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Sächsische Volkszeitung
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192811256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19281125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19281125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-11
- Tag 1928-11-25
-
Monat
1928-11
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung
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Prälal Schreiber Heidelberger Ehrendoktor ll. Heidelberg, 22. November. Die juristische Fakultät der Universität Heidelberg hat dem Prosesjor der Kirchengeschichte an der Universität Münster, Päpstlichen Hausprälaten Dr. Georg Schreiber, M. d. R., die Würde eines Doktors der Rechte ehrenhalber ver liehen und ihm die Ehrenurkunde persönlich überreicht. In einer der Rektoratsllbergabe vorangehenden kleinen Feier der juristischen Fakultät überreichte Ehrendekan. Reichs justizminister a. D. Prof. Dr. Nadbruch. Prosessor Schreiber das Ehrendoktordiplom. In einer Ansprache an Dr. Schreiber wies Radbruch auf die wechselnde Gemeinschaft und Gegnerschaft des politischen Kampfes hin, die beide Männer jahrelang ver band, um dann der kirchengeschichtlichen Arbeit Schreibers zu gedenken, die auch für die Jurisprudenz sehr fruchtbar geworden sei. Nadbruch nannte dabei des Prälaten grostes Hauptwerk „Kurie und Klöster" und seine mühe- und stosfreiche Studie „Mutter und Kind in der Kultur der Kirch e". Die Zeit, da er aus vaterländischer Pflicht und weltanschaulicher Ueberzeugungstreue tiefer in den politischen Tageskampf hineingezogen wurde, habe gezeigt, „wie wertvoll es ist, wenn der Professor Politiker wird, ohne auf- zuhören, Professor zu sein^ wie wichtig für die Politik, wie wichtig aber auch für die Wissenschaft". In ihrem Dienste sei auch ein gutes Teil von Schreibers politischer Arbeit gestanden. In diesem Zusammenhang wies Radbruch auf Schreibers Neichstagsrede im November 1922 hin, „die für alle Zeit ein Dokument der Not deutscher Wissenschaft im Rahmen deutscher Voltsnot bleiben werde". Schreibers hohe Verdienste um die Notgemeinschaft deutscher Wissenschaft, seine Sorge für den Titel Wissenschaft bei der Berichterstattung über den Haushalt des Reichsinnenministerinms. schliestlichseiue viel fältigen sonstigen Bemühungen, der Not deutscher Wissenschajt abzuhelsen, fanden gebührende Würdigung. Mit besonderer Betonung sprach Radbruch von dem großen hinter Schreibers Arbeit stehenden Kulturprogramm, dein Programm einer zugleich nationalen und universalen Kulturpolitik. Gerade dieses verbinde Schreiber mit Heidelbergs Universität, die ein Inbegriff der Deutschheit sei und doch zugleich Weltgeltung und Welthaltung habe. Bei der Würdigung der Verdienste Dr. Schreibers um Heidelbergs Universität hatte Radbruch die Bemühungen Schreibers um die Errichtung des eben im Bau begriffenen großen medizinischen Forschungsinstituts im Auge. Das Bekenntnis des Sprechers, daß Schreiber das Er stehen gerade dieses Werkes „mit Unparteilichkeit und Wohl wollen begünstigt habe, ist für den Geehrten eine wohlverdiente Anerkennung, die auch in der Ehrenurkunde entsprechend zum Ausdruck kommt. Prälat Dr. Schreiber dankte und wies auf die Bedeutung der ältesten deutschen Universität hin. die als Krenzland- Universität noch neue Ausgaben zu lösen habe. l,eipr;g und Umgebung Slordbayrifche Derkehrsflug - Bilanz 1828 Mesenbelrug mit Auch deutsche Museen gefchWgl? Rom, 22. November. Der Mailänder ..Corriere della Serra" bringt aufsehen- erregende Enthüllungen über Fälschungen, die von einem Antiquar und seinen Helfershelfern betrieben worden sind. Der Antiquar hat seit Jahren an deutsche, englische und ame rikanische Galerien und Privatpersonen für große Summen Statuen verlaust, die alten Meister zugeschrieben wur- oen, in Wirklichkeit aber von einem römischen Bild hauer stammten. Für die angeblichen Werke von Dona- kello, Mino da Fiesole und Vecchietta, sowie an deren Meistern erhielten die Betrüger Millionen, während der anscheinend ahnungslose Künstler um den Erlös seiner Arbeit betrogen wurde. Nach dem „Corriere" wurde zuerst die New Parker Galerie Frick mißtrauisch und beauftragte Detektive mit Nachforschungen, die zunächst ergebnislos verliefen, aber auch bas Mißtrauen nicht behoben, da die Verkäufer die Herkunft der Kunstwerke nicht Nachweisen wollten und konnten. Die Fälschung wurde erst aufgedeckt, als sich der Künstler wegen aus- stehender Forderungen an das Gericht wandte. Als ihm bald darauf Photographien von den in Frage stehenden Werken zu Gesicht kamen, erkannte er in ihnen seine Arbeiten und erfuhr, wie er von seinen Auftraggebern betrogen worden war. Eine Madonna von ihm war einen deutschen Kunstlieb haber für eine Million Lire verkauft worben, ein Sarkophag, der Mino da Fiesole zugeschrieben wurde, wandelte in das Museum von Boston, eine griechische Gruppe erwarb ein Mün chener Museum und eine weitere Statue ein Berliner Museum. Besonderes Aufsehen erregte eine mit 8 54 ge zeichnete Skulptur, die dem Maler Simono Martini (14. Jahr hundert) zugeschrieben wurde, und einen Kunstkritiker zu den Vorarbeiten für eine Schrift veranlaßte, die das bildhauerische Talent dieses Malers verherrlichen sollte gesillschlen Slawe« Zu den Meldungen aus Mailand über die Aufdeckung voll Fälschungen antiker griechischer und florentiner Kunstwerke er fährt eine hiesige Korrespondenz auf Anfrage von der Verwal tung des Alten Museums und des Kaifer-Friedrich-Museums, daß entgegen den Behauptungen in Berliner staat lichen Sammlungen derartige Falschstücke nicht an- chungen seien bereits vor ständigen erkannt worden, ano zuqeschriebcne floren gekauft worden seien. Die Fät etwa drei Jahren von den Sachver Was die dem Meister Giovanni Pi „ . tinische Holzstatu« der „Madonna mit dem Kinde" betrifft, die in doppelter Ausfertigung an die Museen von Cleveland und Berlin verkauft worden sein soll, so ist diese Statue tatsächlich vor Jahren von einem bekannten Berliner Kunsthändler dem Kaiser-Friedrich-Museum angeboien worden. Das Mesum lehnt« jedoch den Kauf des Kunstwerkes ab, das ursprünglich von zahl reichen Kennem und Kunstliebhabern als echt angesehen wurde. Die Statue, deren Echtheit damals dann umstritten blieb, blieb noch eine Weile auf dem Berliner Kunstmarkt, verschwand dann aber plötzlich, so daß der jetzige Besitzer nicht mehr festzustcllen ist. Die Fälschungen wurden seinerzeit Lurch die Kunstgeleihrten, die sich bereits auf ihrem im Jahre 1926 in Zürich stattgefun denen Kongreß mit der Angelegenheit der florentiner Fäl schungen beschäftigten, durch einen gang eigenartigen Umstand aufgedeckt. Man entdeckte nämlich, daß gewisse Statuen, bei denen man einen Verdacht hegte, mit Figuren eines Ge mäldes des Meisters Simconi Martini