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Der Tod Admiral Scheers Berlin. 26. November Admiral a. D. Scheer, der sich aus einer Reise von Dresden nach Mannheim befand, ist heute nacht plötzlich gestorben. Dir Beisetzung de» Admirals, der am za. Srpttmbrr sein «z. Lebensjahr vollendet hat, wird am Donnerstag oder Freitag in Weimar erfolgen. * Mit Admiral Scheer ist eine Persönlichkeit hingeschie den, deren Name in die Annalen der Kriegsgeschichte ein gegraben ist und deren Bedeutung auch außerhalb der enge ren Grenzen der deutschen Heimat anerkannt wird. Scheer ist populär geworden durch die Seeschlacht vom Skagerrak, der einzigen größeren Unternehmung der deutschen Flotte im Weltkrieg. Er hat als Führer in der Skagerrak-Schlacht einer großen feindlichen Uebermacht heldenhaften Widerstand geleistet und dem Gegner so große Verluste zugefügt, daß mit Recht von einem erfolgreichen Ausgang des Zusammenstoßes mit der englischen Flotte ge sprochen werden kann. Wir betrauern den plötzlichen Heim gang eines wirklich deutschen und aufrechten Mannes. Scheer ist nach dem Kriege politisch nur vorüber gehend hervorgetreten. Wir erinnern uns gern an seine mutigen Worte, die er nach dem grausigen Erzbergermorde gegen jene Hetzer fand, die jene Zeit der inneren Gärung zum politischen Attentat mißbraucht haben. Damals ist es Scheer gewesen, der seinen Abscheu gegen dieses Treiben offen zum Ausdruck brachte und es heftig geißelte. Er schrieb damals in der „Vossischen Zeitung": „Ich warne die Jugend Deutschlands, ihre Hoffnung auf Brutalität und Gewalt im Innern zu setzen, denn sonst treiben wir mit Sicherheit in den Abgrund, aus dem sich das Deutschtum und die Nation nicht mehr herausarbeiten kann. Denn nur durch innere Einigkeit kann es uns gelingen, Vertrauen und Achtung bei andern Völkern zu gewinnen, die erst dann wieder an unsere Stärke und Macht glauben können. Dann werden sie auch erkennen müssen, daß auch sie nur in der Lage sind, die Wieoeraufrichtung ihrer Nation zu erlangen, wenn sie gemeinsam mit uns an diese Arbeit heranireten. Deshalb ist es ganz gleichgültig, wie wir zu der Form der Verfassung in Deutschland stehen: mit ihr muß jetzt gearbeitet werden, und sie muß unparteiisch vom ganzen Volk verteidigt werden. Dann wird es auch möglich sein, den Geist von 1914, den wir heute ruhig einen romantischen nennen können, zu einer wirklichen nationalen Einigkeit zu gestalten, die durchhaltend und krasterzeugend ist." Diese Einsicht ehrte den Mann, dessen Denkart mit an deren Traditionen verknüpft war. Die letzten Jahre seines Lebens waren nicht ungetrübt. Er verlor seine Gattin auf ruchlose Weise. Sie wurde in Weimar im Jahre 1920 das Opfer eines Mordanschlages. Reinhard Scheer, geboren 1803, trat am 28. April 1879 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein, am 16. November 1882 wurde er zum Unterleutnant zur See befördert, nachdem er eine Weltumsegelung an Bord der „Hertha" als Seckadett ausgesührt hatte. Am 10. Dezember 1885 wurde er Oberleutnant, am 10. April 1893 Kapitänleutnant, am 9. April 1900 Korvetten kapitän, am 21. März 1905 Kapitän zur See, am 27. Januar 1910 Konteradmiral, am 9. Dezember 1913 Vizeadmiral und am b. Juni 1916 Admiral. 