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Sächsische Volkszeitung : 07.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192809074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280907
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280907
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-09
- Tag 1928-09-07
-
Monat
1928-09
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.09.1928
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Postkutsche, der Post unterftand. Auch ipaler, als me yn;e»- bahn auskam, war die Post daraus angewiesen, sich selbst eine genaue Uebersicht über die laufenden Auge zu verschassen, denen ne die Beförderung der Postsachen übertrug. Heute organi siert sie den Postbetrieb nach sogenannten „Po st leit- hesten", und um diese auszuarbeiten, müßte sie ohnedies vorher eine Eesamtübersicht. ähnlich dem Neichskursbuch, zu sammenstellen. Da beide Unternehmen dem Reich unterstehen, war es die einfachste Lösung, wenn die Arbeit nur einmal, also von der Post, ausgesührt wurde. Nach der Genehmigung der einzelnen Fahrpläne seht erst die große Arbeit ein. Erste Entwürfe mit allen Zügen kommen heraus. Die Zugläufc werden miteinander verglichen, sie wer den abgeändert, um hier oder dort eine» günstigeren Anschluß herzustellen. Daraus ergibt sich die erste Korrektur, der eine zweite und nach Einlaus der „endgültigen Entwürfe", eine dritte folgen. Das Endergebnis ist das druckfert'ige Manuskript zum Reichs-Kursbuch, das dann vor dem endgültigen Druck genauestens übervrüft und auf die Richtigkeit jedes einzelnen von den 1 600 000 winzigen Zahlen durchgesehen werden muß. Die Taschenfahrpläne der einzelnen Reichsbahndirektio nen und die Fahrplantafeln sind Auszüge aus der großen Ordnung: „Reichs-Kursbuch". Daneben gibt es für den internen Betrieb der Reichsbahn die sogenannten „Regiebüche r", die wieder nach einem be sonderen System ausgearbeitet werden müssen. Die ZugbiI- onngs- und Wagen umlaufpläne müssen wieder nach ganz anderen Gesichtspunkten zusammengestellt werden. Da han delt es sich darum, den Lauf des einzelnen Wagens zu regeln; er muß nach Möglichkeit gut ausgenutzt werden. In den Fahr- ordnungcn ist jeder Zuglaus und jede Nangier- bewegung vermerkt, die Anfahrt der Maschinen, das Heran holen des Postwagens und die Anfahrt der Leer-Züge geschieht nach einem genau angelegten Plan. Ebenso ist für den Dienst des Personals ein besonderer Plan ausgearbeitet, und das so genannte „Regiebuch", das der Zugebedienstete in Händen hat, macht ihm die nötigen Angaben über Entfernungen, von ein,em Madonna ein zicmücb kunstloses Bildnis der heiligen Maria von Monttcnai getreten ist. Zur Höbe führt vom Dorf« ein mit 15 Kicurwcgsiationc» versehener Ausstieg. Die Trümmer dreier Spitz- bogentore, die sich vom Fuße de? Berges bis zur Höhe des Sattels hiutereiuanderstctlteu und mit einer gezackten Ringmauer verbunden ivaieu. deren oberster Teil noch erhalten ist, geben noch heute ei» Bild van der Großartigkeit der srühcrc» stolzen Burg. Das oberste Tor war strategisch das wichtigste; denn cs wird von einem riesigen Rundturin, dem sagenhaften Tcusclsturm, der 14 Meter im Umsang mißt bei 3 Meter Maucrstärkc gegen 30 Meter hoch überragt. Auf der Plattform erreichst man zunächst das gotische Kapellen-PreS- bisterium, das sich »och in sehr gut erhaltenem Zustande befindet. Die sich daranschmicgcndcn Bürogebäude finden mit deni wuchtigen Bergfriede, der gegen 45 Meter Höhe aufwcist, ihre» Abschluß. Der