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Habsucht und Genußsucht überwiesen als Motive. Bei den Haltlosen ist die Aussicht auf Besserung gering. Bei Einführung der verminderten Zurechnungsfähigkeit muh strengstes Individualisieren Platz greifen Im der Erkenntnis von der Wesens art der Psychopathen liegt der Schlüssel für das Verständnis der Ge wohnheitsverbrecher. In seinem Vortrag über Kriminalbiologie und Strafzumessung wies Landgerichtsdirektor Dr. H e ll w i g - Potsdam daraus hin, das; die Stroszumcssung so, wie sie heute gehandhabt werde, außer ordentlich unvollkommen sei. Man wisse aber ganz genau, daß das große Problem der Strafzumessung niemals restlos gelöst werden könne Trotzdem dürfe mau nicht einfach resignieren, vielmehr müsse man alle Kräfte anspannen, um insbesondere eine hinreichende Be rücksichtigung der Persönlichkeit des Täters bei der Strafzumessung zu erreichen. Paragraph 6l> des Strafgcsctzentwurfes weise trotz mancher Unklarheiten doch mit erfreulichem Nachdruck aus dieses Ziel hin. Das letzt« Referat crstatt'te der Obcrgefangencnanstaltsdircktor i. R. G r o h m a n n - Zwickau über kriminaltherapcutische Erfahrun gen aus dem Gebiete der Erbbiologic. Am Mittwochvormittag wurden die Verhandlungen fortgesetzt. Da der russische Vertreter Prof. K ra sz n u sch ki n -Moskau nicht persönlich anwesend war, wurde sein Vortrag über die psychologische Entwicklung des Berufsverbrechers in deutscher Uebersetzung ver lesen. Weiter sprachen Prof. Dr. Fetscher aus der Praxis einer erbbiologischen Kanei einer Ehebcratungsstelle, sowie Amtsgerichts rat Dr Eichler über die Kriminalbiologie im Lichte der Rechts philosophie. An die Vorträge schloß sich eine lebhafte Aussprache. Mil einer Besichtigung des Kriminalmuscums wurde die Tagung ge schlossen. .. Die Vorsitzenden -er Arbeiksümier Dresden, 4. Oktober. Die Vorsitzenden der Arbeitsämter sind kürzlich erstmalig zu einer Aus sprach« nach dem Landesarbeitsamt zusammenberufen worden, wo sie vom Präsidenten des Landesarbeitsamts begrüßt und für ihr neues Amt verpflichtet wurden. Der Begrüßung schlossen sich auch Mbcitgcbcr- und Arbeitnchmerbeisitzcr des Verwal tungsausschusses an. Erste Aufgabe der Vorsitzenden sei es. so führte der Präsident des Landesarbeitsamts aus, persönliche Fühlung mit den bisherigen Trägern der Arbeitsnachweise, mit anderen in Be tracht kommenden Behörden, mit Krankenkassen, Betrieben und mit den Beisitzern der Verwaltungsausschüsse zu nehmen. Die Vermal. Iimgsausschussc werden demnächst einbcrufen und gcschäftssührende Ausschüsse gebildet werden müssen. (Nach einer neueren Mitteilung des Präsidenten der Reichsanstalt sind auch umgehend die Prüfungs ausschüsse für Ausländcrgenehmigungcn, insbesondere für die Land wirtschaft, zu wählen.) Sodann ist zu prüfen, inwieweit Neben stellen der Arbeitsämter einzuzichen, beizubehalten oder neu eiuzurichten sind. Auf keinen Fall dürfen solche Nebenstellen selbständige Einrichtungen werden und neue Organe innerhalb der Ncichsanftalt bilden. Aus dem Lan-kage Dresden, 4. Oktober. Ein von der Fraktion der W i r t sch a f t S p 0 r t e i dem Landtage zugcgangcner Antrag wendet sich gegen die Bestrebungen der Gewerkschaften und Angestelltenverbände auf Einführung des 6-U'hr-Ladenschlusses und ersucht die Regierung, für Beibehaltung der bisherigen Bestimmungen cinzutrctcn. — Angesichts der Be strebungen der Reichsbahn auf Einführung der sogenannten Frei- hauslieferunge-n und der dadurch drohenden Schädigung der Spedi tionsbetriebe hat die Wirtschaftspartei eine Anfrage an die Regie rung gerichtet, ob sie gegen derartige Pläne des Reichsverkehrs- und Reichswirtschaftsministeriums -Einspruch erhoben habe