Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 21.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192812210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19281221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19281221
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-12
- Tag 1928-12-21
-
Monat
1928-12
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.12.1928
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Aus -en Tagen der Krinoline Dem amüsanten Werk „DieMode in der Kari - 1 u r" von Friedrich Wendel sPanl Aretz-Vcrlag. Dresden, Leinen Al. 25, Halbfranz M. 35, Ganzleder M. 45) entnehmen mir folgenden Abschnitt über die Krino- line, das berüchtigte Mode-Äionstrum der Fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Die Kcinoline eroberte sich die Welt. Zeitgenössische Be lichte melden, daß sie schließlich auch als Arffeitskleid getragen wurde, man sah süddeutsche Bäuerinnen ihre Feldarbeiten in der Krinoline verrichten, in den Volkstrachten einiger deutscher Gegenden haben sich die Grundsorme» der Krinoline heute noch erhalten. Der riesige Stoffverbrauch gab der Textilindustrie gute Tage. Mer auch die Fabrikation der Bügel wurde zu einem besonderen, umfangreichen Industriezweig. Aus einem zeitgenössische» Bericht erfahren wir. die erstaunliclzc Tatsache, daß eine einzige sächsische Krinolinenfäbrtk innerhalb der Jahre 1854 bis 1866 9 597 000 Stück Krinolinen fabrizierte und in den fandet brachte. „Da zu einem Exemplar", heißt es in diesem Gericht, „durchschnittlich 90 Ellen Reisen erforderlich waren, so sind zur Fabrikation der genannten Anzahl 863 784 000 Eilen Reffen verbraucht worden, ein Quantum, mit dem die Erde, deren Umfang bekanntlich 71 982 geographische Meilen beträgt, d'eizebneinhalbmal umspannt werden kann. Rechne» wir den Reingewinn an einer Krinoline nur zu 2.5 Silbergroschen, so Hot der Fabrikant während einer zwölfjährigen Tätigkeit das emüäi'digc Vermögen von 799 800 Taler» erworben. Auf solch verblüffend« Zahlen gestützt, hat man oft an genommen. das; bestimmende Modeerscheinungen von der Be- iileidunasindustrie, zumal von den Gewaltigen des Texlilmark tcs diktiert und dem Geschmack anfgedrängt würden. Aber das sind voreilige Schlüsse. Man erlebt sogar im Gegenteil, dat in Zeiten, in denen die Texilindustrie gar kein Interesse en hohem Stofsverbrauch hat, die Mode nun erst recht auf weite Röcke sich kapriziert — das war beispielsweise im Weltkrieg der Fall. Rach dem Kriege als die Industrie hohen Stosfver brauch sehr gern gesehen hätte, wird hingegen der enge und kurze "Rock mit seiner äußersten Stosfersvarnis große Mode, hat die Industrie unzweifelhaft gewissen Einfluß aus die Mode insofern, als sie durch besonders reizvolle Muster den Geschmack des Publikums beeinflussen kann, so wäre es doch total falsch zu iaaen, die Mode würde van ihr „gemacht". Die Mode wird nickt nur durch sie gemacht, sie wird auch nicht durch die Kon fektion aemacht nicht einmal durch die Genies der Konfektion. Daß Monsieur Poiret, der Abgott der Damenwelt um die letzte slahrhiindertwende, bestimmenden Einfluß auf die blade gehabt bat. ist eine Leaende der Salons, wenn nicht eine geschickte des Haulcs Voiret selber. Verden und Städtische Kinderheime und Kinderhorte Dresden. 