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rs. Lspt. 1S2« Xummsr 212 vss gute kuck ^itersriscksr kstgsbsr ctsr „Lscksisrken Vottesreitung" Dom -eulschen Volke „Deutsche Volkheit" lautet -er Titel einer Sammlung, die im Verlag von Eugen Diederichs, Jena, erscheint. Der Verlag Diederichs, dessen Arbeit seit Jahren durch kulturelle Zielsetzung rühmlich bekannt ist, hat sich hier eine neue, dankbare ober auch schwere Ausgabe gestellt: Geschichte und Mythos der deut schen Vergangenheit soll in kurzen, aber auf bestem Quellen studium begründeten Abrissen einer breiten Leserzahl wieder nahegebracht werden. Etwa 60 solcher Büchlein sind bisher erschienen, leicht handlich und billig (je 2 M.), aber reich an Inhalt. Sagen und Dichtungen, Märchen und Schwänke, Volks lieder und Spiele, aber ebenso das alte Kaisertum, die Ent wickelung der deutschen Städte, bedeutende Persönlichkeiten und Zeitwenden der deutschen Vergangenheit werden behandelt. Allerdings sind die Methoden der Bearbeitung und dos Geschick der Darstellung nicht gleichmäßig. Das zeigen auch die Neu- ersclieinungen dieses Jahres. Da finden wir eine ausgezeichnete Arbeit von Robert Kohlrausch über „Herrschaft und Un tergang der Goten in Italien". Jene Geschehnisse, die Felix Dahn in feinem langatmigen Roman „Ein Kampf um Rom" poetisch und nicht immer glücklich ousgeschmückt hat, werden hier in lapidarer Kürze, erschütternd und aufs tiefste spannend erzählt. Ein Quellenverzeichnis weist den Lesern, die eingehenderes Studium wünschen,' freundlich und genau die Wege. — Aehnliches Lob können wir der Arbeit von Wilhelm Kotzde „Der deutsche Orden im Werden und Ver gehen" leider nicht zollen. Nicht nur das Literaturverzeich nis fehlt, in der Darstellung klaffen oft breite Lücken, die das Verständnis erschweren. Man hat manchmal de» Eindruck, daß ganze Kapitel gestrichen worden sind, um di« Arbeit auf den vorgeschriebenen Umfang zu bringen. So wird z. B. verschiedent lich aus die Bedeutung des Heinrich Reuh von Plauen hin gewiesen, geschildert aber wird dessen Arbeit überhaupt nicht! Bei der Bedeutung des Stoffes ist diese Lückenhaftigkeit beson ders bedauerlich. — Weit besser ist dann wieder das Volksbuch von „Theophrastus Paracelsus", jenem berühmten Arzt der deutschen Renaissance, -das Will-Erich Peukert geschickt zusammengestellt hat. Jedenfalls zeigen die Neuerscheinungen 1028 der „Deutschen Volkheit", daß diese Sammlung große Be achtung verdient. Je größer die Förderung durch das lesende Pnbiküm ist. desto leichter wird es sein, bestehende Fehler aus zumerzen. Deutsche Auslandösehnsucht im 18- Jahrhundert. Von Bern hard Duhr S- I-, Stuttgart 1028, Schriften des deutschen Aus lands-Institutes. Brosch. 2 M. — Die Geschichte der Missionen ent hält Beiträge zur Geschichte des Deutschtums im Auslände, die erst »och voll gewürdigt werden müssen. Der bekannte Historiker Pater Duhr zeigt hier an dem Beispiele des Jesuitenordens, welch hervor ragende Kulturarbeit Deutsche in den überseeischen Besitzungen der Spanier und Portugiesen geleistet haben. Jeder Freund des Aus- landsdcutschtums, aber auch jeder für den Gedanken der Mission be geisterte Christ wird dieses Schriftchen mit innerer Ergriffenheit lesen. Deutsche Hansestädte. Ein Bildcrailas. Von Dr. P. Zucker. 