Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 18.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192812182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19281218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19281218
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-12
- Tag 1928-12-18
-
Monat
1928-12
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.12.1928
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
um Weihnachten «n läßt. just »m ist die Schne r Nieswurz, in lichten Wal- chre Verivandten echt merkwürdige > selbst von Geh Nachmittelaitcr Was heule bc- und andere auf ;uq auf Lcbens- das hat in srü. ist offenbar ei»»e »alte wie die ge- t. Im allgeniei- ch zu einer Zeit, inden find. Man n Interesse dar- lora ausznheben e, was man der sie unfehlbar in , Gärtchen hätte, im Garten sehr n sollte sich auch atz jeder Natur-' len Kindes, das t, und der Fn- s als Neujcchrs- t zu entrichten-' e immer noch von der Wohl- n sind, hat sie In den Kreisen der Weihnacht?, nnber d. I. bei bis zu 300 d bekannt. Die gleichzeitig von e niedrige Der en ist. )ie deutschnatio, tiat in einer» c darauf hin-u- lerischen Unter- rde Jugend zu >r klassische Köiiiqsbrücker » ein Radfahrer nfgefunden. Ter Transport. Er > und gestürzt, nnt. Am Sonnabcnd- ener StmL, »er städl. Fcuer- en, wobei beide ehrwagen wurde brach in dem auf ruS. Das Feuer t über das ranze Feuer erfolgreich hatten sich aus,er allere Dame in »esrzyl, Tresdm muckte Dresden »eater rt-Ttskilltt v'enstag lmirl >'/,8) Gr. 1: 601-700 Mittwoch mm»okkek» »kiskakrt (V,4) »acht- Märchen im»t <>/,8) Gr. 1c 751 -S00 kKomodik vienttag ell ck. ltlnr) Itnxn» Sr.1, 2601-2700 !r 501—520 Mittwoch ä Llarltii (»^4) bermärchen vü ä.Zliti) Ilogitn Ar. 1 87> 1-2800 2» 521—540 -rn)« Waler Dienstag die Drei FrateOim oliv «nekt (8, Mittwoch ersten Male »rönvliei, 4- dermärchen ollv liaekt (8) l.ris»rig un6 Umgebung ) NaiSteschlüsse. In der letzten Ratssitzung vom 14. d. M. Wnbe vor dem Eintritt in die Tagesordnung der an Stelle des Mslorbenen Stodtrates Hetzer einberufene Angestellte Max Stürz «l« ehrenamtlicher Stadtrat verpflichtet und in sein Amt eingewiesen. — Gegen die Beschlüsse der Stadtverordneten zur Mitgliedschaft des siales beim Konsumverein L.-Plagwitz und Umgebung und wegen der Anrechnung der Vordicnstzeit des künftigen Bürgermeisters Lchulze wurde beschlossen, das Einspruchsverfahren einzuleiten. ) Der Palmcngarten als Volkspark. Zu dem Beschluß der Cladtverordnete», wonach der Palmengarten in einen Volkspark »„»gewandelt werden soll und gegen den der Rat bereits Einspruch rrhoben-hatte, Hot der Rat beschlossen, unter Darlegung der Gründe, die zu den» Einspruch geführt haben, vorstellig zu werden. Es wurde jedoch das Einverständnis damit erklärt, daß bei Fortsetzung des Vctricbcs in der bisherigen Weise vom 1. April 1929 ab versuchs weise an zwei Wochentagen freier Eintritt in den Palmen- gurlcn gewährt werden wird. ) Jubiläum der Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Möckern. Die Leipziger Oekonomische Sozietät und die Direk tion der Staatlichen Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Leip zig-Möckern, rreronsialten