Aehnlichkcit hatten, das in dem Florentiner Museum hängt. Auch bei anderen angeblich florentinischen Holzbildwerken, die alle aus der gleichet! Fälscherwerkstatt stammten, bemerkte man dann, daß auch sis Kopien von Eemäldcfiguren bekannter florentinischer Meiste« darstelltcn. Die Fälschungen waren sehr geschickt gemacht, obwohl doch schließlich einige S t i l w i d r i g k e i t c n den Fälschern zum Verhängnis wurden, die man jetzt angeblich auch in Italien als solche erkannt hat. Die Mitteilungen über die Fälschungen von antiken Wer ken. die auch in der Mailänder Meldung erwähnt werden, treffen ebenfalls in der Behauptung nicht zu. daß ein Museum in München eine Gruppe altariechischen Stils gekauft habe. Diese Fälschungen, die mit den florentiner Falsifikaten in Ver bindung gebracht werden, stammen naturgemäß aus einer ande ren Fälscherwerkstatt, denn es ist bisher nicht dagewesen, dag Kunstwerke ganz verschiedener Stile und Epochen von ein und denselben Fälschern hergestellt worden sind. Siemens SH 12-SternmoIor neben dem Führer vier Fluggäste mit normalem Reisegepäck und für fünf Stunden Betriebsstoff befördern. Diese „technische" Leistung wird mit demselben Auf wand an Material und Personal von keiner anderen Luftver kehrsgesellschaft nachgewiescn werdest können. Bei einer Ge samtleistung von 511240 geflogenen Kilometern wurden 7419 Fluggäste. 58 822 Kilogramm Gepäck und Fracht, sowie 4149 Kilogramm Post im planmäßigen Berkehr befördert. ) Ein Sechzehnjährigerk In der Nacht zum Freitag Ist nach einem häuslichen Streit ein 16 Jahre alter junger Mann mit dem Revolver ans seinen Pater losgegangen Er hat spater durch eine verschlossene Tür Schüsse aus seinen Vaier abgegeben, ohne aller dings zu treffen und hat sich schließlich, als die Polizei erschien und zur Oeffnnng der Tür aussordcrte, selbst erschossen. ) Der Titelschwindler Albcrs zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Vom Leipziger Schöffengericht ist gestern der Kaufmann Edgar Merz aus Dresden wegen Betrugs in einem Falle zu sieben Monaten Gefängnis und 5600 Mark Geldstrafe und wegen Führung eines falschen Titels zu 150 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Albers hat sich die Titelsucht und die Eitelkeit seiner Mitmenschen zunutze gemacht. Er hat öffentlich angezcigt, er könne Konsulate gegen Entgelt verschaffen und jedermann könne durch seine Vermittlung zum Doktor promoviert werden. Albcrs halte gemeinsam mit einem Hosrat Matthes in Berlin gearbeitet, doch hat der letztere den Behörden keine Möglichkeiten zur Straf verfolgung gegeben. Der Betrug wurde aber nicht in dem Angebot der Titclbeschassung gefunden, sondern lediglich in der Tatsache, daß Albcrs in einem Fall« sich eine Anzahlung von 5000 Mark hat geben lassen, ohne sich um die Beschaffung des versprochenen Titels zu bemühen; diese 5000 Mark hat er süc sich selbst verwendet. Leipzig, 24. November. Die Nordbayrische Verkehrsflug-Gesell schaft, G. m. b. H., Fürth i. V. erstattet nach Beendigung der Flug Periode des Jahres 1928 einen Bericht, dem folgendes zu entnehmen ist: Die Gesellschaft hatte in der ver gangenen Flugperiode keinerlei Bruchschaden und nicht einen einzigen Unfall, so daß die Verkehrssicherheit im Jahre 1928. mehr wie bei jedem anderen Verkehrsmittel, nämlich volle 106 Prozent betrug. Die von der Gesellschaft betriebenen sieben Zubringerlinieii werden ans