66 Seilen Text und 84 Abbildungen auf 64 Tafeln. In Sammlung Wissenschaft und Bildung. (Gebunden 2,20 Mark.) Verlag Quelle u. Meyer in Leipzig. — Deutsche Hansestädte, dos ist der Inbegriff einstiger Herrlichkeit, das Sinnbild einer Zeit, da der Wagemut des deutschen Kaufmannes sich die Welt eroberte, während das deutsche Kaisertum douiederlag. Vieles ist noch aus dieser alten Zeit er halten, ivas an den Reichtum dieser Kausmannsstädte und an den Kunstsinn ihrer weitgereisten Handelsleute erinnert. Es hat einen besonderen Reiz, sich an Hand dieses Bändchens durch diese Zentren alter Kultur führen zu lassen und auf die Schönheiten und die charakteristischen Eigentümlichkeiten der alten Hansestädte aufmerk sam gemacht zu werden, die noch heute ein ganz besonderes Gepräge tragen. Ter Bilderatlos wird dem Kunstfreund und dem Freunde deutscher Geschichte gleich willkommen sei» wie jedem aufmerksamen Besucher der alten Hansestädte. AuS dem Spessart. Kultur- und Heimatbilder von Guido HarImann. Mit 52 Aufnahmen des Verfassers. Druckerei und Verlagsonftalt Dr. I. Kirsch, Aschaffenburg. — Schon in fünfter Auflage erscheint dieses liebenswürdige Büchlein, das dem anmutigen Waldgebirge zwischen Aschaffenburg und Lohr. Miltenberg und Wcrtheim gewidmet ist. Wanderungen durch den Spessart im Wandel der Jahreszeiten werden geschildert, eine Reihe besonders reizvoller Orte liebevoll beschrieben. Besondere Kapitel sind den Volkssitten und Trachten, der Mundart, dem Volkslied und der Erzählungen Jngeborg Magnussen. Friede!, Ein kurzes Leben, Verlag Herder, Freiburg i. Br. Ganzleinen 2,60 M- — Die Nöte der Jugend sind heute eine Angelegenheit aller ernstmeinenden Kreise geworden. Man sieht das Elend zu deutlich, um nicht helfen zu wollen. Immer wieder dringt der- Ruf „Jugendvenvohrlosung" an unsere Ohren. Viele wollen helfen, zu viele fast der Ratschläge, während treusorgende Eltern schier verzogen wollen. „Friede!" ist rin Buch, das eindringlich vor Augen führt, daß es doch noch eine reine Jugend gibt, im christlichen Elternhause, dem heiligen Mutter boden echter Erziehung, charaktervoller Stärke, lebenswiMcher Sitt lichkeit. Friede! steht im Mittelpunkte dieses erquickenden Buches. Er gefällt nicht durch sein Reden, sondern durch sein einheitliches Wollen. Ein engelgleicher Junge, der früh vollendet sein Leben in die Hand des Schöpfers zurückgab, kurz bevor er im Misstonsdienste tätig sein konnte. So erinnert das Buch viel an „Klein Ncllh", ein Gemälde, wie cs Toth gezeichnet haben könnte. Eine edle Schwester setzte ihrem Bruder mit diesem eindrucksvollen Erbauungsbuche ein unvergeßliches Denkmal. Dieses Buch müßte unsere Heranwachsende Jugend in die Hand bekommen, unsere guten Eltern, die Trost und Hilfe suchen, dieser einzigartig«, unvergleichlich schöne Hymnus auf reine Jugendzeit. F. G- Alexander von Gleich en-R u ß wur m, I« grüne« Salon, Novellen vom Stil in der Liebe, Phaidon-Verlag, Wien (brosch. 