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September in der Natur Es geht abwärts. Zwar sind noch Tausende von Blüten- «Hchen geöffnet, aber nur wenige Gewächse sind es, die erst jetzt i« der herbstlichen Zeit neu zur Blüte gelangen. Von den Enzianen entfaltet der blaue Wiesenenzian in fünfspaltigen tangzipseligen Kelchen seine einblättrige, glockig-keulenförmige Blume mit ihrem fünfspaltigen Saum. Man trifft diese herr liche Herbstblume nur selten und muh sich freuen, daß sie, wie alle unsere Enzionarten, unter Schutz gestellt ist. In die Familie gehört übrigens auch das Tausendgüldenkraut, das noch im Sep tember blüht. Auf sonnigen Waldwiesen und in Gebüschen ist dieses „Fieberkraut" nicht selten. In der alten Kräuterheil kunde mag es einen hervorragenden Platz gehabt haben, das es tausend Gulden wert machte. Tee aus Blumen und Blättern brauchte man gegen Sodbrennen und Magenschmerzen, gegen Verschleimung lind Verstopfung, zur Verbesserung der Magen säfte und zur Stärkung des Magens, Kopfweh und Appetit losigkeit verschwinden, seine Kraft vertreibt das Fieber und regelt Blutstörungen, Verhärtungen der Lunge und Gallen steine werden vom Tausendgüldenkraut-Tee beeinflußt. Mit Wermut und Honig vermischt, diente er zur Linderung des Keuchhustens, mit Salbei gemischt trank man ihn zur Beseiti gung von Hautunreinigkeiten und Geschwüren, In Weißwein gekocht, nahm man das begehrete Kraut zur Muskelstürkung. Der Naturfreund wird in diese» Herbsttagen gern Gelegenheit nehmen, die zahlreichen Körbchenblüh er zu bewundern und den blaßvioletten Zeitlosenflor der Wiesen zu betrachten. Noch blüht so manches Pflänzchen vom August her, aber es geht abwärts. Nicht mehr lange, so ist es vorbei mit der Blumenherrlichkeit im Freien, mährend in den Gärten Herbstastern und Georginen und noch manche andere Schönheit zu schauen ist. Langsam bereitet sich die -Natur auf den Winter vor, wirft unnützen Ballast und Verbrauchtes ab Und leitet Nährstoffe in die über winternden Teile, soweit genügend Mitgift für neues Leben in die Samen gegeben ist. Es geht abwärts. Darüber darf auch die oft beobachtete zweite 'Blüte mancher Gewächse nicht täu schen, die wir Jahr um Jahr erleben. Alles rüstet für den Winter, um für einen schöneren Frühling bereit zu sein. beipiig untt Umgebung Jur Auseinandersetzung Sachsen—Retchsverkehrsminiskerium Leipzig, 3. September. Zu der Auseinandersetzung zwischen der sächsischen Regie rung und dem Neichsoerkehrsministerium wegen der Regelung des Luftverkehrs über Sachsen wird dem Telunion- Eachsendienst geschrieben: Es ist nicht erklärlich, weshalb die sächsische Regierung ge heimhalten wallte, daß sie dem Neichsoerkehrsministerium einen deutlichen Brief geschrieben hat, um endlich einmal Klarheit in die Fragen des Luftverkehrs über Sachsen zu bringen. Wenn das Neichsoerkehrsministerium behauptete, daß die Befliegung der sächsischen Luftstrccken durch die Lufthansa ausreichend sei, so mag das zutrcffen. Nicht richtig aber ist es vom Reichs verkehrsministerium, die von ihm konzessionierten Flugleistun gen der Nordbayrischen Luftverkehrsgesellschaft überhaupt zu negieren. Unklug ist es vom Neichsvcrkehrsministerium aber schließlich, und zwar unklug im schärfsten Sinne dieses Wortes, die Oeffenilichkeit durch sein Verhalten zu der Diskussion der brennendsten Frage im deutschen Luftverkehr, nämlich der Frage der Lustsahrpreisgest»Itung herauszusordern. Und da muß jetzt gefragt werden: Weshalb -kann die Nordbayrische Flugverkehrsgcfellfchaft den Kilometer zu 70 Pfennigen fliegen, während die Lufthansa dafür zwei Mark verlangt? Trotz dieses Preisunterschiedes wird die Luft hansa nach jeder Richtung von der Rcichsregierung gestützt, die Nordbayrische aber soll, wenn die Einstellung des Reichsver kehrsministeriums sich bis in ihre letzten Konsequenzen aus wirkt, verschwinden. Dann ist der Weg für die Lufthansa frei und sie kann ihre sehr hohen Flugpreise auch überall verlangen. Monopolreif im staatsklugen Sinne des Wortes ist doch aber nur, was durch privatkapitalistische Initiative sich so ent wickelt hat, daß bei den äußersten Leistungsgrenzen die größte Wirtschaftlichkeit erreicht ist. Von der Lufthansa kann man das wohl keinesfalls sagen, man würde aber das Urteil nicht so scharf sprechen können, wenn die durch die Nord-bayrische ge gebenen Slergleichsmöglichkeiten fehlen würden. Das Reichs verkehrsministerium jongliert in seinen Erwiderungen auf die ersten, ihm sicher sehr unangenehmen Veröffentlichungen über den zwischen Sachsen und ihm entbrannten Luftstreit, mit einem Begriff, nämlich dem Begriff „bedarfsmäßig beflie ge n". Es behauptet, das Befliegen einer Luftstrecke auf Grund täglich sich zeigenden Bedarfs sei nicht mehr bedarfsmäßiges sondern fahrvlanmäßiges Fliegen und dieses sei konzessions- pslichtig. Es handelt sich um die Befliegung der Linie Mockau — Berlin nach Bedarf. Diese Sache ist ganz klar. Die Flug gäste ziehen es vor. mit der billigeren und vor allem mit der ihr hinsicktlich des Abfahrtsortes bequemer liegenden Linie zu fliegen. Bequemer als Schkeuditz liegt eben für Flüge ob Leip zig der Flughafen Mockau, Das hätte das Reichsverkehrs ministerium bedenken können, ehe es den Flughafen Schkeuditz «inrichtete; die nötigen Erinnerungen sind mit aller Deutlichkeit in Berlin voroebracht worden, Und das Reichsverkchrsministe- rium wird wohl einen außerordentlich schwierigen Standpunkt bekommen, wenn es sich weiter weigert, gerade diese Linie, für die ein Bedarf lediglich dann vorhanden ist, ivenn sie von der Nordbayrischen beflogen wird — weil sie eben billiger fliegt, zu konzessionieren. Es muß auch imReichstag einmal mit aller notwendigen Energie die gesamte Subventionswirtschaft im Flug wesen darqelegt und diskutiert werden. Wie kommt der deutsche Steuerzahler dazu, für den deutschen Flugverkehr mehr Mittel aufzubringen, als bei bescheidenen Ansprüchen der Verkehrs gesellschaften notwendig sind? Wenn das Reichsverkehrs-* Ministerium von Auslandsvervflichtungen der Lust- Hansa spricht, so mag es diese Verpflichtungen ausdrücklich sub ventionieren. für den Luftverkehr im Inlande ober ailt es, rationellste Wirtschaft und billigste Preise' ) Großer Pelzdiebstahl. In der Nach: zum Sonnabend sind durch Einbruch aus einer Pelzhandlung am Brühl Pelz- waren im Gesamtwerte von zirka 9000 Mark gestohlen worden. Außerdem wurde die Geschäftskasse ausgeraubt, die etwa 1000 Mark in bar enthielt. Von den Tätern fehlt jede Spur. Auf die Wiederherbeischasfung der gestohlenen Waren und des Gel des ist eine Belohnung von 10 Prozent zugesagt. ) Mangel an Verantwortlichkeitsgeslihl. Aus der Staats straße zwis<An Sommerfeld und Paunsdorf ist am Sonnabend früh ein radfahrender Arbeiter durch ein Personenauto un gefähren und- erheblich verletzt worden. Der Verletzte ist von dem Auto, das wahrscheinlich aus Dresden stammt, auf der Straße liegen gelassen worden. ) Pelikane