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Sächsische Volkszeitung : 04.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192809043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280904
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-09
- Tag 1928-09-04
-
Monat
1928-09
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.09.1928
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t... k'L r r -K V ZM ^ . 1 * Ä. >'A L^-s' DM t»jlu.st. ÄML -Z Dltlch Wirt schasst in der -rutschen Volkswirtschaft «nd über Maßnahmen zu ihrer Hebung. An Hand von -otistischem Zahlenmaterial über die Umwicklung und den gegen wärtigen Stand der deutschen Milchwiristlmst zeigte der Redner die große Bedeutung der deutsch«« Milcherzeugung im Rahmen der ge sinnten Volkswirtschaft. Wenn der Durchschn'ltSjabreSmilchcrlrag der Kühe um 300—350 Kilogramm erhöht würde, würde die gesamte AuSlondseinfuhr von Milcherzcugnissen entbehrlich sein Diese Stei gerung der jährlichen Milcherträge der Kühe sei sowohl ein techni sches als auch ein wirtschaftliches Problem: es werde gelöst, wenn di« Landwirtschaft Mi Ich preise erziele, die di« Aufwendungen für di« Leistungssteigerung decken. Der Redner zeigte dann die Pro bleme, die in der kommunalen Rcichsinilchgesehgebang zu lösen sind und schloß seine Ausführungen mit dem Hinweis daraus, daß der Grundgedanke dieser Gesetzgebung nicht Hemmung, sondern Förde rung aller ernsten Bestrebungen der freien Wirtschaft sein müsse. Pros. Dr. L i ch t en b e r g e k von der Preußischen Ver suchs- und Forscbnngsanstaft Kiel behandelte das Thema „Betriebs technische Fortschritte im Molkereiwesen' Es sei außerordentlich schwer für di« Molkereien, der schnellen technischen Entwicklung zu folgen. Redner ist davon überzeugt, daß große Neuerungen auf dem Gebiete der Maschinen, Apparate Geräte und Werkzeuge in den näch sten Jahren bcvorstchcn. Ein interessanter llebcrblick über neuartige Konstruktionen und Arbeitsmethoden ergänzte die Ausführungen. In seinem Referate über die Milch im Ernährungs haushalte und ihre Bedeutung für die Ernäh rung im Säuglings- und Kindesalter streifte Prof. Dr Sommerfeld- Berlin das Wesen der Milch und ihre Nähr werte. Die Kuhmilch enthalte alle für den Aufbau des Körpers und seine Erhaltung nötigen Bestandteile in richtiger Zusammensetzung und in der aufnahmefähigen Form. Sie sei für da? neugeborene uni, im Wachstum befindlich« Kind unentbehrlich, notwendig auch für den Erwachsenen Das Kind dürfe nicht mir Milch überfüttert werden, es müsse auch Ergänzungsnahrung bekommen, aber die Grundlage seiner Ernährung bleibe die Milch. De» Wert der Pa steurisierung erkannte der Redner in vollem Matze an. — Frau Wagn e r - Wiesbaden, die sich über die Forderungen der Verbrau cher an die Milchvcrsorgung verbreitete, führte dabei aus, daß in den Verbraucherkreisen da? Verständnis für den hoben Wert der Milch dank der Aufklärung des ReichSmilchausschnsses und der Fürsorge zahlreicher Stadtverwaltungen stetig im Wachsen begriffen sei. Im merhin sei die Unkenntnis über den Wert der Milch, ihre Eigen schaften, Behandlung und Zubereitung auch bei den Hausfrauen noch groß. Auch viele Mängel bei der Milchgcwinnung und im Milchhandcl seien noch abznstcllen. Einen sehr interessanten Ucberblick über das .Milchbe- strahlungsverfahren" gab