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Oirmnilr, Ivicksu, ?Isuen Das Flutzbelt als Marktplatz Greiz, 14. November. Die Grcizer Stadtverwaltung ist auf eine originelle Idee »ersailcn. Auch ihr bereitet der wachsende Verkehr große Schwie rigkeiten, und da Greiz eine uralte Stadt ist, die sich um den Schloßbcrg mit der alten Rcußenburg angesiedelt bat, so ist das Zentrum der Stadt trotz des großen Brandes im Jahre 1802 eng und winkelig. An den Markttagen ist der Verkehr nicht nur stark behindert, sondern sogar für die öffentliche Sicherheit gefährdet. )!m hier Wandel zu schasse», versuchte man zunächst die Jahrmärkte aus der Stadt auf den Schützenplah zu verlegen. Ter Plan schei terte aber daran, daß die Zufahrtsstraßen zu dein der Bahn gehö renden Platze zu kostspielig geworden wären. Man hat nun eine Lösung gefunden. Tic Stadt wird durch die Elster geteilt, in Alt stadt und Neustadt. Das Elstcrbette ist sehr breit und wird mir bei Hochwasser angesullt. Man hat daher vor vielen Jahren schon eins sogenannte Sonimcrrinne angelegt, die vollkommen auSreicht und drei Viertel des Elsterbcttcs trocken liegen läßt. Jetzt hat man die trockcngctcglcil Teile des Flußbettes betoniert, Zugänge geschaffen und will nun die Wocheumürkte und später auch die Jahrmärkte in da» Flußbett verlegen. Mau erreicht damit einen doppelten Zweck: Einmal ist der Markiverkehr vollkommen ungestört und durch Fahr zeuge nicht behindert, andererseits haben die jetzigen Marktplätze und die angrenzenden Straßen nicht inehr -die großen Pcrkehrsi'chwie- rigkeite». Weiter bringt die Neuerung den Vorteil, daß das bc- tonierie Flußbett zugleich Parkplatz siir Krastsahrzeuge wird. tz. Ncucrvsfnungen in Plauen. Vor kurzer Zeit wurde ein neues Lichtspieltheater, Eapitol benannt, in der Bahnhossstraßc cr- össnct. Es ist mit diesem Gebäude etwas wirklich Großstädtisches geschaffen worden. TaS Theaier bietcl Platz für 1200 Personen. Eine Passage verbindet mit dein Zugänge zum Theater die Bahn- hvsslraße mit der Gottschaldstraße. Au der oberen Balmhosj'iruße bat der Epa-Haudclslwf ein Gebäude für seine Zwecke umbauen lasse». Das neue Gesicht dieses Hauses nimmt sich recht gut aus. Tic Eröffnung dieses neuen .Kau'Il.'.iiscs ist für die nächste Zeit zu erwarten,,Wenn mau bedenkt, daß der Vogtl. Milchhos vorige» Monat civjsnel wurde, daß — wenn der Staat die Beihilfe für die Fraucnilinik Plauen leistet — au, Fuchsloch ein neues Kranken haus cutstcacu soll, so kann man wohl sagen, daß in Plauen viel gebaut mied bzw. noch gebau, werden wird. Plauen entwickelt sich eben doch immer mein. tz. Tod einer Hundertjährigen. Am Mittwoch ist die älteste Einwohnerin Glauchaus, Frau Christiane Auguste vcr,v. Honig gcü. Mo.'suer, «wohnhaft im Vismarcklurm, Glauchaus höchster Wohnstätte, gestorben. Sie wurde am 10. April 1 827 in Frei berg in Lachsen acborcu, hat also ein Alter von 101 Jahren 6 Monat,ui und 20 Tagen erreicht. Bis zuletzt erfreute sie sich noch bester Gesundheit,, sie schlief sehr viel. tz. Kliirgenthal. Lvdcssnii. Lim 9. November hat die kath. Gemeinde Kliugcmyal Herrn Buchhalter Ludwig Kind, zur letzten Ruhestätte auf den Friedhof begleitet. Mit ihm ist ein vor bildlicher Tiaspora-Katboltt zur ewigen Ruhe eingegangen. Als ge borener Erfurter ist Herr Kind in seinen jungen Jahren »ach Klingcnlhal gekommen, wo er im kaufmännischen Berufe bald eine Lebensstellung errungen Halle. Was ihn in der katholischen Ge meinde hervorlreten