2,50 Mark). — Das Wort Liebe Ist heute stark entwertet. Um so dankenswerter der Versuch Gleichen-Rußwurms. der auf dem Ge biete des geschmackvollen Essays einen klangvollen Namen hat, mit Grazie vom Stil in der Liebe kleine Geschichten zu erzählen, die gleichviel Takt wie Spannung zeigen. Eine dieser Geschichten trägt die Ucberschrift „Dir Bagatelle"; und eS sind im Grund« lauter Bagatellen, die hier erzählt werden — aber amüsant« Bagatellen, und erzählt mit Humor und eleganter Sprachkunst. Bauweise gcwidinet. Gute Bilder unterstützen den Text. Jedem Freunde des Spessarts wird das Büchlein ein Geschenk sein, und es wird manchen Wanderer anlocken, den Fuß in den nächsten Ferien einmal in diesen schönen Gau unseres Vaterlandes zu lenken. Franken und Nürnberg (McherS Reisebücher), mit 11 Karten, 12 Plänen und 4 Grundrissen, 4. Auflage 1028 (gebunden 4,50 Mark). — Mit dieser Neuauflage ist der „Meyer" der modernste, bestorientiertc Reiseführer durch Franken geworden. Vielfache Ver besserungen gegenüber der letzten Auflage sind zu verzeichnen, vor allem auch im Kartenwerk. Der Führer orientiert jetzt auch sehr gut über die realen Bedürfnisse der Reise, nicht nur Gasthöse und Verkehrsmittel, sondern auch Bäder, Photolverkstätten usw. Beson ders gut ist der Führer für das östliche Franken (Frankenwald, Fichtelgebirge), während für den Westen (Spessart, Rhön) Text und Kartenmaterial etwas durstig ausgefallen sind. Lebensbilder Stefan Zweig, Drei Dichter ihres LcbenS (Casanova, Stendhal, Tolstoi); Leipzig 1028, Insel-Verlag (Leinenband 7,50 Mark). — Stefan Zweig entstammt dem Wien der Vorkriegszeit, dessen lachender Glanz und dessen gutes Europäertum Heine eine holde Sage geworden ist. Als rechter Sohn dieser einzigartigen Stadt hat er vor dem Kriege in langen Reisen Europa und die Welt durchstreift und sich bemüht, die Art fremder Länder und fremder Menschen recht zu erfassen und die eigene Art besser zu erkennen. Novellen und Essays, die Zweig »ach dem Kriege veröffentlicht hat, bieten die Fülle dieser Erfahrung in geläuterter Form. Eine Reihe seiner Werke ist den „Meistern des Lebens" gewidmet, den großen Persönlichkeiten, in denen die europäische Kultur ihren höchsten Ausdruck gefunden hat. Jeder dieser Bände bietet reizvolle, abge schlossene Bilder, deren Zusammenstellung erlesenen Geschmack und reifes Urteil zeigt. Wie abenteuerlich erscheint es auf den ersten Augenblick, Casanova, Stendhal und Tolstoi nebeneinander zu nen nen. Stefan Zweig zeigt geistvoll die übereinstimmende Richtung, in die Begabung und Schicksal diese Menschen geleitet hat: den Drang und die Kunst, schöpferisch das eigene Leben zu gestalten. Nicht ein Kunstwerk außerhalb des eigenen Ich zu crsehaffcn, sonder» dieses eigene Ich selbst zum Kunstwerk zu gestalten war allen dreien tief stes Bedürfnis. Bei Casanova wirkt sich diese seelische Nötigung naiv und realistisch aus, bei Stendhal psychologisch, bei Tolstoi reli giös und ethisch. Man bewundert an diesen: Werk, das der Jnsel- verlag in gewohnter Weise vorbildlich schön gedruckt und gebunden herausgebracht hat, die Kühnheit des Vergleichs, die Kunst der Charakterisierung und die formvollendete Sprache in gleicher Weise. Daß der Essayist der delikaten Schwierigkeiten, die sich bei der Schil derung eines Charakters wie Casanova ergeben, in ausgezeichneter Weise Herr geworden ist, sei nur eben angemerkt. Die Memoiren der Stieftochter Napoleons. Der Verlag F. Bruckmann in München kündigt das bevorstehend« Erscheinen einer deutschen Ausgabe der Memoiren der Königin Hortense an. Die Veröffentlichung der aus dem Jahre 1831 stammenden, bisher streng geheim gehaltenen Aufzeichnungen ist erst jetzt von der Familie Napolelons freigegeben worden. Hortense, Stieftochter