oder erheben werde. Verlegung -er Lohnzahlungskermine? Dresden, 4. Oktober. Die Sächsische Einzelhandelsgemeinschast hat sich an den Ver band Sächsischer Industrieller und an die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der sächsischen Wirtschaft mit einer Eingabe ge wandt, die eine Verschiebung der Lohnzahlungstermine in den ver schiedenen Zweigen der Industrie bezweckt. Der weitaus größte Teil des Warenumsatzes erfolge am Freitag und Sonnabend wegen der an diesen Tagen stattfindenden Lohnzahlungen. Falle dazu noch der Ultimo auf das Wochenende, so verschärfte» sich die Mißständc, daß in den ersten Tagen der Woche viele Arbeitskräfte brach liegen müß te». Es wird ersucht, d>e Lohnzahlungstermine in den einzelnen Industriezweig« aus diesem Grunde verschieden zu legen. : Ter Rcichsverband Industrieller Bauunternehmungen hält vom l!. bis 6. d. M. in Dresden seine diesjährige Tagung ab. Erster Vorsitzender des Reichsvcrbandes ist Kommerzienrat Dr. ing. Otto Meyer von der Firma Wayß und Freytag A -G. aus Frankfurt am Main, Vorsitzender der sächsischen Gruppe Professor Löser von der Firma Kcll u Löser aus Dresden. : Umbau der Dresdner Sendestelle. Wie die Mitteldeutsche N»ndfunk-A.-G. mitteilt, wird der Betrieb der Dresdner Sende stelle der Mirag bis Milte Oktober dadurch unterbrochen, daß bis zur Verlegung des Besprechungsraumes und der Verstärker anlagen aus der Großen Zwingerstraße nach dem neuen Gebäude auf der Deustftrahe von Dresden aus überhaupt keine Darbie tungen mehr gefunkt werden, weil erst die feinen Instrumente in der Beuststraße eingebaut und durchgeprobt werden müssen, bevor der Betrieb dort wieder ausgenommen werden kann. : Erste WInter-Sondervorsührung im Planetarium. Das Planetarium beginnt die Reihe seiner Sondervorführungen im Winterhalbjahr am Donnerstag, den 4. Oktober um 19 Uhr. Direktor Kitzhauer wird über das Thema „Der Planet Jupiter, eine Welt im Kleinen" sprechen und seinen Vortrag mit einer Reihe guter Lichtbilder umkleiden. Daneben wird das Plane tarium mit dem Sternenhimmel vorgeführt. Bekanntlich sieht man den Riesenplaneten, der mit seiner Familie von 9 Monden rin kleines copernieanisches System für sich bildet, allabendlich gegen 21 Uhr als Hellen Stern am Osthimmel stehen. Die beiden z. Zt. laufenden Programme „Im Land der Mitternachtssonne" und „Sonnenlauf am Fixsternhimmel" können nur noch bis Donnerstag, den 4. Oktober einschließlich gezeigt werden. : Tödlich« Betriebsunfälle- Montag vormittag stürzte im Hille- Werk ein 10 Zentner schwerer Maschinenteil um und traf einen Maschinenbohrer so schwer an den Kopf, daß ihm die Gesichtshälfte zerschmettert wurde. Er erlitt außerdem einen schweren Schädel bruch und Rippenbrüche. Der Verunglückte starb kurz nach seiner Einlieferuno inS Krankenhaus Friedrichstadt. — Ein zweiter töd licher Unfall ereignete sich am Montag im neuen Kesselhaus der Elektrizitätswerk« am Wettinerplotz. Der Arbeiter Reinhold Peter mann fiel b«im Bedienen einer Schlackenmühle in die glühende Schlacke. Petcrmann, dessen Kleider im Nu lichterloh brannten, er litt so schwere Brandwunden, daß er im Krankenhaus in der Nacht zum Mittwoch seinen Verletzungen erlog. : Planung von Dauer-Klelngartenanlagen. Die Abtei lung für Staoierweiterung beim Hochbauamte hat mit der Kleingartenamtsstelle der Stadtgartenverwaltung einen Plan Uber die Kleingartenslüchen, die dauern zu erhal- I ten sind, für das gesamte Stadtgebiet aufgestellt. Dieser Plan! wurde in der Gesamtratssitzung am Dienstag genehmigt. Moroprozesj Lrewer Dresden, 4. Oktober. Der Mordprozetz Treiber, der gestern vor dem Dresdner Schwurgericht begann, brachte zunächst die Vernehmung des Angeklagten. Nach der Aufnahme