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I 1 « »M- 'S I ^ - ) Ernennung zum Mitglied des Reichswirtschaftsrateo. An Stelle von Otto Moros in Zittau Ist Kontreadmiral a. D. Direk tor Heinrich Retzmann. Leipzig, als Mitglied des vorläufigen Nelchsrvtrtschaftsrates einberufen worden. ) Ehrung. Anläßlich der Grundsteinlegung des Deut schen Museums erhielt Hosrat Dr.-Ing. Alfred Ackermann- Teubner. Verlagsbuchhändler in Leipzig, den Ehrenring in Gold. Obemnitr, Ivicksu, PIsuen Zur Äunderijahrseier von Sankk Zohannes Nepomuk Chemnitz, St. Joh. Nep. Zum 100jährigen Jubiläum der Pfarrkirche am Roßmarkte ist eine Gedenkschrift erschie nen: Bilder aus dem katholischen Chemnitz. Sie gibt auf Grund von Akten und einschlägiger Literatur ein umfassendes Bild vom ehemaligen und heutigen katholischen Chemnitz und will so ein Heimatbuch für die Chemnitzer Katholiken sein und darüber hinaus für alle, die hierfür Interesse zeigen. Da allgemein des öfteren die Verhältnisse der Katholiken in Sachsen zur Sprache kommen, dürfte sie auch das Interesse der Katholiken außerhalb von Chemnitz beanspruchen. — Weiter ist eine Gedenk, m ü nze aus Meißener Porzellan geprägt worden. Das Urbild der SÜMuseite steht im Klosterhof« von St. Marienthal. Es ist die Statue des hl. Johannes Nepomuk, welche die Neißebrllcke zierte, vom Hochwasser 1897 aber in die Fluten gerissen wurde. Als man sie später auffand, wurde sie an ihren jetzigen Stand ort gestellt. Als getreue Nachbildung der berühmten Prager Statue beansprucht sie künstlerische Beurteilung. Prof. Börner- Meißen hat wieder ein vollendetes Werk geschaffen. So mag durch die Münze eine Verbindung zwischen Erzgebirge und Lausitz geschaffen sein. Ein gut Teil aktiver Katholiken in Chemnitz nennt ja die Lausitz ihre Heimat. — Auf die Bezugs möglichkeiten verweisen wir auf das heutige Inserat. - h. Tödlicher Unfall im Bergbau- Am Montagabend verun glückte auf dem Vürgerschacht I bei Zwickau der Grubenschlosser Alois Hautl. Er hatte an einem Windkessel Reparaturarbeiten ausgeführt, als der Kessel explodierte und H. etwa drei Meter fort geschleudert wurde. Der herbeigerufene Arzt konnte nur den bereits eiugeiretencn Tod feststellen. tz. 3. Sächsischer Jägcrtag- Vom 8. bis 10. September findet In Frciberg der 3. Sächsische Jägertag, verbunden mit Landes verbandsschießen, statt. 53 Jahre war Freiberg Jägergarnison und in dieser Zeit waren Bürgerschaft und Jäger eng miteinander ver wachsen. Freiberg wird darum seinen alten Jägern ein herzliches Willkommen entbieten. Am Sonnabendmittag 12 Uhr wird das Laudcsvcrbandsschicßen auf dem Schiehgelände der Schützengilde eröffnet werden- Dann folgen Schmückung der Ehrenmale und Kranzniederlegungen, Jahreshauptversammlung des Landesverban des, ^!8 Uhr die Heldenehrung auf dein alten Jägerkasernenhose und ^i!) Uhr Kommerse im Tivoli und Roß- Am Sonntag wird das Verbandsschicßcn. fortgesetzt- Um 11 Uhr wird die Jahreshaupt versammlung der 26er Jäger abgehalten, dem abends eine Versamm lung des Osfiziersvereins der 26er Jäger folgt. Festball und Volks fest im Schützcuhaus beschließen den Slbend. Am Montag finden Besichtigungen der alten Bergstädt statt. tz. Der neugierige Fuchs. Am Sonntagvormittag lief in Roßwein ein weiblicher Fuchs, der einen Krug auf den Kopf gestülpt halte, wie toll um ein Fuhrwerk herum. Anscheinend hatte das Füchslein einen leckeren Schmaus in dem Kruge ver mutet und deshalb seine Nase tiefer hineingesteckt, als es nötig war. Das geängstigte Tier wurde schließlich zur Strecke gebracht. tz. Ein seltenes Brautpaar. In