Napoleons und zugleich als Gemahlin seines Bruders Louis Königin von Holland, stand dem großen Korsen besonders nahe und hat in der Kotastrophenzeit am engsten zu ihm gehal ten, als alle Ihn verließen. Nach der eben erschienenen fran zösischen Ausgabe geht dem Werk der Ruf einer geistvollen, zum Teil sehr dramatischen Schilderung voraus, die tief in das intime und politische Leben Napoleons einsührt und viele neue Ausschlüsse gibt. Wir kommen aus das Werk nach Erscheinen zurück. Kalhottsche Aktion Die Katholisch, Aktion. Materialien und Akte» von Pater Erhard Schlund O. F. M. (Steif gehestct 4,50 Mark.) Verlag Josef Kösel u. Friedrich Pustet, München. — Die Katholische Aktion ist das „Gebot der Stunde" die „Hoffnung dex katholischen Kirche", der ,Mille des Papstes", die „Pflicht der deutschen Katholiken". So heißt es überall. Aber wenn man fragt, was denn die Katholische Aktion ist und gar wie sie aufgebaut werden soll, dann weiß mancher nicht Antwort zu geben. Die Verfügungen Roms, die vielen Aeußc- rungen des Heiligen Vaters, die Statuten und anderen Akten sind nicht ganz leicht zugänglich. Pater Erhard Schlund O. F. M., der vielgenannte Minchener Religionswissenschaftler, hat in der vorlie- E. Th. A. Hoffman», Apokryphe Erzählungen. Gesam melt und mit einem Nachwort versehen, herauLgegcbcn von Gerhard Solomon. Mit Illustrationen von Vertall und Gavarni. Ausge- liefert durch Franz Wagner, Kommissionsgeschäft G- m- b H., Leip« zig. (Geheftet 2,80 Reichsmark.) — Salomon hat Erzählungen ge sammelt, die nach dem Zeugnis ihrer Autoren auf Vorlagen Hoff- manns zurückgehen. Für irden Freund der einzigartigen Erzählnngs- kunst HosfmannS, des Meisters der unheimlichen Erzählung, wird diese Sammlung eine interessante Ergänzung sein. Besonders inter essant ist, daß sich unter diesen Stücken eine hervorragend« Novelle Balzacs befindet, ein Zeugnis für die starke Wirkung, die E- Th. A. Hofsmank auf Frankreich auSgcübt hat. Herbert Lrwandowfki, Das Tagebuch Kaspar Hau- serS- Eine Gabe für einsame Menschen. Pfeilverlag, Utrecht-Ber lin. — Ein merkwürdiger Beitrag zum Kaspar-Hauser-Problem. Lewandowski will, aus eigenem Erleben heraus, das Tagebuch des unglücklichen, von der Umwelt zerstörten Kaspar Hauser rekonstru ieren. Ein Versuch, der uns wenig gelungen erscheint. ZettschrMen Schönere Zukunft. Inhalt des 50 Heftes: Zusammenarbeit macht stark. (Dr. med. Rhaban Liertz.) — Die veränderte seelische Lage der Mlttelschuljugend. (Umo.-Prof. Dr. L. Bopp.) — Schund und Schmutz tu ihren vielfachen Erscheinungsreisen. (Dr. Calmes.) — Beobachtungen und Bemerkungen. — Aul- turelle Weltrundschau. Das Neu« Reich. Inhalt des 50. Heftes: Der Zusammen schluß Deutschlands und Oesterreichs und der Dawesplan. (Dr. Fr. Weichs-Glon.) — Versuch einer Diagnose der Kultur der Gegenwart. (Dr. Nikolussi.) — Di« Verwirklichung der in dustriellen Demokratie. (Dr. A. M. Lean.) — Zeitstimmcn. — Rundschauen. Hochland. Aus dem Inhalt des Septemberheftes: Deutsch land und das Auswandererproblem. (WIlh. Moock.) — Ernst Troeltsch als Theologe und Soziologe. (Dr. H. Getzeny.) — Wege genden Schrift zum ersten Male gezeigt, »vas di« .Lalholische Aktion" nach dem Willen des Heiligen Vaters ist und sein soll. Er gibt das vollständige Aktenmaterial in Original-Ucbersetzung. — Das Buch ist