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-mx 1928 SLses nhimmel im fällt Weih- von jeher in einem Lande nde, in dem ,s Abenteuer !lte, so haben imerikas ver- dort hinaus- ntiniens und er Werkstätte jafsen haben, n deutschesten jtsabend, mit flimmernden nstalten die gibt es zwar der durch ein werden die rmt schnell! rerball hinter unkelheit von c den Himmel et. Myriaden m Grase am Ochsensrosch. luf dem alten alaver. Unter wald beginnt, ounderersüllte Luft ist so er- : verwesenden die Gedanken chen Orangen- cht am Abend den breiten jo über dem etrabt, binden end ins East- n Hausen von rporen an die neugierig die sich lebhaft in bunte Lampen seinen schmuck- lei glitzerndem tungsvoll, mit ist so feierlich ie ganze M-/c int. Auch di« Mate Mm ne weilen, wo zieht und wo Nun endlich decken aus den nke für die ,nd eine rauhe tslied „O du einfallcn und nacht in den die bald ein aut leise durch hnachtsbaumcs rt, aber die n sich alle, die rtweder Schisj- Abenteurerlust r Glück noch ie Fundamente st der Zukunst > Eiserne Kreuz haben, Vank- md gescheiterte nit sie Männer rrrohr pflanzen :r Heimat, vom oieder das alte ,e Sättel liinizs n belegt. Sic trotz des Hanen Sehnsucht. Die por und taucht hwirren um die n und gelben m. Völker von fliegen aus die räumen in den Meter entsernt Lanzenschlangc, shre schlitzartige crt uns boshaft pf. Ein Peün Der Nordwind )rangenbäumen, d, fasten reise die Vanille von m Mate. Dann Weihnachtssest jre Pferde und caden, in ihre 1928 Leite 7 Die Grippe von ketlileliem Gewiß, ein Onkel aus Amerika, das war er schon, der alte Onkel Samuel, der um diese Weihnacht aus Amerika zuräckkam. Zurückkam nach fiinsundsechzig Jahren, nachdem er als kleines Biiblein mit den Eltern ausgewandert war. Mit Sack und Pack auf einem Segelschiffe ausgcwandert in ein Land, in dem er niemals Wurzel schlug, so wenig wie die Eltern. In dem man allerdings sein Fortkommen hatte, in dem man keine Not litt, in dem man seine Tagespflicht herunterarbeitete, in dem man heiratete, Kinder kriegte, welche wieder ihre Tages pslicht herunterarbeiteten, bis sie starben — Frau und Kinder, nur der alte Samuel blieb übrig. Uebrig mit seinem weißen Haar, seinem bescheidenen Bankkonto und seinem — hm, was noch? Als er Anfang Dezember in Baltimore ruhelos sein Haus durchstrich, immer auf der Suche nach eben jenem „was noch?", als er schließlich unters Dach kam, als er in einer verstaubten Ecke einen noch verstaubteren Sack fand, als er mit Verwunde rung auf diesem Sacke deutsche Worte aufgemalt fand, als er mit steigender Verblüffung feststellte, daß es ein Sack aus einer deutschen Brauerei war, ein Sack mit einer unwahrscheinlich weit entfernten Jahreszahl, als er aus eben diesem Sack behut sam eine Krippe wickelte, eine deutsche Weihnachtskrippe mit Hirten und der heiligen Familie, mit Stall und mit dem Weih nachtsstern darüber — da wußte ers. Da wußte er, wonach er auf die drei, vier Jahre, die er noch zu leben hatte, aus der Suche war: Nach der Heimat. Und da verkaufte er — in Amerika geht so was fix — das Häuschen mit dem properen Hausrat, hob sein Konto ab, ver schaffte sich eine wcstwärtsige Schisfskarte und — Ja, und nun saß er — das Christkind hatte schon geklingelt und die Familie drägte sich um einen arg bescheidenen Gaben tisch — nun saß er bei den einzigen Verwandten, die ihm in der alten Heimat noch geblieben waren. Als Onkel aus Amerika saß er da. Als der Onkel, von dem man sich an diesem Abend jene große Ucberraschung erwartete, von der die kleine Vuchhaltersfamilie ein ganzes Leben lang