Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 06.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192812066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19281206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19281206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-12
- Tag 1928-12-06
-
Monat
1928-12
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.12.1928
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Besserung tritt nur im ersten Vierteljahr in die Erscheinung. Im zweiten Vierteljahr 1926 stellt sich der Geburtenüberschuß nur aus 6758 gegen 7355 im zweiten Vierteljahr 1927. Es steht zu erwarten, daß die Gesamtzahl der St erbe fälle in Zukunft eine weitere Erhöhung erfahren wird, da in folge der Geburtenzunahme im vorigen Jahrhundert allmählich immer stärkere Jahrgänge in di« höheren Altersklassen, in denen sich naturgemäß das Absteiben volllieht, aufrücken. Aus diesem Grunde ist damit zu rechnen, daß bei der Geburten häufigkeit, wie sie jetzt besteht,' in absehrbarer Zeit der Fall eintreten wird, daß die Zahl der Lebendgeborenen hinter der Zahl der Gestorbenen zurückbleibt. un6 Umgebung Noch kein Welhnach<snefchä?k Tic rückläufige Bewegung aus dem Arbeitsmarkt hält an. Dresden, 5. Dezember. Die rückläufige Bewegung schreitet fort, ohne dem Arbeitsmarkt einen krisenhaften Charakter zu verleihen. Noch ist die Metallindustrie von fühlbaren Wirkungen des Arbcitskampfcs im Westen verschont geblieben. In der Textilindustrie konnte sich trotz der noch nicht in allen Teilen des Landes abgeschlossenen Lohn- verliandlungen eine weitere Belebung durchsetzen. Die Saison» bclebung des Vervielsäliigungsgewcrbes Kat nachgelassen und auch im Bekleidungsgewerbe ist nur die Wäscheinduslri« im allgemeinen noch voll beschäftigt. Auf dem Arbeitsmarkt der kaufmännischen Angestellten ist Sie sonst um diese Zeit beobachtete Bclebung bisher noch nicht eingetreten. — Von Ende Oktober bis Ende November zeigt die Anzahl der unterstützten Kurzarbeiter eine Steigerung von 2115 auf 2336, also um 9 v. H., die Anzahl der ausgefallenen Arbeitstage eine Steigerung von 6788 auf 7210, also um 6,6 v. H. WeihnaMsmesse -es sächsischen Kunslgewerbes Dresden, 5. Dezember. Der Wirtschaftsverband Sächsischer Kunsthandwerker e- V. veranstaltet in der alten K u n st g e m e r b e s ch u l e in Dresden, Antonsplatz 1, eine Weihnachtsmcsse. Nach Begrüßungsworten des Vorsitzenden, Architekt Wulle, verbreitete sich der Geschäfts führer ,S t e i n k e l l n e r über die Messe vom kaufmännischen Standpunkte. Die Produktion im Kunstgewerbe sei von zweierlei Art: Erzeugnisse, die durch den Zwischenhandel zu verbreiten si»s, und Erzeugnisse von besonderem Wert, mit einem besonderen Zeit- und Arbeitsaufwand, die aus einzelnen Stücken bestehen. Das Privatpublikum bringe zur Zeit dem Kunslhandwerk ein größeres Jnieresse entgegen als der Zwischenhandel. Die Wcibnachtsmesse solle ein Ausdruck dafür sein, daß das Kunsthandwcrk entschlossen sei, sich durchzusetzen. Es wende sich an das Privatpublikum, jede Ge legenheit zu benutzen, um Sem Kunsthandwerk fördernd unter die Arme zu greisen. Es wende sich aber auch an den Handel und lege ihm nahe, mit größter Aufmerksamkeit das Kunsthandwerk und seine -Erzeugnisse daraufhin zu prüfen, ob der Zwischenhandel nicht neue Anziehungskräfte für sein Geschäft daraus schöpfen könne. In der keramischen Abteilung der Ausstellung findet man künstlerisch hochwertige Gebrauchs- und