am 2. Januar im Euangeliscl-en ütereinshause eine Feier aus Anlaß des 75jährigen Bestehens der Versuchsanstalt, die im Fahre 1853 von der Oekonomischen Sozietät unter deren damaligen- Direktor Dr. Crufius ins Leben gerufen wurde. Mit dem Jubiläum verbunden ist eine Gedächtnisfeier zum hundertsten Todestage Albrecht Daniel Timers, eines ehemaligen Ehrenmitgliedes der Sozietät. Gleich zeitig beginnen ebenfalls im Vereinshaus« die auf Veranlassung der Kreisdirektion der Landwirtschaftskammer Leipzig ver- onslalteten Vorträge für praktische Landwirte. ) Die Aufwertung der Sparguthaben. Die Frage der Höhe dcr Aufwertung ist immer noch nicht entschieden. Die Vor- nrbeiien für die Berechnung der Auswertimgsquote sind sedoch. wie gemeldet wird, nunmehr soweit gediehen, daß im Januar eine vorläufige Bilanz ausgestellt werden durfte. Allerdings wird auch diese noch keine Grundlage für die endgültige Fest setzung der Aufwertungshöhe geben. Voraussichtlich werden sich auch die Stadtverordneten noch mit diesem Problem zu befassen haben. 1 Zur Mordtat in Klelnmiltitz wird setzt vom Kriminalomt gemeldet, daß man die Mordwaffe des Täters SaIowski in der Nähe der Zeppelinbriicke gefunden Hot. Ein Zeuge hat die Fdentiiät der Waffe bestätigt. ) Die täglichen Selbstmorde. In ihrer Wohnung in der Sene- scidcrftraße 1 wurden am Sonnabend die 48 Jabre alte Mamsell Lina P. und deren Untermieter, der 51 Jahre aller Heizer Lflois D,, iot ausgefundcn. Nach den polizeilichen Ermittlungen habe» sie ilirem Lehen freiwillig durch Gift ein Ende hercilct. Die Leichen wurden ins Institut für gerichtliche Medizin übcrgesührt. 5?U5 6er l_gu5iir s. Scitendors. Die Sitzung der Gci»eiiidcvcrori»ictcn am Frei tag lieferte wieder einmal einen guten Beweis dafür, was Sozialisten »ud Kommunisten unter Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit ver» stehen. Im Finanz- und Wohlfahrtsausschuß war die Höbe der Wcihnochtsspendc beraten worden: im ersiercu waren 300 M., im letzteren 600 Nt- vorgeschlagen worden. Ein Ausschußautrag, die Liste der Empfänger nochmals zu prüfen, wurde durch G.-V. Stange erweitert durch de» Zusatz: und dann die Höhe sestz»,sehen. Beides tvurde niedcrgcstimmt und 600 M. anSgcworsen Di« Frage, ob ei» Midzrschenk oder Naturalien gegeben werden sollten, wurde durch k/e Ncmerkimg eines Sozialisten, Geld würde versoffen! dahin ge regelt das: Sachen gekauft werden. Als dann der Kommunist be antragte, diese Sachen nur im Konsumverein zu kaufen, viderspra- chen die bürgerlichen Vertreter eins schärfste mit dem Hinweis, das; e? auch voriges Jahr so gehandhabt worden sei und dieses Jabr die Ein tts'mkin«» srkrsut Jung unri Kit Vorführung bereitveillig<;t. Qrofle flilmausvesirl. Vrssvisn, Viktor es»r«sNv 6. kvrnrukllLV? Im langen Bruch. Ein jagdlicher Kriminalroman von Hainz Alfred von Byeru. ecovrriek» bv v-el,e Liberi Heine. LoUIni». 