Volltext Seite (XML)
von Heiratsabsichten die Rede Ivar Anfang April 1927 schrieb Tr. persönlich einen Brief an die Litern Ser H. nach Bremen, in Sem die Verlobung angezeigt und gleichzeitig die noch im gleichen Jahre vorgesehene Heirat mitgeteilt wurde. Zwei weitere Briefe, die Tr. am 18. November 1927 und kurze Zeit vorher an Frl. H. schrieb, brachten Kenntnis davon, daß zwischen der H. und Tr. schwere Differenzen entstanden waren. Der letzte Teil der Vernehmung Tr. erstreckte sich auf zwei Vorgänge, die in der Untersuchungshaft Aussehen erregt hatten. Tr. hatte mit einem Mitgefangenen Verbindungen angekniipsr und versucht, durch einen Kassiber an Frl. H. in Briefwechsel zu kommen. Dieser wurde ober dem Gefangenen mit Geivalt abgenommen. Der Inijait des Kassibers bezog sich im wesent lichen auf Aussageft, die die H. tun sollte. Ost wurde die Rede wendung: „Lei Tapfer und halte aus" darin gebraucht. Auch feinen Verteidiger Rechtsanivalt Dr. Fleischhauer gegenüber soll Tr. mit einem solchen Kassiber betraut haben. Dr. Fleischhauer erklärte hierzu aber sofort, daß er ein derartiges Ersuchen seines Mandanten schon damals sofort zuriickgewiesen habe. Tr. gab zu dem Kassiber an die H. an. daß dies aus einer völlige» Verzweiflung heraus geschehen sei. Für den Inhalt sei er in folge seines damaligen seelischen Zusammenbruches garnicht ver antwortlich Eine weitere interessante Wendung nach der Pro zeß dann ein. als die Zuwendungen an Fräulein Hoqex besproä-en wurden. Insgesamt hat Tr. außer einem kostbaren Brillantring im Werte von 11 000 Mark der H. für wei tere 15 000 Mark an Kleidung und Schmuck schen- kungswcise überlassen. Bereits am 39. Juni 1927 waren die von der Versicherung ausgezahlten 98 0ÜV Mark von Tr. restlos ausgebraucht. Nach Tr. Angaben soll von diesem Gelds ein großer Teil in die Firma geflossen sein. Die Spannung im Ge- richissaale stieg aber aufs Höchste, als man aus der weiteren Vernehmung des Angeklagten erfuhr, daß dieser außer Fräu lein Hoyer bereits seit 1923 in einer Stenotypistin aus seinem Geschäft eine weitere Geliebte besaß. Das Verhältnis mit dieser bestand bis zum Tage seiner in diesem Jahr erfolgten Verhaf tung Im Frühjahr 1927 Halle sich Treiber auch noch eine dritte Geliebte zugelegt, die er auf der Straße kennen gelernt hatte und mit der er sich regelmäßig traf. Der letzte Teil des ersten Verhandlungstages erstreckte sich aus die neuerlichen Zivilstreitigkeiten mit der Versicherungs gesellschaft Germania, die eine Klage auf Rückzahlung der Ver sicherung ongestrcbt hat. » Aut Anraten seines Verteidigers Dr. Alsberg sprach sich dann Tr noch kurz Uber seine Ehe aus. Weiter wurde von der Verteidigung der Antrag auf telegraphische Ladung des Bergführers Peter Oberdörfer aus Heiligenlut gestellt, der mit de» örtlichen Verhältnissen an der Absturzstelle vertraut sein soll. Dem Antrag wurde nach fast einstündiger Beratung stottgegeben und kurz noch 8 Uhr abends die Verhandlung auf Donnerstag vormittag ausgesctzt. Im Trelberprozeß begannen l>eu!e vormittag die Zeugen- vernch m » nge n. Als erster Zeuge wird Dr. Vorbeck, Land- gerichlsrat, vernommen, der die Untersuchung beim Lokaltermin ge leite! lgü. Dieser schildert eingehend die Gegend des Goldfischhorncs. Er betont dann noch ausdrücklich, daß kein Geröll zum Ab. st ü r z e n an dieser Stelle sei. Die tatsächliche» Angaben über die Oertlichkciten die der Angeklagte ihm gemacht habe, stimmten nicht Völlig'überein. Der Angeklagte habe ihm erst mitgeteilt, daß seine Frau vermutlich in die Rinne hineingcstürzt sei; in einer späteren Untersuchung gab er demgegenüber an, daß seine Frau von einer vorderen Stelle jäh abgcstürzt sei. '"Dann