Brand-Erbisdorf fand eine seltene Hochzeitsfeier statt. Der junge Ehemann ist 8 3 Jahre alt, seine junge Frau 79. tz. Tagung sächsischer Motorradfahrer. Am 31. Oktober wird die Landesgruppe Sachsen des Verbandes deutscher Motor radfahrer in Freiberg ihre Jahreshauptversammlung abhal ten. tz. Beim Tanz erschossen. Während eines Tanzvergnügens in einen: Plaucncr Lokal hat sich Sonntag abend der 20 Jahre alte Eisendreher Walter Hartmann aus dem benachbarten Reusa aus Liebeskummer erschossen. tz. Ein Zuchthäusler entsprungen. Der Stuhlbauer Bischof, der vom Zuchthaus Waldheim nach dem Amtsgerichtsgefängnis Rochlitz geschafft werden sollte, ist während des Transports im Zuge seinem Aufseher entsprungen. Es fehlt bis jetzt jede Spur von dem Ausreißer. tz. Nachtfrost im Bogtlande. In der Nacht zum Sonntag trat in Treuen der erste Nachtfrost ein. Stellenweise wurden Kürbis, Bohnen, Dahlien und vor allem auch die Kartoffeln vernichtet. Aus -em Auer S;«Mparlament Aue, 6. September. Die Stadtverordneten genehmigten in ihrer letzten Sitzung den Voranschlag für die mit einem Kostenaufwand von 20 000 Mark vorzunehmende Verbreiterung der Schwarzwasser brücke bei Muldental. Der Entwurf hat bereits die Genehmigung des staatlichen Straßen- und Wasserbauamtes ge funden. Weiter wurden die Planungen des Krankenhaus neubaues genehmigt, in dem 122 Betten aufgestellt werden sollen. Der Gutachterausschutz des deutschen Städtetages hat dem Projekt zugestimmt, das einen Kostenaufwand von 1275 000 Mark erfordert. Eine von der kommunistischen Fraktion bean tragte Entschließung gegen den Bau des Panzerkreuzers A wurden gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. Razzia im Bergarbeikerheim Zwickan, 5. September. Seit Monaten bildeten die in den hiesigen Bergarbeiterheimen untergebrachten auswärtigen Arbeiter einen Unruheherd- Wüste Schlägereien unter den Insassen und mit Stadteinwohncrn, wobei auch Schlag- und Stechwerkzenge gebraucht wurden, waren an der Tagesordnung. Die Polizeidirektion hatte daher am Sonntag in dem größten Bergarbeiterheim in der Neuen Lengenselder Straße nach einem vorbereiteten Plane eine Razzia durchgesührt- Früh 5 Uhr wurden sämtliche Türen und Gänge polizeilich besetzt. Die größtenteils noch schlafenden Insassen wurden aufgefordert, ihre Schränke zu öffnen. Dabei wurden 5 Pistolen, mehrere Schlagwcrk- zeuge und Dolche gefunden und beschlagnahmt. Einige Männer hielten sich unangemeldet tm Heime auf. 6us «Irr !.su5i1r Zur Feier in Rosenlhal Anläßlich der Jubiläumsfeierlichkeiten hat die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst in München durch die Tonwarenfabrik Johannes Reh in Kamenz sehr geschmack volle Dcvotionalien Herstellen lassen, eine sehr gute Nachbildung der Gnadenbildstaiue, sowie einen Weihkesscl mit der Gnadenbildstatue. Diese kleinen Kunstwerke werden sicherlich viele Freunde finden. Die Preise sind trotz der hohen Unkosten sehr niedrig gehalten. Die GnadenLilüstatue kostet 2,Ä M-, der kleine Weihwasserkessel 2,75 M., der größere 3,50 M. Die Verkaufsstellen sind aus dem Inserat in der heutigen Nummer zu ersehen. l. Heimatverein Schirgiswalde. Der Zweigverein Schirgis- walde, Kirschau, Crostau der Gesellschaft für Geschichte und Vorgeschichte der Oberlausitz hielt am Montag im Kir- schaucr Erbgcricht wieder di« erste Sitzung nach der Sommerpause ab. Lehrer Dinier, Schirgiswalde, und Bürgermeister Wink ler, Crostau, wurden neu ausgenommen. Am 16. September be sichtigt der Deutsche Verein für Volkskunde die Körse und ihr Bnrg- mnsenm; erfahrene Führer werden