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5>u§ der l.su5itr Dogeimord durch Siarkstromleilung Neugersdors, 12. Oktober. Dem Natur- und Tiersreunde krampst sich das Herz zusammen, wenn er mitunter unter Starkstromleitungen zahlreiche Vogel aller Art in verschiedenen Stadien der Verwesung aussindet. Sie sind alle durch den Starkstrom gemordet worden. Solch ein Vogel-Schlacht seid befindet sich auch nahe der Reichsgrenze an der Neugersdors— Oberhennersdorser Starkstromleitung. Namentlich ein Stück ist gefährlich, denn dort findet man zahlreiche Vogelleichen und zwar Krähen. Elstern, Sperber. Stare und Falken. Einige der toten Vögel dürften schon seit dem Sommer liegen, da nur noch Reste einzelner Körperteile vorhanden sind. Der Grund der besonderen Gefahr liegt hier wie in vielen anderen ähnlichen Fällen darin, daß der neben den Isolatoren angebrachte und geerdete Blitzschutz zu nah« bei den Drähten vorübergeht, so dah die Tiere beim Anstiegen oder Sitzen beide Drähte be rühren und daher sofort getötet werden. M l. Unter einer Zugmaschine begraben. Mittwoch abend in der 7. Stunde ist auf der Staatsstraße Elsterberg—Netzschkau in der Nähe der Opitzschen Fabrik der bei dem Spediteur Hermann Dietzsch in Dienst stehende 2b Jahre alte Schlosser Paul Dl. Kober aus Herlasgrlln tödlich verunglückt. Er steuerte seit kurzer Zeit eine Zugmaschine, eine sogenannte Buldogge. Aus unbekannten Gründen aber ist er zu weit rechts gefahren, so datz die Maschine die 3 Nieter hohe Böschung sich überschlagend, hinunterstürzte. Kober wurde unter der 7V Zentner schweren Maschine begraben und war sofort tot. l. Hundesperre. Nachdem am 7. September bei einem in Jeßnitz erschlagenen Hunde Tollwut amtlich festgestellt worden ist. wird die Hundesperre über den Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den westlichen Teil des Bezirkes des Amts gerichtes Bautzen bis auf weiteres verhängt. l Eine Lausitzer Kunstschau wird in Bautzen vom 18. No vember bis zum 16. Dezember d. I. in den Räumen des Kunst vereins Bautzen gezeigt werden. Dieser Ausstellung kommt insofern eine besondere Bedeutung zu, als sie zum ersten Male einen Ueberblick über das Schaffen der gesamten Lausitzer Künstlcrsämst. die in früheren Jahren bisher nur nach Gruppen getrennt vor die Oeffentlichkeit trat, bieten wird. I. Ein Einbruch wurde in Schirgiswalde nachts in der vorm. Oehmichenschen. jetzt Arthur Heinkeschen Bäckerei, verübt. Der oder die Einbrecher öffneten das Doppelfenster und gelangten so in die Küche. Hier öffneten sie Schränke und andere Behältnisse — aber ohne große Beute zu machen. Die Einbrecher müssen in ihrer lichtscheuen Tätigkeit gestört worden sein, da sie iveöer in den nebenan liegenden Laden noch andere Räumlichkeiten eingcdrunen sind. l. Folgenschwerer Zusammenstoß. Am Mittwochabend ereig nete sich bei Burkersdorf ein folgenschwerer Motorradunfoll. Ein Motorradfahrer streifte beim Ileberholen ein schlecht beleuchtetes Fuhrwerk, verlor die Geivalt über seine Maschine und wurde auf die Straße geschleudert. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er aus dem Wege ins Krankenhaus verstarb. Sein auf dem Soziussitz mitsahreuder Freund blieb unverletzt. Diebesbande unschädlich gemacht Das Kriminalamt Dresden berichtet: In der Äonntagnacht wurde in eine Gastwirtschaft auf der Flemmingstraße cingebrochen. Der Täter drückte die Haustür ein und kletterte vom Hofe aus nach dem Oberlichtdach. Dan kroch er durch ein offenes Fenster und gelangte an einem von ihm angebrach ten Seile in die Küche. Erbeutet wurden 2000 Zigaretten, 100 Zigarren und Lebensmittel. In der gleichen Nacht war weiter ver sucht worden, in ein Schokoladengcschäst auf der Palmstroße einzu brechen. In diesem Falle hatte der Täter die Glasscheibe der Laden tür in Höhe der Türklinke angeriht. Am gleichen Sonntagnach- mittag boten drei junge Burschen in mehreren Lokalen auf der Flcmming- und Ammonstraße Zigaretten zuni Kaufe an. Hiervon erhielt der 7. Sicherheitspolizcibezirk Kenntnis. Beamten des ge nannten Bezirks gelang es dann, die Burschen in einem Kaffee fcst- zunchmcn. Es stellte sich heraus, daß die Zigaretten von dem Gast- wirtschastseinbruch herrührten. Einer der Festgenommenen ent puppt« sich als ein bereits wegen Einbruchs gesuchter 21 Jahr« alter Arbeiter Herbert Juhr aus Dresden. Seine beiden Komplizen wuß ten, daß die Zigaretten gestohlen waren Alle drei wurden nach dem Polizeipräsidium gebracht. Von der Kriminalpolizei konnten Juhr noch 12 weitere Einbrüche in Dresden und auswärts nach- gewiesen werden, di« er auch zugab. Ec hatte diese allein und zum Teil mit seinen Komplizen ausgeführt. Ihre Diebesbeute, die sie in Decken u>d Säcken fortbrachten, ließen sie durch Hehler veräußern. Auch diese konnten ermittelt und festgenonunen werden. Es handelt sich uni drei Personen im Alter von 20 bis 25 Jahren. Unter ihnen befindet sich ein Ajähriges Mädchen Die Durchsuchung ihrer Woh. nung förderte eine Menge Einbruchswerkzeuge zutage. Auf das Konto dieser Bande kommt auch der dreist« Einbruch auf der Hohdn- straßc, worüber bereits berichtet ist. In diesem Falle schliefen die Täter im Bette des Bestohlenen. Ter Wecker >var auf 516 Uhr früh gestellt. Die Wohnung verließen sie jedoch erst gegen 1-11 Uhr. Ein Teil des Diebesgutes wurde wieder herbeigcschasft. Drei Personen sind der Staatsanwaltschaft zugesührt worden. s. Beseitigung der Ernterückstände. Die Pressestelle der Land- wirtschaftskammer macht darauf aufmerksam, daß die Beseitigung der Ernterückstände vom Standpunkte des Pflanzenschutzes besonders wichtig ist. lieber ihre zweckmäßigste Durchführung gibt eine Reihe der einschlägigen Flugblätter des Pflanzenschutzes nähere Auskunft, worunter auch die Merkblätter über Pflanzenkrankheiten und -schäd- linge fallen. In jedem dieser Fälle gibt die Staatliche Hauptstell« für Pflanzenschutz, Dresden-A., Stübelallee 2, kostenlos Auskunft. Die Flugblätter sind durch die Haupistelle für Pflanzenschutz. DreS- den-A., Stübelallee 2, und durch die Hauptstelle für gärtnerischen Pslanzcnfchutz an der Höheren Staatslehranstalt für Etartcnbau zu Pillnitz a. d. Elbe zum Preise von 10 Pf. j« Stück portofrei zu be ziehen. Lporl Die Aheinlandhalie in Köln Ein lang gehegter Wunsch der rheinischen Turn- und Sport gemeinde hat sich erfüllt. Nach Berlin, Breslau, Dortmund, Stuttgart. Leipzig, Frankfurt a. M. und Münster ist nun auch die Metropole des Rheinlandes in die Reihe der Städte ge treten, die über eine Wintersportstätte verfügen. Auf die R h e i n l a n d h a