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Sächsische Volkszeitung : 28.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192809288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280928
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280928
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-09
- Tag 1928-09-28
-
Monat
1928-09
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.09.1928
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Warnung vor eine» Schwindler! Ein Schwindler tritt unter dem Namen Könlg»- h « u » als Gesellenoereinsmitglied aus. macht sich an katholisch« Geistlich« heran und prellt sie um nicht geringe Beträge. Es wird vor ihm gewarnt. Näheres Kann durch Vermittlung der Redaktion nettgeteilt werden. Das Arbeitsam! Leipzig Leipzig, 27. September. Am 1 Oktober 1928 werden tm Bezirk des Landerarbeitsamtes Sachsen di« Arbeitsämter gebildet und in die Retchsanstalt für Ar. beitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung eingegliedert. Der Bezirk des Arbeitsamtes Leipzig umfaßt von genanntem Tage an nachstehend bezeichnetes Gebiet: Die Stadt Leipzig und die Amtshauptmannschaft Leipzig ohne die Gemeinde Bohlen, aus der Amlshauptmannschaft Grimma die Orte Borsdorf, Zweenfurt, Klein-Pösna und Gerichskani, aus der Amtshauptmonnschast Borna die Orte KSmmlih, Oelzschau. Dahlitzsch. Großpötzscha, Muckern, Espenhain, Mölbis, Hain, Kreudnitz, Nötna, Peres und Pulgar,, ferner die Gemeinden des AmtSgerichtsbczirks Pegau, sowie die Ge meinden Schkeuditz, Papitz, Alt-Scherbitz, Wehlitz und Zitzschen aus dem preußischen Kreise Merseburg-Land. Die Abständige Tätigkeit der bisherigen öffentlichen Arbeitsnachweise in Markranstädt, Taucha, Zwenkau, Rötha, Pegau und Schkeuditz hört daher am 30. September 1928 aus. Diese Stellen bleiben jedoch bis zur endgülti gen Entscheidung des Verwaltungsausschusses zunächst mit einge schränkten Befugnissen alz Nebenstellen des Arbeitsamtes Leipzig bis auf weiteres tätig. Vorsitzender des Arbeitsamtes Leip. zig ist Herr Rcg.-Rat Dr. Opitz, bisher Vorsitzender der Spruch kammer beim Landesarbeitsamt Sachsen. Ein Lichlfesk in Leipzig Leipzig, 27. September. Der Verkehrsverein Leipzig beabsichtigt, in der Zeit vom 27. Oktober bis zum 1. November Im Verein mit der Stadt, der Handels, und Gewerbekammer und dem Leipziger Mehamt eine „Leipziger Woche" zu veranstalten, die die Aufmerk, samkeit der Öffentlichkeit auf die Bedeutung Leipzigs in wirt- schafiliäier und kultureller Beziehung lenken soll. Ein um fassendes Programm der verschiedensten Veranstaltungen ist bereits sestgelegt, das unter anderem vorsieht: Ein Lichtfest, die Ausstellung „das moderne Schaufenster", Festvorstellungen städtischer und sonstiger Bühnen, eine Sonderausstellung des Leipziger Krmstvereins und der Stadtbibliothek, Konzerte und Vorsührungen auf öffentlichen Plätzen, Kirchenkonzerte, eine Motette der Thomaner, Schaufensterwettbewerbe, Sternfahrt 100 Kilometer. Radrennen, Flugveranstaltungen. Pelzmoden- schau, große Festabende u. a. m. Das „Lichtfest" dürfte eine besondere Anziehungskraft ausüben. Es soll di« verschieden artige Verwendungsmöglichkeit des Stromes für Beleuchtung und Reklame veranschaulichen und am Beispiel des im Mittel punkt des Lichtfestes stehenden Augustusplatzes zeigen, wie das Licht auch zur Betonung des architektonisch-schönen Städtebildes dienen kann. ) Das Höhenweltrekordslugzeug in Leipzig. Diplomingenieur Schinzinger, der vor einigen Tagen auf einer Junkersmaschine W 34 lThp .Bremen") mit 500 Kilogramm Nutzlast die Höhe von 9215 Meter erreichte, teilt der hiesigen Junkersvertretung mit, daß er am kommenden Sonntag anläßlich des Doret-Fieseler-Großslugtages, verbunden mit der Ucbergabe der neuen Junkersbauten an das Werk, mit seinem Rckordflugzeug nach L-Mockau kommen wird. ) Fünf Städte ohne GaS- Am Mittwochvormittag wurde» Leipziger GaSarbciter im Ferngaswerk Rochlitz durch ausströmendes Gas vergiftet. Drei von ihnen mußten In das Rochlitzer Kranken haus eingeliefert werde» Die Ursache des Unglücks ist noch nicht völlig geflärt. In den angeschlossenen Orten Geringswalde, Penig, Eolditz, Lcisnig und Lunzenou gab es während des ganzen Vor mittags kein Gas. Am den Südflüge! des Miüelland-Kanals Halle, 27. September. Der Magistrat der Stadt Halle hat an das Reichsverkehrs ministerium, an den Reichsverkehrsminister, an den Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, und den Landeshaupt mann eine Eingabe eingereicht, in der es unter anderem heißt: Die Einwohnerschaft der Stadt Halle nimmt mit Besorgnis wahr, daß die Feind« der Binnenwasserstraßen einen Vorwand für die Streichung von Geldmitteln zum Ausbau des Mittelland kanals und seine» Südflügel» in der Tatsache gesunden haben, daß zwischen Preußen und dem R«ich eine endgültig« Verein barung darüber noch nicht getroffen sft, ob das Speisewasser für den Mittellandkanal aus dem Harji oder aus der Weser genommen iverden soll. Da ln diesem Jahre die Borarbeiten für den Ausbau des Südflügels zu Ende gehen, ist zu befürchten, daß, wenn über die Wasserlieferung keine Einigung erreicht wird, der Südflügel, der für die Einwohner der Stadt Halle eine Notwendigkeit -istst, gestrichen wird. Oirmnilr, Tvlcksu, Klauen Das neue Arbettsam! Zwickau Zwickau, 27- September. Auf Anordnung des Präsidenten des Landesarbeitsamtes Sachsen werden die bestehenden öffentlichen Arbeitsnachweise am 1. Oktober in die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits losenversicherung «ingegliedert. Di« Bezirk« der öffentlichen Arbeits nachweise Zwickau, Kilchberg und Wildenfels werden zusammen mit einem Teil -es Bezirks Glauchau dem Arbeitsamt Zwickau zugewiesen. Zum Vorsitzenden des Arbeitsamtes Zwickau ist Regie, rungsrat Schäfer, bisher Sachbearbeiter im LondeSarbeitsamt Sachsen, zu seinem Stellvertreter Verwaltungsinspektor Georgs, bis heriger Geschäftsführer des öffentlichen Arbeitsnachweises Zwickau, bestellt worden. tz. Abgelehnt« Auslösung des Gemelndeparlaments. Am Sonntag wurde in Tunnersdorf Uber den Antrag auf Auf- lösung des Gemeindeparlaments abgestimmt. Der Antrag wurde abgelehnt, da von 872 stimmberechtigten Einwohnern nur 428 ihre Stimmen für die Auflösung abgaoen. tz. Stillegung eines Bergwerks. Ein Opfer der wirtschaft lichen Lage Ist nunmehr auch die Grube „Alte Hoffnung Gottes" in Kleinvoigtsberg geworden. Das alte Bergglöcklein, das jahrzehntelang Tag und Nacht den Vorübergehenden von der noch in Betrieb befindlichen Grube Zeugnis gab, schweigt nun. Die gesamte Belegschaft ist entlassen und brotlos geworden. tz. Faradid-Jsolierrohrwerle A -G. Wir wir erfahren, wird die Arbeit in dem ausgebrannten Gebäudeteile der Faradid-Jsolier- rohrwerke A.