22, Fortsetzung. „Bleiben Sie um Gottes »Villen ruhig hier. Komteß", tuschelte er: „Sie dürien sich keinesfalls zeigen, der Kerl ist zu allem fähig ich will versuchen, ob ich an ibn kerankoinmen lanu" Und schon glitt Wagner, den Drilling schußbereit in der baut», von Baum zu Baum Henda war wie betäubt, ihre Pulse flogen und der Atem stoche >br. Ta! Bon drüben her. dort, wo das Brietzower Stangenholz beguiin ein Geräusch, wie von einem brechenden Ast. — im Strichen Augenblick machte der über dem verendeten Hirsch luieuve Mann eine jähe Wendung, warf sich platt zu Boden uuo lag auch schon in» Amchlag. — ein kurzer, harter Knall, ein Feumtrabl. — Wagner Harle die Kugel schlagen und dann eigen dumpfen Fall, ein Stöhnen Der Oberförster war blitzjchnell dinier eine Eiche am Wiejenran.de gesprungen. „Hali!! Ecwekr weg!!" Doch schon batte sich der Wilderer umgedrcbt. — „Ssssssst!" zijchie ein Geschoß haarscharf neben Wagner vorüber, »chlug kwttchend in das Erlenunterholz. ein zweiter Schuß, dies mal aus dem Drill ng des Oberförsters. — der Mann dort tauben wart die Arme in die Höbe und stürzte schwer vornüber. „Um Gottes willen!" Herthas Glieder slogen vor Er regung. „Haben Sie ibn — erschossen?!" Wagner nick»«. „Fa, in der Notwckr, ich batte keine andere Wahl, aber—", er stockte und griff nach der Hand des jungen Mädchens, „ich bitte Sie, Komleß. leien Sie stark, es »st möglich, — ich glaube fast. — Herrn von der Lüde ist ein Unfall zugestoben. — der Lumu schoß aus ihr. " „Wo?! — Wo?! So kommen Sie doch! Jochen! — Jochen!!" Aber ee kam keine Antwort. — alles blieb still, nur der Evecht lachte böbnend. „Komicß! Ich werde erst allein binübergebcn —" Doch Hertha lici schon. Io schnell sie die Füße tragen woll ten. c,uer über die Wiese. „Jochen! Jochen!!" Hinter einein knorrigen brcitästigcn Wacholderbusch sckim- »cne es graugrün, — eine Lodenjoppe. — eine regungslos bin- »cstreckte Gestalt. — mit einem Aufschrei stürzte das junge Die Kulturpolitik -es Faschismus Es ist in Deutschland wenig bekannt, wie systematisch der ita lienische Faschismus durch seine für ihn folgerichtige, damit aller dings zugleich einseitige, Schulpolitik die heran,vachscnde Gene ration für seine Ideen zu gewinnen weiß, Staatssekretär Pro fessor Dr. Julius Kornis, Budapest, berichtet im Dezcmberheft des Hochland (Verlag Köscl, Kempten), wo er die ver schiedenen Formen moderner Wiederbelebung des antiken Impe rialismus anregend behandelt, folgendes darüber. „Das Ideal des Faschismus ist die möglichst treue Restau ration der alten römischen Macht und Tugend. Dieses Ideal in dcr Seele der Heranwachsenden jungen Generation bewußt zu machen, ist die Aufgabe dcr neuen italienischen Kulturpolitik. Die ita lienische Schulreform, die am 6. Mai 1923 durch könig liches Dekret in Geltung trat, richtet sich zweiscllos nicht bloß nach Bildungsprinzipicn, sondern auch nach den politischen Idealen unv Aspirationen des neuen Italien. Die Schule wird durch eingehende Kemttnis der antik-naiionalcn Traditionen zur Pflegerin des nationalen Sclbstbewußtscins: dies ist der sicherste Weg zur Er reichung der politischen Ziele. Nichts steigert in dein Manne die Bewußtheit der nationalen Ziele mehr als eingehende Kenntnisse über die historischen Beziehungen der aniik-römischen und der gegen wärtigen italienischen Kultur, sowie über die Kontinuität derselben. Daher stellt Mussolinis Untcrrichtsminisier, der Neuhegelianer Gen- tile, tief