ließ, war seine tief gegründete religiöse Ueber- zevgung, aus der sein Leben Gestaltung erfuhr. Nie hat er sich seines katholischen Glaubens geschämt, sondern ihn stets stark und freudig bekannt. Und als im Jahre 1906 die Frage dez Kirchen- bancs zur Lösung stand, nahm er entschlossen die Sache mitführend in die Hand, da ja ein eigener Seelsorger erst 1908 nach Klingenthal kam. Die höchste kirchliche Stelle hat ihm damals als Anerkennung seines selbstlosen Wirkens das uäpstliche Vcrdicnstkrcnz pro ecclesia et poittisice verliehen. Was aber noch wirksamer gewesen, ist sein Vorbild in der religiös-kirchlichen Pflichterfüllung, das in der kath. Gemeinde unvergessen bleiben und lwncnllich recht lange nachwir ken wird. Der Heimgcrniene ist als Ehristusiünger auch die Pfade des Kreuzes gewandelt. Seinen einzigen Sohn hat er dem Vater land c opiern müssen: Inflation, Krü leabu ibme mit ibrcu Folgen im Angesiclllcnverbättnis. ein längeres Herzleiden, zuletzt ein gm vorbereiteter, wenn auch rascher Tod, waren die letzten Lebcuskrcuz- wrgstatioucu, Nu» ruht er aus von seinen Mühen. Möge der gütige Gott sein reicher Loh» im ewige» Leben sei»! l. Zur Looc des Bau Neuer Kupferhammers. Wie das Bantzc- ncr Tageblatt me'öct v»bcn sich sie Verkaufsverhandlungen mit mit eine!» Konsortium unter F-Übruna des Bankbansrs Gcbr. Arn- liols-Trcsdc» für eine lieberiiahme der Firma E. G. Tietzcns Ei dam »ulcr Umwandlung in eine A.-G. zerschlagen. Die NnS- sichtc sür eine Wiederaufnahme des Betriebes werde» nach wie vor ungünstig beurleilt. Novelle von Hauö Eschelbach. '21. Foi->se:;ung.- Jetzt bückte sich der Schmuggler gar, jetzt hob er etwas vom Boden. Klein erkannte es in der Dunkelheit uicbt, verdoppelte aber keine Schnelligkeit: noch wenige Sprünge, und er mußte den Aus reißer erreicht haben. Klein börle »och, wie der andere cttvaz zu Boden warf, was er vork!» wohl aufgehoben haben mochte. Er achtele nicht darauf, er strengte ie'ne ganze Kraft an, um Mn Verfolgten einznholen. Ter Mond brach durch die Wolken, cs wurde Heller. ..Schramm!" -ebne der Beamte, aber der Schmuggler war in demselben uoenblicke hinter einer Erle verschwunden. Jetzt kan Klein zu der Stelle, wo Schramm etwas aufgehoben halte: keuchend, mit heißen Schläfen sprang er vorwärts. Da! — die weiche Pflanzendecke.barst, der Schlamm spritzte auf, uns durch die Gemalt des TnrnngeS mit dem Oberkörper in !ähc,» Ruck vorn- übcrschlagcnd. daß der Rcvo>vcr in weitem Schwünge wcgflog, süblle Klein m!l Entsetzen, daß er eingebrochen war, daß er schon bis über die Knie im Morast steckte. Er warf sich mit dem Ober körper flach ans die schwankende Pflanzendecke, »m sich so zu hatten, aber auch diese brach, zähflüssiger Brei gnoll brodelnd aus der un heimlichen Tiefe „Schramm!" schrie der Sinkende, „hilf mir, ich hin cinge- brochen!" Er stellte sich und versuchte, ein Bein soSznzichcn; der Ver such mißlang, er sank tiefer, schon bis an die Hüsten steckte er im zähen Moornrinid, der ihn scsthick!, der ihn langsam, langsam tiefer zog mil unheimlicher Gcwall. Er griff in die Brnsttasehc, und ein tödlicher Schreck ging ilnn ank Herz: In der Aufregung balle er vergessen, daheim die Signalpfeife ,z» sich zu stecken, „Schramm!" schrie er. „Schramm. NM Gottes Witten, hilf mir!" Er lauschte. Einen Augenblick blieb er still, dann hörte er, wie der Sclniinggler hinter den Büschen her näher kroch. „Hierher Schramm! Hier!" „Wirs den Revolver fort, oder ich komme nicht näher!" ant