der Personalien wendet man sich den Sommerreisen zu, die Treiber mit seiner Frau zusam men gemacht hat. Am 10. September begann die erste Groß- glocknertour, der dann am Montag, den 13. September, ein Ausflug von Heiligenblut aus und am frühen Morgen ein Abstieg zum Seebichenhause folgten, wo auch nach der Rückkehr von einem Ausstieg zum sogenannten Sonnenblicke, entgegen dem ursprünglichen Plan«, übernachtet wurde. Am nächsten Morgen wurde ein Aufstieg zum Goldzechhorn unternom men, bei dem sich dann der kritische Absturz der Frau Treiber ereignete. Der Angeklagte erzählt in ruhiger sachlicher Weise und ohne jede Bewegung, wie er bei einer Rast im Anblick der Berge plötzlich bemerkt habe, daß seine Frau sich abwendete, sich aus der Blickrichtung entfernte. Erst später habe er sich erinnern können, daß er die kurzen Worte seiner Frau: „Teufel, Teufel" noch vernommen haben. „Ich hörte ein kurzes Scharren, ein Kratzen am Gestein und kurz daraus eineu Aufschlag. Meine Frau war nicht mehr da". — Der Angeklagte schildert dann weiter, was er In seiner Erregung getan habe. Mein erster Gedanke war: zurück zum Seebichenhaus! Hilfe holen! Von dort aus ging man dann auf die Such«. Der Vorsitzende macht den Angeklagten auf verschiedene Unstimmigkeiten aufmerksam, die bei der Suche nach seiner abgesttirzten Frau zwischen dem Angeklagten und den Suchen den entstanden seien, worauf der Angeklagte in aller Ausführ lichkeit an Hand der Karten und Bilder das Sucken und das schließlich« Finden seiner toten Frau schildert. Ohne merk liche Gemütsbewegung erzählt der Angeklagte von dem Trans porte der Leiche zum Seebichenhaus und dann weiter nach Heiligenblut, er schildert die Vorbereitung zur Beisetzung seiner Frau in Heiligenblut. Leicht« Bewegung zeigt er dann, als er schildert, wie ihm am nächsten Tage gesagt worden sei, daß er seine Frau am besten nicht mehr sähe, denn sie zeige schon deut liche Spuren des Verfalls, und wie er dann hinausgegangen sei, um einen Feldstrauß zu pflücken als letzten Gruß für seine Frau. Der Angeklagte wird dann über die Zeit nach der Rückkehr non der Hochgebirgstour vernommen. Er schildert dabei, wie er später noch einmal nach Heiligenblut gefahren sei, um einen Kranz am Grabe seiner Frau niederzulcgen, mit der Inschrift: „So bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größeste unter ihnen". In Briefen, die er später Verwandten schickte, brachte er wiederholt zum Aus druck. daß der ?lbsturz seiner Frau auf Unwohlsein oder eine plötzliche Ohnmacht zurückzuführen sei, und daß cs sein größter Wunsch sei, ihr bald zu folgen. Ueber seine Ehe befragt, erklärt er. daß sie überaus glücklich und stets harmonisch ge wesen sei. Es tritt hierauf eine Pause in den Verhandlungen ein. Die Nachmittagsverhandlung, die kurz nach 2 Uhr wieder ausgenommen wurde, erstreckte sich auf die Versicherungsangelegenheit. Hierbei wurde bekannt, daß Treiber zu einer Lebensversicherung von einem Agenten der genannten Versicherungs-Gesellschaft, der gleich zeitig Hausverwalter bei dem Kompagnon Treibers war. aus gefordert worden war. Die Vernehmung des Angeklagten wandte sich dann der Frage zu, woher er das Geld zur Bezahlung der erheblichen Prämien hatte, und überhaupt der finanziellen Lage des Ange klagten. Eingehend kamen hierbei in Frage und Antwort zwischen dem Vorsitzenden und dem Angeklagten zur Erörterung die finanziellen und geschäftlichen Verhält nisse des Angeklagten und vor allem die Beziehungen Trei bers zu dem Mitinhaber der Firma Hos-smann u. Trei ber, Hoff mann, sowie die Schwierigkeiten der Firma in der Zeit der Goldumstellung, die zum Anträge auf Geschäftsaussicht für die Firma führten. Ter Grund hierfür lag, wie