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Sächsische Volkszeitung : 23.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192811232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19281123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19281123
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-11
- Tag 1928-11-23
-
Monat
1928-11
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.11.1928
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. g ß 16 58. Personenzug 2453 2. und 3. Kl. lsällt am letzten Werk- I lag jeder Woche ausj. Bohlen bei Leipzig ab 16.W. Probst deuben ab 16.31. Gaschwitz ab 16 37. Grotzstädteln ab 16.41, ^ Oetzsch ab 16.46, L.-Connewitz ab 16 52, Leipziger Bayer. Bahn hof an 16.58. ) Weihnachtsexpreßgutverkehr. In Leipzig Hauptbahnhol Ostseite. Eilgutstratze. unter Bahnsteig 26. sind noch vier An nahmestellen sür Expretzgut eingerichtet und in Betrieb genom men worden, um eine beschleunigte Annahme der Expreßgüter zu ermöglichen. Im Gepäckverbindungsgange des hiesigen Hauptbahnhoses sind 16 Annahmeschalter vorhanden. Unsall oder . . . ? Am Dienstag ist in der Volbedingstrahe der 18 Jahre alte Arbeiter Erich Kasche! aus mehreren Wun den blutend aus der Straße liegend aufgesundeu worden. Er wurde nach dem Krankenhaus St. Georg gebracht. Kaschel hat bis jetzt noch nicht angeben können, wie er zu den Verletzungen gekommen ist. Die kriminalpoltzeilichen Ermittlungen hierüber sind im Gange. § .. ...eM DM s. '-i ' - ^ . .., >. iL-' OkrmnNr. Tvicksu, ?>suen tz. 3 Millionen Marl für Wegcbauten. Der Bezirkstag Chem n i tz genehmigte u. a. 3 Millionen Mark zur Durchführung eines uiusaugreichcn Wegebau-Programms, ferner 50 000 Mark zum Bau -er Umgehungsstraße Chemnitz—Schönau—Siegmar. Auch die Uebernabme eines Staatsdarlehns bis zu 130 000 Mark für die Beseitigung der Hochtvasscrschäden im Jahre 1027 fand Genehmi gung. tz. Unsall eines Güterzuges. Dienstag vormittag entgleisten auf der Strecke von Chemnitz nach Wechselburg kurz vor Bahnhof Göritzhain acht Wagen eines Güterzuges. Die Reisenden wurden zwischen Wechselburg und Göritzhain durch Kraslwage» befördert. Der Sachschaden ist nicht bedeutend. Ver letzt wurde niemand. tz. Der zweite Crimmltschauer Räuber sestgenommen. Der Plauener Kriminalpolizei gelang es. auch den zweiten der Räu ber sestzunehmen. die vor einigen Tagen in Ehrimmtlsckuni den Einbruch in das Goldwarengeschäft verübt haben. Es handelt sich um den 1000 in Dresden geborenen Erich Hilde brandt. der anscheinend noch mehr auf dem Kerbholz hat. Hilde brandt hatte sich zunächst nach Berlin begeben, war aber bald nach dem Vogtland zuriickgekehrt. Jum Verkauf des Dautzner Kupferhammers Bautzen, 22. November. Wie die Blätter melden, ist in den Verhandlungen über das künstige Schicksal des Bautzener Kupferhammers nunmehr die E n t s ch e id u n g'gefallen Wie gemeldet, hatte das Schoyer- Konsortium eine Liquidationsquote von 25 Prozent geboten. Aus Veranlassung des Uebcrwachungsausfchusses wurde jedoch ein Mehrbietungstermin anoesetzt, da die Treuhandgesellschast den Aussckutz nicht gehört hatte. Dieser Mehrbietungstermin fand am Montag in Dresden statt. Die Hirsch-Kupfer- A.-G Berlin bot dabei 25 Prozent. Schoyer verzichtete aus ein Gebot. Ter Ueberwachungsausschutz nahm von dem neuen Gebot Kenntnis. Der Verkauf dürste nunmehr perfekt werden. Der Vertreter der Hirsch-Kupser-A.