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Sächsische Dolkszeitirng 16. September >928 e Der neue Zeppelin siariel Die letzten Vorbereitungen Frievrichshasen, 14. September. MTB.) Ueber dem Bodensee liegt wie ein großer Schleier herbst licher Dunst, der die Berge jenseits des Ufers verhüllt und die «eine Stadt mit tiefer Stille umsenkt. Aber vielleicht nur noch Stunden, und Friedrichshafen wird seine Sensation, fein Ereignis haben, an dem ganz Deutschland, an dem die ganze Welt teilnimmt. Die Laufkatzen auf beiden Seiten an der großen Werft werden sich in Bewegung setzen und an seinen, starken Drähten den majestätischen Körper des neuen Luftriesen zur ersten Fahrt hinaus führen. Wahrscheinlich wird das in der Frühe des Sonnabend sein, vorausgesetzt, daß die Witterungsverhält nisse nicht eine weitere Verschiebung nötig machen. Es ist selbstverständlich, daß darauf gerade bei der ersten Fahrt be sondere Rücksicht genommen werden muß. Dazu kommt noch, daß der Platz verhältnismäßig klein ist, also auf die Gefahr zu achten ist, daß der Wind das Schiff gegen die Halle drücken kann. Sollten solche ungünstigen Umstände des Wetters ein- treten, so dürfte Dr. Ecken er die Fahrt auf Montag ver schieben, schon weil der Sonntag so viele Zuschauermassen auf die Beine bringen würde, daß sich daraus weitere Schwierig keiten ergäben. So wie die Dinge im Augenblick aber stehen, kann man ziemlich sicher damit rechnen, daß am heutigen Frei tag abend der Befehl zum Klarmachen für morgen früh erfolgt. Diese erste Werkstättenfahrt wird etwa vier, fünf Stunden dauern,' sie hat den Zweck, die Geschwindigkeit, die Steuerung, die Manövrierfähigkeit, die Funkanlage aus zuprobieren und so die Unterlagen für letzte, kleine Verbesse rungen zu liefern. An dieser Fahrt nehmen nur Angehörige der Werft teil, und da niemand freiwillig zuriicktreten will, muß sogar noch das Los entscheiden. Dann werden etwa Mitte nächster Woche die ersten Fahrten mit Gästen an Bord folgen, die erste über Süddeutsch- land, die zweite, schon größere, u. a. nach Wien. Dann kommen später die großen Fahrten, die Fahrt durch Europa, vielleicht eine nach den Kanarischen Inseln, und weiter dieUeberguerung des Ozeans, vie wahrschein lich wiederholt wird. Damit will Eckener beweisen, daß das Luftschiff zu einem regelmäßigen Ozeanverkehr fähig ist, und er hofft, wie er sagt, daß sich daraus von selbst die praktische Ausnutzung entwickeln werde. Mit bewundernder Aner kennung spricht der Führer des „Z. R.lll",, der heutigen „Los Angeles", Commander Rosendahl, der sich hier auf hält. um die Fahrt nach Amerika mitzumachen, von dem neuen Schiff. Er spricht von dem Stolz Amerikas auf die „Los Angeles", die er ein wunderbares, glänzendes Schiff nennt; aber der „Graf Zeppelin" sei mit manchen Verbesserungen noch schöner, noch großartiger. Seitdem Ende August mit der Füllung begonnen wurde, ist die Besichtigung grundsätzlich nicht mehr gestattet. Aber Dr. Eckener führte den Vertreter des W. T. V. durch die Werft und in das Schiff. Beim Betreten der Halle geht es einem wie den meisten der 300 000 Besucher, die im Laufe des Som mers hier gewesen find: Man sieht sozusagen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Man sucht das Schiff, weil man zuerst nur eine riesige, silbergraue Fläche vor sich sieht und die kolossalen Ausmaße so das Auge täuschen. Dann erst, all mählich nimmt man die Konturen wahr, der gewaltige Rumpf wird erkennbar, die Seitengondeln mit den Motoren und ihren Leitern zum Rumpf, die