der Angeklagte erklärte, vor allem in Verlusten von etwa 50 000 Mark durch Ausländsbeteiligung. Treiber, der übrigens schon Anfang Januar 1921 in das Geschäft Hosfmanns als Angestellter eingetrcten war und später das Geschäft als Prokurist geführt hat, erklärt, Hoffmann und er seien in ge schäftlichen Dingen wiederholt gegensätziger Anschauung gewesen. Die weiteren Befragungen Treibers galten der Nachforschung nach den Mitteln, die Treiber zur Zahlung der Versicherungs prämien aufgewendet hat. Seinen Angaben nach will er dies aus ersparten Mitteln getan haben. Erst in der sechsten Nachmittagsstunde nahm der Prozeß eine sensationelle Wendung, als Treiber zu den Beziehungen zu seiner Geliebten der Zeugin Hoyer vernommen wurde. Hierbei kam zutage, daß Tr. seine Geliebte, die 20 Jahre alte Hausangestellte Annemarie Hoyer aus Bremen bereits im Jahre 1925 auf der Straße in Dres- den kennengelernt hotte. Kurze Zeit nach dem Bekanntwerden zog die zur damaligen Zeit stellungslose H. zur Untermiete noch der Freiberger Straße in Dresden Bereits am 1. Oktober 1925 iedelte sie von dort nach einer Wohnung auf der Hiibnerstraße n Dresden über. Tr. mußte zugeben, während dieser Zeit seine Geliebte mit Geldmitteln zu deren Lebensunterhalt unterstützt zu haben, in ?lbreöe stellte er dagegen die Miete für die Wohnung bezahlt zu haben. Tie H. soll auch von Anfang an gewußt haben, daß Tr. verheiratet war. Zur Zeit der Alpen reise des Treiberschen Ehepaares, am 28. August 1926 meldere sich die H. bei der Polizei nach Bremen ab, ging aber in Wirk lichkeit auf eine Reise nach Swine münde, wozu sie von Tr. 600 Mark Geld erhalten hatte. Inzwischen hatte sie aber bereits ab 15. September 1926 (also einen Tag nach dem Absturz der Frau Treibers) eine Wohnung in Dresden auf der Münchner Straße ermietet. Tr. hatte sie auch am 15. Sep tember 1926 von Heiligenblut aus vom Tode seiner Frau in Kenntnis mittels eines postlagernden Briefes nach dem Post amt 24 in Dresden gesetzt. Sofort nach seiner am 20. Septem ber 1928 erfolgten Rückkehr nach Dresden, ha! Tr. seine Ge liebte ausgesucht und mit ihr über den Unglückssall gesprochen. Ab 1. Oktober 1926 wohnte Tr. mit der H. in der neuen Wohnung auf der Münchner Straße zusammen.' Am 3. Novem ber 1926 wurde Frl. H. nach einer Wohnung auf der Tharandter Straße in Dresden, von dort aber bereits zwei Tage später wieder auf Reisen abgemeldet. Inzwischen hatte Tr. eine Woh nung auf der Karcher Allee in Dresden gemietet, wo er mit der H. gemeinsam wohnte, ohne daß diese polizeilich gemeldet wurde. Im weiteren Verlaufe der Vernehmung kamen zwei Briefe der H. zur Verlesung, die diese am 28. September 1S26 und kurz« Zeit später an ihre Eltern in Bremen geschrieben hat, deren Inhalt sich aus ihren Freund Treiber bezog und in dem bereit» veberall blen«lei><1 sauber das istVorbedingung bei 6er Verstellung einer guten blargarine. kieilgekacbelt sind 6ie Veiten kakrikbollen 6er kiauband-Werke, appetitlieb sauber 6ie weirsenklilcb- kekäiter, spiegelblank 6ie riesigen blasckinen, 6ie selbsttätig jetrt aucb 6ie neue starke „-Uma" kersteUen. Weissgekleidet sin6 6ie kdänner un6 krauen, weicbe 6ie sauberen klascbinen bedienen: Lusserst rein die keinen Speiseöle und kette, rorg- täitig sterilisiert die grossen Mengen bliicb, die rur Verbutterung benötigt werden. Zelbst das Wiegen, können und Umballen der fertigen Ware gercbiebt mascbinell. Diese gerader» vollendete keinkeit bei der Herstellung stempeln „älma" ru einem gesunden, bekömmlicben blabrungsmittel. das. aut krot gestricben, mit 6enus, verrekrt werden kann und tür kack- und kratrwecke unübertretllicb ist. sparsame klaustrauen wöblen tlarKarloe lür ßanLe kkunÄ Lür SS kLeirirtA.