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Sächsische Volkszeitung : 15.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192812156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19281215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19281215
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-12
- Tag 1928-12-15
-
Monat
1928-12
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.12.1928
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stehers Dölitz sch (Soz.) während der Plenarsitzung ab ge lehnt. Znm Schluß der Sitzung wurde noch ein kommunistischer Antrag, den städtische» Arbeitern eine einmalige Beihilse von 50 Mark iosort ausznzahlen, ebcnsalls abgelehnt, Das Abstimmungs ergebnis wurde von der dicht besetzten Tribüne mit lebhaften Pfui rufen und allgemeinem Lärm ausgenommen. Ein Teil der Zuhörer verließ unter dem Absingen ver Internationale die Tribüne. Vrerden unck Umgebung Dke Ankerbrinqtttia der tuberkulösen Geisteskranken Dresden, 14. Dezember: Wie wir erfahren, hat der Prüfungsarisschuß nach mehr fachen Aussprachen und Ortsbesichtigungen abgelehnt, die Anstalt Untergöltzsch nach dem Plan der Regierung mit tuberkulösen Geisteskranken belegen zu lassen. Anmeldung für die pädagogischen Institute Dresden, 14. Dezember. Um die für Ostern notwendigen Einrichtungen rechtzeitig treffen zu können, ist es nötig, schon jetzt die Zahl der Abi turienten festzustellen, die sich dem akademischen Studium für dos Lehramt an der Volksschule zuwenden wollen. Meldungen sind möglichst bis zum 28. Februar 1929 zu richten für das Päda gogische Institut an der Techntsck>en Hochschule Dresden an Pro fessor Dr. Eeylert, Tepl'tzer Straße 16, für das Pädagogische Institut an der Universität Leipzig an Professor Dr. Richter, Llisenstraße 150. Abschluß -er Dresdner Derkehrskagung Dresden, 14. Dezember. Der letzte Tag der Dresdner Berkehrstagung befaßte sich mit den Verkchrsinteressen der näheren und weiteren Um gebung Dresdens. Es wurden zunächst eine Masse von Wünscl)en behandelt, die sich u. a. auf die Sicherung der Bahn übergänge bezogen: es wurden verschiedene Beispiele aus der letzten Zeit angeführt, die die Gefährdung von Fahrzeugen durch ungesicherte Bahnübergänge bewiesen. Hierzu wurde be- kanntgegcben. daß die Frage der Sicherung der Bahnübergänge vcm Wirtscliaftsministcrium gegenivärtig eingehend geprüft wird, und daß bei den verschiedenen technischen Neuerungen, Verbesserungen zu erwarten seien. Meißen stellte den An trag auf Verbesserung der Anschlüsse der Dresden—Meißner an die von Dresden abgchenden Züge, besonders die Schnellzüge, auch auf geringere Späterlegung des Thcaterzuges ab Dresden. Im Hinblick! auf oie Iahriausendfeier in Meißen, sei siir d"n hiesigen Verkehr zu wünschen, daß der Fahrplan Dresden- Meißen erheblich verdichtet würde. Großenhain beklagte sich darüber, daß sechs Leip ziger D-Züge zwar in Wurzen und Oschatz hielten, nicht aber in Großenhain bezw. Priestewitz hielten, auch bezüglich seines Theaterzuges brachte es einige Wünsche vor und hielt durch laufende Kurswagen zwischen Dresden und Großenhain als dringend wünschenswert Die Stadt Freital hatte auch nach mancherlei weitere Anliegen bez. des Straßenbahn- und Eisen- bahnivesens im Plauenschen Grunde: cs wünschte sich eine Tarif- ermaßigung, doch mies Direktor Wridner von der llcberland- gesellschaft darauf hin, oaß keine Deutsche Straßenbahn mit niedrigeren Sätzen als 4 Pf. pro Quadratmeter arbeiten könne. Den, Ersuchen nach