vordere Gondel mit ihren Fenstern, die, wie ein Schwalbennest angesügt, nur mit ihrem Vorder teil aus der Tiefe des Schiffes hervorguckt, um dann je weiter nach hinten, immer mehr in den Rumpf hineinzuführen. Diese Anlage, noch stärker durchgeführt in den Plänen, die die Sach- »eritandiaen der amerikanischen Reaieruna als ko ausgezeich net veurietN haven, hat Den Zweck, den Md erstand der Autzen- teile zu vermindern. Denn noch beim „Graf Zeppelin" ist der Luftwiderstand der Motoren und der vorderen Gondel ebenso groß wie der des Schifssrumpses selbst. Wie groß die Räume der Passagiergondeln sind, das kann man erst von innen ermessen. Beim Betreten hat man zunächst rechts die Küche, so geräumig und modern ein gerichtet, daß sie jeder Hausfrau Freude machen würde. Dann geht man in den allgemeinen Aufenthalts- und Speisernum, der in einem rötlichen Braun gehalten ist. stehen etwa 20 hübsche Sessel und" Bänke, be- olsterung, aber natürlich, wie in allen Schiffen, Um vier quem in der nach dem Prinzip größter materieller Leichtigkeit ausgesucht', so daß jeder Sessel noch nicht 700 Gramm wiegt. Dabei ist der ganze Raum behaglich und geschmackvoll. Durch die Fenster wird zu beiden. Seiten der Blick über das weite Land, über das endlose Meer schweifen. Von dem Wohnraum führt ein langer Gang in das Innere des Schiffes hinein. Zu beiden Seiten verteilen sich die Schlafkabinen mit je zwei Betten übereinander, wie in den Schlafwagen der Eisen bahn. Bei Tage werden sie ebenso heruntergelassen zu einem Sofa. Dann hat jede Kabine noch ihren Waschtisch und auf klappbaren Tisch. Die Räume der Besatzung, Lager plätze für den Transport von Post und Gepäck befinden sich weiter im Innern des Schiffes. Zu ihnen und zur Hin teren Gondel, die die Reservesteuerung enthält, führt ein langer Laufsteg. An der Spitze der vorderen Gondel, mit dem freien Aus blick nach vorn, wird Sonnabend morgen Dr. Eckener stehen, der das Schiff — das haben schon die Versicherungsgesellschaften vorausgesetzt — auf seinen Fahrten wieder selbst führen wird. Hier ist der Platz des Kapitäns, der Platz des Navigations offiziers, des Steuermannes, durch einen Hebeldruck der Sig nalanlage gehen die Befehle nach hinten zur Motorengondel, wo der Befehlsempfänger mit dem gleichen Apparat zurllck- quittiert, daß er richtig verstanden hat. Dicht neben dem Arbeitsraum der Führung liegt auch die Funkstation, in der gerade ein Ingenieur noch die letzte Installation besorgt. So find es überall letzte Arbeiten: Laufbretter werden aus dem Innern des Rumpfes herausgetragen, die Motoren wer den noch einmal überprüft, irgendwo an einer Luke bestreicht der Maler den letzten Quadratmeter der imprägnierten Baum« wollhülle, die stärker ist als Aluminium, mit jener silbergrauen Farbe, die auch, wie alles in und am Schiff, kein Zufall, soli dem zweckmäßigste Berechnung ist, weil sie die Wirkung der Sonnenstrahlen aus die Easfüllung günstig beeinflußt. So überall das letzte Handanlegen, damit das stolze Schiff bald seinen Weg antrete, von deutscher Arbeit und deutschem Schaffen zeuge, wenn es fremden Ländern, fernen Erdteilen und einer hoffentlich glücklichen Zukunft entgegen fährt. Ser Luftverkehr Veulschland—Spatilen—Süd amerika Friedrichshofen, 14. September. M T V.) Wie hier bekannt wird, sind die Verhandlungen über den Luftverkehr nach Südamerika einen bedeutungs vollen Schritt vorwärts gekommen. Diese Verhandlungen zwischen der Zeppelin-Gesellschaft und den Vertretern der spa nischen Regierung in der Luftverkehrsgesellschaft