wurde die Wirtin des Seebichelhauses, Frau G. Schober, vernommen. Sie berichtet, der Angeklagte sei mit seiner Frau am 10. Juli mittags im Seebichelhaus angekom- men. Von dort haben sie einen Ausflug nach dem Zirnsee unternommen und seien dann nach Heiligenblut zurückgekehrc. Einige Tage später seien sie wieder ins Seebichelhaus zurück gekommen, und haben eine Wanderung nach dem Sonnenblick unternommen. Das Paar wollte von dieser Wanderung am selben Abend zurückkehren; durch einen Boten habe Treiber später der Wirtin melden lassen, daß sie erst am nächsten Tage zurückkomme». Am Tage der Rückkehr haben sie gegen 2 Uhr nachmittags einen Spaziergang in die Umgebung des Seebichel hauses unternommen. Die Wirtin kann aber nicht angeben, > Mck n sie gegangen sind. Nach 6 Uhr abends ist Treiber allein zurückgekehrt mit der Meldung „Meine Frau ist abgestürzt" und eine >Ka„dbemegung besagte: „Da ist sie abgestürzt! Wir müssen K -n geben" Die Zeugin sagt weiter aus, Treiber habe ih: «big: Frau sei nicht aus dem Horn gewesen, sondern o, emo niederen Stelle abgestürzt, die er auch Das Grab von Zovana Han» Roman. Von -ckmidt-Peschell. (Schluß.) „Dafür war der Grund ein anderer, Exzellenz. Die Hierodule sagte nr. daß die Priester meinen Vater hassen, weil er ln ihr Lu d gekommen sei, um ihren Toten die Ruhe zu nehmen und das, was die ihm Nachtrauernden mit ins Grab begeben haben, zu rauben. Er sei der Schänder eines Kömbsgrabes und die Stimme des Toten schrie um Hilse nach ihnen und bat sie, den Eindringenden vor der Pforte der Totenkammer von seinem grauenhaften Vor haben abzuhalten. Die Stimme des Toten schrie nach ihnen, sagte sie und bedenke, wenn du dereinst selbst in dei ner Erabeseinsamkeit keine Ruhe finden solltest, weil Neu gierige sich gewaltsam lüstern Eintritt verschaffen. Die Toten sind uns heilig und wagen wir es nicht, ihre Schätze anzurühren, viel weniger aber soll es euch gestattet sein, dis ihr weither aus fremdem Lande kommt. Ihr werdet das Ge heimnis nicht erraten, sagte sie weiter, mit dem man euch zunichte macht, weil ihr euch nur einbildet, klüger zu sein, dem Geist unseres Volkes jedoch nicht mehr, als die Hand reichen könnt. Auch deinem Vater stellen sie nach, jedoch versuchen sie ihn lebend hierher zu bringen. Du selbst aber, meinte sie, hast um dein Leben wenig zu befürchten, du hast Gelegenheit, deine Zeit recht angenehm zu vertreiben und Schätze zu sammeln, sobald du es nur verstehst." „Ich werde sofort zum Tempel reiten," warf der Walt entschlossen ein. „D-r Kadi soll mir folgen und sie alle werden dabei sei >, wenn wir in die Räume hinunter steigen." „Exzellenz, ich möchte etwas dazu sagen," bat Pohl. „Na los, reden sie doch," sagte der Walt etwas un wirsch, als ob er die Zeit gar nicht abwarten könne, die Priester plötzlich bei ihren Plänen zu überraschen. „Ich möchte eurer Exzellenz den Vorschlag unterbrei ten, nicht zum Tempel zu reiten, sondern sie nur auf irgend eine Art von der Kenntnisnahme zu unterrichten. Dieses zeigte. Die Köchin des Seebichelhauses, Anna Prie° busser, die sich dann mit auf den Weg gemacht hat, um die Leiche zu suchen, bestätigt die Angaben ihrer Wirtin. — Als letzter Zeuge des Vormittags wird Lack» er vernommen, der an der Hilfsexpedition teilgenommen hat. Auf dem Wege zur Unglücksstelle hat ihm Treiber berichtet, daß seine Frau hinter ihm hergegangen sei und plötzlich verschwunden >var. Er betont aus drücklich, von der Rast sei nicht gesprochen worden. Der Zeuge ist der Meinung, daß Frau Treiber beim Aufstieg durch die Rinne ge stürzt ist. — Die Verhandlung dauert fort. Leiprig unck Umgebung Wieder Reisender im Zog überfallen Halle, 3. Oktober. Die Pressestelle