den Gästen vom hiesigen Verein gestellt. Herrn Maler Pilz-Warnsdorf, der sich mit großer Hingabe mit der Rekonstruktion der zerfallenen Burgen unseres Berglandes befaßt, wurde Unterstützung zugesagt. Anschließend sprach Herr S t e u d c - Kirschau über die Flur- und Besttzverhältniffe im alten Kirschau. Ms Quellen zu seinem Studium hatten ihm die Kirchen bücher von Crostau und Wilthen und die Kauf- und Handelsbücher (1660) des Staatsarchivs zu Dresden gedient. Interessant war es, unter den 54 erstmalig genannten Besitzern eine Anzahl von Namen zu finden, die heute noch im Ort ansässig sind, allerdings ist nur bei wenigen die Erbfolge genau nachzuweisen. Eine buntausgeführte 'Skizze, hergestclli nach unserem ältesten Flurbuch von 1832, zeigt für Kirschau Las interessante Bild der G ew a n n e i n t e ilu n g, während doch sonst in der Oberlausitz die Hufeeinteilung di« übliche ist. Hieraus kann gefolgert werden, daß der Ort Kirschau älter sein muß, als die Orte seiner Umgebung. Mit der Bekanntgabe der heut» im Volksmunde zu Kirschau üblichen Flurnamen und einiger Kauf verträge (1694) schloß Herr Steude sein« Darlegungen. In der regen Aussprache verglich zunächst AmtSgerlchtSrat Dr. Po«, s ch e l - Schirgiswalde die Abfassungsart der früheren Testament» mit der heute üblichen Art. Herr H einich-Neusalza sprach über die Bauart der Häuser im 17. und 18. Jahrhundert und über die Verhältnisse zwischen den Erbgerichten und ihren Grundherr«»- Lehrer Haupt-Wehrsdorf hatte vor kurzem auf Schirgiswalde» Flur einen wertvollen Paläolithen — ein Feuersteinwerkzeug aus der älteren Steinzeit — gefunden, er folgert daraus die Wahrschein lichkeit, daß der Urmensch auch unsere Gegend bewohnt habe. Zu letzt wies der Vorsitzende hin auf die in der „Lausitzer Heimat" erschienene Arbeit des Weinböhlaer Forschers Mertig: „Ucber die bei der Belagerung der Burg Kirschau verwendeten Schleuder maschinen." Die Vcreinsbücherei wurde bereichert durch den An kauf der „Oberlausitzex Kirchengalcrie" und verschiedener Pachtver träge des aufgelösten Rittergutes zu Rodewitz. Die nächste Ver sammlung ist am 20- 10. in der Bahnhofswirtschaft zu Schirgis walde. —z— Grotzfeuer in Cölln Cölln, 5. September. Am Montagnachmittag kurz nach 2 Uhr brach im Anwesen des Wirtschastsbcsitzers Schramm ein Feuer aus, das sich mit rasender Schnelligkeit ausbreitete. Als die Cöllner Feuer- wehr am Brandplatz erschien, hatten die Flammen bereits die anschließende Scheune, sowie das Dach des Stallgebäudes des benachbarten Wirtschastsbesitzers Henke erreicht. Zahlreiche Feuerwehren der Umgegend mit mehreren Motorspritzen er schienen nach kurzer Zeit am Brandplatz und beteiligten sich her vorragend an den Löschorbeiten. Gegen 4 Uhr nachmittags konnte die Hauptgefahr als beseitigt angesehen werden. In beiden Anwesen verbrannten die gesamten Erntevorräte. Es konnte nur das Vieh beider Wirtschaften, sowie einiges Mobi- liar gerettet werden. Der Schaden ist nur teilweise durch Ver sicherung gedeckt. Die Ursache des Brandes ist noch vollkommen unbekannt. Es kam das Gerücht auf, daß ein zehn Jahre alter Schuljunge das Feuer vorsätzlich gelegt habe. Diese Behaup- tungen erwiesen sich jedoch nach der sofortigen eingehenden Vernehmung des Knaben als vollkommen haltlos. l. Bezirksverein „Südlausitz" des Katholischen Lehrer verbandes im Freistaat Sachsen. In der Sitzung, die am Mitt woch, den 29. August auf dem „Weinberg" Hirschfelde stattfand, hielt Kollege Günther (Leutersdorf) ein Referat über den „Industriemenschen". Ausgehend von der Literatur auf diesem