Aufenthalt durchgehender Züge in kleineren Stationen mußte entgcgengetreten werden, mit der Begründung, daß die Befriedigung solcher Wünsche leicht weitere Hervorrufen könne. Bei der Konkurrenz der Sachsen umgehenden Eisen bahnlinien liege es nicht im Interesse unseres Freistaates, wenn auf den größeren Durckganaslinien durch häufigeres Halten und damit verlängerter Fahrzeit eine Verschlechterung der Ver hältnisse eintrele. Im weiteren Verlauf der Aussprache berichtete der Vor sitzende über die Vorzüge und Nochteile des sog. „Starren Vorortsfahrplans" und erwähnte dabei, daß die Reichs- bahndirekliou Dresden der Einführung verbilligter Fahrschein hefte für den Vorortsvcrkehr nicht abgeneigt gewesen sei. daß aber die Neichsbahngcneraldirektion sich gegen diese Einsührung ausgesprochen habe. Von besonderem Interesse waren die Aus führungen über die bevorstehende Einrichtung einer Eil- kraftlinie Dresden—Leipzig. In N>'--'"cht genom men sei ein Fahrtroeg über Meißen. Oschitz »nd Wurzen. D'e Errichtung einer solchen Linie sei durchführbar und die Errich tung in absehbarer Zeit zu erwarten. r Blinde Alarmierung der Feuerwehr. In der Nacht zum 3 Dezember zwischen 2 und 3 Uhr wurde die Feuerwehr dreimal durch unbefugtes Ziehen der Feuermelder Lübecker Ecke Kronprinzen- slraße und Grillparzelstraß« gerufen. In allen 3 Fällen kommt ver mutlich die gleiche Person in Frage. Zur baldigen Ermittelung des Unsngstisters erbittet das Kriminalamt die Mitwirkung des Publi kums. Auf die vom Feuerwehramt ausgelobte Belohnung wird be sonders hingewiesen. Sachdienliche Angaben werden nach der näch sten Polizeiüienststelle erbeten. d. Neue Kraftpostlmie. Am 15. Dezember wird die Krastpost- linie zwischen Langburkersdorf—Neustadt und Polenz in Betrieb ge nommen. : Landwirtschaftliche Veranstaltungen. Heute Freitag mittag findet in den „Drei Naben" eine Ausschußsitzung der Kreisdirektion der L a n d w i r t s ch a f t s k a m m e r statt, in der Rittergutspächter Böhme-Klipphausen über die Bedeutung der Genossenschaft für die Absatzregelung spreckfen wird. Die 50. Gcneraloersammlung des Fohlenaufzuchtvereins Cunnerts- walde ist auf den 22. d. M. anberaumt worden. In der Bahn hofswirtschaft Meißen tritt am Sooncrbendnachmitlag der Lan dessaatbauverein für Sachsen zu einer Hauptversammlung zu sammen : Paketzustellung. Am Sonntag, den 16. Dezember, wird In Dresden eine Paketzustellung außergewöhnlich ausgeführt werden. : Staatliches Kupferstichkablnett. Die Slevot-AuSstcllung ist Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag' 9 bis 3 Uhr, Freitag 1 bis 7 Uhr. Eintritt frei. Dresdner Schlachkvlehmarkk vom 13. Dez. Auftrieb: 3 Ochsen. 17 Bullen, 16 Kühe, 881 Kälber, 101 Schafe, 467 Schweine, zusammen 1485 Stück. Die Preise betrugen nach amtlicher Feststellung für 50 Kg. Lebendgewicht in Reichsmark: 1. Rinder: Keine Notiz 2. Kälber: 1. —, 2. 82—86, 3. 75-80, 4. 65-72. 3. Schafe: Keine Notiz. 4. Schweine: 1. 80-82, 2. 78—80, 3. 75-77. Geschäfts gang: Kälber gut, Schweine langsam. Ueberstand: 20 Rinder (3 Ochsen, 10 Bullen. 