wortete der Schmuggler, der hinter dem niederen Faiilbaumgcstrciuch liegen mustle. Ich l>abe ihn beim Fallen verlöre». Rasch, ich sinke " l. D«m großen Komponisten und Meister des deutschen Liedes Franz Schubert, dessen Todestag sich bald zum 100. Male jährt, gilt ein Konzert, das der Männer<Gesang. Verein S ch i rg i s wo l d e am kommenden Sonntag im Erbgericht ver anstaltet. Der Konzertabend mit seiner guten Bortragsfoige, bestehend aus Männcrchörcn, Sologesängen, Klavierkonzert und Vorträgen der Stadtkapeile, wird dem Besuch warm empfohlen, zumal der Reinertrag für die Christbescherung der hiesigen Orlsarmen bestimmt ist. —z— Ter Mitgliederstand des Deutschen Sängerbundes. DaS jüngst im Limpert-Vcrlag (Dresden) er-ckienene Jahrbuch des Dent- sch-n Sängerbundes gibt i» seinem Abschnitt „Bnndcsbcstand" ein ausführliches Bild des Mitgliederstandcs der Organisation. Dem nach gehörten am 1. Januar 1928 dem Deutschen Sängerbünde 15 2 42 Vereine an, die sich ans 41 Mitglicdsbündc verteilen. Aktive Sänger wurden insgesamt 578 204 gezählt, daneben waren 875 980 »nlcrstühcnde Mitglieder gemeldet, so daß mil rund eincin- baib Millionen Freunden des Denlschcn Sängerbundes zu rechnen ist. Die Zahlen sind im wesentlichen dieselben wie im Vorjahre. Wen» die Milglicdszahl der Bünde von 47 ans 4l znrückgegangen ist, so bedeutet das keinen Verlust, sondern einen durch unermüdliche Arbeit der Leitung des Deutschen Sängerbundes erkämpften Ge winn, das gesamte deutsche Gebiet in größere Kreise zinammcnznsas- sen, statt in kleine Ginzelbünde. Große Erfolge dieser Bestrebungen waren, unter anderen in, Kreise Nordmark und Schlesien zu ver zeichnen. Die Zahl der Vereine ist gegen das Jahr 1924 um fast 6000 gestiegen! Die Aussichten für die Zukunft sind als äußerst günstig zu bezeichnen, zumal der Deutsche Sängerbund seine Or ganisation ans Fraucnel'öic ansdehitt und die Frage der gemisch ten Cdöre auf dem nächsten Sängertag in Nürnberg (Juli 1929) zweifellos in, bejahenden Sinne erledigt werden wird. Srssdnsr Mchk'pesre Prinzeß-Theater. Einem anspruchiosen Publikum wird der Hom-Film „Die Saxophon-Susi" viel Spaß machen. Er ist nach einer Komödie von H. Zerletk gedreht und zeigt An n y Ondra als teiuperamentnolle Tänzerin, dir zudem mit ihrem Mund wacker in das Musikinstrument bläst. Daß das sehr anmutig anssieht oder komisch wirkt, kann man eigentlich nicht sagen. Fm übrigen besteht die Fabel ans einer Menge Vcrwici.lnngen, vertauschten Rallen und die daraus entstehen den Situationen neben dem Film die heitere, unterhaltsame Pointe. Tie ausgezeichneten musikalischen Illustrationen passen sich den launigen Vorgängen- bestens an. Zentrum-Lichlspieke. Gilberts Operette „P rinzessin Olala" ist nun auch verfilmt worden und zwar ist dabei nichts Beöent'nigsvolles herausgekommen. Die Handlung bringt eine ziemlich matte, einfallslose, in keiner Wendung beschwingte Wiederholung von oft Gesehenem, so daß die Sinn- und Zweck losigkeit solcher Unterhalttmgssilmr allmählich peinigend wirkt. Carmen Pont. Walter Rilla, Georg 'Alexander und Marlene Dietrich bemühen sich umsonst, den Film in etwa von der sade» Wirkung zu befreien, und selbst die flüssigen Gilberischen Melo dien können darüber nicht hinwegtäuschen. 8. Philharmonisches Konzert in der Alberthalle zu Leip zig am 12. November. — Die Reihe der Leipziger Schnbert- Feiern wurde von der Philharmonischen Gesellschaft durch ein Konzert fortgesetzt, das trotz der Güte des Gebotenen einen nur schwachen Eindruck hinterließ. In der Programmaufste!