Colon, die seit Jahren schweben, haben jetzt dazu geführt, daß die Spanier Herrera und Loring einer amerikanischen Fabrik den Auftrag zum sofortigen Bau einer Luftschiff» Der Sächsische Zenlrumsparkeikaq findet am heutigen Sonntag in Chemnitz im Saal« de« Meist er eck, Rathausstrahe, statt. Die Verhandlungen de» ginnen um 11 Uhr. Di« Hauptreferate haben der Vorsitzende der Reichspariei, Reichskanzler a. D. Dr. Marx und der Vor sitzende der Landespartei, Regierungsrat a. D. Dr. Fliigler, übernommen. — Das „Meistereck ist vom Hauptbahnhos Chem nitz aus in 10 Minuten durch di« Carolastraße. Königstraße und Rathenaustraße zu erreichen. Halle bei Sevilla erteilt haben. Diese Halle wird zwei großen Zeppelinschiffen Raum bieten und damit größer sein, als alle bisher bestehenden Häfen. Sie wird aus Eisenbeton gebaut, die Tore werden Eisenkonstruktion sein. Außerdem wird neben der Halle eine Wasserstoff-Gasfabrik ge baut, mit der bereits begonnen ist. Dieser Auftrag wird vor nehmlich von deutschen Firmen ausgesührt. Auch eine Anlage zur Herstellung des neuen Triebgases soll noch hinzu» kommen, um den Betriebsstoff zu liefern, mit dem die Mo» toren in Zukunft ausschließlich betrieben werden sollen. Der Vau eines Ankermastes wird erfolgen, sobald sich die Er fahrungen mit dem niedrigen Ankermast überblicken lassen, der in Staaken errichtet wird. ' Aehnliche Anlagen sollen auf einem Platz 60 Kilometer von Buenos Aires gebaut werden. Damit wird Anfang des nächsten Jahres begonnen werden. Das ganze Projekt ist auf 10 bis 12 Millionen Peseten geschätzt worden. Die Be rechnungen haben ergeben, daß dieser Betrag bei einem regel mäßigen Luftverkehr Spanien—Südamerika durchaus in ab» sehbarer Zeit zu amortisieren sein werde. Um die deutsche Lufthansa Leipzig, 15. September. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Rathaus berichtete Bürgermeister Dr. Kubitz, Leipzig, über den Stand der Luft verkehrsoerhandlungen zwischen Sachsen und dem Reiche. Der Redner gab einleitend einen geschichtlichen Uebcrblick über die Entwicklung der deutschen zivilen Luftfahrt, die auf Betreiben des Reiches zum Zusammenschluß der beiden ursprüng lich führenden Gesellschaften, des Deutschen Aero-Lloyd und der Iunkers-Luftver Kehrs-Gesellschast zur Deutschen Lufthansa geführt habe. Es sei aber immer, als aus weitesten Kreisen der Wirtschaft Befürchtungen gegen eine drohende Monopolstellung der Lufthansa laut wurden, erklärt, daß man an die Aufrichtung einer solchen nicht denke, und daß im übrigen den kleineren Gesellschaften zwei Auf gabengebiete Vorbehalten bleiben werden, das sei 1. der Zu bringerdienst zu den großen Linien und 2. der Droschkenbetrieu, d. h. die Durchführung des Bedarfsbetriebes für Flugzeuge in einzelnen außerfahrplanmäßigen Fülle». Die Entwicklung habe aber gezeigt, daß die Deutsche Lufthansa auch versucht habe, in diese Aufgabenkreise überzugreifen und die kleineren Unter nehmungen dadurch zu verdrängen. Die an sich bestehenden Differenzen seien verschärft worden durch die Errichtungen des Flugplatzes in Schkeuditz. Von seiten der sächsischen Behörden sei durchaus anerkannt worden, daß der Hasen in Schkeuditz für den internationalen Großflugvcrkchr auch von Leipzig aus benutzt werden könne. Für den innerdeutschen Flugverkehr sei aber der Anmarschweg zu diesem 17 Kilometer von Leipzig entfernt gelegenen Flughafen zu groß, uns die vom Zentrum der Stadt zur Hinfahrt erforderliche Zeit stehe in keinem Verhältnis zur Flugdauer etwa nach Dresden oder auch nach Berlin. Es sei auch stets von der Lufthansa anerkannt worden, daß der Fracht- und Postluftverkehr in der Zukunft Das Grab von Jovana Roman. /- Von Han« Schmidt-Peschell.