierschutzverein Hot die staatliche Genehmigung zur Veran staltung einer Lotterie zwecks Finanzierung eines Tierasyls er halten. tz. Zugunsall durch zwei Kühe. Kurz vor der Einfahrt in den Eisenbahntunnel bei Bären st ein hatten sich zwei Kühe auf den Bahnkörper verirrt. Eines der Tiere wurde von der Lokomotive des Zuges gestreift und in eine Mulde am Felsen geschleudert, wobei es betäubt wurde und ein Bein einbußte. Striegler-Bereinigung für Kammermusik 1. Abend im Vereinshaus, Dresden. Ein sehr gut besetzter Saal. Das fertig zu bringen, ist heute nicht so einfach. Dazu gehören entweder Musiker von Rus und Klang. Oder irgendein epochemachendes Werk. In diesem Falle ruht die Begründung mit ihrem Hauptgewicht auf der zuerst beton ten Veranlassung. Di« Striegler-Vereinigung gehört seit Jahren zu einer markanten Erscheinung im Dresdner Konzertleben. Gediegen stes Musikertum ohne Flimmer und Flitter. Edelmetallene Kunst. Und die Besucher füllten nicht den Saal, um die neuuestcn Toiletten zur Schau zu tragen oder gesellschaftlichen Unterholtungsstoff durch- zupcitschcn. Sie wollen sich an den Feuern der Kunst erwärmen, sie wolle» einem Musizieren lauschen, das „ahnungsvoll den tiefen Busen Mel", .v. Darum konnten di« Herren des Strieglerquartetts (Johannes Stricgler, Erich Düsedau, Oskar Geier, Arthur Zen ker) keinen Größeren an den Anfang ihrer diesjährigen Abende stellen als den Bonner Meister der Meister. Lebens- und Seelen bilder »lalt dos Streichquartett in B-Dur (Werk 130), eine überirdisch« Glückseligkeit entströmte ihm, ein heiterer Ironischer Spott setzt sich in Tön« um, eine selig heitere Färbung steht wieder um im Gegensatz zu der „Cavatine", die so unsagbar tief wchmutS- »oll die Stimme seines Herzens zeichnet, so daß sie ihm „immer «ue Tränen kostete". Ein Werk höchster Vision des Geistes! Mlld und verklärend wie die Abendsonne, golden aufstrahlend nach ei-nem fturmbewcgten Erdcntagel Diesem Charakter entsprach auch die tief, musikalijche Wiedergabe, die besonders i» der „Eavatine" das Klin. gen himmlischer Glückseligkeit ivachries. Mt andachtsvollem Lau schen folgten die Zuhörer diesem beglückenden Musizieren und dank ten den Gebern mit langem herzlichen Beifall. L-n» nicht hoch genug einzuwerlcndc Bestreben der Striegler- Vereinigung, sich sür lebende Tonsetzer einzusctzcn, wurde am Don nerstag erneut zur Tat. Diesmal galt cs dem Quintett sür Streichquartett und Horn tn B-Dur (Werk 8) des Dresdner Kom ponisten Kurt Beythtrn. Ich halte dieses Werk von dem, was ich bisher von Beythiost hörte, als stärkste Talentprobe. Es baut sich aus solider Grundlage auf und zeigt treffliche Kenntnis von kontrapunktischer Arbeit. In der Harmonik wandelt er in neuen Bahnen, ohne sich jedoch der Ileberreiztheit und Agonie der jüngsten Neutöner zu verschreiben Die Thematik ist Plastisch und di« Verar. bcitung geschickt. Die Klangfarbe des Hornes bringt erwünschte Schattierung. Beythicn hat das Werk zwar schon gekürzt, aber es möchten trotzdem noch weitere Striche vorgenommen werden. Das Quintett wird dadurch an Geschlossenheit gewinnen. Die zu breite Ausspinnung bringt ihn auch um eine starke Schlußwirkung. DaS eine starke Schlußstetgerung vorbereitende Finale erlahmt am Ende. Nach dieser Seite hin bleiben noch Wünsche offen. Das mit Fleiß gearbeitete Werk fand ehrliche» Beifall. Der Komponist schuldet den Ausführenden starken Dank. Ein besonderes HochochtungSwort für Paul Plötner, der den schwierigen, sich vielfach in exponierten Ligen bewegenden Hornpart mit ausgezeichneter