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Sächsische Volkszeitung : 28.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192810285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19281028
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19281028
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-10
- Tag 1928-10-28
-
Monat
1928-10
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.10.1928
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Vrrrelrn unck Umgebung Kreisausfchuhfitzung Dresden, 27. Oktober. In der Sitzung des Kreisausschusses zu Dresden am Freitag- »ormillag wurden die BerwaltungSausschüsse bei der prandversicherungskammer in ihrer seitherigen Zusam- picnsetzung durch Zuruf wiedergewählt. Ein^ große Anzahl Hon Berufungen gegen die Heranziehung zu verschiedenen Steuern Mirde nach dem Antrag des Berichterstatters teils verworfen teils beachtet. Am Schluß der öffentlichen Sitzung, Sie an sich für die «Oefsenllichkeit weniger intcressierenve Vei-han-lnngspunkte erledigte, .gab der 1. Bürgermeister H o t o p - Großenkelin eine Erklärung »b, wegen der in der letzten Kreisaussckußsitzung mit einer kleinen Mehrheit erfolgten Ablehnung einer Anleihe der Stadt Großenhain in Höhe von 96 000 Mark. Er bemängelte in seiner Eigenschaft als Kreisausschußmilglied. daß aus den vielen Einzel- Posten, aus denen sich diese 96 000 Mark zusammensetzen, damals nur einige wenige vorgetragen worden seien, wodurch der Eindruck hätte entstehen können, als wolle man in Großenhain Ausgaben, hie in den ordentlichen Haushaltplan gehören, aus Anlcihemitteln 'decken. In Wahrheit seien jedoch in die gewünschte Anleihe säst nur solche Ausgaben hineingenommen worden, die auf Jahrzehnte hin. aus Werte schaffen und deren Deckung aus den lausenden Haushalt planmitteln eines einzigen Geschäftsjahres der gegenwärtigen Ge neration somit nicht allein aufgcbürdet werden könne. Dies sei ei» anerkannter Grundsatz solider Finanzwirtschaft. Gegen die Entschci. düng des Kreisausschusses ist die G e m e i n d e ka m in e r ange rufen worden. Für Frieden und Völkerbund . Dresden, 27. Oktober. Ter Ausschuß für Frieden und Bölkerbund des Welt bundes für Frauen st i m mrecht hält gegenwärtig in Dres den eine Tagung ab. die am 26. Oktober vormittags mit einer ge- schlossenen Sitzung des Ausschusses «röfsnet wurde. Mittags fand ( dann ein Frühstück statt, an dem außer den Mitgliedern des Aus schusses und ihren engeren Freunden auch Staatsmlnister Dr. A p e l t, Ministerialdirektor Dr. Schulze, verschiedene Mitglieder des Kon- sularkorps sowie einige Reichstags- und Landtagsabgeordnct« tcil- nalmien. Nach einige» Begrüßungsworten von Frau Rosa Manus- Holland überbrachle Innenminister Dr. Apelt zugleich für den ver hinderten Ministerpräsidenten die Grüße der sächsischen Staats- regicrung. Er wies darauf hin, daß die Frau, die Hüterin des Frie dens im eigenen Heim, mit dazu berufen sei, auch im großen Hause der Völker den Frieden zu fördern und zu sichern. Daneben feierte er die Frau auch als Förderin des Fortschrittes überhaupt. Nach ihm sprach Frau C o r h e I t- A sh b y (England), die Vor sitzende des Weltbundes für Frauenstimmrecht, zuerst in deutscher, dann in englischer Sprache. Tic Redner!» wies auf die Notwendig keit dcz internationalen Zusammenschlusses der Frauen hin, die sich durch den Krieg nicht immer wieder ihre Arheit zerstören