l le, die am Mittwoch abend ihrer Be stimmung übergeben wurde, kann das lustige Volk aus der Rheingcgend mit Recht stolz sein. Was hier aus einer alten Maschinenhalle in Ehrenfeld erstanden ist, grenzt ans Un glaubliche. Alle aus dem gewiß praktischen Bau der Dort munder Westfalenhalle gezogenen Lehren haben hier An wendung gefunden. Um den tiefer gelegten Jnnenraum zieht sich die von dem MUnsteraner Rennfahrer und Architekten SchUrmann ge baute Radrennbahn von 16651 Meter Länge. In muster gültiger Weise gehen von der Radrennbahn die 8500 Zu schauerplätze schräg nach oben. Selbst aus den äußersten Ecken ist die Arena gut zu überblicken. Geradezu vorbildlich muß die et Anlage der Kabinen für die Aktiven bezeichnet werden. Zwei Verbindunastunnels (für Aktive und Zuschauer getrennt) vermitteln den Verkehr von und zum Jnnenraum. Auch die Restaurationsräume find so recht auf den Geschmack der rheini schen Gemütlichkeit zugeschnitten. Da auch die neuesten Er fahrungen in bezug auf Licht-, Lüftungs und Hei« zungs-Anlagen Anwendung gefunden haben, entspricht dieser Hallenbau tatsächlich allen Anforderungen. Die Leitung durch die Herren Ohrtmann, Picard, P. Schwarz, v. d. Heyden und Rothenburg bürgt für gediegenen und sauberen Sport, und so werden die Rheinländer bald mit Stolz von ihrer „Rhein landhalle" sprechen. Der Einweibungsakt vollzog sich In dem üblichen Rahmen. In die festlich geschmückte und erleuchtete, bis auf den letzten Platz besetzte Halle hielten zunächst die Banner gruppen ihren Einmarsch. Nach einem Stil lauf der Leichtathleten ließ ein Männerchor seine Weisen ertönen und dann folgte der eigentliche Weiheakt. Zunächst sprach der Leiter der Nheinlandhalle, v. d. Heyden, ihm schloß sich ein Vertreter der Verbände und Vereine an und zum Schluß wünschte Bürgermeister Dr. Bi Hst ein namens der Stadt Köln der Zentrale des rheinischen Wintersports an ihrem Ge burtstage viel Glück als Pflegcstäatte vieler Arten körperlicher Betätigung. x Nach dem Abmarsch der Vannergruppen rollte ein viel seitiges Programm vor den Augen der Zuschauer ab. Frei übungen, Keulenschwingen leiteten zu Gymnastik, Gewicht heben und Ringen über. Kunstfahrer und Kunstturner zeigten ebenso wie Boxer, Akrobaten usw. einen kurzen Ausschnitt aus ihrem Betätigungsfeld. Viel Beifall fanden die Ergänzungs übungen unter Leitung von Dr. Bach, und schließlich erreichte die ausgezeichnet gelungen« Premiere mit einem Amateur-Rad rennen ihren Abschluß. Gemeinde- und Verringeren § Katholisd»es Kasino Dresden. Mit Sonntag, den 11. OK. tober 1928, beginnt das Katholische Kasino zu Dresden dkl Reihe seiner dieswinterlichen Veranstaltungen. Vortrag»., Familien-, Theater- und gesellige Abende mit Tanz werden den Mitgliedern, sowie deren Gästen in abwechslungsreicher Weist geboten. Als Redner haben sich eine Anzahl bedeutender Herren zur Verfügung gestellt: Studienassessor Dr. Dittrich, Kaplan Horstkötter. Präses Echinger. Direktoren Bergmann und Dünnebier, Lehrer Alfons Lebsa. Auch die dramatische Abteilung des Vereines hat ihre Aufgaben bereits wieder in Angriff genommen, und für die musikalischen Darbietungen sind ausführende Kräfte zur Stelle. Der Verein ladet hiermit zur Erwerbung der Mitgliedschaft katholische Männer und Frauen ein. Beitrag