durchdrungen von dem Geiste Hegelicher Geschichtsphilo sophie, die historischen Studien in den Mittelpunkt seiner Unter- richtspläne und erweitert in den sünsklassigen Gymnasien, sowie in den daraus ausgcbautcn dreiklassigen Lyzeen zunächst den Rahmen des klassischen Unterrichtes. Diese erweiterten historischen Studien sollen von der Achtung nationaler Größe, einem Heldenkultus durch drungen sein, deren anregende Beispiele auf die Jugend von tiefster erzieherischer Wirkung sind- Das Größte ist zugleich auch das Ein fachste, daher den einfachen, unbesangenen junge» Seelen am einfach sten zugänglich und verständlich. Der Hcldenkultus pflegt das natio nale Sclbstbcwußtsein, zugleich auch den Geist des Gehorsams und der Manneszucht unvermittelt und in wirksamster Weise. Daher sind die historischen und literarischen Studienpläne der neuen italienischen Volks- und höheren Schulen ganz von dem Hcldenkultus, der Ver ehrung historischer Dcmiurgen wie von einem geschichtsphilosophischen Prinzip durchdrungen. Daher erscheint der Geist der italienischen Schulreform in den Augen der Sozialisten als antidemokratisch: „Das Pathos der Distanz" (Nietzsche) erklingt ans ihr. Uebrigens sind dcr Sozialismus und Kommunismus jedweder humanistischen historischen Kultur schon deshalb prinzipiell feindlich gesinnt, weil diese aus die erzieherische Kraft individueller Beispiele von großen Persönlichkeiten, ans die Hcrocnvcrehrung, ans den individnalisti» scheu Grundsatz der freien Kraftentsallung des einzelnen aufgcbaut ist, nicht ans den Kultus der Massen und kollektiven Kräfte. In der Tat ist heule die italienische Mittelschule die Schule der geschichtlichen Kultur. Tic Kunstgeschichte wird in den zwei oberen Klassen des Lyzeums mit Rücksicht ans Italiens Knnstdenk» ntäler wöchentlich in zwei Stunden unterrichtet. Selbst die Philo sophie (in den drei oberen Klassen wöchentlich in je drci Stunden), wird nach dem neuen Studienplätze durchaus auf historischer Grund, läge behandelt. Da die historisch« Entwicklung von der Jugend tief und unmittelbar erlebt werden soll, wird der Orlsgeschichle, der un mittelbaren Anschaung hohe Bedeutung beige,ncssen. „Und in der Tat, kan» das Quattrocento irgendwo lebendiger sein als in Flo renz? Und ist wohl in Assisi ein wirksamerer Religionsunterricht nötig als der, über den di« Gesteine des Monte Verna erzählen?" Der italienische Schüler schöpft seine unmittelbaren, quellenmäßigen Kenntnisse über das Leben der alten Römer ans den Klassikern, über das Christentum der ersten Jahrhunderte aus den Werken des heili gen Augustin, über das Mittelalter aus Danie und über die Gegen reformation aus Tasso; die historische Kontinuität mit dem alten Italien wird bei ihm in der Tat zu unmittelbarem Erlebnis. Das der italienischen Schnlrcsorm vorschwebcnde Bildunasideal beschränkt sich einseitig nur auf die geistig-geschichtliche Kultur; Len Natur. Wissenschaften wird kein allgemeiner, sondern bloß peripherischer Vil- dungSwert beigemesscn, der in den Fachschulen (istituto, tecnico, agri- mensura, liceo scientifico) zur Geltung kommen soll. De» historische Charakter des BildungsstosseZ dcr italienischen