Gebiete, die eng mit dem Namen des Hamborner Rektors Dr Heinrich Kautz verbunden ist, wies er In feiner Weise auf die Wechselbeziehungen hin, die zwischen dem Individuum Mensch und dem Beruf, der Landschaft, der Siedlung bestehen, um dann den Industriemenschen als solchen zu zeichnen. Gerade der Mensch im Industriegebiet, der tagtäglich den hastenden Puls des Fabrikraumes fühlt, will in seinen Eigenarten ganz beson ders verstanden sein. Deshalb ist gerade der Lehrer, der Er zieher der Berufene, der sich mit der Seele des Industrie menschen, des In-ustriekindes zu beschäftigen hat. Reicher Beifall zollte dem Redner Dank für seine sein durchdachren Worte. Nach Kenntnisnahme einzelner Sitzungsänderungen des Verbandes und Wahl verschiedener Kommissionen zur Bearbei tung des Lehrplans wurde die Versammlung geschlossen. Sport Der Grosze Preis Ser Stadt Dresden sür Dauerfahrer und Flieger Die Verteidiger Krewcr »nd SpearS am Start- Die Dresdner Radrennbahn wird am Sonntag, 16- September, wieder einmal im Zeichen großer Ereignisse stehen, denn der „Große Preis der Stadt Dresden" für Dauerfahrer und Flieger wird an diesem Tage zum Austrag kommen. Das traditionelle Rennen wir- auch dieses Mal wieder eine hervorragende Besetzung haben und die beste Klasse am Start sehen. MS Erster wurde bereits der Sieger und Verteidiger Paul Krewer verpflichtet, während ln dem Fliegerprcis ebenfalls der vorjährige Sieger, der Australier Bob SpearS an den Start gehen wird. Mit weiteren internationalen Größen stehen die Verhandlungen un mittelbar vor dem Abschluß. Witterungsaussichten. Meist heiter, ivarm, auch nachts keine starke Abkühlung. Schwache Winde aus westlichen Rieh- tungen. Zi» Das Grab von Jovana Roman. Bon Han« Schmidt-PescheU. (9. Fortsetzung) , Bahim Pascha Uetz Schuckmann mit dem Fremden sofort zu sich kommen. Das Angesicht eines Weihen setzte auch ihn in Erstaunen, da er zweifellos einen Eingeborenen für den Verbrecher gehalten hatte. Er trat dem Ge fangenen entgegen. „Also du Lümmel bist der Unhold der Wüste!" fuhr er ihn an. „Was verleitete dich zu diesem ungeheuren Perbrechen?" Der Fremde aber blieb stumm. „Sprich, du Lümmel!" brüllte der Mali ihn an. „Sprich — du, oder ich lasse dich fricassieren!" : Da reckte sich der Fremde emvor und erwiderte den scharfen Blick des Paschas, der ihn schier mit seinen feurigen Augen zu durchbohren suchte. „Ich bin unschuldig," sagte er mit einer Bestimmtheit und sank dann wieder in sich zusammen. „Unschuldig," widerholte der Mali höhnisch, „un schuldig, haben Sie es gehört, Herr Professor? Das sagen alle Verbrecher." Und schroff wandte er sich wieder an den Fremden: , „Das will ich nicht wissen, Unverschämter du. Sag, was tatest du in der Nacht weit draußen in der Wüste, wenn du nicht der Mörder sein willst?" ' ' Wieder schwieg der Fremde. „Bemerken Sie sein Schweigen, Herr Professor? So beginnt ein jedes Geständnis." „Ich habe nichts zu gestehen," erwiderte der Fremde. „Geben Sie mich frei, ich will Ihnen bei der Lösung des Geheimnisses behilflich sein und Gelegenheit dabei nehmen, meine Unschuld klar zu beweisen." Alle Me-i-te beugten sich ungünstig gegen den Ge fangenen und erwürgten den Glauben an seine Unschuld. Trotzdem aber kamen Zweifel in Schuckmann auf, denn der freie, unverhüllte Blick aus den ernsten und klugen Augen des Fremden wälzten alle Schuld von ihm und sprachen ihn frei. Der Walt aber fuhr in feiner Untersuchung fort. Er winkte einen Posten an der Tür und befahl ihmr „Sieh zu, datz du Papiere bei ihm findest und nehme sie ihm ab." Gleich darauf