7 Kühe), 52 Schafe. In der Wrilmachts- und in der NcujahrSwoche wirb am hie sigen Vieh- und Schlachthose nur ein Schlachtviehmarkt abaehalten, und zwar am Donnerstag, den 27. Dezember 1928, und Donners tag, den 3. Januar 1929. l,eif>rig uncl Umgebung ) Identifizierter Toter. Ein« ans dem Hochflutbecken zwischen Hindenburg- »nd Zcppelinbrücke gelandete männliche Leiche konnte jetzt identifiziert werden. Es handelt sich um den seit-Mitte November d. I. vermißten 29 Jahre alten Buch drucker Kurt Straube ans Dahlen, der zuletzt in Leipzig gewohnt hatte. ) Schwerer Sturz von der Strasienbahn. Beim Verlassen eines Straßenbahnwagens kam am Donnerstagnachmittag ein löjähr-ger Schüler so schwer zu Fall, daß er mit dem Hinterkopf hart auf dos Straßenpslaster aufschlug und sich eine schwere Gehirnerschütterung zuzog. Er wurde dem Krankenhaus Sl. Jakob zugeführt. Neuerscheinung des Verlages der Germania A.-G..Verlln 8 Das Glocken-Ideal W Gedanken und Ratschläge W Dr. Hugo Löbmann isl IL8 Seilen 8« brnicki, 1.80 M.. «ek In Eanzleinwnnd s.- M. Der Kernpunkt und die weseniliche Wirkung des Buckie» licql in den hier niedcrgclegien persönlichen Ersahr » ngen des Per. sagers, die durchaus nicht so einseitig sind. Lns, sie nicht nuck, anders musitnlische Leute interessieren könnte» nls nur <!>Iocke»inteieI!cnten> Di« Kenntnis non dem Eingehen, dem Wirken und Wallen der Glocke ist in der Aligemeinheit liettogensmcrl dürftig Und ein nolksliimlich geschriebenes Slnikiörunpsbnch gibt es bisher nicht, das Interesse an den das (kiottcshaus krönenden Nitchengiocken zu heben bzm. zu erwecken Das Büchlein möchle bewirken, durch seine einsache. verständliche Epiache, mit der die ganz« Materie durchgenommen wird, und durch den lebendigen Geist seiner Aus- druksweise. durch die Begeisterung zur Sache, durch die mittels persönlicher Schilderungen usw belebte Abhandlung des Stosses. der natürlich teilweise auch nuegesprochen fachmännisch behandelt werden muhte surr durch di« kluge «llgemelnvcrsiäncliche Tarstellung von Geist »nd Materie vielleicht »ach Mrdr als nur den »»gestrebten Zweck ersüiit. Glockenkäufer zu beraten, tnbrm er nämlich — nicht in allen Teilen aber im »rohe» und ganzen — de» ersten Schritt tut aus dem Wege in einer sehr nötigen volkstümlichen Äu11lärung Uber Glocken pnd Elockenleben Zu beziehen durch nlle Buchhandlungen «nd vurck dl? Buchliai'dlunst der Kermanla dl. « E., Berlin L 2. Ltralaurr Strakre 25 sensckasten in engster Beziebnng sichen, wir denken hier nicht zuletzt auch nn Mediziner. Das Buch vereinigt mit dem Vorzüge tiefer Geistigkeit eine hervorrngcnde Form der Darstellung »nd der Sprache. Es wird Ansgnbe der Katholiken sein, dieses Buch suchenden Intel lektuellen z» cmpicblen oder noch besser in die Hnnd zu geben. Dann kann von diesem Buch ein großer Segen nnSgeben. (Das 448 Seilen starke Buch kostet in einem geschmackvollen Leinenbandc mir 10 Marl.) Theater und Musik Pädagogium der Tonkunst. Am Montagabend setzte Geo Becker seine E i n s ü h r u n g e n fort, die sich diesmal mit Klavicrballaden befassten. An erster Stelle stand „Edward" von Joh Brahms iWcrk 10). Tie dichterische Anregung findet sich in Herders „Edward". Im Gegensatz zu Löwe, bei dem der Höhe punkt am Ende ist, verleg! ihn Brahms in die Milte. Düster und erbarmungslos schließt die Komposition. Die Anregung zu Chopins Ballade i» As-Tur gab ein polniichcr Dickster. Sie setzt ein LicbeS- erlebnis in Töne um. Griegs G Moll Ballade ist ein erschütterndes Seelcnbekcnntnis, ein Stück innerer Telbstbcireiung. Der Tod seines Kindes, sein eigenes Leiden tLungenkrankhcit) und Todcsahnen malen die Variationen Grau in Grau. Zur „Legende des heil. Franziskus auf den Wogen schreitend" wurde Lint angeregt durch die Legende des hl. Franz von Paula, der bei Messina das Meer singend üüer'chrilt In Rudolf Stanek saß ein ausgezeichneter Pianist a,n Flnoel, der den Hörern nicht nur technisch, sondern auch mit starker