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6 UW v!/^/-»r^/Z-Me'cz/L'^ v!/ . Mff /-/-e-Lc/s^, /)/2^7->L//cr-IL- 5L. »E vi*s»1« Mt«L kezinn 6er Vorstellunl-en - TSglick <1, '/<?, ^/,9. »rriltrp: 1. V«?. '/-S Idk. :: !«»»Iip: V,L.'/-I, >/,S i»n. Ltriesener LtraLe S2 — L«rnrut: S661L Straüeodaknllnien: 2, lO, 17, 19, 20, 22 tlaitsolello: barsteupiLte ^wk/s/rs^? 7/iktec>u8 6er Praxis eines ^rsusnarrtes VVoctientaas: 6, > 26 / Lonntsos: 4, V«?, '/zg klun novk bis Montag vss grööto Usobungsl/ibsntouer Van««« vinl «l»' goiasm U«s Ad vienstag: vor nissisvbs Sittsnkilm Os, Oork «»vr Lvnets unter Igitwirtzung 6sr russ. XUnstiettrupps tirislem bedeutend kritischer die Produkte wertet und auswählt, als cs in Deutschland üblich ist. Wenn man eine geringe Hoffnung auf die künstlerische Erziehbarkcit des Publikums seht, so ist es an der Zeit, die Anzeichen zu erkennen und die Gelegenheit wahr- jllnehmen. vr. Iwan Lrinun. Wir stehen vor einer neuen Situation in der Entwicklung des Kinos: Die künstlerisch-ästhetischen Prin zipien des Films verbunden mit der Erkennt nis seiner phototechnischen Abhängigkeit be ginnen durchzubrechen. Die Filmindustrie ist ungeheuer groß geworden durch den Willen der Massen, die im Zeitalter der Technik und Wirtschaft allein über Angebot und Nachfrage regieren. Die kurze Spanne von dreißig Jahren, die das Kino brauchte, um übermächtig aufzuwachsen, ist nur so zu erklären, daß der Film das Geheimnis der primitivsten und passivsten Unterhaltung zu verwirklichen verstand, — nämlich die Augen- und Zeichensprache. Der Film, als nur sichtbares, bildhaftes Geschehen, als rein optisches Phänomen bedingt seine Jnter- nationalität. Sein allgemein verständliches Sujet, das Amü- sante mit tobender Doleni, das Sentimentale mit Schlußkuß, das grobe Heldentum mit Ritt und Schuß und Totschlag haben den bisherigen Werdegang des Films bestimmt und werden ihn weiter dirigieren. Aber es sind inzwischen auch geschmackvolle Filme gedreht worden. Diese haben im Wust des lieblichen um so mehr Aufsehen erregen müssen. In den Kreisen der Gebil deten und Geistigen begann man zu diskutieren, zu negieren und zu bejahen; — und schließlich ging auch die Intelligenz der Menschheit ins Kino. Im letzten Jahrfünft haben sich die Er eignisse überstürzt: die Einwirkung der amerikanischen und russi schen Filme, die Realisierung des Ton-Farben- und Stereofilms. Neue Bücher zeugen von dem Ernst und Eifer, der aufgewandt wird, das filmische Problem mit den Mitteln des Geistes zu untersuchen. Am wichtigsten aber unter allen diesen Erscheinun gen ist das Auftauchen der Studiofilme und Reprisekinos, weil fie das Risiko der Praxis nicht scheuen. Beim Studiofilm handelt es sich um filmisch« Versuche, um Studien und Experimente, die den technischen und ästhetischen Gesetzen der Filmkunst auf den Grund gehen wollen. Das Reprisekino ist ein kleineres Theater, in welchem speziell alte Filme wieder in den Spielplan ausgenommen wer den, die für die Entwicklung der Filmindustrie und des Film- geschmacks von Bedeutung gewordrn sind. Beim Reprisekino handelt es sich um die Vorführung fil mischer Werte von Gelehrten, beim Studiosilm um die Durch führung der Werte von Morgen! Diese Werte von Morgen interessieren den Durchschnitt der Kinobesucher nicht. Sie wenden sich an einen Ausschnitt des Publikums, der Sinn und Augen hat für die unerschöpften Mög lichkeiten der Film-Kamera. Ein Studiofilm sucht nicht das prunkende Milieu, die sensationelle Artistik der Darsteller, die Eleganz schöner Frauen; er begnügt sich mit einfachem und billi gem Material, er überrascht durch die Kunst neuer Gesichte. In privaten Ateliers, die meist kaum die Ausmaße einer Nein städtischen Photo-Werkstatt überschreiten, sind jugendliche und wagemutige Menschen bei der Arbeit. Hier wird erprobt, wie man mit dem Kurbelkasten Neues sehen könnte; hier wird experimentiert, wie der Schnitt und die Photo-Montage den