Dr- Heine-Duisburg. Dieses Verfahren bezwecke die Anreicherung der Milch mit Vitaminen und werde ans verschiedene Weise mit Erfolg durchgeführt. Das Verfah ren verdiene die Aufmerksamkeit und Förderung aller fachmännischen und wissenschaftlichen Kreise. Inwieweit seine wirtschaftliche Aus nutzung ,n bcn Molkereien möglich und zweckmäßig sei, könne nur von Fall zu Fall entschieden werden Den Vorträgen folgte eine rege Aussprache. Mit einer ge meinsamen Fahrt nach der Bastei fand die diesjährige Tagung, die hoffentlich dazu beigetragen hat, der deutsche» Milchwirtschaft neue Wege zu ihrer Arbeit im Dienste der Volkswirtschaft und der Milchvcrsorgung zu zeigen, ihre» Abschluß. Dresden und Umgebung Demonjlralivnen und Zwischenfälle Dresden. 3. September. Die gestern vormittag von den vereinigten vaterländischen Verbänden aus dem Theaterplatz veranstaltete Sedan-Tannen- bergfeier sowie der gleichzeitig von den Kommunisten veranstal tete Iugcndtag sind im allgemeinen ruhig verlaufen. Zu einem Zwischenfall kam es auf der Kurfürstenstratze, ivo aus ver- kehrspolizeilichen Gründen eine Absperrung vorgenommen worden ivar. Hier wurde die Sperrkette von den Kommunisten gebrochen, wobei ein Beamter mit einer Fahnenstange geschlagen und verletzt wurde. In der Sachsenallee wurde eine aus- hängende schwarz-weitz-rote Fahne von den Kommunisten ge waltsam hcruntergeholt. Auch hier kam es zu Reibereien zwischen Polizei und Demonstranten. Die Umzüge mit Musik, bczw, Paukenlörm, an Sonntagvormittagen werden bei den verschiedenen Gottesdiensten außerordentlich störend cmpsunden. So gestern besonders in der katholischen Hofkirche während des 11-Uhr-Hochamtes. Wenn schon der Gottesdienst als solcher sich nicht mehr einer staatlich gewähr leisteten Ruhe ersreut, so sollte man wenigstens auf die welt berühmte Kunstbedeutung der Hoskirchenhochämter soviel Rück sicht nehmen, daß der Ruf Dresdens als Fremdenstadt nicht zu großen Schaden leide. Dabei bleibt es sich grundsätzlich gleich, »Iphigenie" im Alberl-Theaker Dresden, 3. September. „Goethe hat uns Heutigen, ja gerade uns Heutigen, und besonders in der „Iphigenie" Bedeutungsvollstes zu sagen, dem wir lauschen und das wir uns zu Herzen nehmen sollten. Die Eintzleidung ins Griechische darf uns nicht abschrecken und uns glauben machen, es handele sich hier um ein« humanistische oder ästhetische Angelegenheit". Von diesem Grundgedanken Uetz sich die Spielleitung des Albert-Theaters bestimmen, als sie die „Iphigenie zur Eröffnung ü«r diesjährigen Winterspiel- zeit wählte. Keine geringe Ausgabe. Den klassischen Stil, der in seiner-allzuklassischen Ausdeutung schon ost jungen Pennälern den Weisen von Weimar mehr verleidet denn besreundet hat, mit dem Aufsassungsgeiste unserer Tage, der nüchterenen natiir- lick)«ren Sachlichkeit enger zu vermählen, die Iphigenie von dem Piedestal unnahbarer Klassizistik herabzugcleiten. und mehr aus menschlichem Fühlen und Denken heraus zu gestalten. Gerade dieser letzteren Ausgabe hat sich'Hermine Körner mit der ganzen Kraft ihrer künstlerischen Persönlichkeit unterzogen. — Und wie man bekennen darf, mit beachtlichem Erfolg. Obwohl indisponiert, stand Hermine Körner ganz auf der Höhe ihrer vielbewunderten Gestaltungskraft des seelischen Menschen. Nur an einigen Stellen gab es eine Grenze, wo sich die Unverein