Schmuckgegenstände, präch tige Stücke hat auch die Mcssingtreibcrei geliefert, sowie daS Schmucksachenkuusthanowcrk. Sehr reich beschickt ist die Abteilung erzgebirgische Spielwaren, daneben liegen die reizenden künstleri schen Pfefferkuchen. Weitere Abteilungen enthalten Brettchen, Webereien, Kunstglas-Vläsereien, Textilien und Holzarbciten. Die Käufer all dieser wunderbaren Kunstgegenstünde werden damit nicht nur den von ihnen Beschenkten große Freude bereiten odcx ihr eige nes Heim schmücken können, sondern sie unterstützen damit anch wir kungsvoll das schwer um seine Existenz ringende hochentwickelte Kunsthandwerk. Don -er Handelskammer Dresden Auf Veranlassung des Deutschen Industrie- und Handels tages nahm die Kammer Stellung zu einem privaten Vor schläge, dem Einzelhandel Kapital durch Branche banken auf genossenschaftlicher Grundlage zu- zusühren. Sie lehnte diesen Gedanken grundsätzlich ab. Die Beschaffung ausreichender Mittel zu erträglichen Zinsen durch Branchebanken sei ebenso schwierig, wie andererseits die Er langung brauchbarer Sicherheiten aus den Reihen der Genossen. Das mittelständige Gewerbe brauche in erster Reihe langfristige Kredite, besonders Nealkredite, wofür die auf genossenschaft- Kermine Körner als Magda sA l b e r t t h e a t e r.) Zu einer Gedenkjeier für den verstorbenen Hermann Sudermann ist sein Drama „Heimat" kaum das ge eignete Stück. Ueberhaupt liegt ja der größere Wert in der Dichtung Sudermanns bei seinen Erzählungen, denn die Dra men haben ihre Erfolge fast ausschließlich Ser r^ssiniert- naturalistischen Theateressektmache, die ja Sudermonn einmal kurze Zeit zum ernstlichen Konkurrenten Gerhart Hauptmanns machte. Diese Magda, die ebenso unwahrscheinlich wie ihr ganzes Milieu ist, ivar merkwürdigerweise lange Zeit ein er korener Liebling des Publikums. Wie sie sich in der effekt vollsten Szene der „Heimat" mit ihrem Verführer «useinander- setzt, das glaubte die Galerie wie eine Offenbarung. Allerdings ist das alles von blendender Theoterwirkung! Weniger wir kungsvoll ist dagegen das Motiv des Stückes, die Ausdeutung des Begriffes „Heimat". Die plötzliche Umwandlung Magdas durch das Heimalgesühl und die Ueberredungskünste eines wiederum höchst unwahrscheinlichen Pfarrers erscheint uns ganz unglaubhaft und der Schluß, wo die Heldin über die freie Liebe In langweiligen Tiraden dissertiert, um damit dem Vater den Todesstoß zu versetzen, ist wahrlich heute nicht mehr zu ertragen. Das Heimat-Drama gehört also nicht zu den Dichtungen, mit denen man den Toten feiern kann, es ist nur rein handwerks mäßig zu werten. Anders ist das freilich mit der Nolle der Magda. die immer noch auf dem Repertoir der großen Bühnendarstellerinnen steht. Daß auch Hermine Körner diese Magda spielt, kann uns daher nicht Wunder nehmen, denn sie ist eine Künstlerin, die so ungewöhnlich viel Persönliches zu geben hat. daß ihr gerade Rollen mit viel Theaterbetriebsamkeit die Möglichkeit zur Ent faltung ihrer reichen Mittel bieten. Hermine Körners Magda steht auch so turmhoch über diesem „Milieu", daß selbst die geschwollensten und ganz und gar unmöglichen Phrasen, in denen hier die Konversation des Affekts gemacht wird, ungehärt bleiben und Magda freudige Zustimmung erhält. Diese Magda ist ganz und gar modern und die Körner versteht es prachtvoll, die Rückkehr in die Heimat so zu spielen, daß man augenblicks weiß, das ist alles Impulsivität und wird nicht Vorhalten. So rettet sie mit bewunderswertem