monatlich 0.80 Mark. Es darf gesagt werden, daß kein anderer Verein für den geringen Beitrag den Mitgliedern soviel des Abwechslungsreichen bietet als nur das Kasino. Die Bitte und Einladung zur Mitgliedschaft ergeht an alle Mit glieder der katholischen Gemeinde Dresdens und sind Anmel dungen zu richten an den Vorsitzenden des Vereins, Herrn Direk. tor Dünnebier, Dresden-A. 28, Kronvrinzenstraße 88, 1„ der weitere Auskünfte zu geben gern bereit ist. Pulsnitz (im Grauen Wolf). Sonntag, 14. Oktober.- siz Uhr heilige Messe. Vor jedem Gottesdienst Beichtgelegenheit. Dresdner Lichtspiele U.-T.-LIchtspl«le: „Die Heilige und ihr Narr", 8. Woche verlängert. — Ufa-Palast: „Zuflucht" mit Henny Porten. - Prinzeß-Theater: „Küsse, die man nie vergißt", mit Maria Paudler und Werner Fuetterer. — Kammer-Lichtspiele: „Da» Grabmal einer großen Liebe". — Capitol: „Der Weiberkrieg" mit Liane Haid. — Zentrum: „Die Filmhelden" mit Pot und Palachon, 2. Woche verlängert. — Fürstenhof-Lichtspiele: Vom 12. bis 18. Oktober „Der Piccolo vom goldenen Löwen". Mitt woch. 17. Oktober nachmittags 3 Uhr große Märchenvorstellung „Der kleine Muck". — M.-S.-Lichtspiele: „Abenteuer eines Auswanderers": „Buffalo Bill jun." — Dresdner „Urania": Am Sonntag, 14. Oktober, 11 Uhr vormittags, läuft im Prin zeß-Theater in Uraufführung an: „Das Geheimnis der U-Deutschland". Zu diesem historischen Bilddokument sprich: Korv.-Kapiiän d. R. a. D. Hans Czech. In den Fürstenhof-Lichtspiele» rollk ab Frettag, den 12. Oki, der unt«rhalisanie Film „Der Piccolo vom goldenen Lö wen". In den Hauptrollen Dina Groll«, Gustl Stark-Gstctten» bauer als Piccolo, Fritz Kampers als Wirt. Der Film ist jiir Jugendliche erlaubt. Dresdner Schlachkviehmarkk vom II.OKl. Auftrieb: 18 Ochsen. 12 Bullen. 31 Kühe. 738 Kälber. IIS Schafe, 692 Schweine, zusammen 1607 Stück. Die Preise be- trugen nach amtlicher Feststellung für 60 Kilogramm Lebend gewicht in Reichsmark: 1. Rinder: Wegen Seuchenfesistel- lung unter den Ueberständen mußten die Rinder heute 3 bis 4 Mark unter der Montagsnotiz verkauft worden. 2. Kälbe >: 1. —, 2. 79—88, 3. 70—78, 4. 60—68. 3. Schafe: Belanglos 4. Schweine. 1. 81—83. 2. 78—80, 3. 75—77, 4. 72—71. 5. 70—71. Geschäftsgang: Alles langsam. Ueberstand: 85 Schafs 96 Schiveine. Ausstellung zur westpreußischen Volkskunde. — Anläßlich der volkskundlichen Woche in Danzig hat das Landesmuseum im Olivaer Schloß eine Sonderausstellung ver anstaltet. Sie enthält u. a. Hausrat und Bekleidung aus dem Weichsslwerder, Kinderspielzeug und sonstige Arbeiten des heimischen Kunstgewerbes: besonders bemerkenswert sind die Web- und Spinnstühle und die kaschubischen Schulzenstäbe. Die Stadtbibliothek hat eine Sammlung von Handschriften und Drucken über westpreußische Volksliteratur beigesteuert. in der eine eigene Abteilung der durch Arno Schmidts Forschungen in Beziehung zu Danzig gebrachten Sage vom Ewigen Juden ge- widmet ist. Verantwortlich für den politischen Teil! De. Gerhard DeSczhl, Dresden sitr den sächsischen Litt und da» geutlleton^ vr. Max Domschk«, Dresden «Itr Anzeigen - Ariur 8 e n,, DreSd en. ! Wissenschaft von -er Jeilung ' Es ist noch nicht allzulange her, daß man es überhaupt gewogt hat, die Zeitung zum Gegenstand wissenschaftlicher Un- tersuchung und