20. Dezember. In Ausführung von Beschlüssen beider städtischen Körper- scliasten ist die Ilebernahme der bisher vom Dresdner Verein der Kind.-rsreunde verwalteten zehn Krippen und Kin derheime und von 17 Kinderhorten des Vereins Lin Verhört in städtische Verwaltung für den Beginn des »men Iabres vorbereitet worden. Der Rat nahm in seiner .ee/'/rw-n Sitzung hiervon Kenntnis. Margen abend findet die Iahrcsschlußsitzung des Stadt kcrordnetenKollegiums statt Wieder eine Grüne Woche »n Dresden Dresden, 20. Dezember. Wie die Pressestelle der Landwirtschasiskammcr mitteilt, wird i» der Zeit von, 21. b i s 2 5. I a n u a r 1 9 2 9 im BereinshuuS in der Zinzcn'dorsstraßc wiederum eine Grüne Woche abacbalten. E; ist dies die 9. sächsische landwirtschaftliche Woche, die wiederum eine Recke ausgesuchter Vorträge für die gesamte sächsische Laud- wiiischasl bringe» wird. Im Verlause dieser neu» Jahre tiai es sich immer >uebr crwicscu. daß die Grüne Woche in Dresden ein S! ll- dicbei» für alle sächsischen Laudnurie und die an der sächsi'che» Land- wntschatt Interessierten geworden ist. Zumal bei dieser neue» Grünen Woche erwartet die Landwirtscliailskainmcr einen beiondercn Zustrom, da wie kaum vorder die Rat in der säckffttche» Landwirl- säiott !o akut geworden ist. Au? dem bis jetzt feststehenden Pro gramm, das sich in drei größeren Gruppe» abspielcn wird, sind Por- irligc vorgesehen, die Bocks und Betriebswirtschaft betreffe», den Pßanzcnbau und die Tierzucht. Professor Dr. Ernst Schulde (Leiv- Tüealer und Musik Iunghabenichls und das SUberprinzehchen Gestern nachmittag gab es für die kleinen — aber auch Mszen Theaterbesucher viel zu lache». Schnaprinapitzei, der Hojiioch. machte sich zum Freunde der Kiuderschar. Es ist aber auck lustig, wenn eine so gewichtige Persau eine wirkliche Prin- zcssin als Küchenmagd hat. Aber wie kommt die Prinzessin in tie vw fick che? Käichen — so heißt sie — will ihre» Vater, den Reicksffirsten Wulsram, von einem böse» Zauber befreie». Er lpst dem Berggeist Hokustor eine» weißen Hirsch mit einem ßi.erneu Geweih getötet und ist deshalb in eine Eule verwandelt irorde». Die Bitte der Prinzessin kann den Berggeist nicht »tz! jttminen Aber die Eisenkönigin Proteklor« nimmt Käichen in ihren Schutz. Sie schmückl sie mit einem silbernen Geirmude. dar die Prinzessin vnr der W»' Hoknstors schützt. Ein junger L-anderbrrff! c Wohlgemut, auch von Ser Gunst der Elsen- köiü ff, beglückt, sott Käichen beistehen. Hokustor gelingt es schock, die Prinzessin und den Wanderbursche» zu trennen liötch.ui gelangt in das Schloß des Königs Edelreich und muß liier Kück, mdienste verrichten, da sie unerkannt bleibt. Wohl ücivut aber bekommt im Kpsshünser von, Kaiser Rotbart ei» sckarses Schwert, das den Zauber löst. Hokustor wird selbst in kiue Erste verwandelt, der Fürst wird erlöst, und Innghabe- rüchw bekommt sein Sülie-prnncßchen. Der Märchendichter Niar Möller hat das alles ganz märchenecht gemacht. Otto Finü- eiseu hat dazu eine nette Musik geschrieben. Und das Z e „ - traltheater bringt die sechs Bilder schlicht und sinnig auf die Buhne. Glücklicherweise hat man eine prunkende Aus stattung vermieden. ohne jedoch die Farbigkeit und Märchcn- süminnng zu vernachlässigen. Hübsche Bühnenbilder umrahmen de» Stoff, und El'en- »nd Gnomentänze (von Ballettmeister wassert geschickt einstudiert) bieten auch etwas für die Anw», linier Pan! Ccblins gewandter Spielleitung vcr- dck'en Bella Erdc> es (dies ker-ensgute, um das Schicksal des Ackers besorgte Kätcben). Edith Bö wer sder frohe Wander- iu'kchc. der den Zauber löst). Fritzi Gerth (der böse, aber dann kedesserte Peter). Hans Walter (der grimmige Berggeist). Deutschland und Polen Das polnische Konsulat Leipzig über die -eulsch-pvlnischen Kandelsbeziehungen Leipzig. 