Geschick zwei Akte. Den letzten kenn aber auch ihre Kunst nicht mehr retten. Tempi passati. Der Naturalismus ruhe in Frieden. . . Aus -er Zenkrumsparkei Meißen. Die Ortsgruppe der Zentrumspartel und das katholische Kasino hielten vergangenen Sonntag unter Leitung von O. Dähnhardt eine gemeinsame Versammlung ab, in welcher Obervenvaltungsinspektor Müller, Dresden, einen Vortrag über „Zentrum und Volksoerein" hielt. Ausgehend von der Notwendigkeit auch bei Erstrebung politischer Ziele die Weltanschauung mehr in den Vordergrund treten zu lassen, wies er an der Hand von praktischen Beispielen nach, wie dringend nötig es sei, daß das katholische Volk angesichts der brennenden Zeltsragen seinen Willen einheitlicher kund tun, politisch einheitlicher auftreten müsse, wenn schwerste kulurelle Gefahren abgewehrt werden sollen. Ueberzeugend legte er dar, daß als unsere politische Vertretung für die Katholiken nach wie vor nur die Zentrumsportei in Betracht kommen könne. Gerade in der Demokratie gelte es. nicht auseinander zu streben, sondern sich zu einen, wenn wichtige Probleme wirkungsvoll in Angriff genommen werden sollen. Es könne sonst leicht passieren — wenn wir uns in alle möglichen Parteien zersplit tern, in denen wir uns bestimmt nicht durchsetzen können — daß wir namentlich in katholischen Fragen durch Sozialismus, Nationalismus und Liberalismus großen Schaden erleiden. Denn in katholischen Angelegenheiten sind wir nur auf uns angewiesen. Der Vortrag wurde beifällig ausgenommen und führte zu einer Aussprache. Pfarrer Kneschk betonte, daß die Zentrumspartel das Kulturelle über das Wirtschaftliche stelle. Denn eine gute christliche Kulturpolitik müsse notwen digerweise auch die Wirtschaftspolitik beeinflussen. Er beleuchtete noch die Wichtigkeit besonders der Schulfrage und wies auf eine bevorstehende Versammlung der Bodenreformer hin. Herr Meier behandelte in eindringlicher Weife die Iugendfrage. der nicht genug Aufmerksamkeit zugewandt werden könne, -s Der Abend darf sicherlich als Gewinn für den Volksverein mH die Zentrumspartei zu buchen sein. Zschachwitz. Die neu organisierte Vezirksgruppe Zschochwitz detz Zentrumspartei hielt im Jugendheim eine gut besuchte Verstimm« lung ab. Nach Erledigung des geschäftlichen Teils sprach Tr.- Desczhk, Dresden, über den „K u l t u rka m p s in Deutsch land". Er würdigte zunächst die Lage des Katholizismus in Deutschland Anfang der 70er Jahre und die politische Entwicklung,! die zum Zusammenschluß des Reiches unter Preußens Vormacht geführt hatte. Der eigentliche Gegner der Kirche im Kulturkampf! sei der Liberalismus gewesen, für den die Beseitigung der kirch-> lichen Selbständigkeit eine Frage der Weltanschauung war: für! Bismarck war sie dagegen eine rein politische Frage. Der Verlauf des Kulturkampfes wurde dann in großen Zügen dargestclll. ins-e besondere die erste Periode, die durch die Maigesetze und de» Polizci- terror gekennzeichnet ist. Im Jahre 1875 sind schließlich alle Mittel des Staates erschöpft, es tritt ein Stillstand ein. Nach 1880, als die Wahlen des vorhergehenden Jahres die Vormacht des Liberalis mus gebrochen haben, geht der Realpolitiker Bismarck enischlosseu daran, den Konflikt zu liquidieren, für dessen Fortführung nunmehr die politischen Voraussetzungen fehlen. Bei dieser politischen, Schwenkung hat der große Staatsmann sogar noch einzelne Urteile herausgeholt, wenn auch das Gesamtergebnis des Kampfes eine imposante Niederlage