Inncnbo». den man durch ein einfaches, rundgcwölbteS Tor betritt, ist ziemlich beengt. Man gebt vorüber a» dem Palas, der sich an die Burgtavellc anlcbnt. Der Haupiturni wurde 1844 wieder zugänglich gemacht. Gegen 230 Stufen führe» auf die Plattform, von der man eine prachtvolle Nunüsichl genießt Vom Riesenacbirge bis zum Erzgebirge und vom Wintcrberge bis »ach Prag trägt der Blick. Zu unseren Füßen blitze», liebevoll in dnnkte Waldungen gebettet, die Hirschberger Seen auf. Zahlreich sind die Burgruinen, die man auf den verschiedensten Kcgclbcrgen ausfindet. Vor uns liegt ein Landschastsbild aus- aebrcitct, da-Z in seiner Schön!,«!! und Großartigkeit einzigartig ist. Wieder in den Hof gelangt, besucht man noch einige andere Burg- gebände, die mehr oder weniger gut erhalten sind. Auch die Zisterne, 10 Meter ließ gibt noch ein anschauliches Bild ihrer früheren Be stimmung. Ten harzigen Tust prächtigen Kiefernwaldes atmend, er reicht man rasch abwänssleigend die Stadt Hirschbcrg, die zu den beliebtesten Sommerfrischen Rordbähmcns zählt. Besonders anzie hend wirkt die schöne Lage an dein waldumrauschtcn See, der sür Badende zum köstlichen Torado wird. Zu den Sehenswürdigkeiten rechnet man die Pfarrkirche zum heiligen Bartholomäus, Ende des 17 Jahrhunderts an Stelle einer vorlmssilischcn erbaut. Sic birgt das aus Holz kunstvoll geschnitzte Bildnis der heiligen Maria von Montierrat. das 1786 mit der Glocke, Orgel und einigen Gemälden aus dem aufgehobenen Bösigllostcr feierlich übertragen wurde. TaS imposante Gebäude ist das mit hohem Turme gezierte Waldsteiusche Schweden und durch dev österreichischen Erbfolgckricg. Bezaubernd Schloß. Hirschbcrg halt» durch Kriege viel zu leiden, so durch den Hussilenkricg, durch dir. ligistischen Soldaten (1620). durch die «aynyof zum anveren, von einein vlgnar zum anoeren, uo». die genauen Ankunfts- und Abfahrtszeiten auf den B.rhnh^en und über die ei..zuhaltc,ide Geschwindigkeit. Außerdem ersieht der Beamte aus dem Plan alle notwendigen anderen Einzel heiten, z. B. Züge, die er überholen muß. die ihn überholen, die ihm auf der Strecke begegnen usw. Er erficht ans seinem Rsgiebuch, welche Höchstgeschwindigkeiten er heraus holen darf, ohne den Zuglaus zu gefährden und um die not wendigen Bremswege vor den Signalen einhalien zu könne». In einem besonderen Tagebuch, das der Zugführer zu schreiben hat, muß er die wirklichen Ankunfts- und Abfahrts zeiten Linzeichuen, so daß man spärcr an Hand dieses Berichtes noch eventuelle Korrelturen am Fahrplan des einzelnen Zuges vornehmen kann. Sv ist der Betrieb der Eisenbahn bis ins Kleinste genaue stens ansgerechnet und festgeleat. Las Herz der ganzen Ord nung ist die Uhr, die den lebendigen Pulsschlag in die Millionen toten Zahlen bringt. Es kommt natürlich darauf an, daß sämtliche Uhren der gesamten Reichsbahn — es sind deren 11250 — genau übereinstiinmen. Die Sternwarte Potsdam- Babelsbcrg übermittelt der „Z e i t d i en stsl e l l e" der Reichsbahn im Schlesischen Bahnhof allmorgendlich um 4 Uhr automatisch die genaue Zeit. Punkt 8 Uhr gibt die Zeit dienststelle die genaue Angabe an sämtliche Reichsbahnstatio nen telegraphisch weiter. Auch dies geschieht selbsttätig. Eine Minute vor 8 Uhr schreibt der Telegraph 74 6 2, Mitteleuro päische Zeit. Dann bleibt der Strom unterbrochen bis 8 Uhr, wo er das Zeitzeichen gibt. In Berlin wird die Uebercinstiai- innng der Uhren auf den 200 Bahnhöfen von einer besonderen Zentral-Uhrenanlage aus geregelt. Sie sind alle mit