19. Dezember. In einer Pressekonferenz in Leipzig machte der polnische Generalkonsul A da m k i e w i c c z folgende Ausführungen über die polnische Wirtschaft und die Frage der Handelsbeziehungen zu Deutschland, die den polnischen Standpunkt zu den Handclsvcr- tlagSvcnhanvtunaen klar znm Ausdruck bringen: Polen hat die Schwierigkeiten, die sich ans der Zusammen fassung von drei kulturell, zivilisatorisch und wirlstbasilich ver schiedenen Teilgebieten bei der Gründung des Staates ergaben, überwunden und eine cinhcillicke Wirlickaff herangcbildet, deren Hauptfaktor die L a n ü w i r t sch a s t bildet, in der etwa 75 Proz. der bcrnsslättgcn Bevöll'erimg beichäiligt sind. Aber auch die In dustrie bat infolge des Vorhandenseins der erforderlichen Rohstoffe, lustiger Arbeitskräfte und der Nähe aiifnahiiic fähiger Absatzgebiete beachtliche Enlivickliiuflsinöglichkttie». Der Empört richtet sich in erster Linie nach den Ländern des nahen »nd fernen Ostens. uns der polnische Kansman» kann als Vermittler zwischen dem Osten und Westen eine bedeutende Roste wiesen. Trotz der günstigen Ent wicklung der pcstnriäwn Industrie, die sich in den, aiihaliendcn Rück gang der Arbeitslose n z isser , in der wesentlichen Er Höhung der Eisenbalmlransporte und in dem stabile» Preisniveau ansdrückt, bestehen in der augenblicklichen Versteifung des G cld >narktcs sonne in der E nIwickl „ u a de r H andcls- b'lanz .Hemmungen, deren Beseitigung das Ziel der polni schen anillicken WuttchaffSvoliiik ist. Obwohl die inländische Pro duktion dauernd erhöht wiirdc, ist auch ein Steigen der Einfuhr von Koiiiiimgülcril und Pradiiklionsmitlcsii z» beobachten und eS »inst das Bestreben der polnische» Regierung sei», das für eine günstige .Handelsbilanz erforderliche Gleichgewicht zwischen Ein- »ns Aus fuhr berzustesten Der Abschluß von Handelsverträgen iiiii den beiden grösste» Nachbarstaaien, N >i ß la nd und Dentschla n d. ist eines der wichtigsten Ziele dieicr Politik. Infolge der SIrnklnr seiner Wirtschaft m»s; Polen dabei darauf bedacht sein, für seine A g ra r c r z c u g n i s s c genügend A b sa tz m ö g l i ch k e i t c n zn schassen, während es andcrcrscilS infolge seines außerordentlich Hobe» Maschinenbcdarss ein bedeutender Erporiinarkt insonderheit für die deutsche Industrie ist Für die deutsch polnischen Haiidelsverirags- uerliaiidlnnoeii ist wesentlich, daß Polen ea. 30 Prozc » t seiner ganzen Einfuhr ans Deutschland bezieht und bestrebt ist. sich einen annähernd gseicbwerlige» Erport »ach Denttchlan» zn sichein. lim dies zu erreichen, hat Polen hei Einräumung der Mcist- l.c.