des preußischen Militärstaatcs war. — Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen; an der Aus sprache beteiligten sich u. a. Pfarrer Mühr, Ingenieur Kloset und der Vorsitzende. Den Abschluß des Abends bildete eine zwang-! lose Diskussion über politische Tagesfragen. licher Grundlage organisierten Banken kaum in Betracht kämen. — Bankkreise haben sich für die Abschaffung des Postkartenschecks ausgesprochen, weil durch ihn das Be streben auf Einführung des Einheitsschecks durchkreuzt werde. Demgegenüber stellte die Kammer fest, daß der Einzelhandel überwiegend die Beibehaltung des Postkartenschecks aus Spar und Beouemkickkeitsgründen fordert. Tie Reichsbabn will künftig nur noch Bleiplomben als einheitlichen Plombe »Verschluß von Wagen ladungen zulallen. Eingehende Erörterungen der Kammer er gaben die Unbedenklichkeit dieser Maßnahme. Ein Vielerlei von Perschlußarten erschwert zweifellos die Ueberwachung durch die Eisenbabnbeöiensteten. — Auf Grund von Beschwerden aus Dresdner Wirtichattsk reisen ersuckte die Kammer die Reichs- bahndircktion Dresden, für pünkifiche Ankunft von D 202 in Frankfurt a. M. besorgt zu sein, damit die Abendpost nach Frankfurt ande-entogs noch dem ersten Beskellgange zu- gcteilt werden kann. Die Nuswer?ung Ler S?a-fanle hen .Dresden, 5. Dezember. Der Kreisauchcl'uß Dresden hatte als Spruchstelle den An trag des zur Wahrnehmung der Rechte der Anleihegläubiger bestellten Treuhänders, die Aufwertung des Nennbetrags der Ablösungsanle'he zu erhöhen abgslehnt. Gegen diese Entschei- duna lehnte der TreubänMr bei der vom Oberverwaltunas- gericki eingerichteten Beschwerdestelle Beschwerde ein. Der Siadtrat zu Dresden hatte dagegen erneut geltend gemacht, daß eine Mehrbelastung durch erhöhte Aufwertung für die Stadt untragbar sei. De Beschwerdestelle bat jedoch als letzte Instanz die Beschwerde des Treuhänders sachlich für be achtlich gefunden und für Neckt erkannt, daß die Ent- sche'dung des Kreisausfchulles aufgehoben wird. Die Stadt- gemeind" Dresden hat also den Altbesitz der von ihr für An- le'hen früherer Währung aus.ziigcbenden Ablösungsanleihen zum zehnfachen Nennwert cinrulösen fron 216 auf 25 Pro- z e n t d e s G o l d w e r t e sj. Es bewendet bei der Tilgung in 30 Jahren. D'S 1929 IS Dresden. 5. Dezember. Das Balbsbildungsministerium hat die Ferien für das neue Schuffabr nlle falat festgeseßt: Oster ferien vom 23. Mär? bis mi' 6 April. P'inostferien vom 18. bis 25. Mai. Sommerferien vom 11 Juli bis 17. August. Herbst- f-wum vom 27 D'w'inber b'.s 5. Oßtob-"' Weihnachtsferien vom 23. Dezember 19?9 bis mit 6. Januar 1930. : 6. S'tzuna'pcriode des Dresdner Schwurgerichtes. Das Schwurgericht Dresden tr'tt am 17. Dezember unter Vorsitz ges Landger-chtcdireßtors Dr Knoth zu seiner letzten und 6. diesjährigen Sitzungsperiode zusammen. Robert Valberg als Svielleiter suchte die thea tralische Seite noch zu betonen. Er mog willen, warum. — Wie er das machte? Nun er bewahrte „Acltestes mit Treue". Die Wohltat des Rotstifts ward koum vers"ürt. Und so kam das v. t. Publikum ?u seinem R^cht. Meies wurde aber noch unerträglicher, a's ich mir's misgemalt hatte. So der Oberst leutnant den Steiner sonst recht gut spielte, so die Tante, die Melanie Horesckowskn prima karikierte und to auch das S'-at Ter ett und das Damen-Komitee. Frisch war das junge Liebespaar, von Na gl und Susanne Hein gespielt und eine ausgeze'chnew runde Leistung der Pastor Heinz Leo Fischers, dessen schlichte