lassen wollten. Das Ziel des Bundes sei ein ausgesprochen politisches. Tie Sicherung des Friedens sei keine Gesühlsangclcgenheit, sondern eine politische Frage, die mit nüchternem Verstände zur Lösung ge bracht werden müsse. Tie Ncdncrin kam sodann auf den Kclloggpakl als ein Instrument zur Sicherung des Friedens zu sprechen. Nach ihr beschäftigte sich Frau Dr. lllich-Beil, M. d. L., mit den beiden großen Strömungen der Demokratisierung und der Sicherung des Weltfriedens. Beide setzten die Oesfentlichkeit der Tiskussivn voraus. Ihr Ziel sei der friedliche Ausgleich der wider strebenden Gewalten. Auch diese Ncdncrin betonte, daß das Pro blem dcz Friedens nur durch Klarheit, Nüchternheit und ohne Illu sionspolitik seiner Lösung näher gebracht werden könne. Die wich tigste Voraussetzung für die Haltbarkeit eines Vertrages sei, daß er aus dem Grundsatz der Gerechtigkeit basiert sei. Nach ihr sprachen dann noch Frau Ebaraoui Pascha- Kairo und die Generalsckretärin des Verbandes, Fräulein Emilie Gourd- Genf, die sich beide der französischen Sprache bedienten. An das Frühstück schloß sich dann nachmittags 4 Uhr eine öffentliche Sitzung, in der nach einigen einführenden Worten van Frau Tr. Bakkcr van Bosse-Holland der Träger des Nobelpreises von 1927, Professor Q u i dd e-Berlin das Wort ergriss, um sich mit dem Kelloggpakt zu beschäftigen. Der Redner ging davon aus, daß auch innerhalb der Pazifisten selbst die Ansichten über den Kelloggpakt stark auseinandergingen. Während nion einerseits dem Kelloggpakt hier eine ungeheure Bedeutung beilege, die über die Haager Konferenzen und den Völkerbund wesentlich hinausginge, bezeichne man ihn andererseits sogar als eine Gefahr für den Frie den. Nichtig sei, was Kellogg seinerzeit selbst dazu gesagt habe, daß nämlich der Kelloggpakt das sei, was die Völker dar aus machten. Die zweisellos große Bedeutung des Kellogg- pakteS, der nunmehr von fall allen Staaten unterzeichnet worden sei, liege darin, daß er den grundsätzlichen Verzicht aus Las Politische Mittel des Krieges enthalte. Seine Ge. fahr liege darin, daß er den Frieden noch nicht sichere und eventuell dazu verleiten könne, di« intensive Weiterarbeit für die Aufrichtung Was Dresden bank Dresden, 27. Oktober. Mit den gestern angeführten Präfekten ist die Neubautätigkeit der Stadt Dresden noch nicht erschöpft. Die Wohnungsneu» bautätigkeit überläßt di« Stadt auch heute noch im wesent lichen der privaten Bautätigkeit. Die Stadt selbst führt zur Zeit nur Wohnungsneubauten aus durch Erweiterung der städ tischen Siedlung in Prohlis an der Tornaer Straße als letzter Abschluß der gesamten Siedlung, für welche durch die zur Zeit in der Ausführung begriffene 45. Volksschule in Reick die Dominante geschaffen werden wird. Der im Bau befindliche Teil der Siedlung grenzt an die Tornaer und Dohnaer Straße und umfaßt insgesamt 158 Wohnungen, von denen 104 Wohnungen in dreigeschossigen Gruppenbauten und 54 Wohnungen in zweigeschossigen Gruppen- und Reihenhäusern mit Dachausbau untergebracht sind. Die letzt- genanten Wohnhäuser gruppieren sich um einen dem Gelände an« gepaßten Wohnlwf und bilden gleichzeitig den architektonischen Ab schluß der Hauptstraße der Siedlung. Ferner befinden sich im Anschluß an die vor kurzem fertig gestellten Wohnungen für de» Vereiischaftsdienst der Wasserwerke an der Wo r m s c r S t raß e zur Zeit 70 Wohnungen an der Wormser