Künstlerschaft interpretierte. Mit Johannes Vrabms' Trio in H-Dur klang der eindrucksvolle Abend aus. An Stelle von Kurt Striegler, der dienstlich verhindert >var, gesellte sich Theodor Bl um er als fein empfindender Pianist zu den übrigen Ausführenden. —lst— Die orkanariige Hochflut der Konzerte der letzten Woche zwingt zur Arbeitsteilung und leider auch zur möglichsten Kürze. Im Pal in e nga r t e n spielte Emil von Sauer. Schon äußerlich das Gepräge eines großen Abends. Der Saal wirklich besetzt und die Besucher voller Kunstbcwunderung. Das Programm brachte Hayd», Sauer, Schumann, Chopin u. a. m. Der einzigartige Pia nist hätte ebensogut andere Werke ausgewählt haben können Nicht die Werke tuns bei ilmi, sondern die Auslegung. Ein Geist in Größe spricht aus ihnen. Eine Individualität und Charakterschärfe nach der die meisten Pianisten der Gegenwart noch unstät suchen Di« technische Brillanz, eine Anschiagskultur höchsten Feinschlisses sind eben nur die dienenden Geister einer weitestgehenden Intelligenz und einer an Modulation unbegrenzten Musikalität. -ei— Nicht jeder Italiener ist rin Battistini oder Caruso Davon überzeugte auch Cav. Salvatore Salvati (Scala di Milano) in seinem Lieder- und Arienabend tm Harmoniesaol Man erfreut sich an der frischen Klangschönheit dieses Tenors und an dem leuchtenden Material. Aber schon »ach den ersten Eindrücken empfindet man die flache italienische Tongebung, zu der noch KListigkeit und nasale Färbung sich gesellen, als Eigenschaften, di« dem deutschen Muflkgefülst ungenügende Resonanz bieten. Der Stimme des Tenoristen Salvati ist des weiteren eine auffällig femi nine Klangfarbe eigentümlich, die in der tiefe» Lage und im p an einer Altstimme charakteristisch sind. Rolf Langnese (Paris- Zürich) gehört zu den sicheren und einfühtzndcn Begleitern und zeigte sich in der Wiedergabe der Lebewohl-Sonate Beethovens (Werk 81a) als technisch sattelfester, virtuoser Pianist, der aber di« Sonate mehr im Stile der „neuen Sachlichkeit" als mit bcethove- nianischer Tiefe erfaßt. —lst— Von dem Liederabend von Lula Myß-G meiner im Palmengarton hörte ich anderer Verpflichtung halber nur die zweite Hälfte, Lieder von Emil Matthiesrn und Hugo Wolf. Di« Lieder Matthiesrns sind stimmungssatte und wirkungsstarke musikalisch« Erfindungen, reich an klangmalrrischen Momenten, Prächtig in den melodisch geschwungenen Bögen und trefflich in txr Uebereinstim- mung von Text und Musik. Die Sängerin, die wohl an di« zw«i Jahrzehnte nicht in Dresden ausgetreten ist, ist noch heute eine be. rufen« Vertreterin edelster Gesangskunst. Ihr« Stimmkultur ist meisterhaft in jeder Beziehung und der Klang von berückendem Wohl, laut. Im Ausdruck zeigt sich neben höchster Intelligenz eine an Vielseitigkeit der dichterischen und musikalischen Gestaltungskraft kaum zu überbietende Künstlerschaft. Die zahlreichen Besucher über schütteten die Künstlerin mit Beifall und gaben sich ohne Wieder holungen nicht zufrieden. Am Flügel saß Egon Siegln und (Berlin) als Begleiter, ein ebenso sicherer als musikalisch fein- empsindender Musiker. —lst— Exerzitien im Kaus Äoheneichen» Kosterwitz vom 30. Oktober bis 3. November für Hochschulstudenten» vom 18- biS 24. November <5 Tage) für Priester» vom 23- bis 27. Dezember für Jünglinge» Gesellen, Arbeiter. Anmeldungen an Haus „Hohcneichen", Hosterwih, Post Pillnitz vdi Dresden. Keine Antwort gilt als Zusage. Auf Wunsch einzelner Stände oder Vereine können wettere Kurse abgehalten werden, gegebenenfalls auch Exerzitien sür Einzelne.