geträumt hatte. Und die jetzt fällig war. Jetzt oder nie. Alle hatten sie dem Onkel was geschenkt. Der ein Notiz buch, die ein Paar selbstgestrickte Socken, jeder eine kleine Kleinigkeit, wie es eben die Mitglieder einer nicht pensions berechtigten Buchhaltersfamilie erschwingen können. Und jetzt ängte man verstohlen nach dem Lehnstuhl, wo er saß, der alte Onkel aus Amerika, und wartete, wartete . . . Ob er wohl in seine Tasche nächst dem Herzen greifen würde und ein Sparbuch von tausend Mark hervorzog — jene tausend Mark — die gerade nötig waren, um mit ihnen die Anzahlung auf das Zwergcnblockhaus vor der Stadt zu leisten, das man seit Jahr und Tag umschlich, dessentwegen man mit dem gleich gültigen Besitzer bis heute vergeblich unterhandelt hatte, da er eben auf dem glatten Tausender bestand, während mit vereinten Kräften ächzend ein Fllnfhunderter aufzubringen gewesen wäre — Herrgott, dies geliebte Blockhaus, wenn der Onkel Samuel ihnen verschaffen wollte, wie wollten sie ihn da draußen Sams- Von kritr I^üller-k'arlenlrirclien tags, Sonntags, wenn man aus der Stadt entfliehen konnte, pflegen, lieben, halsen, küssen — Warum griff er nicht in seine Tasche? Warum schaute er nur selbstvergessen in den Lichterbaum, den er zuletzt als fünf jähriger Bub gesehen hatte? Waren das nicht deutsche Tränen, die ihm die indianisch braungewordnen Wangen heruntcrliefen, deutsche Tränen? War das nicht ein Sack, ein deutscher Sack, den er unter seinem Lehnstuhl hervorzog, ein Sack mit einer Brauerei und einer unwahrscheinlich weit entfernten Jahreszahl als Auf schrift? Ein Sack, aus dem der Onkel aus Amerika jetzt eine Krippe wickelte, eine Weihnachtskrippe mit Hirten und der heiligen Familie, mit Stall und mit dem güldnen Weihnachts stern darüber? Eine Krippe, die er ihnen zitternd überreichte: „Ihr wißt ja, reich ist er nicht, euer Onkel aus Amerika, aber doch: sein Bestes und sein Liebstes aus Amerika, das hat er euch zur Weihnacht mitgebracht — da, Kinder, nehmt." Rührung und Enttäuschung, Enttäuschung und Rührung in einer wunderlichen Mischung. Einer Mischung, die schieß- pulverartig zusammengesetzt schien, weil sie mit schwer zurück- gehaltnen Kräften nach Entladung drängte. Das Zündholz eines Wortes war genügend. Nur anzustreichen wäre es gewesen. Aber als es von dem Anstrich aus der Reibeflüche eben knistern wollte, schellte es. Eintrat ein Junggeselle aus dem obern Stockwerk, der seit Jahren sich ein wenig an dem Lichter baum im untern Stockwerk wärmen durfte. Kustos war er im Museum. Er sagte, was man eben sagt, wenn Fremde da sind. Er unterhielt sich mit den Kinder». Er bestaunte pflichtgemäß die kleinen Gaben. Plötzlich stutzte er. Die Krippe nahm er in die Hand. Was der Hausherr dabei dachte, war ihm vom Gesicht zu lesen: „Stellen Sie den alten Bettel auf die Seite — wir Lelillak mirrir>el«5»vl»»c!iei» Schlaf wohl, du Himmclsknabc du, Schlaf wohl, du süßes Kind, Dich fächeln Engclein in Nuh' Mit sanftem Hiniinclswind. Die armen Hirten singen dir Ein herzig Wiegcnliedchcn für: Schlafe, Hiinmclosöhnchcn, schlafe. Maria hat mit Mutterlieb' Dich leise zugcdeckt, Und Josef hält den Hauch zurück, Daß er dich nur nicht weckt. Die Schäslcin. die im Stalle sind, Verstummen vor dir, Himinelskind: Schlafe, Himmclssöhnchcn, schlafe. Altes LN'b. schämen uns, daß unser Onkel aus Amerika uns mit solchem Zeug gekommen ist." Der Kustos drehte jede verwitterte Holzfigur um, wieder um, wurde aufgeregt, suchte, suchte — „Ha!" rief er plötzlich, „Hab ich s nicht gewußt! Samuel!" „So heiße ich", lächelte