Volltext Seite (XML)
Nummer 248 — 27. Jahrgang lirichelm »mal wüchent!. mit den illnltr. Gratisbeilagen .Die veil' und .Für uiiiere kleinen Leuie*. iowte den re;>beil«„e» ,kl. denno-BIall" .»»terhalinnp und Wissen'. .Die Well der Frau' .Sierzilicher Ratgeber' DaS gute Blich' .Wmrnnd. schau'. Monatlicher BezugSvreiS S MI. -Inlchl. Besiellgeld. »inzelnnmmcr I« z Sonnabend, n. Sonntag,»immer »0 Hauvllchrlltlciter i Dr. <S. Tesczvk. Dresden. Sonntag» den 28. Oktober 1928 iUerlagsorti DreSde» Anzeigenpreise, Die Igespaltene Petttzeile 8« ^ Familien- anzeigen n.Stellengesuche 20 4- Die Petitreklamezeile. Nimm breit. 1 Für Anzeige» außerhalb des Verbreilungsgebleke» ^«»z.dle Pelilrellamezeile 1.8«.«.Offertengeb.ir<> 4. Im Falle höherer Gewalt erlischt icde Neryllichtung auf Lieferung sowie Erfüllung v. Anzeige».Austrügen u. Leistung v. Schadenersatz. Geschlistlicher Teil Artnr Lenz. Dresden Geschäftsstelle, Trust ».Beklag! Germania, A.-G. lür Verlag und Druckerei.Filiale Dresden,Drcsden-A. 1. Polierslraßcl?. .ternrusLIVlS. Polischecklonto Dresden ?7oa .»inillon!" - Siadiban' Dresden Nr. «171 Für christliche Politik und Kultur Redaktion der Sächsischen ivolkSzeitung DreSden-Allstadi 1. Polierstratze i7. Femrui 2MI> und »1012. Der Rückflug -es Zeppelins Start Montag ober Dienstag — Der Ftug nach dem Westen Amerikas aufgegeben Besinnung Die Mahnung des Christkönigssestes. Das C h r i st k ö n i g s f e st ist nicht ein Fest des Triumphes, sondern ein F e st der Besinnung. Ern stester Besinnung auf die Pflichten und Aufgaben, die wir als Katholiken der Gegenwart gegenüber haben. Sich be sinnen. heißt in diesem Falle sicher nicht, den Stab bre chen über die Zeiten, die hinter uns liegen, über die Ge nerationen. die vor uns gewesen sind. Sich besinnen, heißt vielmehr, sich in allein Ernste die Frage vorlegen, ob wir. die jetzt lebende Generation, das heiligste Erbe der Väter, Glaube und Sitte, so verwaltet haben, daß wir hienieden vor dem Forum der Weltgeschichte und droben, unter dem Blickpunkte der Ewigkeit, vor dem Forum des Welten richters voll und ganz bestehen können. Und es ist nicht leicht, aus diese Frage eine in jeder Hinsicht erschöpfende und befriedigende Antwort zu geben. Der einen ernsten Tatsache müssen wir klar ins Auge sehen, daß sich der Einfluß des Christentums und des kirchlich-religiösen Lebens im privaten und im öffent lichen Leben schon seit Jahrzehnten auf einer rapid ab steigenden Linie bewegt, und daß es bis heute letzten Endes noch nicht gelungen ist, der Hochflut des Änti- christenlums einen wirksamen Damm entgegenzustellen. Wir wissen sehr genau, daß dieser Antichrist, der heute die Völker innerlich zermürbt, nicht aus dem Schoße der heutigen Generation geboren worden ist. Aber unserer Zeit blieb es Vorbehalten, zu erleben, wie der Antichrist Hüml-s,sieht aus den Studierzimmern auf die Straßen, wie er nicht mehr nur seine Ideale in den Köpfen, sondern schon längst seine Fahnen im öffentlichen Leben entrollt. Dos ist die Sonderheit der Stunde, daß die Sozialdemo kratie meint, auf die Kulisse des Erfurter Programms ..Religion ist Privatsache" verzichten und den offenen Kampfgegen die christlichen Kirchen verkün den zu können. Daß in dieser Woche erst in einer Mit- gliede'versammlung der SPD. Groß-Leipzigs der Ge nosse MarAdle r-Wien auftreten und erklären konnte: „Die Stellung der Sozialdemokratie zur Kirche ist also klar gegeben: Die Kirche haben wir als abso lut kulturwidrig und r e l i g i o n s w i d r i g zu bekämpfen. Es