-G. in Chemnitz-Reichenhain in etwa vierzehn Tagen wieder voll ausgenommen werden, ein Behelfsbetrieb aber schon jetzt in Gang gebracht. Da die übrigen Baulichkeiten unversehrt geblie ben sind, erleidet die Fabrikation sonach keine fühlbare Unterbrechung. Fertigfabrikate sind nicht zerstört worden. Die Vorräte an solchen in Neichenhain und auf 28 Vertreterlagern in Großstädten gestatten eine ununterbrochene Belieferung der Kund schaft. h. Steinwurf auf eine Lokomotive. Von der Brücke in der Nähe des Bahnhofes Markersdorf-Taucha wurde nach dem von Wechselburg nach Chemnitz fahrenden Güterzuge ein Stück Ziegel stein geworfen. Dabei ist ein Fenster der Lokomotive zertrümmert und der Lokomotivführer am Kopfe verletzt worden. tz. Blutige Schlägerei. Auf einem Neubau im Stadtteil Alt- ch e m n itz kam es am Dienstagnachmittag zwischen Hamburger Zim- merleuten und anderen Bauarbeitern zu einer großen Schlägerei, die von den Hamburgern hervorgerufen wurde. Die Streitenden wur den mehr oder minder schwer verletzt. Acht Hamburger Zimmerleute wurden sestgenommen, während die anderen beim Erscheinen der Po. lizei die Flucht ergriffen. tz. Festnahme der Limbache« Betrügerin. An der Limbacher Zweigstelle der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt hatte, wie be reits gemeldet, die dreißig Jahre alte Lisbeth Fischer, die als Buch halterin in der Devisenabteilung beschäftigt war, große Unterschla gungen begangen. Es ist ihr innerhalb von drei Jahren gelungen, durch falsche Buchungen etwa 50 000 Mark zu veruntreuen. Die Mutter, die von den Verfehlungen ihrer Tochter wußte, flüchtete zu sammen mit dieser nach Köln. Die Mutter reist« von dort wieder nach Limbach zurück und wurde festgenommen. Die Tochter konnte in Bonn verhaftet werden. tz. Ein Auto In Flammen. Am Dienstagoormittag geriet auf der Staatsstraße zwischen Nieüerzwönitz und Stolkberg das Auto eines Fabrikbesitzers aus Beierfeld dadurch in Brand, daß der Führer vermutlich Infolge Versagens der Steuerung an einen Straßenbaum stieß. Durch den Anprall entzündet« sich der Benzintank. Der Wagen verbrannte vollkommen. Sendest«!!« Kuaelhaus des Reichsverbandes der deutschen Presse. Freitag nachmittag 6.10 findet ein Konzert mit Liedern von Robert Lach statt. Ausfiihrende sind Konzertsängerin Irma Schröder von der Linde, am Flügel: Kapellmeister Siegmund Wittig. -VettOkberick! der Dresdner Wetterwarle Witterungsaussichten. Heiter bis wolkig. Fortbestand -er Nachtfrostgefahr: schwache Winde aus westlichen Richtungen. Sü»»e«lsche Slrelfzüge H. Zum Bodenserl Wer könnte «s, wenn er in seiner Nähe weilt, über sich bringen, das Bild de» Vodensees, diese glücklichste Kombination von Majestät und Anmut, nicht in sich aufzunehmen! An «inem glühend heißen Sommertag ist di« Fahrt auf dem See geradezu ein Labsal. Der fortwährende Wechsel der prächtigsten Farben auf dem glitzernden Wasserspiegel, di« vom hellsten Grün bis Ins dunkelste Blau, vom Silber des Mondes bis zum feurigsten Gold der Sonne spielen, ist schon etwa», wo» uns kein anderer Bin nensee geben kann. DI« leichte Brise, die stet» weht, läßt die Hitze vergessen, und der Anblick solcher Kostbarkeiten wie des Hafens von Konstanz, d«S Wunders der Märcheninsel Mainau mit ihren traum haft schönen Terrassenanlagen, die fast südlich anmutend«, undver- gleichlich schöne Lage MeerSburgS, die ich noch über Lindau schätze, wiegen den Menschen in ein Glücksgefühl ein. Hier geht dir ein Stück Schönheit der deutschen Heimat auf, lieber Le'er, das du aus Dichterwort und Reisebeschreibung nicht ahnen kannst. Ich fuhr auch sofort zuerst zur Mainau und dann nach Meers - bürg. Dieses Städtchen ist heute der am meisten beliebte Platz am Bodensee, und der Autoverkehr in seinen lieben, ach so trauten, winkligen Gäßchen, der von weißbehandschuhten Mitglieder» der — freiwilligen Feuerwehr geregelt wird, will