überreichte der Posten dem Pascha eine Brieftasche, die er dem Gefangenen aus der Tasche gezogen hatte. Schuckmann trat dicht hinzu, ein Schmunzeln flog über das Gesicht des Gouverneurs, und der Fremde schien plötz lich erschrocken zu sein. Und dann ging eine merkliche Wandlung in allen dreien vor. Der Mali stieh ein kurzes Lachen aus, das einen Schrecken zu ersticken schien, Schuck mann stieg eine Nöte ins Gesicht, und seine finsteren Augen verrieten einen Grimm, indem er sich zu dem Gefangenen wandte und sich am liebsten auf ihn gestürzt hätte, und der Dritte erschrak so sehr, datz er nun völljg in sich zusammen knickte, da sich eben ein furchtbar belastendes Korpus delikti angefunden batte, datz ihm im Augenblick den Strick um den Hals gelegt hätte, wenn man den Aufenthalt der Tochter des Forschers schon gewußt hätte. Nämlich, als der Mali die Tasche öffnete und die sich darin befindlichen Papiere aus einem Fach zog, lag zu oberst der Ansschnitt einer europäischen Zeitung mit dem Konterfei der schönen Jvonne. '-> > , „Was anders soll ich schon, Herr Professor, als datz ich unschuldig bin," erwiderte der Fremde. - „Heraus mit der Sprache?' waren Schuckmanns erste Worte. . ' ^ -j. „Was hat das Bild in Ihrer Tasche zu bedeuten?" „Ich war sehr interessiert an Ihrer Arbeit, Herr Professor." - „Wo ist mein Kind?,^Warum haben Sie mein Kind verschleppt!" „Harry Pohl ist sein Mine/' warf Bahim Pascha ein. „Ein Deutscher." , / ^ „Das stimmt." sagte der Gefächene unaufgefordert, „meine Papiere sind in Ordnung. Ich sage Ihnen noch mals, datz Sie sich in einem I " los. Geben Sie mich frei, stellen, das Geheimnis^ beweisend „Das könnte dir so passen, alter Freund," grinste der Mali ihn höhnisch an und rief dem Posten zu: „Sperrt ihn ein — Marsch!" Bahim Pascha und Schuckmann waren allein zurück, geblieben. „Verzwickte Angelegenheit," meinte der erste, „aber er ist es, wir haben zweifellos den Richtigen." „Exzellenz haben ihn vorläufig in Sicherheit gebracht, und die nächsten Tage dürften klären, ob er schuldig oder unschuldig ist. Noch einmal werden wir heute nackt die Posten stellen, und schon morgen früh wird uns das Urteil ziemlich sicher sein. Hat sich seine Schuld bestätigt, müssen wir ihn unbedingt zum Geständnis dringen, und bitte ich eure Exzellenz nicht allzu schnell mit ihm zu verfahren, da der Verbleib meiner Tochter eurer Exzellenz, wie eure Exzellenz bereits wohltuend bestätigt haben, sehr am Her- runa, nicht eher zu ruhen, als bis mir diese Geschichte aus der Welt geschaffen ist. B auen wir auf den, der unser Herz erfüllt und in dessen Herzen wir wohnen. Lassen sie die Hoffnung in uns und wir werden unserem Ziele erleichtert entgegenschreiten.",-. Darauf trennten sich die beiden Männer. Und bald darauf ritten abermals vier Militärs durch die Glut der Wüste, doch diesmal lietz Sorrent sich führen. In einem MS Unterirdischen Gebäude von Orijansoka hatte man den Gefangenen, Harry Pohl, untergebracht. Es war ein ziemlich verfallenes Haus, das vor Unsauberkeit seine Zellen mit üblen Gerüchen füllte, die den Eintreten den widerlich gegen die Brust schlugen. Es schien, als ob dieses Haus von jeher schon der Unterbringung von Arrestanten gedient hatte. Fenster waren in den Wänden nicht vorhanden, sondern in der Mitte der Decke einer jeden Zelle befand sich eine vergitterte Oeffnung, die direkt ins Freie, auf ein grün bewachsenes Dach führt». Das Ent weichen war den Gefangenen dadurch fast unmöglich ge macht, da alle Mittel dazu fehlten, die Luke an der Decke zu erreichen.. - "(Fortsetzung folgt)