einander mit den „V o r st e h u h r e n" verbunden, dadurch ist der Gleichlauf bedingt. Die Zentraluhr ist durch ein besonderes und recht kompliziertes System auf ihre Genauigkeit hin über wacht. Versagt die Zentraluhr aus irgendeinem Grunde, so springt automatisch eine Reserveuhr ein. Wie wichtig die Uebereinstimmung der 112S0 Uhren für einen geordneten Bahnbetrieb ist, braucht nicht betont zu werden. loliannes Ilavclt. ist der Eindruck, den der malerische Großleich auslöst, namentlich bei Sonnenuntergang oder in milder Vollmondnacht. Botaniker finde» an seinem Strande reiche und seltene Ausbeute. Der fisch- und wasscrgcflügclrciche Teich verdankt seine Entstehung Kaiser Karl dem Vierten, der sich selbst ob und zu an den Arbeiten beteiligte. Außer Zuflüssen speisen ihn unterirdische Quellen. Idyllisch liegt in ihm das „Mäuscschloß", ein etwa 10 Meter hoher, kahler Sandsteinfelsen, der sür die Nester verschiedener Mö- vcnartcn einen sicheren Bauort bietet. Vermutlich hat er früher ein kleines Bollwerk getragen. An diesen Felsen knüpft sich eine ähnliche Svge wie an den Bingencr Mäuseturm. Am Strande ent wickelt sich an warmen Tagen ein reizvolles, bewegtes Badeleben. Man dünkt sich in einem Ostscebade. Ein schmuckes Motorboot trägt gucr über den See, am Mäuseschloß vorüber, nach Thammühl, dos, früher nur von Taglöhnern bewohnt, heute ein vornehmes Häuserbild bicict. Das Sommerfrischen- und Badeleben hat auch dieses Dorf wesentlich im Gepräge geändert. Ungern löst man sich von dieser Scholle lieblicher Schönheiten. Aber des Lebens Hast und Treiben ruft zurück zur Arbeit in der Großstadt. Es bleiben nur Erinnerungen und eine Füll« herrlicher Eindrücke. Otto Hollstein. Theater und Mustk Christuskirche in Dresden-Strehlen. Organist Hanns K ö tz s ch st e veranstaltete am Dienstagabend in dem stimmungs vollen Gotteshause ein Orgelkonzert, dem der evange lische Choral zugrunde lag. Es kämen dabei ausschließlich neuere Tonsetzcr zu Worte. Augenehme Abwechslung wurde durch Altgesänge in die Vorstragsfolge getragen. Mit sympathi schen Stimmitteln und klarer Textbehandlung erfreute Lisa Wechsler durch „Hochsommernacht" und „Manche Nacht" von Hanns Kötzschke, zwei Gesänge, denen man gern wieder- begegncn wird, „Am Erntedankfest" von Volkmar Schurig, schlicht und innig gehalten und „Nachtgebet" von Rheinberger, was aber in' der gesanglichen Ausführung von Hemmungen nicht ganz frei blieb. Hanns Kötzschke spielte mit geschmack voller .Registrierung und musikalischem Feingefühl den impo santen Orgelchoral „Nun danket alle Gott" von Franz Schmidt, eine Orgclchoral-Suite von Günther Ramin, die durch aparte Harmonisierung und geschickt angelegte Steigerungen fesselt, das prachtvolle, eindrucksstarke Choralvorspiel „Eins ist not" von Kl.isse V 1 Vöse-TrcSden 8:46:00 2 Sie8es-B slaih' 3. Sck nniann-Berlin, 4 Barthel-Dresden, 5. Morac »stern-Dresdeii (alle dichtauf). Kleiner Dürtapp-PrciS. 1 Neulich 1:36:45, 2. Eifnert, 3. Kießling, 4. Mussynski, 8. Heiuicke. 6. Hause, 7. Kotewa, 3 Körner 0. Ientsch. 