- lung ivar man von dem Grundsatz ausgegangen, unbekanntere Werke Schuberts auszuführen, zumal das nächste Gewandhaus- Konzert die Sinfonischen Standwerke lUnvollendete und „Große" in C-Dur) bringen wird. Tie Ouvertüre zu „Alfonso und Estrella" leitete den Abend ein. Professor Lader gab sich große Mühe, ihre Dramatik ins Licht zu-rücken, und wenn diese nicht durchschlug, ist es nicht seine Schuld. Es folgt die B-Dur- Sinfonie Nr. 5. Sie ist gewiß keine der bedeutenden Schnbert- schen Scköpfungen, sondern reichlich harmlos. Mag sein, daß der 18jährige Schubert doch mehr auf das väterliche Hans- archester und dessen Spielsähiakeit Rücksicht nahm, als gut war. Vielleicht hätten etwas straffere Tempis helfen können. Im zweiten Teil sang zunächst Ernst Osterkamp vier Gesänge lVer- -klärung. Ans Heliopolis. Im Abendrot, Dem Unendlichen). Osterkamp, der vorzügliche Bassist unserer Oper, bewies sich erneut als geistig und darstellerisch vorbildlicher Interpret dieser Lieder. Unverständlich muß bleiben, warum man sie mit Orchesterbegleitung singen ließ. Ganz abgesehen davon, daß sie eben doch Klavierlieder sind, deren Orchestrierung immer einen fatalen Beigeschmack von künstlerischer Vergewaltigung hat, sollte man in einer Schubert-Feier wirklich nur Originalsachen anfführen. — Den Beschluß machten Zwischenaktsmusik und Ouvertüre aus „Rasamunde", Hier erst siegte Schubert restlos, trotzdem auch sonst das Orchester durchaus auf der Höhe war und Labors orundmusißalischen Intentionen willig folgte. Wenn nun trotzdem der Eindruck dieser Feier schwach blick trotz des Beifalles der Hörer, so liegt dies teilweise an der Auswahl der „Tn lügst! Heb die Hände hoch!" Klein hob die Hände mit a»8gcsprc>ztcn Fingern. Da hob sich aus dem Buschwerk die dunkle Gestalt des Schmugglers. „Warte!" rief Schramm und warf das Brett, das er vorhin wegge,zogen hatte, keine drei Meter vor dem Versinkenden nieder; ein gcschickicr Schwung mil dem Springstock, und er stand mitten im Mondschein vor seinem Verfolger. Angstvoll schaute Klein in das scharf belcnchictc Gesicht sei- , „es Todfeindes und streckte flehend die Hände »ach ihm aus. „Hilf mir, hilf mir! Ich versinke!" Schramms Augen lciichtelcn grauenvoll, krampfhaft faßte seine Faust de» wuchliaen Springstock- mit haßverzcrrtcm Gesicht holte er ans zu fnrchibarcm Schlage. „Schramm!" schrie der Versinkende und hob die Hände wie zur Abwehr in die Höhe „Schramm, ich bin wehrlos!" Langsam sank der Knüttel. „Nein, du Schuft: cs wäre zu schade! Langsam sollst du verrecken, du Hund!" Schramm sprach cs init eisigem Tone, warf den Spriugstock hinter sich und kreuzic die Arme über die Brust: „So! Vor mei nen Augen sollst du versinken." „Schramm, i"astc jetzt nicht!" Ein haßcrsüllics, unheimlich klingendes Hohngclächl-cr anl- wortcte ihm Da k-m die Wut der Verzweiflung über den Unglücklichen; er wars sich hin und her, nach jedem GraSbüjchcl griff er, er mühte sich säst eine halbe Stunde bis zur Erschöpfung, ab, um sich z„ bc- srcien, aber ganz »»merklich, rctlungklos sank er tiefer in das zähe; schwarze Moor. Mit funkelnden Raulttierangen, sah sein Feind ihm zu. „Wen das Moor einmal gepackt bat, den läßt cs nicht wieder loS", sagte der Schmuggler zu de», Erschöpften, der von neuem Versuche machte, sich aus der iw, irslhallcndcn, zäbklcbrigen Masse zu befreien. „ES nützt nichts, d» steckst einmal drin, und kämst du auch heraus: lebendig kommst du hier nicht mehr sori!" Klein anlworlcle nicht; gellend pfiss er ans den Fingern, bis ihm der Airm versagte »nd er ganz schwindlich wurde. Wieder ver strich eine halbe Stunde „Dich hört keincr; die nächsten Posten stehen weil genug; cs ist alles umsonst!" „Schramm, ich siche dich an.