Mittelschulen kommt in dem Maße zum Ausdruck, daß die Mathematik in fünf Klassen des Gymnasiums nur mit wöchentlich 1—2 Stunden vertreten ist, die Naturkunde aber als besonderer Gegenstand vollständig fehlt. Nur in den drci oberen Klassen (in dem „liceo") werden auch den Na turwissenschaften, der Chemie und der Erdkunde (vereinigt) wöchent lich 2—3 Stunden zugestanden. Es liegt uns fern, über die politische, wirtschaftliche und soziale Bedeutung des Faschismus ein Urteil zu fällen. Hierzu fehlt noch — wie groß auch die Erfolge der neuen Richtung seien — die historische Perspektive. Angesichts der ernsten Hochschätzung der Vergangenheit, der Wiedererweckung von Italiens großen anti. ken Traditionen, des stark historischen Gepräges der heutigen italieni schen Kultur, sowie ihrer bewußten Förderung durch die Kultur politik ist aber Keyserlings geistreiches, doch allzu kühnes Urteil, wo nach ,chcr Faschismus nichts anderes sei als der italienische Schofför» typus", auf das entschiedenste zurückzuweisen." anderen Geschäsislenlc berücksichtigt werden müßten, zumal der Kon sumverein keine Steuer an die Gemeind« bezahle, wohl aber die Ge schäftsleute. Doch alle bürgerlichen Anträge wurden — nieder- gcknüppclt würden die Sozialisten im umgekehrten Falle sagen. Also- Necht ist Macht, d. b- wenn man sic hat, sonst bekämpft man die These mit Feuer und Schwert! Hoffentlich lernen die Seitendorscr aus diesem neuen Fall, daß man am Wahltag nicht zu Hause bleiben darf! Di« übrigen Punkte waren schnell erledigt. Die Beschaffung eines Turnplatzes unterbleibt, weil kein Geld da ist — wohl aber 13 000 Mark schwebende Schulden —, ebenso der Ankauf des Ge ländes vor dem Eiemciiidcamt. Die Anlage von 6 neuen Straßcn- lanipcn wird verschoben. Ein Nachtrag zur Gcmeidcsteu«rordnung über die Grnnderwerbssteuer dcr toten Hand wird angenommen. (Das Gesetz ist freilich von» Reichstag noch nicht scriig!) Der Be richt dcr Nahrungsmittellontrolle enthält keine wesentlichen Bean standungen. Dem Jugend- und Gcsellcnvcrcin wird zu de» Thcatcr- aufführungcn am 2. Feiertag und Neujahr die Eintrittskartensteucr erlassen. l. Verhaftete Biehdicbe. Der vor einigen Tagen gemeldete Diebstahl eines sechs Zentner schweren Bullen bei einem hie sigen Viehhändler, hat seine Aufklärung gefunden. Die poli zeilichen Ermittelungen führten zur Festnahme zweier ge werbsmäßiger Viehdiebe, eines Arbeiters aus Bischofswerda und eines Fleischers ans Burkau. Ihre Ver nehmung führte zu dem Ergebnis, daß etwa ein halbes Dutzend ähnlicher Großviehdiedstähle ebenfalls aus das Konto der beiden Verhafteten zu setzen sind. Die Erörterungen dauern noch an. Obcrlausitzcr Heimat,',cit»ng. (Druck und Verlag von Alwin Marx, Buchdrnckcrei und Zcilnngsvcrlog G. m. b. H., Reichenau i. Sa., Preis vierteljährlich 2,25 Reichsmark,) Wieder liegen uns einige Hefte dieser Hcinialzcitlchrist vor. Der Lebensarbeit eines Fünfzigjährigen wird Dr. Gustav Wols-Weifa in einem Aufsatz mit dem Untertitel: „Ein Blatt zu Reinhold Gürttlers Geburtstage" voll und ganz gerecht. Dr. E. Wicnickc widmet dem bedeutendsten Heiniatschriststeller Wilhelm von Polen,; zu dessen 25. Todes- tage