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Lin« harte klare Stimm« schnitt durch den Raum. „Da» dürfte sein« Schwierigkeiten haben, Lady Mabel. Herzog de Tiare ist seit fünf Jahren vermählt mit der Filmschau« spielerm Lili de Ore in Paris." Inspektor Kennion stand in der Tür. Schmächtig erschien er gegenüber der reckenhaften Erscheinung des Herzogs. Das knabenhafte Gesicht war streng geschlossen. Der Herzog fuhr herum. In seiner Hand drohte ein Brown i,^. Kennion kreuzte die Arm«. „Das sicht Ihnen ähnlich. Herzog. Ein Rowdy im Frack. Wenn Sie schießen, kommen Sie auf di« Falltür." Er trat zur Seite. Im Tür rahmen erschienen zwei Enakssdhn« mit derben Bulldoggen gesichtern. „Man sieht sich oor, wenn man mit Artur Saymour zu tun hat Wollen Sie nicht lieber friedlich verhandeln, Herzog?" Der Herzog stand unschlüssig da. Er rang mit der ihn beherrschenden Wut. Der überlegen« Gegner hielt ihn in Schach. Die Erkenntnis, in eine Falle geraten zu sein, dämpfte sein« Gewallsinstinkte. Während Mabel noch erstarrt dastand, und das sie langsam überkommene Bewußtsein schmachvollen Erlebens kaum fassen konnte, meinte der Herzog verbissen: „Welche Vorschläge wolle» Sie mir machen'?" „Rückgabe des gestohlenen Dokumentes. Rückgabe der Briefe der Damen, deren Namen Ihnen Inspektor Kennion angeben wird. Sie fahren mit den beiden Beamten nach London und reisen noch heut« abend nach Paris. Rückkehr nach England erst in zehn Jahren. So lang« führt iS« Scotland Hard in Evidenz. Wir Hades genug Beweismaterial, um Sie für diese Feit unschädlich zu machen." Der Herzog stieß einen vierdimensionalen Fluch hervor, wie er schöner in keiner Malrosenkneipe zu hören gewesen wäre. Dann warf er den Umschlag mit dein E ehe i-mv ertrag dem Inspektor vor die Füße und verließ wortlos, von den beiden Polizeibeamten gefolgt, den Pavillon. Zehn Minuten später befand er sich mit seinen Begleitern im Auto auf der Fahrt nach London. Lady Mabel stand noch immer fassungslos, starrte den Inspektor Kennion an, der das Dokument auf- „SUas war Las? Wer sind Sie." gehoben ^.id eingesteckt hatte. „Kennen Sie mich nicht mehr, Mabel?" Er lachte — ein jungenhaftes fröhliches Lachen. Sie sah ihm schärfer in das heitere Gesicht. „Boby?" fragte sie zweifelnd, „Boby Daveniry, mein Jugendgespiele." „Richtig geraten, Mabel. Boby Daventry, der mit Ihnen, dem achtjährigen Mädchen, Reifen spielte, und Sie die Anfangs gründe der Reitkunst lehrte. Der Sie immer sein« kleine Braut nannte." „Wo waren Sie nur all di« Jahre?" „Als meine Mutter starb, verließ mein Vater England. Er wollte die Stätten seines verschwundenen Glückes nimmer sehen. Wir fuhren um die Welt auf der Jagd noch Aben teuern. Schossen Tiger in Indien, Bären in Kanada, schmuggel ten Whisky nach Neuyork, rauften mit chinesischen Piraten. Bor einem Jahre ist mein Vater, mein Freund und Kamerad, in Shanghai gestorben. Ich kehrte nach Europa zurück." „Ihr Bat» tot? Dann sind Di« doch Lord Daventry? Bei der Polizei?" „Nein, Mabel, ich habe mich dom diplomatischen Dienst gewidmet und bin nur Amatuerdetektiv. Eine meiner Cousinen bat mich, sie aus den Händen eines Erpressers zu befreien. Der (?hef des Geheimdienstes, Sir David Reynoulds, ein Freund meines Vaters, gewährte mir seine Unterstützung. So konnte ich als Inspektor Kennion auftreten und Artur Saymour unschädlich machen. Jetzt kommen Sie zu Ihrem Vater, Mabel." Lady Mabel seufzte auf. Mit scheuem Blick sah sie zu ihm