Hin- und Rückslug mit ein und demselben Flugzeug beflogen. Die tägliche Gesamistrecken- leisinng auf diesen sieben Linien betrug 3566 Kilometer, was einer Entfernung über den Atlantischen Ozean von der West küste Irlands an die Ostküste Nordamerikas entspricht. Bei 26 Flnatagen war die monatliche Gesamtstrcckenleistnng V2 7l6 Kilomelcr, d. h., die Flugzeuge der Gesellschaft wären in einem Monat 2!4malumdieErde geflogen. Bis auf eine einzige Linie, die mit einer Junkers F. 13 beflogen wurde, waren auf sämtlichen Strecken Mcsscrschmitt BFN N 18 Flug zeuge eingesetzt, die mit dem nur 100 PS starken, lustgekühlten ) Einigrantcn-Lanfbah». Der frühere Rittmeister im kaiser lich russischen 2. Gardcknrassicrrcqimcnt Nikolaus Salvator von Maklakosf ist am Freitag vom Schöffengericht in Leipzig wegen Be trugs zu einer Zusatzstrase von einem Monat und drei Wochen Ge fängnis vernricilt worden. In vier Fällen des Betrugs, die mit unter Anklage gestellt worden waren, mußte er sreigesprochen wer den. Maklakosf hat seit Jahr und Tag i» Deutschland, wo er als Emigrant sein Leben fristete, Betrügereien aller Art begangen und ist anch vom Landgericht in Hamburg wegen solcher Betrügereien zu einem Iabr Gefängnis vernricilt worden. Maklakosf ist der Sohn eines russischen Gcnerallcuinaitts und der Bruder des frühe ren kaiserlichen Ministers und spätere» russischen Botschafters in Paris Maklakosf. Seine Betrügereien bestanden in der Hauptsache in Logisschwindel, Zechprellerei und Krediibeirug. ksüLsr-kLnrir-SsrI Ibungs «I > Verlange» 8Ie proüfl. >87 Kinitenlok Ul Bo Mitte nvr°5üe descklenl. tz. Eine Taschendieb-Bande verurteilt. Das Chemnitzer Schöffengericht verurteilte eine Taschendieb-Bande, die sich in Chemnitz, Dresden und anderen Städten betätigt hatte, zu schweren Strafen. Wegen Rückfalldiebstahks erhielt der 23jäh-' rige Werkzeugschlosser Koloziec vier Jahre einen Monat Zucht-1 Hans und vier Jahre Ehrenrechtsverlust: der 24 Jahre alte Schlosser Wicczoreck vier Jahre Zuchthaus und vier Jahre! Ehrcnrechisverlnst: der 25 Jahre alte Artist Dedwon zwei Jahrs ' fünf Monate Znchlhaus und drei Jahre Ehrenrechtsverlust; die' zwanzig Jahre alte Fabrikarbeiterin Schampalis wegen ein- > fachen Diebstahls fünf Monate Gefängnis und zwei Angeklagte' wegen Hehlerei sechs Monate Gefängnis, während zwei weiter« ! Mitangeklagte, ein Kellner und ein Gastwirt aus Dresden, frei-! gesprochen wurden. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten. Wolkig in wechselnder Stärke, an- ^ sanglich noch zur Unbeständigkeit neigend, vereinzelte Schauer. Geringer Temperaturrückgang. Allmählich Abnahme der aus westlichen Richtungen wehenden Winde. Klangmischungen entsprechen Natürlich nicht für jedermanns Empfindung. Also wohl ein Tanzorchester für neuzeitliche Tänze. Leiter Raphael Canaro Bekannt als Komponist von Tangos. Eine gewisse Originalität ist dem Orchester nicht abznsprechen. Die Darbietungen hatten Schwung und Rhyth mus. Das Programm bestritten argentinische und brasilianische Tangos. Man sah auch dazu angepaßte Tänze, rassige von dem Tänzcrpaar Diany und Pedro, gesellschaftliche (wohl die Art. wie sie augenblicklich di« mondänen Kreise lieben) durch Gr iinb erg und Partnerin. Also immerhin interessant sür ein Publikum, daß sich für internationale Exotik angeregt fühlt. —n. Dresdner Musikschule. Eine Morgenveranstaltnng galt zu nächst der Jahrhundertfeier