gibt da keinen mittleren Weg, und keine Anpassung aus irgendwelchen Opportunitätsgrün den kann hier.migelassen werden." Don Engländern hat man bekanntlich schon im vori gen gohrbundert nockaesagt: ..Sie sagen Christus, aber sie meinen Kattun!" Dieses inoffizielle Antichristentum, das Hindu' einer solchen Fassade schon längst das alte Funda ment der Lehre Christi abgebaut und die Industrie und Wirtschaft auf Eiaenaeseklichkeit aufaebaut bat. war zwar kein Deut besser als das heutige offizielle Sl u t i ch r i st e n t u m. das sich mit dem Pathos des be- lcidiaten Erdenbürgers und mitnermeintlichen Bernunst- ariinde» geaon das Dasein eines höheren überirdischen Wesens nusbäumt. Es bleibe auch dahingestellt, ob es un abänderliches Schicksal war. daß der Entthronung Christi im Nrivotleben. in den Bestehungen des Einzelnen zu Wirtschaft, Staat und zum Nächsten, heute der offene Kanins des A n t i ch r i st e n t u m s gegen die Kirche Christi folgen mußte. Diese Entwickelung ist beute da, und für uns steht nur noch die eine Frage zur Debatte, ob wir den Geisteskampf für Christus und seine Kircke aufnehmen oder ob wir die Herrschaft der Straße den Scharen des Antichrists kampflos überlassen wollen. Das ist die große Frage der Gegenwart: Sind wir bereit, das Heer der geistigen Streiter Christi in aller Form zu mobilisieren, damit es im öffentlichen Leben als ein star ker Schußwall der offensiv-vorgehenden Front des Anti- christeutums entaegengestellt werden kann? Oder glau ben wir. das Feld des öffentlichen Lebens kampflos dem Gegner preisgeben zu müssen? Der Ausruf zur ...Katholischen Aktion" gibt die Antwort auf diese Fragen. Er gibt die klare Weisung, - e n K a m vf aufzunehme n. Es ist ganz selbstver ständlich. daß dieser Kampf auf unserer Seite nicht mit den Waffen der Vernichtung geführt werden wird, son- Keule: Die Welt (Illustrierte Wochenbeilage) Unterhalt»»»»« und Wissen Ailmrundschau Turnen. Sport und Spiel Neuqorl«, 27. Oktober. Wie aus Washington gemeldet wird, hat Dr. Eckener dem Marineamt mitgeteilt. „Gras Zeppelin" werde ab Sonntag zum Ausstieg für d>e Rückfahrt bereitllegen, die so bald als möglich angetreten werden soll. Er ersuchte um die Beschaffung von Wetterberichten für den von ihm geplante» Kurs. Leutnant-Commander Wicks von der Marinestation Lake hurst hat mit der Beschaffung von Blaugas und Wasserstoff für die Rückfahrt des „Graf Zeppelin" begonnen. In Lakehurst glaubt man nicht, daß die Rückfahrt vor Montag angetreten wird. Leutnant-Commander Wicks, der auch die Reparaturen an der beschädigten Slabilisierungsflosse geleitet hat, erklärte, das; die Marinestation über einen Vorrat von 735 000 Kubikfuß Blaugas verfüge und daß sie etwa 140 000 Kubikfuß Wasserstoff liefern werde. Nachdem der Entschluß Dr. Eckeners. mit Rück sicht aus die Wetterlage den Flug »ach dem mittleren Westen aufzugeben, endgültig geworden sei. habe man gestern nachmit tag um 2 Uhr amerikanischer Zeit begonnen, die Blaugaszellen an Bord des „Graf Zeppelin" aufzufüllen. Freitag morgen kurz nach t0.30 Uhr gab Dr. Eckener in Lakehnrst bekannt, daß der Zeppelinslug nach dem Mittelwesten der Vereinigten Staaten infolge ungünsti gen Wetters nicht stattsinden kann. Dr. Eckener glaubt, den Rückflug nach Deutschland nicht über den Anfang der nächsten Woche hinausschieben zu können, da er Berlin zu be suchen beabsichtige, was aber bei weiterer Aufschiebung in Frage gestellt werden würde. Wie aus Lakehurst berichtet wird, erklärt« Dr. Eckener, daß der