bildrhythmischen Ablauf gestalten; hier weht die Luft, die allein imstande ist, endlich die Konfektions-Atmosphäre der Atelier fabriken zu überwinden. Kleine Spielfilme, in der Art einer Anekdote oder Novelle, werden gedreht. Absolute Filme, die an Stelle natürlicher Objekt« reine, sogenannte „abstrackte" Formen verwenden, werden erfunden und produziert. Da schwülen die Unkosten nicht zu Millionen Mark an, sondern man begnügt sich mit fünf, drei, eintausend Mark. Und das ist lmmer noch genug für Leute, die vereinzelt gegen di« Konzernblöcke auszuhalten haben. Wertvolle Studiofilme sind vorhanden, aber sie werden nicht oft genug vorgeführt. In Berlin hat die „Gesellschaft Neuer Film" vor Monaten einige herausgebracht. In den Hauptstädten Frankreichs, Englands, Hollands und Amerikas kennt man solcher Art Versuche ebenfalls. Aber der Geist des Kapitals und der Korrumption hemmen in üblicher Form den künstlerischen Fortschritt. In den Metropolen blitzt es stellen weise auf, aber der Hunger in den geistigen Provinzen wird noch lange nicht gestillt. Kurzfilme sind da; Namen wie Viking Eggeling l„Diagonal-Symphonie"), Rens Clair t»Entr' acte"), Hans Richter („Film-Studie"), Alberto Eavalcanti („P'tite lilie), und Comte Etienne de Beaumont („Lichter und Schnellig keiten") stehen zur Verfügung. Alle internationalen Filmkenner, soweit sie nicht von rein kapitalistischen Tendenzen bestimmt sind, warten auf die Bereitschaft eines größeren Publikums. Auf seiten der Produzenten beginnt sich der Gedanke des „Kurzfilms" (und dazu gehören alle Trick-, Zeichen-, Scherenschnitt- und Marionettenfilme, ebenso die absoluten und novellistischen Filme) immer weiter zu verbreiten. Neue Firmen entstehen, die sich vor allem einer künstlerischen Ausgestaltung des Beiprogramms widmen wollen, damit dieses nicht nur als Füllsel, sondern als gleichwertiger Teil im Ganzen des Spielplans angesehen werden kann. Unter anderen sei hier die kürzlich erfolge Neugrllndung der Fama-Film-Gesellschaft unter Leitung von Dr. Schamoni und Gaensel erwähnt, die sich diesen Ideen zu- wenden wollen. Auffällig ist, daß in Deutschland so spät di« Verwirklichung des Reprisekinos einsetzte. Obgleich gerade bei uns die film- künstlerische Entwicklung einen charakteristischen Verlauf nahm, und Studiofilme als erste dieser Art entstanden, blieb lange Zeit jede Möglichkeit einer öffentlichen Vorführung unterbunden. ' Nun besteht seit einige« Monaten in Berlin die „Camera* (Unter den Linden 14), ein kleine», äußerst geschmackvolle» Theater, da» sich zur Aufgabe gemacht hat, nur alte und gut« Film« zu zeigen. Schon beginnt ein besonderer Kreis von Zu schauern Gefallen an den älteren Streifen zu finden. Die Er innerungen an schon früher gesehene Filme, die Neuentdeckungen in denselben, die Vergleiche der verschiedenen Geschmäcker und die Beobachtung, wie ein kleiner Filmspieler zu einem Genie auf steigt, bilden den ganz besonderen Reiz beim Besuch dieses Kinos. Hier ist auch der rechte Ort, die Studiofilme anzuschauen, die den künstlerischen Weg der Zukunft ertasten. In Paris gibt es heute „schon vier solcher Theater: „Studio des Ursulines", Vieux Lo- lombier", „CinSma latin" und der CinSklub. Der LinSklub ist eine Vereinigung von Ftlmleuten, Schriftstellern und Regie rungsmitgliedern, der regelmäßig die neuesten Ereignisse auf fil mischem Gebiet bringt; er registriert und kontrolliert nach Mög lichkeit den künstlerischen Fortschritt der Kinomatographie. In London hält die „Film-Society" die Spitze, an der Bernhard Shaw und der berühmte katholische Schriftsteller Chesterton be teiligt sind. Die intellektuellen Kreise Englands bringen dieser Vereinigung größtes Interesse entgegen. In Holland wirkt die „Filmliga", eine sehr lebendige Publikumsorganisation, und in Amerika existiert eine Klein-Theater-Organisation, die aller dings stark wirtschaftlich orientitrt ist. Jedenfalls handelt es sich bei allen diesen Institutionen