üiisttgiingSslansel die Forderung der Freiheit des Wareiianstaw sches unter Berufung ans die Grundsätze de,- Genier Konvention ausoestestt und nach der Ablehnung dieses Vorschlages durch Deutsch fand bedingt, daß ihm wenigstens sackende Ansffihrkonttnacntc zu- gestanden würden: Hornvieh 50 000 Stück jährlich, Schweine 1B0 000 Stück jährlich. Kohle 500 000 Tonnen iiionall'ch über den Gegenwert der nach Polen ansgesührtcn deniscken Kohle hinan?, während andererseits das Einfiihrkoniingent für Schrott von Deutsch, lanü nach Polen auf 300 000 Tonne» jährlich festgesetzt werde» soll. Ferner niüstie Pole» die Durchfuhr oller Arten von Waren, lebender Tiere und Fleisch ohne Beschränkung zugesichert werden. Diese polnischen Forderungen wurden deutscherseits abgelehnt und nur wesentlich niedriger« Kontingente zugcstair- dcn. Di« Mlehnung wurde hinsichilich der Kohle mit dem besonde ren Vorbehalt, de» Deutschland bei den seinerzeitigen Genser Ver handlungen gemacht hatte, sowie hinsichtlich der Viehcinsuhr mit der Unzulänglichkeit des polnischen Veterinäröicn- st c s begründet. Polen siebt auf dem Standpunkt, daß veterinäre Maßnahmen nur im Falle einer Notwendigkeit, die aus veterinären Gründen entspringt, ergriffen werden und nicht zu organisatorischen Zwecken verwendet werden dürfen. Es wünscht die Beseitigung der disscrcnziellen Behandlung der sogenannten östlichen und westlichen Länder aus Grund der Aussührungslbcstimmunaen zum Reichstier, senchengeictz von 1909 uns ist bereit, jeder zweckmäßigen veteri nären Kontrolleder Einfubr lebender Schweine zuzustimmen. Es begründet seine» 'Anspruch ans das Koblenaussuhrkontingent da mit, daß allein aus Oberscklcsien vor dem Jahre 1925 monatlich 500 000 Tonnen nach Deutschland exportiert worden seien, woraus hcrvorgehl, daß das oben erwähnte Kontingent für Gesamtpole» nicht als übertriebene Forderung angesehen werden kann. In den letzten dcuisch-polnischen Handelsvcriragsvcrhand- liiiigen schlug die deutsche Delegation vor, ein Kontingent von lebenden Schweinen und Schwcinesleisch in der Höhe von 4 000 Stück wöchentlich für die Einsuhr nach Deutschland und wei teren 5000 Stück wöchentlich für die Durchfuhr nach anderen Län- der» zu gewähren und die Ein- und Ausfuhr speziellen Organi sationen zu übertragen. Tie einzige Konzession, zu welcher der Minister Hermes sich zuletzt verstehen wollte, besteht darin, daß die ses Kontingent auch lebende Schweine umsassen darf, falls dieselben über Seehäfen nach Deutschland eingesührt würde». Aus den oben angegebenen Gründe» sah sich die polnische De legation veranlaßt, diese Vorschläge abzuleknen, zumal Pole» keine Garantie dafür besäße, daß die zuncstaiidenen Quantitäten tatsäch lich übernommen würden. Polen befürchtet, daß die deutsche Kon. trolle eines bedeutenden Teiles des polnischen Vieh- und Fleiscb- erpoitcs nach dritten Ländern derart geliandliabt werden könne, daß di« polni'chen Erportinögsichkeite» bceinlräcliligt werden. Es ver tritt die Ansicht, daß in Deutschland die Tendenz besieht, sich über die für den Transiwerkelir maßgebenden internationalen Bestimmun gen hinwcgzusetzen. Es hält an seiner Bereitwilligkeit zur Aus siebung aller Eiiffuhrverbole und Beschränkung für deutsche indu. stricke 'Artikel fest, wenn Deutschland seinerseits von der Kon- t i n g e n t i e r u n g der Einruhr polnischer Exportartikel, in sonderheit landwirtschaftlicher Produkte, ab sehen würde. Nur ans dieser Basis hält cs das Zustandekommen eines deutsch polni schen .Handelsvertrages für möglich. zig) wird in der erste» Grnvve über di« Zukunft der Wellivirlichafi sprechen. Professor Dr. Beckmann von der Laiiaiiui'tsthasllichen Hochschule Vaiiii-Popvcssdorf über Ernährung und Poltswirlschaft in!' besonderer Berücksichtigung für die .Haiisffa», der Direktor des Pvminerscheii Laiidhnndcs Stettin. Major a. D. von Dewitz, hebatt- d lt die Maßnahme» zur Regelung der Getreidewirtschaft, während Prof. Dr. Sag'ave sKies) die hclrichswirlsckiafflichcn För-dcri»iaS- aiisgabe» der dentickieii Landwirlschait z»in Thema seines Vortrages genommen Hai. — Wie alllährlich ist mit der Grünen Woche auch eine Aw.