1007 war er Chef der Zentralabteilung des Neichsmarineamts, 1908/09 Kommandant des Linienschiffes „Elsaß" 19l0/l1 Chef des Stabes der Hochseeflotte und hierauf Leiter des allgemeinen Marinedepartemnts und 1913/14 Chef des zweiten Geschwaders der Hochseeflotte. Führer der gesamten Hochseeflotte wurde er im Frühjahr 1916. Am 2. August 1918 wurde er als Nachfolger Holt,endorfss zum Chef des Admiral- stabes ernannt. Aus dem früheren Marincleben Scheers ist besonders erwähnenswert sein Kommando an Bord der Kreuzer korvette „Sophie" als Deckossizier in den Jahren 1888 bis 1900. Das Schiff stand unter dem Oberbefehl des Kontreadmirals Deinhard und gehörte zum damaligen Kreuzcrgeschwader, das an der Unterdrückung des Arabcraufsiandes in Ostasrika teilnahm. Leutnant Scheer kämpfte in verschiedenen Gefechten am Lande mit. so besonders in dem am 25. Januar 1889 bei Daressalam. Kurz nach der Seeschlacht vom Skagerrak am 5. Juni 1916 er folgte seine Beförderung zum Admiral. Er ist Inhaber des Orvens poun Is mörito mit Eichenlaub und Ehrendoktor der Universität Kiel. Amerika und -er Kaag Beitritt zum Internationalen Gerichtshof. London, 27. November. Don maßgebender Stelle des Weihen Hauses verlautet, daß die amerikanische Regierung in Kürze mit den Nationen der Welt Verhandlungen über einen Beitritt der Ver einigten Staaten zum Internationalen Ge. »ichtshof im Haag einleiten wird. Dieser Stellungswechsel der amerikanischen Regierung hängt damit zusammen, daß das Staatsdepartement zuverlässige Anzeichen zu besitzen glaubt, daß die Mächte den vom amerikanischen Senat festgelegten Vor behalten für den amerikanischen Beitritt heute weniger ab lehnend gegenüber stehen als früher. In Völkerbundskreisen ist die Meldung mit großem In teresse ausgenommen worden. Nach der bisher vom Senat eingenommenen Haltung und nach der letzten Konferenz der Mitgliedsstaaten des Haager Schiedsgerichtshofes wurde der Beitritt der Vereinigten Staaten als wenig aussichtsreich an gesehen. Nunmehr soll nach amerikanischen Meldungen Präsident Coolidge die Initiative ergriffen haben, um den Beilritt der Vereinigten Staaten zum Haager Gerichts hof von neuem zur Verhandlung zu stellen. Aach dem Sturm Auch Helgoland verwüstet. Hamburg, 27. November. Tie furchtbare Sturmflut, die Sonntag nacht Westerland in Schrecken setzte, hat auch die Insel Helgoland, ins besondere die Laocdünen. in große Gefahr gebracht. Die Sturmflut hat die niedriger gelegenen Teile der Vadedüne iüberslutct und teilweise unterspült. Badekarren und alles, »vas nicht fest verankert war, wurde vom Sturmwind los- gerissen u»ü ins Meer geschleudert. Die Norüwestspitze und die Ostscite der Düne habe» gleichfalls schwer gelitten. Die Feststellung des genaueren Schadens ist erschwert, da der fort dauernde Sturm den Vootsverkehr unmöglich macht. Natürlich Zur erueirlen Ablehnung -es -eulschen Freigabe-Antrags Ser englische Eigeulumsbegriss , Hamburg, r5. November. Bekanntlich hat die englische Regierung aus eine Anfrage im Unterhaus, ob sie die Reste des liquidierten deutschen Privateigentums im Zusammenhang mit der Neuregelung der Reparationen sreigeben wolle, eine ablehnende Antwort erteilt und erklärt, diese Reste des deutschen Eigentums würden auf Neparationskonto gutgeschrieben werden. Von zuständiger Stelle wird nunmehr dazu geschrieben: Es ist bezeichnend, daß die englische Presse, soweit man sieht, diese Antwort unterdrückt hat. Es handelt sich offenbar um eine Angelegenheit, die für die Engländer äußer st pein- l i ch ist. England, der Weltbankier, der auf das Vertrauen in den Eigentumsschutz des britischen Rechtes angewiesen ist, hat sich verleiten lassen, sich in größerem Umfange am Privateigen tum friedlicher Bürger zu vergreifen. Milliardenwerte