Quellenwerk für Theorie und Praxis. Jede», Prie ster, jedem tätigen katholischen Laien, jedem Politiker kann dieses Buch von Nutzen sein. Das Neue Testament, übersetzt und erläutert von P. Konst. Rösch O.M.C. Auf gutem, weißem Dünndruckpapier. Einsache Ausgabe geb. in Halbleinen 2 Mark- Bei Einführung in Schulen, Vereine (von zirka 30 Exemplaren an) 1,80 Mark. Verlag F. Schö- ningh, Paderborn. — TaA. 110. bis 153. Tausend ist soeben aus« gegeben worden. Ein neuer Beweis dafür, daß die llebcrsctzung von P. Rösch eine der besten ist, die wir in deutscher Sprache besitzen. Aus jeder Zeile spricht unverfälschter deutscher Sprachgeist. Der Satzb»u ist kurz und durchsichtig, der Ausdruck bestimmt und klar. Und inanche Stelle, bisher vielleicht vielen unklar und unverständ lich, erschließt ganz leicht dem Leser ihren tiefen GelM. Die zahl reichen zusammenfassenden Ueberschristen und die häufige Anwen dung des Absatzes erleichtern das Verständnis. Und doch fühlen wir wieder aus jedem Wort und jedem Satze die heilige Ehrfurcht, mit der der Uebersetzer sein Werk getan, jene heilige Ehrfurcht, die es nicht wagt, die kraftvolle Weihe und Würde des VibelworteS durch eine zu freie Wiedergabe zu beeinträchtigen. So :st «s in Wahrheit ein durchaus getreues und doch ganz deutsches Testament geworden, das wir in die Hand eines jeden Katholiken wünschen. Sie ist nicht nur von vielen Laien benutzt, sondern auch von Neli- gionslehrern in den Schulen cingeführt. Ministerielle Genehmigung gen in Deutschland und Oesterreich liegen vor. Worlkunsk Das Wortkunstwerk. Mittel seiner Erforschung. Von Gehcim- rat Professor D r. O. Walzcl. (Preis geheftet 12 Mark, in Leinenband 14 Mark.) Verlag von Quelle u. Meyer in Leipzig. — Seit etwa einem Jahrzehnt ist Literaturgeschichte nicht mehr eine bloß« Angelegenheit der Philologen, sie erweckt heute das Interesse und die lebendige Anteilnahme weitester Kreise. Die Werke von Gundolf, Bertram und Walzel gehören heule zum allgemeinen Bil- dungsgul. Seinem früher erschienenen „Gehalt und Gestalt im Kunst werk" läßt Walzel nun ein grundlegendes Buch über wichtige ästhe tische Fragen der Dichtkunst folgen. Das Werk zerfällt in zwei Teile, von denen der erste allgemeine grundsätzliche Fragen von Gehalt und Gestalt des literarischen Kunstwerks, der 2. Einzelproblcmc behandelt. Wir nennen, um den Gedankenreichtum des Buches auzudcuten, einige Ueberschristen: „Dichtung und Weltanschauung", „Das Wesen des dichterischen Kunstwerkes", „Formeigeicheilen des Romans", „Die Kunstsorm der Novelle" u. a. Ucberall tritt die wccksclseitige Bedingtheit von Ideengehalt und Ausdruck klar zutage. Ob Walzel über die Aufgabe der Literaturwissenschaft, über Slilsorm der Dich tung, über icnzclne groß« Künstler und Kkustmerkc spricht, stets weiß er zu fesseln und zum Nachdenken anzuregcu. Walzels Betrach tungen verdienen für die Llleraturgeschichte nicht weniger Beachtung zu finden wie Wölsslius „Grundbegriffe" sür die Kunstgeschichte. Zu dem sind seine Aufsätze so klar und fesselnd geschrieben, daß sie jeöcm Leser, nichl nur dem Literaturhistoriker, Genuß und Belehrung ver schaffen. Daß die Kriegsschuldfrage, die jahrelang die Oesfentlich. keit der ganzen Welr beschäftigte, auch heute noch nicht zur Ruhe gekommen ist, zeigt das außerordentliche Interesse, das den Forschungen