- (18. Fortsetzung) „Danke schön, Alter," rief Pohl ihm noch nach, und ßann schlug die Tür ins Futter.. Harry Pohl aber bewaffnete sich von neuem mit einem Pevolver und dem Feldstecher und eilte schnellstens davon. Zu dieser Zeit wurde tm Zelt des Forschers emsig ge arbeitet. Die Arbeit an den photographischen Platten von zwei Tagen wurde fortgesetzt. Ebenfalls wurden Abzüge fixiert und unter der Lupe bis ins kleinste durchgearbettet, dann wurden die Nummern der Fundstücke hinaufgeschrie ben und genaue Aufstellungen und Notizen gemacht. Da waren Gegenstände, die vor ihrer Berührung ganz anders ausgesehen hatten, als später, nachdem sie zur Konservie rung durch die Hand des Forschers gegangen waren. Die photographische Platte aber hatte ihre Urform festgehalten und ermöglichte es, neue Untersuchungen über die Ver wendung, der sie gedient hatten, anzustellen. Dann aber auch war die Photographie von einigen Gegenständen, außer ein wenig Staub, alles, was man von ihnen besaß. Gesamtausnahmen der Funde, die da zeigten, wie die ein zelnen Stücke zueinander gelegen hatten, wurden mit dem gezeichneten Grundriß verglichen, auch hier trug man die Nummern ein. Dann wurden noch über geglückte und miß glückte Konservierungen Notizen gemacht, hin und wieder nochmals ein Gegenstand einer genauen Betrachtung unter zogen und vieles mehr. Juffo war der einzigste, der Schuck mann hierbei behilflich war. Es wurde wenig dabei ge sprochen, denn der Gram über den Verlust Jvonnes wur zelte tiefer und immer tiefer. So ging es hinein bis in die Nacht. Schließlich gebot Schuckmann Feierabend, In strumente und Flaschen wurden beiseitegestellt, die Photos noch registriert und dann sorgfältig verschlossen. Eine Flasche, die nur Schuckmann zugänglich war. kam aus ihrem Versteck, ebenfalls zwei Gläser dazu, denn ein erfrischender Trunk gab den Abschluß der Nachtarbeit. „Es ist eigentlich sehr verwunderlich, daß der Walt »m Tage nichts von sich hat hören lassen. Eine Verneh mung des Gefangenen wird demnach noch nicht stattgefun« den haben," sagte Schuckmann schließlich zu Juffo, um sein Herz ein wenig vom Gram zu erleichtern. „Ob ich nicht doch in aller Frühe nach Orijansoka reite und höre, was geschehen ist? Ich könnte immerhin eine Beschleunigung der Untersuchung erwirken," meinte Juffo. Schuckmann aber schien mit diesem Vorschläge wenig einverstanden. „Wissen Sie, Juffo, ich habe großes Ver trauen zu dem Mali und ich glaube fast, daß er mir das Drängen übelnehmen würde, da er ein Mann von Wort ist und einer Erinnerung an sein Versprechen nicht bedarf. Ich bin der felsenfesten lleberzeugung, daß alles zur Lüf tung des tragischen Geheimnisses getan wird und zweifel los etwas Besonderes oder aber noch nichts weiter vorge fallen ist, daß einen Boten zu senden wert gewesen wäre. Auch wird er ausgesandt haben, Jvonne in der Stadt zu suchen, ebenso eingehend, wie wir uns in der Wüste wäh rend des ganzen Tages Mühe gegeben haben. Würde ich daher jetzt drängen und fragen lassen, was bis jetzt geschehen und erreicht worden ist, so könnte er doch ein wenig miß mutig darüber werden. Das aber möchte ich auf jeden Fall vermeiden, um mit seiner besten Hilfe für die Dauer rechnen zu können. Bleiben Sie also morgen lieber im Lager, senden Sie wieder zeitig Ihre Leute aus, um das Suchen fortzusetzen, und helfen Sie selbst wieder