empor. Lord Daveniry z"og ihren Arm in den seinen „Kommen Sie, Mabel. Ich werde meine kleine Braut nicht im Stiche lasten." Der Kramer ist kein Mann vieler und großer Worte. Er rimmt vom Eirgel eine Zigarre und dampft. „Kolt is halt jetzt zum Roas'n! Kolt", sagt er, um die Unterhaltung zu beleben. Der Maler kennt sich nicht recht aus. „Soviel Besuch — .ie Häringe ??" Indes geht die Tür auf und der Wirt kommt herein, und hinter ihm der Dienstbub mit einem Zwanzgcrfaßl. Der stellt's ins Eck auf den Hocker und zapft es an. — Dann langt der Wirt einen Kranz Dickg'selchte aus der Brusttasche und legt sie aus den Tisch. — Der Wirt ist der Gesprächigste. „Der Hot a Mäuil" sagen sie von ihm. Und der Wirt sagt es dem Eirgl: „Indem daß er also da ist, nämlich, indem er fünfzig Jahr wird — und ein Sohn der Gemeinde . . ." Der Wirt fällt in der hochdeutschen Sprache wie auf einer Straße voll Löchir n,id Rinnen im Stockfinstern, und weil er eigentlich gar nicht einsieht, warum er vor dem Bachwiesergirgl sich da Mäui zer reißen soll — — er sagt es lieber pseilgrad: „O. feiern soll ma' di Eirgl! —" Der Maler begreift — schmunzelt nicht. „Hätts it braucht, Männer! —" Schweigen. Der Dienstbub bringt fünf volle Maßkrüge und ver- !.hwindet. Man trinkt und raucht. Allmählich kommt zwischen den vier Gemeinderäten ein °stskurs in Fluß. Der Maler hört Bruchstücke daraus. „Freili, freili", >at der Lohrer: „a Grob muaß rahm d' Gmoa dengerscht scho ^b n — a Grob kriagt er. Des Hot er vodeant der Eirgl!" Und der Kramer: „I moa an der Mauer, sell neban Lcchant den sein . . Der Wirt fährt dem Kramer in die Rede. Die zwei mögen ,ich nicht. „Rinviech! Do is dich koa Platz mehr für a Grob! Ueber- h>.inpt: g'hört des an Eingang hi, wo ma's siagt! —" Der Kramer: „Du mit dein Ei'gang! An d' Mauer g'hörts. Der Dechant —* Mrr/<LWrrrrterr Kreuzworträtsel. Magisches Zahlen-Quadrat. Wagerecht: 1. Pronomen, 4. Ticrabrichtung, 6. Ton- ftuf«, 8. alte Münze, 10. Landschaft in Afrika, 12. Teil d. Fin gers. 15. Paradies. 16. Sinnesorgan, 17. Gliedmaßen, IS. klösterl. Stift, 20. weibl. Vorname, 22. Fluß in China, 23. Mundart, 24. kleinste japan. Münze. Senkrecht: 1. Schlachtort in Frankreich, 2. Berg bei Innsbruck, 3. westdeutsche Industriestadt, 5. Hochschül», 7. Stadt am Bodensee. 8. Baum, 9. deutscher Romandichter, 10. ägypt. Gottheit der Zeit, 11. Titel in Algier, 13. landwirtsch. Besitz, 14. rum. Münze, 18. Prophet. 19. Erdteil, 21. französ. Fluß. bl. Uloso Persische Lehre. Hast du aus den 47 Silben' a — an — ba — bahn — bing — Lo — bob — ce — chen — da — tan — de — dorff — e — e — eck — ei ei — el — eu — gau — i — i — il — kor — le — lcc — ler — li — li — In — na — nar — ne — pe — ra — recht — ros — sel — sen — so — sup — ther — ton — ton — toi — mal — 21 Wörter von angegebener Bedeutung gebildet, so ergeben deren Anfangs- und dann Endbuchstaben, beides von oben nach unten gelesen, ein persisches Sprichwort, ick ist ein Buchstabe.) — 1. Schlingpflanze. 2. Donauneebnfluß. 3. Dichter. 4. Kanton der Nordwestschweiz. 5. Gestalt aus „Don Carlos" L geo metrische Figur. 7. Vorgericht. 8. Beförderungsmittel. 9. weib licher Vorname. 19. Säugetier des Nordischen Eismeeres. 11. der Liebesgott der Hellenen. 12. männlicher Vorname. 13. unteritalienische Stadt. 14. ehemalige Festung an Ser Elbe. 15. Nachtvogel. 16. ein mit Gütern gesegneter Mann. 17. Name von Straße« in Italien. 18. Reformator. 19. jetzt zu Ostpreußen gehörige Stadt. 