der Onkel. „Echt Samuel", nickte der Buchhalter. „In der Tat, ein echter Samuel — das ist ja wunderbar — das ist ja — ist ja — in einer Viertelstunde bin ich wieder da." Er war verschwunden. Betreten sahen sich die andern an. Schweigsam aßen sie das Abendbrot. Verlegen wischten sie den Mund. Da — es schellte heftig. Der Kustos. Mit ihm ein andrer Herr. Beide aufgeregt. Beide aus die Krippe stürzend. Ein Gediehe, Brillenriickcn, Wispern und schon legte der fremde Herr die Krippenteile sorg sam aufeinander, wie man's tut, wenn man das Zusammen packen im Sinne hat. Aber dann besann er sich. „Entschuldigung, Herr Mittermaier — ich vergaß mich vor zustellen: Eallenkamp, Direktor des staatlichen Museums. Ich gratuliere Ihnen, gratuliere mir, gratuliere unsrer Sammlung — Sie verstehen." „Nicht ein Wort." „Diese Krippe — Samuel —" „Ja, dort sitzt er, unser Onkel." „Ach was, Onkel! Den berühmten Holzbildhauer melns ich — fünfzehntes Jahrhundert — zwei Krippen gibt's von ihm — Literaturnachweis — die eine ist bei den Franzosen- zugen umgelommen — ewig schade — so was gab cs in der Welt nur einmal — wollte sagen, zweimal — die zweite, die ver schollene, steht hier — wie ich höre, wurde sie Ihnen geschenkt — Sie können über sie verfügen?" „Allerdings." „Nun gut, fünftausend kann ich Ihnen für sie bieten — reeller Wert — nicht unterboten — Staatsinstitut — einen Tausender habe ich aus dem Verfügungsfonds gleich mit mir genommen — als Anzahlung — darf ich bitten — Quittung ist schon ausgeschrieben — hierher, wenn Sie Ihren Namen setzen wollen . . ." Buchhalter Mittermaier blickte etwas hilflos nach dem Onkel, fragend . Der nickte freundlich: „Wenn sie den Wert hat und wenn viele sich in Zukunft daran freuen können — gerne." Frau Mittermaier hatte den Tausender an sich genommen. Mit beiden Händen hielt sie ihn verehrend in die Höhe. Die Kinder hatten zu spielen auf gehört. Sie drängten sich um ihren Vater. „Federhalter — rasch!" rief der. Sie brachten ihn. Herr Mittermaier schrieb. Die beiden Herren vom Museum hatten alles eingewickelt, ringsum die Hände geschüttelt: ..Selbstverständlich wird Ihr Name im Mu seum ausgezeichnet — nicht nur im Jahresbericht — nein, in der Halle, wo die Stifter eingemeißelt stehen — es ist ein wunder bares Stück — und das ganze Land wird stolz sein — guten Abend, guten 'Abend . . ." Sie waren fort. Frau Mittermaier faßte es zusammen: „Kin der, unser Blockhaus draußen im Grünen!" Herr Mittermaier er gänzte: „Unser Name — Stifter — eingcmcißelt — Onkel Samuel, du bist doch wirklich unser lieber, lieber Onkel aus Ame rika —!" Im Lehnstuhl lächelte es nachsichtig von einem, der am Uebcrgang zu jenem Reich steht, wo keine Krippe mehr ge schnitzt zu werden braucht, wo sie Wirklichkeit zu werden uns verheißen ist: „Schon gut, Kinber, schon gut — aber denkt mal, meine Gabe hätte nicht den Wert gehabt, den ihr die beiden Herren zudik tierten, sondern nur den Wert der Liebe eines schlichten Gebers, der euch eine Freude machen wollte — ?" „Wollte, wollte!" schrien sie, umhalsten ihn, um tanzten ihn, die Alten und die Jungen, „nicht machen wollte", liebster, bester Onkel — »ein, gemacht hat — hat — hat —!" Und hätten ihn aufs Haar erdrückt vor Liebe. Zwei, drei Jahre vor der Zeit, bevor er ohnehin die Wanderung z» jener Krippe anzutreten hatte, von der aste Krippen dieser Welt nur schwache Schorenschnitt von Käthe Reine. Schimmer sind. Ufm Berge Ufm Berge, da wehet der Wind, Da sitzet Maria mit ihrem Kind, Sie wiegt es mit ihrer schloh weißen Hand, Dazu braucht sie kein Wiegen band.