- inn des Himmels willen, hilf mir heraus!" In -erKPD. herrscht Ordnung! Dresden. 15. November. Daß es in der Kommunistischen Partei äugen- blickkich drunter und drüber geht, ist eine bekannte Tatsache, Neu ist die Meldung, daß der kommunistische Dresdner Stadt rat Zi »Ke in einem Schreiben an den Oberbürgermeister und persönlich in der letzten Ratssitzung die Erklärung abaezcben hat, daß er wegen der verworrenen Verhältnisse in der Kommu nistischen Partei Deutschlands nicht mehr Mitglied dieser Partei sein Könne und deshalb seinen Austritt erkläre. Sei» Stadtralswondat behalte er vorläufig weiter inne. Ans Pirna meldet die Linkspresse, daß dort der bekannte Kommunist Karl Winkler, der auch einmal Siadlveiord- ncter war. aus der KPD. ausgeschlossen worden sei, und zwar angeblich wegen Unterschlagung von Geldern der KPD. besi .m- deter Organisationen und wegen seines die Ptartei zersetze m Verhaltens mit seiner Frau. Weiter sind im Bezirk Ostsachst-i, der KPD. die drei Otze nassen Erich Melcher, der ZschachwE-r Bürgermeister Fritz Schrei ter und Kurt Wagner. va„i rechten Flügel der KPD., aus der Partei hinausgeworsen worden Bei „Wahlverhalten" können die beiden Letzgcna-w- ten nach sechs Monaien wieder ausgenommen werden. Man hat ihnen also „Bewährungsfrist" zngebilligt. Man sieht ans jeden Fall: In der KPD. herrscht Ordnung! Wer nicht pariert, fliegt raus! Es wird sich wahrscheinlich bald lohnen, eine Partei der aus der KPD. ausgetretenen oder heransgetretenen Kommunisten aufzumachen! Werke, zum größeren Teil aber noch an der stimmungsmord--,- dcn Alberthalle Sie ist so vorbildlich ungeeignet für Schubert- Feiern, wie nur denkbar. Wie soll in diesem Zirkus die An mut zur Geltung kommen, die gerade für diese Kompasttlrnen charakteristisch ist? i, V. Erich Licbermann-Roßmiese. Z Frcital. V e r t r e t e r ta g u n g. Am Bußtag, den 21. d. M., wird der Vcrirctertag für den ganze» Pfarrbczirk abgrl e-. n i. Füh 9 Uhr ist feierliches Requiem-sür die Verstorbenen der Elle a. Nachmittags 2 Uhr beginnt die Sitzung der VereinSvorstäiisr c Vereine und Gemeinden des Bezirks. Wichtige Fragen der ' mcindelchens stehen dann zur Eröriernng. Für Freital selbst >. l> das cingesülirte Svstcni der Bezirksvorstände sür die Stadt b, eben werden, nachdem dieses Laicn-Apostcckat sich gut einzubü i schein!. Abends 6.00 Uhr ist Visitalio der Cacilia, anschließend > meindevei-samniliing, bei der in dankenswerter Weise Chcfrcdu r Dr. DcSczyk das Referat: „Kath. Aktion und Vo!! - verei n" übernommen hat. Alle Gcmcindcmitgliedcr werden l rue schon am diese wichtige Versammln»» ansmcrksam gemacht. 8 Kath. MMSrgcmeinde Dresden. Die nächsten Faust',-.a- abcnde sind im „Soidatenhcim", Königsbrückcr Straße, a) am 1A November, abends 19.30 Uhr (Kirchweihfest: Vortrag da; Herrn Generalmajors O'Btzrn „Erinnerungen an Nom im JE r 1925", musikalische Darbietungen, Tanz bis 1 Uhr, Kirmeskasfce und Kuchen); b) am 11. Dezember, abends 20 Uhr: Sehnberiabend mit Vortrag und künstlerischen Darbietungen: c) am 8. Januar, abends 1930 Ubr: Weihnachtsfeier mit Tombola, Vorführungen »nd Tanz bis 1 Uhr. — Sonnabend, 8. Dezember lFcst Mariä Empfängnis): Vorm. 8 Uhr Gottesdienst mit freiwilliger gemeinschaftlicher hl. Kommunion. H Dresden. Dienstag, 20. November: „Unio apostolica" bei den Grauen Schwestern, Käusferstraße 2. 