sind kein Iagdobjektl Der Landwirt Zander in Cröchern hat vor etwa einem Jahr auf der Jagd einen aus dem Zoologischen Garten in Leipzig geflüchteten Pelikan er schossen. Das Amtsgericht Merseburg hat gegen den Landwirt nun aus Grund der bestehenden Jagd- und Schongefetze einen Strafbeschl erlassen. ) Messerstecherei. Sonnabend morgen entstand auf dem Gerichtsweg zwischen einem 45 Jahre alten Bauarbeiter und einem 31 Jahre alten Schleifer eine Schlägerei, in deren Verlaus dieser ein Messer zog und seinem Gegner einen lebensgefährlichen Stich beibrachte. Der Verletzte mußte mittels Rettungswagens ins Krankenhaus gebracht werden. Der Täter wurde sestgenom- men und der Staatsanwaltschast zugesührt. Oiemnltr, lvicksu. ?!suen Die christlichen Gewerkschaften in Chemnitz Chemnitz, 2. September. Am 26. August hielt das Ortskartell der christ lichen Gewerkschaften zu Chemnitz eine gutbefuchte Versammlung ab, Herr Goldberg vom Zentralvcrband christlicher Textilarbeiter sprach über das Thema: „Die Orts- Kartelle der christlichen Gewerkschaften und ihre Aufgaben". Ausgehend von den organisatorischen Verhältnissen innerhalb der christlichen Gewerkschaftsbewegung kam er zu den bedeutungsvollen Ausgaben der Ortskartelle als Organe des Gcsamtverbandes. Die Berufsverbände haben in erster Linie die beruflichen Interessen der Arbeiterschaft in den einzelnen Industriezweigen wahrzunchmen. Die Kartelle und die Gesamtbewcgung hingegen die allgemeinen Interessen, welche die gesamte Arbeiterschaft gemeinsam berühren. Auf den Ge bieten -er Gesetzgebung, Verwaltung usw. ist die christliche Arbeiterschaft nicht ganz einflußlos geblieben. Sie ist heute mit ein hauptsächlicher Träger des Volks- und Staats- gedankens; und ist gewillt, ihr Geschick und damit das des ganzen Volkes mit zu lenken und zu leiten. Deshalb ist es ört lich gesehen, Aufgabe unserer Ortskortelle, auch starken Einfluß zu nehmen auf die gesamte Kommunal- und Gemeindepolitik (Steuerwesen, Wohnungswesen, Kreditwesen, Ernährungswesen, Verkehr, Preisgestaltung usw.). Nicht zuletzt haben die Kartelle ein sehr starkes Interesse an dem Fortbestand und Wiederauf bau unserer christlichen Schulen, damit unserem Volke auch die Grundlage für eine dem Volkswohl dienende Regelung all dieser Angelegenheiten erhalten bleibt. Hier erwächst ihnen weiter die bedeutungsvolle Aufgabe, in treuer Waffenbrüder schaft mit den konfessionellen Vereinen zufammenzuarbeiten: und das bereits bestehende Freundschaftsverhältnis zu stärken und weiter auszubauen. Die sozialen Wahlen im ersten „sozialen Wahljahr" haben gezeigt, daß sich die Kartelle der christlichen Gewerkschaft aus diesem Gebiet ihrer Aufgaben voll bewußt sind. Nicht ihre letzte Aufgabe ist Durchbildung und Schulung i h r e r A n h ä n g e r auf den verschiedensten Gebieten: denn mit dem wirtschaftlichen Aufstieg der Arbeiterschaft müsse ein kultureller Aufstieg parallel gehen. Starker Beifall lohnte die Ausführungen des Referenten. Bezirksleiter Giertz vom Christlichen Metallarbeiterverband ergänzte das Referat noch in längeren recht ivertvollen Aus führungen. Bczirksdirektor Somiefki legte der Versamm lung in markanten, klaren Sätzen Zweck und Werte unserer Deutschen Volksversicherung dar. Für die Mitglieder der christ lichen Gewerkschaften könne nur unsere gemeinnützige Volks versicherung (Leben, Feuer, Haftpflicht usw.) in Frage kommen. Nachdem nach verschiedene geschäftliche Angelegenheiten erledigt