Schuberts (Wanderfantasie, Schu- berliieder), an die sich dann verschiedene Komponisten anreih ten: Bortkiewtcz, Chopin, Scholtz und dazu kamen noch Lieder zur Laute. Vertreten waren Schüler von Direktor Hans Schneider. Robert Büssel. Albina Pietzsch. Auch diese Aussiihrung gab ein sprechendes Bild von der tadellosen Schu lung. die die Vortragenden genossen hoben. Man konnte sich an Sicherheit, Talent. Temperament und Sauberkeit in der Ausführung ebenso stark erfreuen wie an warmer, seinsinniger Einfühlung und trefflicher Gestaltungskraft. —ei. Schnbertfeler des Reichooerbandes Deutscher Tonkünstier und Musiklehrer. Zu Ehren Schuberts hatten sich in der Kauf mannschaft eine Reihe Musiker zusammengelan, die ihre treff liche Ausbildung Lehrkräften des Reichsverbandes zu verdanken Huben. Des weiteren hatten sich in den Dienst Schuberlscher Tviikunst der Lehmann-Osten-Chor und der Frauen chor von Ilda von Wolf gestellt. Man erlebte eine sehr würdige und eindrucksvolle Feier. Klangschöne Wiedergabe ersichren ..Gatt meine Zuversicht" (Lehmann-Osten-Chor), „Ständ chen" (Altsolo: Magda Richter mit sympathischer, warmer Stimme) durch den Frauenchor Ilda von Wolfs und „Gott in der Nattir" durch beide Chöre vereinigt. Geschmackvoll sang und gestaltete Johannes Men schel „Der Wanderer". „Der Wcoweiser" und „Dem Unendlickien". Klangreiz und Stimm srische lieh Hanna Reinhard-Bertling dem „Wiegen lied". der „Fischerweise". „Nacht und Träume", „Am See" und dem „Erntelied". Mit Temperament und sehr beachtlicher Technik meisterte Lift Riegler die „Wandorersantasie", und Marianne Göhler setzte sich mit Walter Gra umnitz für «ine sargfältige Interpretation des „Rondo brillant" ein. wenn auch die kammermusikalische Geschlossenheit noch nicht ganz eneicht wurde. Der Leitung der Chöre widmeten sich mit Feinfühligkeit Iida von Wolf und Paul L e h m a n n - O st e n. mährend Lydia Oesterreich, Hedwig Wulffius, Else L e h in o n n - O st e n und Karl Bertling mit Geschmack und Stilgefühl die Begleitung am Flügel ausführten. Der Besuch war sehr gut, und alle Beteiligten fanden reichen, wohlverdien ten Beifall. —lst- Leipziq Leipzig. Die 6. Schnbertfeier des Gewandhauses im Zeichen der SangcSffirstin § i c g ri d O n e g i n. Der geräumige große Saal besetzt, daß kaum gcnüacnd Platz blieb für die Künstle rin. Schubert-Abend — Schnberltieder — Schubcrtstiminnng. — Diese Menschcninasscn. diese Weisen — und Wendungen, diese Me lodien, dieses wclt-cnlrncklc, seelcnvolle Spiel in tönende» Gedan ken — Seele — was bis du sür ei» großes, großes Geheimnis. — Nie erscheint cs mir größer, tiefer, reicher, als wenn ich Musik höre. Reicher Schubert. Ach. wenn cs die Welt damals, zur rechten Zeit erkannt balle, was du ihr zu sagen hattest: „Ich bin nur auf der Well, um z» musiziere». Der Slaa! müßte mich so stellen, daß ich mich um weiter nichts zu kümmern brauchte." Welt, ach Welt, wie kommst du so spät — so spät! Und wie merk würdig: Tiefer selbe Meister, dem das einzelne Lied unbewußt unter den Händen zum Drama wird — er, der Schöpfer des Lied-DramaS — er verliert sich, als er daran ging, ein« Oper, ein Tondrama zu schreiben. Man könnte ans seinen Liedern mehr wie ein Drama zusammcnsetzen. — — Schnheris Musik gab der gottbegnadeten Künstlerin willkommene Gelegenheit, ihre herrliche Stimme von sel tener Reinheit, Fülle und wunderbarer Ausgeglichenheit zu zeigen. Ach