bei meinen Arbeiten, die ich so schnell als möglich zu Ende führen will. Bedenken Sie, Juffo, u>ie herrlich war alles das, was uns der heutige Tage gebracht hat. Wenn unsere weitere Arbeit so ungestört fortgeht, so werden wir von unserem Ziele nicht mehr allzu weit entfernt sein. — Daß der Gefangene ein Euroväer ist, beruhigt mich ein wenig. Den Charakter ihrer Landsleute kenne ich zu wenig, um mit ihm rechnen zu können, von diesem Euro päer aber, der, wie mir immer mehr und mehr einleuchtet, zweifellos der Räuber ist, von dem glaube ich gewiß zu erfahren, wohin er mein armes Kind verschleppt hat und wo er es darben läßt. Seine Augen, Juffo, ich kann mir nicht helfen, seine Äugen waren die eines Menschen mit feiner Seele und aufrichtigem Charakter und niemals die eines Verbrechers, so daß ich doch immer nur an eine un überlegte Handlung von ihm glauben kann, die er in der Einsamkeit des Gefängnisses bald bereuen wird und restlos Aufschluß gibt über sein sinnloses Treiben." ' „Gewiß, Herr Professor," entgegnet« Juffo, „da habe ich nichts zu widersprechen. Es ist nur gut, daß auch Sie langsam an das glauben, was wir mit eigenen Augen klar und deutlich gesehen haben. Nur er ist der Verbrecher, der beste Beweis dafür ist, daß in voriger Nacht, da er schon gefangen saß, keiner der entsetzlichen Morde passiert ist." „Daran denke ich ja auch genügend, Juffo. Aber trotz aller eingehenden Beweise war immer etwas an ihm. das ihn absolut freizusprechen schien. Die Seele, die der Mensch nach außen kehrt, sie läßt uns viel erkennen, wenn sie sich widerspiegelt in seinen Augen, seinen Reden und dem gan zen Verhalten, das er an den Tag legt. Man sollte viel mehr auf sie achten, Juffo, als blindlings ein Urteil) fällen, wenn man auch noch so viele Beweise zu haben glaubt. Zufälle sprechen zu sehr im Leben mit, so daß man- sie nie außer Rechnung lassen sollte. Angenommen, ich hätte die Posten nachts kontrolliert. Gerade eben, als dev Mord passiert ist, erreiche ich sie. der Mörder hat durch mein Kommen die Flucht ergriffen, ich sehe ihn noch und rufe laut um Hilfe. Sekunden später sind Sie mit Ihre«« Leuten vor dem Grabe und finden mich bei den lebens warmen Leichen. Sie sehen keinen Grund für meinen» Aufenthalt an der Stelle, wo der Mord passiert ist, d<^ die Kontrolle der Posten in Ihrer Hand allein liegt und ich Ihnen mein ganzes Vertrauen zugesprochen habe. Sie würden sich sagen, daß ich für meine Tagesarbeit nachts, unbedingt der Ruhe bedürfe und nur ein ganz bestimmte» Vorhaben damit verbunden sein mßte. mich an der Mord» stelle zu so ungewöhnlicher Zeit aufzuhalten, denn —s Juffo, und nun kommt es — Sie rechnen trotz meiner Nuhebedürfnisses nicht mit der Ruhelosigkeit meiner Nei> ven, die einen geistigen Arbeiter bei Erschaffung seine» Werkes plagt. Sie denken nicht daran, daß ich trotz ihrer keinen rechten Schlaf finde und immer wieder an da» Schicksal der Aermsten unserer letzten Tage denken muß. Sie denken nicht daran, daß diese Unruhe mich so weiv treiben kann, daß ich die Erhaltung meiner eigenen Ge» sundheit übersehe, außerdem Rücksicht nehme auf die, die in- den Zelten schlafen, und ich eben deshalb allein hinaus» gehe, um mich nach dem Befinden der Posten zu erkundige,« und meine Ruhe darin zu finden. Sie würden mich gerad« in dem Moment erblicken, in dem ich den einen durchrüttel«^ um möglicherweise noch Leben in ihm zu wecken. Sie abe« würden diese Bewegung als das Ende meines Verbrechens erblickm und wütend über mich herfallen." (Fortsetzung folgt)