Volltext Seite (XML)
MN Filmgeschüste -es Reiches M-lö Emelka und Ufa X Wir haben ,chon anlägltch der Befprrchung der Ne- »arationsfrage auf die Tatsache hingewiesen, daß bei dem Uebergreifen der öffentlichen Hand auf die Privatwirt schaft die treibende Kraft vielfach mehr auf 'Leiten der verkaufenden Aktionäre als auf Leiten des Staates zu suchen ist. Ein neuer Beweis da für scheinen die zur Zeit schwebenden Projekte zu sein, die eine maßgebende Beteiligung des Reiches an gewissen Filmunternehmungen bezwecken und die die Öffentlichkeit um so mehr zu beschäftigen beginnen, je klarer die beab sichtigten Transaktionen in ihren Umrissen und Ausmaßen heroortreten. Die kürzliche Besprechung im Haushaltsausschuß des Reichstages hat einiges Licht auf die Absichten bezüglich des Emelka-Konzerns geworfen. Die unter diesem abgekürzten Firmentitel bekanntere Münchener Lichtspiel kunst A.-E. hat bekanntlich beim Abschluß der Lohmann- Affäre die Aktien der Phöbus-Film A.-G. vom Reich über nommen mit Ausnahme eines geringfügigen Restes, der dem Reich als Beteiligung an der Emelka verblieb. Diese Veteiligung macht heute ein Zehntel des 5 Millionen Mark betragenden Aktienkapitals der Emelka aus. Den Hauptanteil übernahmen die Großaktionäre v. Lustig und Krauß, die heute über 52 Prozent des Aktienkapitals der Lmelka verfügen. Dieses Aktienpaket ist in einem Pool vertrag zusammengefaßh demzufolge die beiden Besitzer nur gemeinsam über ihren Anteil verfügen dürfen. Ferner haben sie dem Reich gegenüber die Verpflichtung über nommen, ohne dessen Zustimmung ihre Aktien bis zum 81. Dezember 1930 nicht an das Ausland zu verkaufen. Wie bekannt, war schon seit längerer Zeit die Rede von Verhandlungen zwischen den Großaktionären der Emelka und englischen Interessenten. Das Ergebnis war, daß die Herren v. Lustig und Krauß in der vergangenen Woche ein großes Paket ihrer Aktien dem Reich zum Kauf anboten. falls dieses ein Interesse daran Hube, n Uebergang der Aktien an das Ausland zu verhindern 's Angebot, das ursprünglich auf 24 Stunden befristet aar, ist bis jetzt nicht zurückgezogen worden. Schon aus diesem Grunde er scheint ein gelinder Zweifel an der Ernsthaftigkeit des eng lischen Kaufinteresses berechtigt, und die Frage ist ange bracht,-ob es sich hier nicht um ein Manöver handelt, um das Reich zu einer Betätigung seines Vorkaufsrechts her auszulocken. Daß die Verkäufer bei einem Zustandekom men des Geschäfts recht günstig abschneiden würden, scheint nach den bisher in der Öffentlichkeit genannten Summen festzustehen. Spricht man doch von einer 75prozentigen Ueberteuerung der Aktien gegenüber dem derzeitigen durchschnittlichen Börsenkurs. Dabei scheint nach dem Um fang der bisher vorgesehenen Transaktionen die Siche rung einer absoluten Aktienmehrheit für den Käufer, also in diesem Falle das Reich, noch keineswegs festzustehen. Damit verliert auch das Argument an Durch schlagskraft, daß durch die Uebernahme der Aktien auf das Reich die Bildung eines Monopols in der deutschen Film industrie durch einen anderweitigen Verkauf verhindert werden soll. Man mag sich zu der politischen Seite der Frage, ob es für das Reich zweckmäßig ist, sich einen Einfluß auf die Filmindustrie