Start des „Graf Zeppelin" zum Rückflug nach Deutschland am Montagabend oder Dienstagmor gen erfolgen werde, falls die Wetterbedingungen einigermaßen günstig fein sollten. Die Vorbereitungen für den Rückflug hätten bereits begonnen. Dr. Eckener hat an den Cberbürger« metster von Chikago ein Telegramm gerichtet, in dem er ihm sein Bedauern über die Aufgabe des Westfluges ausdrückt und gleichzeitig die Hoffnung ausspricht, den Westen beim nächsten Amerikaslug besuchen zu können. dern mit den Waffen, die Christus uns führen gelehrt. Für uns wird es gelten, unserer Kampffront die Fackeln der Wahrheit unseres Glaubens voranzutragen, das Schwert der Gerechtigkeit zu führen und Gottes Willen in der Liebe Christi zu erfüllen. Das wird der Sinn unse res Kampfes sein. Wer dem sieghaftere Kräfte entgegen- zustellen haben sollte, der mag an den Sieg glauben. Zeit erfolge täuschen uns nicht. Die Erkenntnis ist allgemein, daß der organisatorische Ausbou des katholischen Lebens, den wir von unseren Bätern übernommen baben. dieser großen Gegenwarts aufgabe in vieler Hinsicht nicht genügt. Das kathol. B e r e in s l e b e n der Gegenwart ist aus dem Grund gedanken gebaren worden, die einzelnen Katholiken nach Ständen und teilweise auch Berufsgruppen zusammen gefaßt zu schulen, sa den Einzelnen innerlich zu festigen, daß er als Katholik und Streiter Christi auch in anders denkender Umwelt mannhaft bestehen kann. Es kannte nicht ausbleiben. daß dieses Vereinsleben mit seinen besonderen Aufgaben, die cs immer behalten wird, besonders in Fragen, die das öffentliche Leben und die gemeinsame Vertretung der katholischen Idee und Auf fassung die unentbehrliche Geschlossenheit und die einheit liche Leitung vielfach vermissen ließ. Oft genug ist dar über geklagt worden, doß mit unseren Kräften wenig kousbälterisch umgesprungen. durch planloses Neben- einonderarbeiten ungeheuer viel Stoßkraft vergeudet worden ist. lieber diese Klagen sind mir bisber nickt hin ausgekommen. Die Entfaltung der Katholischen Aktion wird davon abhängen. wie man den schon oft beklagten Mißständcn in der Ueberorganisation unseres Bereins- wesens wirksam begegnen und die unersetzliche Arbeit der Standesvereine in eine geschlossene Arbeitsfront der Pfarrgemeinde einzugliedern vermögen wird, van der dann die Gesamtarbeit planvoll geleitet und in den gro ßen Fragen die unentbehrliche Einheit vertreten werden muß. Eine besondere Aufgabe wird in diesem Zusammen hänge aller Voraussicht nach dem Volksverein für das katholische Deutschland zufallen, der be kanntlich in einer völligen Reorganisation begriffen ist. Ihm wird vor allen Dingen die Schulung des katholischen Volkes in allen staatsbüvgLrlichen und sozialen Fragen Die Eood Slear Zeppelin Co. teilt mit, daß eine Dam« Md sllns Herren aus einer Gesamtzahl von 50 Bewerbern als zahlende Passagiere für den Rückslug des „Graf Zeppelin" aus gewählt worden sind. Der Fahrpreis beträgt je 3001) Dollar. Die Katastrophe bei Slatina 31 Tote. Nach neueren Meldungen wurden bei der Eisenbahnkata- strophe im Bahnhof von Recea 31 Personen, darunter vier Ausländer, nämlich die dreiköpfige italienische Familie und ein Grieche, getötet. Die anderen 27 Personen sind Rumänen, die in der dritten Klasse 'des Schnellzuges reisten. Die Zahl der Verletzten beläuft sich auf 4 7. Fünf Schwer verletzte schweben in Lebensgefahr. Die meisten Toten hatte der Hermannstädter Schnellzug, darunter viele eingerückte frei willige Soldaten. Die Mehrzahl der getöteten Reisenden