-steltting iaudwirtschaffttcher Geräte scilcnz der Landwirtsckast- lich.ii Maschinen- und Geräiestelle »nd eine gleiche seitens des Lau- dc-'iaalbanvercinS für Sachsen vorgesehen. : Ansnahmepriisnngen siir die Sexta der höheren Schulen. Die Anffinhmcprüsunpr» sür die Sexta der höheren Schulen sür Ostern 102!) sind nach einer Verordn»»«; des BvIliSbildungs- niiiiisleriums am 4. und 5. Feörnar 1929 abzuhalten. : EsnsUkrrmaslet'rgang sür motorloses Fliegen. Das Miiiffck'inm siir Pvllisbildnnc; veranstaltet in der Zeit vom 21. Januar bis 2. Februar 1929 in Dresden wieder einen Ein- Inhrniwslehraaiia sür motorloses Fliegen. : Das Arbeitsamt Dresd-n hält mit Rücksicht ans die Bc- ciffffiilie der Wirtschaft am Heiligen Affend und zn Silvester seine sämtlichen Aöleilnnoeii bis mittags 12 Uhr geöffnet. Es können also auch an diesen Tagen Aushilfskräfte aller Art wie Berkaufspcrsonal. Boten uffv. unter Anruf 24101 angefor- dert werden. : Ehrung zweier Finanzbeamten. Der Verband der staat- sichen Finanzbeamten Sachsens hat zweien seiner hervorragend sten Förderer, dem Ministerialoirelrtor Geheimen Rat Dr. Hans Hedrich und Rechnungsrat Adolf Greß. dem Vorsitzenden des Wohlfahrtsvereins sächsischer Staatsbeamten, eine besondere Ehrung zuteil werden lassen. Beiden wurde durch den Ber- bandsvorsitzenden Obcrrechnungsinsvektor Pctzoldt mit einer Ansvracke eine von der Künstlerhand des heimischen Graphikers Prof. Erler stammende Urkunde über die Verleihung der E h r e n m i t g l i ed s cha f t überreicht. u/?ck A/pacra mck YOe, Ar/dg, /ttE/ze/- '/We.-rcken, /«/eck /ckc-ckr 74 Dora Mar sdic gütige Elfenkönig!»). Herbert Hoos sder lustige Hckck .n. sowie die übrigen zahlreiche» Darsteller der Mä'chendic u zu einer beifallssrendigen Ausnahme. Kapell weister Ehi sttcin Thon ivar der slolte musikalische Führer. Wrs technisch noch nicht so ganz glückt, wird bei einiger Nach- lelnsche für die weiteren Ausführungen sicher in Ordnung sei». Besonders das Ballett am Schluffe des dritten Bildes bedarf einer besseren Beleuchtung. Nach dce Vorstellung holte die Leitung des Zentralthegters für einige Kinder noch eine ffe sondere Ueberraschnng. Es gab eine Aii'ahl glückliche Los oewinner, bei der Berlcünng von Schokoladentafeln, denen der Weihnochlsiuann schöne Bücher und eine Uhr. ein Grammophon, einen Rodelschlitten „ud ei» Zweffad bescherte. Wer also auch glücklicher Gewffincr dieser Geschenke sein will, der hat im ZentraUhcatcr Gelegenheit dazu. —Ist— Das Arbeitsamt Dre-dcn veranstaltete sür die Arbeits losen im Gewcrbehnuse ein Konzert mit Werken siir Streich orchester und Cembolo von I. S. Bach. Couperin und Corelli. Dr. Ha n dr ick flockt in seine Begrüßnngsworle den Hinweis auf die Musikwerke vergangener Zeiten und aus ein daffei sehr gebrvuckliches Inslrumeni ein. das Eeinffalo. Daraus machte Dr. Herbert M eißner in leichtverständlicher