der Reichsbahndirektion teilt mit: Heut« früh gegen 6.20 Uhr wurde im beschleunigten Per sonenzuge 479 der Reisende Demetrio Serra aus Leipzig im Wagen 2. Klasse auf der Strecke Bitterfeld—Leipzig kurz hinter der Station Zschortau überfallen, anschei« nend schwe r <o erletzt und beraubt. Serra gelang es, die Notbremse zu ziehen. Der Täter, namens Kosmella, sprang aus dem fahrenden Zug. Er wurde schwerverletzt aufgefunden und der Kriminalpolizei Leipzig übergeben. Der Ra-efel-er Raubmörder verhafkel Leipzig, 4. Oktober. Wie verlautet, wurde am Montagabend der Mörder des Gastwirts Winter, der wie gemeldet, am Sonnabendabend in der Nähe von Radeseld ermordet und beraubt aufgefunden wurde, festgenommen. Es handelt sich um einen Flei schergesellen aus Radeseld namens Schröder, der ein- gestanden hat, von Winter beim Wildern überrascht worden zu sein. Daraufhin habe er Winter erschossen und sei nach einiger Zeit zu der Leiche zurückgekommen, um sie zu berauben. Die atten 1000-Mark-Scheine Betrlebsanivalt Winter vor Gericht. Leipzig, 4. Oktober. Vor dem gemeinsamen Schöffengericht in Leipzig begann am Mittwoch unter dem Vorsitz des Amtsgerichtsdirektors Dr. Timmermann die Haupiverhandlung gegen den durch seinen Kampf gegen die Reichsbank wegen der Aufwertung der 1000- Markscheine bekannten Betriebsanwalts G. Winter, früher in Leipzig, jetzt in Wusterheide bei Lehe wohnhaft. Winter, der wegen Beleidigung vorbestraft ist, hat sich wegen fortgesetzten Betruges nach 8 263 St. G. B. zu verantworten. Er soll in der Zeit vom Juni 1926 bis Januar 1928 durch Wort und Schrift fortgesetzt seine Anhänger, die an die Erfolge seiner Bewegung glaubten, getäuscht und sich dadurch, daß er unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und Entstellung wahrer Tatsachen Geld von ihnen annahm, das er sür sich verwandte, einen rechtswidrigen Dermögensvorteil verschafft haben. Die Anklage wird von den Staatsanwälten Dr. Holder, und Dr. Brettschneider vertreten, während dem Angeklagten Dr. Marschner. Leipzig, zur Seite steht. Das Gerichtsgebäude war polizeilich stark gesichert, da Ausschreitungen der Winterschen Anhänger befürchtet wurden. Der Verhandlung wohnten Vertreter der Negierung und der Reichsbank bei. Die heutige Verhandlung mußte auf den Nach mittag vertagt werden, da der Verteidiger einen Schöffen als befangen ablehnte, der als Regierungssekretär in einem Ab hängigkeitsverhältnis zur Regierung und zur Reichshank stehe und infolgedessen die Berufung eines Ersatzschöfsen notwendig wurde. Es ist mit einer mehrwöchigen Dauer -er Verhandlung zu rechnen. ) Festgenommener Tchausenstereinbrecher. Wie berichtet, wurde in der Nacht zum 27. September in ein Photogeschäft in der Schillerstratze ein Einbruch in das Sckiaufenster verübt, wobei für insgesamt 2500 NM. Photoapparote. Theatergläser usw. gestohlen wurden. In der Nacht zum 29. wurde von Pas santen ein Mann bemerkt, der in das Schaufenster einer Droqen- handlung im Grundstück Täubchenweg 41. einen Ziegelstein Wissen wird den Leuten Respekt einflößen und die Gefahr um das Grab von Jovana ist damit bedeutend abge schwächt." „Wie meinen Sie, verehrter Freund, ich sollte das alles so ungestraft vorübergehen kaffen? Das wäre eine Schande für den Eeneralgouverneur. der es nicht wagt, einmal wieder Zug in seine Leute zu bringen." „So meinte ich nicht. Exzellenz, sondern ich nahm an, daß man.dem Volke seinen Glauben nicht mit Gewalt rauben sollte, denn der Eingriff in seine Religion wird niemals ohne Blutvergießen eine Aenderung schaffen." „Ich muß das unterstützen, Exzellenz," gab Schuckmann hinzu. „Man sollte es den Leuten zu wissen geben, daß ihre Taten nicht unentdeckt geblieben