Straße in der Ausführung, bestehend aus Reihenhäusern mit Erd» gcschoß und 4 Obergeschossen. An der Ecke der Leipziger und N a n ke st ra ß e.ist gegenwärtig ein städtisches Wohnhaus in der Ausführung begriffen, in welchem neben einer öffentlichen Bedürf nisanstalt und einer Straßenbahn-Wartehalle 8 Wohnungen mit Küche und 3 Zimmern sowie einige Läden untergcbracht sind. Für die städtischen Kind cran stellten werden zur Zeit 12 Be amtenwohnungen in einer Wohnhausgruppe an der Wetnbergstraße errichtet. Tie Wobnungcn bestehen aus 2, 3 und 4 Zimmern. An der Grundstraße in Lo schwitz befinden sich 2 Einzelwohn- häuscr mit zusammen 8 Wohnungen im Bau, die als Ersah für die jenigen Wohnungen geschaffen werden müssen, welche durch die Ver breiterung der Grnndstraße abgebrochen werden müssen. Als vor läufiger Abschluß der Erweiterungsbauten im Fami- llenobdach Altpieschen befinden sich zur Zeit an der Straße Altpieschen 2 vieroeschossige Wohngchäude in der Ausfüh. rung. An der Banhner Straße 21 ist ein durchgreifender Umbau für Zwecke einer Volksbücherei im Gange. Für diese Bücherei ist, wie auch an der Wurzener Straße, außer den üblichen Räumen für das Magazin, die Bücheransgabe und den Lescräumen für die Erwachsenen noch ein hcsonderer .Kinderlesesaal vorgesehen, der in Dresden erstmals in dieser Weise durchgeführt wird. Als Verwaltungsgebäude befindet sich zur Zeit die Erweiterung des Stadthauses Tbeatcestraße »m 11 Achsen im Bau. Die Rohrarbeilen sind heendet. Mit dem Bezug der neuen Räume ist bis znm 1. 4. 29 zu rechnen. Die Erweiterung wird ln 2 Ge schossen von der Verwaltung der städtischen Straßenbahn, in einem Gcschoß durch das Schulamt, je einem halben Geschoß vom Jugend amt und von der Wohlsahrtspolizei und endlich ein weiteres Gcschoß von der Sicherheitspolizei in Anspruch genommen werden. Beim Neubau des großen, fünfgeschossigen Speichers an der Elbe sind die umfangreichen Pfahlgründung?, arbeiten beendigt. Es wird zur Zeit am Kellergeschoß gearbeitet. Der Speicher wird im Keller. Erdgeschoß und 5 Obergeschossen Lagerräume für vorwiegend Tabak- und Kolonialwaren mit den zuin Betrieb erforderlichen Verwaltungsräumen, Büros für die einzelnen Firmen, sowie den notwendigen Zollabfertigungs- und Wiege räumen enthalten. Auch auf dem Gebiet« der Stadterweiterung findet die wieder« erwachte Bautätigkeit insbesondere auf dem Gebiete des Wohnung?, und Siedlungswesens ihren Niederschlag. In letzter Zeit wurde eine, große Anzahl von Teilbebauungsplänen bearbeitet. Besonders zu erwähnen sind hierbei: 1. der Bebauungsplan für den Stadt teil Tolkewitz, dessen Genehmigung durch die städtischen Kör. perschaften bereits vorliegt und der sich besonders durch reichlich vor gesehene Grünflächen aüszeichnet, die zur Unterbringung von größe ren Sportplätzen und Dauerkleingarten-Anlagen vorgesehen sind; 2. der im Feststellungsverfahren befindliche Bebauungsplan für den Stadtteil Stetzsch; 3. der Bebauungsplan für den Stadtteil Pieschen und Trachau, in welchem ebenfalls große weit« räumige Spielflächen vorgesehen sind; 4. der Bebauungsplan für de» Stadtteil Trachau-Nord, mit dessen Erschließung durchs, Errichtung des jein er Vollendung entgegengehenden Mtenheimz in Trachau, sowie des Kirchenbaues, als auch durch die Wohnung;« bauten des Bauvcreins Gartenheim bereits begonnen ist. Daneben beschäftigten di« Stadterweiterungsabteilung de? Hochbauamtes