-G. erklärte, daß es seiner Firma zu ihrem größten Bedauern nicht möglich sei. das Kupfer- bummer- und Walzwerk als solches weiterzusühren. Die Ein richtungen werden herausgenommen und die Gebäude zu anderen Zwecken verwendet werden. Wie wir hierzu noch erfahren, ist es zwischen den sich sür den Erwerb des Kupferhammers interessierten Firmen, Bank- baus Gebr. Arnholü. Hirsch-Kupfer- und Messingwerke und der Metallsirma Schoyer, zu einer freundschaftlichen Einigung da hingehend gekommen, daß der. der Firma Schoyer erteilte Zu schlag an die Hirsch-Kupferwerke übergeht. Auch in der neuen Kombination bleibt die Schoyer-Grupve beteiligt. Hirsch-Kupfer werke garantieren eine Nusmhlungsquote an die Gläubiger Modernes Dvdenrechl in Sachsen von ?5'4 Prozent Die praktische Anwendung des modernen Bodenrente» (des Erbbaues und der Reich sh eimstütte) hat auch >», Jahre 1927 in Sachsen bemerkenSiverte Fortschritt, mit sich gebracht. Im Jahre 1027 sind erneut 112 Hektar Vauland unter Erb baurecht gestellt worden gegenüber 107 Hektar im Jahre Wz und 86 Hektar im Jahre 1926. Insgesamt befinden sich jetzt rund 500 Hektar Bauland in Sachsen unter Erbbaurecht. Daraus besinden sich rund 10 000 Wohnungen. Im Jahr« 1927 such .3500 Wohnungen neu auf Erbbauboden errichtet worden. Auch ans diesem Gebiet zeigt die Entwicklung jährlich eine erhebliche Steige, ruug. Wen» teilweise neuerdings Bedenken gegen die Erbbaurechte geltend gemacht werden, so zeigt die Entwicklung in Sachsen da» Gegenteil. Soweit formale Schwierigkeiten bestehen dadurch, daß nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichtcs der gesamte In halt des Erbbauvertrages in das Erbbaugrundbuch eingetragen wer den muß. sind Bemühungen um Vereinfachung im Gang«. An R e i cks h e imstät te n sind im Jahre 1927 neu errichtet worden 995, außerdem sind rund 50 Gartenheimstätten neu errichtet worden. Insgesamt waren Ende 1927 vorhanden 319,3 Reichs- wohnbeimstätten und 1132 Reichsgartcnheimstätlen. Rund 290 Hektar Bauland und 100 Hektar Gartenland standen unter Ncichshem- stättenrccht. Auch hinsichtlich der Reicksheimstätte zeigt die Entwick lung von Jahr zu Jahr eine erhebliche Zunahme. Eine von den Hcimstättenausgebern im Austrage des Arbeitsministcriumz vorge- nommcne Kontrolle über den Zustand der Reichshcimstätten liat irgendwelche erheblichen Mängel oder Beanstandungen nicht zutage treten lassen. Die Pvflbezieher ner lleberlandvcrkehr G m.b.H. in Dresden zum Bau und Beliicb der Verlängerung der Straßenbahnlinie Dresden-Mickten-Köbschc»- broda—Zihschewig nach Coswig nach den genehmigten Plänen Enteignungsrccht verliehen wird. 5IUL rl«p I.3U5!lr der „Sächsischen Volkszeitung" seien nochmals daraus hingewiesen, daß die Bezugserneuerung für Dezember jetzt alierschnellstens erfolgen mutz, wenn Lieferungsunter- brechungen vermieden werden sollen. Uebrigens erhebt die Post bei Bestellungen, die nach dem 25. eingehen und bei denen Nachlieferung erforderlich, eine Sondergebühr von 36 Pf Darum: Sofort erledigen. Warnung vor einem Schwindler Wie Aus dem Gesettenverein Bautzen, 21. November. alljährlich hielt der Kolpingsverein der B i s ch o s s st a L> t im Saale seines Gesellenhauses die van rund 100 Aktiven und Inaktiven besuchte Hauptversamm lung ab. Der H. H. Präses Ass. Lehmann gab unterstützt vom Schriftführer den Jahresbericht, aus dem sür die Bruder vereine wichtig ist: Heute zählt der Verein 5 s6) Ehrenmit glieder. 