einen warinempfundenen Nachruf. Ucbcr den „Oberlausiber Volkscharaltcr" zu urteilen, dürfte keiner bcrnfcncr sein, als Tr. Curt Müller, Löbau. Warmherziges Empfinden spricht aus Max Zeibigs Studie „Nachdenkliche Fahrt in den Spreewald". Otto Schöne ist mit ,Luther-Erinnerungen in der Oberlausttz" und ferner mit einer Wan-derskizze „25 Jahre Kammweg F schken—Rosenbcrg" vertreten. Eine nicht unberechtigte Kritik des Lausitzfilins bringt Max Lehmann, Bautzen. Eine nette Wandcrskizze ans dem Wese- nih- und Polcnztol schrieb Martin Weise, Dresden. Mit mehreren Aussätzen ist der bekannte Prähistoriker Dr. W. Frcnzel vertreten. Semeincke- un6 Ve.'einrveren § Küsterjubiläum! Josef Jäckel, Küster in Chemnitz, beging am 1. Dezember sein 25jähriges Dien st ju bi- kaum. Angestellt in Reichenbach i. V. siedelte er nach kurzer Zeit über nach Chemnitz an die Pfarrkirche St. Foh. Nepomul». Seit 25 Jahren hat er im Dienste des Herrn, zum Wöhle vieler Glaubensgenossen bearbeitet, manche Stunden, von denen man sagt, sie gefallen mir nicht, aber auch manche frohe Stunden erlebt. Die Kirchenangestellten Sachsens gratulieren ihm dazu und wünschen ihm auch von dieser Stelle ein recht gesundes langes Leben und den einigen Lohn dort oben. St. ^ Kötzschenbroda. Die katholische Gemeinde Kötzschcnbroda hält Donnerstag, den 27. Dezember (3. WeibnachtSseiertag), abends 7.30 Uhr im großen Saal der „Goldenen Weintraube" eine Weih nacht s f e i e r ab. Die Festrede hält P. Georg von Sachsen. Gäste herzlichst willkommen. Eintrittskarten zu 80 Pf. sind bei Fa. Hoflieferant Heinrich Trümpcr, Dresden, Schösscrgasse Ecke Sporcr- gasse zu haben. Mädchen in die Knie, bettete Lühes Koos in ihren Schoß und starrte aus die roten, perlenden Tropfen, die gleich Rubinen aus der durchschossenen Brust sickerten. Ein schwacher, röchelnder Atemzug, „Er lebt! Gott se> Dank, er lebt!!" „Bleiben Sie ruhig Komteß nicht rühren, ich werde nach leben, vielleicht ist es nicht so schlimm", und mit einer Behüt- jamkeit. die man dem vierschrötigen Waldmenjchen nicht zuge- traut hätte, knöpfte Wagner die Joppe aus. Der Verwundete stöhnte leise. „Hm. — die Kugel sitzt in der Schulter. — hoffentlich ist die Lunge nicht verletzt, der Ausschuß sieht böse aus, jetzt ist die Hauptsache, daß wir die Blutung zum Stillstand bringen, — nur gut, daß ich mein Verbandszeug niithabe." Der Oberförster wars den Ruckjack ab und zog ein Päckchen mit blutstillendem Schwamm, eine weiße Lcinenbinde und Nadel und Zwirn bervor. ,.S», bitte, den Kops etwas böber legen, ja — noch ein wenig! Fest drückte Wagner den Schwamm aus die Wunde und schlang die Binde quer über Brust und Rücken. — Lühe ächzte, schlug für eine Sekunde die Augen aus und sank dann wieder zurück. „Es hilft nichts, Komteß, ich muß Sie jetzt allein lassen, wenn ich quer durch den Bruch laufe, kann ich in zwanzig Minuten in Steinriiü sein in spätestens einer Dreiviertelstunde ist der Wagen hier, — ich lasse gleich an Dr. Ebinaier tele phonieren. und dann. — der Tote muß auch abgcbolt werden." „Wer. — wer ist es denn?!" Der Oberförster sah das Mädchen mit einem scheuen Blick an. seine Stimme sank unwillkürlich zu einem