barkeit des griechischen Heldenmythos mit der Vermenschlichung der Gefühle nicht mehr zu vertragen schien. Kühn und doch nicht unwirksam war beispielsweise das Lied der Parzen, dem Hcr- mine Körner ein schicksalhaftes monotones Gepräge gab. An den vielen anderen Stellen, wo Klage und Jammer sich mit mildem Trost und mutiger Lebensbejahung, kam das Ziel der Aufführung, die Lebensnähe gerade dieses Dramas für unsere Tage aufzuzeigen, zu glücklichster Entfaltung. Das Wesentliche war, daß diese „Iphigenie" am Sonnabend von allen Darstellern mit tiefster Einfühlung dargeboten wurde. Fast zu stark in der Realistik war der Orestes von Heinz Leo Fischer und wohl auch Hans Nagel als Pylades schoß in seiner frisäzen Levensbejahung gefühlsmäßig über das Ziel hinaus, fl daß sich der Kontrast zwischen den beiden Gefährten zu stark »ertiest«. Der Thoos von Hans Vogel ivar im Oni parolss Lspersrile! Esperanko-Ausfkettung im Dresdner Ralhause Dresden, 3. Sepiember. lieber Dresden ist ein neuer Stern aufgegangen: der grüne Stern der Esperantisten. Im Lichthof des Rathauses wurde am Sonntag um 11 Uhr voni Zweigverein Dresden des Deutschen Esperanto-Bundes eine Esperanto-Ausstel lung eröffnet. Herr Johannes Kar sch, der Vorsitzende des Zweig- vcrcins Dresden, begrüßte in kurzen Worten die erschienenen Gäste, und dankte besonders der Presse sowie den städtischen Behörden, die die Ausstellung dadurch ermöglicht hätten, daß sie den Lichthos zur Verfügung stellten. Der finnische Konsul, Dipl.-Jng. Karl v. Frenkell, legte dann dar, wie wertvoll das Esperanto auf Reisen sei. An einer Reihe von Beispielen wies er darauf hin, daß es an einer Hilfs- sp rache fehlte Diese Notwendigkeit habe sich Za jetzt wieder ge zeigt bei der Rettung der Italiener der Nobileexpedition durch die Russen, wobei man sich kaum hätte verständgen können. Herr Schul rat Hahn wies dann nach, daß das Esperanto allmählich den Weg in die Schulen fände. <Dies ist doch wohl überhaupt der einzige Weg, um, wenn dies je geschehen wird, dem Esperanto zu wirk samer Ausbreitung zu verheizen. D. Red.) Das Esperanto habe erst seit der Esperanto-Völkerbundssitzung im Jahre 1921 größeren Aufschwung genommen. Damals sagte der Völkerbundspräsident Nitobe: „Ich bin überzeugt davon, daß vom Völkerbund Espe ranto als Welthilfssprache erklärt und in den Schulen eingeführt wird." Heule hat sich dieses Wort, zum kleinen Teil wenigstens, schon erfüllt. In Sachsen seien 10 Schulen, in denen Espcranlo z. T. als Nklicht-. z. T. als Wahlfach gelehrt werde. Achthundert csperantokundlge Lehrer gehe «8, von denen vierhundert angeschkosi sen seien und 128 die Fachlehrerprüfung für Esperanto hätten. Wenn sich die Bewegung sso weiter entwickle, wie dies jetzt der Fall sei, so könne man sich viel davon versprechen, Herr Karsch gab dann einen Ueberblick über die Ausstellung. Aussteller sind in einer eigenen Abteilung der Arbeiter-Espe- ronto-Bund, der mit reichlichem Literatur- und Lehrmaterial eine» wesentlichen Beitrag zur Ausstellung liefert. Ferner einige große Verlagshäuser wie Rudolf Masse und besonders Ferdinand Hirt, Leipzig. In einer besonderen Abteilung sieht man, wie das Esperanto in der Handelskorrespondenz Eingang findet und wie es zu Propagandazwecken verwendet wird. Eine andere Abteilung beschäftigt sich mit Esperanto und Radio und