deut schen Privateigentums sind im Kriege und nachher auf Grund des Friedensvertrages auf britischem Boden fortgenommen und versteigert worden. Diese Maßnahmen werden bis aus den heutigen Tag fortgesetzt. Schon 1922 hat ein vom Wirtschafts ministerium lLosrcl vk Iraäej eingesetzter Untersuchungsausschuß festgestellt, daß diese Maßnahme gegen das Privateigentum das finanzielle Ansehen Englands schwer geschadet haben. Inzwischen ist das meist unter großen Wertverlusten ver steigerte deutsche Eigentum bzw. dessen Erlös nicht wie in Amerika mehr oder weniger gewissenhaft aufbewahrt worden, sondern man hat die Liauidatianserlöse verwandt, um damit di« Forderungen britischer Bürger gegen Deutschland zu be- gleichen. Jetzt ist dieser Prozeß so gut wie beendet, und es kann damit gerechnet werden, daß noch ungefähr 200 bis 300 Millionen Mark übrig bleiben. Diese kann England entweder an die Reparationskommission auskehren oder den ursprüng lichen Eigentümern freigeben. Um diese Beträge handelt es sich bei der Weigerung der gegenwärtigen englischen Negierung. Die große Freigabe des deutschen Eigentums in Amerika beginnt, wie man sieht, auch in England die Freigabefrage ins Rollen zu bringen. Es ist bezeichnend, daß Präsident Coolidge in seiner großen Europarede am Ms- fenstillstandstag mit besonderer Betonung daraus hingeunesen hat, daß Amerika im Gegensatz zu seinen ehemaligen enro- äischen Verbündeten das deutsche Eigentum nicht behalten at. Amerika hat mit der Freigabebill zweierlei erreicht: es at seinen Ruf als vertrauenswürdiger Weltbankier London gegenüber bedeutend gehoben. Und es hat zweitens eine Weltbewegung eingeleitet, die den völkerrechtlichen Schiw des Privateigentums im Kriege ebenso wieder durchsetzen will, wie er vor dem Kriege ein Jahrhundert lang praktisch bestan den hat. Auch eine teilweise Freigabe hat die englische Regierung abgelehnt. Es war gefragt worden, ob nicht weiterhin wenig stens in besonderen ausnahmsweisen Notfällen kleine Beträge nn Gnadenwege sreigegeben werden könnten. Es handelt sich hier z. B. um die in jahrzehntelanger Arbeit in England er worbenen Ersparnisse von Kellnern, Gouvernanten Sprach, lehreren und ähnlichen armen Leuten, die die vorgesehene An meldefrist für Freigabeanträge versäumt haben. Selbst hier hat die konservative Regierung in England aus rein forma listischen Gründen jedes Entgegenkommen abgelehnt. Neue Verhandlungen in Düsseldorf Versöhnliche Stimmung? Düsseldorf. 27. November. Nachdem die Parteien des westdeutschen Konflikts am' Montag einzeln beim Regierungspräsidenten Bergemann ver handelt haben, traten sie heute zu einer neuen gemeinsamen Be sprechung zusammen, um zu versuchen, ob eine Fortführung der unterbrochenen Verhandlungen möglich ist. lieber das voraussichtliche Ergebnis der Verhandlungen herrscht nach wie vor auch in den beteiligten Kreisen völlige Ungewißheit. Wenn man von den beteiligten Kreisen selbst absieht, scheint das Interesse an den Verhandlungen allmählich in der breiteren Oesfentlichkeit stark abzuebben. Das wird vielleicht zu einer günstigeren Atmosphäre sür das Zustande kommen einer Einigung sichren. In Interesse einer recht baldigen Entscheidung hofft man, daß die Parteien jetzt den Streit um juristische Auslegungen zurückstellen werden, nach dem jede Partei in einer Instanz in dem schwebenden Streit verfahren obgesiegt hat. Ne Zahl ver Feierschichten Arnsberg, 25. November. Der Regierungspräsident teilt mit: Die Auswirkungen der