zu sichern, stellen wie man will, so wird man dock, auch wenn man einen rein kaufmännischen Standpunkt etnnehmen will, derartigen Geschäften des Neichsfiskus mit einiger Skepsis begegnen müssen. Jedenfalls berührt es merkwürdig, wenn das Reich, das seiner Zeit die Phöbus-Aktien mit großen Verlusten ab gestoßen hat, sich heute anschickt, sie als Emelka-Aktien um bedeutend höhere Summen zurückzukaufen. Aehnlich liegen die Dinge mit den Ufa-Aktien der Deutschen Bank. Schon seit einige» Zeit war von Plänen die Rede, daß das Reich den Hauptposten dieses Aktienpaketes übernehmen solle, und zwar soll die Absicht bestehen, diese Aktien mit dem im Besitz der Deutschen Bank verbleibenden Rest zu poolen. Die Ufa-Aktien der Deutschen Bank rühren bekanntlich ebenfalls aus ehema- ligem Reichsbesitz her, aus der Beteiligung, die das Reich gegen Ende des Krieges auf Anregung Ludendorffs über nommen hatte. Vor Jahresfrist war die Deutsche Bank schon einmal an das Reich herangetreten wegen eines eventuellen Rück-Verkaufs der Aktien. Hätte damals diese Transaktion eventuell noch einen Sinn haben können, so müßte sie heute, nachdem sich Hugenberg di» absolute Mehrheit der Ufa-Aktien ge sichert hat, als zwecklos erscheinen. Aber auch von Seiten der derzeitigen Besitzer versteht man es nicht recht, wenn sie auf der einen Seite sich ständig über die wirtschaftliche Expansion der öf> fentlichen Hand beklagen, während sie anderseits soweit sie selbst geschäftlich interessiert sind, kein Mitte! unversucht lasten, um diese Entwicklung zu fördern. Sport DSC. und Guts Muts schlagen die Gäste Die Spitzenmannschaften der Gaue Nordweslsachjen und Saale, Forluna Leipzig und Wacker Halle weilten gestern in Dresden. Tie Gesellschaftsspiele fanden große Beachtung uns der schöne Toppelsieg der Dresdner Mannfchaflen hat die Fuß ballanhänger recht befriedigt. — Der Dresdner Sport club schlug Fortuna Leipzig vor zirka 5000 Zuschauern nach sloltem Kamps 2:1. Auf beiden Seilen wurden in dem Sp.el technische Feinheiten und vorzügliche Kombinationszüge gezeigt. Die Dresdner Notjacken waren trotz allem nicht »n Ser guten Form der letzte» Spiele. In der ersten Halbzeit er zielte Haftmann das einzige Tor. Gleich zu Beginn der zweiten Spielzeit wurde ein Elsmcterboll gegen Fortuna verhängt, den Kühler knapp über das Tor schoß. Dann gelang der Fortuna- Elf. die einen sehr achibaren Gegner abgab, der Ausgleich durch Hennig. Aus dem Endspurt beider.Mannschaften ging schließ lich DTE. durch Buschkamp als verdienter Sieger hervor, obgleich den Gesamtleistungen der Leipziger entsprechend, ein unentschiedenes Ergebnis ebenfalls gerechtfertigt gewesen wäre. — An der Psolenyauerstraße erlebten zirka 4000 Zuschauer einen in allen Phasen interessanten Kamps zwischen dem mittel deutschen Fußballmeister Wacker Halle und Guts Muts. Die wenigsten werden erwartet haben, daß die Gäste aus Halle mit 4 :2 geschlagen Sen Platz verlassen würden. Wacker Halle war mit der stärksten Elf erschienen und lieserte in der ersten Stunde ein schnelles Spiel, dem die Guts-Muts-Elf fürs erste gar nicht gewachsen zu sein schien. Erst nach verschiedenen Umstellungen fand sich die Mannschaft zusammen und zeigten als Ganzes sehr ansprechende Leistungen, die umso höher zu bewerten sind, als in ihren Reihen nicht die gewohnten Leute Leipziger Sender Freitag, r» November: 15.00 Uhr: Frostmeldungen Anschließend: Schallplattenkonzert. 