waren, schloß der Vorsitzende die schön und einmütig verlaufene Das Krönmigsfest in Rosenthal Ein Freudensest seltenster Art wird hier in Rosenthal am 8. September, vormittags 8 Uhr, gefeiert werden. Zum Ge dächtnis des 1888jährigen Bestehens unseres Gnadenortes hat der Heilige Vater Pius XI. gütigst gestaltet, daß an diesem Tag« die Gnadenstatue aus feierliche Welse gekrönt werde. Zu« päpstlichen Delegat hat der Heilige Stuhl den Hochmiirdigsten Bischof von Meißen, Dr. Christian Schreiber, ernannt. Gewiß werden die Gläubigen von nah und fern zu diesem Feste nach Rosenlhal eilen. Alle sind dazu eingeiaden, besonders auch die hochwürdige Geistlichkeit. Wegen der Unterkunst möge man sich an die in der Festschrift angegebenen Gasthäuser wenden. Für die hochwürdigen Geistlichen will der Administrator P. Ro. mualdDomaschka Nachtquartiere besorgen, wenn ihm diese ihren Wunsch bis zum 5. September Mitteilen. Die Dresdner Katholiken fahren zur Krönungsfeier am Freitag, den 7. September mit dem Mittagszuge ab Dresden- Hauptbahnhof 12 Uhr 20 Minuten, ab Wetiner-Bahnhof 12 Uhr 27 Minuten, ab Dresden-Neustadt 12 Uhr 35 Minuten. Nähere Auskunft durch Georg Scholze, Königsbriicker Straße 33, pt, Versammlung. Möge sie zum weiteren Aufblühen unserer christ lich-nationalen Gewerkscliaftsbrwegung in Chemnitz und weit darüber hinaus beitragen. Ein doppelter Molorradunfall Plaue», 3. September. Bei Tannenhof verunglückte Freitag abend in der neunten Stunde ein Motorradfahrer ans Plauen schwer, der auf dem So ziussitz seine Frau bei sich hatte. Zwei Leute, von denen einer an getrunken war, überquerten die Straße. Als der Kraftfahrer dem einen ausweichen wollte, lief ihm der andere ins Rad, wodurch er zum Sturz kam. Die Frau wurde schwer verletzt. Während sie in ein Auto gehoben wurde, um ins Krankenhaus übergeführt zu wer» den, sammelten sich mehrere Kraftwagen und versperrten die Straß«. In diesem Augenblick kam von Sprau ein zweiter Motorradfahrer daher. Er bemerkte die auf der Straße haltenden Wagen zu spät und fuhr mit voller Wucht gegen ei» mitten auf der Straße stehen des Auto, dessen Insassen ausgestiegen waren. Er stürzte ebenfalls und trug schwer« Verletzungen davon. tz. KrciShauPtmann Jani beurlaubt- Krcishanptmann Dr. Jani ist vom 1, September bis 2. Otober beurlaubt und wird wäh» rend dieser Zeit durch den Oberregierungsrat Zimmer vertreten. tz, Erpressung. In Mittweida hatte ein 30 Jahre aller Schlos ser in einem Briefe einen Bankbeamten unter Todesandrohung auf gefordert, in seiner Wohnung dem Briefschreiber 2800 Mark aus zuhändigen. Der Kriminalpolizei gelang es jetzt, den Erpresser sest- zunehmen, tz. Mit dem Beil gegen die Polizei. Donnerstag nacht wurde in Zwickau die Polizei nach der inneren Stadt ge rufen, wo sich auf der Straße eine Menschenmenge angesammelt hatte. Ein Haushewohner zerschlug seine Möbel und verursache «inen ruhestörenden Lärm. Den Polizeibeamten trat er mit dem Beil entgegen. Er konnte jedoch überwältigt und fest genommen werden. -- ^eskalb „Htlina, cke tür ^Ile nur beste, fetter klourirau längst bekannte bebenrmlttel. nämlich feinste Speiseöle unä kette mit bester lttllck verbuttert, bei äer Herstellung Verventtung stritten. ttatturcb leichte Verttaullchkelt, grösster blSkrvert, Vobl- gesckmack, Haltbarkeit, Lrgiebigkelt untt allgemeine Ver- venttborkett rum kacken, liocheo, braten untt als brotvukrtrich gegeben »intt. 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