zeigt, welche Sender Europas regelmäßig oder zu gewissen Zeitpunkten Esperanto senden. Dresden gibt ja bekanntlich schon lange jeden Vormittag die Wetternachrichten auf Esperanto durch. In der Mitte der Aus- stelluna hängt das Bild des Schöpfers des Esperanto, des War schauer Augenarztes Dr. Zamenhof. Daneben ist ein Stand mit Esperanto-Zeitschriften. Darunter sind auch einige ka tholische Espcrantoblätter'. Selbst in der Stenographie findet das Esperanto Verwendung. Hiervon legen verschiedene esperan» tistische Stenographiclehrbücher Zeugnis ab. Auch die Schall. Platte nindu st rie nimmt sich des Espcramos an. Auf Trist»- gonplatten hört« man Mehrere Esperantostücken. Die Ausstellung wird vervollständigt durch eine historische Abteilung, In der die ersten Espcrantoschriften und dergleichen z» sehen sind. . Die Ausstellung ist vom 2. bis 9. September täglich von 10 bis 21 libr oeösfnet. Der Eintritt ist frei. ob die „Musik" von einer Links- oder Rechtsorganisation" gemacht wird. Die Freiheit der Straße hat mit dem Begriff Republik an sich nichts zu tunl Verkaufsberakunq -er Sächsischen Einzelhari-elsgemeinfchafk Dresden, 1. September. Nachdem die Verkaufsberatung der Sächsischen Einzelhandels-Gemeinschaft bereits im letzten Winter einige Kurse über Verkaufsausbildung für das Personal einiger Ein- zelsirmen mit bestem Erfolg veranstaltet hatte, ist jetzt für den kommenden Herbst und Winter ein umfangreiches Programm von Kursen ausgestellt worden, dessen Durchführung bereits begonnen har. Neben einer Reihe von Kursen für die Inhaber von Einzelhandelsbetrieben und deren leitende Angestellte finden zur Ausbildung des Personals folgende Kurse statt: 1. Psychologie und Technik des Berkaufens iKundenbehand- lung und Kundentypen). 2. Psychologisch richtige und falsche Verkaufsgespräche. Die eingegangenen Meldungen sind außerordentlich zahl reich, so -aß eine Erweiterung des ursprünglichen Programms notwendig wurde. Es werden in der nächsten Zeit zahlreiche Parallelkurse eingerichtet. Der -ritte Tag -er Iahresschau-Feskwoche ' Dresden, 3. September. Die Konzerte aus dem Konzcrtplah um 16 Uhr und um 19 Uhr werden heute ausgeführt vom Musikkorps der 4. Fahrabteilung unter Leitung von Obermusikmeister Göhler. Um 16 Uhr finden aus dem Fesiplatz große Neitersportspiel« statt. Es wird u. a, eine Kindcrguadrille geritten und Wettspiele zu Pferde veranstaltet. Im Vergnügungspark finden um 17 Uhr 30 Min. Amateurboxkämpfe statt, um 19.30 Uhr veranstaltet die Fechtakademie unter Leitung des Dresdner Hochschulfechtmcisters Staberoh ein Schausechten. Der Tanzpalast Libelle steht unter dem Zeichen eines volkstümlichen Mends, im Pavillon Eden ist Reunion, der Zaunköng hat einen Weinliederabend angesagt. : Dr.-Filchner-Vortrag in Dresden. Dr. Wilhelm Filchner wird bei seinem öffentlichen Vortrag, den «r ain 20. September im Vereinshaus hält, eine große Zahl besonders intcressamer und gut gelungener Lichtbilder vorführen, die nach den photographischen Originalausnahmen angefertigt siist», die der weltberühmte Forscher äußeren reichlich kühn; trotz hingebungsvollem Spiele ließ sein Tonfall das königliche Geblüt stark vermissen, das auch beim Skythenfürsten nicht entbehrlich scheint. Der Arkas wurde von Robert Valberg für unsere Begriffe zu mittelalterlich ver körpert. Auch ließ das