88 (94) Inaktive, 56 (55) Aktive, 5 (6) Provisorische: die Klammerzahlcn geben den Stand vom 15. November 1923 an. Rund 200 Durchreisende erhielten 260mal Verpflegung. In 48 Versammlungen wurden 38 Vortrüge gehalten, eine außerordentliche Hauptversammlung, eine Wandersitzung, zwei Ausflüge, die Weihnachtsfeier sür Ortsfremde, das 61. Stif tungsfest, ein Handwerkersastnachtsball ergänzten die Vereins- ardeit. Ein Rechenkursus und ein Arbeitskreis für Buchhal tung förderten die Mitglieder. Die Veranstaltungen der Bru dervereine in der Umgebung wurden rege besucht, an den großen Festlichkeiten der Gemeinden wurde fleißig mitgearbeitet. Die Kassenloge hat sich gegen das Vorjahr gebessert, rund 1800 Mk. Einnahmen stehen 1100 Mark Ausgaben gegenüber, der ver bleibende Kasscnbestond ist für die Houserneuerung auch drin gend nötig Im versl"0'enen Jahre wurden zur Ausstattung der Wanderherbcrge erhebliche Aufwendungen gemacht. Der alte Vorstand wurde entlastet und die Versammlung dankte den Mitaickeitern für die an der Jugend geleistete gewiß nicht leichte Arbeit. Die wie immer lanawie-ige Vorstandswahl ergab als Senior den Schumimchormeister Wilhelm Richter, der als gute Stütze des Herrn Präses mit sechs anderen die Zukunfts- arbeit im K G V. Bautzen leisten wird. Im zweiten Teile des Abends werden noch folgende wichtige Fragen eingehend erörtert: Stand der Varkriegssvarkasse. die Arbeit des sog Bettelansschnsses st""' den Gesestenhaiisau^ba». Gründung einer literarischen Abteilung nsw. Abschließend läßt sich sagen, daß in Bautzen guter Kolpingsgeist weht, möge es immer so bleiben. —nz— I. Tagung der Gehörlosen. Ans einer in Kamenz abgehal- tcncn gemeinsamen Tagung des Sächsischen Taubstummenbundes und des Landesverbandes Sachsen des Reichsverbandes der Gebörlosen Deutschlands wurde beschlossen, die beiden Verbünde aus Zweckmässigkeitsgründen zu vereinigen. l. Vierzig Einbrüche im Grenzgebiet. Ter Numknirger Polizei gelang es. den 24 Jahre alten August Müller und den 30 Jahre alten Alfred Kittel, die beide bereits schwer vorbestraft sind, neuerdings sestzunehmen. Beide hatten Rnulnüge durch das sächsisch-böhmische Grenzgebiet unternommen. Was sie in Sachsen stahlen, wurde in Böhmen versilbert, und umgekehrt. S>e hatten überall Helfershelfer und insgesamt über 40 Ein brüche auf dem Kerbholz. Der Schaden geht in die Zehn tausende von Kronen. Kittel erhielt drei. Müller zwei Jahre schweren Kerker und Abgabe in eine Arbeitsanstalt. An die hochw- Pfarrämter und alle karitativen Vercinigmigc» im Bistum Meißen. Unterzeichner hält cs für seine Pflicht, össentlich zu warnen vor einem angeblichen „Akademiker", der osscnbar »nicr ver schiedenen Namen austritt und sich als „Studien rat a. D" be zeichnet. Derselbe ist etwa 40 Jabre all. von großer, kräftiger Ge stalt und bat graue, zurückgeiämmte Haare. Angeblich ist er »nt einer 10 Jahre jüngeren Frau verheiratet. Er gibt entweder eine Stadt in Norddeutschland oder eine solche in Westdeutschland an. in der er abgcbaut worden sei, da er die betr. Staatsangehörigkeit zu erwerben versäumt hätte. Er weigert sich ansänglich, Namen und Wohnung zu nennen und erbittet nur geringfügige Lebensmittel siir seine seit mehreren Tagen hungernde Frau. In Wirklichkeit lut er es aber auf größere Geldbeträge abgesehen; denn er nennt denn, in der Regel einen kath. Geistlichen, der ihn angeblich mit 69 Mn! unterstützt habe. In größeren Städten steht er zu gleicher Zelt imt 3 bis 4 Pfarrämtern, und zwar mit deren jüngsten