Flüstern berab: „Es ist Gras Kurt Stcinrück." Sie nickte nur. — das war ja auch so gleichgültig jetzt, so nebensächlich, wenn nur Jochen geleitet wurde! „Dann, bitte eilen S>e. wir dürfen keine Minute ver lieren und — und bereiten Sie meinen Vater vor. — schonend. — Sie wissen, er ist leidend —" „Seien Sie unbesorgt. Komteß, und hier." Wagner legte eine kleine Feldflasche neben den Verwundeten, „sollte Herr von der Lühe zu sich kommen, versuchen Sie. ihm einen Schluck einzuslößcn." Minute um Minute verfloß, bleiern, langsam. Hertha dünkte es eine Ewigkeit. Die Füße waren ihr wie abgestorben, sie batte das Eesükl. als stiege ihr eine eisige Kälte zum Herzen empor, ihr Kovt dranntr wie Feuer, aber sie wagte sich nicht zu rühren Goldig schimmerte die Morgensonne »wischen den Stämmen, «in blauschimmernder Schmetterling flog von Blume zu Blume und hoch droben, lm blauenden Acther, zog ein Bussard seine schraubenden Kreise. Regungslos lag Lühe, nur ab und z» stöhnte er leise, dann legte ihm das junge Mädchen die Hand aus die Stirn, strich liebkosend über das Haar. Endlich! Das Rollen eines Wagens. Husschlag. und nun Stimmen. „Komteß, ich bringe Herrn Dr. Ebinaier gleich mit. er batte zufällig in Sieinrllck zu tun " Hertha sllblte. wie Jochen- Körper emporgehoben wurde, sie hörte die Stimme des Arztes, wollte sich ausrichten, schwankte und brach ohnmächtig zusammen. 8. Kapitel. Doktor Ebmaler legte die Sonde beiseite. „Her: Gras, das ist noch einmal out abgegangen! Das Geschoß hat den Schulterknochen zertrümmert und ist dann am Rücken ausgetreten, freilich der Blutverlust war ein sehr starker, aber bei der kräftigen Konstitution des Patienten dürfen wir hoffen, daß Herr von der Lühe in vier bis süns Wochen wieder vollkommen hergestellt ist." Der alte Herr atmete auf. „Gott sei Lob und Dank!" „Ja. aber wenn Gräfin Hertha und der Oberförster nicht gewesen wären, hätte es schlimm ablausen können." „Dann will ich meinem Mädel nur gleich Ihren Befund Mitteilen!" „Hm. — na, meinetwegen, obwohl, — die Gräfin muß ein paar Tage lang vollkommene Ruhe haben, iede Aufregung kann ihr schaden. Ich werde nachher gleich zu Herrn von der Lühes Pflege eine Diakonissin aus Uckrow schicken unv bis aus weiteres sehe ich täglich nach. — Die Rezepte habe ich gleich geschrieben, denn natürlich wird sich rin Wnndfieber einstellen, ver Patient hat jetzt schon 38,2, aber mit Antivvrin und für die Nacht einem halben Gramm Vcronal bosse ich auszukommcn: sollte, was ich nicht glaube. — eine Verschlimmerung eintretcn, so bitte ich. mich unverzüglich anzutelcphonieren. Vielleicht kann Ihr Kutscher für Gräfin Hertha noch Erlmaicrsche Bromlösung aus der Apotheke mitbringen, dreimal täglich einen Eßlöffel, leichte Kost, nicht lesen nickt viel unterhalten!" „Verlassen Sie sich darauf, lieber Dokter. es wird alles pünktlich besorgt. Und nun. sagen Sie. — meinem — Neffen war nicht mehr zu Helsen?!" „Nein, der Tod muß fast augenblicklich eingeireten sein." „Ich verstehe noch immer nicht, wie Kurt sich hinreibcn lassen konnte. — es ist mir unsaßlich " Der Arzt zuckte die Achseln. (Schluß folgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)