sind, und daß Eure Exzellenz alles tun werden, weitere Ausschreitungen im Keime zu ersticken. Auch ich muß sagen, daß es besser sein wird, nicht in die Religion dieser Menschen eizugreifen, da sie den Schutz über ihre Toten auf sich genommen haben, weil sie ihnen heilig sind, denn — ein leiser Hauch von Wahrheit liegt ja doch darin. Das Hab ich gemerkt, als ich den. ersten Schlag aufs Eisen tat, um die Wand hinter der Tür zur Sargkammer zu durchbrechen. Ich wußte, daß ich ein Zerstörer, ein Eindringling war, aber immer wie der schwebte mir der Gedanke nach Ruhm und Ehre vor, der Wissenschaft ein neues Blatt zu beschreiben. — Ich bitte daher eure Exzellenz, mir noch einige Leute zur Verfügung zu stellen, damit mir mein Werk gelingt. Das Mordinstru ment der Priester ist unschädlich gemacht dadurch, weil wir seine Hantierung genau herausgefunden haben und uns genügend dagegen zu schützen wissen. Daher kann es nicht allzu große Mühe kosten, uns die Leute der Priester fern- zuhalten." „Ich lasse mich von ihrer Ansicht überzeugen, meine Herren." sagte schließlich der Walt und man merkte deut lich an ihm, daß ihm die Art dieser Lösung weil bester gefiel, als sofort auszubrechen und wütend zum Tempel zu reiten. „Ich danke ihnen, meine Herren. Und ihnen, Pohl, bin ich noch etwas schuldig, ihre Papiere liegen noch bei mir und das seltsame Bild ihrer Herzenskönigin." warf, osstnoar In oer Absicht, aus der Schaufensterauslage zu stehlen. Der sofort benachrichtigten Polizei gelang es, den Täter in dem Krasiwagenführer Herbert Sch., 34 Jahre alt, zu ermitteln und fsstzunehmen. Er hat zugegeben, auch den eingangs erwähnten Einbruch in das Photogeschäst in der Schil. lerstraße ausgeführt zu haben. Das gestohlene Gut wurde in seiner Wohnung vorgefunden, beschlangnahmt und den Bestoß, lenen wieder ausgehändigt. ) Einbrecher an der Arbeit. In der Mitlwochnacht erbeuteten Einbrecher bei einem dreisten Einbruch in ein Zioarrcngeschäft auf der Patzigstraße für etiva 1000 Mark Ware und 35 Mark Bargeld. Die Täter erbrachen vom Hof aus die in den Laden führenden Türen. Nach der Tat öffneten sie die Ladentür von innen mit dem richtigen Schlüssel und ließen d>c Tür dann offen stehen. ) Festlegung des Osterfestes. Die Handelskammer Leipzig hat sich sür eine alsbaldige Festlegung des Osterfestes aus- gesprochen, da die geschäftlichen Dispositionen durch das Schwan ken des Termins innerhalb von 85 Tagen, nämlich zwischen dem 22. März und dem 25. April, sehr erschwert werden. Hinsicht lich einer internationalen Kalenderresorm empfiehlt sie. das Ergebnis der Prüfung der zur Untersuchung dieser Frage ein gesetzten Völkerbundskommission abzuworten. ^strmnitr, Lvicksu. ?Isuen Iubttüum -er Gewerbeschule Zwickau, 4. Oktober. Aus Anlaß des 100jährigen Bestehens der Gewerbeschule Zwickau fand gestern ein Festakt in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste statt, bei dem der Vorsitzende des Gewerbeschul vereins Adolf Förster die Begrüßungsansprache hielt. Ober studiendirektor Weidemann hielt die Festrede, in der er einen interessanten Rückblick aus der Geschichte der Anstalt gab. Geheimrat Dr. Klien sprach der Schule die Anerkennung der Sächsischen Regierung aus, überreichte dem Oberstudiendirektor Weidemann eine Ehrenurkunde und teilte mit, daß die Regie rung eine Adolf-Förster-Stiftung errichtet, die als Grundstock 5000 RM. bewilligt habe zur Unterstützung bedürftiger tüchtiger Schüler Weitere 5000 Mark seien zur Vervollständigung der Lehrwerkstätten bewilligt worden. Glückwunsck,ansprachen hielten ferner Oberbürgermeister Dr. Holz, der namens der Stadt Zwickau ebenfalls 1500 Mark zur Verfügung stellte. Dr. Ahnert für die Gewerbekammer Plauen und Dr. Wolf für die Arbeitgeberverbände und den Verband Sächsischer In dustrieller. Adolf Förster dankte in bewegten Worten für die zahlreichen Ehrungen. 