Darstellung manchmal fast Über zügen konn'e. Elisabeth Huch war die änastliche Mutter und Balbern selbst gab den feinen Negierunasrat v. Keller mit starßene Strichen. (Daß er ibn lückt lebendig machen konnte, ist nicht seine Schuldl Hernnne Körner wurde nach dem letzten Vorhang verdientermaßen gefeiert. Zck. Gedenkfeier in -er T. K. Gustav Anton Zeuner. Am Frcitagnachmittag veranstalteten Rektor und Senat der Technischen Hochschule Dresden zusammen mit der Bergakademie Freiberg und dem Verein Deutscher Ingenieure in der festlich geschmückten Aula einen feier lichen Aklus aus Anlaß des 100. Geburtstages des für die sächsische Wissenschaft so bedeutungsvollen Gustav Anton Zeu- n e r. Das Hauptverdicnst dieses Mannes ist darin zu finden, daß er dem Maschinenbau durch die technische Erschließung der Mechanik und der Wärmelehre eine für all« Zeiten bedeutsame Förderung hat zuteil werden lassen. Noch dem feierlichen Einzug der Korpora tionen und der Prosessorenschast spielte das Hochschulorchester unter Lindner das Notturno aus Mendelssohns „Sommcrnachtstraum". Dann würdigte Professor Dr. Nägel, der Rektor der Technischen Hochschule, das Leben ZeunerS für die Dresdner Hochschule. Nach zwei Richtungen hi» habe Zeuner bahnbrechend gewirkt, einmal als Wissenschaftler und dann als Organisator. Durch seine außer gewöhnliche Begabung 'und eine überragende Tatkraft habe er den Ruf der Dresdner Technischen Hochschule weit in alle Welt ge tragen. Der Rektor schilderte dann im einzelnen den wissenschaft lichen Werdegang Zeuners, besitz Verdienste als Wissenschaftler und Lehrer in Zürich und als Leiter der Bergakademie in Freiberg ihn 1873 nach Dresden riefen, wo er das Amt des Direktors des damali gen Polytechnikums übernahm, seine Forschertätigkeit fortsetzte, eine Ergebnisse -er pottlischen Amnestie in Sachsen Dresden, 5. Dezember. Im Bereich der sächsischen Justizverwaltung ist die durch daH Gesetz über Straffreiheit vom 14. Juli 1928 gewährte Amnestie inj 519 Strafsachen 614 Beschuldigten und Verurteilten zuteil ge-i worden. : Die Stadtverordneten halten in dieser Woche kein- Sitzung ab. : Eine Rcichsunfallverhütungswoche wird von den Verbünden der Berufsoenossenschastcn in der Zeit vom 24. Februar bis 3. März 1929 veranstaltet. Durch eine großzügige Ausklärungsaktion in Be trieben, Schulen und der gesamten Oeffentlichkcit soll das Verständ nis für die Notwendigkeit und die Möglichkeit der Verhütung van Unfällen geweckt und dadurch die hohe Unfallzisfer in Betrieben und Verkehr herabgemindert werden. : Lessingfeiern in den Schulen. Am 22. Januar 1929 führt sich zum 200. Male der Geburtstag Gotthold Ephraim Lessings.' Bei seiner großen Bedeutung für dos deutsche Geistesleben hat dos Volksbildungsministerium angeordnet, daß an diesem Tage an allen Schulen der Unterricht ausfüllt. Dafür sind Schul, feiern zu veranstalten, die die Bedeutung Lessings und sei» Lebensmark würdigen. : Schlechte Lage des graphischen Gewerbes In Dresden. Im graphischen Gewerbe in Dresden zeigt sich gegenwärtig eine ganz ungewöhnliche Entwicklung. Vier Wochen vor Weih nachten. also zu einer Zeit, in der sonst mit allen verfügbaren Kräften gearbeitet werden muß, hat das Buchdruckergeiverbe nicht weniger als 143 Arbeitslose, darunter verschiedene Spezialarbeiter wie Maschinensetzer. Gießer, Galvanoolasiilier u. a.. die gewöhnlich überhaupt nicht von der Arbeitsloüglieit betroffen werden. Diese Tatsache zeigt, wie stark auch dos graphische