Bühnenbild von Konstantin von Kollander an Eindruck und Klarheit zu wünschen übrig. Die Gesamtausführung stand auf beachtlicher Höhe. Sie hat dem Streben der Künstlerschaft des Alberttheaters nach höchsten Idealen das beste Zeugnis ausgestellt. Hermine Körner und ihre Mildarsteller, soivie Direktor Philipp wurden am Schluß außerordentlich lebhaft gefeiert und geehrt. Möge der Geist dieser Aufführung die ganze Winterspielzeit beleben und besruchten. D. Die Neuaussührungen lm Residenz-Theater und Im Zentral- Theatcr finden in der morgigen Numiner unserer Zeitung eine eingehende Würdigung. Dresdner Lichtspiele Prinzeß-Theater. „König der Könige." Ein Christns- silm. Es ist zweifellos keine leichte Aufgabe für die Kunst, die Per son und das Wirken des Erlösers bildlich gut und sachlich darzu- stcllcn. Zwar wandelte der Herr in Menschengestalt auf Erden, und vas Evangelium schildert ihn uns schlicht und wahr. Aber in der Menschengestalt wohnte die Gottheit, die bildlos ist, deren Wirken jedoch im Bilde Ausdruck finden sollte Wenn ein Film es unter nimmt, das Lebe», Wirke» und Leiden des Heilands vorzuführeu, so wird, selbst wen» er das INcstmögliche an Personen und Sach- niatertal ausbictet, das Dargcbolene immer nur ei» Gleichnis blei ben. Daher muß die musitalischc Illustration mehr als sonst das richtige Schauen und iiesc Verstehen der lausende» Bilder ouSwir- kcn. — Tic Regie unter B. C Miller, dem großen amerikanische» Regisseur, der schon Bcn-Hur so erfolgreich verfilmt hat, war in feinsinnigster Weise daraus bedacht, jede einzelne Szene zu einein tiefinncrlichen Erlebnis zu gestalten. Wir möchten daher die Dresd ner Katholiken empfehlend aus diesen Christus-Film ausmerksam machen. Kamnier-Lichtspicle- Da uns aus Rußland bisher nur Filme von ernster, tragischer Wirkung bekannt waren, interessierte das erste unter denbar größten Schwierigkeiten im Innern des geheimnis vollen Landes Tibet «»gefertigt hat. Karten bei F. Ries, Dresden, Sccstraßc 21. : Schirgiswalder Landsmannschaft. Dienstag, den 4. Sep tember abends 8 Uhr im Zivingerschlößchen, am Zivingerieich, Versammlung. Freunde und Gönner willkommen. d. Rudolf-Sendig-Ehrenmal. In Bad Schandau wurde vor kurzem iin Rudolf-Sendig-Park, in der Nähe des elektrischen Aufzuges, ein Ehrenmal für den in weiten Kreisen bekannten Ehrenbürger der Stadt Bad Sckiandau. Rudolf Sendig, errichtet. Das Denkmal besteht aus einem Sandsteinblock, der eine Bronze. Plakette mit dem Bildnis Rudolf Scndigs trägt. Die Ausgrabungen bel Oschatz Oschatz, 3. September, Die schon seit längerer Zeit in der Nähe von Musischen bei Oschatz im Gange befindlichen archäologischen Ausgrabungen haben soeben zu überraschenden Entdeckungen geführt, und die, mit Aus nahme der Ostlausitz, vielleicht bedeutendsten vorgeschichtlichen Funde in ganz Sachsen gezeitigt. Es handelt sich bei den von der Not gemeinschaft der Deutschen Wissenschaft und vom sächsischen Staat finanziell unterstützten Ausgrabungen um die alte slawische Ansied lung und Königsburg Köllmichen. die in heidnischer Vorzeit, etwa im 10, Jahrhundert und — das ist das geschichtlich Bedeut same — gleichzeitig mit der Gründung des Bistums Mei» ßen errichtet wurde. Die Funde, -ie die archäologische Wissenschaft bisher hier machte und noch täglich neu inacht, — Kostbarkeiten aller Art, archäisch