und Ausführungen Emil Ludwigs in Amerika vor wenigen Tagen cntgegengebracht wurde, aber darüber hinaus auch die europäische Presse beschäftigte. Die diplomal'schen Aktenstücke zur Geschichte der Ententepolitik der Vorkriegsjcchre, hcrausgegeben von B. von Stebert. ehemaligem Sekretär der Kaiserlich-Russischen Botschaft in London, haben bei ihrem ersten Erscheinen 1921 außerordentliches Aufsehen erregt, sind von eng lischer Seite als Fälschung bezeichnet worden, während Poincarö, von dem Ausschuß der Neutralen zur Untersuchung der Kriegs- schuldfrage um seine Aeußernng zu dieser Veröffentlichung gefragt, bis heute geschwiegen hat. Der Verlag Walter de Gruyter u. Co., Berlin und Leipzig, legt heute im wesent lich verbesserter und ergänzter Auslage diese Aktenstücke als „Graf Benckendorffs Diplomatischer Schrill- Wechsel" in drei großen Bänden vor (Band. 1: 1007—1010. Bond 2: 1011 und 1912. Band 3: 1913 und 1914. Qklav. Geh. 30 RM.). Mehr als 100 neue und überaus vielsagende Akten stücke werden hier zum ersten Male veröffentlicht. Sie ergänzen nicht nur das bisherige Bild, sondern führen gewisse Tatsachen auch In neuer Beleuchtung vor, so daß kein politisch irgendwie Interessierter an ihnen vorübergehen darf. der Geschichrsreoision. (Prof. Dr. PH. Funk.) — Kritische Be trachtungen. — Kunstbeilagen. — Rundschau. Stimmen der Zeit. Aus dem Inhalt des Septemberhestes: Ein Jahrhundert Staatskirchentum in Rumänien. (F. Wier- cinski.) — Ein Nachwort zur „Seelischen Katharsis des schöpferischen Menschen". (I. Ternus.) — Heinrich Federers letzte Gabe. (A. Stockmann.) Besprechungen von Büchern. Europäisch« Gespräche. Verlag Dr. Weither Rothschild» Berlin-Grunewald. Inhalt des Septemberhestes: Zur linier- Zeichnung des Kellogg-Paktes. — Dokumente. — Literatur. — Zeittafel zum Kellogg-Pakt. Westermanns Monatshefte. Verlag Georg Westermann. Braunschweig. — Im Septemberhest dieser guten Monatsschrift sind wieder einmal Literatur. Malerei und andere Künste, Wissenschaft, Sport, Film, Mode, Kultur- und Sozialpolitik usw. in ziveckmähiger Ausgeglichenheit zusammengestellt, so daß das Heft, das jetzt im 73. Iahrhang erscheint, eine erlesene Auswahl von Artikeln in der genannten Richtung in sich vereint, die durchweg Beachtung verdienen. Die Illustrationen verdienen noch besonders hervorgehoben zu rverden. Obrrlausitzer Heimat-Zeitung, Druck und Verlag von Alwin Marx, Buchdruckcrci und Zeitungsverlag G. in. b H., Rei chenau (Sa.) Preis vierteljährlich 2,25 M. Vicrzehntägig eine Nummer im Umfange von 16 Seiten. — Die letzten Hefte dieser heimatlichen Zeitschrift enthalten, der Sommerzeit entsprechend, eine Anzahl Wanderaufsätze oder landschaftliche Schilderungen. Otto Schön«, Georg Mclzer, Fritz Günther Priesen die Heimat uick regten mit ihrer Feder an, den landschaftlich schön ge legenen Punkten einen Besuch aLzustattcn. Bruno Reichard ge. dachte des verdienstvollen Geschichtsforschers Richard Jccht in Görlitz anläßlich dessen 70. Geburtstages. Auf geschichtlicher Gruick- lage beruht der in Nummer 16 beginnende Roman aus Bischofs werdas Vergangenheit „Mauern und Türme". Weiteren Unler- haltungsstoff bieten Th. Schützes Oberlausitzer Geschichte „Die Nacht am Kreuze", Franz RöSlerS Erzählung „N e u sch t r g I 8 wa l d er Gestalten", sowie einig« lustige mundartliche Artikel.