6u5 eier l,su5i1r k. Einweisung des neuen Kamenzer Amtshauptmanns. Di« Einweisung des neuernonnten Kamenzer Amtshauptmanns Dr. v. Bobel findet Montag, 8. Oktober, mittags 1412 Uhr statt. l. Unglücksfall im Steinbruch. Im Steinbruch Pctasch in Gersdorf verunglückte am Montagnachmittag der 57 Jahre alte Steinarbeiter Jork dadurch, daß er von einer einstürzcnden Stein wand getroffen wurde und mit schweren Kopfverletzungen und zer schmetterter Hand durch das Bezirkskrankenauto nach dem Barm- herzigkeitsstist in Kamenz gebracht werden mußt«. Zwei andere Arbeiter, von denen d.cr eine leichten Schaden erlitt, konnten sich in Sicherheit bringen. Jork ist leider noch am Montagabend gestorben; um ihn trauern die Ehefrau und vier ernxichsene Kinder. I. Schadenfeuer. Ein großes Schadenfeuer entstand gestern vormittag in der 11. Stunde in der mit Getreide gefüllten Scheune des Gutsbesitzers Augustin in Niederorderwitz. Den herbeigeeilten Wehren gelang es glücklick-erweise, das in der Nähe stehende Wohnhaus, das gleichfalls schon Feuer ge fangen hatte, zu retten, während die große Scheune mit allen Erntevorräten und Maschinen bis auf die Umfassungsmauern niederbrannte. Der Besitzer befand sich zur Zeit des Brandaus bruches mit seiner Familie und atten Angestellten auf dem Feld. Einschließlich zweier Motorspritzen waren insgesamt sechs Spritzen am Brandplatz erschienen. Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte WitterungSausfichtcn: Vorwiegend heiter, nachts kalt, bis zu Frost. Dann tagsüber ziemlich kräftige Erwärmung; in den Morgen stunden örtlich neblig. Schwache Luftbewegung weist aus südöst. sicher Richtung. Darauf erhob er sich, um die Mappe einem Schubfach zu entnehmen und sie Pohl zu reichen. Dann wandte Schuckmann sich an den Walt: „Ich werde meine Tochter und Herrn Pohl noch ein Stückchen Wegs begleiten und wäre eurer Exzellenz sehr dankbar, auf dem Rückwege wegen einiger Leute noch ein mal vorsprechen zu dürfen." „Aber gewiß, mein Lieber." entgegnete der Walt. „Sagen sie nur noch, will denn ihr Fräulein Tochter von hier fort?" „Zur Heimat, Exzellenz, um sie nicht weiteren Ge fahren auszusetzen." „Da mögen sie recht haben, lieber Professor, gewiß, kann ich einsehen, und er hier reist — wie man sagt — zum Schutze mit, nicht wahr?" „So ganz allein, Exzellenz, das dürfte für eine junge Dame in ihrem Alter auch nicht so ganz ohne Gefahr fein und obendrein noch endlos langweilig. Man will mit jemandem reden können. Es steigert den Genuß, wenn man in seiner Verwunderung über etwas überraschend Schönes sich durch ein paar Worte Lust machen kann." „Wie sie es nennen wollen, lieber Professor, allen falls aber schmiedet sich ein prächtiges junges Paar." Dem Alten war die Zeit nicht lang geworden. Er stad im muntersten Gespräch zwischen den Wachtleuten und obgleich er nichts wußte, erzählte er endlos viel von dem Geschehenen und spannte alle auf die Folter, weiter bis außerhalb von Mekadaba, wo Pohls Pilot auf die Ankommenden wartete. Von Orijansoka aus ging es noch einige Kilometer Und eine Stunde darauf hob sich eine Zunkerstaube langsam steigend vom Erdboden ab. Schnckmann schwenkte sein Tuch noch eine ganze Weile. Dann aber, drückte er es sich auf die Augen, um dem Alten nichts merken zu lassen und meinte halb flüsternd: „Mein Gott, wie blendet heut die Sonne." Und die Taube trug zwei Verliebte eng umschlungen sonnenwärts der Helmat entaeaen. — E n ü e. — lö 'S !k » »I i I > st> hl in 14 r« !N N< h- re >nk> ,en. n tr ie d- r> ig ix -l