Gestaltungskraft uns feinsinnigem Ausdrucke die Balladen musikalisch nabe brachte. Leider war ver Kreis der Besucher sekr llcin. Ter Genuß, den der Voriragcnde unv der Pianist verschaff ten, wnrve durch die Kälte, vie im Räume sich fühlbar machte, stark becinlrächiigt. —n- Das Arbeitsamt Dresden veranstaltete am Mittwochabend im „Faunpalast" (Stadt Leipzig) als musikalische Ver anstaltung für Arbeitslose einen Franz-Schu- bert-Abend. Die einführenden Worte, die sich mit Schu berts Leben und Bedeutung befaßten, sprach diesmal Dr. Hansrick, Die Ausführungen, die den Hörern ein klares Bild verschafften, fanden lebhaften Beifall. Ebenfalls mit herz lichem Beifall begrüßt, betrat Kapellmeister Florenz Werner das Dirigcntennult. Die Sinfonie Nr. 5 in B-Dur, die Ouvertüre zu „Nosamunde", Zwischenakt in B-Dur und Ballett musik Rr. 2 in G-Dur aus „Nasamunde" und der Militär marsch Rr. 3, Werk 51. waren ausgewählt worden, um von dem orchestralen Schaffen Franz Schuberts ein charakter!stisck>es Bild zu geben. Sämtliche Werke fanden in Florenz Werner einen subtilen, gewandten und stilkundigen musikalischen Führer. Tie Philharmoniker erwiesen sich den Werken als vor- treifliche Interpreten. Der Saal war dicht besetzt, und die Besucher dankten für die auserlesenen Gaben mit herzlicher Beifallssrcude. Nur bleibt die Frage bestehen, ob der Saal von „Stadt Leipzig" für Konuertaufführungen die geeigneten akustischen Qualitäten besitzt. Mir wollte es scheinen, als wäre der Orchesterklang gedrückt und eingeengt, obwohl der Saal stattliche Größe aufweist. —Ist— 2. Anssührungsabenb des Tonkünst'crvereins. Von dem Quartett in D-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello von Hugo Wolf hörte ich anderer Verpflichtung halber nur einen Teil. Das großangelegte Werk weiß noch von dop 2l,>nn- und Drangperiode, aber auch von heißem Rin gen und schmerzlichem Entbehren seines Schövfers zu sagen. Nur wenige Stellen bringen Licht. Das meiste setzt innere Zerrissenheit, herbe Enttäuschung und bittere Erfahrung in Töne um Das Dresdner Streich guortett (Gustav Fritz sche. Fritz Schneider, Hans Ni pH an und Alex Kroppholler) erspielte mit hochkünstlerisck>en Qualitäten dem umfangreichen Werke einen starken Erfolg. Nls zweites Werk stand ein Sextett für Flöte. Oboe, zwei Klarinetten, Horn und zwei Fagotte non Hans Kummer auf dem Pro gramm. Wenige Worte setzen in Kenntnis, daß der Schöpser ein junger, in Worms lebender Tonsotzer ist. Bei diesen kurzen Bemerkungen konnte man Schreckliches ahnen. Man hatte bereits den faden Vorgeschmack atonaler Musik. Aber schon die ersten Anfangsakkorde belehrten eines anderen. Kummer sckö'ist wohl aus einer ganz neuzeitlichen Harmonie, aber sein Schaffen ist kerngesund, seine Themen sind melodisch und in der Erfindung hat er wirklich etivas zu sagen. Er wühlt nicht in das Gehör zersetzenden Dissonanzen und in grüblerischer Selbstguälung herum, sondern das Werk trügt durchweg einen heiteren und fröhlichen Ebarokter. Ein besonderer Vorzug ist. daß alles gut und sckön klingt. Man darf dem weiteren Schaft fen dieses jungen Wormser mit großem Interesse entgegen schauen Gespielt wurde das Sextett non den Herren Rücker, .Hans König, Schütte, Nöthlich, Gottschald. Wavpler und PIötner ganz nrächtig. Den sonnig-schönen Ausklang brachte Mozarts G-Moll-Ltutntett, von Larablöfung für bedürftige Alkbesitzer von Leipziger Siadianleihen Leipzig, 14. Dezember. Die städtischen Körperschaften staben beschlossen, an bedürftig« Gläubiger, die Leipziger Stadtanleihe bis zum Höchslbctiagc von 2000 Mark Goldwerk zur Ablösung angemeldet haben, im Umsang« des anerkannten Altbesitzcs auf Antrag eine sofortige Bar ablösung von 12 1t- Prozent des Goldwertes der Anlcihe- stücke unter folgenden Bedingungen auszuzahlen: 1. Die Barablösung erfolgt an Altbcsttzer von Leipziger Tiadt- anlcihen, die durch die Vermittlungsstelle! (Banken, Sparkassen usw ) Anleihen im Goldwerte von insgesamt höchstens MB Black (insgesamt höchstens RM. 50.