Aussperrung innerhalb des Regie rungsbezirkes Arnsberg nehmen von Tag zu Tag an Ausdeh nung zu. Bis einschließlich 21. November wurden als Auswir kung der Aussperrung gezählt: Im Bezirk Bochum 110378 Feierschichten, dadurch betroffene Arbeiter 43113, die Gießerei Stockum mit 64 Arbeitern ist stillgelegt worden. Im Bezirk Dortmund: 77425 Feierschichten, betrossene Arbeiter 31110, durch Stillegen mittelbar betroffener kleinerer Unternehmer und kleinerer Unternehmungen wurden 3347 Arbeiter entlassen. Im Bezirk Lünen: 12960 Feierschichten, betroffene Arbeiter 8745, im Bezirk Hagen: 8000 Feierschichten, betroffene Ar- beiter etwa 500, im Regierungsbezirk Hamm 114 Feierschich ten, davon betroffene Arbeiter 57, Gesamtsumme der in Verfolg der Aussperrung der Nordwest innerhalb des Regierungsbezirks bis einschließlich 21. November eingelegte Feierschichten 203 035, davon betroffene Arbeiter 83 749. Die Zahl der mittelbar oder unmittelbar durch die Aus sperrung von erwerbslos gewordenen Arbeitern innerhalb des Regierungsbezirks beträgt 100 009. Die Zahl der Stillegunas- aniräge ist im starken Steigen begriffen Bisher sind unter Be rufung auf den Konflikt im Gebiet Nordwest 83 Stillegungs- anträge innerhalb des Regierungsbezirks Arnsberg gestellt wor den. wodurch etwa 15 000 Arbeiter zur Entlassung kommen oder inzwischim schon entlassen sind. Zur Störung der ösjentlichen Ordnung und Sicherheit ist cs bisher nicht gekommen. Dlechrlstlichenvergarbeiterand^Relchsregiervvg Essen, 25. November. Die neueste Nummer des „Bergknappe n" gibt Kennt, nis von einer Eingabe des Eewerkvereins christ licher Bergarbeiter an die Reichsregierung, die u. a. ausführt: „Im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbergbau sind von den Werksverwaltungen in der Zeit vom 8. September bis 3. No vember wegen Absatzmangels 498 666 und wegen Betriebs- ltörung 80 030, insgesamt 518 696 Feierschichten eingelegt wor den. Legt man dem amtlich ermittelten Durchschnittslohn vom zweiten Vierteljahr 1928 von 8,56 M. zugrunde, so ergeben die Feierschichten in den Monaten September und Oktober für die Bergarbeiter im rheinisch-westfälischen Steinkohlenbergbau einen Lohnausfall in Höhe von 4 440 Millionen Mark. Da die Bergarbeiter im Ruhrgebiet selbst bei voller Beschäftigung bei den teueren Lebensverhältnissen um ihr Dasein bitter zu kämpfen haben, so ist es erklärlich, daß die Bergarbeiter bis zum Anfang November durch den hohen Lohnausfall in eine Not lage gedrängt wurden, die ihnen nur die Anschaffung des Allernotwendigsten zum Leben gestattete. Durch die von den Metallindustriellen durchgeführte Stillegung der Metallbetriebe ist die Notlage der auf den Hüttenzechen beschästigten Berg arbeiter geradezu katastrophal geworden. Auf den Hüttenzechen sind im November bis jetzt fast aus nahmslos drei Feierschichten wöchentlich eingelegt worden. Da wir vor dem Winter und vor dem Weihnachtsfeste stehen, sicht ein großer Teil der Bergarbeiter einer trostlosen Zu kunft entgegen. Den unter der Aussperrung in der Metall- Industrie notleidenden Bergarbeitern muß alsbald mit Reichs- Mitteln geholfen werden, wenn sie mit ihren Familien nicht ganz verkümmern sollen. Ebenfalls ist im Siegerlande unter einem Teil der Erzbergbauarbeiter die Not sehr giH. In den Stillegungsvcrhandlungen ist von den Konzernvcr- itretern behauptet worden, daß von den monatlich 75 000 bis 80 000 Tonnen geförderten Erzen von den Siegerländer Hütten nur 15 000 Tonnen abgenommen würden. Also