26. Erlaß der ebemal. „Hohen Pforte". 21. französischer Revolutionär. 0r. bl. Vier. Kastenrätsel. s 19 21 55 25 IS Z 61 5S 15 12 51 59 IS LZ 2 6 51 22 55 27 16 11 62 60 >3 29 57 20 55 1 §i 12 15 LS 56 21 52 5 5 51 19 5S Zo 15 11 59 6) 10 ir 26 51 LZ 50 7 1 56 17 10 52 11 16 57 In di« Felder des Quadrates sind die Zahlen von t bis ti> derart einzustellen, daß die Summ« jeder horizontalen, wie auch vertikalen Reihe und ebenso derjenigen der beiden Diagonalen stets 260 ergibt. gr Kreuzworträtsel. Wagerechl: 2. griechischer Buchstabe, 3. Stadt in Russ land, 4. Pflanzenkundiger. 9. alkohol. Getränk, 16. italienischer Bildhauer, 13. Fluß in Sibirien, 14. span. Artikel. 15. Rau! fisch, 16. Göttin d. strafenden Gerechtigkeit. Senkrecht: 1. Inselgruppe im nördl. Eismeer, 2. ri:sj. Münze, 5. bibl. Männername, 6. span. Fraucnname, 7. Sa!;. 8. Waldtier, 11. ital. Note, 12. chincs. Wegemaß. 17. Nahrungs mittel. pnsuLner. L a t ' l ' L n r - - -I -I-!» n t - - - s n - - - - a n t ->- - -I- - - a n t - - kl ! n ! t ss. bb. c.ck.eee e c . j- g g . !> !i . i i i i >< . I . II II II I! N N . 0 0 pp.rrrr.sss.tt.u Vorstehende 42 Buchstaben sind in die punktierten Felder so eiiigusetzen, daß Wörter von folgender, wcigerechter Bedeu tung entstehen: 1. Bezeichnung für „polares Gebiet", 2 Mär tyrer, 3. bekannter dänischer Politiker f- 4. chinesische Stadt. 5. Näubervolk, 6. Kunstsprache, 7. Theaterleiter. V ick büken. Auslösungen. KreuzwortrStsel. Wagerecht: 1 Gin. 3 Ale. 4. Meridian. 7 Mc: cator. 1V. Elias. 11. Ode. 13. Beliiar. 14 Lahors — Senkrecht: i iL, Inner. 2. Ideal. 4. Maker, 5. No 0. Zros. 7. Me.lin. 8. Elba. S. Eatwt. 12. Dun Zahlenrätscl. Marder. Antenne. Ratte, Kammer, Erde. Tanne. Eimci. Niere. Tame. Erker. Rakete. Idee. Niere — Marketenderin Silbenrätsel. Oberlin. Skowronnek. Eboli. Lohengrin. Ifsland. Earrnqn Othello. Sittich. Eminenz, Lenau. Isokratev. Glosse. Ernani. Ibsen — O sc! s o selig ein Kind noch zu sein. Rösselsprung. Nie soll weiter sich ins Land — Lieb von Liebe wagen Als sich blühend in der Hand — Lägt die Rose tragen. — (Lenau.) Kreuzworträtsel. Von links nach rechts: 1. NebukadneHn. 9. Elch. 11. Hugo. 12 Ei. 13. Rosine, 14. Rad. 15 Lech. 17. See. 19. Tom. 20. Alb. 22. Rum. 23 Falter. 24. Er. 25. Norden. 27 Neun. 30. Böen, 33. Egg.. 34. Steele. :ü>. Finnland. 38. Bela. 39. Moos. 40. Aloe. 41 Snob —Bö l. oben nach unten: 1. Neer. 2. Elias. 3. Uhr. 4. Alsen. 5. Deich. 0. Ehr 7. Agram. 8. Rost. 16. Nom. 18. Elsen. 19. Turin. 21. Baron 22. Regcr. 26. Tu. 28. Röntgen. 29. Seeigel, 31. Aetna. 32. Selam. 34. Sile. 35. Enos 37. Ton. Silbenrätsel. 1 Tante 2. Uranus. 3. Verbrechen. 4. Euterpe. 5. Respelr 6. La^mus. 7. Achsel. 8 Niobe. 9 Ganges. 10 Saßnitz, 11. Titisee. 12. ChrUb- schlog 14. Hospital. 15 Opiat. 16. Niete. 17 Ukas. 18. Neuwied. 19. Gickcl 20. Dahlie, 21. Eibisch. 22, Idealist. 23. Neige. 24 Erasmus. 25. Ranke 26. Erdkunde. 27. Identität. 28. Gerste. 29 Einbuße. — Du verlangst Schom i deiner Eigenart. Schonst du sie auch ber andern? — Moliöre. „Hör auf mit dein Dechant", schreit der Wirt zornig — „fürn Girgl g'hört des Grob, net sürn Dechant . . ," „Und ich sag der Dechant . . ." zetert der Kramer, Der Wirt haut mit der Faust auf den Tisch: „Zahlst du dös Grob — oder zahlt s d' G moa . . .!?" „Zahlst as vielleicht du , . .??" Ein Wort gibt das andere. Der Bürgermeister kann dem Wirt gerade noch in den Arm fallen, als er dem Kramer eine langen will. „Gebts a