Gewerbe von dem allgemeinen Rückgang der Kon junktur betroffen wird. : Astronomie mit dem Opernglas. Jedes Fernrohr hat feinen Himmel! Dieser Satz gilt nicht nur für die Riescuserurohrc der großen Sternwarten, sonder» gilt ebensogut für das OvomM. Wir können uns mit diesem heute so weit verbreiteten Hilfsmittel, das jeder Theaterbesucher und jeder Naturfreund mit sich Mi, grundsätzlich mit allen Himmelswundern vertraut mache». Somrn- flecke, Mon-dkroter, Planclenmonde. Stcrnenhaufen, Nebelflecke. alles' ist dem Opernglas zugänglich. Wie man solche Beobachtungen am zweckmäßigsten anstcllt, das soll ein Sondervortrag zeigen, den Direk tor Kißhauer am Donnerstag, den 6. Dezember, um 19 llbr im Planetarium hält Bei klarem Wetter finden im Anschluß daran einige Bcobachtungsübungen statt, und es wird daher gebeten, Operngläser mrtzubringcn. ausgebreitete Lehrtätigkeit entwickelte und grundlegende Neuerun gen durchsetzte. Sein besonderes Werk war unter anderen die Grün dung der Architckturabteilung und der Allgemeinen Abteilung, Sie der Technischen Hochschule heute noch eine besondere Note gibt. Zeuner war Mitglied und Ehrenmitglied einer großen Zahl aus ländischer und inländischer Akademien und Gesellschaften und erbtest eine Fülle von verdienten Ehrungen. Zur hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages hat die Technische Hochschule beschlossen, bas Hörsoalgebäude der mechanischen Abteilung nach Zeuner zu benen nen; der Rat zu Dresden gibt einer Straße im Hochschulviertcl den Namen des verdienten Mannes. Den Lebens- und Bildungsgang, sowie die wissenschaftliche Bedeutung Zeuners würdigte sodann Ge heimrat Professor Dr. Mollier. Man erlebte den Ausstieg .Ken ners vom Tischlerlehrling über den Hörer der Bergakademie Frci- bcrg zum Privatgelehrten, zum Leiter der Zeitschrift „Der Zivil- ingenieur" und zum Professor der Mechanik und Maschinenlehre in Zürich; weiter znm Gelehrten, dessen zahlreiche wisseiischaitlielie Werke in aller Welt als begehrte Lehrbücher galten. Sein Lebcus- werk — so schloß der Festredner — war voll Klarheit und Reich tum. sein Leben das eines begnadeten Forschers und Lehrers, eines ausrechten Mannes und schlichten gütigen Menschen. Ein Jahrbuch für auswärtig« Politik. In den ersten Dezembertagen erscheint im „Brückenverlag G. m. b. H." Berlin W. 35, Potsdamer Straße 121 D, zum ersten Male das „Jahr buch für auswärtige PvlitI k". das von nun an Jahr für Jahr regelmäßig der deutschen Oeffentlichkeit und dem Beis tände vorgetegt werden soll. Ms Herausgeber funcnert Hart mann Freiherr von Richthofen Dos Jahrbuch enthält Abhand lungen von den bedeutendsten Persönlichkeiten des Reiches ohne Unterschied der Parteirichtung u. a. vom Reichsaußenminister, Dr. Stresemann, Legationsrot Hortmann Frecher- von Richthofen, Botschafter z. D. v. B e r n st o r f f, Reichstogsprälidcnt Löbe. Geheimrat Prof. D. Dr. Kahl. M. d. N. Senats "-eHmt Dr. Scheiter, Reichsvostmlnister a. D. Giesberts. M. d. und Prälat Prof. Dr. Schreiber, M. d. R.. Die Beiträ'e be handeln in instruktiver Weise alle in das Gebiet der Aus- ivärtioen Politik fallenden Angeleaenheiwn im weitesten Sinnt hes Wortes. Auch für die praktischen Bedürfnisse der Kauf leute. Wirtschaftler, Schulen und Universitäten im ssn- und Aus lande, soll das Buch mit seinem reifen ivirtscbaftsstatistticbei», rechtlichen und politischen Material ein wesentliches Hilfsmittel sein.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)