10 Klinipel. Englischer Besuch in Dresden Dresden, 6. September. Gestern nachmittag traf aus einer Sindienreisc durch Deutsch land eine Gesellschaft van etwa 50 VolkShcchschutlehrern und -Schülern aus England in Dusde» ein Ihnen zu Ehren veranstalteten die städtischen Körperschaften einen Empfang im Neuen Ralhause, wo Bürgermeister Dr. B l ü h e r die englische» Gäste namens der Stadl Dresden willkommen hieß woraus de, Füh rer der Reisegesellschaft Fnllwood in herzlichen Wor.cn den Tank aussprach. Später wurde eine Au!obnsfal;rt in die Sächsische Schweiz unternommen. Am Freitag wird die Weiterreise über Eisenach und Köln nach England angelrctcn Ws Zweck ihrer Reise bezcichncten die englische Gäste die Vertieft:»« der rrenndtcbaftlichen Beziehungen zwischen beiden Völker». Preisausschreiben sür Volkshygiens Dresden 6. Scpiewber. Der Deutsche Verein für Volkshygiene, Orlsgrnvve Dresden, hat im Mai ein Preisausschreiben erlassen kür dir Schüler und Schülerinnen der zwei obersten Klassen der Dresdner Volks schulen. In einen: Aufsatz war die Frage zu bcanlworten: Wie pflege ich meinen Körper, um ihn gesund zu erhaltend Tanl dem liebenswürdigen Enlgegenkommcn der Schulbehörden und der ver dienstvollen und tatkräftigen Mitarbeit des Bczirtsiehrcrraics wur den die Aussätze in der Schule unter Aufsicht der Lehrer geschrieben. Es beteiligten sich 467 Schüler und Schülcrinste». Nachdem Mit glieder des BezirkSlchrcrratcs 60 von den eingegangcnen Arbeiten sür die engere Wahl vorgcschtagen halten, nmerzog sich der llmer- ausschuß, bestehend aus den Herren Lehrer Krebs, Perchalla und Schmidt und von seile» des Vereinsvorsrandcs Dr med Flachs, der mühevollen Arbeit, zwölf Preisträger herauszukinden Diese Preisträger waren 11 Mädchen und 1 Knabe Die Nomen der Kinder und einige von den besten Aussätzen werden demnächst vcrössentlicht werden. In Anbetracht der vorgerück'c» Jahreszeit hat der Vorstand des Vereins sür Volkshygiene beschlossen den im Preisausschreiben ansgcsetztc» vierwöchigen Aufenthalt an dci See oder im Gebirge durch eine vicrzcbnlägige Ferienwanderung zu er setzen. Am heutigen Tage sind unter Leitung von Fra» Lebrer Hnltzsch die 11 Preisträgerinnen ins Ricsengebiege gezogen Ter männliche Preisträger wird an» seinen Wunscl nächsten Sommer an der See den Lohn sür seine gute Arbeit finden. Wir wünschen den Kindern frohe Wandcrzeit und glückliche Heimkehr. LmidrsirkschasMehe Umschuldungskredttakkion Dresden. 6. September. Die Sächsische Staatsbank verössenttichl in der Nr. 208 der Sächsischen Staaiszeitung eine Bekanntmachung über die Ilm« s ch u l d u n g s h i I s e für landwirtschaftliche Be triebe. Die Vorarbeiten sür die Umschutdungshilfe gemäß der Verordnung des Wirtschastsministeriums vom 16. Juli sind nun mehr abgeschlossen. Umschuldungskredile weiden gewährt, um drückende schwebende Personalschulden, die durch Inanspruch nahme von erststelligem Hypothekarkredit nicht abgedeckt werden können, in niedrigere verzinsliche langsristige Kredite »mzuwandeln. Die rationelle Fortführung des Betriebes muß nach Gewährung des Umschuldungskredit's gewährleistet sein. Die Gesuche, denen nach Maßgabe der vorhandenen Mittel, und soweit die Vorbedingungen gegeben sind, entsprochen werden kann, können von den Interessenten nunmehr an die zustän digen Banken und Kreditinstitute einoereichst werden : Todesfall. Einen schweren Verlust hat sic Schulgemeinde der 1. Katholischen Volksschule in Dresden erlitten. Herr Lehrer Rudolf Figetius wurde ihr plötzlich und unerwartet vom Tode entrissen. Bis zur letzten Stunde seines Lebens hat der Dahingcgangene als treuer christlicher Erzieher an der 1 Katho lischen Volksschule gewirkt. In allen Kreisen genoß er Ver trauen und Anerkennung. Tie Beerdigung des Verstorbenen findet am Sonnabend, den 8. September, nachmittags 3 ltbc auf dem äußeren katholischen Friedhofs statt. R. ' P Hans Fährmann, dem me ..Choral'.mprovttatio»" von Sigfrid- Walther Müller etwas blaß angelegt gegenüberstand und das klangvolle Orgelnachspiel „Wir sind dein". Hölle auch Sie Be sucherzahl stärker sein können, so naknien dock' die Zuhörer nachhaltige Eindrücke mit fort —Ist— Zwölf Sinfonie-Konzerte im Staatlichen Onornh- rs. Auch in diesem Winterhalbjahr finden im Staatlichen Onernhause zwölf Sintonie-Konzerte unter Leitung von Fritz Busch statt. Die Konzerte der Reihe A werden veranstaltet am 28. September. 