8 Chemnitz. Kath. Arbeiterverein. Sonnlag, den 18. Nov., abends Punkt 8 Uhr 24. Generalversammlung. Erscheinen aller. Mitglieder ist Pflicht. Witterungsaussichten. Vorwiegend starke Bewölkung. Im späteren Verlauf strichweise auch etwas Regen. Flachland mild, auch im Gebirge Wärmegrade; südliche bis westliche Winde, im Gebirge ziemlich lebhaft. o«Eiii»a LcrmitworlNch iiir de» politische» Teil: vr. Gerhard Desczpl, Drec-den iiir de» Nichsische» Teil »»d das Feuilleton: I)r. Max Doniichie Dresden Nir Nn-iciae», Ar > ur Lenz Dresden. Tegal-Taschenröhrche». Die Herstellerfirma der seit 14 Jahren bestens eingeführten und von mehr als 4500 Aerzicn gerühmten Togal-Tabletien gegen rheumatische, gichtische und Nervenschmerzen fügten, um einem allgemeinen Bedürsms nachznkommen, der großen Packung 'ein Togal-Taschenröhrchen bei. Dadurch ist es möglich, die bewährten Togal-Tabiette» als ständigen Begleiter im täglichen Leben mitzuführen. W.r möchten unsere Leser hierauf ganz besonders aufmerksam machen „Versink nur, du Schuft, versink nur! Du hast mich ja auch hineingebracht ins Gefängnis, du hast „sich ja auch nicht herans- gcbolt aus dem Loche, wo ich fast verrückt wurde. Nun sind wir guitt, nun bist ü» dri», und ich soll dich hcranszichen? Hahahaha!" Er spnckle nach ihm in wildem Hohn und Haß, er hob den Knüttel zu wnchligcm Schlage, ließ ihn aber wieder fallen und lachte nur teuflisch. „Nein, so sollst du untergchen vor meinen Augen, langsam, Zoll für Zoll!" Wieder pfiff Klein, wieder mühte er sich vergebens ab, sich zu befreien, bis ihm der kalte Schweiß ans allen Poren brach, bis er halb olmmächlig jeden weiteren Versuch aufgab. Eine Viertelstunde verrann. „Schramm, erbarme dich!" sichte der Beamte noch einmal mit erstickender Stimme und bittend gehobenen Händen. „Damit du dann hingchst und mich verrätst!" „Ich sckiböre, daß ich schweige; ich bin nicht im Dienst." „Aber packen wolltest du mich auch außer Dienst; ich kenn! dich!" . „Du siehst, wie ich sinke; cs geht mir schon an die Brust. Hilf mir! Hilf mir!" „Ick sitze dann wieder hinter Schloß und Riegel und du., du gehst zu meinem Weib, du gehst " Plötzlich sah Scli'-amm den Revolver im Mondlicht blinken; er vergaß alle Vorsicht, er stürzte sich ans ihn als eine köstliche Beute Wohl schwankte der Grund unter ihm, wohl gluckste das un heimliche schwarze Wasser; aber er kam glücklich wieder ans das Brett. Schramm spannte den Hahn und richtete die Waffe ans den Kopf seines wciirloscn Opfers. „Sol Und nn» sag mir die Wahrheit oder ich schieße! Hast du den schiefen Gerd bezahlt, damit er für.... sür.... sür sie . „Ja; aber sie ivnßte nicht, daß ich Gerd sür die Arbeit be zahlte, sie'meinte, er täte es aus freien Stücken... Schramm, das Moor steht mir schon unter den Armen; mir ist es einerlei, ob du mich so oder so nmbringst. SchrammI Ich Hab die Hanne lieb ge habt, ehe du sie kanntest, und du hast sic mir gcstohlcn; du hast sie belogen und beiroge». du hast sic unglücklich gemacht! Ich hasse dich, »nd wen» ich dich jetzt vernichte» könnte mit einem einzigen Wort, ich würde es inn; denn du hast mich und sie unglücklich ge macht! Aber bei Gott schwöre ich dir: Ich habe sie nie gesehen, so lange du im Gefängnis, solange du überhaupt verheiratest warst." (Fortsetzung folgt.)