Betrachtung zu machen. Denn das erschien vielen ein Unding: die Zeitung, diese täglich veränderte, rasch verbrauchte und vergängliche Erscheinung mit wissenschaftlichen Methoden zu fassen. Ein ägyptischer Papyrus und eine baby- lonisci)« Toniasel, beide vielleicht bedeckt mit Hausl-altrechnun- gen oder ähnlichem Wissenswerten, erschienen des Schweißes der Gelehrten wert, ober nicht dos Tageblatt von gestern, das höchstens noch als Einwickelpapier verwendet wurde. Der Krieg hat nun unserm Volke die Bedeutung der Presse sehr drastisch vor Augen geführt, und seitdem ist die Zeitung an Deutsch lands hohen Schulen hoffähig geworden. Dank den Bemühun gen einer Reihe von ausgezeichneten Gelehrten, unter denen Karl Bücher die größte Autorität in die Wogschal« zu werfen hatte, ist die Zeitungswissenschaft in einem Knappen Jahrzehnt zar beachtlich in die Breite und Tiefe gewachsen. Die Metho den haben rasch an Sicherheit gewonnen, die Grenzen des neuen Arbeitsfeldes zeichnen sich deutlich ab. Wieviel aus diesem kurzen Wege erreicht ist. zeigt eine Zusammensassende Arbei, wie Dr. W. Schönes „Die Zeitung und ihre Wis senschaft" (Verlag Heinr. F. A. Timm, Leipzig 1928. geb v M.j. Dieses Buch des Leipziger Privatdozenlen wird besonders wertvoll dadurch, daß es sich nach Inhalt und Preis an ein breites Publikum wendet, also auch außerhalb des Kreises der „Fachleute" in Theorie und Praxis Verständnis für die Zeitung und ihre Wissenschaft wecken will. Dr. Schöne ist bei der Gestaltung seines Werkes von der Erkenntnis ausgegangen, daß cs keinesivegs der alleinige oder höchste Zweck der Zeitungswissenschaft sein kann, ein Schema für die akademisch« Berufsausbildung von Journalisten zn schaffen. Das wissenschaftliche Erkenntnisziel dieser Disziplin muß es vielmehr sein, die Zeitung als Ausdruck des gesellschaftlichen Bewußtseins zu schauen und dar zustellen. Eine Forschung mit solchem Ziel aber hat Bedeutung nicht für ein Fach, sondern für die Allgemeinheit. „Wenn dem Volke die Presse zum Schicksal werden kann, so liegt es nah«, ^si« als Gegenstand des allsiemeinen staatsbürgerlichen Unter richts ebenso zu pflegen, wie etwa di« Kenntnis der Staats- Verfassung, und zwar in allen Schulgattungen, von der Hoch schule bis zur Volksschule. Wer sich beruflich oder ehrenamt- lich im öffentlichen Leben an führender Stellung behaupten will, wird auf die Dauer zeitungskundliche Kenntnisse nicht entbehren können." Solche Kenntnisse in systematischer Folge zu vermitteln, ist Zweck des Buchs. Nach einer grundsätzlichen Untersuchung der Methoden und Ausgaben der Zeitungswissen schaft werden die soziologischen Grundlagen der Zeitung eröriert: die Beirachtung des sozialen Bewußtseins leitet über zu einer methodisch ausgezeichneten Behandlung des Begriffs ' öffentliche Meinung. Beachtenswertes wird dann über das Ver hältnis von Zeitungsgewerbe und Journalistik sowie über Form und Inhalt der Zeitung gesagt. Noch einer kurzen Betrachtung über Parlament und Presse wird die geschichtliche Entwicke lung der periodischen Presse dargelegt: ein Schlußkapitel faßt wichtige Ergebnisse der Arbeit noch einmal zusammen. — Wir hätten in dem Buche gern etwas reicheres und öfter bis in die letzten Jahre ergänztes statistisck)es Material und neben d4m