— Ablösungsanlcihe mit Ausloümgs- scheinen) angemeldet haben, im Inlande wohnen und deren Ein kommen im Jahre 1927 nicht mehr als 1500 NM. bei Einzelpcftoncn und nicht mehr als 2000 NM. bei Ehepaaren betrage» Hai. Falls eine Ablösung in wcitcrgehendem Umfange durch Gesetz oder aus Antrag des Treuhänders rechtskräftig verfügt wird, bleibe» den Altbesitzern bet dieser Varablösung die wcitergehcndcn Recht« Vor behalten. 2. Die Bedürftigkeit im Sinne der Ziffer 1 ist bei Sicklung des Antrages durch geeignete Unterlagen nachzuwcisen (Bescheini gung eines Finanzamtes, Fürsorgeamtcs, insbesondere grüne ckus- wciskarte des hiesigen Fürsorgeamtcs. einer Gemeindebchörvc, sei Arbeitgebers usw.). 3. Ferner sind bei der Stellung des Antrages der von der Aufwertungsstclle erteilte Bescheid über die Anerkennung des Altbesttzes und eine schriftliche Erklärung der Vermittlungs stelle (Bank, Sparkasse usw.), bei der die Anmeldung seinerzeit er folgte, dahingebcnd einzureiche», daß die Vermittlungsstelle mi! der Barablösnng einverstanden ist. Bedürftige Altbesitzer, die Anleihen der Stadtgemcindc Leipzig mit einem Goldwerte von insgesamt weniger als 50 M. habe» und denen daher Ablösnngsanleihe und AuslosungSrcchtc nicht znzutcilcn sind (sogen. Kleinbesitz), erhalten unter den Bedingungen unter Ziffer 1 und 2 auf Antrag gegen Einreichung der Anlcihcsttickc mit Zins- und Erneuernngsschcinen, eines Altbcsitz- und EinkommcnS- nachweises die gleiche Vergünstigung. Wegen Ablösung des sonstigen Alt-Klcinbcsitzcs und der Spihenbeträge, die nicht unter die jetzige Barablösnng sollen, bleibt Entschließung bis zur envgültigen Festsetzung des EinlösungZahes der Anleiben Vorbehalten. Anträge auf Barablösnng sind unter llcberreichung der llnterlagcn der Answcrtungsstclle für Stadtanlcihen, Nene? Nat- baus, Erdgeschoß, Zimmer Nr. 152. vom 10. Dezember bis 31 Januar 1929 in der Zeit von 8 30 bis 13.30 Uhr zu stellen. Tie Auszahlung erfolgt nach Prüfung der Unterlagen innerhalb einiger Tage an der Stadtkasse. ) Zu der Mordsnche in Klein Miltitz. Das Kriniinasiiml Leip zig teilt mit, daß der festgenommene Salewski bei seiner „oci m-:!s erfolgten kriminalpolizeilichen Vernehmung die Tat nach wie be stritten hat. Es ist nicht ausgeschlossen, daß er zur Fabri n' v .Bck- titz sich eines Kraftfahrzeuges bedient »nd nach der Tai r mit einem Kraftfahrzeug nach Leipzig znrückgckehrt ist. Inzw'ttchen >> cken' weitere Zeugen bekundet, daß Salewski einige'Zeit vor der Tat im Besitze eines Revolvers gewesen ist und sich dahin gcknn.-n bol, daß er beabsichlige, die Völkcl umznbringen und sich dann iccknt cm Leid anzntnn. Er behauptete, ain Sonnlagabcnd bis gegen tttttO Ubr ini Tanzlokal Sanssouci in der Elsterstraßc gewesen zu icin, Das Kriminalamt bittet nach wie vor, daß Personen, die ctt>"is über den Ansenthalt des S, an dem fraglichen Sonntagabend bis zu der Tatzeit, am Montag gegen 1.15 Uhr vormittags anssag.n kön nen, sich baldigst beim Kriminalamt melden. ) Kraftwageiiverkchr Leipzig—Merseburg während der Weih nachtszeit- Wie die Staatliche Krastwagenverwaltung mittttn, wird ans Munich einiger Gemeinden in der Weihnachtszeit, „iw zwar vom Sonnabend, dem 15. Dezember bis 31. Dezember an i'cbcm blachmit- tag ein Einsahvcrkchr auf der Linie L e i p z i g — M er seburg eingelegt werden, und zwar von Leipzig nach Gr.