ScclsorgsM- lichcn meist in teleph. Verbindung. Er behauptet dann stets, i» o:r betr. Pfarrei zu wohnen und will nickt ausgesucht werden. Fck- gcstclll ist, daß dieser Mann an eiminddemselben Tage mehrmüz die hl. Sakramente mißbraucht (sacr. poen. et SS- Euchar.). Durch' sein verblüffend sicheres Auftreten gelang es ihm, durch Vermittlung eines Geistlichen sogar Privatstundcn in einer Familie zu erlange». Außerdem schädigte er dadurch eine Anzahl Priester innerhalb von 3 Tagen um ca. 80 bis 100 Mark. Erzvikar Johannes ErdIel, Pfarrer an St. Laurentius, Leipzig C 1, Friedrich-Wilhelm-Sir. Bergakademie Freiberg Dresden, 22. November. Eemeincke- und Verringeren Das Finanzministerium veröffentlicht im Sächsischen Gesetz blatt eine Verordnung, nach der der Bergakademie Frciberg die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts verliehen werden Die Bestimmung in 8 18 Abs. 1 der Satzung vom 18. Oktober 1921, nach der die Bergakademie dem Finanz ministerium unmittelbar untersteht, bleibt unberührt. Die Berg akademie als Körperschaft des öffentlichen Rechts wird nach außen durch den jeweiligen Rektor vertreten. Sei» Stellvertreter ist der jeweilige Prorektor, sodann das dienstälteste Mitglied des akademi schen Senats. H Drcsden-Friedrichstadt. Der Kirchcnchor Cacilia hält am Sonntag, den 25. November, abends 6 Uhr, in der stilvoll erneuer ten Pfarrkirche Si. Michael seine Visitalio Sanctissimi ab. Nor- tragSfolge: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedietus und chimiS Del aus der Missa „Salve Regina" von Witt, Vom Himmci hob, ihr Engel kommt! von A o. Othegravcn, Tantum ergo von ä. N. Asola. Ostrih. Mittwoch, 28. November: Volksvereinsversammlunz mit Vortrag des Herrn Dr. Domschke-Dresden im Vcreinshause. WelkerberlÄt -er Dresdner Wetterwarte : Verlängerung der Straßenbahnlinie Dresden-Mickten bis Coswig. Im Sächsischen Gesetzblatt veröffentlicht das Gesamtmini- stcrinm eine Enteign ungsverordnung, nach der der Drcsd- Witterungsaussichten. Noch heute einseßende Regenfällc. Später Bewölkung zeitweise etwas vermindert, aber weiterhin Neigung zu Niederschlägen. Allgemein mild, auch Gebirge Wärmegrade, in höheren Lagen zeitweise auffrischende Winde Zm langen Bruch. Ein jagdlicher Kriminalroman von H a i n z Alfred von B y e r n. <,op>rixli> b> Verlax Xlbert kl eine, Lottbus. 1. Fortsetzung. Nur um zehn Minuten konnte es sich handeln! Plötzlich warf der Bock au», sicherte scharf nach dem „langen Bruch" hin über. zwei — drei Fluchten nun stand er diesseits des Gra bens. Jochen hob die Büchje. Korn und Kimme deckten das rote Blatt, langsam krümmte sich der Zeigefinger, aber , im gleichen 'Augenblick dröbnre ein peitschenbiebartiger Knall durch den Forst, vielfaches Echo weckeno. und wie vom Blitz er schlagen brach der Kapitale in seiner Fährte zusammen! Sekundenlang war Lühe wie erstarrt, das bedeutete doch den Gipfel der Unverfrorenheit, ihm den Bock hier, aus Brietzower Gebiet vor der Nase wegzuwildern, wenn es nicht der Sleinrückjche Obersörster Wagner gewesen war, dann konnte es nur einer der Unterbeamter sein, aber der Kerl sollte ihm nicht so obne weiteres davonkommen, das war sine Gelegenheit, vie sie sich sobald nicht wieder bot! Jochen sicherte die Büchse and schob sich vorsichtig noch näher an den Waldrand heran. Drüben im „langen Bruch" knackte es wie von eiligen Schrillen, bei der lautlosen Stille war auch das leiseste Ge räusch deutlich vernehmbar, nun