16.30 Uhr: Unterhaltungskonzert. 17.45 Uhr: Funkwerbenachrichten. 18.05 Uhr: Sozialversicherungsrundfunk. 18.20 Uhr: Wettervoraussage, Zeitangabe und Arbeitsnachweis. 18.30—18.55 Uhr: Studienrat Friede!, Lektor Mann: Englisch für Fortgeschrittene. (Deutsche Welle, Berlin.j 19.00 Uhr: Lehrkursus für doppelte Buchführung. 19.30 Uhr: Prof. Dr. Weiß, Jena: „Fernunterricht" I. 20.00 Uhr: Internationale Volkslieder. 21.00 Uhr: Volkstümliches Orchesterkonzert. 22 00 Uhr: Pressebericht und Sportsunk. 22.15 Uhr: Unterhaltungsmusik. zu jinüen waren. In oer 14. Minute bereits ging Guts Muts durch Seifert in Führung, Streubel erhöhte dann auf 2:ü. Kurz darauf erzielten die Gäste ein erstes Tor und mit dem Stande von 2:1 ging es in die Pause. Rach dem Wechsel griffen die Hallenser energisch an; trotzdem erzielte Guts Muts ein drittes Tor, aber auch Halle überwand noch einmal Verteidi gung und den vorzüglichen Torwächter. Erst kurz vor Schluß siel das 4. Tor. Wien schlägt Berlin 4:1. Das nach vierjähriger Pause zum erstenmal wieder ausgetrogene Stäölespiel zwischen Wien und Berlin fand lebhaftes Interesse. Gegen 50 000 Zuschauer wohnten dem interessanten Spiel bei, das die Wiener Mann schaft, die über hervorragendes technisches Können, Taktik und Kombinationsialenl verfügte, verdient gewann. — Weitere Fuß- ballergebnisse: Städte spiel Chemnitz gegen Halle 3:1; VfB. Leipzig gegen Sportfreunde Leipzig 3:1. Handballsport am Bußtag: SC. Freital 04 gegen Gut» Muts 5:5: Dresdner Sport-Club gegen Verein für Rasensport 4:2, Postsportvereinigung gegen SV. von Falkenhausen 7:5: Dresdens!« gegen Poiizeisportverein Leipzig 8:5. Anekdoten Wie lebe ich lange? Der Pächter Thomas Parre, Englän der, geboren 1483, gestorben 1635 im Alter von 152 Jahren, hatte zwei Frauen. Die erste heiratete er mit 80 Jahren und zeugte mit ihr einen Sohn und eine Tochter. Sie starb, als er 112 Jahre alt war, und er gefiel sich daraus zehn Jahre lang im Witwerftanö. Mit 122 Jahren heiratete er zum zweiten Male, und zwar Jane, geb. Lloyd, die Witwe eines gewissen AnüMy Adüa. Als er 105 Jahre alt war, mußte er in Alöerbury Kir chenbuße tun, weil er mit einem Mädchen aus den besseren Ständen, Katharina Millon, ein Kind gezeugt hatte. Er stand demütig an der Kirchentür in einem weißen Gewand, eine Kerze in der Hand. Parre wurde kurz vor seinem Tode durch den Grafen Arundel dem König von England vorgestellt und folgen- dermaßen von ihm angeredet: „Du hast länger gelebt als andere Menschen leben. Was hast du getan, was die andern nicht taten?" Er antwortete: „Ich tat Kirchenbuße, als ich 105 Jahre alt war." Verantwortlich siir de» polttychen Teil: r>r. Gerhard Lesczyi, Dresden tür den sächsischen Teil nnd das geutllelon: Or. Max Donilchie. Dresden iür Anzeige» -Artur Lenz D reSden. ' ' - In äer dlackt vom 19. r:um 20. November entscblie! im Herrn nsck längerem beiden unsere liebe Nutler, ?rau k-sris vor« LoMnsü ged kisülsr im 77. bebenssskre. Ibre 8eele empkeblen wir dem lVlemento 6er kocbwüräiZen