Weise die Be sucher mit der Vorgeschichte, dem Bau und dem Klangcharahter des Eembalos bekannt. Vom Klavichord ausgehend, beleuch tete er außerdem die Mannigfaltigkeit der Arien, in der das Eemdalo gebaut wurde und die Spitzfindigkeiten, die die ver schiedenen Erbauer in dieses Instrument einbantcn. An Bei- sviclen ließ er endlich die vielen Möglichkeiten der Klang- tzowbffiattone» den Zuhörern hörl'ar werden. Um den Be suchern. die ans diese Weise den Wert eines Knnsterziehungs- abcndes gleichzeitig genießen konnten, alte Musik in der Ori- glnaUorm bieten zu können, halte der Dresdner Ton st ü n st s e r v e re i n das Eemffalo zur Verfügung gestellt und außerdem ivar Frau Erben-Groll, die Dresdner Eemffalo- interpretln, in dankenswerter Weise gewonnen worden. Unter der stilknndigcn und felnschatUerenden Leitung Florenz Wer ners. betreut von dem künsUerisckien Eembalosviel Fra» Erben Grolls »nd dem satten Wohlklang des Streichkörpers des Philharmonischen Orchesters bereiteten die Werke den Besuchern viel Freude, so daß es starken Beifall gaff. Als Sondergenüsse boten noch Frau Erben Groll drei Solo, stücke auf dem Cembalo und Konzertmeister La sek die Cha« eonne für Violine allein von Bach. Alle Aussührenden. ein. schließlich der Sprecher, sanden herzlichen Dankcsbeisall. -Ist- Leipzig Leipzig. Die 4. Kammermusik des Gewandhauses brachte einen der letzten Reger. 146. Werk. Quintett siir Streich- guartett und Klarinette. sA-Dur.) Je älter Reger würbe, desto allgemeinverständlicher schrieb er. Diese Kammermusik ist durchiveht von ernsten Nachtgedanken. Motive wehen wie sanste Nachlwinde bei stillem Mondeslicht leise über die schium- nicrnde Welt. Ein einsamer Wanderer geht sinnend durch die Fluren. Ernste Fragen ziehen durch seine ahnungsvolle Seele. — Ein ganzer, voller, reifer Reger. Wer Reger kennenlernen will, muß von seinen letzten Werken ausgel)en. Immer wieder erinnert dieser unausschöpfbare Meister an Schubert. Nicht in der Art ihrer Musik gleichen sie einander — wohl aber in der seelischen Versunkenheit beider Tondichter. — Die Bortrogen- den sWollgandt. Wolschke. Hermann. Münch Holland und der Klarinettist Willy Schreinickc) überbole» einander a» Fülle und Weichheit des Klanges, an Belebtheit und Bielgeslalliing des Zeitmaßes bei tiefstem seelischen Einfühlen. Eine künst lerische Gereittheit sprach ans ihrem Spiel, wie man es ein drucksvoller sich nur schwer vorstellcn kan». I» der Tat. ein seltener Genuß. Die gebannte Zuhörersckmft lohnte mit begei- stertem Beifall. Daß bei solcher Besetzung das überaus a». snrnchsvolle Streichquartett von Beethoven, 18. Werk. 'Nr. 8 (B Dur) olle seine Reize und erlesenen Feinheiten enlsaltete. bedarf weiter keiner Erwähnung. — Zu Beginn am Erscheinen verhindert ist der Unterzeichnete auf zuverlässige Begutachter angewiesen, die sich dahin äußerten, daß das zuerst gespielte nranfgesührte Streichquartett von Hans Stieber sgeb. 1886) „gute Arbeit" darstelle. Der fähige Komponist halte sich glnck- l cl>ermeise von der bekannten Eigenart der Neutöner sern. Lchne gerade tiefernste Fragen durch sein Musizieren anfzurollen. stelle dos sehr gutgcspielte Werk eine in der Tat beachtliche Leistung dar — ausgestattet mit zum Teil recht wirksamer Stimmungsmusik. Dr. Hugo Löbmann.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)