16, November. 7 Dezember, 11. Januar, 8. März und 24. März, die der Reihe B am 19. Oktober. 23 No vember, 21. Dezember. 1. Februar. 15. März und 5 April Die Hauptprobe zum 3. Sinfonie-Konzert der Reihe B (Beethovens Missa solemnis) findet als Voraufführung am 20. Dezember abends X-8 Uhr statt, die Hauptproben zu allen übrigen Kon zerten am Tage des Konzerts vormittags lL12 Uhr. Die An rechtskarten zu den Sinfonie-Konzerten werden an bisberige Inhaber vom 14. bis mit 21. September von 10 bis 2 Uhr (Sonn tags von st-11 bis 2 Uhr) an der Kasse des Opernhauses gegen Rückgabe der Anrechtskarten der letzten Spielzeit ausgegeben. Freiwerdende Anrechtskarten werden am 24 und 25. September weiter vergeben. Das Staatsschauspiel der Bayerischen Staatstheater dringt in den nächsten Monaten folgende Novitäten und Neueinstudie rungen heraus: Meister Jörg Michel und seine Gesellen. Fest spiel von Max Halbe (Uraufführung); Kalkutta. 4. Mai von Feuchtwanger; Das Postfräulein von Lengyel (Deutsche Urauf führung); Tie Weber von Gerhart Hauptmann; Was Ihr wollt und Romeo und Julia von Shakespeare; Karl und Anna von Leonhard Frank (Uraufsührung); Der Lügner von GolSoni; Rausch von Strindberg; Das Konzert von Hermann 'Bahr; Die Braut von Messina und Maria Stuart von Schiller; Pcrlen- komödie von Bruno Frank, Spuk von Gerhart Hauptmann: Der Herr seines Herzens von Naynal; Die Feuerglocke von Raoul Auernheimcr (Uraufführung); Nathan der Weise und Cmilia Galotti von Lessing; Aus dem Leben eines Taugenichts von Wolfgang ^Uraufführung); Das Kamel geht durch da? Nadelöhr von Langer: Paris Lodron von E. von Bassermann-Iordan; Ein treuer Diener seines Herrn non Grillparzer: Iphigentt von Goethe; König Oedipus von Sophokles, lieber wettere Werke sind Verhandlungen im Gang. — Als neue Mitglieder treten in den Verband der Bayerischen Staatstheater: Hugo Schröder (für mehrere Monate), Gertrud Donath. Midi Scheinpflua Fritz Holl ist für einige Inszenierungen verpflichtet worden IM Zeichen -erIahresscharrsefltvoche Dresden, 6. September. Tie herrlichen Spätsommertage kamen den Veranstaltungen der Iahresschau-Festwoche am Dienstag und Mittwoch in beson derem Matze zugute. Die große Feuerwehrübung am Kugelhaus am Dienstag nach dem Nachmittagskonzert fand lebhaftes Interesse und wird sicherlich — im Zusammenhang mit den Aus führungen über den großartigen Großseuer-Film der Dresdner Feuerwehr — zum besseren Verständnis der besonderen Wesens art der Feuerwehr beigetragen haben. Großen Beifall löste das Massen Konzert von 300 Musikern aus, das um 19 Uhr auf dem Festplatz begann. Die große Anzahl der Orchestermitglieder wurde von Kapellmeister Foiereis in der bekannten schwungvollen Weise dirigiert. Das vor dem Musik pavillon errichtete Podium ermöglichte es dem Kapellmeister, jedem einzelnen Musiker Führer zu sein und so aus der Ge samtheit die immer von neuen begeisternden Melodien aus Wagners Rheingold, Nienzi, Parsifal und Walküre in virtuoser Weise herauszuholen. Tschaikowskys sinfonische Dichtung „Der Brand von Moskau" bildete