Ruah, Männer", sagt der Moosrieder, „i moan dösell is g'wiß, daß d' G'moa an Eirgl ehrenhalber a Grob gibt E'hört si aa, — Der Lohrer meint: Muschelkalk. So, wie das Kriegerdenkmal. Da war noch so ein Block beim Stein metz übrig . . ." „Männer", sagt der Professor gütig und begütigend: „I bin ja no net g'storb'n. — Aber sreu'n tuat's mi do, daß mir Ls de Ehr o'teats und daß ma G'moa a Grob gibt. . ." Er schmunzelt. „Feit si nix. Eirgl", kräht der Kramer und hebt die dritte Maß aus das Wohl des Geburtstagskindes. „Sollst leb'n aa, Eirgl, weilst net hiwer'n kannst!" — Die Festgäste lachen. — Die Stimmung ist wieder aus Kampf und Widerrede zu Heiterkeit gediehen. Die vier Eemeinderäte haben rote Köpfe. Der Maßkrug geht vom Tisch zum Faßl und vom Faß! zum Tisch... So um sieben Uhr abends läßt der Wirt den zweiten Zwanzigerbanzen auffahren. „O'schaug'n lass'n, na, mei Liaber. Dös braucht si ins» G'moa net lass'n in da Stadt drinn — bals an Eirgl frag'n, ob ma' no' g'feiert Ham." „Hupp — da, Girgl, sag i, hupp — muass sei Grab kriagn, sag i - „Und a d' Maua hi zum Dechant zuawi . . „Wos, du Bluatmensch", schreit der Wirt, „a d' Maua? — An Ei'gang hi —Drohend schwebt ein Maßkrug über den Kramer... Um 9 Uhr abends ist der Maler der einzig nüchtern lieber» lebende. Den Kramer tragen sie bei allen Vieren zu seinem Häusl. — In der Stube liegen im Eck zwei geleerte Banzen» am Tisch liegen trauernd ulngefallene Maßkrüge. — Auf dem Heimweg kommt dem Wirt eine Erleuchtung. „Zum O'feieru g'hört a Schiassats! Allaweil scho! — Do ders si d' G'moa net o'schaugn lass'n!" — Der Wirt holt seine alte Reiterpistole und gibt eine rich tige Ladung Pulver dazu. Sie ist noch vom Großvater und hat schon manches Neujahr, manche Hochzeit angeschossen. Aber aufpassen muaß ma halt, daß net hint-naus geht. Der Wirt schwankt mit dem Schußgewehr zurück. Beim Kramerhäusl — beim Nachbarn vom Maler — faßt er Positur Soll nur der damisch Kramer hören, was sich g'hört beim O'feiern! Mit abgewandtem Gesicht nimmt er — die Pistole weit weggestrcckt — Druckpunkt. — Da Wumm — bätsch Krach!! Eben beim Losdrücken lauft der Kramerhund, das Malcsi viech, in die Schußlinie und bleibt als Opfer der Ovation an: Platz. Noch am selben Abend mußte dann der Bader dem Wi.' und dem Kramer die Schädel einbinden. . . Bal er gleich mit ara Zaunlatt' 'nauf mi zuageht.. ,„ . . Bal er mir mein Hund daschiaßt . . ." In sein Tagebuch aber schrieb der Professor Eirgl B wieser am anderen Morgen mit leisem Schmunzeln ein: „Ehrt eure deutschen Meister, Dann bannt ihr gute Geister." Wetterpropheten. Am Meere sind die Möwen die best Wetterpropheten. Die fettesten Bissen am Ufer werden st« nia dazu bewegen, das Meer zu verlassen, solange kein Siurm dro'' Wenn aber ein Unwexter bevorsteht, dann fliegen sie bald üb Land, um dort nach Nahrung zu spähen. Die Ernte im Sprichwort. In einer allen deutschen Baue, regel heißt es: „Man muß die Ernte nicht schon verkaufen, we die Saat erst schießt", ferner „Auch nach einer schlechten Er darf man die Hände nicht in den Schoß legen": „Lobe i Ernte nicht, bevor sie eingebracht ist": „Wer zur Ernte schlüi wird am Wint» darben"^ebenso: „Wer in der Ernte nicht wi!> schneiden, der muß im Winter Hunger leiden". Dem fügen sich orientalische Sprichwort« an, so z. B. das persische: „Nur wer gesät, wird eine Ernte haben , und weiter: „Der Säenden Herz ist schwer von Müh' und Sorgen, wie ruhig schlafen st« an Lrntemyrgen".