wertvollen Literaturverzeichnis ein Register gesehen: aber das ist ein Wunsch zweiten Ranges. Wir wünschen dem Buch viele Leser, wir wünschen ihm vor allem auch viele Leser in den Kreisen der katholischen In- lelligenz. Die Bedeutung der Zeitung für die Wissensclioft ist heute anerkannt, sie ist aber noch weit davon entfernt, allgemein erkannt zu sein. Wachsendes Verständnis für Wesensart und Lebensgesetze der Presse kann nur dazu beitragen, die Beziehun gen zwisä,«» Zeitung und Lesestoff fruchtbarer zu gestalten. Dyk. Jacob Burckhardt, Die Kultur der Renaissanee in Italien, Verlag Philipp Reclam, Leipzig, 1. Band, 252 Seiten. 2. Band 240 Seiten tin Leinen ie 2,40 M). Jacob Burckhardts ..Kultur der Renaissance" gehört längst zu den klassischen Werken der Kunstgeschichte. Die vorliegende Ausgabe stützt sich auf die von Burckhardt durchgesehene 2. Auslage und ist von Dr. Walther Rchm herausgegeben, der vor allem die neuere Literatur in den Anmerkungen kenntlich machte. Gewiß Hai die neuere Forschung manches anders gesehen als Burckhardl vor 60 Jahren, aber sein Werk- wird für immer bedeutungsvoll bleiben, nicht zuletzt wegen der geistvollen Darstellung und der meisterhaften sprachlichen Form. Sein klares Urteil wird heute vielfach bestätigt durch die Forschungen Pastors u. a. aus katho lischer Seite. Die Ncclamsche Ausgabe zeichnet sich aus durch handliche Form und klaren Druck bei größter Uevcrsichllichkett. F. G. Neue Oesterreichische Biographie, geleitet von Anton Bet- telheim, Amalthea-Verlag Wien, 5. Band, 181 Seiten, in Leinen 11 Mark. — Die außerordentlich wertvolle und hervorragend geleitet« Sammlung, die unter Mitarbeit der besten Publizisten herausgegcben wird, bringt, in dem vorliegenden Bande Aufsätze über Karl Kuppelwieser von Wettstein, Heinrich von Angeli von Seligmann, Josef Breuer von Meyer, Betty Paoii von Helene Bettelheim, Ernst Brücke von Th. Brücke, M. v. Gruber von Max Rubner, Georg Schönerer von Bilger, Hugo Wiltmann von Cloeter, Johann Perthaler von Kuranda, Freiherr von Dumreicher von Bilger, Freiherr Bachofen von Echt von G. Wilhelm, Jul. von Mesner von Malisch, Albert Jäger von Doltelini, Ritter von Hoegel von E. Benedikt. 10 Bildbeilagen einiger der behandelten Personen sind dem Bande beigegeben Die einzelnen Abhandlungen sind treffliche Eharakterstudien zu- iveilen, zum andern bieten sie in gedrängter Form alles Wis senswerte aus dem Leben dieser Großen aus dem alten Oester reich. halten sich aber fern von aller Schön- und Lobreduerei, so dah man die Biographie sehr empfehlen kann. G. Leipziger Sender Sonnabend, 18. Oktober: 15.00 Uhr: Frostmeldung. Anschließend: Schallplattenkonzert. 16.00-16.30 Uhr: Dr. Wilhelm Hitzig, Ernst Smigelski. Leip- zig: „Allgemeine Musiklehre". 16.30 Uhr: Konzert. 17.45 Uhr: Arbeitsnachweis. 18.90 Uhr: Funkbastelstunde. 18.20 Uhr: Wettervoraussage, Zeitangabe und Funkwerbenach- richten. 18.30—18.55 Uhr: Gertrud oan Eyseren, C. M. Alfieri: Spanisch für Anfänger. (Deutsche Welle, Berlin.) -19.00 Uhr: Prof. Dr. Mendt, Chemnitz: „Kunst und Technik" IV. 19.45 Uhr: Schubertiade. (Zugleich Uebertragung auf den Deutschlondsender.) 21.15—22.15 Uhr: Funkbrettl. 22.15 Uhr: Pressebericht, Bekanntgabe des Sonntagsprogramms und Sportfunk. 22.30 Uhr: Tanzmusik.