noch eine Reihe von Muchtlinienplanungen, die be reits öffentlich ausgelegen haben, so insbesondere der Plan für die Verbreiterung der Grundstraße in Loschwitz und ihre Fortführung im Zuge der Kattowitzer Straße nach dem Hochplateau Loschwitz« Rochwitz. Die geplante Verbindung zwischen Bautzner Straße und den Stadtteilen Oberloschwitz und Rochwitz mittels einer lieber- brückung des Loschwitzgrundes ist vom Ministerium ge nehmigt worden. Den Stadtverordneten wird demnächst zur grundsätzlichen Be« schlußfassung ein Plan vorgelegt werden zur Schaffung von Klein. gartcn-Daueranlagen. Im engsten Einvernehmen mit dm Grundstücksamt, der Kleingartenamtsstelle und dem Krcisverbcinö Dresdner Garten- und Schrebervereine wurde vom Hochbauamt ein Gesamtplan ausgearbeitet, welcher einmal die jetzt vorhandenen Kleingarten-Anlagen darstellt, die als solche erhalten werden sollen, und zum anderen Vorschläge für als Neuanlagen geeignete Flüchen bringt. Von den zur Zeit bestehenden Kleingartenonlagen würden nach dem Plane insgesamt 85,5 Hektar Fläche als Dauer-Klein« gartenland erhallen bleiben und weitere 225,5 Hektar für Neuanlagen in Vorschlag gebracht werden, so daß insgesamt eine Fläche von 31j Hektar für Dauerfleingärten vorgesehen ist, von denen rd. 80 Hcklcp sich bereits in den Händen der Stadt befinden. des Weltfriedens zu lähmen. Außerdem enthalte er insofern eine Lücke, daß er nur de» Krieg ächte, aber nicht Gewaltanwen- du » ga » sich. Der Redner erinnerte hier an die Möglichkeit der Okkupation und an die Verhältnisse in den Kolonien. Auch in dem Verhältnis zwischen der weißen und der schwarzen Rasse müsse das Recht zur Geltung gebracht werden, worunter nicht immer etwa eine Räumung verstanden sein solle. Diese würde vielfach sogar schädlich wirken können. » Kampf werde bleiben und deshalb müßten Organisatio nen zur friedlichen Beilegung von Streitigkei ten geschaffen werden. Es fehlt bisher noch die Möglichkeit fried licher Acnderung bestehender Verträge gegen den Willen eines der Be teiligten. Hier könne vielleicht ein Ausbau des Artikels 19 der Dö l k e r b u n d 8 sa tz u n g helfen. Beachtet werden müsse jedoch, daß der Völkerbund den Krieg als solchen noch nicht geächtet habe. Symptomatisch als Beweis für die Friedensliebe müsse die Frage der Weltabrüstung sein und hier zeige sich, daß noch immer kein Vertrauen der Negierungen untereinander bestehe. Hier müsse nun die Arbeit der Völker einsetzen, die ihre Regierungen zwingen müßten, sich zur aktiven Zusammenarbeit zusammenzufinden- Leider sei es auch heute noch so, daß gewissenlose Demagogen Millionen Angehörige verschiedener Völker wieder in eine KriegSbegei- st»rung hineinsieigcrn könnten, obwohl die Völker als solche sicher, lieh leinen Krieg wieder wollten. Das Deutsche Friedenskartell werde dem Reichstag einen Antrag vorlcgcn, den Kelloggpakt auch in der Reichsvcrfassung zu verankern. Die Artikel über die Kriegserklärung müßten ans der NeichSverfossung verschwinden. Weltrecht gehe vor Reichsrecht. Die Ausgabe der Frau aber sei es, diese Erziehung zum Frieden in der Schule sowohl als auch an anderer Stelle zu fördern und den neuen Geist des Friedens in die Jugend hineinzubringen. Nach ihm sprach Dr. Irene Mall n ska-Prag über Kellogg pakt und Völkerbund. Als letzte Rednerin sprach dann Dr. Clara Faßbinder-Saarbrücken über Schiedsgerichsverfahren, Sicher heit und Mrüstung — oder Abrüstung, Sicherheit und Schieds gerichtsverfahren. In der anschließenden Aussprache wurden sodann die Hauptpunkte der Referate noch einmal kurz zusammengefaßt. Abends fand dann ein Empfang durch die Stadt Dresden statt. Die letzten -les-ahrigen Rennen Der Dresdner Rennverein veranstaltet seine letzten diesjährigen Rennen auf Seidniher Flur am heutigen Sonntag und am Müt- woch, den 31. Oktober (Reformationsfest), Für beide Rennen, die beide um 13 Uhr beginnen, steht ausgezeichneter Sport zu erwarten. Das Programm weist 14 erstklassige Rennen auf, die mit 52660 Mark Preisen und 12 wertvollen Ehrenpreisen ausgestattet sind. Für diese Schlußrennen sind nicht weniger wie 433 Nennungen erfolgt. — Der Sachsenpreis (Ehrenpreis und 10000 Mark, 2206 Meter), das am nächsten Sonntag zur Entscheidung gelangende letzte bedeutende Flachrennen der Dresdner Rcnnzeit, blieb auch nach der zweiten Einsatzzahlung noch ausgezeichnet beseht. Von den Drei jährigen sind unter anderen noch Askari. Skald, Meisterpolicr, Gero, Liederkranz, Lotos, Audax und Farinelli, von älteren Pferden To. rero, Barbar, Dianthus, Waldrada und Patrizier im Rennen. r Die Hausfrauen-Organisatlon des Katholischen Deutschen Frauenbundes findet vom November an jeden ersten Dienstag 4 Uhr nachmittags im Monat im Iohanneshof, 1. Etage, ssohan- nesstratze, Ecke Iohann-Georgenallee statt. Auch unter den Neueren gilt es, manchen erneut vorzuführen, eben in diesem Kreis, so den früh verstorbenen, begabten Ru dolf Wille, der aber rin Gegensatz zu den Alten schon am End« des vorigen Jahrhunderts einer der führenden Dollsaiiriker ist. Daß natürlich Koch-Gotha, Trier. Stern und Zill«, Arnold, Schilling u. v. a. mit von der Partie find, versteht lich von selbst. Aber daneben gibt es wieder viel im Grunde doch Ernstes, zum Nachdenken. Und immer wieder macht man daneben gern feine kleinen Entdeckungsfahrten, so zu den un- gemein fesselnd und treffsicher gemalten Humoristika eines Ferd. v. Rayski (1806- 90), oder — aus unserer Zeit — zu den Bild chen eines malenden Dichters, wie Ringelnatz, dem vielleicht von anderer Seite her sich in diesem Kreis ein wirklich dichten der Zeichner zugefellt von der Art Schoffs. Das seien nur ein paar Kostproben. Man muß schon selbst einmal dies« lange Reih« durchwandern, um selbst noch, wenn das Auge ermüdet, sich einzugestehen, daß der Humor, auch wenn er da und dorr beißt, doch positiv ist und bleibt. Ein wertvoller Katalog bringt neben anderem einen Beitrag von G. I. Kern zum Thema. vr. o. Neue ägyptisch« Ausgrabungen. — Rach dem von Prof. Hermann Junker der Wiener Akademie der Wissenschaften erstatteten Bericht haben die im März und April dieses Jahres auf gemeinsame Kosten der Akademie und des von der Not gemeinschaft für die deutsche Wissenschaft, der preußischen Re gierung und dem Auswärtigen Amt unterstützten Hildesheimer Pekizaeus-Muleums vorgenommenen Grabungen bei den Pyra miden von Eizeh wieder reiche Ergebnisse gehabt; eine Reihe von Mastabas wurde erschlossen und Statuen, Nasen, Sarko phage. Krüge. Opferschalen und Reliefs aufgefunden. Non grundsätzlicher Bedeutung für di« Erkenntnis der Frühgeschichte Aegyptens waren die Im Januar und Febrkar veranstalteten Grabungen Junkers Im westlichen Nildelta. Die in diesem bis. her vernachlässigten Gebiet in großer Meng« aufgefundenen Feuerstcingcräte von einer bisher in Aegypten noch nicht ge sehenen Art. namentlich die Aufdeckung einer ausgedehnten neolithischen Siedelung bei Beni Salante, bezeugen eine Kul- tur, die von der des obcräayptischeu Neolithikums wesentlich verschieden ist, und liefern den endgültigen Beweis für di« Sonderstellung des Deltas in der ägyptischen Urgeschichte. Leipziger Sender Sonntag, 28. Oktober: 8.3V Uhr: Orgelkonzert. 