gehört der ärmeren Bevölkerungsklasse an. Bei dem Simplonexpreß wurden nur der Gepäckwagen, der Postwagen und ein Teil des Schlaf wagens nach Paris, in dem sich die Familie Rocca befand, zer trümmert. Die übrigen Reisenden dieses Schlafwagens wurden mehr oder weniger verletzt. Der Umstand, daß die meisten Reisenden schliefen, als das Unglück geschah, trug dazu bei, eine außerordentliche Panik hervorzurufen. Die beiden Loko- Motiven sind gänzlich zerstört. Der Schaden wird aus 12 Mil lionen Lei geschätzt. Wie die Untersuchung ergab, ist das Un. glück ans die Nachlässigkeit eines Weichenstellers zurückzu führen. Auch den Zugführer des Schnellzuges trifft einige Schuld, weil er den Zug, als er merkte, daß dieser auf ein falsches Gleis geleitet war, nicht anhielt, sondern weiterfuhr. Der Weichen steller und der diensttuende Beamte der Station Recea sind ver schwunden und werden von der Polizei gesucht. Unter den Toten des Simplonexpreß befindet sich auch der Korrespondent des Echo de Paris. Lacoste, der aus Angora nach Paris fahren wollte. Ein Reisender des Schnellzuges, der zu fällig die Morsezeichen konnte, eilte, da alle Beamte und An, gestellte der Station geflüchtet waren, in das Stationsgebäude und gab die ersten hilferufenden Signale weiter. zufallen, denen er früher schon in vorbildlicher Weise ge dient hat. Auf seine besondere Aufgabe im Rahmen der Katholischen Aktion soll heute nicht näher eingegangen werden, da dieses Thema bei der großen Volksvereins« Landestagung am 31. Oktober in Dresden in erschöpfen der Weise zur Erörterung kommen wird. Wir sind durchaus der Meinung, daß die Katkolische Aktion eine gewisse Umgruppierung unserer gesamten katholischen Arbeitsweise außerhalb des Gottesdienstes bringen muß. und zwar in einer Form, die den veränder ten Verhältnissen gerecht wird, denen sich der Katholik im öffentlichen Leben bellte gegenübersieht. Oberstes Ziel wird dabei die Erreichung möglichst geschlossener Planmäßigkeit und eine rationelle Zusam menfassung der Kräfte sein. Der geistige Fun dus freilich, von dem die Katholische Aktion allein voran getragen werden kann, ist und bleibt die Arbeit jedes ein zelnen Katholiken an einem immer engeren und innige ren Anschluß an Jesus Christus, den König, der vom gei stigen Throne seines Tabernakels aus die Einzelseelen sagut wie die Weltgeschichte lenkt. Die obersten Leitsätze der Katholischen Aktion sind also die Begriffe Zusammenschluß und Einheit. Zunächst immer engerer Zusammenschluß jedes Einzelnen mit Christus und dann als Auswirkung immer größere Einheit aller katholischen Bestrebungen im privaten und vor allem auch im öffentlichen Leben. An dieser Einheit, die aus Liebe beruhen muß, werden wir den Prüfstein für die Echtheit unseres Christentums haben. Nur wenn un sere ganze Arbeit diesen Geist der Liebe atmen wird, dann erfüllen wir den Sinn des Christkönigsfestes. Diese Liebe wird schließlich nicht nur einen Damm bilden, an dem sich die Wogen des Antichristentums brechen, sie wird darüber hinauswirken zur Ausbreitung des Reiches Christi, zur Anerkennung und zu steigendem Sichaus- wirken der Gottesordnung auf allen Lebensgebieten, im ganzen Bereiche der Natur und der Ucbernatur, also zu dem Ziele, das Nuntius Pacelli beim Magdeburger Katholikentag der Katholischen Aktion gesteckt hat. Ar beiten mir Mann für Mann in demütiger Einordnung in das große Ganze an diesem erhabenen Ziele mit. dann wird einst das Christkönigsfest auch zu einem Feste des triumphierenden Christus werden. ^