gar nicht recht in das reizende, noch seinen mittelalterlichen Traum träumende Nest passen. Alles ließ ich auf mich einwirken, was Meersburg ideell und materiell bieten kann, beim Grab der Droste war ich, ihr sllw- nes Denkmal mit den ebenso geistigen wie fraulich-lieblichen Tc- stchtszügen hielt ich Im Bilde fest, im Schloß (wohl eine der ältesten Burgen deutscher Lande) weilte ich, durch die Weinberge, die Heuer im Grün der schwer tragenden Reben besonders verheißungsvoll blitzten, Menderte ich in glücklichster Stimmung, und beim Wein bauer hoch droben trank ich den berühmten Meersburgcr Wein, den man nirgendwo wieder haben kann, weil er, wie man sagt, den Transport nicht verträgt. Und während ich trank, sollte meine Freude noch eine Steigerung erfahren: Plötzlich traten die Schwei zer Berge, die sieben Kurfürsten, der Säntis und die Seesaplana mit ihren schneebedeckten Gipfeln so klar und deutlich hervor, -aß man st« hätte greifen können. So nahe habe Ich diese Bergriescn am Bo dens« noch nie empfunden. Diese Klarheit hat ober stets Wetter- «mschlog zur Folge, wovon ich am nächsten Tag erfahren sollte. Ich fuhr nach Konstanz. Der Abschied von Meersburg fiel mir schwer. Noch lange blickte ich zurück aus die sagenhaft schöne Stadt, die um wunden von ihrem Rcbengrün mit den Laternen der Mole vom See her erst recht den Charakter einer süditalienischen Stadt am Mittelmeer hat. Im alten Konstanz fehlt es zwar nie an Fremden, aber diesmal war es ganz toll. Schon als wir uns dem Hafen näherten und das bekannte, prächtige Userbild mit dem Jnselhotel im Vor dergrund, dem sogenannte» Konzilienhau» und dahinter dem stren gen gotischen Turm des romanischen Münsters in uns aufnahmen, merkten wir, daß etwas Besonderes im Werke war. Ein kleiner Dampfer mit blitzenden Uniformen angefüllt, lag am Schweizer Kai, ein riesiger österreichischer (das neue Zweidieselmotorboot Bregenz) mit schneidiger Musik, die gerade den Donauwalzer spielt«, fuhr eben vom Deutschen Kat ab. ES war Feuerwehrtag in Konstanz. Und zwar feierten sämtliche fünf am Bodensee liegenden Staaten gemeinsam. Toll ging es in Konstanz selbst zu, als die Abschieds stunde schlug. Am Bahnhose taten sich die Schweizer mit ihrem Mutterwitz hervor. Sie wollten sich, der deutschen Bahnsteigsperre nicht fügen und wechselten von Gleis zu Gleis, ihre neu gewonne nen Konstanzer Freunde nach sich ziehend. Der gute Wein schien die Stimmung besonders beeinflußt zu haben. Der deutsche Beamte mit der roten Mütze wollte ernstlich und tätlich gegen Liesen Unfug Vorgehen. Man fing ihn ein, trug ihn im Triumphzug aufs schwei zerische Weis, und dort Mußt« er — einen Ehren- und Freunü- schaslstrunk tun, worauf man ihn in Gnaden entließ. Das Jauch zen der Zuschauer bei dieser Groteske war einzig. So ist Süd - dcutschlond. Bei uns hätte man sofort das Ueberfallkommando angerufe».... Konstanz — ich weilte schon das vierte Mal hier — hat ja bekanntlich seine große Vergangenheit, die der Magistrat mit dem sehr seingeistigcn und kunstsinnige» Oberbürgermeister Dr. Mkrikc, einem Urgroßncssen des Dichters, an der Spitze auss liebevollste pflegt, und der Aitertumssreund und Aesthet finden hier bedeutende Schätze. Aber in den Gassen und Straßen wandert sich's auch un beschwert von dieser großen Vergangenheit sehr schön, weil cS eben auch wieder eine der schönste» deutschen Städte ist. Nur ist das Pflaster teuer, teurer noch als in Lindau. In Friedrichs hasen wartete man, als ich dort war. bereits geduldig auf die Probefahrt des »eilen Zeppelin. Jetzt »ach drei Wochen ist der erste Aufstieg erfolgt. Man hat also Geduld haben müssen. In Ulm habe Ich mich auf die Besichtigung des berühmten Münsters, einer der stilreinsten gotischen Kirchen überlMpt, die außerdem dadurch berühmt ist. daß sie den höchsten Turm -er Welt Ehemnitz und der Luftverkehr Vor der Wiederbrflicgung der Linie Dresden—Fürth. St. K. N. Dresden, 27. September. Die Verhandlungen über den von Chemnitz ausgehenden Luftverkehr haben heute im Finanzministerium mit Vertretern der Stadt Chemnitz, bzw. des Flughafens Chemnitz stattgefunden. ES wurde hierbei mit Befriedigung sestgestellt, daß nunmehr ei» An- fliegen von Ehemnitz infolge der bevorstehenden Eröffnung des Ver kehrs auf der Linie Dresden—Chemnitz—Plauen—Nürnberg durch die Nordbaherische LuftvrrkrhrS-G. m. b. H. demnächst erfolgt. Die Flugzeiten werden mit den bisherigen insofern übereinstimmeu, al» di« Anschlüsse In Fürth von und nach Süddeutschland wieder er reicht werden. Für die Linie ChemnI tz—B erlin soll die Ge nehmigung nachdrücklich erstrebt werden. Es steht hierzu nur noch die Zustimmung der preußischen Regierung aus. Die Bemühungen um die Linie nach Prag werden fortgesetzt. Mt Befriedigung wurde davon Kenntnis genommen, daß Aussicht dafür besteht, daß die sächsischen Lustverkrhrswünsche demnächst im DtaatenauSschnß der Lufthansa zur Verhandlung kommen. o»»»»SS»S»»SS»«»SSSS»SSSMS«SSSSSSS»S»S>>» Kur l.suriir Schulfragen in Leukersdorf LeuterSdorf, 27. September. Der Schulausschuß ln Leutersdorf befaßte sich in seine» letzten Sitzung mit verschiedenen Schulfragen. Eine Zuschrift des Bezirksschulrates fordert innerhalb von drei Wochen Auskunft, wie die Schulraumnot der katholischen Schule beseitigt wird. Die Schule muß wegen Ueberfllllung der Unterklasse ab Ostern 1929 «In« dritte Klasse einrichten. Der SchulauSschuß konnte zu kei ner Entscheidung kommen, da die Rechtslage nicht so einfach liegt. Das Schulhaus ist Eigentum der Kirchgemeinde. Die Angelegenheit wurde dem Gemeindeverordnetrnkollegium zur Weiterbehandlung überwiesen. Die Gemeinde freut sich, daß die Schule ausgebaut werden kann, da auch di« Gegner den großen Unterschied zwischen un serer bisherigen zweiklassigen und der 8klassigen allgemeinen Volks schule gern ins Feld führen. Schwierig ist die Lösung auch deshalb, weil man mit dem Plan« umgeht, eine Zentralschule zu bauen, wenn auch rechtlich unsere Schule selbständig tm eignen Hause blei be» muß nach dem Vertrage anläßlich der Einverleibung. Bewilligt wurde das Ansuchen der Schulleitung, das; das um« gearbeitete Lesebuch „Kinderfreund" in 6. Auflage weitcrgcführt werden kann l. Tödlicher Unglücksfall. Am DienStagnachmittag vecung- glückte im Staarmannschen Steinbruch in Häslich der Stcinarbei- ter Erwin Reppe aus Schwosdorf tödlich. Er war mit Bohrarbeiten beschäftigt als ihm ein aus der Schwebebahn abstürzender Granit stein im Gewichte von mehreren Zentnern traf. Crmeinrir- un«I Verringeren § Der Gesellenverein Dresden-Ost hielt am 23. September seine 4. Gründungsfeier ab. Den zahlreichen Gästen, die den großen Saal von Hammers Hotel gut füllten, wurde ein ausgezeichnetes Programm und anschließend ein Feslbalk geboten. Die Leitung des Abends lag in den Händen des Präses, Kaplan Dybul. Gesangsvorträge des Schneiderquartetts, das von Lehrer Straube dirigiert wurde, umrahmten stimmungs voll das Programm. Die Festrede hielt Kaplan Essel, der >u zu Herzen gehenden Worten die Ideale der katholische» Gesel- len-Beivegung zeichnete und mit