zweifellos den Höhe punkt des Massenkonzeris und wird in allen Zuhörern tiese Eindrücke hiitterlaft'en haben. — Im Vergnügungspark wurde inzwischen „Jedem die Vergnügungen umsonst" geboten und die allgemeinen Preisspiele erfreuten sich reger Beteiligung. Auch der Mittwoch brachte eine Fülle von Sonderoeranstal- tungcn, die überaus zahlreichen Zuspruch faiiden. Die für den Nachmittag geplanten Kinderturnübungen mußten auf eine spätere Stunde verlegt werden; beim Schein der elektrische» Schemmerfer und Lampen war dieses Schauturnen aber doch noch recht wirkungsvoll. Es wurden ans rhythmischer Grund lage beruhende Keulenübungen gezeigt; auch mit Tischsprüngcn und neuzeitlichen Hebungen, mit dem Mcdizinball warteten die gelenkigen Jugendlichen auf. Besonderen Beifall ernteten die Akrobaten der Kunstturuervereinigung, die in der Tat Er ster uttiches leisteten. Noch während der Hebungen erstrahlte das gesamte Iahrcsschaugelände in prächtiger Illumination. Au> der Höhe des Turmes loderten Flammen in die sternenklare Rach; und die sarbige» Lampions, mit denen die Herkulcsallee geschmückt war, verlieh dem Ganzen einen fast seenhasten Reiz. Auch der Vergnügungspark wies auf dem Festplatz leuchtende Illumination aus; überall herrschte buntes Leben; Frohsinn und lockende Klänge rissen wett fort aus dem graue» Alltag. Der sechste Tag Dresden, 6. September. Eine besondere Ueberraschung für das Publikum wird der sechste Tag der Iahresschaufestwoche bringen mit einem großen Radsportfest auf dem Festplatz, veranstaltet vom Bund Deutscher Radfahrer, das heute um 16 Uhr beginnt. Der Raü- fahroerein Wanderfalk Dresden eröffnet das Fest mit einem Fa r be n r e i g c n. Dann folgt ein Städtekampf der besten Radballmannschaftcn von Dresden, Chemnitz und Leipzig. Die Geschwister Kaufs vom Nadfahrverein Wanderfalk Dresden be teiligen sich mit V i e r e r k u n st f ah r e n und Flaggen fahren. Abends von 19 bis 22 Uhr bringt die Dresdner Phil harmonie unter Leitung von Musikdirektor Feiereis ein Elite konzert. Im Vergnügungspark findet auser den bereits angekündigten Veranstaltungen im Tanzpalast Libelle ein Bal- parö statt, der Zaunkönig steht unter dem Zeichen einer Meiß ner Weinlese. Der grvtze Dürkopp-Preis von Sachsen Als letzter der diesjährigen großen Straßcnwctlbewcrbc wurde gm vergangenen Sonntag ans der Strecke Dresden—Chemnitz— Dresden der „Große Dürkopp-Prciz von Sachsen" ausgctragcn. Das Rennen, welches von den Dürkoppwcrken A.-G. Bielefeld in groß zügigster Weise mit Preisen ausgcstaltet worden war, hatte einen hervorragenden sportlichen Erfolg zu verzeichne». Bei den A-Fah- rern gelang cs auf der Hinfahrt Fritz sche und Günther in den Bergen kurz vor Freiberg auszurücke» und ihren Vorsprung bis zum Wendepunkt auf ca. 10 Minuten anszudehncn. Auf der Rückfahrt gelang e.s aber den abgchängtcn A-Fahrern wieder hcranzukommcn. In der B-Gruppc blieben die stärkeren Fahrer bis zum Ziel bei sammen. Zum „Kleinen Dürkopp-Preis". der gleichzeitig auf der Strecke Dresden—Mohorn—Dresden stattfand, hatten 30 Ingendfahrer des S. 3t. B. und D. R. U. gemeldet. Kolewa und Effnert konnten vor übergehend enteilen, wurden aber bald wieder eingesangen. — Nach- stcbend die Resultate: Großer Dürkopp-Preis. Klasse A. 1. Nitzschkc-Ebemnih 5:31:33, 2. Günther-Elicmnih, 3. Müller-Chemnitz, 4. Wcyand-Chcmnitz, 5. Wcser-Ehemnitz, 6. Fritzschc-Ehemnitz, 7. Mroczoszek-Bcrlin, 8. Görne-Drcsden, 9. Elsholz (alle dichtauf).
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