9.00 Uhr: Morgenfeier. 10.30 Uhr: Ueberlragung -er Festversammlung -es Bundestages des Deutschen Fußballbundes aus dem Deutschen National theater in Weimar.. 11.30 Uhr: Uebertragung aus dem Chemnitzer Schauspielhaus: Operetten-Matinee. 12.00 Uhr: Prof. Dr. H. Halm, Irkutsk: „Längs der Irans- sibirischen Eisenbahnen" I. 12.30 Uhr: Prof. Dr. A. Esau, Jena: „Kurze Wellen und ihre Anwendungsgebiete" IV. Landwirtfchastssunk. 13.0V Uhr: Dr. Richard Bölker, Leipzig: „Was muß der Land wirt vom Viehkauf wissen?" HI. 13.3V Uhr: Dipl.-Landwirt Kermann, Pößneck: „Dir betriebs wirtschaftliche Bedeutung der Bodenfräse". 14.00 Uhr: Stimmen der Auslandspresse. Danach: Auslandsspiegel. 14.45 Uhr: Sprachecke des Deutschen Sprachvereins 15.00 Uhr: Schallplattenkonzert. 10.00 Uhr: Nordische Erzähler: Gustaf af Geiierstam. 1700 Uhr: Chorkonzert der Wiener Sängeranaben. Schubert- Lieder. 17.30— 18.30 Uhr: Orchester-Konzert. 18.30 Uhr: Prof. Dr. H. Halm, Irkutsk: „Längs der trans sibirischen Eisenbahnen" II. 16.00 Uhr: Uebertragung der Schubcrtfeier der Dresdner Volks- Sing-Aka-emie aus dem Bereinshaus-Saal, Dresden. 20.3V Uhr: Max Iungnickel liest aus seinem Buch „Die Uhren herberge." 21.00 Uhr: Orchestcrkonzert. 22.00 Uhr: Sportfunk. 22.30— 00.30 Uhr: Tanzmusik. Rontag. 29. Oktober: 14.00 Uhr: Schallplattenkonzert. 14.55 Uhr: Frostmeldung. 15.00 Uhr: Dr. Arno Schirokauer, Leipzig: Literarische Umschau: „Literatur und die Justiz". 16.00 Uhr: Verbandsdirektor Ruthmann, Magdeburg: „Die Be« deuiung des Weltspartages". 16.3V Uhr: Konzert. 17.45 Uhr: Funkwerbenachrichten. 18.20 Uhr: Wettervoraussage. Zeitangabe und Arbeitsnachweis. 18.3Ü—18.55 Uhr: Studienrat Friebel, Lektor Mann: Englisch für Anfänger. (Deutsche Welle. Berlin.). Uebertragung von der Funkstunde A.-G., Berlin, anläßlich ihres fünfjährigen Bestehens: 19.60 Uhr: Staatssekretär a. D. Dr. Hans Bredow: «Gedanken über den Rundfunk". 19.30 Uhr: Direktor Dr. Carl Hogemonn: «Die Zukunst des Rundfunks". 20.00 Uhr: Das erste deutsche Rundfunk.Programm am 28. OK« tober 1923 L1.VV Uhr: Fest-Konzert. 22.00 Uhr: Pressebericht und Sportfunk. 22.15—24.0<HUHr: Tanz, und Unterhaltungsmusik. Kumor Der sparsame Junggeselle. „Du erzählst mir vor unserer Hochzeit, du hättest zwölf Oberhemden. Ich finde aber nur eins?" — „Stimmt ganz genau, elf Hab' ich verbraucht, um das zwölfte zu flicken!" Immer beim Geschäft. Ein Dörseaner war schwer erkrankt Sein Sohn tritt ans Krankenbett und fragt die Schwester, wie hoch die Temperatur des Kranken sei. „39,9" lautet die Ant wort. — Da kommt es mit leiser Stimme vom Beit zurück: „Bei 40 mußt du verkaufen, mein Sohn." Neue Marke. „Warum nennen Sie Ihre neue Zigarren, marke „Graf Zeppelin?" — „Ueberaus vornehm, großes For mat, kolossal leicht!" — „No ja, und hundert Mann müssen erst dran ziehen, bevor sie in Gang ßommt!" Das letzte Wort. „Ruhig, du dämlicher Lümmel. Mußt du denn ständig das letzte Wort haben!" „Kann ick riechen, dct du nischt mehr zu antworten iveißt?!"
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