um «in« Besucherschaft, die Deutsche in United Artist» Filmen. Der neue Lillian-Kish. ilm wird unter der Regie von Max Neinhardt nach einem Manu- ist Rudolph .errecaier von yans scrary geiqrreven worden. Die Re,sie des neuen Gloria-Swanson-Films „Sumpf" führt von Strohheim. John Barrymores Partnerin in dem Film „Wetterleuchten" (Der rote Sturm) ist Camilla Horn, die auch im nächsten Varrymore-Film „Der König der Bernina" seine Partnerin sein wird. Dieser Film wird unter der Regie Ernst Lubitschs hergestellt. Das Manuskript schreibt Hans Kräly nach dem gleichnamigen Roman von I. C. Heer. Vilma Banky, die in Deutschland zu filmen begann, ist die Partnerin Ronald Colmans in dem Film „Die Verschwörer", und der Star in „Die Unschuldige". Colinans neue Partnerin ist Lily Damit« in dem Film „Rettung". Karl Vollmöller schrieb das Manu- Films ,La Paiva" (Das Liebeslied), und Iwan der auch in Deutschland zu filmen begann, spielt skript des Petrovich, die männliche Hauptrolle in Leidenschaften". dem Rex-Jngram-Film „Die drei Schaljapin im Film. Es ist zwar nicht der große Sänger Feodor Schaljapin selbst, der im Film erscheint, aber sein Sohn Feodor Schaljapin junior, der sich dem Film zugewandt hat. Schaljapin junior spielt unter der Leitung W. Turjankys, den Papa Schaljapin als Filmregisseur besonders schätzt, in dem " " -- . " . . . Wolga" Peter-Ostermayr-Film der Meßtro „Wolga Das Kino in der Türkei. Das türkische Parlament in An gora hat eine Gesetzvorlage angenommen welche Personen im Alter von weniger als 16 Jahren den Zutritt zu den Kinos verbietet. Das Gesetz wurde von dem Präsidenten der türki schen Kinderschuh-Gesellschaft, Dr. Fuad Bei, der gleichzeitig Parlamentsmitglied ist, in Vorschlag gebracht. In Begrün dung der Vorlage erklärte er, die meisten der vorgeführten Filme in der Türkei seien amerikanischen Ursprungs und sie hätten einen verderblichen Einfluß auf Geist und Moral der Kinder. Wie «in Ozeanriese entsteht. Die neuen stolzen Ozean riesen des Norddeutschen Lloyd, die „Europa" und die „Bremen", fini» unter lebhafter Anteilnahme der ganzen Bevölkerung Deutschlands vom Stapel gelaufen. Den Entstehungsprozeh dieser beiden größten Schiffe Deutschlands, die je 46 066 Re gistertonnen Falsungsgehalt haben, zeigt ein neuer technischer Film der Ufa, der rm Auftrag des Norddeutschen Lloyd her- gestellt wurde. Vom Auflegen der ersten Stahlplatte und der Montage der Turbinen und Motors bis zur Ausstattung des luxuriösen Schiffsinnern, hat Regisseur Fritz Kallab den Werdegang der beiden Schiffe verfolgt und eine lückenlose und anschauliche Bildfolge geschaffen. Auftakt zu« Groß-Tonfilm. Bekanntlich wird der große Ernst-Lubitsch-Film mit Emil Jannings als Star, „Der Patriot", nach Alfred Neumanns Drama vertont werden. Klangapvarate mit den letzten technischen Errungenschaften werden den Marsch der russischen Truppen, die Attacke der Kosaken und Pistolenschüsse wiedergeben. Außerdem werden die Höhepunkte der Handlung von den Darstellern gesprochen. Man wird also im „Patriot" Emil Jannings und Florence Vidor nicht nur sehen, sondern auch hören können. «in van wogy-wluseum tn ««es. — Wie der «er«chter>tat- ter des „Petit Marseillais" aus Arles meldet, hat ein großer Bewunderer des Malers Vincenz van Gogh beschlossen, in Arles, wo er zwei für sein« Kunst und fein Leben so entscheidend« Jahr- verlebt hat. ein Museum zu seinem Gedächtnis zu errichten. Das Museum soll in der mehr als bescheidenen Wohnung unterge bracht werden, die der Künstler in einem am Lamartine-Platz gelegenen Haus« innehatte. Seit 1622 M hier eine Eedächtnis- tafel angebracht. Man wird in diesem Museum u. a. einige Sc- genstände sehen, die an die jammervollen Verhältnisse erinnern, in denen van Gogh lebte. Da ist der kleine Ofen, auf dem er sich selbst fein« Nahrung kocht«, seine lange weiße Avbeitsbluse und der große Strohhut, der ihn schützen sollt«, wenn er im alüdcnden Sonnenbrand malte.