anmniend« Tierfriese als künsllerischc Verzierungen, Bronzereste, Geräte und Kultgegenstände — entwerfe» ein ebenso anschauliches, wie aufsehenerregendes Bild sächsischer Früh- und Vor geschichte, di« noch der Enträtselung harrt. ExerzMen Gritssau: Im Monat September sinken in der Benedikt, nerabiei Grus sau folgende Exerzitienkurse statt: ' Für Frauen vom 5. bis 9- September, für Priester vom 10. bis 14. September» für Jungakadcmiker vom 29- Scpt. bis 3- Oktober, Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Mtternngsaussichten. Meist heiter, nachts ziemlich kühl, tagsüber mäßig warm, schwache Winde aus westlichen Rich- tungen. große Lustspiel „Moskau wie es weint und lacht" in ganz besonderem Maße, Um «S gleich vorwegzunehmen: Auch hier lei sten die Russen Vorzügliches. Das Lustspiel ist filmisch ganz aus gezeichnet geschrieben und gedreht, mit einer Konscguenz, die er staunlich Ist. Die Photographie, das Milieu, die Szcnensühnmg, das alles ist ohne Tadel und könnte nicht wirkungsvoller gestaltet sein. Mit einem Auge lacht man über die kleine Putzmacherin (Anna Stcn) und den blutarmen Studenten, die prächtig typisierte Madame Iren«, deren Gatten und das drollige Mädchen für alles. Das andere Auge aber wird feucht ob der bitteren Armut des Siu. deuten, ixr im strengsten Winter kein Dach überm Kopf hat. Frei lich gibt eS auch in diesem Film die typisch russische Schivarz-Wciß- Zelchnung: hier Elend, dort Ueberfluß, ohne di« «»scheinend dir Sowjet-Filme nicht auskommen können. Capitol. Vielen Dresdnern wird noch das wirlungsvolle Lust spiel „Ein besserer Herr" von Walter Hasenclever aus den Aufführungen in der „Komödie" bekannt sein. Di« Verfilmung de» Stoffes erweist sich als ganz erfolgreich, wenn auch die beste« Pointen, die eben das gesprochene Wort vermitteln, verloren gehen. Den Heiratsschwindler von Format verkörpert Fritz Kompers, u. E. ein wenig zu plump; ihm glaubt man die Siege über junge und alte Fraucnherzcn nicht so recht. Auch Leo Peukert als Großindustriel ler, der nie Zeit hat, immer telephonieren muß und ganz Uhren mensch ist, vermag nicht ganz zu überzeugen. Ihm sitzt zu sehr ein lustiges Lächeln in den Mundwinkeln, als daß man von seiner Härte so überzeugt sein könnte. Die kapriziöse Millionärstochter ist Rita Roberts, Lydia Potechina die Muster, die sich in das Tempo der Zeit nicht einkeben kann. — Gelacht wird herzlich, denn komische Silnaiionen gibt es in Fülle. — Im Beiprogramm ist der Kultur film über die amcisenähnlichen Termiten sehr bemerkenswert. U.-T.-Lichtspielc. In den U-T.-Lichtspiehen läuft ein Film, dessen Handlung nicht unlogischer sein konnte, in dem aber unter Manfred Noas bewährter Regie durch ein wirklich vollendete» Spiel dieser Fehler wettgemacht wird. „Die Dome und ihr Chauffeur" heißt der »ach dem Roman von Königsfeld Jan Derriksens Diensstahr" gedrehte Film -In fast sämtlichen Rollen siebt man bewährte Künstler. Um Jack Trevor und Elisabeth Pina- sess gruppieren sich Fritz Kempers, Angela Ferrari und die vor kur zem tödlich verunglückte Elxtrlottc Anders. Der mit wirklichem Hu mor gewürzte Film kan» mit gutem Gewissen auf das Pluskonto gesetzt werden! Im Beiprogramm muß ein Film von der Gänse zucht, -Mast und -Schlächterei jeden Vegetarier erschauern lassen.
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