teilten sich die Zweige und — «in junges Mädchen, in graugrünem Jagdrock, ein Lodenbütchen auf den braunen Locken, die leichte Büchsslinte umgehänat. trat auf die Wiese, sah sich wie suchend um und eilte dann zu dem verendeten Bock, neben dem sie niederkniete, mit zitternden Händen die reich geperlten Stangen betastend. Unwillkürlich batte Lühe einen halblauten Ruf der Ueber- raschung getan, das konnte nur. nein, das mustte Gräfin Seriha sein, die kleine, wilde Hertha, mit der er als Junge im Sreinrücker Park gespielt, auf dem Brietzower See gcruderi hatte, dieselbe Heriba. von der er, als er nach Köslin ins Kadettenhaus kam. tränenreichen Abschied genommen batte, die ihm einen vier Seilen langen Brief voller Kleckse schrieb und dann, vor nun beinahe zehn Jahren, nach Lausanne in Pension kam. kurz ebe der jähe Abbruch der freundschafrlichen Be ziehungen crsolgte! Wie alt mochte sie jetzt wohl sein. hm. er war zwölf Jahre gewesen, sie acht, also mustte sie nun dreiundzwanzig zählen, nicht mehr zu jung, vor vier Jabren war sie zuriickgekehrt und allgemein hieb es. dah sie und Vetter Kurt, der Demminer. «in Paar werden würd-n. Tatsache war jedenfalls, vast Hertha Eteinrück mehr Freier als die selige Penelope hatte, aber sie sollte ein Bild ohne Gnade sein und mehr als einer muhte mit einem zierlich geflochtenen Körbchen abzieben. Gräfin Heriba als Wilddiebin! Jochen muhte lächeln, das war ein seltener Fang- und besser konnte er dem alten Grafe» leine küble Abweisung nicht heimzahlen, als wenn er jetzt mil voller Strenge vorging, der Tatbestand lag ja ganz klar; denn der Bock war gut zwanzig Schritte diesseits des Grabens ge schossen worden und Unkenntnis der Grenzen schützt nicht vor Strafe. Lühe richtete sich auf und stelzte mit langen Schritten über die Wiese, „Guten Abend, Gräfin!" Leim Klang der Stimme fuhr Heriba zusammen. „Jochen! — Herr von der Lühe! — Wie. — kommen Sie denn hierher?!" „Sehr einfach, in derselben Absicht wie Sie. Gräfin, ich wollte mir den Grenzbock holen, na. wenn ich ihn auch nicht selbst schieben ionnte, so bekomme ich doch wenigstens die Krone, sie ist wirklich kavttal!" Das junge Mädchen lachte. „Ich werde mich schön hüten Ihnen die Krone herauszurücken mein erster Bock, sehen Sie nur. die Kugel fitzt tadellos Blatt!" Jochen balle Mühe, seine ernste Miene beizubedalien „Trotzdem must ich Sie bitten Gräfin, mir nicht nur den Dock, ionvern auch das Gewehr auszulieiern denn Sie sind sick doch wohl darüber klar, dab Sie den Bock aus meinem Revier gewildert haben?!" „Ge — — —. was?" — Gewildert?!" Heriba war ganz blast geworden und ihre groben, tiefblauen Augen richteten sich mit dem Ausdruck ungläubigen Schreckens aus Lüde. „Allerdings! Oder sollten Sie wirklich nicht wißen, dah der Graben die Grenze bildet?" „Jochen. — — Herr von der Lühe Sie scherzen! Nich> wahr Sie wollen mich nur zum besten lnben?!" „Bedaure ich ivreche im vollsten Ernst, und da es Ihr Herr Vaier war. der die Anbahnung des trüberen sreundichakt lichen Verkehrs in ichrosier Form ablehnte, muh ich aus meinem guten Recht bestehen!" Die Augen des jungen Mädchens füllten sich mit Tränen zögernd streckte sie die Hand aus „Ach bitte, seien Sie mir nicht böse, ich habe es doch nich, gewußt nicht mit Absicht getan, meinetwegen nehmen Sie die Büchsflinte" sie nahm Vas Gewehr von der Schulter und hielt es Jochen bin- «aber laßen Sie mir die Krone, es ist ja mein Erster!" Lühe hing die