inniger Freude aus das Auj- blühen des Vereins Dresden-Ost hinwies. Den Höhepunkt des Abends bildete die Ausführung des Spiels vom verlorenen Sohn«, der nach der im 16. Jahrhundert von Burkard Wotoir geschaffenen Fassung in der Bearbeitung der Münchener Laien, spiele in Szene gesetzt wurde. Herr Siegel hatte verständ nisvolle Regie geführt, die Hauptproben lagen in den Händen von Karl Waraczewski (Verlorener Sohn), Karl Ulbrich (Vater), Willi Hacker (Bruder) und Georg Hoja (Sprecher). Es war eine wirklich gut abgestimmte Aus führung, die den Geist des alten Spiels getreu zum Ausdruck brachte. 8 Ostkitz. Freitag, den 28. und Sonnabend, den 29. Sep tember findet abends 7.30 Uhr Segensandocht statt. i "S besitzt, beschränkt. Aber Augsburg sah ich mir gründlich an. Leider — vergleich« die Badenseeprophezeiung! — im Regen Hier hat wieder der Photograph ein dankbares Feld. Auch im Regen? Auch dann! Ich konnte die Zuverlässigkeit des sogenannten I u st o- phot erprobe», das sehr einfach zu bedienen ist, wenn man nur ei» paarmal damit hantiert hat. Wo alle Tabellen versagen müssen, wo sogar Berufsphotographen, deren Beurteilung der Belichtung doch einwandfrei zu sein pflegt, unsicher werden, da ist das Jusioghot Retter. Ihm danke ich meine sehr klaren Augsburger Regenbildek vom Rathaus, den Ulrichskirchen, Fuggerei und Fuggermnseum, Dom und Denkmälern DgS Rathaus sollte jeder Fremde besich tigen. Hier sind viele Erinnerungen an die berühmten vier Reichs tage, dir nach -er heutigen Geschichtseinteilung für die „Neuzeit" charakteristisch waren. Aber auch der ganz mod^xne Mensch wird erstaunt sein, wenn er durch die „Fuggerei" wandert, jene Sied, lung, die Fugger 1519 für seine Arbeiter anlegte und die. ein« kleine Stadt in der großen, auch heute noch vorbildlich sein kann! Gerade das, was man heute wieder anstrcbt, nämlich die Garien« kolonie in di« Hauptstädte zu verlegen, das hat dieser geniale Kauf herr schon 400 Jahre zuvor zu verwirklichen verstanden. Hier findet der Neue, der das Alt« ablehnen zu müssen glaubt doch gangbare Brücken zurück. Im Fuggermuseum kann er sich noch über andere, auch kaufmännisch-industrielle Details au? der großen Ver gangenheit der Fugger orientieren. Die Fresken aus der Geschichte Augsburgs, die das FuggekhauS, übrigens die Wohnung des jetzigen Fürsten Fugger, zieren, bilden immer noch einen Anziehungspunkt für die Fremden, möchten aber einmal aufgefrischt werden. Die Stadt erweitert sich mächtig. Besichtigung der Vororte kan» man sich indessen schenken. Sie vermittelt Ernüchterung und allzu jähes Erwachen. Als ich am Bahnhof den Wariesaal 3. Klasse auf, suchte, erschrak ich. Solch eine Spelunke hält man gar nicht für möglich! Dir unteren Räume des Münchner Hosbräucz sind Pas radesäle dagegen. Paradox wirkt dazu der Kopfschutz des Büfett- Personals. da? richtiggehende Schwesternhauben trägt, so daß man im Augenblick meint, in ein von der Stadtmissio» geleite'cs Obdach losenasyl (das aber der Mission keine Ehre machen würde!) geraten zu sein Ich floh entsetzt in den bshaglichcn Wartesaal 2. Klasse, wo auch die „Sckwcstern" — noch dazu in gestreiften Kleidern, »m die Illusion vollkommen zu machen — ihres Amtes walteten. Es waren jedoch keine Schwestern, wie man mich aufklLrte, sondern diese Tracht ist polizeilich vor««schrieben, au» hygienischen Gründen. In der Stadl größte altdeutsche Sauberkeit und hier am Bahnhof? — Berührung der Extreme! Franz Zickler. (Fortsetzung folgt.)
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