nein — sie wollte nichts zeige» — sie gab sich mit Ihrer reichen Seele dieser einziggroßcn Licocrkuiist des Meisters zn eigen — und die gekommen waren, zu hören, sic fühlten sich alle, alle in ihrem holden Banne und folgten ihr, der Herrlichen, wohin sie immer ging. Und wir durchlebten die Freude und den Schmerz und bangten mit ihr — und lachten bei ihrer Singfröhlichkeit. — Und es tut immer wieder so wohl, daß sie so ganz ans dem Innerste» heraus nmsika- ftsch ist Fremd allen virtuofcnhasten Schnurrpfeifereien erfaßt sie den jeweiligen Stimnmngsgehalt auf das glücklichste. Und darum ist ihr die große Macht gegeben, durch ihr musikalisches Vorleben des Liedes, des Gesanges so tief zu beglücken, daß man dein Geschick dankt, solcher Wcihesiunden künstlerischen Erlebens teilhaftig ge worden zu sein. — Im zivcitcn Teil des von Bruno Waller ge leiteten Konzerts gelangte öie große C-Dur-Shinphonie von Franz Schubert zur Aufführung. H. L. Thearer-Wochenspielpläne Sächsische Staatöthcatcr. OpernhanS: Sonntag, 25. 11. (6.30) Taiinhäuscr. Außer Anrecht. Tannhäuscr: Heinrich Knote a. G- — Montag, 26. 11. (730) Die Weiberverschwörnng — Tanz» suite. Anrechtrcibe B. — Dienstag. 27. 11. (6.30) Der Rosenkava lier. Anrcchireihe B. — Mittwoch, 28. 11. (7) Die Zanberslötc. Außer Anrecht. — Donnerstag, 29. 11. (8) Manon Lescaut. An- rechireihe B. — Freitag, 30. 11. (730) Sin. Für die Frektag-An- rechtinhabcr der Reihe A vom 23. 11. — Sonnabend, 1. 12. (7.30) Die ägvpiisch« Helena. Außer Anrecht. — Sonntag, 2. 12. (6) Lohengrin. Außer Anrecht. — Montag, 3. 12. (7 30) Die Fleder maus. Fcsioorstellnng sür den Sächsischen Gemeindetag. — Schau spielhaus: Sonntag, 25. 11. (7.30) Das Grabmal des unbe kannten Soldaten. Außer Anrecht. — Montag, 26. 11. (7 30) Der erniedrigte Vater. Außer Anrecht. Deutsche Uraufführung. — Dienstag 27. 11. (7.30) Dattcrich. Nnrechtrcihe B. — Mittwoch, 28. 11. (7.30) Perlcnlomödie. Anrccktreihe B. — Donnerstag, 29. 11. (730) Der erniedrigte Bater. Außer Anrecht. — Freitag, 30. 11. (730) Finden Sie, daß Constance sich richtig verhält? Anrecht« reihe B. — Sonnabend, 1. 12. (7.30) Der erniedrigte Vater. Anrecht reihe B. — Sonntag, 2. 12. (7.30) Perlenkomödie. Außer Anrecht. — Montag, 3- 11. (7 30) Geschäft. Nnrechtrcihe A. Albert-Theater Dresden. Sonntag, 25. 11. (3.30) Dhckcrpotts Erben. (7.30) Der Hexer. — Montag, 26. 11. (7.30) Onkel B'äsig. — Dienstag, 27. 11. (7.30) Onkel Bräsig. — Mittwoch, 28. 11. (7.30) Die Karlsschüler. — Donnerstag, 29. 11. (7.30) lieber die Kraft. — Freitag, 30- 11. (7.30) Die Dreigroschenoper. — Sonn, abend, 1. 12. (7.30) Die Dreigroschenopcr. — Sonntag. 2. 12- (10.30) Dhckcrpotts Erben. (330) Dvckcrpatis Erben. (7.30) Die Dreigroschenopcr. — Montag, 3. 12. (730) Onkel Bräsig. Residenz-Theater Dresden. Sonntag, 25. 11. (4) Häusel und Gretcl. (8) Der Graf von Cagliostro. — Moniag, Ä. 11. (8) Der Graf von Eagliostro. — Dienstag, 27. 11. (8) Der Graf von Cagli ostro. — Mittwoch. 28. 11. (4) Rotkäppchen. (8) Der Graf voK Cagliostro. — Donnerstag, 29. 11. (8) Der Graf von Cagliostro. — Freitag, 30. 11. (8) Der Graf von Cagliostro. — Sonnabend, 1. 12. (4) Häusel und Gretcl. (8) Der Graf von Cagliostro. — Sonntag, 2. 12. (2) Häusel und Gretcl. (4.30) Er und seine Schwester. (8) Der Graf von Cagliostro. — Montag, 3. 12. (8) Der Gras von Cagliostro.
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