-Dölzig bezikbimos- wcisc nach Güiithersdorf. Näheres durch die Tafeln au de» Katte- stclleu. ) Nene Parkplätze. Das Polizeipräsidium teilt mit, bojj auf dem Teil des Bliiehcrplatzes, auf dem sich das Straße, eolm- häuschen befindet, sowie aus dem südlichen Teil des Porrbchc» am Völkerschlachtdenkmal. Parkplätze errichtet morden si>d, ) Schwerer Ungliicksfall bei der Arbeit. In der E sen- gicßerei von Müpge u. Co. in der Alten Straße in Plapvitz wurde die Kleidung des Arbeiters Zimmcrmann von aen Wam men ersaßt, die aus einer geöffneten Osentüre hcraussc',Ingen Am ganzen Leibe brennend lies der Unglückliche in oen Hol, nw Arbeitskollegen die Flammen erstickten. Mit glücklicherweise nicht lebensgefährlichen Drondwu»den an Armen und Beinen wurde der Verunglückte ins Krankenhaus eingelicftrt dein Dresdner Streichquartett, zu dein sich Herr Seifert gesellte, stilkundig interpretiert. Der Geivcrckwhaussaal war dicht besetzt. — —Ist— Kreuzkirche. Der Organist an St. Pauli (Chemnitz), Eugen Richter, setzte sich für Kompositionen von Otto Frickhoesfer (Berlin) ein. Richter ist den Dresdnern be kannt: denn er hat sich hier als Organist bereits vorleiihaft eingeftihrt, und außerdem hat er in Dresden seine Mnsiksiugien betrieben. Die Frickhoefserschen Werke verraten ein starkes Kompositionstalent und bekunden den vornehmen und ge schmackvollen Musiker, der charakteristisch zu schreiben und wirungsvoll zu steigen versteht. In Eugen Richter hatte er freilich auch einen berufenen Interpreten, der die Schwierig keiten der Werke durch glänzende Technik und eine farbenreiche Registrierung beherrschte. Geistlichen Gesängen Frickhoeneis war die Berliner Altistin Agnes Leydhecker, die durch eine treffliche Stimmkultur und ein beseeltes AucL»ucks- vermögen fesselte, eine erlesene Spruchsprccherin, —ei— Dresdner Lichftpiele Wochenprogramm. Eapitol: „Die Verschwörer" mit Ronald Eolman und V kmo Bankh. — Prinzeß-Theater: „Martern der Liebe" mit Olga Tibe- chowa. — Ufa-Palast: „Eva in Seide". — U.-T,-Lichtspiele: „1, 2, 3 loS!" und „Zirkns-Babps". — Kammer-Lichtspiele: „Looping tue Loop" mit Werner Kraus und Icunh Ingo. — Zentrum: „Licke im Schnee* mit Maria Paudlcr. — M.-S.-Lichtspicle: „Der rote Tiger von Kanada" und „Die Expreßrcitcr von TcraS". — Fiirstcn- Hof-Lichtspielc: Vom 14. bis 20. 12. „Robert und Bertram". Mitt woch, 19. 12., .3 Ubr nachmittags große Iugcndvorstcllung. Kammer-Lichtspiele. „Looping the Loop", die Todes- sckckeife, ist ein ausgezeichneter Artistensilm, der schon bei kcincm ersten Erscheinen in Dresden viel Beachtung gefunden hat. In die sem Film spielt Werner Kraus den Clown Botto und durch ihn wird das alltägliche Zirkusgcschehen zum Erlebnis. Clown Botto unterliegt der alten Tradition, daß er die Menschen znm Lachen bringt, sonst aber nicht ernst genommen wird, vor allem nicht i» der Liebe. Manche seiner traurigen Szenen im Spaßmacbergcwande wirken als menschliche Tragödie, und so vermag es der Künstler, das Mitsühlcn und Mitgehcn des Zuschauers zu wecken — ein ziemlich seltener Fall im Kino. Wertvoll und natürlich gibt sich Jenny Ingo als Partnerin.
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