ist auch hier die katastrophale Fördereinschränkuna nur eine Folge der Aus sperrung in der Metallindustrie. Lohu..uslünrrigi>ng bei der Reichspost Düsseldorf, 25. November. In Düsseldorf versammelte sich am 24. und 25. November der Gesamtvorstand der Deutschen Postgewerkschaft, um zu den Standesfragen für das Lohnempfängerpersonal der Deutschen Reichspost Stellung zu nehmen. Der bestehende Lohntarif nahm den breitesten Raum in den Beratungen ein. Der Vorstand hielt es für notwendig, den Lohntarif zum 31. Dezember 1928 zu kündigen, da der steigenden Verelendung des Personals entgegengewirkt werden müßte. Einstimmig wurde nach ausgiebiger Aussprache die Kündigung des Lohntarifs beschlossen. liegt für die Felsinsel selbst zunächst keine unmittelbare Gefahr vor, zumal sich das neue, 300 Meter lange Schutzwerk, das kürzlich hier seriiggestellt wurde, bestens bewährt hat. Wohl aber muh sür die Vadedüne eine Katastrophe befürchtet werden Die Revisionsverhandlung im Bergmann - Prozetz Düsseldorf, 25. November. Wie der Telegraphen-Union aus Anfrage mitgeteilt wird, hat der Düsseldorfer Regierungspräsident vergemann die Parteien am Montag einzeln zu sich gebeten, um durch diese Besprechungen nach Möglichkeit di« Grundlage zu weiteren Einigungsverhandlungcn im Eisrnkonflikt zu schassen. Wie die T. U. erfährt, ist mit der R e v i s io n s Ver handlung in der Angelegenheit des Schiedsspruches im Eisenkonslikt vor dem Reichsarbeitsgericht nicht vor dem 15. bis20. Dezember zu rechnen. Die Erklärung der Arbeitgeber zum Duisburger Urteil haben wir gestern bereirs auszugsweise wiederaegeben. Nun- mehr nimmt auch der Christliche Metallarbeiter, verband Duisburg in einer Erklärung Stellung, in der es heißt: Die gestern vom Landesarbeitsgericht Duisburg gefällte Entscheidung, daß der Schiedsspruch gültig lei. entlvreche dem Recktsbewußtsein von Mlmonen Deutscher, unv das Urteil müsse rechtswirksam ge macht werden. Die Erklärung erinnert dann daran, daß van Arbeitgeberseite gegen dieses Urteil Revi sion eingelegt worden sei, und daß die höchste Eerichtsinstanz, das Reichsarbeitsgericht, sich mit der Angelegenheit noch zu befaßen habe. Die weitere Aufrechterhaliung der Aus sperrung wäre eine Ungeheuerlichkeit. Wie di« Metallarbeiter im Vertrauen aus die Entscheidung des Reichsarbeitsministers bereit gewesen seien, ihre lebenswichtige Arbeit fortzuführen, so seien sie auch heute noch dazu bereit. Sie appellierten an das Gerechtigkeitsgefühl aller billigdenkenden Menschen und for derten sie auf, mit ihnen gemeinsam der Reichsreaierung klar zu machen, daß sie endlich einschreiten müsse, um sich Geltung zu verschasfen. Die Reichsregierung, die den von den Arbeit gebern bekämpften Schiedsspruch sür verbindlich erklärt habe, habe damit einen staatlichen Hoheitsakt vollzogen. Werde sie ihr damit gegebenes Wort endlich einlösen? Erforderlichen- falls sei ein Notgesetz zu erlassen, auf Grund dessen die Betriebe wieder geöffnet werden und der Rechtsstreit auf dem ordent lichen Rechtswege ausgetragen werde. * Der Reichsbeamtenbeirat der Deutschen Zentrumspartei ward am 6. Dezember gelegentlich des Reichsparteitages in der Messehalle in Köln ein« Sitzung abgehalten, in der der Vor. sitzend«, Abg. Baumhoff, referieren wird. Der Versamm« luna werden auch die Leitsätze ,u einem Beamte n- programm der Zentrumspartei oorgelegt werden, vi« in einer besonderen Sitzung unter Vorsitz de» Abg. Dr. Steger- wald und de, Justizrat» Mönnig entworfen worden find.