Waffe über die Schulter. ..Es lut mir aufrichtig leid. Ihren Wunsch nicht erfüllen zu können, oder glauben Sie dab Ihr Oberförster mich lm gleichen Fall obne weiteres geben laßen würde?" „Oh. — das wäre etwas ganz anderes. Sie kennen die Grenzen und. — und „Unkenntnis des Gesetzes schützt nicht vor Strafe. Gräfin, vielleicht werden Ihnen mildernde Umstände zugebilligt. - aber so drei bis vier Wochen kann's immerhin kosten!" „Was denn?! Was denn?! Herthas Augen sprühten und ihre kleinen Hände ballten sich: „Sie wollen Anzeige erstatten, gerichtlich gegen mich Vorgehen?!" Wie sie so dastand, war sie bildbübich. die gertenschlanke Gestalt hochaufgerichtet. dah man die weihen blitzenden Mause zähnchen sab. Jochen fühlte, dah ihm ganz eigentümlich warm unter der Lodenjoppe wurde, aber wenn er jetzt nachgab. batte er für alle Zeiten verspielt. „Gnädigste Gräfin, selbst aus die Gefahr bin. mir Ihre dauernde Ungnade zuzuzieben " Doch lieh sie ihn gar nicht »u Worte kommen: „Wißen Sie. was, Sie sind ein Ruvvsack, ein ganz knietschiger, jagdneidischer Ruvosackl Wenn Sie eine Dame so lange bitten laßen, dann verzichte ich überhaupt aus Ihre Erobmut. dab Sie'» nur wißen!" Das war wieder die wilde, tolle Heriba von ehedem, die bib und kratzte wie eine junge Wildkatze, wenn irgendetwas nicht nach ihrem Kövschen ging. Das junge Mädchen hatte die Hände vor das Gesicht ge schlagen und weinte aus Scham und Wut. „Sertbal" Aber da fuhr sie herum und blitzte ibn an. „Ich verbitte mir ied« Vertraulichkeit. Herr von der Lühe, sür Sie bin ich die Gräfin Steinrückl" Und eh« «r sich noch von einem Staunen erholt hart«, schritt sie schon quer über dt« Wiese, das Köpfchen trotzig in den Nacken geworfen. Der lange Jochen stand ganz kleinlaut und verdattert da; er kam sich vor wie ein deruntergeputzter Schuljunge, da batte er wiever mal etwas Nettes angerichiet. aber wer tonnt« ja wer konnte auch denken, dah das dumme Mädel die Sache gleich io tragisch nehmen würde?! Und seufzend machte sich Lüde daran den Bock auf seine breiten Schultern zu laden. Im Bestand war es schon dunkel geworden Ein« Eule strich undörbar keile den Richlweg entlang und drüben im „langen Bruch" ries ein Käuzchen: „Kuu — witt — Kuu — wittl" (Fortsetzung folgt.) .lus ck> haugetziete M8er in sek u n g tage, wie kolgereit i grolle Hus gehen. l>i halt«, äoe In einem t in der>m > in Lacken, lies 8omn Sie Lntwi in cken s> später ckei Oktober r rasch ?.ui Yualilätsr immer in u> Kolken, geschadet «etter no Kat Lacker schöne öl Zm sinrei lloslgewn 80,5, 8iiv! 107 Orack stukiss w gan?. Leu Durchsetz bei 8>'Ive bis 97.5, ' «7.5-106 noch l>su putern 11 lveickeske 11'eintzerg herbstete nach Oec In ckc kackend »Heeks Oe, kann. K schollig siokke im UvNsr kt I e» Kirke»-, km«« re» IM U.'. w Suieli. d««nte« i«t, mm!«> >>Is !>ScIi ISL8 ! d«! Ne» lei t,I r«,«i»r» «UliLe-etiSt ln Le>1«en U i I !S21«7 VIeil I» N»<Iv re 1S5-I4! vie Kamp! li ckem >1rt ckis ober! ckio rur Lolinveri zvar ru e sieh mi ganges l vürcke. treten. Interesse ilnkragei Zuktragc tragsei»! leblmklei men su scdvn lr 8ok« lungen. englisctz gewisser navien, der jetr sei man gegange können, cker Verl tz n n ck s »netzen jlre! Oeulsc il 60000) äo. uline /V t. /InI. l). tt. 4 ÜL-kutrA- 5 I-anderiku 7 8. 7 6u. b 8.8laütr-. b Ooläkynl tlv. 7 äu. b äu. 8 OoIäkreUttL 8 rlu. 7 Uo. 1 ilu. » 6u. <1... Ulrlkl au. b au. au. ? u aakrea 6 au. a«.
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