Qeistlicli- lreit un6 6em Oebete 6er Oläubi^en. Ssü kirrer. Vills 2e6twitr KicKSfÄ Plärrer vesrcSsn - SeSssnttr, 8cbuIberZ 7 LvrlkNScl und Oie tjeerckigunx kincket am d>vnnabenck, cken 24. blovemver 1928, nackmittaßs 3 Ottr in Orescken aul ckem kulleren kattiolisctten ?rieckt>vke, tiremer 8trsüe, statt. Mdl. Zimmer für l. Dezember mög>. mit Familienanschluß gesucht von alleinsteh. jung.Dame. Preisangebote unl. 4125. Vkiroktueker, laseksntücksr iioksrt in i. yuai. ldilltggt loxtilkaus v. llrorniojowsl«, 0rsstl8n-Ü.Pi88nstuoItstr.l4,!. öosicktig. 8rd. fornr. 43236. I Von all. Vorlckut.s.KIaubens- I gonosson tlioß.su/o äor katk. I ttiltzliassstüralloStainleru M WIleilMlil IMn-Semi Sonnlag» 25. Aovbr. 1928 im Saale des Korpinghaujes Kroster Ikeuterabencl dur Aufführung gelang,: ANNS Ltse histoniches Schauspiel in 5 Aufzügen von Hertmann Herny Alle Mitglieder der Kolpingsfamille nebst ihren lieben Angehörigen n»d herzlich ein- geladen Einlaß 19 Uhr / Beginn 19,30 Uhr Die katholische Gemeinde Aeusladl (Sa.) seierl am 25. November 1S28 die ÜÜ kürZsüsn MN 2«,« ksuriek-pisnino -> erlangen die unvervinctlian Prospekte Vvqusmnk« rsllLsMungsi, Zull m ksurrck, vssrÄen »«rsgsr Liesl»« LL Plus diesem Anlage erlauben sich die hiesigen Kaihouae», alle Bewohner von nah und fern zu dtejer Feier freunvltchst einzulaüen mit der Bitte, sich bei den vorgeiehciien Fenlichkeilcii iechl zahlreich zu beteiligen. Für Sas Baukomtlee. L. V.: F.tz. Kau Nutz i^üh: Beginn der Kirchenkonsekration / 10 Uhr: Beginn des pontifikaiaintes mit predigt / Uhr: Segensandacht 3 Uhr: :?e,tver,amln>ung im Hotel zur Tanne '1 I «oliv vorbei meine 8 Serkautsnslve» besicktiLen! Pel2-6e8ät2e in jeder l^reisIüAS Lumpksu" tioberl Osidecrks Kürsckner Dresden, krsuenstrsüe 2 Dresdner Theater »litt UM Spmlhaus Freitag 2. lSiutonlvkonxort ft/,8) Neige v Oeffentt. Hauptprobe '/z 12 Sonnabend Nor 8okneovoßsvl; l-lianvi Svkievbi; «ptoli-eux (>/,8) schaufplrlljlllls Freitag Anrechtsreihe 1'vrIvnltoinöiUo (Vs8) Alben »Theater Freitag vor Ilvxvr iftz8) B.-B.-B. Gr.1: 0001—0250 Gr. -lr 601—630 Sonnaveno Gastspiel Adolf Müller Nnkvl Itrttsljx f'/,8) B.-B.-B. Gr. 1: 6501 —6700 Reji-enj-LijeiUtt Täglich Abends 8 Uyr Gastspiel Willy «trehl, Oscar Aigncr vor 6>r»l von 0 »xliostro BonnerSing B.-V.-B. Gr. l: 1 01-1700 Freitag B.-V.-B. Gr. 1, 001-4100 Sonnabend nachmittag 4 Uhr Notkäppekon Kinoeruu' --yen vor vrnt von kaxUostro B.-B.-B. «r.1 4101—4150 Freitag vor krv2vli «I.Lliitz INI,:»» Ü.-B.-B. Gr. l: 5801 -iS)0 Sonnaveno vor kro/oll ü. lllnrz vugit» B.-V.-B. Gr. 1. 4251-1'M Central. LIM!» Heute und folgende Tag! Sonntag auch 4 Uhr ,Nont" und das groß« interiiationate Barielee- Programm i.8) Sonnabends 4 Uhr Sonntags °,.2 Uhr vor lbiigonpotor Weihnachts Märchen ShaUa-Shealtt Heute und folgende Tage Abends 8 Uhr Vvrmiinv 3ob Rheinlands bedeutendster Ko» unter mtl Gelellfchaft in vor liltllionvnruui, Sonnabend nachmittag 4 Uh' Aliirekvnvorstvlllliig (iloläelsv Märchen in 5 Bildern mit Musik Preise von 25 Pf. an Stiidt. jjtanktarlliill Dresden-A., Stubei-AUee 2» Täglich 4 Uhr llltt «lvr lltakots ru Llonck null Vtanvtvo Täglich '/,v Uhl vor lltnuvol llor Uolmat Königs«-«-'Theater Täglich abends 8 Uhr Svnimtionsltv» kroxramm